DE19626178A1 - Stelleinrichtung zur Betätigung eines Stellorgans - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stelleinrichtung zur Betätigung eines Stellorgans mit
Bedienelementen, wobei die Bedienelemente über einen jeweils zugeordneten
Bowdenzug mit einer Umschalteinrichtung verbunden sind, die in Wirkverbin
dung mit dem Stellorgan steht und bei Einleitung einer Stellbewegung über
einen der Bedienelemente das andere Bedienelement freigibt.
Aus DE 44 26 865 ist eine derartige Stelleinrichtung bekannt. Hierbei kann eine
Betätigung des Stellorgans wahlweise von zwei getrennten Orten aus erfolgen.
Die Stelleinrichtung umfaßt einen ersten und einen zweiten Bedienhebel, die
jeweils über ein Zug-/Schub-Kabel und einen Eingangshebel mit einem Um
schaltelement verbunden ist, das auf einen Hebel des zu betätigenden Stell
organs wirkt. Mit dem Umschaltelement wird ermöglicht, daß bei einer Stell
bewegung eines Bedienhebels der andere Bedienhebel freigegeben wird und
somit die Bedienzweige ohne eine gegenseitige Beeinflussung funktionieren.
Das Umschaltelement ist dafür als symmetrisches Teil ausgebildet, welches
seitliche Ausnehmungen aufweist und am freien Hebelende des zu betätigenden
Stellorgans angeordnet ist. In die Ausnehmungen greifen wahlweise Eingriffs
zungen, die dem jeweiligen Eingangshebel des entsprechenden Bedienzweiges
zugeordnet sind. Bei Bedienung eines Bedienhebels nimmt der zugeordnete
Eingangshebel den Hebel des Stellorgans über seitliche Anschläge mit und die
Eingriffszunge des Eingangshebels greift in die Ausnehmung des Umschalt
elementes, um es so zu schwenken, daß der jeweils andere Eingangshebel
freigegeben wird. Die in DE 44 26 865 aufgezeigte Lösung beruht auf einer
Vielzahl von schwenkbaren Hebeln, was einen recht komplizierten und auf
wendigen Aufbau aus vielen Einzelteilen der Stelleinrichtung mit sich bringt.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Stelleinrichtung so auszubilden, daß mit wenigen Bauteilen die Funktionsweise
der Stelleinrichtung zuverlässig gewährleistet und der Herstellungs- und War
tungsaufwand dieser Einrichtung minimiert wird.
Diese Aufgabe wird mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen
gelöst.
Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß nur wenige und einfache Bauteile zur
Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung notwendig sind.
Vorteilhaft ist auch, daß durch eine entsprechende Form der Kulissenführung
fast jedes beliebige, auch nicht konstante Übersetzungsverhältnis realisiert
werden kann.
Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen 2-7.
Die Erfindung wird nachstehend beschrieben, wobei die Ausbildung der Stell
einrichtung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in
vier Bewegungszuständen näher erläutert ist. In den Figuren sind gleiche Bautei
le mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Stelleinrichtung im
geschlossenen Zustand eines Stellorgans,
Fig. 2 die Stelleinrichtung gemäß Fig. 1 zu einem ersten Zeit
punkt einer Betätigung eines Bedienelementes,
Fig. 3 die Stelleinrichtung gemäß Fig. 1 zu einem zweiten Zeit
punkt einer Betätigung eines Bedienelementes und
Fig. 4 die Stelleinrichtung gemäß Fig. 1 im geöffneten Zustand
des Stellorgans.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine Stelleinrichtung 1 gezeigt, die zur Betätigung eines
Stellorgans 2 vorgesehen ist. Das Stellorgan 2 ist vorzugsweise als Hebel
ausgebildet, der um eine Abtriebswelle 3 schwenkt und somit zur Betätigung
von Ventilen und Verriegelungen oder zur Steuerung von Geräten und Maschi
nen dient. In der Zeichnung ist der Bewegungsablauf in vier Zuständen gezeigt,
wobei in Fig. 1 der betätigungslose Zustand (AUS-Position), in den Fig. 2
und 3 Zwischenzustände und in Fig. 4 der betätigte Zustand (EIN-Position) der
Einrichtung ersichtlich ist.
