DE1962587A1 - Verfahren zur gezielten Entfernung von Schwefeltrioxid aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zur gezielten Entfernung von Schwefeltrioxid aus AbgasenInfo
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Description
PulüRlanwälfe
Dr.-hg. von Kreisier Dr.-Ing. Schönwald 1962587
Dr.-lng.Th.Mßyer Dr.Fues Dipl.-Chem.Alek von Kreisler
Dipl.-Chem. Carola Keller Dr.-Ing. Klöpsch
Köln, Daichmannhaus
Köln,den 2. Dezember 1969
Fu/st.-
Firma Grillo-Werke AG, 4l Duisburg-Hamborn,
Weseler Straße 1
Verfahren zur gezielten Entfernung von Schwefeltri-
λ
oxid aus Abgasen
Die Erfindung betrifft die gezielte Entfernung von Schwefeltrioxid aus Abgasen und ist insbesondere geeignet
zur Erniedrigung des Taupunktes von Rauchgasen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist damit insbesondere
geeignet, Vorteile bei der Verwertung der fühlbaren Restwärme von Abgasen, insbesondere Rauchgasen, zu
ergeben. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es nämlich möglich, bei der Restwärmeverwertung der Abgase
in Wärmeaustauschvorrichtungen, beispielsweise in Luftvorwärmern oder Economizern, mit niedrigeren Austauschtemperaturen
arbeiten zu können als es bisher ' möglich war.
Der Taupunkt eines Rauchgases hängt wesentlich von dessen Gehalt an SO, ab. Bereits bei SCU-Gehalten von
etwa 5o mg/Nur liegt der Taupunkt in der Nähe von 2oo C,
v/eswegen vor allem Öl-beheizte Kraftwerke die Rauchgastemperaturen
im Luftvorwärmer auf nicht unter 2oo bzw. 22o°C absenken, um Korrosionen in diesem Wärmeaus-
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tauscher zu vermeiden.
Vor dem Luftvorwärmer liegen die Temperaturen des Rauchgases im Bereich zwischen 350 und 45o°C. Entsprechende
Verhältnisse gelten für den Betrieb von Economizern.
Wenn es gelänge, in dem genannten Temperaturbereich des Rauchgases von etwa 35o - 45o°C das SCU praktisch
quantitativ aus dem Rauchgas zu absorbieren, dann könnte in der anschließenden Restwärmeverwertung die Rauchgastemperatur
im Wärmeaustauscher beispielsweise auf loo 12o°C abgesenkt werden, ohne daß Korrosionsschäden bei
dem Wärmeaustauscher zu befürchten wären. Von dieser Aufgabenstellung geht die vorliegende Erfindung aus. Sie
will dabei bewußt vor allen Dingen das Schwefeltrioxid aus den Abgasen entfernen. Die anderen üblicherweise vorliegenden
Schwefelverbindungen, insbesondere das SOp, stören bei der Restwärmeverwertung nicht oder sind wenigstens
weit weniger bedenklich. Im erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es dementsprechend, das SCU aus Abgasen,
insbesondere Rauchgasen, praktisch quantitativ zu absorbieren während die anderen Schwefelverbindungen
wenigstens teilweise im Rauchgasstrom verbleiben.
Die Absorption von sauren Schwefelverbindungen, insbesondere den Schwefeloxiden, an basischen Absorptionsmassen ist bekannt. So wird in dem britischen Patent
1 144 071 ein Verfahren zur Entfernung von Schwefel und
Schwefelverbindungen aus industriellen Abgasen, insbesondere
Rauchgasen, beschrieben, bei dem das schwefelhaltige Abgas mit einer fest λ Absorptionsmasse in
Kontakt gebracht wird, die 0. ..> einem hydratisierten Gemisch
von amphoteren Komponc-r.'cen und basischen Komponenten
besteht. Als amphotere Komponenten sind insbesondere Oxide, Oxidhydrate und/oder Hydroxide von Mangan
und/oder Eisen neben Aluminium und/oder Zink heraus-
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BAD OHiGlMAL
gestellt. Die basische Komponente wird durch Oxide bzw. Hydroxide von Erdalkalimetallen und/oder Alkalimetallen
gebildet, wobei dem Magnesium eine besondere Bedeutung zukommen kann. Eine im Rahmen des genannten britischen
Patentes als besonders wichtig bezeichnete Absorptionsmasse ist das Gemisch aus den entsprechenden oxidischen
Verbindungen des Mangans und des Magnesium. Gegebenenfalls kann diese Masse zusätzlich entsprechende Verbindungen
des Eisens enthalten. Als reaktive Absorptionsmasse wird dabei ein trocken oder wenigstens weitgehend
trocken erscheinendes Produkt eingesetzt, das durch vollständige Hydratation der bei erhöhten Temperaturen
gerösteten Oxidverbindungen erhalten worden ist. Gerade diese Hydratation der Metalloxidverbindungen wird als
entscheidend für die Einstellung einer hochaktiven Absorptionsmasse herausgestellt.
Die mit Schwefel bzw. Schwefelverbindungen beladene Masse wird dann in einem getrennten Verfahrensschritt
durch Abrösten von Schwefel befreit. Man kann dabei derart mehrstufig arbeiten, daß zunächst die Schwefelbeladene
Masse mit Kohlenstoff, insbesondere Koks, bei Temperaturen über looo°C reduziert und dann in einer
zweiten Stufe im Temperaturbereich von Joo - 8000C
einer oxidativen Behandlung unterworfen wird. Im Falle der technisch besonders bedeutungsvollen Mischungen
aus den oxidischen Verbindungen des Magnesiums und des Mangans sowie gegebenenfalls Eisens, kann man aber die
mit Schwefel bzw. Schwefelverbindungen beladene Absorptionsmasse auch direkt in Mischung mit Kohlenstoff
ohne vorherige reduzierende Behandlung oxidierend abrosten. Hierbei werden Temperaturen von wenigstens
75o°C, vorzugsweise zwischen 800 und looo°C eingestellt.
