DE19621335A1 - Verfahren zur Abstimmung von planaren supraleitenden Filtern - Google Patents
Verfahren zur Abstimmung von planaren supraleitenden FilternInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Abstimmung
von planaren supraleitenden Filtern nach der Gattung des
unabhängigen Anspruchs.
Aus der EP 05 22 515 A1 ist eine Methode, einen planaren
supraleitenden Filter mit einem einzelnen Resonator zu
verstimmen, bekannt. Der abzustimmende planare Filter
besteht hierbei aus einem Substrat mit einer
Supraleiterschicht auf der Unterseite, welche als
Masseleitung dient. Auf der Oberseite befindet sich,
ebenfalls aus supraleitendem Material, eine Mikrostruktur,
welche einen Leiter zur kapazitiven Einkopplung des
Hochfrequenzsignals, einen Resonator, und eine Leitung zur
kapazitiven Auskopplung des Signals umfaßt. Der Resonator
ist eine in etwa kreisförmige planare Mikrostruktur, deren
laterale Abmessungen seine Resonanzeigenschaften bestimmen.
Des weiteren bestimmt die effektive dielektrische Funktion
der Umgebung des Resonators seine Resonanzeigenschaften. Der
Imaginärteil der effektiven dielektrischen Funktion bewirkt
die Filterverluste, ihr Realteil beeinflußt die Lage der
Resonanzfrequenz. Der Filter befindet sich in einem
Gehäuse, in dessen Deckel mindestens ein mit einem Gewinde
versehenes Durchgangsloch vorgesehen ist. Hierdurch wird
eine Schraube gedreht, derart, daß der Schraubenkopf sich
außerhalb des Gehäuses befindet, und das Gewindeende der
Schraube in das elektrische Feld der sich im Filter
fortpflanzenden Mikrowelle oder Millimeterwelle eintaucht.
Zur Minimierung der Verluste wird die Anbringung eines
supraleitenden Plättchens mit in etwa demselben Durchmesser
wie das Gewinde der Schraube an der Schraubenspitze
vorgeschlagen.
In einem Filter mit mehreren Resonatoren beeinflußt eine
über einem Resonator befindliche Schraube in erster Näherung
dessen Resonanzfrequenz. Eine Schraube, welche in den
Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Resonatoren
eintaucht, beeinflußt in erster Linie die Kopplung zwischen
diesen beiden Resonatoren. Die in EP 05 22 515 A1 für einen
einzelnen Resonator vorgeschlagene Abstimmethode ist
geeignet für die Herstellung von Filtern mit sehr geringen
Verlusten, jedoch ist die Abstimmung von komplexeren Filtern
mit einer größeren Anzahl von Resonatoren, bedingt durch die
große Anzahl von Freiheitsgraden, extrem zeitaufwendig. Dies
ist dem Fachmann bekannt.
Weiterhin ist aus der WO 94/28592, insbesondere Fig. 12,
ist ein planarer Bandpaßfilter auf
Hochtemperatursupraleiterbasis in Mikrostreifenleitertechnik
bekannt. Auf einem Trägersubstrat befindet sich eine
Supraleiterschicht auf der Unterseite, welche als
Masseleitung dient. Auf der Oberseite befindet sich,
ebenfalls aus supraleitendem Material, eine Mikrostruktur,
welche einen Leiter zur kapazitiven Einkopplung des
Hochfrequenzsignals, mehrere Resonatoren, und eine Leitung
zur kapazitiven Auskopplung des Signals umfaßt. Der
Resonator ist ein Streifenleiter von etwa rechteckiger Form,
dessen laterale Abmessungen seine Resonanzeigenschaften
bestimmen. In der WO 94/28591 besteht das Trägersubstrat
aus einer Schichtstruktur, welche mindestens eine
ferroelektrische oder antiferroelektrische Schicht
beinhaltet. Durch Anlegen einer Spannung an diese
ferroelektrische oder antiferroelektrische Schicht kann
deren dielektrische Funktion signifikant geändert werden,
und somit auch die dielektrische Funktion der Umgebung des
planaren Filters. Somit kann auch die Resonanzcharakteristik
des Filters geändert werden, allerdings nur integral, das
heißt, in einer näherungsweise gleichen Weise für alle
Resonatoren, welche den Filter bilden. Mit einher geht bei
diesem Verfahren eine Erhöhung der Verluste.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß die Abstimmung deutlich weniger aufwendig ist
und trotzdem erlaubt, Filter mit geringen Verlusten
herzustellen. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß,
bedingt durch den geringeren Zeitaufwand bei der Abstimmung,
die Herstellungskosten eines fertig abgestimmten Filters
deutlich niedriger ausfallen, da der Zeitaufwand, welcher
zur Abstimmung notwendig ist, einen signifikanten Anteil an
den Herstellungskosten darstellt.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen
Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft ist es, am Gehäuse
eine verschiebbare Wandung vorzusehen, da hiermit alle
Resonanzfrequenzen aller Resonatoren gleichmäßig verschoben
werden und nur noch geringfügiger Abstimmungsaufwand an
weniger Schrauben zur Kopplung der einzelnen Resonatoren
notwendig ist.