Die Stelleinrichtung 1 besteht im wesentlichen aus zwei Bedienzweigen, die in
Wirkverbindung mit dem Stellorgan 2 stehen. Hierbei kann eine Betätigung des
Stellorgans 2 wahlweise von zwei getrennten Orten aus erfolgen. Diese Fernbe
dienung ist beispielsweise notwendig, wenn das zu betätigende Organ an einer
unzugänglichen Stelle angeordnet ist und Bedienungsmaßnahmen über eine
bestimmte Entfernung hinweg erforderlich werden. Dafür sind je Bedienzweig
ein Bowdenzug 6 bzw. 7 mit einem am Ort der Bedienung angeordneten Be
dienelement 4 bzw. 5 vorgesehen. Über die Bedienelemente 4 oder 5 kann
wahlweise das Stellorgan 2 betätigt werden. Wenn die Stellbewegung über ein
Bedienelement 4 oder 5 eingeleitet worden ist, muß das andere Bedienelement
freigegeben werden, damit es nicht zu einer Vermischung von Bedienmaßnah
men kommt. Dafür ist eine Umschalteinrichtung 8 vorgesehen, welche in dieser
Ausgestaltung als Kurvengetriebe ausgebildet ist. Das Kurvengetriebe besteht
aus zwei Kurvengetriebescheiben 9 und 10, die jeweils an einem Anschluß
punkt 11 bzw. 12 am Bowdenzugende der Bowdenzüge 6 oder 7 angeordnet
sind. Die Kurvengetriebescheiben 9 oder 10 weisen jeweils eine Kulissenfüh
rung 13 oder 14 und einen Freilauf 15 oder 16 auf, in der ein Zapfen 17 be
wegbar ist. Der Zapfen 17 ist am freien Hebelende des Stellorgans 2 ange
ordnet. Mittels der Kurvengetriebescheiben 9 und 10 kann der Zapfen 17 so
bewegt werden, daß entsprechend der Bedienungsmaßnahme am Bedienele
ment 4 oder 5 mit der jeweiligen Kurvengetriebescheibe 9 oder 10 das Stell
organ 2 in die entsprechende Position bewegbar ist und die nicht an der Bedie
nungsmaßnahme beteiligte Kurvengetriebescheibe freigegeben bzw. außer
Funktion gesetzt ist und somit das entsprechende Bedienelement in der Null-
Lage gesperrt ist. Die Kurvengetriebescheiben 9 und 10 sind dafür an einem
Drehpunkt 19 miteinander verbunden sowie an einem strukturfesten Bauteil
angelenkt und so miteinander gekoppelt, daß der Zapfen 17 in der Kulissen
führung 14 mit der Kurvengetriebescheibe 10 in Wirkverbindung steht, wobei
gleichzeitig der Zapfen 17 im Freilauf 15 der anderen Kurvengetriebescheibe 9
verläuft. Der Zapfen 17 muß dafür aus verschleißfestem Werkstoff mit hoher
Reibkraft zur Kulisse 13 bzw. 14 bestehen, um schleifende Bewegungen zu
vermeiden. In der bevorzugten Ausgestaltung bilden die Kulissenführung 13
bzw. 14 und der Freilauf 15 bzw. 16 eine annähernd U-förmige Führungsbahn,
wobei ein Schenkel der U-Form die Kulissenführung 13 bzw. 14 ist und der
andere Schenkel den Freilauf 15 bzw. 16 bilden. Die Schenkel sind leicht nach
außen gewölbt geformt. Um einen Freilauf der jeweils freigegebenen Kurvenge
triebescheibe zu ermöglichen, ist in Normalposition (siehe Fig. 1) die Führungs
bahn des Freilaufs 15 bzw. 16 gleich der Kreisbahn 18 des Zapfens 17, der am
freien Hebelende 2 angeordnet ist und für die Stellbewegung entlang der Kreis
bahn 18 verschiebbar ist. Möglich sind auch andere getriebetechnisch übliche
Führungen, wobei zu beachten ist, daß beim Freilauf die von einem Bedien
element übertragene Kraft an die freigegebenen Kulissenscheibe in der Füh
rungsbahn des Freilaufs 15 oder 16 nicht auf den Zapfen 17 wirken kann. Die
Form der Kulissenführung 13, 14 hängt ab von der gewünschten Übersetzung
zwischen den Bedienelementen 4, 5 und dem Stellorgan 2 an der jeweiligen
Schaltposition der Stelleinrichtung 1. Vorzugsweise ist eine nicht konstante
Übersetzung zu wählen, da beispielsweise ein höheres Anfahr-Drehmoment bei
Beginn des Schaltvorganges vorliegt. Eine technische Begrenzung der Über
setzung erfolgt einerseits durch den maximal zurückzulegenden Weg des Zap
fens 17 und andererseits durch Verhindern von Positionen, in denen der Zap
fen 17 in der Kulissenführung 13 bzw. 14 blockiert.
Der Ablauf einer Stellbewegung wird nachfolgend beschrieben. In Fig. 1 ist der
Hebel 2 noch nicht betätigt (AUS-Position). Die Kurvengetriebescheiben 9
und 10, die in dieser Ausgestaltung identisch geformt sind, nehmen eine glei
che Position ein. Der am freien Hebelende angeordnete Zapfen 17 befindet sich
in den Führungsbahnen beider Kurvengetriebescheiben 9 und 10 am Totpunkt,
d. h. am Umschaltpunkt zwischen Kulissenführung 13 bzw. 14 und Freilauf 15
bzw. 16.
