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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anordnen eines Formteils an einer Aufnahmestruktur und eine Roboteranordnung.
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Zum Fügen von Bauteilen unter Nutzung von Blechformteilen werden in der Regel Verfahren verwendet, bei denen Energie in ein jeweiliges Blechformteil eingebracht wird. Dabei agiert das Blechformteil als Feder, so dass, wenn die Energie während einer Zuführbewegung zum Anordnen des Blechformteils an einer Aufnahme zugeführt wird, an dem Blechformteil angeordnete Formelemente deformiert werden. Dabei schleifen die Formelemente während der Zuführbewegung an Innenwänden der Aufnahme entlang, was zu einer Vielzahl von Nachteilen führt.
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Durch ein Schleifen jeweiliger Formelemente an einer Aufnahme, wie bspw. einem Karosserieteil, entlang, kann ein ggf. an den Formelementen vorhandener Grat eine Oberflächenschicht der Aufnahme beschädigen. Ferner kann eine ggf. an Innenwänden der Aufnahme vorhandene Störkontur, wie bspw. eine Schweißnaht, eine Durchführung des voranstehend beschriebenen Verfahrens verhindern, da das Blechformteil an der Störkontur anschlägt und nicht bis zu einer vorgegebenen Position bewegt werden kann.
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Aus der
DE 694 08 967 T2 ist ein Profilelement aus mindestens einem Polymermaterial, das dazu bestimmt ist, durch Aufklipsen auf dem Kopf von T-förmigen festen Stiften befestigt zu werden, bekannt. Das Profilelement weist einen Körper aus einem ersten Polymermaterial auf, der einen C-förmigen Querschnitt aufweist und dazu bestimmt ist, den Kopf der Stifte mit dem konkaven Teil des C, der den Stiften zugewandt ist, abzudecken, und zwei harte Lippen aus einem zweiten thermoplastischen Polymermaterial, die an jedes Ende der Abschnitte des C-förmigen Körpers angrenzen und dazu bestimmt sind, in Richtung der einen zur anderen unterhalb des konkaven Teils des C vorzuspringen, um unter dem Kopf der Stifte in Eingriff zu gelangen, wobei der Körper und die beiden harten Lippen über eine gemeinsame Extrusion hergestellt sind, und das erste Polymermaterial thermoplastisch ist und das zweite thermoplastische Material eine Härte aufweist, die größer ist als diejenige des ersten Polymermaterials.
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DE 196 25 873 A1 offenbart ein Verfahren zur gegenseitigen Verbindung von Fügepartnern, die teilweise in Überlappung gebracht werden, und von denen wenigstens ein Fügepartner eine Stoßkante aufweist, welche den Überlappbereich begrenzt und gegen die der andere Fügepartner derart gedrückt wird, dass sich beide Fügepartner im Überlappbereich kraftbeaufschlagt berühren, so dass sie in diesem Bereich zur gegenseitigen Fixierung eine selbsthemmende Reifschlussverbindung eingehen, bevor sie mittels Schweißverfahren verbunden werden.
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In der deutschen Druckschrift
DE 10 2009 016 910 A1 wird ein Element zum Unterstützen einer ersten Verkleidung bezüglich einer zweiten Verkleidung offenbart, wobei das Element Enden umfasst, die sich unter Ausübung einer Kraft auf einen jeweiligen Schenkel des Elements aufeinander zu bewegen, um das Element an der ersten Verkleidung zu befestigen, und die sich voneinander weg bewegen, wenn die Kraft verringert wird, um das Element an der ersten Verkleidung zu halten.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Anordnen eines Formteils an einer Aufnahmestruktur bereitzustellen, bei dem das Formteil unter Umgehung einer Störkontur an der Aufnahmestruktur mit der Aufnahmestruktur verbunden werden kann.
