DE19618322C1 - Verdichter mit Duoantrieb - Google Patents
Verdichter mit DuoantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verdichter nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Vorrichtungen zum Verdichten von gasförmigen Fluids wie Luft in
abgeschlossenen Räumen oder Behältern (z. B. Bällen, Fahrzeug
reifen) oder zum Entfernen von gasförmigen Fluids wie Luft aus
einem abgeschlossenen Raum, z. B. zur Herstellung eines Vakuums,
arbeiten meist mit Verdrängerkörpern, die entweder hin- und
hergehen (Kolbenverdichter) oder rotieren (Drehkolbenverdich
ter) und dabei gasförmiges Fluid aus einem Raum absaugen oder
in einen Raum drücken können.
Die bekannten Verdichter haben in der Regel als Antrieb einen
Elektro- oder Verbrennungsmotor. Ihre Einsetzbarkeit ist daher
zwangsläufig abhängig vom Vorhandensein eines Arbeitsmittels
wie elektrischem Strom oder Kraftstoff zum Betreiben des Mo
tors. Der Motor verteuert den Verdichter und macht dessen Ein
satz von der Verfügbarkeit des Arbeitsmittels abhängig.
Solche Probleme werden vermieden, wenn der Verdichter mit Mus
kelkraft betrieben wird. Beispiele dafür sind eine Fahrradpumpe
und eine Hand- oder Fußpumpe zum Aufpumpen von Autoreifen. Bei
diesen wird ein mit Kolbenringen versehener Kolben in einem Zy
linder hin- und herbewegt, wobei der Kolben fest mit einer
Stange verbunden ist, an deren Ende ein Handgriff oder ein Fuß
tritt montiert ist. Der Zylinder und der Kolben sind meist aus
Metall oder einem Kunststoff, die Kolbenringe in der Regel aus
einer Polymerverbindung gefertigt. Die Fluidsteuerung erfolgt
über ein einfaches Rückschlag- oder Handventil.
Ein muskelkraftbetriebener Verdichter nach Art bekannter Fahr
radpumpen kann zwar ohne Arbeitsmittel betrieben werden, hat
jedoch den Nachteil, daß der Wirkungsgrad und die Leistung,
d. h. der erzeugbare Druck, relativ gering sind. Ein Anschluß
eines solchen Verdichters an eine vorhandene mechanische Ener
giequelle ist kaum möglich, da diese die Energie meist über
eine rotierende Welle abgibt und da sich die Rotationsbewegung
nicht ohne weiteres für die bekannten Hand- oder Fußpumpen nut
zen läßt. Da die aufzubringende Kraft bei gegebenem Druck der
Stirnfläche des Kolbens proportional ist, ist die Stirnfläche
in ihrer Größe beschränkt. Um mit einer Bewegung dennoch eine
möglichst große Menge an Fluid fördern zu können, müßten die
Zylinder relativ groß gebaut werden und würden deshalb die
Hand- oder Fußpumpe unhandlich machen. Eine vollständige Hubbe
wegung ist wegen der großen Hublänge nicht schnell ausführbar,
und bei nicht ohne Leckageverlust arbeitenden Kolbendichtungen
oder Ventilen kann auch schon während des Verdichtungsvorgangs
ein Teil des zu verdichtenden Fluids in die Umgebung entwei
chen. Aus diesen Gründen sind die bekannten Hand- oder Fußpum
pen in ihrem Wirkungsgrad und in ihrer Leistung so beschränkt,
daß Drücke von bis zu 10 bar nicht erzeugt werden können, wes
halb sie z. B. auch nicht zum Aufpumpen von Rennradreifen ge
eignet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen handlichen Verdichter zu
schaffen, der unabhängig von einem Motor mit speziellem Ar
beitsmittel einsetzbar und zum Erzeugen hoher Drücke geeignet
ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Der Verdichter nach der Erfindung kann wahlweise durch Muskel
kraft periodisch oder durch mechanischen Antrieb kontinuierlich
betrieben werden und ermöglicht, daß mit geringem Kraftaufwand
hohe Drücke und eine hohe Verdichterleistung erreicht werden
können.
Ist der Verdrängerkörper des Verdichters nach der Erfindung ein
Kolben, der über die Antriebswelle und ein Pleuel in einem Zy
linder in der bei Hubkolbenkompressoren bekannten Art und Weise
hin- und herbewegbar ist, wird genau einmal bei jeder Umdrehung
der Seilrolle der Arbeitsraum gefüllt und das Fluid im Ver
dichtungshub verdichtet. Die Anzahl der möglichen Verdichtungs
hübe durch einmaliges Ziehen an einem freien Seilende ist nur
abhängig von der Anzahl der Windungen des Seils auf der Seil
rolle. Wenn die Antriebswelle bereits in Drehung versetzt ist,
verhindert der erste Freilauf zwischen Seilrolle und Antriebs
welle, daß allein durch die Massenträgheit der bewegten Teile
weiter Seil von der Seilrolle abgewickelt oder das Seil, nach
dem vollständigen Abwickeln wieder in entgegengesetzter Rich
tung aufgerollt wird. Ist der Verdichter als Rotationskolben
verdichter oder als Rootsverdichter ausgeführt, ist im Ver
gleich zu der Ausführung als Hubkolbenkompressor das Rotations
trägheitsmoment der bewegten Teile im allgemeinen größer und
der erste Freilauf deshalb umso notwendiger.
Die Erfindung erreicht durch die weitere Verwendung des schei
ben- oder radförmigen Drehkörpers, der über den zweiten Frei
lauf mit der Antriebswelle kuppelbar ist, daß die Antriebswelle
durch mechanischen Antrieb in kontinuierliche Drehung versetz
bar ist. Der Verdichter ist so nicht nur einfach manuell an
treibbar, sondern ebenso einfach an eine Motorwelle oder an ein
Rad ankoppelbar. Freiläufe der vorgenannten Art sind an sich
bekannt, vgl. DE-Zeitschrift: dhf 12/68, F. Dahmen: Freilauf
kupplungen - Funktion, Aufbau und Anwendungsmöglichkeit, S. 64
bis 69.
Der erfindungsgemäße Verdichter ist also mit einem Duoantrieb
ausgestattet und ermöglicht das Erzielen hoher Drücke sowohl
mit manuellem als auch mit dem mechanischen Antrieb. Der erfin
dungsgemäße Verdichter ist daher dort einsetzbar, wo bekannte
manuelle Verdichter wie Hand- oder Fußpumpe wegen zu geringer
Leistung nicht ausreichend sind. Die Verwendung eines Duoan
triebs bei einer Vorrichtung zum Aufpumpen von Pneumatikreifen
von Fahrrädern, Automobilen etc. ist an sich bekannt, vgl. z. B.
CH-Patentschrift 103 362, aber nicht im Zusammenhang mit dem
Antrieb eines Verdichters über zwei wahlweise zur Wirkung ge
langende Freiläufe.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegen
stände der Unteransprüche.
Wenn in einer Ausgestaltung der Erfindung die Seilrolle und ein
Gehäuse des Verdichters über einen Federspeicher miteinander
verbunden sind, kann das durch manuellen Zug an dem Seilende
abgerollte Seil durch den Federspeicher wieder auf die Seil
rolle aufgerollt werden, indem dieser die Seilrolle in umge
kehrter Drehrichtung in Drehung versetzt. Da die Seilrolle da
bei über den ersten Freilauf von der Antriebswelle entkoppelt
ist, kann bereits ein relativ klein dimensionierter Federspei
cher das Seil schnell wieder auf die Seilrolle aufwickeln. Da
durch kann der zeitliche Abstand zwischen zwei manuellen Zügen
an dem freien Seilende zum Verdichten von Fluid relativ klein
gehalten werden.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Federspeicher
eine Spiralfeder aufweist, von welcher ein erstes Ende mit der
Seilrolle und ein zweites Ende mit einem Gehäuse des Verdich
ters verbunden ist, läßt sich der Federspeicher platzsparend in
die Seilrolle integrieren. Die Spiralfeder kann einfach an ih
ren Enden mit der Seilrolle bzw. dem Gehäuse verbunden werden,
wobei es durch die gewickelte Form der Spiralfeder möglich ist,
als Federweg eine Vielzahl von Drehungen zu realisieren, ohne
daß sich die Federkraft über den Federweg stark ändert.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Drehkörper
eine Reibrolle ist, läßt sich der Verdichter einfach betreiben,
indem die Reibrolle an ein sich drehendes Rad oder an eine sich
drehende Welle angedrückt wird.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Drehkörper ein
Zahnrad ist, kann der Verdichter einfach betrieben werden, in
dem dieses Zahnrad mit einem anderen Zahnrad oder einer
Schnecke auf einer sich drehenden Welle in Eingriff gebracht
wird, oder indem das Zahnrad über eine Kette angetrieben wird
die ähnlich wie bei einem Fahrrad über Pedale angetrieben wer
den kann.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine als Widerla
ger dienende Haltevorrichtung zum Festhalten des Verdichters
vorgesehen ist, die z. B. an dem Gehäuse des Verdichters ange
bracht sein kann, kann der Verdichter z. B. mit dem Fuß einfach
festgehalten werden, während mit einer Hand an dem freien Seil
ende gezogen wird.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung das freie Ende des
Seils mit einer Handhabe verbunden ist, läßt sich der zur Ver
dichtung notwendige Zug an dem Seilende einfach und bequem mit
einer Hand aufbringen.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Verdichter
Luft hohen Druckes erzeugt und der Verdichter eine kleine Bau
größe aufweist und zwischen dem Verdichter und einem
Druckluftverbraucher eine einstellbare Druckbegrenzungsein
richtung angeordnet ist, kann der Verdichter bequem transpor
tiert und überall dort eingesetzt werden, wo hoch verdichtete
Luft benötigt wird, wobei durch die einstellbare
Druckbegrenzungseinrichtung verhindert wird, daß der Druck in
dem Druckluftverbraucher einen gewünschten Wert übersteigt.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als Druckbegren
zungseinrichtung ein in der Größe einstellbarer Schadraum des
Verdichters vorgesehen ist, so läßt sich die Druckbegrenzungs
einrichtung einfach und sicher realisieren. Bei gegebenem
Schadraum des Verdichters ist eine Fehlfunktion der Druckbe
grenzungseinrichtung in der Form, daß der tatsächliche Druck
den gewünschten Druck übersteigen kann, ausgeschlossen.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als Druckbegren
zungseinrichtung ein einstellbares Überdruckventil vorgesehen
ist, kann als Druckbegrenzungseinrichtung ein preiswertes Stan
dardbauteil verwendet werden, das kompakt ausgeführt ist und
sich einfach an den Zylinder oder einen Zylinderkopf anschlie
ßen läßt.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Haltevorrich
tung eine Einschwenkvorrichtung zur schwenkbaren Befestigung
des Verdichters an dem Rahmen eines Fahrrades ist, läßt sich
der Verdichter einfach durch Einschwenken und durch ein Rad des
Fahrrades antreiben, am bequemsten z. B. während einer Talfahrt
mit dem Fahrrad.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Druckluftver
braucher ein Reifen eines Fahrrades oder ein an dem Rahmen des
Fahrrades angebrachter Druckluftspeicher ist, kann der Reifen
bei stehendem Fahrrad durch Zug an der Handhabe aufgepumpt wer
den oder es kann während einer Talfahrt mit dem Fahrrad der
Druckluftspeicher ohne Kraftaufwand für den Radfahrer auf dem
Fahrrad gefüllt werden und dann später die Druckluft zum Auf
pumpen des Reifens benutzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Schnittansicht eines als Hubkolbenkompressor
ausgeführten Verdichters nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Verdichters wie in Fig. 1,
der hier aber über eine Haltevorrichtung von einem
Schuh gehalten wird und an dessen Auslaß eine
Druckluftleitung angeschlossen ist, die mit einem
Fahrradreifen verbunden ist,
Fig. 3 eine Frontansicht eines Fahrrades mit einem Verdich
ter, der über eine Einschwenkvorrichtung mit dem
Fahrrad verbunden ist und dessen Auslaß über eine
Druckluftleitung mit einem Druckspeicher an dem Fahr
rad verbunden ist.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit 10 bezeichneter Verdichter für
gasförmige Fluids in einer bevorzugten Ausführungsform als
Hubkolbenkompressor dargestellt, der ein Kurbelgehäuse 12 und
eine in dem Kurbelgehäuse 12 gelagerte Antriebswelle 14 auf
weist, die wahlweise über eine Seilrolle 16 oder eine Reibrolle
18 antreibbar ist und die über ein Pleuel 20 mit einem Kolben
22 verbunden ist, der durch Drehung der Antriebswelle 14 in ei
nem Zylinder 24 hin- und herbewegbar ist. An einer der
Antriebswelle 14 entgegengesetzten Stirnseite 26 des Zylinders
24 ist ein Zylinderkopf 28 befestigt, an dem ein Einlaßventil
30 und ein Auslaßventil 32 montiert sind.
Auf der Seilrolle 16 ist in einer Nut 34 auf der Umfangsseite
der Seilrolle 16 ein Seil 36 aufgewickelt, wobei ein erstes,
freies Seilende 38 mit einer als Ring ausgeführten Handhabe 40
verbunden ist und wobei ein zweites Seilende mit der Seilrolle
16 verbunden ist. In einer Nut 42 in einer Seitenfläche der
Seilrolle 16 ist eine Spiralfeder 46 aufgewickelt, wobei ein
erstes Ende 41 mit der Seilrolle 16 und ein zweites Ende 43
über einen Deckel 50 mit dem Kurbelgehäuse 12 fest verbunden
ist. Die Seilrolle 16 und die Reibrolle 18 sind durch Freiläufe
52 bzw. 56 mit der Antriebswelle 14 verbunden. Wenn die An
triebswelle 14 über das Seil 36 angetrieben wird, läuft die
Reibrolle 18 leer mit. Wenn die Antriebswelle 14 über die
Reibrolle 18 angetrieben wird, dann läuft die Antriebswelle 14
über den Freilauf 52 in der Seilrolle 16 leer. Die Reibrolle 18
kann ihre Antriebswirkung immer nur in einer Richtung entfal
ten, weil in der entgegengesetzten Drehrichtung der Reibrolle
18 ihr Freilauf 56 zur Wirkung kommt. Die Freiläufe sind soge
nannte Klemmrichtgesperre oder Hülsenfreiläufe bekannter Art.
Die Mantelfläche 58 der Reibrolle 18 ist konkav gerundet, um z. B.
bei Auflage auf einem Fahrradreifen eine große Berührfläche
zu gewährleisten. Ein Gleitlager 60 in Form einer T-Buchse zum
drehbaren Lagern der Antriebswelle 14 ist in dem Kurbelgehäuse
12 befestigt und ist mit einer Stirnseite in Anlage an einer
Kurbelwange 62 der Antriebswelle 14. Mit der Kurbelwange 62 der
Antriebswelle 14 ist ein Kurbelzapfen 64 exzentrisch zur Mittel
achse A der Antriebswelle 14 verbunden. Auf den Kurbelzapfen
64 ist ein Pleuelende 66 in Form eines Auges drehbar aufge
setzt. Das Pleuelende 66 ist auf den Pleuel aufgeschrumpft, je
doch kann das Pleuelende 66 zusammen mit dem Pleuel 20 auch aus
einem Teil gefertigt sein. Das andere Pleuelende ist über eine
schwenkbare Verbindung (nicht dargestellt) mit dem Kolben 22
verbunden. Das Kurbelgehäuse 12 ist durch einen Deckel 70 an
einer Stirnseite 71 des Kurbelgehäuses 12 verschlossen, so daß
insgesamt ein von der Unterseite des Kolbens 22, der Innenwand
des Zylinders 24, dem Kurbelgehäuse 12 und dem Deckel 70 um
schlossener Raum gebildet ist.
Das Kurbelgehäuse 12, in dem die Antriebswelle 14 über das
Gleitlager 60 drehbar gelagert ist, hat an seinem äußeren Ende
eine Kammer 49, die die Seilrolle 16 enthält und durch den lös
bar mit dem Kurbelgehäuse 12 verbundenen Deckel 50 verschlossen
ist. Das Seil 36 ist über einen Durchgang 74 in dem Kurbelge
häuse 12 nach außen geführt, wo sein freies Ende 38 mit der
Handhabe 40 verbunden ist.
Auf Höhe der Reibrolle 18, die auf der Antriebswelle 14 unge
fähr mittig zwischen der Seilrolle 16 und der Kurbelwange 62
angeordnet ist, ist das Kurbelgehäuse 12 am Umfang teilweise
offen, so daß die Reibrolle 18 hier radial hervorsteht, also
teilweise freiliegt, um durch reibschlüssige Verbindung mit ir
gendeinem rotierenden Teil (in Fig. 1 nicht dargestellt) in
Drehung versetzt werden zu können. Der Durchgang 74 ist zu dem
freiliegenden Teil der Reibrolle 18 umfangsseitig um 180° ver
setzt.
Ist das Seil 36 auf die Seilrolle 16 aufgerollt und wird an dem
freien Seilende 38 mit dem Ring 40 gezogen, so dreht sich die
Seilrolle 16 in einer Drehrichtung um eine Achse A der An
triebswelle 14 relativ zu dem Kurbelgehäuse 12. Der Freilauf 52
sperrt in dieser Drehrichtung, so daß sich auch die Antriebs
welle 14 mit gleicher Drehzahl und -richtung um die Achse A
dreht. Der mit der Antriebswelle 14 über die Kurbelwange 62
verbundene Kurbelzapfen 64, der drehgelenkig mit dem Pleuelende
66 des Pleuels 20 verbunden ist, bewirkt, daß der Kolben 22,
der mit dem anderen Pleuelende drehgelenkig verbunden ist, in
dem Zylinder 24 hin- und herbewegt wird.
Wenn der Kolben 22 auf den Zylinderkopf 28 zubewegt wird, öff
net das Auslaßventil 32, sobald das gasförmige Fluid in dem Zy
linder 24 einen höheren Druck hat, als er auf der Auslaßseite
anliegt. Wenn der Kolben sich von dem Zylinderkopf 28 wegbe
wegt, schließt das Auslaßventil 22 und öffnet das Einlaßventil
30, sobald das gasförmige Fluid in dem Zylinder 24 einen nied
rigeren Druck hat, als er an dem Einlaßventil 30 anliegt. Der
an dem Einlaßventil 30 anliegende Druck ist dabei im Normalfall
der Umgebungsdruck.
In dem oberen Totpunkt des Kolbens 22 bleibt nach dem Verdich
tungshub in einem Schadraum etwas verdichtetes Fluid zurück.
Ist der Druck des Fluids in dem Schadraum nach dem Verdich
tungshub so groß, daß bei dem nachfolgenden Ansaughub wegen der
großen Menge des Fluids aus dem Schadraum kein Fluid mehr über
das Einlaßventil angesaugt wird, weil der Druck nicht mehr un
ter den Umgebungsdruck fällt, fördert der Verdichter 10 nicht
mehr. Der Schadraum kann dabei z. B. durch ein Verstellgewinde
23 zwischen Zylinder 24 und Zylinderkopf 28 leicht variiert
werden.
Ist das Seil 36 vollständig von der Seilrolle 16 abgerollt,
kann auf Grund des Freilaufs 52 die in Drehung versetzte An
triebswelle 14 frei weiterdrehen. Wird dabei auf den Ring 40
keine entsprechende Zugkraft mehr ausgeübt, so dreht die Spi
ralfeder 46, die durch das Abrollen des Seils gespannt wurde,
die Seilrolle 16 in die entgegengesetzte Drehrichtung, in der
der Freilauf 52 die Seilrolle 16 nicht sperrt und rollt dabei
das Seil 36 wieder auf die Seilrolle 16 auf. Der Vorgang des
Auf- und Abrollens des Seils 36 auf der Seilrolle 16 läßt sich
beliebig wiederholen.
Die Reibrolle 18 kann auf einen rotierenden Fahrradreifen oder
dgl. gedrückt werden, um angetrieben zu werden. Grundsätzlich
kann jede rotierende Welle oder jedes rotierende Rad als Kraft
quelle zum Antrieb des Verdichters 10 benutzt werden. Eine Dre
hung der Reibrolle 18 treibt über die Antriebswelle 14 den Ver
dichter 10 in gleicher Weise an, wie eine Drehung der Seilrolle
16, allerdings kontinuierlich statt periodisch.
Gemäß Fig. 2 kann der Verdichter 10 über eine Haltevorrichtung
75 mit dem Schuh 76 bequem gehalten werden, wenn z. B. mit einem
Finger die als Ring ausgebildete Handhabe 40 von dem Verdichter
weggezogen wird. Das Auslaßventil 32 läßt sich über einen
Druckschlauch 77 mit einem Fahrradreifen 78 verbinden. Wenn an
der Handhabe 40 gezogen wird, wird Luft aus der Umgebung über
das Einlaßventil 30 angesaugt und über das Auslaßventil 32 und
den Druckschlauch 77 in den Fahrradreifen 78 gepumpt. Sobald
nicht mehr an der Handhabe 40 gezogen wird, wird das Seil 36
durch die Spiralfeder 46 sofort wieder auf die Seilrolle 16
aufgerollt, so daß schnell ein weiterer Zug an der Handhabe 40
erfolgen kann. Selbstverständlich kann statt der Spiralfeder 46
auch ein Torsionsstab, ein Gummiband oder eine Schraubenfeder
als Federspeicher zum Wiederaufrollen des Seils 36 auf die
Seilrolle 16 verwendet werden.
In Fig. 3 ist der Druckschlauch 77 mit einem Druckspeicher 82
verbunden, der fest mit einem Fahrrad 84 verbunden ist. Als
Druckspeicher kann auch der Fahrradrahmen oder ein Teil davon
verwendet werden. Der Verdichter 10 kann über eine Einschwenk
vorrichtung 80 so bewegt werden, daß die Reibrolle 18 auf dem
Fahrradreifen 78 reibschlüssig mit diesem in Eingriff kommt. Da
z. B. bei einer Talfahrt mit dem Fahrrad 84, bei der die
Reibrolle 18 des Verdichters 10 mit dem Fahrradreifen 78 in
Eingriff ist, die Gefahr des Überschreitens des Nenndrucks von
ca. 10 bar besteht, ist ein Überdruckventil, das in das Auslaß
ventil 32 integriert sein kann, vorgesehen. Ersatzweise kann
die maximale Verdichtung und bei gegebenem Luftdruck auch der
Nenndruck des Verdichters über den Schadraum im Zylinder 24 bei
Stellung des Kolbens 22 im oberen Totpunkt eingestellt werden.
Durch das Verstellgewinde 23 zwischen Zylinder 24 und Zylinder
kopf 26 läßt sich das Volumen des Schadraums ändern und der
Nenndruck des Verdichters 10 variieren.
Statt der Reibrolle 18 kann auch ein Zahnrad auf den Freilauf
56 aufgesetzt werden, das sich z. B. mit einer Kette und analog
zu einem Ritzel eines Fahrrades antreiben läßt.
Werden ein entsprechendes Überdruckventil und ein entsprechend
kleiner Schadraum des Verdichters vorgesehen, lassen sich mit
diesem Verdichter auch höhere Drücke von bis zu 200 bar reali
sieren. Luft dieses Drucks wird z. B. zum Aufpumpen von Kartu
schen benutzt, wie sie beim Schießsport für Druckluftwaffen
verwendet werden.
Statt Luft können auch andere gasförmige Fluids verdichtet wer
den, so daß auch der hier beschriebene Verdichter als
Kältemittelkompressor in einer Kälteanlage (nicht dargestellt)
einsetzbar ist.
Claims (13)
1. Verdichter (10) für gasförmige Fluids, insbesondere Luft,
mit über eine Antriebswelle (14) antreibbarem Verdrängerkörper
(22), wobei die Antriebswelle (14) ständig wahlweise über eine
mit ihr durch einen ersten Freilauf (52) kuppelbare Seilrolle
(16) durch Zug an einem auf ihr aufgerollten Seil (36) peri
odisch in Drehung versetzbar ist oder über eine mit ihr durch
einen zweiten Freilauf (56) kuppelbaren, scheiben- oder radför
migen Drehkörper (18) in kontinuierliche Drehung versetzbar
ist, wobei die Seilrolle (16) und der Drehkörper (18) in kom
pakter Anordnung nebeneinander auf der Antriebswelle (14) gela
gert sind und wobei die Antriebswelle (14) in einem Kurbelge
häuse (12) des Verdichters (10) gelagert ist.
2. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seilrolle (16) und das Kurbelgehäuse (12) über einen Fe
derspeicher (46) miteinander verbunden sind.
3. Verdichter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Federspeicher (46) eine Spiralfeder aufweist, von welcher ein
erstes Ende (41) mit der Seilrolle (16) und ein zweites Ende
(43) mit dem Kurbelgehäuse (12) verbunden ist.
4. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drehkörper (18) eine Reibrolle ist.
5. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drehkörper (18) ein Zahnrad ist.
6. Verdichter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet
durch eine als Widerlager dienende Haltevorrichtung (75) zum
Festhalten des Verdichters (10).
7. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das freie Ende (38) des Seils (36) mit einer
Handhabe (40) verbunden ist.
8. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Erzeugen von
Luft hohen Druckes, gekennzeichnet durch eine kleine Baugröße
und durch eine zwischen dem Verdichter (10) und einem Druck
luftverbraucher angeordnete, einstellbare Druckbegrenzungsein
richtung.
9. Verdichter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Druckbegrenzungseinrichtung ein in der Größe einstellbarer
Schadraum des Verdichters (10) vorgesehen ist.
10. Verdichter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckbegrenzungseinrichtung ein einstellbares Überdruckventil
vorgesehen ist.
11. Verdichter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltevorrichtung eine Einschwenkvorrichtung (80) zur schwenkba
ren Befestigung des Verdichters (10) an einem Rahmen eines
Fahrrades (84) ist.
12. Verdichter nach Anspruch 8 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckluftverbraucher ein Reifen des Fahrrades (84) oder
ein an dem Rahmen des Fahrrades (84) angebrachter Druckluft
speicher (82) ist.
13. Verwendung eines Verdichters nach einem der Ansprüche 1 bis
7 als Kältemittelkompressor einer Kälteanlage.
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