Mit Betätigung des Bedienelementes 5 wird über den Bowdenzug 7 eine Stell
bewegung eingeleitet, wie in den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Die Kurvengetrie
bescheibe 10 dreht sich dabei um den Drehpunkt 19, verschiebt den Zapfen 17
in der Kulissenführung 14 und bewegt somit den Hebel 2 in Richtung EIN-
Position. Die Kurvengetriebescheibe 9 bleibt bei dieser Stellbewegung in ihrer
Ausgangsposition, der Zapfen 17 kann sich innerhalb des Freilaufs 15 bewe
gen. Gleichzeitig ist damit der Bedienzweig mit Bedienelement 4 und Bowden
zug 6 gesperrt. Die Möglichkeit, an beiden Bedienelementen 4 und 5 nachein
ander den Hebel 2 zu betätigen, ist somit ausgeschlossen. Für das Erreichen der
EIN-Position wirkt das Kurvengetriebe somit als ODER-Schaltung, d. h. das
Bedienelement 4 oder 5 muß für das Ausführen der Stellbewegung betätigt
werden.
In Fig. 4 ist der Hebel 2 in der EIN-Position. Der Zapfen 17 hat innerhalb der
Führungsbahnen der Kurvengetriebescheiben 9 und 10 jeweils seinen Endpunkt
erreicht. Die Kurvengetriebescheibe 9 ist in Ausgangsstellung und der Zap
fen 17 ist am Ende des Freilaufs 15 angelangt. Der Bowdenzug 7 hat die Kur
vengetriebescheibe 10 um die Achse 19 in ihre Endstellung bewegt und der
Zapfen 17 ist in der Kulissenführung 14 ebenfalls am Endpunkt angelangt.
Für die Stellbewegung des Hebels 2 in seine Ausgangsposition (AUS-Position)
wird am Bedienhebel 5 die Bedienmaßnahme eingeleitet. Der Bowdenzug 7 muß
nunmehr Schubkräfte übertragen und bewegt die Kurvengetriebescheibe 10 um
den Drehpunkt 19. Der Zapfen 17 wird entlang der Kulissenführung 14 geführt
und bringt damit den Hebel 2 wieder in die AUS-Position. Für das Erreichen der
AUS-Position des Hebels 2 müssen sich beide Bedienelemente 4 und 5 eben
falls in ihrer Ausgangsstellung befinden.
In einer weiteren, nicht gezeigten Ausgestaltung kann der Zapfen als eine
Getrieberadachse mit Ritzel ausgebildet sein. In dieser Ausführung sind inner
halb der Kulissenführungen der Kurvengetriebescheiben Getriebeverzahnungen
vorgesehen, die über das Ritzel (Zapfen) miteinander verbunden sind. Mittels
dieser formschlüssigen Wirkverbindung kann das Ritzel innerhalb der Kulis
senführung 13 oder 14 mit nur einem geringen Reibungswiderstand bewegbar
sein. Der Kraftaufwand zur Betätigung des Stellorgans ist bei einer solchen
formschlüssigen Verbindung reduziert.
Claims (7)
1. Stelleinrichtung (1) zur Betätigung eines Stellorgans (2) mit Bedienelemen
ten (4, 5), wobei die Bedienelemente (4, 5) über einen jeweils zugeordneten
Bowdenzug (6, 7) mit einer Umschalteinrichtung (8) verbunden sind, welche
in Wirkverbindung mit dem Stellorgan (2) steht und bei Einleitung einer
Stellbewegung über einen der Bedienelemente (4, 5) das andere Bedienele
ment freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung (8) als
Kurvengetriebe ausgebildet ist, welche aus wenigstens zwei miteinander
gekoppelten Kurvengetriebescheiben (9, 10) besteht, die jeweils mit einem
Bowdenzug (6, 7) eines Bedienelementes (4, 5) verbunden sind und in deren
Führungsbahnen mit Kulissenführungen (13, 14) und Freilauf (15, 16) ein
Zapfen (17) zur Durchführung der Stellbewegung bewegbar ist, der mit dem
Stellorgan (2) verbunden ist.
2. Stelleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellorgan (2) als ein Hebel ausgebildet ist, der um eine Abtriebswel
le (3) schwenkbar ist und am freien Hebelende der Zapfen (17) angeordnet
ist.
3. Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kulissenführung (13 bzw. 14) und der Freilauf (15 bzw. 16) jeder Kur
vengetriebescheibe (9, 10) eine annähernd U-förmige Führungsbahn bilden,
wobei ein Schenkel der U-Form die Kulissenführung (13 bzw. 14) und der
andere Schenkel den Freilauf (15 bzw. 16) ergibt.
4. Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Kulissenführung (13, 14) und Zapfen (17) eine kraftschlüssige
Wirkverbindung besteht.
5. Stelleinrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Kulissenführung (13, 14) und Zapfen (17) eine formschlüssige
Wirkverbindung besteht.
6. Stelleinrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zapfen (17) aus verschleißfestem Werkstoff besteht.
7. Stelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Kulissenführungen der Kurvengetriebescheiben Getriebever
zahnungen vorgesehen sind, die über den als eine Getrieberadachse mit
Ritzel ausgebildeten Zapfen miteinander verbunden sind.
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