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Zur Lösung der voranstehend genannten Aufgabe wird ein Verfahren zum Anordnen eines Formteils an einer Aufnahmestruktur vorgestellt, bei dem ein Abstand zwischen mindestens zwei Enden des Formteils verkürzt wird, indem mindestens eine Wölbung in das Formteil eingebracht wird, die in eine Wölbungsrichtung zeigt, und bei dem das Formteil in einem Anordnungsschritt an der Aufnahmestruktur angeordnet wird, indem das Formteil in die Aufnahmestruktur eingebracht und darin, ohne dabei die Aufnahmestruktur zu berühren, entgegen der Wölbungsrichtung bis zu einem Aufnahmeelement der Aufnahmestruktur bewegt wird, und bei dem die mindestens eine Wölbung des Formteils mit einer Kraft beaufschlagt wird, wodurch ein Radius der mindestens einen Wölbung reversibel erhöht und der Abstand zwischen den mindestens zwei Enden des Formteils reversibel verlängert wird und Teile des Formteils in mindestens einem in der Aufnahmestruktur vorgesehenen Aufnahmeelement bewegt werden, und bei dem in einem Verbindungsschritt die Kraft, mit der die mindestens eine Wölbung beaufschlagt wird, reduziert wird, wodurch sich der Abstand zwischen den mindestens zwei Enden des Formteils verkürzt und das Formteil in dem mindestens einen Aufnahmeelement einrastet.
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Ausgestaltungen der vorgestellten Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen.
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Die vorgestellte Erfindung ermöglicht insbesondere eine Anordnung bzw. ein Fügen eines Formteils, wie bspw. eines vorgeformten Blechs, an einer Aufnahmestruktur, wie bspw. einer Karosserie eines Fahrzeugs, ohne die Aufnahmestruktur und das Formteil zu beschädigen. Dazu ist vorgesehen, dass das Formteil in mindestens zwei Schritten, einem Anordnungsschritt und einem Verbindungsschritt, mit der Aufnahmestruktur verbunden wird. In dem Anordnungsschritt ist vorgesehen, dass das Formteil insbesondere berührungslos bzw. kontaktlos in das Aufnahmeelement eingebracht wird, so dass während eines Bewegens des Formteils zu einer Anbauposition bzw. einem Bestimmungsort, ein Kontakt zwischen Formteil und Aufnahmeelement vermieden wird. Durch das berührungslose Einbringen des Formteils in die Aufnahmestruktur werden Beschädigungen der Aufnahmestruktur, bspw. in Form von Kratzern, vermieden.
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Um das erfindungsgemäß vorgesehene Formteil berührungslos in die erfindungsgemäß vorgesehene Aufnahmestruktur einzubringen bzw. das Formteil berührungslos in die Aufnahmestruktur bzw. entlang der Aufnahmestruktur zu bewegen, ist vorgesehen, dass das Formteil, das passgenau in einen an der Aufnahmestruktur vorgesehenen Einbauort passt, vor einem Einbringen in den Einbauort gebogen wird, so dass sich ein Abstand zwischen mindestens zwei Enden des Formteils verkürzt. Durch den verkürzten Abstand zwischen den mindestens zwei Enden des Formteils kann das Formteil mit einem gegenüber einem nicht gebogenen Zustand größeren „Spiel“ bzw. einem größeren Bewegungsraum zwischen dem Formteil und der Aufnahmestruktur in die Aufnahmestruktur eingebracht bzw. entlang der Aufnahmestruktur bewegt werden.
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Zum Verbinden des erfindungsgemäß vorgesehenen Formteils mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Aufnahmestruktur ist es erforderlich, dass das Formteil möglichst passgenau bzw. formschlüssig in ein Aufnahmeelement der Aufnahmestruktur eingebracht wird.
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Insbesondere für ein Bewegen des Formteils um ggf. an der Aufnahmestruktur vorhandene Engstellen, die sich bspw. aufgrund von Materialvorsprüngen ergeben, ist es für ein berührungsloses Bewegen des Formteils in der Aufnahmestruktur bzw. an der Aufnahmestruktur entlang, erforderlich, dass das Formteil während der Bewegung in einem Anordnungsschritt in seinen Abmaßen, d. h. einem Abstand jeweiliger Enden des Formteils, gegenüber einem Verbindungsvorgang des Formteils, bei dem die Enden des Formteils in Aufnahmeelemente der Aufnahmestruktur bewegt werden, reduziert ist. Dies bedeutet, dass ein Abstand zwischen jeweiligen Enden des Formteils, wenn es an einen Bestimmungsort bzw. an ein jeweiliges Aufnahmeelement bewegt wird, mittels der erfindungsgemäß vorgesehenen Wölbung besonders kurz eingestellt wird und während eines Verbindungsschritts zum Verbinden des Formteils mit der Aufnahmestruktur gegenüber einem während der Bewegung vorliegenden Abstand vergrößert wird. Dazu ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäß vorgesehene mindestens eine Wölbung des Formteils zumindest reduziert wird, d. h. ein Radius der mindestens einen Wölbung erhöht wird, wodurch sich jeweilige Enden des Formteils auseinander bewegen und der Abstand der Enden wächst bzw. ein Abstand zwischen den Enden des Formteils und der Aufnahmestruktur reduziert wird bzw. die Enden durch jeweilige in der Aufnahmestruktur vorgesehene Öffnungen hindurch bewegt werden, um in die Öffnungen rückseitig einzugreifen.
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Um die erfindungsgemäß vorgesehene mindestens eine Wölbung zu reduzieren und jeweilige Enden des erfindungsgemäß vorgesehenen Formteils auseinander zu bewegen, ist es vorgesehen, dass mindestens eine an dem Formteil vorgesehen Wölbung bzw. Biegung mit einer Kraft, insbesondere einer Druckkraft beaufschlagt wird, so dass sich ein Radius der mindestens einen Wölbung erhöht. Zum Beaufschlagen der mindestens einen Wölbung mit der Kraft wird ein Führungselement, wie bspw. ein Roboterarm, das zum Bewegen des Formteils an dem Formteil angeordnet ist, nachdem das Formteil an einem Bestimmungsort mit einem jeweiligen Aufnahmeelement in Kontakt gekommen ist, weiter in einer ursprünglichen Bewegungsrichtung bzw. entgegen einer Wölbungsrichtung der mindestens einen Wölbung bewegt. Entsprechend wird der Radius der mindestens einen Wölbung durch die Bewegung des Führungselements erhöht und die mindestens eine Wölbung abgeflacht. Dabei bewegt sich ein Apex der Wölbung in Richtung jeweiliger Enden des Formteils, die fest an jeweiligen Aufnahmeelementen der Aufnahmestruktur angeordnet sind bzw. auf den Aufnahmeelementen aufliegen.
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Durch eine Erhöhung eines Radius einer jeweiligen Wölbung des erfindungsgemäß vorgesehenen Formteils werden Enden des Formteils auseinander bewegt, so dass sich die Enden in jeweiligen Aufnahmeelementen, insbesondere quer zu einer Bewegungsrichtung der jeweiligen Wölbung, bewegen und bspw. durch in den jeweiligen Aufnahmeelementen vorgesehene Ausnehmungen gleiten.
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Die in dem erfindungsgemäßen Formteil vorgesehene mindestens eine Wölbung ist stets so ausgestaltet, dass ein Apex der Wölbung entgegen einer Bewegungsrichtung, in der das Formteil in eine jeweilige Aufnahmestruktur eingebracht wird, ausgeformt ist.
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Zur Befestigung des erfindungsgemäß vorgesehenen Formteils in einer jeweiligen Aufnahmestruktur ist vorgesehen, dass, nachdem ein Radius der erfindungsgemäß vorgesehenen mindestens einen Wölbung des Formteils erhöht wurde und jeweilige Enden des Formteils in jeweiligen Aufnahmeelementen der Aufnahmestruktur bewegt bzw. positioniert wurden, der Radius des Formteils wieder verringert wird, indem eine Kraft, mit der die mindestens eine Wölbung beaufschlagt wird, reduziert wird. Entsprechend reduziert sich ein Abstand der Enden des Formteils und die Enden bewegen sich erneut in den Aufnahmeelementen, wodurch die Enden in den Aufnahmeelementen einrasten bzw. sich mit den Aufnahmeelementen verbinden. Dies bedeutet, dass durch die Beaufschlagung der mindestens einen Wölbung mit einer Kraft, eine temporäre Längenänderung des Formteils entsteht, die nur Bestand hat, solange das Formteil mit der Kraft gegen die Aufnahmestruktur gedrückt wird und die zumindest teilweise zurückgenommen wird, wenn die Kraft, mit der das Formteil beaufschlagt wird, reduziert wird. Durch eine Variation der Kraft, mit der das Formteil beaufschlagt wird, um einen Radius der Wölbung des Formteils zu erhöhen, können Enden des Formteils, die auf der Aufnahmestruktur aufliegen bzw. in jeweiligen Aufnahmeelementen geführt werden, entlang der Aufnahmestruktur, insbesondere orthogonal zu einer Achse, entlang derer die Wölbung bewegt wird, d. h. zu einer Wölbungsrichtung, bewegt werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass das Formteil mittels eines Roboters an der Aufnahmestruktur angeordnet wird. Dabei ist vorgesehen, dass der Roboter die mindestens eine Wölbung mit einer Kraft beaufschlagt, indem der Roboter bis zu dem vorgegebenen Punkt bzw. dem Bestimmungsort, an dem das Formteil mit dem mindestens einen Aufnahmeelement in Kontakt tritt, und weiter in einer der Wölbungsrichtung entgegengesetzten Richtung bewegt wird, wodurch der Radius der Wölbung reversibel erhöht und die mindestens zwei Enden des Formteils in das mindestens eine Aufnahmeelement hinein bzw. durch eine Öffnung in dem Aufnahmeelement hindurch bewegt werden.
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Durch die Verwendung eines Roboters kann das erfindungsgemäß vorgesehene Formteil sehr genau in einer jeweiligen Aufnahmestruktur bzw. an einer jeweiligen Aufnahmestruktur entlang bewegt werden. Zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens bewegt der Roboter zunächst das komplette Formteil in einer Bewegungsrichtung bis zu seinem Bestimmungsort an jeweiligen Aufnahmeelementen und legt das Formteil dort ab bzw. kontaktiert das Formteil mit den Aufnahmeelementen. Weiterhin bewegt sich der Roboter, nachdem das Formteil auf den Aufnahmeelementen abgelegt wurde, weiter in der ursprünglichen Bewegungsrichtung des Roboters und beaufschlagt, dadurch bedingt, die mindestens eine erfindungsgemäß vorgesehene Wölbung mit einer Kraft bzw. federt die Wölbung ein, wodurch jeweilige Enden des Formteils in den Aufnahmeelementen bewegt werden. Dabei wird der Roboter, nachdem dieser einen Radius der Wölbung um einen vorgegebenen Betrag erhöht hat, wieder entgegen der Bewegungsrichtung zurück bewegt, wodurch sich die Enden des Formteils erneut bewegen und in den Aufnahmeelementen einrasten.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass das Formteil mindestens ein Formelement aufweist, das dazu konfiguriert ist, während des Verbindungsschritts das mindestens eine Aufnahmeelement der Aufnahmestruktur zu hinterrasten.
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Mittels Formelementen, die an jeweiligen Enden eines Formteils und/oder an jeweiligen Aufnahmeelementen der Aufnahmestruktur angeordnet sind, kann eine Verbindung zwischen dem Formteil und der Aufnahmestruktur hergestellt werden, bei der jeweilige Aufnahmeelemente in dem Formteil bzw. in einem jeweiligen Aufnahmeelement eingreifen und das Formteil an der Aufnahmestruktur insbesondere formschlüssig ausrichten. Derartige Formelemente können bspw. Rastelemente mit einem männlichen und einem weiblichen Teil sein, die dazu konfiguriert sind, ineinander einzugreifen und eine feste und formschlüssige Verbindung zu ermöglichen.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass jeweilige an einem Formteil vorgesehene Formelemente dazu ausgestaltet sind, ein jeweiliges Aufnahmeelement zu hinterrasten, indem die Formelemente bspw. während eines Verbindungsschritts durch eine Beaufschlagung der mindestens einen Wölbung mit einer Kraft durch eine Öffnung eines Aufnahmeelements hindurchgeführt werden und bei einer Reduktion der Kraft die Formelemente gegen eine Rückwand des Aufnahmeelements verspannt werden.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass als mindestens eines Aufnahmeelement ein Aufnahmeelement gewählt wird, das zum Eingriff in mindestens ein Formelement des Formteils ausgestaltet ist.
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Um eine passgenaue und insbesondere formschlüssige Anordnung des erfindungsgemäßen Formteils an einer Aufnahmestruktur, wie bspw. einem Rahmen oder einer Karosserie eines Fahrzeugs zu ermöglichen, ist insbesondere vorgesehen, dass ein jeweiliges an der Aufnahmestruktur vorgesehenes Aufnahmeelement dazu konfiguriert ist, in ein an dem Formteil vorgesehenes Halteelement einzugreifen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass das mindestens eine Halteelement des Formteils keilförmig oder hakenförmig ausgestaltet und dazu konfiguriert ist, in das mindestens eine Aufnahmeelement einzugreifen und ein Bewegen des mindestens einen Halteelements aus dem mindestens einen Aufnahmeelement heraus zu verhindern.
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Das Aufnahmeelement kann eine Kante oder ein haken- bzw. keilförmiges Element aufweisen, das bspw. in eine Richtung abgeflacht ist, in die sich ein in das Aufnahmeelement einzubringendes Ende bewegt, wenn eine Wölbung des Formteils mit einer Kraft beaufschlagt wird. Entsprechend gleitet das Ende des Formteils bei einer Rückwärtsbewegung, wenn die Kraft, mit der die Wölbung beaufschlagt wird, reduziert wird, an der abgeflachten Seite entlang und wird in eine vorbestimmte Position geführt, in der sich das Ende bspw. an dem Aufnahmeelement verspannt bzw. verkeilt.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass die mindestens eine Wölbung derart ausgestaltet wird, dass die mindestens zwei Enden des Formteils einen in Abhängigkeit einer Form der Aufnahmestruktur gewählten Abstand zeigen.
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Um einen Bewegungsablauf eines Formteils innerhalb einer Aufnahmestruktur bzw. an einer Aufnahmestruktur entlang kontaktlos durchführen zu können, ist es erforderlich, dass ausreichend Bewegungsraum zwischen dem Formteil und der Aufnahmestruktur besteht. Entsprechend ist es vorgesehen, dass das Formteil derart gewölbt wird, dass äußere Enden des Formteils einen Abstand aufweisen, der eine kontaktlose Bewegung in der Aufnahmestruktur bzw. an der Aufnahmestruktur entlang ermöglicht. Weiterhin kann ein Radius bzw. eine Höhe einer jeweiligen Wölbung des Formteils in Abhängigkeit einer von jeweiligen Enden des Formteils in jeweiligen Aufnahmeelementen zurückzulegende Strecke gewählt werden. Dabei gilt, dass je kleiner der Radius der Wölbung ist, desto weiter werden die Enden eines Formteils bewegt, wenn die Wölbung mit einer Kraft, insbesondere einer Druckkraft, beaufschlagt wird.
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Unter Verwendung eines kleinen Radius einer jeweiligen Wölbung eines Formteils bzw. einer großen Wölbung, kann das Formteil bspw. um einen Materialvorsprung einer Aufnahmestruktur herum bewegt und anschließend um den Materialvorsprung herum bzw. durch die Aufnahmestruktur hindurch bewegt werden, indem die Wölbung mit einer Kraft beaufschlagt wird, während das Formteil auf jeweiligen Aufnahmeelementen aufliegt.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass als Formteil ein Formteil gewählt wird, das aus einem Material der folgenden Liste an Materialien oder einer Kombination daraus besteht: Stahlblech, Kunststoff, Aluminium, Magnesium, Carbon, einem Textil oder einem Textilverbundstoff.
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Ferner betrifft die vorgestellte Erfindung eine Roboteranordnung mit einem Steuergerät und einem Roboter, wobei das Steuergerät dazu konfiguriert ist, den Roboter zur Durchführung einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens anzusteuern.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorgestellten Roboteranordnung ist vorgesehen, dass die Roboteranordnung einen Sensor zum Erfassen einer Kraft aufweist, wobei die Kraft bei einer Bewegung der Roboteranordnung zur Erhöhung eines Radius einer Wölbung eines durch die Roboteranordnung zu bewegenden Formteils führt. Dabei ist vorgesehen, dass das Steuergerät dazu konfiguriert ist, die Bewegung der Roboteranordnung zur Erhöhung des Radius der Wölbung, in Abhängigkeit einer auf ein Hinterrasten von Aufnahmeelementen einer Aufnahmestruktur durch Formelemente des Formteils deutenden Änderung eines von dem Sensor ermittelten Signals umzukehren, um die Kraft, die auf die Wölbung einwirkt, zu reduzieren und die Formelemente in den Aufnahmeelementen zu verspannen.
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Durch einen Sensor, wie bspw. eine Kraftmessdose, kann eine während einer Bewegung zum Erhöhen eines Radius einer Wölbung eines Formteils auf das Formteil, insbesondere auf jeweilige Formelemente des Formteils wirkende Kraft erfasst werden. Bei einem Hinterrasten jeweiliger Aufnahmeelemente durch die Formelemente verändert sich diese Kraft sprunghaft, so dass anhand eines Sprungs in einem entsprechenden Signal auf ein erfolgtes Hinterrasten bzw. ein Eindringen der Formelemente in die Aufnahmeelemente geschlossen werden kann. Sobald die Formelemente in die Aufnahmeelemente eingedrungen sind, kann der Radius der Wölbung des Formteils reduziert werden, so dass sich die Formelemente in den Aufnahmeelementen verspannen und das Formteil durch die Aufnahmeelemente fixiert wird.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fügeverfahrens gemäß dem Stand der Technik.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ablaufs einer möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- 3 zeigt ein Ergebnis des Verfahrens aus 2.
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In 1 ist ein Formteil 1 des Standes der Technik mit Enden 3 dargestellt, das in eine Aufnahmestruktur 5 eingebracht werden soll. Dazu wird das Formteil 1 mit einer Kraft beaufschlagt, wie durch Pfeil 7 angedeutet, so dass die Enden 3 sich verformen und an der Aufnahmestruktur 5 entlang schleifen, bis die Enden 3 in Aufnahmeelemente 9 der Aufnahmestruktur 5 eingreifen. Um das Formteil 1 positionsfest mit der Aufnahmestruktur 5 zu verbinden, sind an dem Formteil 1 Klebelemente 11 vorgesehen, die an Klebepositionen 13 angeordnet werden.
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In 2 ist ein Formteil 20 mit Formelementen 21 dargestellt, das mit einer Aufnahmestruktur 23 verbunden wird. Um das Formteil 20 kontaktlos in der Aufnahmestruktur 23 zu bewegen, ist das Formteil 20 gebogen und weist eine Wölbung 25 auf, so dass die Formelemente 21 an jeweiligen Enden des Formteils 20 in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der kleiner ist als ein Abstand zwischen jeweiligen Verengungen 27 der Aufnahmestruktur 23. Entsprechend kann das Formteil 20 mit einem geeignet groß gewählten Bewegungsspielraum an den Verengungen 27 vorbei bewegt werden, bis die Formelemente 21 in Kontakt mit Aufnahmeelementen 29 treten.
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Sobald die Formelemente 21 in Kontakt mit den Aufnahmeelementen 29 treten, wird durch eine zum Bewegen des Formteils 20 verwendete Apparatur bei einer weiteren Bewegung in Richtung eines Pfeils 31 eine Kraft auf die Wölbung 25 aufgebracht, so dass sich die Formelemente 21 in Öffnungen 33, die in den Aufnahmeelementen 29 vorgesehen sind, hinein bewegen. Dabei hinterrasten die Formelemente 21 die Aufnahmeelemente 29 bzw. die Aufnahmestruktur 23. Es ist denkbar, dass der Vorgang des Hinterrastens der Aufnahmeelemente 20 durch die Formelemente 21 bspw. mittels eines Sensor erfasst und die zum Bewegen des Formteils 20 verwendete Apparatur ihre Bewegung in Abhängigkeit einer auf das Hinterrasten deutenden Signaländerungen eines von dem Sensor erfassten Signals gestoppt bzw. umgekehrt wird, so dass sich die Kraft, mit der die Wölbung beaufschlagt wird, reduziert.
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Sobald die Kraft, mit der die Wölbung 25 beaufschlagt wird, reduziert wird, bewegt sich die Wölbung 25, die als eine Art Federelement wirkt, zurück entgegen des Pfeils 31, d. h. in Wölbungsrichtung, in ihre Ausgangsposition, wodurch die Formelemente 21 ebenfalls zurück in Richtung der Öffnungen 33 bewegt werden. Durch die Bewegung der Formelemente 21 in Richtung der Öffnungen wird das Formelement 20 in der Aufnahmestruktur 23 verspannt.
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3 zeigt das Formteil 20 in einer Position, in der die Formelemente 21 die Aufnahmestruktur 23 hinterrasten. Hier ist die Wölbung nicht wieder komplett in ihre Ausgangsposition zurück gefedert, so dass durch die Wölbung 25 die Formelemente 21 stetig mit einer Zugkraft beaufschlagt werden, die das Formteil 21 in seiner Position an der Aufnahmestruktur 23 fixiert.