DE19623671C2 - Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der GrundstoffindustrieInfo
- Publication number
- DE19623671C2 DE19623671C2 DE19623671A DE19623671A DE19623671C2 DE 19623671 C2 DE19623671 C2 DE 19623671C2 DE 19623671 A DE19623671 A DE 19623671A DE 19623671 A DE19623671 A DE 19623671A DE 19623671 C2 DE19623671 C2 DE 19623671C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- time
- processing
- sub
- quarter
- buffer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Revoked
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23Q—DETAILS, COMPONENTS, OR ACCESSORIES FOR MACHINE TOOLS, e.g. ARRANGEMENTS FOR COPYING OR CONTROLLING; MACHINE TOOLS IN GENERAL CHARACTERISED BY THE CONSTRUCTION OF PARTICULAR DETAILS OR COMPONENTS; COMBINATIONS OR ASSOCIATIONS OF METAL-WORKING MACHINES, NOT DIRECTED TO A PARTICULAR RESULT
- B23Q41/00—Combinations or associations of metal-working machines not directed to a particular result according to classes B21, B23, or B24
- B23Q41/08—Features relating to maintenance of efficient operation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D46/00—Controlling, supervising, not restricted to casting covered by a single main group, e.g. for safety reasons
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie.
Bei Anlagen der Grundstoffindustrie wie z. B. Stahlwerken gibt
es häufig im bezug auf kontinuierlichen Materialfluß kriti
sche Prozesse. Reißt der Materialfluß vor diesen kritischen
Prozessen ab, so ist dies mit zusätzlichen Kosten oder Quali
tätseinbußen in bezug auf das zu verarbeitete Material ver
bunden. Ein typisches Beispiel für ein derartigen kritischen
Teilprozeß ist das Gießen von flüssigem Metall insbesondere
von Stahl in einem Stahlwerk. In einem Stahlwerk ist es wün
schenswert, daß die Materialzufuhr beim Gießprozeß nicht ab
reißt.
Mit diesem Problem befassen sich beispielsweise die "REFA Me
thodenlehre des Arbeitsstudiums", Teil 2, Datenermittlung, 7.
Auflage, 1992, Carl Hanser Verlag München, Seiten 41 bis 60,
oder die DD 245 142. In der Zeitschrift Metallurgical Plant
and Technology International 3/1993, wird auf den Seiten 76
bis 81 die Forderung nach Harmonisierung zwischen Stahlwerk,
Gießanlage, Walzwerk und nachfolgenden Prozesstufen hingewie
sen. Dazu wird insbesondere auch eine Geschwindigkeitsopti
mierung zur Angleichung an einen Pfannenwechsel hingewiesen.
Dem STEEL & METALS Magazine, vol. 26, Nr. 10, 1988, ist auf
den Seiten 885 bis 890 ein Prozessleitsystem in einem Stahl
werk zur Automatisierung von Stranggußanlagen zum Gießen von
Stahl beschrieben, wobei der Materialfluss durch das Stahl
werk derart gesteuert wird, daß ein Abreißen des Material
flusses verhindert wird. Die Einflussnahme auf den Prozess
erfolgt dabei in Abhängigkeit von Pufferzeiten, nämlich da
durch, dass die Stahlmenge in der Pfanne überwacht wird, wodurch
rechtzeitiges Einleiten eines Pfannenwechsels noch vor
dem Leerlaufen der Gießpfanne möglich wird.
Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der Einrich
tung ist es, den kontinuierlichen Materialfluß in einer An
lage der Grundstoffindustrie in bezug auf kritische Teilpro
zesse aufrechtzuerhalten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren bzw.
eine Einrichtung zum Führen eines Prozesses in einer Anlage
der Grundstoffindustrie, z. B. einem Stahlwerk oder einem in
tegrierten Hüttenwerk, mit in bezug auf kontinuierlichen Ma
terialfluß kritischen Teilprozessen, z. B. Gießprozessen,
insbesondere von Gießprozessen für Stahl, gelöst, wobei der
Materialfluß durch die Anlage derart gesteuert bzw. geregelt
wird, daß ein Stocken oder Abreißen des Materialflusses vor
Eintritt in einen in bezug auf kontinuierlichen Materialfluß
kritischen Teilprozeß verhindert wird, wobei die Einfluss
nahme auf den Prozeß in Abhängigkeit der
- - Bearbeitungszeit des Materials in den Aggregaten, in denen die Teilprozesse auflaufen,
- - Pufferzeit, d. h. der Zeit, in der sich Material vor der Bearbeitung in einem Teilprozeß in einem dem Teilprozeß zugeordneten Puffer befindet, und
- - Transportzeit des Materials zwischen den Aggregaten er folgt.