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Bei dieser Regeneration durch Abrösten tritt die Bildung von Oxidverbindungen zwischen der basischen und der .
amphoteren Metallkomponente in der Absorptionsmase ein, wodurch beide wechselseitig gegen eine Inaktivierung
in dem für die Röststufe notwendigen Temperaturbereich geschützt werden. Im Falle der Verwendung
von Verbindungen des Magnesiums und Mangans können sich gut definierte Magnesium-Mangan!te bilden. Die Hydratisierung
zur Wiederverwendung der derart abgerösteten oxidischen Absorptionsmassen erfolgt nach dem Verfahren
des britischen Patents 1 144 071 dadurch, daß die geröstete
Masse in Wasser im Temperaturbereich von 60 loo°C aufgeschlämmt und für den Zeltraum von 2-8
Stunden behandelt wird. Das hydratisierte Produkt wird aus der Aufschlämmung abgetrennt und als weitgehend
trocken erscheinendes Material beispielsweise im Temperaturbereich oberhalb des Taupunktes des zu behandelnden
Gases bis 5000C mit dem von Schwefelve:
freienden Abgas in Berührung gebracht.
Gases bis 5000C mit dem von Schwefelverbindungen zu bein
der britischen Patentschrift 871 076 wird ein Verfahren zur Entfernung von Organoschwefelverbindungen
geschildert, die den Schwefel an Kohlenstoffatome enthaltende Reste gebunden enthalten. Als Absorptionsmasse
werden durch Rösten erhaltene oxidische Metalloxidgemische eingesetzt. Die Komponenten dieser Absorptionsmasse werden einerseits durch Metalle gebildet, die
Sesquioxide bilden können. Als Beispiele sind insbesondere Eisen, Mangan, Chrom und Kobalt genannt. Zum
anderen werden Blei oder Erdalkalimetalle bzw. deren Oxide eingesetzt. Neben Blei <;ind insbesondere Magnesium,
Zink und Cadmium genannt. Diese Absorptionsmassen werden im nicht-hydratisierten Zustand als
poröse oxidische Massen eingesetzt. Gezeigt wird im einzelnen die vollständige Entfernung von Organoschwefelverbindungen
von der Art des Thiophens oder des Schwefelkohlenstoffs bei solchen Temperaturen und solchen Kon-
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BAD ORIGINAL
taktzeiten, daß der zu reinigende Gasstrom praktisch vollständig entschwefelt ist. Der für die Entschwefelung
eingesetzte Temperaturbereich liegt bei etwa j5oo 5oo
C. Die Verweilzeiten des zu entschwefelnden Gasstromes über der Absorptionsmasse sind beträchtlich und
betragen etwa 7-12 Sekinden. Die Entschwefelungsmassen
werden mit 2o Gew.-^ und. mehr an Schwefel beladen.
In dem parallelen Patent (Patentanmeldung
Verfahren zur Entschwefelung von Abgasen) der Anmelderin wird ein kontinuierliches Verfahren zur Absorption
von Schwefelverbindungen aus Abgasen an basischen Absorptionsmassen auf der Basis von Hydroxiden und/oder
Oxidhydraten des Magnesiums und Mangans sowie gegebenenfalls des Eisens unter Regeneration der Sehwefel-beladenen
Absorptionsmasse durch Abrösten in Gegenwart eines Reduktionsmittels mit anschließender Hydratisierung
sowie Rückführung der dabei gebildeten Metalloxidverbindungen
geschildert. Dieses Verfahren, das sich an die Lehre des britischen Patents 1 144 o71 anschließt,
ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Absorptionsmasse als wässrige Aufschlämmung in der Absorptionsstufe in
feiner Verteilung mit dem Abgasstrom verwirbelt in Kontakt bringt, die wässrige Aufschlämmung nach Trennung
vom behandelten Abgasstrom im Kreislauf in die AbsorpT tion zurückführt, dabei in der Absorption mit Temperaturen
bis etwa llo°C arbeitet, aus dem Kreislaufstrom der wässrigen Aufschlämmung Absorptionsmasse abtrennt
und der Regenerierung zuführt während ein entsprechender Betrag an regenerierter Absorptionsmasse der wässrigen
Aufschlämmung zugesetzt wird. Insbesondere wird die frische Absorptionsmasse in einem solchen Ausmaße der
Ij J .', 2 ο / U it h h
β -
Suspension der weitgehend beladenen Absorptionsmasse zugesetzt, daß der p^-Wert der 'wässrigen Aufschlämmung
des Absorptionsmittels im Bereich von etwa 6 - J, vorzugsweise
6,5 - It liegt. Vorzugsweise wird dabei die regenerierte Absorptionsmasse als geröstetes Produkt
der wässrigen Aufschlämmung zugesetzt und darin zur aktiven Absorptionsmasse hydratisiert. Die bevorzugten
Absorptionsmassen enthalten 1 - Io Molteile MgO gemeinsam mit 1-4 Molteilen MnOp, wobei Molverhältnisse von
MgO:MnOp im Bereich von 3:1 bis 6:1 bevorzugt sind.
Ist in der Absorptionsmasse gleichzeitig Eisen anwesend, dann beträgt dessen Menge vorzugsweise nicht mehr als
5o$, irisbesondere nicht mehr als 25$ des Mangananteils
einer eisenfreien Absorptionsmasse aus Mangan- und Magnesiumsverbindungen.
Auch in diesem parallelen Schutzrecht der Anmelderin werden damit vollständig hydratisierte Absorptionsmassen
der. hier betroffenen Art eingesetzt. Zielsetzung dieses Verfahrens ist die weitgehende Beseitigung aller Schwefelverbindungen
aus Abgasen, insbesondere Rauchgasen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß mit Absorptionsmassen
wie sie in dem britischen Patent
1 l44 o71 und insbesondere in dem parallelen Patent
(Patentanmeldung .Verfahren zur Entschwefelung von
Abgasen) der Anmelderin beschrieben sind, dann vollständig neuartige Entschwefelungsergebnisse erhalten werden können,
wenn man diese oxidischen Verbindungen in Form nichthydratisierter gerösteter Massen einsetzt und dabei bei
vergleichsweise erhöhten Absorptionstemperaturen arbeitet. Das v/esentliche Merkmal der Erfindung ist dementsprechend
die Verwendung solcher nicht oder wenigstens nicht voll-
ständig hydratisierter Absorptionsmassen der genannten
Art. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß von solchen Massen SO, mit einer unmeßbar großen Reaktionsgeschwindigkeit
zu praktisch 1oo;'j absorbiert !.fird.
Diese nicht-hydratisierten Massen werden erfindungsgemäß bei erhöhten Temperaturen beispielsweise oberhalb
25o°C mit heißen SCU-haltigen Abgasen, insbesondere
Rauchgasen, in Kontakt gebracht. Die SO .,-Absorption erfolgt
dabei im technisch interessanten Temperaturbereich quantitativ während andere Schwefelverbindungen,
insbesondere SOp, in den kurzen für die SO,-Absorption
erforderlichen Zeiträumen kaum oder nur wenig aufgenommen werden. Diese hohe Aktivität der Absorptionsmasse für das SO, bleibt bis zu Schwefelbeladungsgrenzen
der Masse erhalten, die im einzelnen durch die Zusammensetzung der Absorptionsmasse beeinflußt v/erden.
In der Regel liegt die Beladungsgrenze bei etwa 15 Gew,-$ Schwefel, Die für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlichen
Reaktionszeiten liegen in der Regel unter 5 Sekunden. Vorzugsweise wird mit Verweilzeiten unter 1 Sekunde gearbeitet.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur gezielten Entfernung von SO, aus Abgasen und
insbesondere zur Erniedrigung des Taupunktes von Rauchgasen durch Behandlung der Abgase mit einer basischen
Absorptionsmasse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den heißen Abgasstrom bei Temperaturen oberhalb
seines Taupunkts mit einer Absorptionsmasse kurzfristig in "orührung bringt, die durch Rösten bei erhöhten Tempera
v.;ren gebildete Magnesium- Mangan- Oxidverbindungen
enthält, in denen das Mangan teilweise auch durch Eisen ersetzt sein kann.
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Bei dieser trockenen Absorption von SO-, wird in der Regel
im Temperaturbereich von 2f>o - 6000C, vorzugsweise bei
Temperaturen von etwa 500 - 48o°C, gearbeitet. SO-, wird
bis dicht unterhalb des Grenzwertes der Schwefelbeladung für die SO-^-Absorption unter den erfindungsgemäßen Bedingungen
schnell und praktisch vollständig absorbiert. Nach Erreichen des genannten Grenzwertes sinkt die Absorptionsgeschwindigkeit sehr schnell ab. Hieraus ist ersichtlich,
daß es sich bei der Absorption des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht um eine einfache Neutralisationsreaktion
handeln kann, sondern daß dieser Absorption eine besondere und bisher noch nicht bekannte Art des Reaktionsmeehanismus
zugrunde liegt, die durch die besondere Zusammensetzung der Absorptionsmasse und ihre chemische Beschaffenheit bedingt
ist.
Die bevorzugte Absorptionsmasse enthält 1 - Io Molteile
MgO gemeinsam mit 1-4 Molteilen MnO2, wobei MolVerhältnisse
von MgOrMnOp im Bereich von 2:1 bis βίΐ, insbesondere
J5 - 4:1, besonders bevorzugt sind. Liegt Eisen in der Absorptionsmasse
vor, so sind maximal etwa 5o Gew.-^, vorzugsweise
maximal bis zu 25 Gew.-^, des Mangans durch Eisen
ersetzt. Je höher der MgO-Gehalt der Masse ist, umso höher liegt der Grenzwert für die Schwefelbeladung bei der SO,-Absorption
innerhalb des genannten Bereiches von maximal etwa 15 Gew.-fa. Diese Massen werden Im trockenen nichthydratisierten
Zustand, und zwar vorzugsweise als feinkörnige Masse verwendet, die durch gemeinsames oxidierendes
Abrösten der Komponenten bei Temperaturen oberhalb j5oo°C,
vorzugsweise oberhalb 5oo°C, und insbesondere im Temperaturbereich
von etwa 75o - looo°C, gebildet worden ist. Praktisch bedeutet das, daß hier als Absorptionsmassen die
Produkte eingesetzt werden können, die als Primärprodukte bei der Regeneration der Schwefel-belael· nen Massen nach dem
Verfahren des britischen Patent 1 144 :· anfallen. Da das dort geschilderte Verfahren zur Regeneration der schwefelhaltigen
Absorptionsmassen auch für das vorliegende Verfahren
geeignet ist, wird damit die Kreislaufführung der Absorptionsmasse zwischen Absorption und Regeneration auch
für das erfindungsgemäße Verfahren zur gezielten Entfernung
von SO-, möglich. Über die Angaben
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„ Q _
des britischen Patents 1 l44 071 hinausgehend ist die
Regeneration der Schwefel-beladenen Absorptionsmasse ganz allgemein dadurch möglich, daß man das oxidierende
Abrösten in Gegenwart beliebiger Reduktionsmittel, und zwar vorzugsweise in der Menge, die zur Reduktion
des SuIfat-Schwefels zu SOp erforderlich ist, durchführt.
So kann man die mit Schwefel beladene Absorptionsmasse nicht nur mit einem festen kohlenstoffhaltigen
Material, wie Koks oder Kohlestaub, vermischen, es ist auch möglich, die beladene Masse vor dem Regenerieren
mit Abfallöl zu tränken und auf diese Weise das Reduktionsmittel unmittelbar an die.Schwefelverbindungen
heranzubringen. Als Reduktionsmittel können weiterhin Erdölfraktionen, Erdgas oder andere reduzierende Gase
Verwendung finden. Auch die Verwendung von Elementarschwefel als Reduktionsmittel oder wenigstens als ein
Teil des Reduktionsmittels ist möglich. Die Behandlung kann in herkömmlichen Röstofen aller Art durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird mit Etagen- oder mit Wirbelschichtröstöfen gearbeitet, die eine Abhitzeverwertung
besitzen. Es kann weiterhin bevorzugt sein, Gemische von kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln und Schwefel
zu verwenden. Hierdurch werden normal konzentrierte Röstgase gewonnen, die eine Ausnutzung der Röstofenkapazität
in herkömmlichem Umfange zulassen. Der für die Regenerierung der beladenen Absorptionsmasse und damit
für die Schaffung der hochaktiven Frischmasse besonders wichtige Temperaturbereich liegt zwischen etwa
75o und looo°C.
Die auf diese Welse gewonnenen Absorptionsmassen werden
in der Regel für einen Zeitraum von weniger als 1 Sekunde mit dem zu behandelnden Abgas in Berührung gebracht.
Die praktisch quantitative Absorption von SO-,
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dann als körniges Gut einer Wirbelschicht zugeführt, durch die von unten nach oben der zu behandelnde Abgasstrom
geleitet wird.
Sowohl bei diesem Arbeiten nach dem Wirbelschichtverfahren
als beim Arbeiten mit der Flugstaubwolke ist es in der Regel bevorzugt, einen Kreislauf der trockenen
Absorptionsmasse einzurichten. Bei den besonders bevorzugten Mengenverhältnissen in der Zusammensetzung
der Absorptionsmasse liegt die obere Beladungsgrenze bei der der rasche Abfall der Aufnahmefähigkeit für
SO, einsetzt bei etwa 12 - 1>
Gew.-% Schwefel. Hier wird es dann bevorzugt, durch Kreislaufführung eines
Teiles der Absorptionsmasse durch die Reaktionszone und durch vorzugsweise kontinuierliches Zu- und Ausschleusen
von frischer bzw. beladener Absorptionsmasse einen- durchschnittlichen Schviefelbeladungsgrad der
Masse unterhalb etwa 11 Gew.~% einzustellen. Besonders
zweckmäßig kann es sein, einen Beladungsgrad im Bereich von etwa 8 - Io Gew.-^ einzustellen. Auf diese
V/eise ist sichergestellt, daß tatsächlich einerseits die Kapazität der Absorptionsmasse für die rasche SO--Absorption
weitgehend ausgenützt und damit die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gewährleistet ist, andererseits
tatsächlich aber auch die quantitative Absorption von SO, intern kurzen zur Verfügung stehenden
Behandlungszeitraum eintritt.
Die von Schwefeltrioxid wenigstens teilweise, vorzugsweise
aber praktisch, vollständig befreiten Abgase können
beträchtliche Mengen anderer Schwefelverbindungen enthalten. Eine weitere Entschwefelung kann notwendig
sein, sie muß es aber nicht. Für den erfindungsgemäß angestrebten Zweck der Senkung des Taupunktes des Rauch
gases ist die Entfernung des SO^5 in erster Linie wichtig.
Die derart gereinigten Gase können also unabhängig
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- Io -
erfolgt in einem Zeitraum bis zu 0,5 Sekunden. Die
technische Durchführung des Verfahrens erfordert in der Praxis häufig Kontaktzeiteri von etwa o,2 - 0,7
Sekunden. Der Kontakt zwischen Abgasstrom und Absorptionsmasse kann dabei in verschiedenartiger Weise
eichergestellt werden. In der bevorzugten Ausführungsform wird die Absorptionsmasse feinteilig eingesetzt.
Die durchschnittliche Teilchengröße wenigstens etwa der Hälfte aller Teilchen liegt dabei vorzugsweise unter
etwa loo/U. Eine typische Siebanalyse von in der Praxis erprobten Massen ist die folgende; 50 - 60% <Ίοολι,
8o# k-o - 5oo ,η, 8^>5oo αχ, Rest {ko /u. Das derart feinteilige
Material wird als Flugstaubwolke im zu behandelnden Abgasstrom verteilt und mit ihm durch die Reaktionszone getragen. Die Reaktionszone kann ein einfaches
Rohr sein, das von dem Gas durchströmt wird, wobei vor dem Eintritt in dieses Rohr die pulverförmige Absorptionsmasse
in den Gasstrom eingespeist und in ihm verwirbelt wird. Nach dem Durchlaufen der Reaktionsstrecke wird Plugstaub und Gasstrom auf geeignete V/eise
voneinander getrennt. Man kann hier verschiedene Methoden anwenden. Geeignet ist beispielsweise eine Vorabscheidung
durch Behandlung in gegebenenfalls mehreren Zyklonen, man kann aber auch beispielsweise durch Aufnehmen
des Plugstaubes in einer wässrigen Phase eine vollständige Trennung zwischen Gas- und Feststoffphase
in einem Verfahrensschritt erreichen.
Neben dieser für die Praxis besonders bedeutungsvollen Behandlung des Abgasstromes mit der Flugstaubwolke des
Absorptionsmittels kann mit einem Wirbelschichtbett der Absorptionsmasse gearbeitet werden. Für diesen
Zweck wird die Absorptionsmasse in konventioneller Weise in vergleichsweise gröbere Teilchen geformt und
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von ihrem Gehalt an sonstigen Schwefelverbindungen bereits in technisch vorteilhafter Weise zum Austausch
der fühlbaren Restwärme in den üblichen Wärmeaustauschvorrichtungen
eingesetzt werden.
Ist eine weitergehende Entschwefelung des Gases wünschenswert,
so empfiehlt sich hierfür erfindungsgemäß insbesondere die Kombination mit dem Naßentschwefelungsverfahren
gemäß der Lehre des parallelen Patents.....
(Patentanmeldung Verfahren zur Entschwefelung
von Abgasen). Das Gas wird dementsprechend hierfür in eine weitere Absorptionsstufe geleitet, in der die Absorptionsmasse
als wässrige Aufschlämmung gehalten und mit dem Abgasstrom in feiner Verteilung verwirbelt wird,
wobei Temperaturen bis etwa llo°C Verwendung finden. Diese Suspension der Absorptionsmasse ist dabei vorzugsweise
so weitgehend mit Schwefel beladen, daß der pg-Wert
der wässrigen Aufschlämmung des Absorptionsmittels im Bereich von etwa 6-7* vorzugsweise von 6,5-7*
liegt.
Diese Kombination der Heißentschwefelung in einer ersten Stufe mit anschließender Naßentschwefelung bei niedrigeren
Temperaturen in einer zweiten Stufe ist für das erfindungsgemäße Verfahren deswegen so besonders vorteilhaft,
weil einerseits die Absorptionsmassen von ■ ihrer chemischen Zusammensetzung her gesehen die gleichen
sind und andererseits bei diesem Kombinationsverfahren in sinnvoller Weise von der einen Stufe in die andere
Stufe Überführt werden können,woraufhin sie schließlich regeneriert und dann wieder in die erste Verfahrensstufe zurückgeführt werden. Hierdurch wird es möglich,
eine optimale Zusammenfassung aller die Wirtschaftlichkeit beeinflußender Effekte bei der Rauchgasentschwefelung
zu erreichen.
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Zunächst sei die Beschaffenheit der Absorptionsmasse in ihrem Gang durch die verschiedenen Stufen der Absorption
und der Regeneration verfolgt: In der Heißabsorption der ersten Verfahrensstufe wird die nichthydratisierte
oxidische Absorptionsmasse eingesetzt so wie sie aus der Regeneration unmittelbar anfällt.
In dieser ersten Absorptionsstufe wird zur Beseitigung des SO-, nur eine beschränkte Beladung der Masse mit
Schwefel eingestellt, die beispielsweise bei etwa Io 12 Gew.-% liegt. Diese Absorptionsmasse kann jetzt
unmittelbar in die Masse-Suspension der zweiten Absorptionsstufe bei der Naßentschwefelung eingespeist
werden. Wie in dem schon mehrfach erwähnten parallelen Schutzrecht zur Naßentschwefelung ausführlich geschildert,
tritt,unter den dort eingehaltenen Bedingungen eine sofortige Hydratation der oxidischen Absorptionsmasse
zu den hochaktiven oxidischen Hydratverbindungen ein, die die wirkungsvolle und vollständige
Entschwefelung unter den Bedingungen der Naßabsorption bewirken. Die Beladung mit Schwefelverbindungen
in der Stufe der Naßabsorption geht dabei weit über den Grenzwert der Schwefelbeladung aus der
ersten Absorptionsstufe der Heißentschwefelung hinaus. Es lassen sich also jetzt in der zweiten Absorptionsstufe beträchtliche zusätzliche Schwefelmengen in der
hydratisierten Absorptionsmasse aufnehmen. Die schließlich vollbeladene Absorptionsmasse wird abgetrennt ür.d
der Regeneration zugeführt. Hier wird sie wieder in die nieht-hydratisierten oxidischen Reaktionsprodukte umgewandelt,
die als Frischmasse der ersten Absorptionsstufe zugeführt wird.
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Für einen solchen Verfahrensgang der Absorptionsmasse oder wenigstens eines Teiles davon durch die verschiedenen
hier geschilderten Stufen ist das Arbeiten mit der FlugStaubwolke in der ersten Absorptionsstufe besonders
vorteilhaft. Die Einspeisung und Verwirbelung der sehr feinpulverigen Masse in den zu behandelnden Abgasstrom
vor Beginn der ersten Absorptionsstufe ist denkbar einfach. Anschließend kann man - gegebenenfalls nach einer
teilweisen Abtrennung des Flugstaubes, die jedoch keinesfalls zwingend ist - den flugstaubhaltigen Abgasstrom
einfach in die wässrige Masse-Suspension der zweiten Absorptionsstufe
einleiten. Hier findet nicht nur eine wirkungsvolle und sofortige Trennung von Gasphase und
fester Phase statt, es wird darüber hinaus die sehr feinteilige Absorptionsmasse sofort hydra tisiert und
steht damit sofort unter den Bedingungen der Naßabsorption für eine weitere Schwefelaufnahme aus den hier
zu entfernenden anderen schwefelverbindungen zur Verfügung. Schließlich fällt bei dem Abrösten der Regenerationsstufe
bevorzugt ein so feinteiliges Pulver an, daß es praktisch vollständig oder wenigstens zum größten
Teil nach einem Siebvorgang unmittelbar in die erste Absorptionsstufe zurückgeführt werden kann.
Schließlich ist der hier geschilderte Kreislauf der zwei Absorptionsstufen in Verbindung mit der Regenerationsstufe
aber auch für die optimale Behandlung des zu entschwefelnden Abgases besonders vorteilhaft. In
der ersten Absorptionsstufe wird das SO, praktisch
quantitativ entfernt. Die Restwärme des Abgasstromes kann damit in Abhitzeverwertern optimal aufgefangen
werden. Hierbei wird der jetzt noch weitergehend zu entschwefelende Gasstrom auf Temperaturen der Naßentschwefelungsstufe
abgekühlt. Er kann als solcher
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unmittelbar der Naßentschwefelung zugeführt werden, ohne daß darin größere überflüssige Verdampfungsverluste durch
eine notwendige TemperatürSenkung eintreten. Es ist ersichtlich,
daß diese mehrstufige Verfahrensweise ein optimales Verfahrensergebnis in mehrfacher Hinsicht
liefert.
Anstelle dieses hier geschilderten Mehrstufenverfahrens oder auch in Verbindung damit kann erfindungsgemäß eine
andere Kombination von Verfahrensschritten vorgesehen werden.
Die quantitative Absorption des SO-, aus Abgasen im Temperaturbereich
um 4oo°C macht die Entfernung aller oder wenigstens der wichtigen Schwefelverbindungen aus Rauchgasen
möglich. Man kann nämlich zunächst in an sich bekannter Weise in dem Rauchgas alle Schv/efelverbindungen
und insbesondere alles SO^ in SO- umwandeln. Geeignet
hierfür ist beispielsweise die herkömmliche Oxidation an Vanadinkontakten bei Temperaturen um 5oo°C. Das derart
an SO-, angereicherte Rauchgas wird dann im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens von seinem SO-,-Gehalt befreit.
Es fällt ein praktisch vollständig entschwefeltes aber noch trockenes und heißes Rauchgas an, das in die
Atmosphäre entlassen wird.
Auf dem hier geschilderten Verfahrensweg ist es auch möglich, wenigstens einen Teilstrom des insgesamt zu
entschwefelnden Rauchgases zum trockenen,heißen,
schwefelfreien Rauchgas zu entschwefeln während die übrige Gasmenge nach dem vorher geschilderten Verfahren
naßentschwefelt wird. Der trockene, heiße, entschwefelte
üastellstrom wird dann mit den feuchten Abgasen des im
Naßverfahren entschwefelten Hauptstromes vereinigt.
Hierdurch wird dieser feuchte Gashauptstrom aufgeheizt, so daß der Auftrieb des Gesamtgases beim Entlassen in
die Atmosphäre verbessert wird. Es ist ersichtlich,
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daß eine Vielzahl von aufeinander abzustimmenden Möglichkeiten besteht, die stets zu einer optimalen Beladung
der Absorptionsmasse als auch zu einem optimalen Zustand des zu reinigenden und insbesondere in die
Atmosphäre zu entlassenden Rauchgases liefern.
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Absorption in der Wirbelschicht.
44oo NmVh heißes Rauchgas mit 4oo°C werden in einen
Reaktor geleitet, der mit einem Ausströmboden von looo mm Durchmesser ausgerüstet ist. Auf diesen Siebboden
werden vor dem Anfahren 285 kg Absorptionsmasse
geschüttet, die zuvor auf eine Korngröße zwischen o,o4 und 0,5 mm abgesiebt wurde.
Nach dem Anfahren werden kontinuierlich mittels Tellerspeiser 4 kg frische Masse der obigen Spezifikation zugesetzt.
Das entspricht bei einem mittleren SO-,-Gehalt
des Ausgangsgases von II8 mg/Nnr 7,7 g Absorptionsmasse pro g SO·,. ,
Die Verweilzeit des Gases in der Wirbelschicht beträgt o,24 Sekunden. Hinter dem Reaktor passiert das Gas
einen Zyklonabscheider, dessen Austrag der Wirbelschicht wieder zugeführt wird.
Im Verlaufe des Betriebes ergab sich eine Kornvergrößerung des V/irbelbettinhaltes durch Agglomerierung der Körner.
Das periodisch aus der Wirbelschicht ausgetragene Material hatte eine Korngröße von 80^ zwischen 0,5 und
0,8 mm; nur ΐβ$ waren kleiner als die normale Ausgangskorngröße
(o,5 mm). Die Menge dieses Masseanteiles lag zwischen 0,8 und 1,5 kg/h. Die Restmenge als Feinstaubanteil
passierte den Zyklon sowie den Luftvorwärmer und wurde in der nachgeschalteten Naßentschwefelungsstufe
niedergeschlagen und dort vollbeladen.
Während der Absorptionsmasseanteil, der aus der Wirbelschicht (gröber-körnig) direkt abgezogen wurde, einen
S-Gehalt von durchschnittlich lo,8$ aufwies, enthielt
der Peinstaub nur unwesentlich mehr S als die eingesetzte Frischmasse.
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Zusätzlich zu den rd. J5 kg/h Absorptionsmasse-Peinstaub,
die aus der Heißgas- in die Naßabsorptionsstufe gelangten, mußten stündlich durchschnittlich
6,2 kg Frischmasse der Umlaufsuspension zugesetzt werden, um den p^-Wert auf 6,5 - 6,8 konstant zu
η
halten. Dies entspricht genau dem für die Entfernung des SO« (0 1,3 g/Nnr) aus dem Rauchgas früher ermittelten Masseaufwand.
halten. Dies entspricht genau dem für die Entfernung des SO« (0 1,3 g/Nnr) aus dem Rauchgas früher ermittelten Masseaufwand.
Im Rauchgas hinter dem Reaktor war keinerlei SO,
mehr nachweisbar.
Absorption in der Wirbelschicht bis zur Grenze der Aufnahmefähigkeit der Masse.
Ein Rauchgasstr,om von 44oo NmVh und 4oo°C mit einem
Gehalt von 1,7 g SO2 und 12o mg SOVNnr wurde durch
den vorbeschriebenen Reaktor mit Zyklon geleitet. Das Wirbelbett wurde vor dem Anfahren mit 32o kg grobkörniger
Absorptionsmasse (85^ zwischen o,2 und o,75
mm) gefüllt. Während des Versuches wurde keine Frischmasse zugespeist.
Etwa Io Stunden lang war hinter dem Reaktor kein SO-,
im Rauchgas mehr nachweisbar. Der Feinstaubgehalt des Gases war gering. Nach 15 Stunden wurden im Rauchgas hinter
dem Reaktor 4o mg SO^/Nnr ermittelt, nach weiteren
3 Stunden Io5 mg SO,.
Der SOp-Gehalt hinter dem Reaktor lag konstant zwischen
1,3 und 1,5 5
Nach Beendigung des Versuches wurde das Wirbelbettmaterial, von dem vorher nichts entnommen worden war,
untersucht. Seine Korngröße war auf 0,5 - l,o mm ange-
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stiegen, der S-Gehalt lag bei 13* 1^*
Absorption in der Flugstaubwolke. Aus dem Reaktor von looo mm Durchmesser und 3 m Höhe
wurde der Anströmboden entfernt und durch eine Loch-
blende von o,55 m freier Öffnungsfläche ersetzt. Ein
Rauchgasstrom von 8ooo NmVh und 4oo°C mit 1,9 g SO0
und 128 mg SOy'Nnr wurde durch den Reaktor geleitet
und oberhalb der Lochblende durchschnittlich 31*8 kg/h
Frischmasse der Körnung o,o4 - o,5 mm zugesetzt.
Von dieser Massemenge wurden 17*5 kg/h = 55$ von dem
Zyklon abgeschieden und ausgetragen. Es wurde nichts in den Reaktor zurückgeführt. Die Restmenge der Absorptionsmasse
wurde in die Naßabsorptionsstufe mitgerissen und hielt dort annähernd die Ρττ-Konstanz zwischen
Xl
6,5 und 7>o aufrecht.
den hinter dem Reaktor noch 15*6 mg SO, nachgewiesen,
Bei einer Verweilzeit des Gases von 0,^3 Sekunden wurden
hinter dem Reaktor noch 15*6 mg das entspricht einer Absorption von
Absorption in der Flugstaubwolke mit Kreislaufführung
der Masse.
Ein Rauchgasstrom von 8000 Nur/h und ^000C mit 1,8 g
SOp und 122 mg SO^/Nnr wurde entsprechend den Angaben
in Beispiel 3 im Heißgasreaktor behandelt. Bei einer
Zusatzmenge von wieder durchschnittlich J>2 kg Frischmasse
pro Stunde, wurde jedoch die Gesamtmenge der vom Zyklon abgeschiedenen Masse in den Reaktor zurückgeführt.
Nach 17 Stunden begann der pH~Viert in der Naßab-
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- 2ο -
sorptionsstufe auf über 7 zu steigen. Daraufhin wurde
die Zusatzmenge an Frischmasse auf 8 kg/h vermindert. Für die pH-Einstellung wurden dann weitere 9 - Io kg
Frischmasse der Umlaufsuspension direkt zugesetzt.
Im Heißgasreaktor hatte sich auf diese Weise, bedingt durch Gasmenge und Abscheidegrad des Zyklons eine Umlaufmenge
an trockner Absorptionsmasse von ca. J5oo kg/h angesammelt, die während des weiteren Versuches etwa
konstant blieb.
In dem Rauchgas hinter dem Reaktor war bereits nach 2 Stunden kein SCU mehr nachweisbar, d.h. bereits bei
einer Massemenge im Heißgasreaktor von ca. 7o kg.
Durch die vollständige Entfernung des SO^ aus dem Rauchgas
konnte dieses im Luftvorwärmer bis auf 12o°C abgekühlt werden, ohne daß Korrosion durch Schwefelsäurekondensation
auftrat. Da man mit einer Erhöhung des Kessel Wirkungsgrade s um Vfo je 2o°C niedrigere Rauchgastemperatur rechnen kann, ergibt diese, um ca. 8o°C kältere
Temperatur des Rauchgases im vorliegenden Fall, eine Wirkungsgraderhöhung des Kessels um M-fo. Das Verfahren
dieses Beispiels wurde über einen Zeitraum von etwa 6 Wochen ohne Minderung des Wirkungsgrades betrieben.
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Aus dem Hauptgasstrom von 8ooo NmVh wurden, gemäß Beispiel
4, zuerst SO-, und darauf, in der Naßabsorptionsstufe
das SO2 entfernt. Dabei kühlte dieser Gasstrom auf
65 - 700C ab.
Parallel dazu wurden 500 NmVh Rauchgas mit etwa 580 6300C
vor dem letzten Kesselzug abgezweigt und durch Vermischen mit Luft von 2o -25°C auf eine Temperatur von
5oo°C eingestellt. Dieser Teilgasstrom von ca. 580 600 NmVh wird dann durch eine Katalysatorschüttung, bestehend
aus Vanadinkontaktmasse von 8 mm Korngröße, geleitet. Dadurch werden rd. 90% des im Rauchgas befindlichen
SOp zu SO-, oxidiert. Anschließend wird das Gas in einem zweiten Reaktor mit einer Wirbelschicht entsprechend
Beispiel 1 entschwefelt. In diese Wirbelschicht, die aus gröberen Absorptionsmassebestandteilen gemäß Beispiel 2
bestand, wurde durchschnittlich 1 kg/h Absorptionsmasse grob abgesiebt kontinuierlich eingespeist. Etwa dieselbe
Menge wurde periodisch, alle j5o Minuten, aus der Wirbelschicht
abgezogen. Der Zyklonaustrag dieses kleineren Parallelreaktors wurde in die Wirbelschicht zurückgeführt.
Die Verstaubungsverluste waren sehr gering und nicht genau erfaßbar. Hinter der Naßentschwefelungsstufe wurden
die zwei Gasströme vereinigt, wodurch die Temperatur der Gesamtgasmenge um ca. 2o°C gegenüber der Temperatur des
Hauptgasströmes auf durchschnittlich 85 - 900C anstieg.
Die durch diese Arbeitsweise verbesserten Auftriebsverhältnisse unter gleichzeitig verringerter "Fahnenbildung" an der
Essenmündung waren deutlich erkennbar.
Die in den Beispielen 1, 2 und 5 eingesetzte Absorptionsmasse enthielt MnOg und MgO im Molverhältnis von 1:3*5»
und die in den Beispielen 3 und 4 eingesetzte Absorptionsmasse enthielt MnOp und MgO im Molverhältnis von 1:4,ο bis
1:4,2.
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur gezielten Entfernung von SCU aus Abgasen und insbesondere zur Erniedrigung des Taupunktes von Rauehgasen durch Behandlung der Abgase mit einer basischen Absorptionsmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man den heißen Abgasstrom bei Temperaturen oberhalb seines Taupunkts mit einer Absorptionsmasse kurzfristig in Berührung bringt, die durch Rösten bei erhöhten Temperaturen gebildete Magnesium-Mangan-Oxidverbindungen enthält, in denen das Mangan teilweise auch durch Eisen ersetzt sein kann.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer trockenen, vorzugsweise feinkörnigen Absorptionsmasse gearbeitet wird, die durch gemeinsames oxidierendes Abrösten der Komponenten bei Temperaturen oberhalb 3000C, vorzugsweise oberhalb 5oo°C, und insbesondere im Temperaturbereich von etwa 75o looo°C gebildet worden ist.3· Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Verweilzeiten des Gasstromes in Kontakt mit der Absorptionsmasse von weniger als 3 Sekunden, vorzugsweise unterhalb 1 Sekunde, z.B. im Bereich von o,2 - 0,7 Sekunden, arbeitet.4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß man den Gasstrom mit der Absorptionsmasse bei Temperaturen von 25o - 6000C, vorzugsweise bei etwa 300 - 48o°C, zusammenführt.109826/04685. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man - in Abhängigkeit vom Magnesiumoxidgehalt der Absorptionsmasse - bis auf eine maximale Sehwefelbeladung der Absorptionsniasste von etwa 15 Gew.-^, vorzugsweise bis etwa 12 Gew.-$1, arbeitet.6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet, daß das SO-* praktisch quantitativ absorbiert wird, während andere Schwefelverbindungen, insbesondere SO2, wenigstens zu einem erheblichen Anteil im Rauchgas verbleiben.7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Absorptionsmassen arbeitet, die 1 - Io Molteile MgO gemeinsam mit 1-4 Molteilen MnO2 enthalten, wobei Molverhältnisse von MgO:MnOp im Bereich von 2:1 bis 6:1 bevorzugt sind.8. Verfahren nach Anspruch fs dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorliegen von Eisen in der Absorptionsmasse maximal etwa 5o Gew.-Jo, vorzugsweise maximal bis zu 25 Gew.-Jo, des Mangans durch Eisen ersetzt sind.9· Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die schwefelbeladene Masse vorzugsweise durch oxidierendes Abrösten bei Temperaturen von etwa 75o - looo°C in Gegenwart eines Reduktionsmittels regeneriert und die regenerierte Masse erneut in das SO-,-Absorptionsverfahren eingibt.Io. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Absorptionsmasse als Flugstaubwollce mit feiner Teilchengröße in dem Abgasstrom durch eine beispielsweise als Rohr ausgebildete Reaktionsstrecke führt und dann die Masse von dem Gasstrom abtrennt .109826/04611. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9> dadurch gekennzeichnet, daß man die Absorptionsmasse als Wirbelschichtbett im aufwärts strömenden Abgasstrom einsetzt.12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Absorptionsmasse im Kreislauf durch die Reaktionszone geführt wird, wobei durch vorzugsweise kontinuierliches Zu- und Ausschleusen von frischer bzw. beladener Absorptionsmasse ein durchschnittlicher Schwefelbeladungsgrad der Masse unterhalb etwa 11 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von etwa 8 - Io Gew.-^, aufrechterhalten wird.15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Schwefel beladene Absorptionsmasse wenigstens teilweise in eine anschließende Naßentschwefelungsstufe übergeführt wird, in der die Absorptionsmasse in Wasser aufgeschlämmt und bei Temperaturen bis etwa Ho0C mit einem Schwefel bzw. Schwefelverbindungen enthaltenden Gasstrom in Kontakt gebracht wird.14. Verfahren nach Anspruch 13* dadurch gekennzeichnet, daß auch der von SCU befreite Gasstrom anschließend in die Naßentschwefelung geleitet wird.15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst Schwefelverunreinigungen des Abgases, die nicht als SCU vorliegen, wenigstens teilweise in an sich bekannter Weise in SO, umwandelt und dann das Abgas dem Verfahren unterwirft.109826/0468
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DE19691962587 DE1962587A1 (de) | 1969-12-13 | 1969-12-13 | Verfahren zur gezielten Entfernung von Schwefeltrioxid aus Abgasen |
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