Besonders vorteilhaft ist ferner, eine doppelwandige
Gehäusewandung mit einem absenkbaren Innendeckel vorzusehen,
da somit das Gehäuse leichter abgedichtet werden kann.
Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, diesen Innendeckel
mittels Piezotranslatoren zu verschieben, da diese Methode
der Abstimmung auch bei Betriebstemperatur (i.A. 77 Kelvin)
und gegebenenfalls auch im Kältemittelbad erfolgen kann. Als
weiterer Vorteil ist anzusehen, daß, bedingt durch die
elektrische Steuerung der Resonanzverschiebung, diese
Methode mit elektrischen Regelkreisen kompatibel ist.
Ferner ist besonders vorteilhaft, den Gehäusedeckel auf der
Innenseite mit einer leitenden Platte einer genau
definierten Dicke zu versehen, da diese Methode schon bei
der Montage des Filters einen grob vorjustierten Filter
liefert. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß durch
Herstellung eines geeigneten Satzes von Platten, welche sehr
preiswert herzustellen sind, ein Satz von Filtern mit
geringfügig verschiedenen Resonanzfrequenzen hergestellt
werden kann, ohne unterschiedliche
Supraleitermikrostrukturen zu erzeugen, für welche ein
ungleich kostspieligerer Satz von verschiedenen Masken
vonnöten wäre.
Schließlich ist es besonders vorteilhaft, mehrere Filter
gleicher Bauart in einem Gehäuse mit gestuftem Deckel
unterzubringen, da auf diese Weise sehr preisgünstig eine
Filterbank für Frequenzmultiplexanwendungen erhalten werden
kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Filters in einem
aufgeschnittenen Gehäuse, welches mit einem
höhenverstellbaren Deckel versehen ist,
Fig. 2 eine Transmissionskurve eines erfindungsgemäßen
Filters,
Fig. 3 ein Filter eingebaut in ein Gehäuse, welches einen
vom Deckel absenkbaren Innendeckel aufweist,
Fig. 4 einen Filter, welcher in ein Gehäuse eingebaut ist,
welches einen mittels Piezotranslatoren gegenüber dem Deckel
absenkbaren Innendeckel aufweist,
Fig. 5 einen Filter, eingebaut in ein Gehäuse, welches mit
Platten auf der Deckelinnenseite versehen ist und
Fig. 6 eine Filterbank, auf deren Gehäusedeckel eine
gestufte Platte angebracht ist.
Fig. 1 zeigt einen planaren Filter in
Mikrostreifenleiterbauweise in einem Gehäuse. Der planare
Filter besteht aus einem dielektrischen Substrat (1),
welches auf der Unterseite mit einem Supraleiter,
vorzugsweise einem Hochtemperatursupraleiter, beschichtet
ist. Diese Schicht bildet die Masseleitung (2). Auf der
Oberseite des dielektrischen Substrats (1) ist eine
Mikrostruktur, ebenfalls aus supraleitendem Material,
aufgebracht, bestehend aus einer Eingangsleitung (3),
Resonatoren (4, 5, 6) und einer Ausgangsleitung (7). Dieser
planare supraleitende Filter ist in ein Gehäuse, bestehend
aus einer Bodenplatte (10), einer Gehäusewand (11) und einem
Deckel (12) eingebaut. Der Deckel (12) ist mittels zweier
Schrauben (13, 14) an der Gehäusewand (11) befestigt. Im
folgenden Text werden auch die Begriffe Gehäusewandung oder
Wandung als Sammelbegriff für Deckel, Bodenplatte und Wand
herangezogen. Im Deckel (12), senkrecht über der Linie (30)
befindet sich eine Koppelschraube (20), deren Gewindeende in
das Gehäuseinnere ragt. Die Linie (30) verläuft zwischen den
Resonatoren (5, 6); Schnittzeichnungen in den folgenden
Figuren geben Schnitte entlang einer Ebene, welche diese
Linie beinhaltet und senkrecht zur Oberfläche des Substrats
(1) verläuft, wieder.