Auf diese Weise ist es möglich, die Qualität des bearbeiteten
Materials zu verbessern bzw. Einbußen in bezug auf die Pro
duktionsmenge zu verhindern.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
Bearbeitungszeit eines Teilprozesses in eine nominale Bear
beitungszeit, eine einstellbare Bearbeitungszeitvariation so
wie eine nicht beeinflußbare Bearbeitungszeitabweichung un
tergliedert.
Die nominale Bearbeitungszeit ist dabei die Zeit, die für die
Bearbeitung eines Teilprozesses vorgesehen ist. Dies kann
z. B. die nominale Zeit zum Schmelzen von Stahl sein. Mit der
nicht beeinflußbaren Bearbeitungszeitabweichung werden die
Störgrößen modelliert, die zu zufälligen Abweichungen bzw.
nicht beeinflußbaren systematischen Abweichungen von der no
minalen Bearbeitungszeit führen. Die einstellbare Bearbei
tungszeitvariation gibt eine Zeitdauer an, um die die Bear
beitungszeit verlängert oder verkürzt werden kann, je nach
dem, ob das Gesamtsystem eine schnelle oder eine langsame Be
arbeitung des entsprechenden Teilprozesses erfordert. Auf
diese Weise ist es möglich, Zeiten bzw. Zeitdauern in einem
Prozeß in ähnlicher Weise wie Prozeßzustandsgrößen, wie etwa
Temperatur, mit Regel- und Störgrößen zu modellieren. Diese
Modellbildung erlaubt es, Ansätze zur Reglerauslegung, wie
sie für Prozeßzustandsgrößen bekannt sind, auf Zeitabläufe zu
übertragen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
werden Einrichtungs-, Einstell-, Reparatur- oder notwendige
Wartezeiten in Bearbeitungspausen als Bearbeitungszeiten in
terpretiert und entsprechend modelliert. Durch diese Modell
bildung wird die Modellstruktur deutlich vereinfacht.
Weitere Vorteile und erfinderische Einzelheiten ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung, anhand der Zeichnungen
und in Verbindung mit den Unteransprüchen. Im einzeln zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines integrierten
Hüttenwerkes ohne Rückführung,
Fig. 2 ein generisches Prozeßmodell für einen Teilprozeß,
Fig. 3 den schematischen Ablauf eines Regelalgorythmusses.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anlage der
Grundstoffindustrie zur Erzeugung gewalzten Metalls z. B.
Stahls. Die Anlage weist zwei Elektroöfen 1 und 2, mit denen
zugeführter Schrott eingeschmolzen wird, zwei Pfannenöfen 4
und 5 zur weiteren chemischen Behandlung des Metalls, zwei
Vakuumstationen 7 und 8, zwei Stranggießanlagen 10 und 11,
einen Ausgleichsofen 12 und eine Walzstraße 13 auf
Die Hauptaufgabe einer Regelung besteht darin, das zeitliche
Fortschreiten von Schmelzen in diesem Prozeß so zu steuern,
daß innerhalb einer Schmelzsequenz ein kontinuierlicher
Gießprozeß in den Stranggießanlagen 10 und 11 gewährleistet
werden kann. In der gewählten beispielhaften Ausführung der
Anlage bilden die beiden Behandlungslinien bestehend aus je
einem Elektroofen 1 oder 2, einem Pfannenofen 4 oder 5, einer
(optionalen) Vakuumstation 7 oder 8 und einer Gießanlage 10
oder 11 keine separaten Verarbeitungseinheiten. Wie durch die
Kreuzungselemente 3, 6 und 9 angedeutet, kann das Material von
einer Behandlungslinie auf die andere Behandlungslinie bewegt
werden.
Fig. 2 zeigt ein generisches Prozeßmodell für einen Teilprozeß
einer Anlage. Dabei bezeichnet Bezugszeichen 16 den
Bearbeitungsbeginn Bj i des j-ten Teilprozesses im i-ten
Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 19 das Bearbeitungsende Ej i
eines j-ten Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf,
Bezugszeichen 14 das Bearbeitungsende Ej-1 i eines j - 1-ten
Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 15 eine
ggf. regelbare, Wartezeit uj i für den j-ten Teilprozeß beim
i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 17 eine regelbare
Prozeßzeit pj i des j-ten Teilprozesses im i-ten
Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 20 Transportzeiten für das
Bewegen des Materials von einem unmittelbar vorgelagerten
Aggregat zum Aggregat zur Durchführung des i-ten
Teilprozesses und Bezugszeichen 18 den eigentlichen
Bearbeitungsprozeß des Materials. Die Bearbeitungszeit des
Materials wird dabei in zwei Teilzeiten einer nominalen
Bearbeitungszeit rj i und einer Abweichung von der realen
Bearbeitungszeit dj i unterteilt betrachtet.
Fig. 3 zeigt den schematischen Ablauf eines Regelalgoryth
musses zum Regeln eines Prozesses aufbauend auf der
Prozeßmodellbildung aus Fig. 2. Beispielhaft wird dabei ein
Stahlwerk betrachtet, durch das eine Schmelze läuft.
Dem Regler werden
- - die neuesten relevanten werte des Prozeßverlaufs,
- - der Produktionsplan,
- - die Intervalle, in denen sich eingehende zufällige Größen bewegen,
- - die Intervalle, in denen eingehende zu kontrollierende Größen gewählt werden können und
- - eine Zielfunktion zur Verfügung gestellt.
Er liefert eine Regelung, die
- - alle Randbedingungen des Produktionsplans garantiert einhält,
- - innerhalb der durch die erste Forderung möglichen Regelungen diejenige auswählt, welche die Zielfunktion optimiert.
Unter einem Produktionsplan sind dabei die Reihenfolge sowie
grobe Zeitvorgaben für übergeordnete Arbeitsabläufe zu
verstehen. Die Zielfunktion des Reglers enthält Optimierungs
kriterien wie z. B. das Minimieren des Energieverbrauchs oder
das Maximieren des Durchsatzes. Ist es dem Regler nicht
möglich innerhalb der Intervalle, in denen sich eingehende zu
kontrollierende Größen befinden dürfen, Kontrollgrößen zu
finden so gibt er Diagnosedaten aus, aus denen zu erkennen
ist, warum die geforderte Regelung nicht möglich ist.
Im ersten Schritt 21 des Regelverfahrens werden für jede
Schmelze (Schmelzenidentität b) innerhalb des projektierbaren
Vorausschaubereichs und für jedes Aggregat (Aggregatidentität
a), das von ihr durchlaufen wird, je eine Zelle Z(a, b)
definiert. Diese Zelle hat den Zustand
- - NEU, wenn die Schmelze b noch nicht am Aggregat a angekommen ist,
- - ANGEKOMMEN, wenn die Schmelze angekommen ist, der Beginn des Prozesses aber noch nicht feststeht,
- - ENTSCHIEDEN, wenn die Schmelze angekommen ist, der Prozeßbeginn feststeht, aber noch nicht eingetreten ist,
- - GESTARTET, wenn der Prozeß begonnen hat, aber noch nicht beendet ist,
- - BEENDET, wenn der Prozeß beendet ist.
Die Zelle Z(a, b) besteht aus den Viertelzellen A(a, b),
B(a, b), C(a, b) und E(a, b). Diese enthalten jeweils
- - einen Zeitpunkt tZ (entweder eine Zahl oder eine Variable),
- - ein Intervall [uZ, oZ],
- - den Namen ZV der Vorgänger-Viertelzelle,
- - einen Vermerk KONTROLLIERT oder ZUFÄLLIG.
Die Propagation der Gesamtanlage ergibt sich dann aus der
Progagationsgleichung
tZ = tZv + π,
wobei π ∈ [uZ, OZ] im Fall ZUFÄLLIG beliebig ist, und im Fall
KONTROLLIERT vom Regler gewählt wird. Konkret enthält A(a, b)
- - den Zeitpunkt des Ankommens von Schmelze b am Aggregat a,
- - das Intervall der möglichen Transportzeiten vom Vorgängeraggregat zu diesem Aggregat,
- - die E-Zelle des Vorgängeraggregats für diese Schmelze,
- - ZUFÄLLIG.
B(a, b) enthält
- - den Zeitpunkt des Prozeßbeginns von Schmelze b am Aggregat a,
- - das Intervall der möglichen Wartezeiten zwischen Ankunft und Prozeßbeginn,
- - die A-Zelle diese Schmelze an diesem Aggregat,
- - KONTROLLIERT.
