DE19623447A1 - Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten Elastomerkörpern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten ElastomerkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten
Elastomerkörpern, nach einem solchen Verfahren hergestellte stahlver
stärkte Elastomerkörper sowie die Verwendung des Herstellungsverfah
rens.
Gummi und Stahl sind seit Jahrzehnten als nahezu ideale Werkstoffpaa
rung zur Herstellung von Verbundkörpern bekannt und im Gebrauch.
Als kritisch für die Langzeitbeständigkeit solcher Gummi-Stahl-Verbund
körper, allgemein Gummi-Metall-Verbundkörper, hat sich jedoch immer
wieder die Korrosionsanfälligkeit der verwendeten Metalle und Metallegie
rungen, insbesondere die Korrosionsanfälligkeit der Stähle, erwiesen. Dies
gilt bei Verbundkörpern, deren zuverlässige Haltbarkeit über Jahre und
Jahrzehnte hinweg auch im Bereich aggressiver Flüssigkeiten ausgelegt
seien müssen, selbst für Edelstähle.
So ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift DE 32 47 452 C1 ein
Dichtring bekannt, bei dem ein Elastomerringprofil durch einen Spreizring
aus Stahl in einer Rohrmuffe fixiert ist. Bei Verwendung solcher Ringe in
erdverlegten Abwasserleitungen ist der Werkstoff des Spreizringes unkon
trollierbaren Grundwassereinflüssen und Oberflächenwassereinflüssen
ausgesetzt, die unvorhersehbare Korrosionsbedingungen schaffen kön
nen. Dementsprechend muß die langfristige Zuverlässigkeit solcher
Gummi-Metall-Verbundkörper mit offenliegendem Stahlring als ernst kri
tisch angesehen werden.
Um solchen unerwünschten Korrosionen zu begegnen, ist es weiterhin seit
langem bekannt, die Stahlteile solcher Gummi-Metall-Verbundkörper be
reits beim Vulkanisieren der Elastomerkomponenten unmittelbar in den
Elastomerkörper einzubetten. Hierzu wird in der Praxis das Stahlteil, bei
Dichtringen also beispielsweise ein Stahlring, zunächst in das Formwerk
zeug eingelegt, aus dem der Elastomerkörper, beispielsweise des
Dichtringes für Muffenverbindungen im Abwasserbereich, hergestellt wird.
Um dabei beim Einbringen der noch unvernetzten heißen flüssigen Elasto
mermischung die Stahleinlageteile kontrolliert im Formnest fixieren zu kön
nen, weisen die Formwerkzeuge Haltestifte und Haltestege auf, mit denen
die Stahleinlegeteile im Formnest fixiert werden.
Bei solcher Art hergestellten stahlverstärkten Elastomerkörpern ist zwar
der korrosionsempfindliche Stahl vom chemisch auch langfristig praktisch
vollkommen inerten Elastomer umschlossen, jedoch liegen diejenigen
Oberflächenabschnitte des Stahleinlageteils frei und jeglicher Korrosion
ausgesetzt, an denen die Halter des Formwerkzeugs das Stahleinlageteil
beim Einspritzen der Elastomermischung in den Formhohlraum gehalten
hatten.
Um auch diese Korrosionsanfälligkeit von Gummi-Metall-Verbundkörpern
aufzuheben, ist weiterhin aus dem landläufigen Stand der Technik seit lan
gem bekannt, solcherart hergestellte stahlverstärkte Elastomerkörper, spe
ziell mit einem Stahlring verstärkte Dichtringe aus Gummi, dadurch auszu
schalten, daß in einem zweiten Formgebungstakt, bei dem der nahezu fer
tiggestellte Elastomerkörper die Stahleinlage, auch ohne zusätzliche Fixie
rung vom Formwerkzeug ausreichend fixiert hält, nunmehr auch die noch
offenliegenden Abschnitte des Stahleinlageteils ergänzend mit dem inerten
Elastomer umspritzt werden.
Auf diese Weise lassen sich zwar seit langem beispielsweise über viele
Jahrzehnte hinaus absolut korrosionsbeständige und zuverlässige
Dichtringe mit Stahlringeinlage herstellen, jedoch sind die so hergestellten
Dichtringe wegen der erforderlichen langen Herstellungstaktzeit, der auf
wendigen Werkzeugkinematik und einer damit einhergehenden Beschrän
kung der Anzahl der in einem Werkzeug unterzubringenden Nester so
teuer in der Gesamtherstellung, daß Dichtringe dieser Art bislang keine
nennenswerte praktische Anwendung im Kanalbau gefunden haben.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten Elastomer
körpern zu schaffen, mit dem stahlverstärkte Elastomerkörper selbst bei
Verwendung von einfachem und billigem Kohlenstoffstahl über viele Jahr
zehnte hinweg selbst in korrosiver Umgebung zuverlässig und langfristig
funktionssichernd korrosionsbeständig bleiben und dabei zu Kosten her
stellbar sind, die solcherart hergestellte stahlverstärkte Elastomerkörper
tatsächlich auch wirtschaftlich nutzbar und anwendbar werden lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Verfahren mit den im
Patentanspruch 1 genannten Merkmalen sowie einen stahlverstärkten Ela
stomerkörper, der nach diesem Verfahren hergestellt ist und zusätzlich die
Merkmale der Ansprüche 2 bis 5 aufweist.
Durch die Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung lassen sich
Dichtringe für Rohrsteckverbindungen für die Abwassertechnik, insbeson
dere für erdverlegte Kanalleitungen, herstellen, die nicht nur von der Praxis
als "bezahlbar" angenommen werden, sondern gleichzeitig auch in aggres
siver Umgebung eine jahrzehntelange Korrosionsbeständigkeit gewährlei
sten.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige
Figur, nämlich die
Fig. 1 im sogenannten Schnurquerschnitt ein Ausführungsbeispiel
zur Erläuterung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
In der Fig. 1 ist im Schnurquerschnitt ein Stahlring 1 gezeigt, auf dem ein
Abstandhalter 2 aufgeclipst ist. Der Stahlring 1 besteht aus einem einfa
chen Kohlenstoffstahl, während der Abstandhalter 2 aus Polypropylen her
gestellt ist.
Der Abstandhalter 2 hat im wesentlichen die Gestalt und Funktion einer fe
derelastischen Klammer mit einem U-Profil, das profilkomplementär zum
Stahlring 1 profiliert und dimensioniert und mit profilhintergreifenden Rast
nasen 3, 3′ versehen ist. Drei oder mehr solcher klammerartigen Abstand
halter sind in gleichen Winkelabständen voneinander auf den Stahlring 1,
gegebenenfalls unter Verwendung eines Haftklebers, aufgedrückt.
Der so ausgerüstete Stahlring 1 kann dann unmittelbar und ohne weitere
Hilfsmaßnahmen in ein Formnest eingelegt werden, dessen Innenkontur 4
und dessen Trennebene 5 in der Fig. 1 durch unterbrochen dargestellte
Linien angedeutet sind.
Nach dem Füllen des Formnestes mit der Elastomermischung und dem
Vernetzen kann unmittelbar ein stahlverstärkter Elastomerdichtring ent
formt werden, bei dem der einvulkanisierte Stahlring 1 vollständig von dem
korrosionsbeständigen Elastomer umschlossen ist und nur im Bereich der
Abstandhalterklammern der punktförmige Bereich 6 des hier kegelförmigen
Abstandselementes 7 des Abstandhalters 2 in der äußeren Elastomer
oberfläche frei liegt, die während des Ausformens des Elastomerringes an
der Innenwand 4 des Formnestes angelegen hat. Dieser freiliegende Flä
chenbereich besteht jedoch nicht aus Stahl, sondern aus einem ebenfalls
korrosionsbeständigen Kunststoff, hier Polypropylen, der beim Vernetzen
des Elastomers mit diesem einen der Korrosion entgegenwirkenden mi
grationsfesten Stoffverbund bildet.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten Elastomerkörpern
mit mindestens einer vom Elastomer umschlossenen einvulkanisierten
Stahleinlage,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stahleinlageteil zum Positionieren und Fixieren in einem Formnest
mit mindestens einem Abstandhalter aus einem inerten, insbesondere
korrosionsbeständigen Werkstoff verbunden, dann in das Formnest
eingelegt, und anschließend, nach dem Schließen des
Formwerkzeugs, die zu vernetzende Elastomermischung in einem
einzigen Füllvorgang in das Formnest eingebracht wird.
2. Stahlverstärkter Elastomerkörper, hergestellt nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Abstandhalter (2) aus Kunststoff, der am Stahleinlageteil (1) durch
Aufstecken, Anklemmen, Anclipsen, Anschweißen oder Ankleben
befestigt sind.
3. Stahlverstärkter Elastomerkörper nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
einen Abstandhalter (2), dessen Abstandselemente (7) mit nur
punktförmiger oder linienförmiger Abstützfläche (6) in der Oberfläche
des Elastomerkörpers freiliegen.
4. Stahlverstärkter Elastomerkörper nach einem der Ansprüche 2
oder 3,
gekennzeichnet durch
einen ringförmigen Elastomerkörper mit einer ringformigen Stahleinlage.
5. Stahlverstärkter Elastomerkörper nach einem der Ansprüche 2
bis 4,
gekennzeichnet durch
einen Abstandhalter (2) aus einem Kunststoff, der durch Stoffschluß mit
dem Elastomer verbunden ist.
6. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung von
Dichtringen mit einem einvulkanisierten Stahlring für die Kanaltechnik.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996123447 DE19623447C2 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten Elastomerkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996123447 DE19623447C2 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten Elastomerkörpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19623447A1 true DE19623447A1 (de) | 1997-12-18 |
DE19623447C2 DE19623447C2 (de) | 2000-01-27 |
Family
ID=7796750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996123447 Expired - Fee Related DE19623447C2 (de) | 1996-06-11 | 1996-06-11 | Verfahren zum Herstellen von stahlverstärkten Elastomerkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19623447C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008021953A1 (de) * | 2008-05-02 | 2009-11-26 | Rehau Ag + Co | Verbundbauteil und ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundbauteils |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD72152A (de) * | ||||
DE1047545B (de) * | 1956-08-29 | 1958-12-24 | Continental Gummi Werke Ag | Aus giess- oder spritzfaehigem elastischem Werkstoff bestehendes Zugglied, z. B. Treibriemen, mit eingebetteten Festigkeitstraegern |
DE2236844A1 (de) * | 1971-07-30 | 1973-02-08 | British Petroleum Co | Verfahren zur herstellung metallverstaerkter polyesterharzgegenstaende |
DE2659065A1 (de) * | 1976-12-27 | 1978-07-06 | Hermann Moos | Form zur herstellung von rahmenteilen |
-
1996
- 1996-06-11 DE DE1996123447 patent/DE19623447C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19623447C2 (de) | 2000-01-27 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: WOCO FRANZ JOSEF WOLF & CO.GMBH, 63628 BAD SODEN-S |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: WOCO INDUSTRIETECHNIK GMBH, 63628 BAD SODEN-SALMUENSTER |
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