Eine einlaufende Millimeter- oder Mikrowelle wird über den
Eingangsleiter (3) an die Serie von Resonatoren (4, 5, 6)
angekoppelt. Das gefilterte Signal steht am kapazitiv
gekoppelten Ausgangsleiter (7) zur Verfügung. Bei dem in
Fig. 1 gezeigten Planarfilter handelt es sich um einen
Bandpaßfilter, bei welchem nur Mikrowellen oder
Millimeterwellen (im folgenden auch mit dem Sammelbegriff
Hochfrequenzwellen bezeichnet) mit einer Frequenz, welche
der Eigenfrequenz der Resonatoren (4, 5, 6) entspricht,
zwischen Eingangsleiter (3) und Ausgangsleiter (7)
transmittiert werden. Durch geeignete Strukturierung sind
auch andere Filterarten realisierbar, insbesondere
Bandsperrfilter, Tiefpaßfilter oder Hochpaßfilter, auf
welche die erfindungsgemäße Methode ebenfalls angewandt
werden kann. Der Deckel (12) ist mittels der Schrauben
(13, 14) an der Gehäusewand (11) befestigt. Darüber hinaus
werden diese Schrauben (13, 14) zur Höhenverstellung des
Deckels herangezogen. Dies geschieht durch Lockern der
Schrauben (13, 14) und Hochhalten des Deckels (12) durch eine
auf die Schrauben (13, 14) aufgesetzte Kontermutter (15). Die
auf der Schraube (14) aufgesetzte Kontermutter wird vom
Deckel (12) in Fig. 1 verdeckt. Durch Absenken des Deckels
(12) werden die Resonanzfrequenzen aller Resonatoren (4, 5, 6)
und damit das Transmissionsband des Filters zu höheren
Frequenzen verschoben, Anheben des Deckels wirkt
entgegengesetzt. Die Charakteristik eines solchen Filters,
allerdings mit sieben Resonatoren, für zwei verschiedene
Lagen des Deckels ist in Fig. 2 dargestellt.
Die Kopplung zwischen den einzelnen Resonatoren bestimmt die
spektrale Feinstruktur innerhalb des Transmissionsbandes.
Ein Beispiel für diese sehr schwache spektrale Feinstruktur
ist in Fig. 2 mit einem Pfeil gekennzeichnet. Diese
Kopplung wird durch die Koppelschraube (20) beeinflußt. Das
Gewindeende der Koppelschraube taucht sowohl in das
elektrische Feld des Resonators (5) als auch in das
elektrische Feld des Resonators (6) ein und dient somit als
doppelte kapazitive Kopplung zwischen den Resonatoren (5)
und (6). Eine stärker entwickelte Kopplung, welche im hier
gewählten Ausführungsbeispiel einer weiter eingedrehten
Schraube entspricht, glättet die Feinstruktur innerhalb des
Transmissionsbands. Bei stärkerer Kopplung wird auch das
Transmissionsband gespreizt, so daß die Feinjustierung das
Ziel hat, Bandbreite und spektrale Feinstruktur des Filters
gleichzeitig an den beabsichtigten Einsatz anzupassen. Diese
Feinjustierung der spektralen Transmissionscharakteristik
wird im allgemeinen nach der Fixierung der spektralen Lage
des gesamten Transmissionsbandes durch den absenkbaren
Deckel vorgenommen werden.
Ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel ist in
Fig. 3 dargestellt. Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch
einen Filter in einem Gehäuse entlang einer Schnittlinie
(30) (siehe Fig. 1). Gleichartige oder
gleichfunktionierende Bauteile wie in Fig. 1 wurden mit
derselben Bezugsziffer versehen. Auf der Unterseite (2)
eines dielektrischen Substrats (1) befindet sich eine
supraleitende Schicht (2), welche als Masseleiter fungiert.
Die Resonatoren des Filters liegen außerhalb der
Schnittebene und sind deshalb in Fig. 3 nicht sichtbar. Der
Filter ist in ein Gehäuse, mit Bodenplatte (10) und
Gehäusewand (11), deren konstruktive Ausgestaltung eine
sichere Fixierung des Filterelements gewährleistet,
eingebaut. Dem Fachmann sind jedoch auch alternative
Methoden zur Befestigung, wie z. B. Kleben, Schrauben,
Klammern usw., offensichtlich. Ferner weist das Gehäuse
einen Deckel (12) auf, welcher mit Löchern (50, 52, 53)
versehen ist. Im Innern des Gehäuses, parallel zum Deckel
(12), befindet sich der Innendeckel (40), welcher eine mit
der Bohrung (50) fluchtende Bohrung (51) aufweist, welche
mit einem Gewinde versehen ist. An dem Deckel (40) sind
ferner zwei Gewindebolzen (41, 42) angebracht, dergestalt,
daß sie durch die Löcher (52, 53) im Deckel (12) nach außen
ragen, sowie eine Dichtung (45) welche den Innendeckel (40)
gegen die Gehäusewand abdichtet. Auf den Gewindebolzen
(41, 42) sind Muttern (44, 45) aufgeschraubt. Auf der
Außenseite des Deckels sind Federn (16) aufgeklebt, derart,
daß ihr federndes Ende das Ende der Gewindebolzen (41, 42)
berührt und eine axiale Kraft auf diese in Richtung des
Filters ausübt. Durch das Gewindeloch (51) ist eine
Koppelschraube (20) eingeschraubt. An den Gehäusewänden (11)
sind Sicherungsnasen (15) vorgesehen.
Die auf den Gewindebolzen (41, 42) befindlichen Muttern
(44, 45) dienen zusammen mit den auf die Gewindebolzen
drückenden Federn (16) zum Einstellen und Fixieren eines
Abstandes zwischen dem Innendeckel (40) und dem Deckel (12).
Durch Lösen der Kontermuttern (44, 45) wird der Innendeckel
(40) durch den Federdruck abgesenkt und somit die Frequenz
des Transmissionsbands des Filters erhöht. Die
Sicherungsnasen (15) schützen die supraleitende
Mikrostruktur auf der Oberseite des Substrats vor
Beschädigungen durch einen irrtümlich losgelösten
Innendeckel (40). Durch die Koppelschraube (20) ist es
möglich, die Kopplung zwischen den einzelnen Resonatoren,
und damit die spektrale Feinstruktur innerhalb des
Transmissionsbands, zu beeinflussen. Die Dichtung (45) und
die Tatsache, daß das Loch (51) mit einem Gewinde versehen
ist, bewirken ein relativ dichtes Gehäuse. Trotzdem mag es
u. U. zweckmäßig sein, das Loch (50) anstelle des Lochs (51)
mit einem Gewinde zur Verstellung der Koppelschraube (20) zu
versehen, um die Kopplung zwischen Resonatoren und die
Frequenzverstimmung der Resonatoren zu trennen. Ebenso ist
ein anderer Schraubenmechanismus zur Höhenverstellung des
Innendeckels (40) als der hier gezeigte denkbar.
Insbesondere sind hier auch hochgenaue, mit geringen
Einbaumaßen aufwartende, in den Deckel zu integrierende
Einsätze vorstellbar.
Eine elektrisch steuerbare Methode, den Innendeckel
abzusenken, um den Filter abzustimmen, ist in dem weiteren
Ausführungsbeispiel in Fig. 4 gezeigt. Wiederum befindet
sich ein auf einem dielektrischen Substrat (1) aufgebrachter
planarer Filter, von welcher in der dargestellten
Schnittzeichnung nur der supraleitende Masseleiter (2)
sichtbar ist, in einem Gehäuse, welches aus einer
Bodenplatte (10), einer Gehäusewand (11) und einem Deckel
(12) besteht. Filter und Gehäuse sind entlang der gleichen
Schnittlinie aufgeschnitten wie die Einrichtung in Fig. 3.
