DE19619357A1 - Durchschußhemmende Verglasung sowie deren Verwendung - Google Patents
Durchschußhemmende Verglasung sowie deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet von durchschußhemmenden
Verglasungsmaterialien, die den Durchgang von Geschossen
aus unterschiedlichen Arten von Waffen verhindern.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine
durchschußhemmende Verglasungen, die den
Angriffsbeanspruchungen der Klasse B4 gemäß Entwurf der
ÖNORM EN 1063 vom April 1993 widersteht, wobei
Faustfeuerwaffen vom Kaliber 44 Magnum mit einem Tombak-
Vollmantelgeschoß/Flachkopfgeschoß/Weichkern Blei mit
Stahlpenetrator (Typ 55 109) mit einer Masse von
15,6 ± 0,1 g aus einer Schußentfernung von 5,00 m und einer
Auftreffgeschwindigkeit von 440 ± 10 m/s bei drei Treffern,
die im Abstand von 120 ± 10 mm liegen, nicht zu einem
funktionellen Versagen der durchschußhemmenden Verglasung
führen.
Durchschußhemmende Verglasungen werden heutzutage bereits
eingesetzt, und zwar insbesondere in Bereichen von
Geldinstituten, um derart einerseits das ungestörte
Beobachten aller Vorgänge sowohl von innerhalb der Kasse
nach außerhalb der Kasse, wie auch von außerhalb nach
innerhalb der Kasse zu ermöglichen, andererseits aber dem
über das Geld verfügenden Kassierer die erforderliche
Sicherheit zu geben.
Weiterhin sind derartige durchschußhemmende Einrichtungen
auch in anderen öffentlichen Institutionen bekannt, und es
ist schließlich denkbar, daß derartige Einrichtungen auch
in entfernt liegenden Wohnhäusern oder dergleichen als
Fenster eingebaut werden, um dadurch die Inhaber vor
Einbrüchen und Überfällen zu schützen.
Lange Zeit wurden zur Herstellung durchschußhemmender
Verglasungen Glasscheiben aus anorganischem Mineralglas
eingesetzt, wobei die bekannten Konstruktionen im Prinzip
aus mehreren miteinander verbundenen oder dicht aneinander
anliegenden Scheiben bestanden, die, um die erforderliche
Durchschußhemmung zu erreichen, eine erhebliche Dicke und
damit ein erhebliches Gewicht aufweisen mußten. Dies führte
in vielen Fällen zu Konstruktionsschwierigkeiten, da
Unterkonstruktionen, welche die durchschußhemmenden
Scheiben tragen sollten, entsprechend stark dimensioniert
werden mußten.
Aus diesem Grund setzen sich in neuerer Zeit vermehrt
Verglasungen mit durchschußhemmender Wirkung durch, welche
aus transparenten Kunststoffmaterialien bestehen. Hierbei
werden Scheiben aus Polymethylmethacrylat (PMMA),
sogenanntem Acrylglas, bevorzugt, da dieses Material den
Vorteil hat, nur ein spezifisches Gewicht von 1,18
aufzuweisen, so daß es damit nur etwa halb so schwer wie
normales Fensterglas oder Sicherheitsglas ist. Allerdings
ist bei ausschließlicher Verwendung von Scheiben
beispielsweise aus Acrylglas, zur Erreichung der
erforderlichen Durchschußhemmung eine Stärke der Scheiben
aus Acrylglas in Kauf zu nehmen, welche in vielen
Einsatzbereichen als störend empfunden wird.
Aus der DE 24 24 255 sind nun beschußfeste Verglasungen
bestehend aus mehreren aneinander anliegenden bzw.
miteinander verbundenen lichtdurchlässigen Scheiben bekannt
geworden, bei denen es sich um eine Kombination einer auf
der beschußgefährdeten Seite der Verglasung angeordneten,
aus Polymethacrylsäureester (Acrylglas) bestehenden Scheibe
mit einer auf ihrer Rückseite angeordneten Scheibe aus
Polycarbonat handelt. Derlei Kombinationen aus
Acrylglasscheiben und Polycarbonatscheiben, wobei die
Polycarbonatscheibe eine wesentlich geringere Stärke als
die Acrylglasscheibe aufweist, sollen insgesamt zu einer
wesentlich dünneren Ausführung der beschußfesten Verglasung
führen, als dies eine vollständige Ausführung in Acrylglas
ermöglichen würde. Ferner wird in der DE 24 24 255
angegeben, daß die Acrylglasscheibe an der
beschußgefährdeten Seite der beschußfesten Verglasung
angeordnet sein muß, damit bei einem eventuellen Beschuß
die Kugel erst die Acrylglasscheibe durchdringen muß, um
dann höchstwahrscheinlich durch die elastischere
Polycarbonatscheibe aufgefangen zu werden, wobei sie
bereits ihre Anfangsenergie in der Acrylglasscheibe
abgegeben hat.
Obwohl die aus der DE 24 24 255 bekannte Kombination schon
eine deutliche Verbesserung gegenüber der Verwendung
mehrerer miteinander lose oder fest verbundener
Acrylglasscheiben beinhaltet, so sind die resultierenden
Scheibenaufbauten der Verglasungen immer noch
verhältnismäßig dick, wenn die Verglasungen auch
Beschußklassen widerstehen sollen, welche massivere
Angriffsbeanspruchungen zum Inhalt haben. So ist davon
auszugehen, daß Faustfeuerwaffen, welche ein Magnum-Kaliber
aufweisen und aus geringen Entfernungen abgefeuert werden,
Auftreffgeschwindigkeiten zeigen, die zu einem Versagen der
beschußfesten Verglasung, wie sie in der DE 24 24 255
geschildert werden, führen.
Die FR 2 634 417 offenbart ballistische und
explosionshemmende Verglasungen aus vier Komponenten, die
miteinander zu einem Verbundglas kombiniert sind. Der
beschußgefährdeten Angriffsseite zugewandt findet sich
zunächst eine relativ dicke Scheibe aus mineralischem
Silikatglas, an die sich eine Polycarbonatscheibe
anschließt, welche mit der Mineralglasscheibe mittels einer
etwa 5 mm starken Harzschicht eines Elastomers auf
Silikonbasis verklebt ist. Auf der Rückseite schließlich
ist eine PMMA-Scheibe angeordnet, welche mit der
Polycarbonatscheibe wiederum unter Verwendung desselben
Klebers verbunden ist, wie er für die Zwischenschicht
zwischen Mineralglas und Polycarbonatscheibe eingesetzt
wird. Bei den vier genannten Schichten handelt es sich um
essentielle Schichten, wobei die Mineralglasscheibe
verglichen mit den Kunststoffscheiben aus Polycarbonat und
PMMA derartig dick ausgeführt ist, daß der gezeigte Aufbau
keine wesentliche Gewichtsersparnis gegenüber nur aus
Mineralglas bestehenden beschußhemmenden Verglasungen
aufweist.
Geschoßfeste transparente Elemente sind u. a. auch der
US 4,594,290 zu entnehmen. Hierin wird ein Element
beschrieben, welches transparente Scheiben aus Acrylglas
und Polycarbonat aufweist, welche mit einem transparenten
Polyurethankleber miteinander verbunden sind. In
Fortbildung des aus der US 4,594,290 bekannten Gegenstands
offenbart die WO 93/16872 Elemente mit einer
unidirektionalen Geschoßwiderstandscharakteristik, bei
denen die Acrylglasscheibe eine Dicke von 7,5 bis 9 mm und
das rückseitig angeordnete Polycarbonatelement eine Dicke
von 9,5 bis 11 mm aufweisen, wobei diese Elemente ebenfalls
mittels eines transparenten Polyurethanmaterials
miteinander verklebt sind. Die Dicke der Klebeschicht
beträgt etwa 2 mm, wobei ein entsprechender Aufbau einem
Uzi 9 mm-FMG(Full Metal Jacket)-Geschoß widersteht. Obwohl
sich gemäß der WO 93/16872 ein relativ dünner Gesamtaufbau
von ca. 20 mm realisieren läßt, was zu einem sehr geringen
Gewicht der schußsicheren Verglasung führt, ist davon
auszugehen, daß die durch das Prüfgeschoß einer Uzi
9 mm FMG verursachten Energien einer deutlich geringeren
Widerstandsklasse zuzuordnen sind, als dies die Klasse B4
gemäß Entwurf ÖNORM EN 1063 vorsieht. So beträgt die
Energie der Projektile der UZZI-Maschinenpistole nur 1/3
der Magnum 44-Geschosse, weswegen die UZZI als B II
klassifiziert wird.
Die US 5,318,853 bezieht sich auf beschußhemmende und
widerstehende Glaskunststofflaminate für
Sicherheitsanwendungen. Typischerweise bestehen die
Laminate gemäß der US 5,318,853 aus Glas- und
Kunststoffscheiben, z. B. aus Polycarbonat, die mit einem
Adhäsionsmittel auf Basis eines lösungsmittelfreien
Alkydharzes miteinander verklebt werden. Auch hier ist
aufgrund des vorgeschlagenen Aufbaus davon auszugehen, daß
die Energieabsorption im wesentlichen in der relativ dicken
Mineralglasscheibe geschehen muß, so daß recht schwere
Verbundgläser mit durchschußhemmender Wirkung resultieren.
In Anbetracht des hierin angegebenen und diskutierten
Standes der Technik ist es mithin eine Aufgabe der
Erfindung, eine durchschußhemmende Verglasung zur Verfügung
zu stellen, die auch sehr energiereichen Geschossen, wie
sie in der Beschußklasse B4 beschrieben sind, widersteht,
wobei sowohl die Durchdringung der Verglasung durch das
Geschoß als auch die Bildung von Splittern zu vermeiden
sind und wobei zugleich ein möglichst leichter und dünner
Aufbau der Verglasung resultieren soll, so daß deren
Einsatzmöglichkeiten erheblich vergrößert werden. Außerdem
sollen die Handhabung der Scheiben ebenso wie deren
Verarbeitung und Herstellung erleichtert werden. Darüber
hinaus sollen die erfindungsgemäßen durchschußhemmenden
Verglasungen auch besonders vielseitig einsetzbar sein,
wobei günstigenfalls von einer im Rahmen der Erfindung zu
verwendenden Verglasung auch über die Klasse B4
hinausgehende Anforderungen, wie sie beispielsweise in den
Klassen B5 bis B7 oder teilweise in den Klassen SG1 und SG2
der ÖNORM EN 1063 vom 1. Juni 1993 (Entwurf) beschrieben
werden, erfüllt werden können.
Gelöst werden diese sowie weitere nicht im einzelnen hierin
wörtlich wiedergegebene Aufgaben mit einer
durchschußhemmenden Verglasung gemäß der eingangs genannten
Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen durchschußhemmenden Verglasung werden in
den auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen unter
Schutz gestellt. Im Hinblick auf die Verwendung stellt
Anspruch 10 eine Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgaben dar.
Dadurch, daß bei einer durchschußhemmenden Verglasung aus
einer Kombination von zwei oder mehreren aneinander
anliegenden oder miteinander verbundenen lichtdurchlässigen
Scheiben, mit wenigstens einer Acrylglasscheibe und einer
der beschußgefährdeten Angriffsseite abgewandten
rückseitigen splitterbindenden Scheibe aus Polycarbonat,
die Kombination wenigstens eine nicht außenliegende
ein- oder mehrlagige Kunststoffolie auf Basis von PVC-,
PC- und/oder PET-Materialien mit einer Dicke zwischen 20 und
500 µm aufweist, wobei die Folie selbstklebend oder durch
Verklebung zwischen den Scheiben fixiert ist, gelingt es in
nicht ohne weiteres vorhersehbarer oder aus dem Stand der
Technik ableitbarer Weise,
- - die Dicke der Kombination zu reduzieren,
- - eine deutliche Gewichtsersparnis zu erzielen,
- - eine volle Durchsichtigkeit und Lichtdurchlässigkeit der Verglasungskombination zu gewährleisten,
- - die Durchdringung durch B4-Klasse-Geschosse sicher zu vermeiden,
- - zugleich die Durchdringung selbst durch B7-Klasse-Ge schosse weitestgehend zu vermeiden,
- - in jedem Fall den Abgang von Splittern an der Rückseite auszuschließen,
- - eine thermische Verformbarkeit der Kombination zu ermöglichen,
- - in bevorzugter Ausführungsform eine kratzfeste Angriffsseite zu schaffen und
- - ebenfalls in bevorzugter Ausführungsform eine Zerstörung der gesamten Verglasung durch Gewalteinwirkung, wie Schlag, Hieb oder Stoß, durch eine zusätzliche Splitterbindung innerhalb der erfindungsgemäßen durchschußhemmenden Verglasungskombination zu erreichen.
Dabei hat die erfindungsgemäße durchschußhemmende
Verglasung zwar mit dem Stand der Technik gemein, daß auf
der Rückseite der Verglasung eine zur Splitterbindung
geeignete Scheibe aus Polycarbonat angeordnet ist, wobei
mit Rückseite der Verglasung die der beschußgefährdeten
Angriffsseite abgewandte äußerste Seite der
durchschußhemmenden Verglasung der Erfindung gemeint ist,
ein wesentlicher Unterschied gegenüber den aus dem Stand
der Technik bekannten durchschußhemmenden Verglasungen
besteht jedoch darin, daß anstelle von beispielsweise
bekanntermaßen eingesetzten Polyurethanklebern oder
dergleichen, die eine relativ große Schichtdicke von etwa
2 mm besitzen, im Rahmen der Erfindung ein- oder mehrlagige
Kunststoffolien von relativ geringer Dicke eingesetzt
werden. Im Sinne der Erfindung werden die genannten
ein- oder mehrlagigen Kunststoffolien jeweils in Inneren einer
durchschußhemmenden Verglasungskombination angeordnet,
d. h., sie bilden in keinem Fall eine abschließende Schicht
an der Rückseite oder an der Angriffsseite. Dabei lassen
sich die hierin weiter oben genannten vorteilhaften
Eigenschaften überraschenderweise durch Kombination von
wenigstens drei Scheiben, Folien oder Schichten aus
unterschiedlichen Materialien erzielen. In diesem
Zusammenhang war es besonders überraschend, daß durch die
Kombination einer auf der beschußgefährdeten Seite
angeordneten, aus PMMA (Acrylglas) bestehenden Scheibe,
einer dünnen, etwa 20 bis 500 µm, bevorzugt 50 bis 300 µm,
dicken Folie, die auf der Acrylglasscheibe fixiert wird,
und einer Abschlußscheibe aus Polycarbonat, welche sich als
Rückseite an die Folie anschließt, ein sehr einfacher und
insbesondere einfach herstellbarer Aufbau einer
beschußhemmenden Verglasungskombination erzielen läßt,
welcher enorm hohen Angriffsbeanspruchungen widersteht, und
wobei dennoch gegenüber den bisher bekannten
Acrylglasscheiben bzw. Kombinationen eine erheblich dünnere
Ausbildung möglich ist, so daß hierdurch eine deutliche
Gewichtsersparung möglich wird.
Gegenüber vorbekannten Kombinationen aus Acrylglas- und
Polycarbonatscheiben, welche mit Polyurethanharzen verklebt
sind, ist dabei insbesondere die gemäß einer sehr einfachen
erfindungsgemäßen Ausführungsform eingesetzte ein- oder
mehrlagige Kunststoffolie deutlich dünner ausgebildet (20
bis 500 µm, verglichen mit etwa 2 mm gemäß dem Stand der
Technik), wobei trotzdem eine bessere durchschußhemmende
Wirkung resultiert.
Dabei ist insbesondere hervorzuheben, daß gegenüber den
bisher zum Stand der Technik gehörenden beschußfesten
Scheiben durch die sehr einfache erfindungsgemäße
Kombination eine sehr leichte, voll durchsichtige und voll
lichtdurchlässige Scheibe geschaffen wird, die der
Konstruktion neue Möglichkeiten gibt und den Einsatz dieser
Scheiben auch in weiten Bereichen ermöglicht, die bisher
aus Kostengründen nicht mit beschußfestem Sicherheitsglas
ausgerüstet werden konnten. Ein weiterer Vorzug der
Erfindung besteht darin, daß der erfindungsgemäße Verbund
thermisch verformt werden kann, so daß auch gewisse
Biegeradien realisierbar sind. Weiterhin ist es möglich,
erfindungsgemäße Verbunde einzufärben (beispielsweise das
Acrylglas), so daß auch optisch attraktive
Gestaltungsmöglichkeiten verfügbar sind.
Bei den im Rahmen der Erfindung einsetzbaren
Kunststoffolien handelt es sich um ein- oder mehrlagige
Folien auf Basis von Polyvinylchlorid (PVC), Polycarbonat
(PC) und/oder Polyethylenterephthalat-Materialien (PET).
Sofern PVC oder Polycarbonat als Folienmaterial dienen,
sind einlagige Kunststoffolien bevorzugt, wobei deren
Transparenz im allgemeinen etwas geringer ist als die der
Polyethylenterephthalat-Materialien. Sofern mehrlagige
Kunststoffolien verwendet werden, so sind solche auf Basis
von PET bevorzugt. Besonders zweckmäßig ist eine vierlagige
Polyterephthalsäureethandiolester-Folie, welche eine
100%ige Farbechtheit, eine ausgezeichnete Transparenz und
eine äußerst geringe Reduzierung des sichtbaren Lichtes um
nur 6% aufweist. Die Dicke einer solchen Folie ist
bevorzugt 100-200 µm, sehr zweckmäßig sind 125-180 µm.
Die gemäß der Erfindung einzusetzenden Scheiben aus
Polycarbonat oder Acrylglas sind dem Fachmann geläufig und
nach bekannten Verfahren erhältlich.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die
durchschußhemmende Verglasung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheiben und Folien dicht aneinanderliegen und mit
einem Rahmen fixiert sind. Demnach ist es als vollkommen
ausreichend zu betrachten, um die vorteilhaften Wirkungen
gemäß der Erfindung zu erzielen, die Scheiben- und
Folienmaterialien, welche zur Verwirklichung des Aufbaus
gemäß der Erfindung einzusetzen sind, dicht anliegend in
der gewünschten Reihenfolge anzuordnen, wobei darauf zu
achten ist, daß eine Polycarbonatscheibe immer als
Abschluß- bzw. Rückscheibe anzuordnen ist. Dabei ist es
vorteilhaft, die dicht aneinanderliegend angeordneten
Scheiben fest miteinander über eine Rahmenkonstruktion
(beispielsweise ein Klebeband oder durch Verklebung) zu
verbinden.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht die
Möglichkeit, daß die Polycarbonatscheibe zur Ausbildung
eines innigen und dichten Verbundes der Scheiben und der
Folie untereinander mit der Folie verbunden ist,
beispielsweise durch Verkleben oder sonstige chemische
Verfahren.
In jedem Falle jedoch sind die am Aufbau einer
durchschußhemmenden Verglasung, der Erfindung beteiligten
ein- oder mehrlagigen Kunststoffolien zumindest einseitig
selbstklebend oder durch einseitige Verklebung mit einer
der am Aufbau beteiligten Kunststoffscheiben verbunden.
Diese einseitige Verbindung dient zur Fixierung der
verhältnismäßig dünnen Folie vor der eigentlichen
Zusammenfügung der am Aufbau der erfindungsgemäßen
durchschußhemmenden Verglasung beteiligten Scheiben und
Folien. Hierbei ist es besonders zweckmäßig, wenn die Folie
oder die Folien auf der in der Kombination innenliegenden
Seite einer Acrylglasscheibe durch Verklebung fixiert ist.
Die Rückseite der Folie, welche der Acrylglasscheibe
abgewandt ist, kann dann optionell, wie bereits hierin
erwähnt, durch Verklebung mit der Polycarbonatscheibe
dauerhaft verbunden werden.
Obwohl die Dicken der am erfindungsgemäßen Aufbau
beteiligten Kunststoffglasscheiben über weite Bereiche
variierbar sind, wobei sich die Dicken u. a. an der
gewünschten Beschußfestigkeit und Widerstandsfähigkeit
fegen bestimmte Angriffsbeanspruchungen orientieren können,
bat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, um den Durchschuß
eines B4-Klasse-Geschosses zu verhindern, wenn eine
Arylglasscheibe am Aufbau gemäß der Erfindung beteiligt
Last oder wenn mehrere Acrylglasscheiben miteinander
kombiniert werden, wenn die Gesamtdicke der am Aufbau
beteiligten Acrylglasscheiben etwa < 20 mm ist. Diese
Gesamtdicke führt sehr wirkungsvoll zur Absorption des
größten Teils der durch das Geschoß auf die beschußhemmende
Verglasung übertragenen Energie.
Zwar ist auch mit Gesamtdicken von Acrylglasscheiben
deutlich unterhalb von 20 mm eine recht gute
durchschußhemmende Wirkung erzielbar, es ist jedoch in
diesem Fall üblicherweise dafür Sorge zu tragen, daß die
Dicke anderer Schichten des erfindungsgemäßen Aufbaus
vergrößert ist, um genügend Material für eine notwendige
Energieabsorption der Geschosse zur Verfügung zu stellen.
In einer weiters bevorzugten Ausführungsform ist die
durchschußhemmende Verglasung gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Polycarbonatscheiben
in der Kombination enthalten sind, von denen eine die
Rückseite bildet, wobei die Gesamtdicke der
Polycarbonatscheiben 5 mm ist. In Verbindung mit der
Gesamtdicke der Acrylglasscheibe(n) von < 20 mm schlägt die
Erfindung damit vor, daß die Polycarbonatscheibe eine
deutlich geringere Stärke aufweist als die
Acrylglasscheibe, wobei sich diese deutlich geringere
Stärke in Verbindung mit der rückseitigen Anordnung
wenigstens einer Polycarbonatscheibe als vollkommen
ausreichend für die Vermeidung abgehender Splitter erwiesen
hat.
In diesem Zusammenhang kann die Polycarbonatscheibe, welche
essentiell als Rückseite der erfindungsgemäßen Verglasung
in Frage kommt, zwar dünner als 5 mm ausgeführt sein, wenn
eine weitere Polycarbonatscheibe im erfindungsgemäßen
Verbund vorgesehen ist und die Gesamtdicke der
Polycarbonatscheiben mindestens = 5 mm ist, es ist jedoch
bei weitem bevorzugt, die Abschlußscheibe an der Rückseite
der erfindungsgemäßen Verglasung in einer Dicke von etwa
5 mm oder mehr auszubilden. Es hat sich nämlich bei der
erfindungsgemäßen Anordnung herausgestellt, daß gerade der
Vermeidung der Freisetzung von eventuellen Splittern eine
hohe Bedeutung beikommt, so daß hier ggf. vorhandenes
Sicherheitspotential nicht zugunsten einer weiteren
Gewichtsersparnis aufgegeben werden sollte.
Betreffend der Verwendung von ein- oder mehrlagigen
Sicherheitsfolien ist ebenfalls anzumerken, daß zwar
einlagige Folien in Frage kommen, daß es jedoch für die
Absorption freiwerdender Geschoßenergie bei weitem
bevorzugt ist, wenn mehrlagige Folien oder mehrere
einlagige oder mehrlagige Folien eingesetzt werden. Daher
ist es im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhaft, wenn
die Gesamtzahl aller Lagen der ein- oder mehrlagigen
Folien, welche im erfindungsgemäßen Aufbau enthalten sind,
4 ist. Diese Forderung wird beispielsweise durch die
weiter oben hierin genannte bevorzugte vierlagige Folie
ausgezeichnet erfüllt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die
oder eine der Acrylglasscheiben eingebettete monofile Fäden
aus einem anderen Kunststoffmaterial auf.
Kunststoffglasscheiben aus Acrylglas mit eingebetteten
Kunststoffäden aus einem anderen Material sind an sich
bekannt. Die innenliegenden Kunststoffäden, -bänder,
-gitter oder -netze sind aus einem Kunststoffmaterial,
welches bevorzugt eine höhere Scherstabilität sowie eine
höhere Viskosität als der sie umgebende Matrixkunststoff
(Acrylglas) aufweist. Beispiele für die
Kunststoffmaterialien, die für die innenliegenden
Kunststoffäden in Frage kommen, sind insbesondere
kristalline Polyamide. Solche Scheibenelemente mit
innenliegenden Kunststoffäden aus kristallinem Polyamid
werden entweder nach einem diskontinuierlichen
Gießverfahren oder durch kontinuierliche Coextrusion zweier
unverträglicher thermoplastischer Kunststoffe hergestellt.
Die im Inneren der Kunststoffscheibe des Verbundes
eingebetteten Kunststoffäden können so angeordnet sein, daß
sie parallel zueinander in nur einer Richtung verlaufen,
oder so, daß sie jeweils parallel zueinander in zwei
Richtungen verlaufen. Im letzteren Falle können die beiden
Richtungen einen Winkel von 90° oder auch einen von 90°
abweichenden Winkel bilden. Werden Kunststoffbänder
eingebettet, werden sie zweckmäßigerweise so angeordnet,
daß sie parallel zueinander in nur einer Richtung
verlaufen.
Schließlich ist es möglich, die innenliegenden
Kunststoffäden auch kontrastreich oder andersfarbig
einzufärben, um damit gezielte Wirkungen hervorzurufen.
Die Einbettung von Kunststoffäden in eine der
Acrylglasscheiben oder in die Acrylglasscheibe hat den
Vorteil, daß der entstehende optische Eindruck eine gewisse
Solidität der durchschußhemmenden Verglasung vermittelt und
signalisiert, daß hier der Sicherheitsaspekt besonders
betont wird. Insbesondere ist es dabei vorteilhaft, daß bei
Beschädigungen kompakter Art, beispielsweise bei
Gewaltanwendung durch Schlag oder anderweitige Zerstörung,
entstehende einzelne Fragmente der Acrylglasscheiben an den
innenliegenden Fäden oder Bändern aus vorzugsweise Polyamid
hängenbleiben, wodurch eine vollständige Zerstörung der
durchschußhemmenden Verglasung gemäß der Erfindung
verhindert wird. Somit ist auch eine Einbruchsicherung mit
der durchschußhemmenden Verglasung gemäß der Erfindung
möglich. Dies ist nur und besonders bevorzugt durch die
integrierte Splitterbindung und nicht die rückseitige
Splitterbindung mit einer Polycarbonatscheibe möglich, da
letztere nur das rückseitige Freiwerden von Splittern, wie
es bei Beschuß auftritt, vermeidet.
Die durchschußhemmende Verglasung gemäß der Erfindung
besteht in einer zweckmäßigen Ausführungsform
ausschließlich aus Kunststoffmaterialien.
Andererseits ist unter gewissen Umständen die Kombination
mit Scheiben aus anorganischem Mineralglas möglich. Im
Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Verglasungen werden Mineralglasscheiben im Zusammenhang mit
der Erfindung ausschließlich in einer sehr geringen Stärke
und bevorzugt auf der beschußgefährdeten Angriffsseite
eingesetzt. Mineralglasscheiben in einer Dicke von etwa 0,5
bis 3 mm, die als Vorsatzscheibe in dem durchschußhemmenden
Verglasungsaufbau gemäß der Erfindung eingesetzt werden,
gewährleisten insbesondere eine kratzfeste Ausführung und
damit eine längere Lebensdauer der gefahrgeneigten Seite.
Die Verwendung stärkerer Mineralglasscheiben als 3 mm ist
im Rahmen der Erfindung nicht bevorzugt, da dies zu einer
erheblichen nachteiligen Beeinflussung des Gesamtgewichts
des erfindungsgemäßen Aufbaus führt.
Es sind auch noch weitere Abwandlungen vom grundlegenden
Aufbau der erfindungsgemäßen durchschußhemmenden
Verglasungen möglich. So ist es weiterhin möglich, die
durchschußhemmende Verglasung gemäß der Erfindung mit einer
wärmereflektierenden Folienbeschichtung zu versehen.
Hiermit kombinierbar oder auch alternativ dazu möglich, ist
der Einsatz von einbetteten Drähten, die beispielsweise in
eine der Kunststoffglasscheiben integriert sind, wobei die
eingebetteten Drähte zur Ausbildung eines integrierten
Alarmsystemes dienen können. Schließlich ist alternativ zur
Kratzfest-Ausrüstung mittels Mineralglasscheiben auch ein
Verbund der hierin beschriebenen Art möglich, welcher
zusätzlich mit einer kratzfesten Folie beschichtet ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer
durchschußhemmenden Verglasung, wie sie hierin beschrieben
ist, zur Verminderung des Durchgangs von Geschossen
üblicher Waffen und Munitionsarten dergestalt, daß eine
Polycarbonatabschlußscheibe der beschußgefährdeten Seite
abgewandt ist. Wie bereits hierin erwähnt, kann damit die
beschußfeste Verglasung gemäß ihrem unidirektionalen
durchschußhemmenden Charakter insbesondere als
durchschußhemmende Verglasung im Bereich von Geldinstituten
zum Personenschutz eingesetzt werden. Darüber hinaus ist
insbesondere im Zusammenhang mit integrierten
Alarmsystemen, aber unabhängig vom unidirektionalen
Beschußfestcharakter, auch die Verwendung derartiger
erfindungsgemäßer Aufbauten in entfernt liegenden
Wohnhäusern oder auch als Fenster denkbar, um derart die
Inhaber vor Einbrüchen und Überfällen zu schützen. Somit
ist auch eine wirksame Einbruchsicherung mit der
beschußfesten Verglasung gemäß der vorliegenden Erfindung
gegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Figuren sowie anhand von Beispielen eingehender
erläutert.
In den Figuren zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Darstellung einer ersten
erfindungsgemäßen Ausführungsform in
Explosionsdarstellung;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsform in
Explosionsdarstellung;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsform mit integrierter
Splittersicherung in Explosionsdarstellung;
Fig. 4 in perspektivischer Ansicht eine Darstellung einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
Fig. 5 in perspektivischer Ansicht eine
Explosionsdarstellung noch einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsform mit integrierter
Splittersicherung;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht noch einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsform mit integrierter
Splitterbindung in Explosionsdarstellung;
Fig. 7 eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform in
perspektivischer Ansicht;
Fig. 8 ebenfalls eine nicht erfindungsgemäße
Ausführungsform in perspektivischer Ansicht;
Fig. 9 die perspektivische Explosionsdarstellung einer
weiteren nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform
und
Fig. 10 noch eine weitere nicht erfindungsgemäße
Ausführungsform in perspektivischer Ansicht und
Explosionsdarstellung.
In Fig. 1 ist mit 1 eine erfindungsgemäße beschußfeste
Verglasung bezeichnet. Diese weist drei Komponenten in
Kombination auf. 6 steht für eine 25 mm-dicke
Acrylglasscheibe. 2 bedeutet eine 175 µ-dicke
Kunststoffolie aus Polyterephthalsäureethandiolester,
während 5 eine 5 mm-dicke Polycarbonatscheibe bedeutet. Die
Scheibenelemente und Folie werden eng aneinanderliegend
angeordnet, wobei dies durch Verklebung oder einen nicht
heiter dargestellten Rahmen geschehen kann. Die
Angriffsseite, d. h. die beschußgefährdete Seite, ist in
der Darstellung in Fig. 1 mit A angedeutet, während die
Rückseite mit R bezeichnet ist. Der gezeigte Aufbau
widersteht einem Beschuß entsprechend der Einteilung der
ÖNORM EN 1063 der Beschußklasse B4.
Fig. 2 zeigt eine erste Abwandlung des erfindungsgemäßen
Aufbaus, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Die in Fig. 1
mit 6 bezeichnete 25 mm-PMMA-Scheibe wird bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 2 durch zwei Acrylglasscheiben 4
und 7 ersetzt. Die Scheibe 4 hat dabei in der gezeigten
Ausführungsform eine Dicke von 12 mm, während die Scheibe 7
eine Dicke von 15 mm aufweist. Die Folie 2 kann wahlweise
auf der Scheibe 4 oder der Scheibe 7 fixiert werden, wonach
der gesamte Aufbau entweder durch Verkleben oder durch
Fixierung in einem Rahmen weiter zusammengefügt werden
kann.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird die
Scheibe 7 durch eine Acrylglasscheibe 3 ersetzt, welche
eingebettete Kunststoffäden 3a aus beispielsweise Polyamid
aufweist. Diese tragen als integrierte Elemente zur
Splitterbindung bei Beanspruchung bei.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 verdeutlicht, daß am
erfindungsgemäßen Aufbau auch mehrere Folien 2 beteiligt
sein können. Diese können gleich oder unterschiedlich
ausgebildet sein. Insbesondere kann eine erste Folie 2 auf
die nicht der beschußgefährdeten Seite zugewandten Seite
der Acrylglasscheibe 7 fixiert werden, während eine zweite
Folie 2 auf die der beschußgefährdeten Seite zugewandte
Seite der Acrylglasscheibe 4 fixiert werden kann. In jedem
Falle bildet keine der Folien 2 einen Abschluß der
erfindungsgemäßen durchschußhemmenden Verglasung aus.
Fig. 5 wiederum zeigt eine Abwandlung des in Fig. 4
gezeigten Aufbaus, bei der ebenfalls eine Acrylglasscheibe
7 durch eine Acrylglasscheibe 3 mit integrierter
Splitterbindung in Form von Polyamidfäden 3a ersetzt ist.
Ansonsten ist der Aufbau, wie er in Fig. 5 zu sehen ist,
dem in Fig. 4 aufgezeigten Aufbau vergleichbar.
Noch eine weitere Abwandlung der Erfindung ist in der
Fig. 6 dargestellt. Der Aufbau entspricht zunächst dem in
Fig. 5 gezeigten Aufbau, wobei jedoch auf die Abschlußseite
der mit integrierter Splitterbindung (3, 3a) ausgerüsteten
Acrylglasscheibe 3 eine anorganische Mineralglasscheibe 13
mittels einer weiteren Folie 2 aufkaschiert ist. Die Folie
2 wird dabei bevorzugt auf der entsprechenden Seite der
Acrylglasscheibe 3 fixiert und mit der Mineralglasscheibe
13 durch geeignete Kleber verklebt.
Jede der in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsform
widersteht den Angriffsbeanspruchungen der Klasse B4 gemäß
Entwurf ÖNORM EN 1063.
Zum Vergleich werden in den Fig. 7 bis 10
Ausführungsformen dargestellt, die nicht zur Erfindung
gehören und die diese ÖNORM hinsichtlich der
Angriffsbeanspruchungen der Klasse B4 nicht erfüllen.
Hierzu gehört u. a. die Ausführungsform gemäß Fig. 7, die
lediglich aus einer 20 mm-Acrylglasplatte besteht. Hierzu
gehört auch in Fig. 8 dargestellte Abwandlung, bei der eine
30 mm-Acrylglasplatte mit 12 bezeichnet ist.
Fig. 9 stellt einen Aufbau dar, welcher aus 12 mm-PMMA
(Bezugszeichen 4), einer 5 mm-Polycarbonatscheibe 5, einer
10 mm-PMMA-Scheibe 9 und einer 2 mm-Polycarbonatscheibe 10
besteht. Obwohl hinsichtlich der Dicke bzw. Gesamtdicke der
PMMA- und Polycarbonatscheiben die Mindestanforderungen,
die sie für erfindungsgemäße Aufbaue resultieren, erfüllt
sind, ist durch das Fehlen einer Folienschicht 2 die
Energieaufnahme zu gering, so daß der Aufbau gemäß Fig. 9
im Beschußtest gemäß der Klasse B4 versagt.
Ähnliches gilt für den Aufbau gemäß Fig. 10, welcher eine
12 mm-Acrylglasscheibe, eine 3 mm-Polycarbonatscheibe 8,
eine 10 mm- PMMA- Scheibe 9 und 5 mm-Polycarbonatscheibe 5
umfaßt. Auch hier wird aufgrund des Fehlens der Folie 2 die
Angriffsbeanspruchung der Klasse B4 gemäß Entwurf ÖNORM
EN 1063 nicht erfüllt.
Nachfolgend wird die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Verbundsystems beschrieben, wie es in Fig. 4 dargestellt
ist.
Das System besteht aus einer 15 mm Gußglasplatte, einer
darauf aufkaschierten Polyethylenterephthalatfolie,
weiterhin einer 12 mm PMMA-Gußglasplatte, die ebenfalls mit
einer Polyethylenterephthalatfolie kaschiert wurde, den
Abschluß des Verbundes bildet eine 5 mm Polycarbonatplatte.
Die Herstellung dieses Verbundsystemes teilt sich in drei
Teilschritte:
Teilschritt 1: Zuschnitt aller PMMA/und
Polycarbonatplatten. Je nach Bedarf werden
die entsprechenden Formate für ein
Verbundsystem zugeschnitten. Hierzu eignen
sich alle handelsüblichen und in der
Literatur bekannten Sägewerkzeuge für PMMA
und Polycarbonat.
Teilschritt 2: Kaschierung der Polyethylenterephthalatfolie
auf die PMMA-Platten. Bevor die
Polyethylenfolie auf die PMMA-Platte
appliziert wird, wird ein entsprechendes
Befeuchtungs- und Aktivierungsmittel für die
Folie auf die PMMA-Platte gebracht, danach
mittels Druckrollen die PET-Folie blasen- und
faltenfrei aufkaschiert.
Teilschritt 3: Zusammenfügung
Mit Hilfe eines 4 cm breiten, stoffverstärkten Klebebandes wird der Plattenverbund (drei Stück) am Rande zusammen fixiert. Das so erhaltene Verbundsystem kann dann in entsprechende Metallrahmen eingepaßt werden und ist somit verwendungsfähig.
Mit Hilfe eines 4 cm breiten, stoffverstärkten Klebebandes wird der Plattenverbund (drei Stück) am Rande zusammen fixiert. Das so erhaltene Verbundsystem kann dann in entsprechende Metallrahmen eingepaßt werden und ist somit verwendungsfähig.
Die im Beispiel hergestellten Verglasungen wurden
folgendermaßen untersucht:
Die durchschußhemmende Wirkung und Splitterbindung der Verglasungen aus den Beispielen X und Vergleichsbeispielen Y wurde, wie in ÖNORM EN 1063 - Entwurf vom 1. Juni 1993, beschrieben, untersucht. Dabei wurden von den beispielhaft und in Vergleichsbeispielen hergestellten Verglasungen Meßproben genommen. Hierbei handelt es sich bei Meßproben um Einheiten von Stichproben, die zur Prüfung vorbereitet sind. Stichproben sind eine bestimmte Anzahl nominell identischer Verglasungseinheiten, die zur Typprüfung für eine bestimmte Klasse bereitgestellt werden. Die Stichproben, die zur Typprüfung bereitgestellt werden, bestanden für jede geprüfte Klasse aus drei Meßproben. Die Größe der Meßproben betrug 500 ± 5 mm². Die Kanten der Meßproben wurden wegen der besseren Handhabung fein bearbeitet.
Die durchschußhemmende Wirkung und Splitterbindung der Verglasungen aus den Beispielen X und Vergleichsbeispielen Y wurde, wie in ÖNORM EN 1063 - Entwurf vom 1. Juni 1993, beschrieben, untersucht. Dabei wurden von den beispielhaft und in Vergleichsbeispielen hergestellten Verglasungen Meßproben genommen. Hierbei handelt es sich bei Meßproben um Einheiten von Stichproben, die zur Prüfung vorbereitet sind. Stichproben sind eine bestimmte Anzahl nominell identischer Verglasungseinheiten, die zur Typprüfung für eine bestimmte Klasse bereitgestellt werden. Die Stichproben, die zur Typprüfung bereitgestellt werden, bestanden für jede geprüfte Klasse aus drei Meßproben. Die Größe der Meßproben betrug 500 ± 5 mm². Die Kanten der Meßproben wurden wegen der besseren Handhabung fein bearbeitet.
Die Meßproben wurden konditioniert und in starren Rahmen
senkrecht in dem in Tabelle 1 angegebenen Abstand von der
Mündung der Waffe eingespannt. Die Einspannung der
Meßproben erfüllte dabei folgende Anforderungen:
- - die Meßprobe wurde senkrecht zur Schußlinie eingespannt;
- - zwischen den Glaskanten und dem Rahmen wurden Streifen aus Neoprengummi der Shore A-Härte 50 ± 10 mit einer Dicke von 5 mm und einer Breite von 30 ± 5 mm vorgesehen;
- - unter der Standkante der Meßprobe wurde ein Streifen aus Neoprengummi der Shore A-Härte 50 ± 10 mit einer Dicke von 5 mm und einer Breite, die gleich der gesamten Dicke der Meßprobe war, vorgesehen;
- - alle vier Glaskanten wurden über eine Breite von 30 ± 5 mm von Hand gleichmäßig so eingespannt, daß eine freie Trefferfläche von ungefähr 440 × 440 mm verblieb;
- - der Anpreßdruck war so hoch, daß die Glaskanten während der Prüfung am Ort blieben, wobei andererseits gewährleistet wurde, daß keine Spannungen erzeugt werden, die das Ergebnis beeinflussen können.
Von der Rückseite der Meßprobe ggf. abgehende Glassplitter
und durch die Meßprobe durchdringende Geschoßteile wurden
in einem Splitterauffangkasten, der sich hinter der
Meßprobe befand und fest mit dem starren Rahmen verbunden
ist, gesammelt. Der Splitterauffangkasten hatte von vorn
eine Öffnung von 440 × 440 mm, die zur Auftrefffläche im
Rahmen paßt.
Das Verletzungspotential der von der Rückseite abgehenden
Glassplitter wurde durch einen Splitterindikator bestimmt.
Der Splitterindikator besteht aus einer Aluminiumfolie mit
einer Dicke von 0,02 mm und einem Flächenmaß von 54 g/m².
Die Aluminiumfolie wurde im Splitterauffangkasten senkrecht
in einem Abstand von 500 mm hinter der Meßprobe montiert
und hatte eine freie Fläche von mindestens 440 × 440 mm,
welche insbesondere zur Trefferfläche paßte. Die
Aluminiumfolie wurde an ihren Rändern fest montiert. Sie
war dabei so starr montiert, daß sie während der Prüfung an
ihrem Platz blieb.
Die Geschoßgeschwindigkeit wurde mit einer elektronischen
Meßeinrichtung nicht mehr als 2,5 m von der Vorderseite der
Meßprobe entfernt gemessen. Die Messung war auf 1,0 m/s
genau. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die
Geschoßgeschwindigkeit 2,5 m vor der Meßprobe der
Auftreffgeschwindigkeit entspricht.
Tabelle 1 enthält weiterhin die benötigten Waffen und
Munitionsarten.
Die Meßproben wurden vor der Prüfung mindestens 12 h bei
einer Temperatur von 18 ± 5°C gelagert.
Die Messungen wurden gemäß der ÖNORM EN 1063 durchgeführt.
Hierbei wurde insbesondere auf jede Meßprobe drei Schüsse
entsprechend den Bedingungen der ÖNORM EN 1063 abgegeben,
um die Geschoßgeschwindigkeit zu messen. Die Abstände der
Mittelpunkte der Treffer beliefen sich dabei im durch die
Norm vorgegebenen Rahmen. Im Ergebnis wurde angenommen, daß
eine Prüfung die funktionellen Anforderungen an eine
bestimmte Widerstandsklasse gegen Durchschuß erfüllt, wenn
die Geschwindigkeit und der Trefferabstand den
Anforderungen entsprach.
Der Verbund gemäß Beispiel 1 erfüllte die
Angriffsbeanspruchungen der Klasse B4 gemäß Entwurf ÖNORM
EN 1063.
Bezugszeichenliste
1 Beschußfeste Verglasung
2 Folie
3 Acrylglas mit eingebetteten Polyamidfäden
3a Polyamidfäden
4 12 mm-Acrylglas
5 5 mm-Polycarbonatglas
6 25 mm-Acrylglas
7 15 mm-Acrylglas
8 3 mm-Polycarbonatglas
9 10 mm-Acrylglas
10 2 mm-Polycarbonatglas
11 20 mm-Acrylglas
12 30 mm-Acrylglas
13 Mineralglas
14 nicht beschußfeste Verglasung
2 Folie
3 Acrylglas mit eingebetteten Polyamidfäden
3a Polyamidfäden
4 12 mm-Acrylglas
5 5 mm-Polycarbonatglas
6 25 mm-Acrylglas
7 15 mm-Acrylglas
8 3 mm-Polycarbonatglas
9 10 mm-Acrylglas
10 2 mm-Polycarbonatglas
11 20 mm-Acrylglas
12 30 mm-Acrylglas
13 Mineralglas
14 nicht beschußfeste Verglasung
Claims (10)
1. Durchschußhemmende Verglasung, die den
Angriffsbeanspruchungen der Klasse B4 gemäß Entwurf
ÖNORM EN 1063 widersteht, aus einer Kombination von
zwei oder mehreren aneinander anliegenden oder
miteinander verbundenen lichtdurchlässigen Scheiben,
mit wenigstens einer Acrylglasscheibe und einer der
beschußgefährdeten Angriffsseite abgewandten
rückseitigen splitterbindenden Scheibe aus
Polycarbonat,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kombination wenigstens eine nicht außenliegende
ein- oder mehrlagige Kunststoff-Folie auf Basis von
PVC-, PC- und/oder PET-Materialien mit einer Dicke
zwischen 20 und 500 µm aufweist, wobei die Folie
selbstklebend oder durch Verklebung zwischen den
Scheiben fixiert ist.
2. Durchschußhemmende Verglasung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben und Folien dicht aneinander anliegen
und mit einem Rahmen fixiert sind.
3. Durchschußhemmende Verglasung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folie auf der in der Kombination innenliegenden
Seite einer Acrylglasscheibe durch Verklebung fixiert
ist.
4. Durchschußhemmende Verglasung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Acrylglasscheiben miteinander
kombiniert werden, deren Gesamtdicke < 20 mm ist.
5. Durchschußhemmende Verglasung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Polycarbonatscheiben in der
Kombination enthalten sind, von denen eine die
Rückseite ausbildet, wobei die Gesamtdicke der
Polycarbonatscheiben 5 mm ist.
6. Durchschußhemmende Verglasung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtzahl aller Lagen der ein- oder
mehrlagigen Folien 4 ist.
7. Durchschußhemmende Verglasung nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oder eine der Acrylglasscheiben eingebettete
monofile Kunststoff-Fäden aufweist.
8. Durchschußhemmende Verglasung nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ausschließlich aus Kunststoffmaterialien
besteht.
9. Durchschußhemmende Verglasung nach einem oder der
Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Abschlußscheibe auf der beschußgefährdeten
Angriffsseite eine Scheibe aus anorganischem
Mineralglas aufweist.
10. Verwendung einer durchschußhemmenden Verglasung gemäß
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur
Verhinderung des Durchgangs von Geschossen üblicher
Waffen und Munitionsarten dergestalt, daß eine
Polycarbonat-Abschlußscheibe der beschußgefährdeten
Seite abgewandt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AGOMER GMBH, 63457 HANAU, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROEHM GMBH, 64293 DARMSTADT, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROEHM GMBH & CO. KG, 64293 DARMSTADT, DE |
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8131 | Rejection |