DE19626200A1 - Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff - Google Patents
Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von PapierfaserstoffInfo
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- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
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- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/16—Bleaching ; Apparatus therefor with per compounds
- D21C9/163—Bleaching ; Apparatus therefor with per compounds with peroxides
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von
Papierfasern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein ähnliches Verfahren ist z. B. aus der EP 0 557 651 A1 bekannt. In dieser
Publikation findet es bei der Aufbereitung von gemischtem Altpapier Anwendung.
Altpapier wird eingedickt und bei erhöhter Temperatur mit molekularem Sauerstoff
und Peroxid behandelt. Dadurch werden die an sich bekannten chemischen Umsetzungen
veranlaßt, bei denen insbesondere das Lignin von den Fasern gelöst wird. Nach dem
Ausblasen aus dem Druckraum wird dann der gebleichte Stoff gewaschen. Das in Lösung
gebrachte Lignin wird mit dem Waschwasser entfernt. Mit Hilfe eines solchen
Verfahrens soll und kann der Weißgrad des Papierstoffes gesteigert werden, d. h., daß
das später daraus erzeugte Papier möglichst weiß sein soll.
Aus einer anderen Patentschrift, der US 5,211,809, ist ein Altpapierbleichverfahren
bekannt, bei dem ebenfalls elementarer Sauerstoff eingesetzt wird. Das Verfahren
arbeitet jedoch ausschließlich mit intensiver chemischer Einwirkung auf den Stoff, und
zwar einer gezielt herbeigeführten chemischen Reaktion zwischen den enthaltenen
Farbstoffen und dem Sauerstoff. Das heißt, daß es sich hier um eine Entfernung bzw.
Reduzierung von Farbstoffen handelt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem der Weißgrad mit
relativ geringem Aufwand gesteigert werden kann. Dabei soll sowohl die Aufbereitung
von bedrucktem, gemischten Altpapier zu weißem und melierungsfreien Papier
verbessert werden können als auch die Bleiche von Primärfaserstoffen. Die
Betriebssicherheit soll möglichst hoch sein.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Maßnahmen
gelöst.
Weil zum Bleichen kein reiner gasförmiger Sauerstoff benötigt wird und die Kosten für
den Sauerstoff praktisch entfallen, kann das Verfahren erheblich verbilligt werden. Es
ist lediglich ein Kompressor für die Komprimierung der Luft erforderlich.
Natürlich würde auch der Einsatz von reinem Sauerstoff gute Ergebnisse bringen, aber
ein Gasgemisch von Inertgas und Sauerstoff - wie z. B. Luft - unter erhöhtem Druck
kann die gestellte Aufgabe zumeist ebenfalls gut lösen und erlaubt daher eine besonders
wirtschaftliche Verfahrensweise. Neben den deutlich geringeren Kosten ist bei der
Verwendung eines solchen Gasgemisches auch die Explosionsgefahr geringer als mit
reinem Sauerstoff. Gerade dieser letztgenannte Vorteil kann bei Altpapieranlagen mit
dem bekanntlich rauhen Betrieb, der vom Umgang mit dem heterogenen Rohstoff geprägt
wird, von großem Nutzen sein.
Die Unteransprüche beschreiben besonders vorteilhafte Ausführungsformen des
Verfahrens. Dabei können verschiedene Richtungen verfolgt werden. Bekanntlich ändern
sich in dem Stoffdichtebereich oberhalb von 5% die Fließeigenschaften des Faserstoffs
beträchtlich, je nach dem wie die Stoffdichte für den Bearbeitungsprozeß gewählt wird.
Dabei wird z. B. der Bereich zwischen ca. 5 und 12% oft als Mittelstoffdichtebereich
und der darüber als Hochstoffdichte oder Hochkonsistenzbereich bezeichnet. Es gibt
einige Hinweise, daß der Mittelstoffdichtebereich für das erfindungsgemäße Verfahren
besondere Vorteile bringt, da die Fließeigenschaften noch relativ gut sind, wobei bereits
eine hohe Massenkonzentration im Bleichgefäß möglich ist. Mit Bleichgefäß ist der
Reaktor gemeint, in dem der unter Druck stehende Faserstoff mit den
Bleich-Chemikalien und dem o.g. Gasgemisch reagiert.
Auch die Verweilzeit, in der der Bleichvorgang abläuft, hat Einfluß auf den Effekt des
Verfahrens. Bei welcher konkreten Zeit das Verfahren optimal abläuft, hängt
selbstverständlich von einer Vielzahl von Randbedingungen ab. Oft ist es auch ein
wirtschaftlicher Kompromiß, da lange Verweilzeiten zwar den Effekt verbessern
können, aber auch große Reaktionsgefäße erfordern.
Die Erfindung wird erläutert anhand einer Zeichnung, die eine einfache Anlage zur
Durchführung des Verfahrens schematisch darstellt. Dieses Schema und die
Versuchsparameter, nach denen das Verfahren sehr gut und effektiv durchgeführt
werden kann, werden im folgenden beispielhaft erklärt:
Altpapier P wird in heißem Wasser W suspendiert und bei einer Stoffdichte von ca. 12
% in einem Mischgerät 1 mit Chemikalien CH, das sind hier 1% Peroxid, 1% NaOH und
weitere Hilfschemikalien, vermischt. Anschließend wird die Suspension mit einer
Mittelstoffdichtepumpe 2 in das unter Druck stehende Reaktionsgefäß 3 gefördert.
Werden die Chemikalien CH′ unmittelbar vor der Mittelstoffdichtepumpe 2 zugegeben,
kann diese auch als Mischpumpe fungieren. Das Reaktionsgefäß 3, in dem der Stoff etwa
15 Minuten verweilen kann, ist als aufwärts durchflossener Reaktionsturm ausgeführt.
In dieses Gefäß wird erhitzte Raumluft A bei 80° Celsius mit einem Druck von 1,4 bar
absolut durch ein Gebläse 4 eingeblasen, und zwar in einer solchen Menge, daß auch
innerhalb des Reaktionsturms dieser Druck aufrechterhalten wird. Durch eine
Ausblasöffnung 5 gelangt der so behandelte Faserstoff nach der bereits erwähnten
Verweilzeit von ca. 15 Minuten in ein Auffanggefäß 6, wobei er mit Wasser W′ verdünnt
wird.
Das Anlagenschema zeigt nur den eigentlichen Bleichabschnitt. Je nach eingesetztem
Rohstoff und Anforderungen ist eine Vielzahl von weiteren Verfahrensschritten davor
und danach notwendig, z. B. um bedrucktes und/oder gefärbtes Altpapier zu einer weißen
Qualität aufzubereiten. Zudem müssen in vielen Fällen Störstoffe entfernt werden, die
nicht gebleicht werden können oder sollen.
Selbstverständlich ist bei der Vielzahl möglicher Anwendungsfälle und
unterschiedlicher ökonomischen Betrachtungen auch eine andere Ausgestaltung des
Bleichverfahrens selbst denkbar. Dabei kann die allgemein bekannte Tatsache eine Rolle
spielen, daß erhöhte Temperaturen den chemischen Effekt beträchtlich beschleunigen.
Ähnliches gilt für den Druck, da sich dadurch der Partialdruck des Gasgemisches und des
darin befindlichen Sauerstoffes und somit das Angebot an Sauerstoff-Molekülen erhöhen
läßt. Im allgemeinen kann auch eine angehobene Alkalität, etwa pH 12 und mehr, den
Effekt positiv beeinflussen, wobei allerdings auch berücksichtigt werden muß, daß
einige Papierfasern durch zu hohe Alkalität vergilben können.
Wird der Bleichprozeß bei einem Trockengehalt über 15% durchgeführt, muß in der
Regel eine davorliegende Eindickstufe verwendet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von sich in wäßriger Suspension mit
mindestens 5% Trockengehalt befindendem Papierfaserstoff (P) unter
Verwendung von oxidierenden Bleich-Chemikalien (CH, CH′), bei dem die
Bleichwirkung durch molekularen Sauerstoff weiter erhöht wird und der
Bleichprozeß bei einem Überdruck von mindestens 0,1 bar stattfindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der molekulare Sauerstoff aus einem dem Papierstoff zugeführten Gas (A)
stammt, das zu höchstens 50% aus Sauerstoff besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zugeführte Gas (A) Luft ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleich-Chemikalien (CH, CH′) Peroxid enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleichdauer, bei der der Papierfaserstoff (P) unter Überdruck steht,
mindestens 10 Minuten beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutdruck des Bleichprozesses mindestens 1 ,5 bar beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Papierfaserstoff (P) während des Bleichprozesses einen Trockengehalt
zwischen 5 und 12% aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Papierfaserstoff (P) während des Bleichprozesses einen Trockengehalt
zwischen 12 und 40% aufweist.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur während des Bleichprozesses mehr als 60° Celsius beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur während des Bleichprozesses mehr als 100° Celsius beträgt.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Milieu während des Bleichprozesses mindestens pH = 10 ist.
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EP0816558B1 (de) | 2001-12-05 |
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