Gleiche oder funktionsgleiche Bauteile wie in den
vorhergehenden Figuren wurden mit denselben Bezugszeichen
versehen. An der Innenseite des Deckels (12) sind zwei
Piezotranslatoren (60) angebracht, welche wiederum mit dem
Innendeckel (40) verbunden sind. Innendeckel (40) und Deckel
(12) weisen zwei koaxiale Bohrungen (51, 50) auf, von welchen
die Bohrung (51) mit einem Gewinde versehen ist und die
Bohrung (50) mit einer elektrisch isolierenden
Führungsbuchse (61) versehen ist. In der Bohrung (51)
befindet sich eine Koppelschraube (20).
Das Anheben und Absenken des Innendeckels, welches die
Filtercharakteristik in derselben Weise wie im vorherigen
Beispiel beeinflußt, geschieht in diesem Beispiel durch
Anlegen einer Spannung an den oder die Piezotranslatoren
(60). Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die
Koppelschraube (20) am Innendeckel und nicht am Außendeckel
befestigt. Eine naheliegende Lösung für das Anlegen einer
Spannung am Piezotranslator (60) besteht daher darin, eine
Spannung zwischen Deckel (12) und Koppelschraube (20)
anzulegen. Ebenso besteht die Möglichkeit, die
Spannungszuführung zu den Piezotranslatoren (60) mittels
zweier Leiterdrähte zu lösen; in diesem Falle besteht auch
die Möglichkeit, die Koppelschraube (20) im Deckel (12)
statt im Zwischendeckel (40) zu verankern, um die Justierung
der spektralen Lage des Transmissionsbands einerseits, und
seiner spektralen Form andererseits weitgehend zu trennen.
Eine Anwendungsmöglichkeit dieses Ausführungsbeispiels der
hier offenbarten Erfindung besteht darin, die elektrisch
gesteuerte Abstimmung des Filters mit einem Steuer- und
Regelkreis zu kombinieren, um somit beispielsweise
Drifterscheinungen zu kompensieren.
Die Schnittzeichnung in Fig. 5 zeigt ein weiteres
bevorzugtes Ausführungsbeispiel. Der Schnitt ist entlang der
in Fig. 1 dargestellten Schnittlinie ausgeführt; gleiche
oder funktionsgleiche Bauteile wie in den vorhergehenden
Figuren werden mit denselben Bezugszeichen versehen.
Wiederum ist ein Filter, bestehend aus einem Masseleiter
(2), aufgebracht auf einem dielektrischen Substrat (1), und
einem nicht in der Fig. 5 sichtbaren Resonator in ein
Gehäuse, bestehend aus Bodenplatte (10), Gehäusewand (11)
und Deckel (12), eingebaut. Eine Koppelschraube (20) ist in
ein Gewindeloch (50) eingeschraubt. Auf der Innenseite des
Deckels (12) ist eine leitende Platte (70) angebracht.
In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Auswahl der
spektralen Lage des Filterbands durch Auswahl einer Platte
(70) mit der passenden Dicke und ihrer Anbringung auf der
Innenseite des Deckels (12). Wiederum kann die
Koppelschraube (20) zur Beeinflussung der spektralen
Feinstruktur des Filterbandes herangezogen werden. Die
Änderung der spektralen Lage des Transmissionsbands ist nach
dem Zusammenbau des Gehäuses nicht mehr möglich, ohne das
Gehäuse wieder zu öffnen, jedoch läßt sich auf diese Weise
mit sehr einfachen Mitteln eine Vorabstimmung treffen,
welche dann mit Hilfe der Koppelschrauben (20) nur noch im
Detail korrigiert werden muß. Ebenso ist es möglich, mittels
eines Satzes ausgewählter Platten (70) aus derselben
Supraleitermikrostruktur einen Satz Filter herzustellen,
deren Transmissionscharakteristik sich in einer genau
definierten Weise unterscheidet.
Fig. 6 zeigt den Querschnitt durch eine Filterbank, in
welcher sich vier identische planare Filter (80),
hergestellt mit identischen Masken auf identischen
Substraten, ausgehend von identischen Supraleiterschichten
auf beiden Seiten, befinden. Das Gehäuse besteht aus einer
Bodenplatte (10), einer Gehäusewand (11) und einem Deckel
(12). Auf der Innenseite des Deckels (12) ist eine
Stufenplatte (72) befestigt.
Durch die unterschiedlichen Abstände zwischen den planaren
Filtern (80) und der ihnen zugewandten Oberfläche der
Stufenplatte (72) wird die spektrale Lage der
Transmissionsfrequenzen der durch die einzelnen Planarfilter
realisierten Kanäle leicht gegeneinander verstimmt, ohne die
spektrale Feinstruktur zu ändern. Auf diese Weise kann mit
sehr einfachen Mitteln und unter Umgehung der Herstellung
mehrerer Masken eine Vielkanalfilterbank gebaut werden.
Falls erforderlich und/oder erwünscht können auch in diesem
Realisierungsbeispiel noch zusätzliche Schrauben zur
Feinabstimmung vorgesehen werden.
In den vorhergehenden Ausführungsbeispielen wurde der
Gehäusedeckel stellvertretend für andere Gehäusekomponenten,
welche sich hinreichend nahe am Planarfilter befinden, so
daß sie mit dem elektrischen Feld der sich durch die
Filterstruktur ausbreitenden Hochfrequenzwelle
wechselwirken, herangezogen. Mögliche Abwandlungen der
Erfindung bestehen darin, eine oder mehrere Seitenwände
und/oder den Boden verschiebbar im oben genannten Sinne zu
gestalten. Ebenso erscheint es denkbar, die Koppelschrauben
(20) und den verschiebbaren Deckel an verschiedenen Flächen
zu realisieren, beispielsweise die Koppelschrauben (20) an
einer Seitenwand koaxial zu der in Fig. 1 gezeigten Linie
(30) anzubringen, und die parallel zum Substrat (1)
verlaufende, der Oberfläche (das heißt, der Fläche mit den
Resonatoren) zugewandte Gehäusefläche als verschiebbaren
Deckel im oben genannten Sinne auszubilden.
In den obigen Ausführungsbeispielen kamen Koppelschrauben
(20), welche in den Halbraum zwischen zwei Resonatoren
ragten, zum Einsatz, falls zusätzlich zur Verschiebung des
Transmissionsbands durch die verschiebbare Gehäusewandung
die Feinstruktur des Transmissionsbands geändert werden
sollte. Ebenso ist aber denkbar, zusätzlich zum absenkbaren
Gehäusedeckel, eine oder mehrere Abstimmschrauben im
Feldraum über einem einzelnen Resonator vorzusehen. Es ist
dann möglich, das gesamte Transmissionsband integral durch
Verschieben der Gehäusewandung zu verschieben, und
zusätzlich, beispielsweise durch Verschieben der Resonanz
eines einzelnen Resonators, den Filter schmalbandiger oder
breitbandiger auszugestalten.
Claims (7)
1. Verfahren zur Abstimmung von planaren supraleitenden
Filtern für Millimeterwellen oder Mikrowellen mit mehreren
Resonatoren, wobei der Filter in einem Gehäuse angeordnet
ist, und wobei ein leitendes Element, welches sich
hinreichend nahe am Filter befindet, so daß dieses mit dem
elektrischen Feld der Millimeterwellen oder Mikrowellen
wechselwirken kann, relativ zum Filter verschoben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das leitende Element über
mehrere Resonatoren erstreckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
mindestens eine Gehäusewandung verschoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der den Resonatoren zugewandte Teil einer doppelwandigen
Gehäusewandung relativ zum Filter verschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebung durch Drehen einer Schraube oder einer
Mutter bewirkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebung durch Piezotranslatoren bewirkt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf mindestens einer Innenwand des Gehäuses eine leitende
Platte mit der zur gewünschten Verstimmung notwendigen Dicke
angebracht wird.
7. Filterbank bestehend aus mindestens zwei planaren
supraleitenden Filtern für Millimeterwellen oder
Mikrowellen, eingebaut in einem Gehäuse, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Deckelinnenseite eine leitende
Stufenplatte in hinreichender Nähe, so daß die den Filtern
zugewandte Oberfläche der Stufenplatte mit dem elektrischen
Feld der Millimeterwellen oder Mikrowellen wechselwirken
kann, angebracht ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |