DE19625873C2 - Verfahren zum Verfügen von Fügepartnern - Google Patents
Verfahren zum Verfügen von FügepartnernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines aus zwei
Fügepartnern bestehenden Verbindungsstücks.
Trotz der Vielzahl bekannter Fügeverfahren zur festen Verbindung zweier
Fügepartner, sind bislang keine zufriedenstellenden Fügeverfahren bekannt, mit
denen auf möglichst einfache Weise eine feste Verbindung, insbesondere zwischen
zwei Teilen herstellbar ist, die zusammengebracht, offene bzw. geschlossene
Hohlkörper bzw. Knoten- oder Verbindungsstücke ergeben.
Zwar werden in dem meisten Fällen Schraubverbindungen verwendet, um derartige
Teile fest miteinander zu verbinden, doch bedarf es beispielsweise zusätzlicher
Dichtungen, ohne die die Schraubverbindungen weder gas- noch flüssigkeitsdicht
wären.
Auch bedürfen an sich bekannte Flanschverbindungen Schraubverbindungen, die
nicht nur das Bauteil vergrößern, sondern überdies zu einer Erhöhung der
Gesamtmasse sowie des Gewichtes des entstehenden Bauteils beitragen.
Zusätzliche Dichtwerkstoffe, die die Flanschverbindung gas- bzw. flüssigkeitsdicht
machen sollen, tragen überdies zu einem ohnehin hohen Kostenaufwand bei und
bedingen letztlich große Vorbereitungs- und Montagearbeiten.
Neben der Verwendung von Flanschverbindungen werden auch
Punktschweißverbindungen eingesetzt, die jedoch zu inneren lokalen
Verspannungen im Fügebereich der Fügepartner führen und überdies weder gas-
noch flüssigkeitsdichte Verbindungen darstellen. Neben den nur unzureichenden
Dichtigkeitseigenschaften bei Punktschweißverbindungen kann zusätzlich von einem
geometrisch bedingt ungünstigen Korrosionsverhalten der Verbindung ausgegangen
werden.
Es ist daher festzustellen, daß bislang keine zufriedenstellenden Fügeverfahren für
die Herstellung offener und geschlossener Hohlkörper bzw. Knoten- oder
Verbindungsstücke bekannt sind, die die vorstehend aufgezeigten Nachteile nicht
aufweisen.
In der DE 41 04 941 A1 ist eine Vorrichtung zum Montieren einer Lochmaske am
Lochmaskenrahmen beschrieben, zur Herstellung einer Kathodenstrahlröhre. Hierbei
wird die Lochmaske mit Hilfe einer geeigneten Fügevorrichtung teilweise mit dem
Lochmaskenrahmen in Überlappung gebracht und anschließend mittels
Elektroschweißens fest miteinander verfügt. Eine derartige Lochmaskenkonstruktion
muss jedoch keinen äußeren mechanischen Kräften standhalten noch eine tragende
Funktion übernehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur gegenseitigen
Verbindung von Fügepartnern, vorzugsweise zur Herstellung von offenen
Hohlkörpern, die teilweise in Überlappung gebracht werden und mittels an
sich bekannter Schweißverfahren verbunden werden sollen, derart anzugeben, daß
die Fügeverbindungen kompakter und leichter ausgestaltet werden können.
Insbesondere soll erreicht werden, daß die miteinander zu verfügenden Teile keine
Zwischenspalte in den Überlappbereichen aufweisen, so daß die Verbindung gas-
und flüssigkeitsdicht ist. Ferner soll vermieden werden, daß durch innere
mechanische Verspannungen im Fügebereich lokale Kraftspannungen auftreten. Das
erfindungsgemäße Fügeverfahren soll mit den bisher bekannten Schweißtechniken
durchgeführt werden können, so daß die Fügeverbindungen leicht herstellbar sind
und geringe Kosten verursachen.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben. Die die Erfindung weiterbildenden Merkmale sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Erfindunsgemäß zeichnet sich ein Verfahren zur Herstellung eines aus zwei
Fügepartnern bestehenden Verbindungsstückes zur Verbindung von Bauteilen aus
der Karosseriekonstruktion, durch Verfügen beider Fügepartner zu einem offenen
Hohlkörper, mit dem die Bauteile gegenseitig fixierbar sind, dadurch aus, daß die
gegenseitig zu fixierenden Bauteile in einen Fügepartner eingelegt werden, daß die
zwei Fügepartner, von denen wenigstens einer eine Stoßkante aufweist, derart unter
elastischer oder thermischer Verformung eines Fügepartners definiert teilweise in
Überlappung gebracht werden, dass sich beide Fügepartner im Überlappbereich, der
von der Stoßkante, an der der andere Fügepartner anliegt, begrenzt wird,
ganzflächig, durch Vorspannung des elastisch oder thermisch verformten
Fügepartners, derart kraftbeaufschlagt berühren, so daß sie in diesem Bereich zur
gegenseitigen Fixierung sowie zur Fixierung der Bauteile ohne weitere
Spannmaßnahmen eine selbsthemmende Reibschlußverbindung eingehen bevor sie
mittels Schweißverfahren ohne Verwendung von Spann- bzw. Klemmhilfsmitteln
verbunden werden.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, zwei miteinander in feste Verbindung zu
bringende Fügepartner vor dem Schweißvorgang durch kraftbeaufschlagtes
Gegeneinanderdrücken beider Fügepartner gegenseitig zu fixieren. Wesentlich ist,
daß zwischen den Berührungsflächen der Fügepartner eine normal zu diesen
Flächen gerichtete Kraft herrscht, die eine Reibschlußverbindung zwischen den
Fügepartnern erzeugt. Durch die sich ausbildende selbsthemmende
Reibschlußverbindung werden beide Fügepartner fest gegeneinander fixiert, so daß
der nachfolgende Schweißvorgang ohne Gefahr eines gegenseitigen Verutschens
der Fügepartner durchgeführt werden kann.
Die Ausbildung der selbsthemmenden Reibschlußverbindung zwischen den
Fügepartnern, bevor die zwei zu verbindenden Teile fest miteinander verschweißt
werden, führt insbesondere beim Zusammenfügen zweier Teile, die einen offenen
Hohlkörper bilden, zu entscheidenden Vorteilen.
Besonders eigenen sich Fügepartner, die aus Einzelprofilen mit U-förmigem
Querschnitt bestehen und derart verbunden werden, daß sie einen zweiseitig offenen
Hohlkörper bilden. Hierzu werden ihre offenen Schenkelseiten einander
gegenüberliegend positioniert. Auf den Innenseiten beider Seitenflanken eines der
beiden U-förmigen Profile verläuft parallel zu den Oberkanten jeweils eine Stoßkante,
die durch einen, in das Profilinnere gerichteten Materialabsatz ausgebildet ist. Das
gegenüber diesem Profil positionierte zweite U-förmige Profil weist hingegen an den
Außenseiten der Kanten beider Seitenflanken Abschrägungen auf, so daß das
Ineinanderfügen beider U-förmigen Profile erleichtert wird und darüberhinaus
selbstzentrierend und selbstpositionierend ist. Vor dem Ineinanderfügen wird jedoch
erfindungsgemäß das die Abschrägungen an den oberen Seitenflanken aufweisende
U-förmige Profil durch z. B. eine entsprechende Greifervorrichtung derart
aufgenommen, so daß beide Seitenflanken elastisch gegeneinander verformt
werden. In diesem elastisch verformten Zustand werden die miteinander zu
verfügenden Teile förmlich ineinander gesteckt.
Das von den Greifern aufgenommene U-förmige Profil ist dabei derart ausgestaltet,
daß nach Lösen der Greifervorrichtung beide ineinander gefügte Fügepartner
aufgrund der Vorspannung des einen der beiden Fügepartner an ihrem beidseitigen
Überlappungsbereich eine Reibschlußverbindung eingehen, so daß beide
Fügepartner gegenseitig sicher und definiert fixiert sind.
Für eine selbsthemmende Reibschlußverbindung, die bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Kern der Erfindung darstellt, gilt die Beziehung
µ = FH/FN,
wobei µ die Haftreibungszahl der Werkstoffpaarung beider Fügepartner darstellt, FH
die Haftreibungskraft und FN die Normalkraft ist, die senkrecht zu den Berührflächen
beider Fügepartner aufgrund der elastischen Verformung wirkt.
Unter Beachtung dieser Zusammenhänge erhält man bei gegebener Stoffund
Vorspannungswahl sowie geeignete Wahl der Öffnungswinkel der Einführschrägen
der Fügepartner eine selbsthemmende Reibschlußverbindung, die zum sicheren
Fügen der Bauteile beispielsweise mittels nachfolgenden berührungslosen und
kraftfreien Strahlschweißen ausreicht.
Besonders eignen sich für das Schweißverfahren Laserstrahl- oder
Elektronenstrahlschweißen. Ebenso können jedoch auch Plasmaschweißen, Metall-
Inert-Gas- bzw. Wolfram-Inert-Gas-Schweißen, Elektrodenschweißen,
Gassschweißen und weitere Schweißverfahren angewendet werden.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Vorspannung, die durch elastische
Verformung wenigstens eines Fügepartners erzeugbar ist, können durch die Klemm-
bzw. Reibschlußverbindung die beim Strahlschweißen als kritisch anzusehenden
Zwischenspalte minimiert oder eliminiert werden.
Durch das Vorsehen geeigneter Kantengeometrien, die auf das verwendete
Schweißverfahren abzustimmen sind, kann die Schweißsicherheit, das
Festigkeitsverhalten, das Nahtaussehen sowie das Korrosionsverhalten und die
Dichtigkeit der Schweißverbindung positiv beeinflußt werden. Insbesondere ist die
Oberkante des Seitensteges eines Fügepartners an das Schweißverfahren
entsprechend anzupassen, die an der Außenseite beider zusammengefügter
Fügepartner zu liegen kommt. Für Strahlschweißverfahren eignet sich hierzu
insbesondere eine abgeschrägte Kante, die als Kehlnaht eine unkritische
Schweißnaht bildet. Ebenso geeignet sind gefaste Kanten, insbesondere für
Durchschweißungen, die zudem relativ geringe Ansprüche an die Positionier- bzw.
Bahnführungsgenauigkeit des Schweißstrahles stellen und gewährleisten darüber
hinaus einen besonders fließenden Übergang der miteinander zu verbindenden
Fügepartner.
Bestehen die Fügepartner jeweils aus Gußwerkstoffen, beispielsweise aus
Aluminiumgußlegierungen, kann auf den Einsatz von Zusatzwerkstoffen in den
meisten Fällen verzichtet werden. Die in Überlappung gebrachten zu verbindenden
Berührungsflächen beider Fügepartner stellen genügend aufschmelzbares Material
zur Verfügung, so daß die Gefahr von Restspalten vermieden werden kann. Die auf
diese Weise entstehenden, durchgehenden Schweißnähte weisen verbesserte
Kraftverläufe auf und sind darüberhinaus gas- und flüssigkeitsdicht.
Die Ausbildung einer Reibschlußverbindung zwischen den Fügepartnern vor dem
Schweißen dient erfindungsgemäß der Fixierung bzw. Verklemmung von Bauteilen,
die in den sich ergebenden, offenen Hohlkörper gesteckt bzw. zuvor eingelegt
werden. Auf diese Weise lassen sich größere Baugruppen zusammenstecken und
anschließend in einfacher Weise fest miteinander durch Schweißen verbinden.
Durch das gegenseitige Fixieren der ineinander geklemmten Bauteile sowie
ineinander gesteckten Baugruppen können entsprechend angepaßte
Kantengeometrien sowie Einführschrägen und das Vorsehen von Stoßkanten bzw.
Anschlägen vorteilhaft genutzt werden.
Im Leichtbau mit Aluminiumlegierungen können beispielsweise Strangpreßprofile
durch Gußknoten miteinander verbunden werden. Auch hier ist der Einsatz von
Zusatzwerkstoffen nicht erforderlich, weil die Gußteile genügend Silizium bein halten,
wodurch die Gefahr des Auftretens von Heißrissen beseitigt ist.
Neben dem Zusammenfügen zweier Fügepartner, die einen offenen Hohlkörper
ergeben, ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch die Herstellung
geschlossener Hohlkörper möglich. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können
beispielsweise zwei halbschalenartige Fügepartner ineinandergefügt werden, so daß
sie im ineinandergefügten Zustand ebenfalls über eine selbsthemmende
Reibschlußverbindung gegeneinander fixiert sind. Dies jedoch setzt voraus, daß der
Fügepartner, der in den anderen Fügepartner eingeführt wird, relativ zum
Innendurchmesser des aufnehmenden Fügepartners einen Außendurchmesser mit
etwas Übermaß aufweist. Der Fügevorgang wird zum einen durch das Vorsehen
einer Einführschräge auf beide sich gegenüber liegenden Halbschalenkanten
erleichtert, wodurch sich beide Fügepartner während des Zusammenfügens selbst
zentrieren. Zum anderen wird die Fügetiefe über eine Stoßkante vorgegeben, die im
aufnehmenden, halbschalenförmigen Fügepartner vorgesehen ist. Durch die
Klemmwirkung sind ebenfalls jegliche Spalte zwischen den Fügepartnern im Bereich
der Fügestelle eliminiert bzw. minimiert.
Das Zusammenfügen beider vorstehend genannter, halbschalenförmig ausgebildeter
Fügepartner kann auch durch Erwärmung des Fügepartners, in dem der andere
eingefügt werden soll, vorgenommen werden. Auf diese Weise kann der innere
Fügepartner ohne Kraftaufwand in den ausgedehnten äußeren Fügepartner
eingebracht werden, wobei sich nach Abkühlen des äußeren Fügepartners und die
damit einhergehende Volumenkontraktion sich selbständig eine
Reibschlußverbindung im Fügebereich ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Zusammenfügen zweier einen U-förmigen Querschnitt aufweisende
Fügepartner zu einem offenen Hohlkörper.
Anhand von Fig. 1 soll das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
offenen Hohlkörpers beschrieben werden. Die erfindungsgemäße Fügeverbindung
soll am Beispiel eines sogenannten Space-Frames aus Aluminiumlegierungen, einer
neuartigen, besonders leichten und dennoch sehr stabilen Karosseriekonstruktion,
verdeutlicht werden. Ein Space-Frame kann beispielsweise aus Strangpreßprofilen
und Gußknoten bestehen. Hierbei werden Strangpreßprofile durch die im weiteren
näher beschriebenen Gußknoten verbunden. Die Gußknoten sind dabei offene
Hohlkörper, die aus zwei zusammengeschweißten Gußteilen bestehen. Ein
schematisch dargestellter Gußknoten ist in Fig. 1 dargestellt.
Mittels einer Haltevorrichtung H wird ein erster Fügepartner 1, der ein U-förmiges
Querschnittsprofil aufweist, möglichst spannungsfrei und in der Auflageebene
beweglich fixiert. Hierzu greifen zwei Haltedorne der Haltevorrichtung H durch eine
untere Öffnung des Fügepartners 1 ein und verspreizen sich in diese Öffnung.
Ein zweiter Fügepartner 2 wird von Greiferbacken G1 und G2 unter Ausübung
elastischer Verformungskräfte derart gehalten, daß die Schenkel S1 und S2 des
Fügepartners 2 elastisch verformt und somit vorgespannt werden. Die elastische
Verformung des Fügepartners 2 erfolgt in der Weise, daß der lichte Abstand beider
Schenkelendenaußenseiten S1 und S2 maximal dem Abstand der Innenseiten der
Schenkelenden des ersten Fügepartners 1 entspricht. In dieser Stellung können
beide Fügepartner ineinander gefügt werden.
Besonders vorteilhaft sind die an den Schenkelenden S1 und S2 des Fügepartners 2
vorgesehenen Einführschrägen E1 und E2, die das Ineinanderfügen beider
Fügepartner durch Selbstzentrierung erleichtern. Den Einführschrägen E1 und E2
entsprechend im zusammengefügten Zustand gegenüberliegend weist der
Fügepartner 1 eine auf der Innenseite der Schenkel Stoßkanten 3 und 4 auf, die die
Eindringtiefe des Fügepartners 2 in den Fügepartner 1 begrenzt.
Sind beide Fügepartner in der beschriebenen Weise gemäß der unteren
Bilddarstellung der Fig. 1 zusammengefügt, so werden die Greiferarme G1 und G2
von dem Fügepartner 2 weggefahren. Die freiwerdende elastische Vorspannung des
Fügepartners 2 lastet nun ausschließlich an den Überlappbereichen zwischen den
beiden Fügepartnern. Die Vorspannung ist dabei so groß gewählt, daß es zwischen
den beiden Fügepartnern zu einer Reibschlußverbindung kommt. Durch die
entstehende Klemmkraft zwischen den beiden Fügepartnern und der sich dadurch
ergebenden Selbsthemmung sind für das nachfolgende Schweißen keine weiteren
Spannmaßnahmen erforderlich. Sind bereits in den Hohlraum beider Fügepartner
weitere Baugruppen bzw. Strangpreßprofile eingelegt worden, so können diese
durch den vorstehend beschriebenen Fügeprozeß ebenfalls fest mit eingeklemmt
werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß während des
Verschweißens beider Fügepartner keine weiteren Spann- bzw. Klemmhilfsmittel
verwendet werden müssen.
Die in Fig. 1 dargestellten, zusammengefügten Fügepartner 1 und 2 werden
vorzugsweise mit Strahlschweißverfahren, beispielsweise Laser- oder
Elektronenstrahlschweißen miteinander fest verbunden. Siehe hierzu die stilisiert
eingetragenen Schweißstrahlkegel SK. Der Einsatz von Strahlschweißverfahren
kann in seiner Schweißwirkung dadurch verbessert werden, indem die äußere Kante
des Fügepartners 1, der den Fügepartner 2 teilweise umschließt eine angepaßte
Kantengeometrie aufweist. So sind besonders abgeschrägte Kanten gemäß der
Detaildarstellung in der Fig. 1 mit den Bezugszeichen K1 für den Einsatz von Laser-
bzw. Elektronen strahlschweißen von Vorteil, da hierdurch eine kerbarme Kehlnaht
erzeugt wird. Ebenso eignen sich besonders gefaste Kanten (siehe hierzu
Detaildarstellung K2), die eine I-Naht ergeben.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines aus zwei Fügepartnern (1, 2) bestehenden
Verbindungsstückes zur Verbindung von Bauteilen aus der Karosseriekonstruktion,
durch Verfügen beider Fügepartner (1, 2) zu einem offenen Hohlkörper, mit dem die
Bauteile gegenseitig fixierbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die gegenseitig zu fixierenden Bauteile in einen
Fügepartner (1) eingelegt werden, daß die zwei Fügepartner (1, 2), von denen
wenigstens einer eine Stoßkante (3, 4) aufweist, derart unter elastischer oder
thermischer Verformung eines Fügepartners (2) definiert teilweise in Überlappung
gebracht werden, dass sich beide Fügepartner (1, 2) im Überlappbereich, der von
der Stoßkante (3, 4), an der der andere Fügepartner (2) anliegt, begrenzt wird,
ganzflächig, durch Vorspannung des elastisch oder thermisch verformten
Fügepartners (2), derart kraftbeaufschlagt berühren, so daß sie in diesem Bereich
zur gegenseitigen Fixierung sowie zur Fixierung der Bauteile ohne weitere
Spannmaßnahmen eine selbsthemmende Reibschlußverbindung eingehen bevor sie
mittels Schweißverfahren ohne Verwendung von Spann- bzw. Klemmhilfsmitteln
verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fügepartner (1, 2) Profile mit U-förmigem
Querschnitt sind, die nach der gegenseitigen Fixierung einen offenen Hohlkörper
ergeben, wobei ein erster Fügepartner (1) mittels einer Haltevorrichtung (H) derart
gelagert wird, daß die beiden Schenkelenden des Profils frei zugänglich sind und in
das Profilinnere orientierte Stoßkanten (3, 4) aufweisen, daß der zweite Fügepartner
(1) von einer Handhabungsvorrichtung an den beiden gegenüberliegenden
Schenkeln (S1, S2) unter Ausübung elastischer Verformungskräfte gehalten wird und
die Schenkel (S1, S2) derart elastisch verformt, so daß der lichte Abstand beider
Schenkelendenaußenseiten maximal dem Abstand der Innenseiten der
Schenkelenden des ersten Fügepartners (1) entspricht, daß die
Handhabungsvorrichtung den zweiten Fügepartner (2) in den inneren
Schenkelbereich des ersten Fügepartners (1) einführt, bis der zweite Fügepartner (2)
mit seinen Schenkelenden an der Stoßkante (3, 4) des ersten Fügepartners (1)
anstößt, daß die elastischen Verformungskräfte, die von der
Handhabungsvorrichtung auf die Schenkel (S1, S2) des zweiten Fügepartners (2)
ausgeübt werden zumindest reduziert werden, und daß die über die sich bildende
Reibschlußverbindung gegenseitig fixierten Überlappbereiche beider Fügepartner (1,
2) gegenseitig verschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur der Schenkelenden des ersten
Fügepartners (1) als abgeschrägte Kante (Kehlnaht) oder als gefaste Kante (I-Naht)
ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Fügepartner (2) zumindest im
Überlappbereich eine Einführschräge (E1, E2) aufweist, wodurch eine
Selbstzentrierung beim Einbringen des zweiten Fügepartners (2) in den ersten (1)
ermöglicht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einführschrägen (E1, E2), Stoßkanten (3, 4) und
Kantengeometrien während des Gießens oder Formens der Fügepartner mit
berücksichtigt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schweißverfahren mittels Laser- oder
Elektronenstrahlschweißen durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laser- oder Elektronenstrahl schräg auf den
Überlappungsbereich beider Fügepartner (1, 2) gerichtet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fügepartner (1, 2) Formteile aus Guß- oder
Knetwerkstoffen sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fügepartner (1, 2) aus metallischen Werkstoffen,
vorzugsweise Aluminiumlegierungen, oder aus Kunststoff bestehen.
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