C(a, b) enthält
- - den Zeitpunkt des geplanten Prozeßendes von Schmelze b am Aggregat a,
- - das Intervall der möglichen Prozeßzeiten,
- - die B-Zelle diese Schmelze an diesem Aggregat,
- - KONTROLLIERT.
E(a, b) enthält
- - das tatsächliche Prozeßende,
- - das Intervall der möglichen Prozeßzeitschwankungen,
- - die C-Zelle diese Schmelze an diesem Aggregat,
- - ZUFÄLLIG.
In einem zweiten Schritt 22 wird das Grund-Constraint-System,
das die Randbedingungen des Systems enthält, bestimmt. Für
jedes Aggregat a und für jeden Schmelzenwechsel von b1 nach
b2 wird die E-Zeit E der Zelle Z(a, b1) und die B-Zeit B der
Zelle Z(a, b2) betrachtet. In jedem Fall muß dann gelten
E ≦ B
(evtl. auch ETΔt ≦ B, falls eine Mindestschmelzzeit gegeben
ist).
Hinter dieser Randbedingung verbirgt sich z. B. der Umstand,
daß eine Schmelze ein Aggregat verlassen haben muß, bevor
eine weitere Schmelze in das Aggregat gegeben wird.
Ist darüberhinaus das Aggregat eine Gießanlage, so liefert
die Just-in-time-Bedingung zusätzlich
E ≧ B
(oder auch E + Δt ≧ B, falls eine Höchstschmelzenwechselzeit
Δt gegeben ist). Die Kollektion all dieser Ungleichungen ist
das Grund-Constraint-System. Darüber hinaus können vom
Benutzer weitere Constraint-Ungleichungen definiert werden
(etwa aggregatsübergreifende Bedingungen an Abkühlzeiten).
Im dritten Schritt 23 der Regelung wird die Menge der
Viertelzellen innerhalb des Vorausschaubereichs mit einer
Informationsordnung versehen. Für jedes Paar von
Viertelzellen Z1 und Z2 wird entschieden, ob bei allen
möglichen Verläufen der Zeitpunkt tZ1 feststeht, ehe über die
mögliche Regelung in Z2 entschieden werden muß. Die
Viertelzellen werden dann so linear angeordnet (von 1 bis N
durchnumeriert), daß, falls obiges der Fall ist, Z1 vor Z2
kommt. Darüber hinaus wird dafür gesorgt, daß diejenigen
Viertelzellen die mit dem Vermerk KONTROLLIERT versehen sind
und in deren Regelung keine ZUFÄLLIGe Viertelzelle eingeht,
die niedrigsten Ordnungsnummern bekommen. Dies sind
diejenigen Viertelzellen, für die im folgenden der
Kontrollwert bestimmt wird (Nummern 1 bis M). D. h., daß die
kontrollierbaren Zellen die nichtkontrollierbaren Zellen
vorangestellt werden. Die Viertelzellen einer Zelle behalten
in jedem Fall die Reihenfolge A, B, C, E bei, jedoch müssen die
Viertelzellen aller Zellen nicht unmittelbar aufeinander
erfolgen.
In einem vierten Schritt 24 wird das so ermittelte
Constraint-System ausgewertet. Sind die Viertelzellen
entsprechend obigem von 1 bis N durchnumeriert so ist das
Grund-Constraint-System UN ein Ungleichungssystem in den
Zeiten tZ1 bis tZN. Das System Uk-1 entsteht aus Uk durch die
beiden folgenden Schritte, die N - M mal auszuführen sind,
bis das Constraint-System UM ermittelt ist.
Entsprechend der obigen Propagationsgleichung wird die Zeit
tZk mit der höchsten Ordnungsnummer ausgedrückt durch
Variablen mit kleinerer Ordnungsnummer. Dies geschieht in
verschiedener Weise je nach Vermerk ZUFÄLLIG oder
KONTROLLIERT und ist in mathematischen Theoremen begründet.
Der Umfang des Constraint-Systems wird hierbei deutlich
vergrößert. Darüber hinaus entstehen neue Variable tZ1(Zk),
bzw. Z1(Zk); die den größtmöglichen, bzw. kleinstmöglichen
Wert einer Variable tZ1 ausdrücken, falls alle Informationen
ausgewertet werden, die der Viertelzelle Zk vorliegen.
Mit Hilfe einiger mathematischer Theoreme wird das
Constraint-System nun äquivalent, oder mindestens
hinreichend, umgeformt und verkleinert (insbesondere
Redundanzen beiseitigt), um eine Explosion des Systemumfanges
zu vermeiden. Werden bei der Umformung Widersprüche im
Constraint-System festgestellt, terminiert der Algorithmus
mit der Ausgabe des Widerspruchs und der Diagnose, welche der
eingehenden Parameter für die Nicht-Regelbarkeit
verantwortlich sind.
Das Constraint-System UM wird nun in den Variablen tZ1 bis tZM
gelöst, um die Menge der erlaubten Regelungen zu bestimmen.
Innerhalb dieser Menge wird dann die Regelung ausgewählt, die
die zugrunde liegende Zielfunktion optimiert. Diese Regelung
wird an das Stahlwerk übergeben.
Claims (10)
1. Verfahren zum Führen eines Prozesses in einer Anlage der
Grundstoffindustrie, z. B. einem Stahlwerk oder einem inte
grierten Hüttenwerk, mit in bezug auf kontinuierlichen Mate
rialfluß kritischen Teilprozessen, z. B. Gießprozessen, ins
besondere von Gießprozessen für Stahl, wobei der Materialfluß
durch die Anlage derart gesteuert bzw. geregelt wird, daß ein
Stocken oder Abreißen des Materialflusses vor Eintritt in ei
nen in bezug auf kontinuierlichen Materialfluß kritischen
Teilprozeß verhindert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einflußnahme auf den Prozeß in Abhängigkeit der
Bearbeitungszeit des Materials in den Aggregaten, in de nen die Teilprozesse auflaufen,
Pufferzeit, d. h. der Zeit, in der sich Material vor der Bearbeitung in einem Teilprozeß in einem dem Teilprozeß zugeordneten Puffer befindet, und
Transportzeit des Materials zwischen den Aggregaten
erfolgt.
daß die Einflußnahme auf den Prozeß in Abhängigkeit der
Bearbeitungszeit des Materials in den Aggregaten, in de nen die Teilprozesse auflaufen,
Pufferzeit, d. h. der Zeit, in der sich Material vor der Bearbeitung in einem Teilprozeß in einem dem Teilprozeß zugeordneten Puffer befindet, und
Transportzeit des Materials zwischen den Aggregaten
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bearbeitungszeit eines
Teilprozesses in eine nominale Bearbeitungszeit (rj), eine
einstellbare Bearbeitungszeitvariation (pj) sowie eine nicht
beeinflußbare Bearbeitungszeitabweichung (dj) untergliedert
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einflußnahme auf einen
Teilprozeß über die einstellbare Bearbeitungszeitvariation
(pj) und/oder die Pufferzeit (uj) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einflußnahme auf den
Prozeß mittels eines Reglers in Abhängigkeit von Meßwerten
über das Prozeßgeschehen, vom Produktionsplan der Anlage, ei
ner Zielfunktion, d. h. einem Optimierungskriterium, sowie
von garantierten Grenzen für Bearbeitungszeiten, Pufferzeiten
und Transportzeiten erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die Regelung der Anlage
der zeitliche Ablauf in einem Teilprozeß in vier Schritten,
sogenannten Viertelzellen, unterteilt erfolgt, wobei jede
Viertelzelle einen Zeitpunkt, ein Zeitintervall zur Beschrei
bung möglicher Prozeßzeitschwankungen, den Namen der Vorgän
gerviertelzelle, d. h. den Namen des vorab ablaufenden Teil
schrittes eines Teilprozesses, sowie einen Vermerk, ob die
Prozeßzeitschwankungen dieser Teilzelle beeinflußbar oder
nicht beeinflußbar sind, erhält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein sogenanntes Grund
constraint-System, das die Randbedingungen des Systems ent
hält, bestimmt wird, wobei das Bearbeitungsende eines vorher
gehenden Prozesses nicht nach dem Bearbeitungsbeginn eines
nachfolgenden Prozesses liegen darf und wobei bei Einhalten
der just-in-time-Bedingung zusätzlich der Bearbeitungsbeginn
eines nachfolgenden Prozesses nicht hinter dem Bearbeitungs
ende eines vorangehenden Prozesses liegen darf.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Viertelzellen unter
Berücksichtigung von Randbedingungen über die Reihenfolge be
stimmter Teilprozesse oder über zeitliche Bedingungen wie mi
nimale oder maximale Prozeßdauer oder minimale oder maximale
Wartezeit beim Übergang von einem Aggregat zum anderen gemäß
der Randbedingungen, wie deren des Grundconstraint-Systems
geordnet werden, wobei beeinflußbare Viertelzellen vor nicht
beeinflußbaren Viertelzellen angeordnet werden und die Rei
henfolge (A, B, C, E) der Viertelzellen eingehalten wird, ohne
daß diese jedoch direkt aufeinander folgen müssen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die im Grundconstraint-
System formulierten Ungleichungen ein Ungleichungssystem bil
den, das rückwärts sukzessive gelöst wird, so daß zulässige
Zeitintervalle für die beeinflußbaren Zeiten wie etwa die be
einflußbare Bearbeitungszeitabweichung (dj) oder die Puffer
zeit (uj) berechnet werden und daß innerhalb dieser Interval
le Werte gewählt werden, die den Gesamtprozeßablauf z. B. im
Hinblick auf Minimierung des Energieverbrauches oder Maximie
rung des Materialdurchsatzes optimieren.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß Um
rüst- und Reparaturzeiten für Aggregate durch das gleiche
Prozeßmodell wie für die Bearbeitung von Material modelliert
werden.
10. Einrichtung zum Führen eines Prozesses in einer Anlage
der Grundstoffindustrie, z. B. einem Stahlwerk oder einem in
tegrierten Hüttenwerk, mit in bezug auf kontinuierlichen Ma
terialfluß kritischen Teilprozessen, z. B. Gießprozessen,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Materialfluß durch
die Anlage derart gesteuert bzw. geregelt wird, daß ein Stoc
ken oder Abreißen des Materialflusses vor Eintritt in einen
in bezug auf kontinuierlichen Materialfluß kritischen Teil
prozeß verhindert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einflußnahme auf den Prozeß in Abhängigkeit der
Bearbeitungszeit des Materials in den Aggregaten, in de nen die Teilprozesse auflaufen,
Pufferzeit, d. h. der Zeit, in der sich Material vor der Bearbeitung in einem Teilprozeß in einem dem Teilprozeß zugeordneten Puffer befindet, und
Transportzeit des Materials zwischen den Aggregaten
erfolgt.
daß die Einflußnahme auf den Prozeß in Abhängigkeit der
Bearbeitungszeit des Materials in den Aggregaten, in de nen die Teilprozesse auflaufen,
Pufferzeit, d. h. der Zeit, in der sich Material vor der Bearbeitung in einem Teilprozeß in einem dem Teilprozeß zugeordneten Puffer befindet, und
Transportzeit des Materials zwischen den Aggregaten
erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19623671A DE19623671C2 (de) | 1996-02-02 | 1996-06-13 | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie |
US08/801,503 US6029097A (en) | 1996-02-02 | 1997-01-30 | Process and system for time control of a basic industry plant |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19603816 | 1996-02-02 | ||
DE19623671A DE19623671C2 (de) | 1996-02-02 | 1996-06-13 | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19623671A1 DE19623671A1 (de) | 1997-08-07 |
DE19623671C2 true DE19623671C2 (de) | 2002-10-17 |
Family
ID=7784371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19623671A Revoked DE19623671C2 (de) | 1996-02-02 | 1996-06-13 | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19623671C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103084566A (zh) * | 2011-11-07 | 2013-05-08 | 上海宝信软件股份有限公司 | 钢包调控系统 |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19832762C2 (de) * | 1998-07-21 | 2003-05-08 | Fraunhofer Ges Forschung | Gießwalzanlage, insbesondere Dünnbrammengießwalzanlage |
DE19834422A1 (de) * | 1998-07-30 | 2000-02-03 | Siemens Ag | Verfahren und Anordnung zum Entwurf einer technischen Anlage |
EP1059130A1 (de) * | 1999-06-08 | 2000-12-13 | Hans Kordyla | Fertigungsanordnung zur Fertigung von Werkstücken, insbesondere von Verschlusskappen für Behälter |
DE10227031A1 (de) * | 2002-06-17 | 2004-01-08 | Sms Demag Ag | Verfahren und Produktionsanlage zum Erzeugen von Produkten aus C-Stahl oder aus Rostfrei-Stahl |
DE10344198B4 (de) * | 2003-09-22 | 2006-08-03 | Ispat Industries Ltd., Taluka-Pen | Verfahren und Anlage zum Erhöhen der Produktivität beim Stahlherstellen |
DE102006048020B4 (de) * | 2006-10-09 | 2008-12-24 | Piller Entgrattechnik Gmbh | Einrichtung zum Bearbeiten von Bauteilen in einer Arbeitskammer mittels Bearbeitungsmitteln |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD245142A1 (de) * | 1985-12-24 | 1987-04-29 | Giesserei Anlagenbau U Gusserz | Verfahren zur steuerung eines automatisierten form-giess-prozesses |
-
1996
- 1996-06-13 DE DE19623671A patent/DE19623671C2/de not_active Revoked
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD245142A1 (de) * | 1985-12-24 | 1987-04-29 | Giesserei Anlagenbau U Gusserz | Verfahren zur steuerung eines automatisierten form-giess-prozesses |
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
E.Schömig. Regelungskonzepte zur Optimierung des Mini-Mill Prozesses im Rahmen des Projektes Stocmic. Technical report, Siemens ZFE T SE 1, Sept. 1995 * |
Matallurgical Plant and Technology International 3/1993, S.76-81 * |
REFA Methodenlehre des Arbeitstudiums, Teil 2 Datenermittlung, 7.Aufl. 1992, Carl Hanser Verlag München, S.41-60 * |
Steel & metals Magazine, vol.26, Nr.10, 1988, S.885-890 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103084566A (zh) * | 2011-11-07 | 2013-05-08 | 上海宝信软件股份有限公司 | 钢包调控系统 |
CN103084566B (zh) * | 2011-11-07 | 2016-08-03 | 上海宝信软件股份有限公司 | 钢包调控系统 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19623671A1 (de) | 1997-08-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0813701B1 (de) | Leitsystem für eine anlage der grundstoff- oder der verarbeitenden industrie o.ä. | |
EP3580622B1 (de) | Ganzheitliche planung von produktions- und/oder wartungsplänen | |
EP0813700B1 (de) | Intelligentes rechner-leitsystem | |
EP1444059B1 (de) | Steuerverfahren für eine einer kühlstrecke vorgeordnete fertigstrasse zum walzen von metall-warmband | |
DE4008510A1 (de) | Regeleinheit mit optimal-entscheidungsmitteln | |
EP1624982B1 (de) | Verfahren zur regelung der temperatur eines metallbandes, insbesondere in einer fertigstrasse zum walzen von metallwarmband | |
AT414316B (de) | Verfahren und einrichtung zur steuerung einer hüttentechnischen anlage | |
EP2697001A1 (de) | Steuerverfahren für eine walzstrasse | |
EP1596999B1 (de) | Verfahren zur regelung der temperatur eines metallbandes, insbesondere in einer kühlstrecke | |
DE19623671C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie | |
DE19637917C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Entwurf oder zur Steuerung des Prozeßablaufs einer Anlage der Grundstoffindustrie | |
EP1324845B1 (de) | Verfahren zum betreiben einer anlage der grundstoffindustrie | |
DE102019208736A1 (de) | Verfahren zum Gießen eines Gießstrangs in einer Stranggießanlage | |
EP1658533B1 (de) | Verfahren und einrichtung zur steuerung einer anlage zur herstellung von stahl | |
DE10109223C1 (de) | Verfahren zum Betreiben einer Gießwalzanlage | |
EP1601479A1 (de) | Giesswalzanlage zum erzeugen eines stahlbandes | |
EP3642372B1 (de) | Verfahren zum betreiben eines glühofens | |
EP3733323A1 (de) | Verfahren und stranggiessanlage zum giessen eines giessstrangs | |
EP1014239B1 (de) | Verfahren zur Berechnung eines Stichplanes | |
DE19641432C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Vorausberechnung von vorab unbekannten Parametern eines industriellen Prozesses | |
DE102022203248A1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Metallproduktes | |
EP0116030B1 (de) | Verfahren zum Überwachen einer Bogenstranggiessanlage | |
WO2020244850A1 (de) | VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR STEUERUNG KOMPLEXER PRODUKTIONSABFOLGEN IN GROßTECHNISCHEN ANLAGEN INSBESONDERE DER STAHLINDUSTRIE | |
DE102020201215A1 (de) | Verfahren zum Betreiben einer industriellen Anlage | |
EP0813704B1 (de) | Verfahren zur steuerung eines produktionssystems |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |