DE19617575A1 - Türverriegelung für ein Schaltfeld einer Nieder- oder Mittelspannungsanlage - Google Patents
Türverriegelung für ein Schaltfeld einer Nieder- oder MittelspannungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Türverriegelung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Das Schaltfeld einer Niederspannungs-, insbesondere einer Mittelspannungsschaltan
lage besitzt an der Frontseite eine Tür, die zur Erzielung einer ausreichenden Lichtbo
genfestigkeit mittels Vorsprüngen und Ausnehmungen in der Schließstellung fixiert ist,
siehe DE 27 15 579 B2. Dabei können die Vorsprünge an der Tür und die Ausnehmun
gen am Gehäuse des Schaltfeldes oder umgekehrt angebracht sein. Die Ausnehmun
gen sind schlüsselloch- oder hakenförmig und die Vorsprünge besitzen an ihren freien
Enden Köpfe, die so bemessen sind, daß sie durch den kreisförmigen Bereich der
Ausnehmungen hindurchpassen, dann aber gegen ein Abziehen der Tür quer zu Tür
ebene dadurch gesichert sind, daß die schmalen Abschnitte von den Köpfen hintergrif
fen sind. Damit wird ein Schaltfeldgehäuse gegen Beschädigung durch Druckanstieg
aufgrund eines Störlichtbogens gesichert.
Wenn eine derartige Tür geöffnet werden soll, dann muß sie zunächst so verschoben
werden, daß die Vorsprünge mit den Erweiterungen aus dem schmalen Abschnitt in
den Bereich des kreisförmigen Abschnittes verbracht werden, was je nach Anordnung
der schlüssellochförmigen Ausnehmungen durch Anheben oder Absenken der Tür er
folgt. Erst dann kann die Tür, die an dem Gehäuse des Schaltfeldes mittels eines Tür
scharniers angelenkt ist, nach vorne geöffnet werden.
Das Öffnen soll immer nur dann vorgenommen werden können, wenn einerseits der
Leistungsschalter und/oder der Lasttrennschalter, je nachdem, welcher der beiden ein
gebaut ist, geöffnet oder ausgeschaltet und der Erdungsschalter eingeschaltet ist, so
daß eine Erdung der von den Sammelschienen abgetrennten Bereiche und eine
Schottung zu den Sammelschienenräumen vorgenommen sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Türverriegelung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der die Tür nur bei eingeschaltetem Erdungsschalter geöffnet werden
kann und ein Einschalten des Erdungsschalters bei geöffneter Tür verhindert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
Demgemäß ist an der Antriebswelle des Erdungsschalters eine Nockenscheibe befe
stigt, die mit einem an der Frontwand des Schaltfeldes vertikal verschiebbar geführten
Schieber zusammenwirkt; an der Tür ist ein Vorsprung vorgesehen, der in eine Öffnung
am Schieber eingreift, wodurch erreicht wird, daß die Nockenscheibe den Schieber bei
ausgeschaltetem Erdungsschalter in der Stellung "Türe geschlossen" festhält, so daß
die Tür zum Öffnen nicht absenkbar oder anhebbar ist.
Wenn nun die Tür geöffnet werden muß, dann muß erst die Erdungsschalterwelle in
die Stellung "Erdungsschalter EIN" gedreht werden, dadurch wird je nach Zuordnung
der Nockenscheibe zum Schieber der Schieber nach oben oder nach unten bewegt
d. h. von der Nockenscheibe freigegeben, so daß die Tür zusammen mit dem Schieber,
der über den Vorsprung mit der Tür gekuppelt ist, zwecks Öffnung anhebbar oder ab
senkbar ist.
Zwar ist aus der EP 0 269 814 B1 eine elektrische Schaltzelle bekannt geworden, bei
der an der Innenseite der Tür ein Schieber horizontal verschiebbar ist. Dieser Schieber
verdeckt in einer Stellung die Antriebswelle des Fahrwagens und in einer weiteren
Stellung die Erdungsschalterwelle. Ein Absenken oder Anheben der Tür, bei dem Ver
riegelungselemente zur Verriegelung der Tür bei Druckanstieg, z. B. aufgrund eines
Störlichtbogens entriegelt werden, wird durch den Schieber nach der EP 0 269 814 B1
nicht gesperrt.
In bevorzugter Weise kann die Nockenscheibe eine ovale exzentrische Eiform aufwei
sen.
Damit verhindert wird, daß bei geöffneter Tür der Erdungsschalter manuell aus- oder
der Lastschalter einschaltbar ist bzw. sind, besitzt der Schieber Ausnehmungen, die so
angeordnet sind, daß sie lediglich im geschlossenen und verriegelten Zustand der Tür
die Enden der Erdungsschalterwelle oder der Lastschalterwelle freigeben, in der Stel
lung, in der die Tür geöffnet ist, aber wenigstens teilweise abdecken, so daß sie einer
Betätigung nicht zugänglich sind.
In bevorzugter Weise ist der Schieber entgegen der Richtung federnd beaufschlagt, in
die die Tür vor dem Öffnen bewegbar ist, also absenkbar oder anhebbar ist.
Dadurch wird eine Türverriegelung erzielt, bei der ein Öffnen der Tür bei ausgeschalte
tem Erdungsschalter sicher verhindert ist.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise Schnittansicht eines Schaltfeldes im Bereich der Tür,
und
Fig. 2 und 3 eine Aufsicht gemäß Pfeilrichtung II der Fig. 1 auf die Innenseite der
Frontwand.
Ein Gehäuse 10 eines Schaltfeldes besitzt eine vordere Frontwand 11, die eine vor
dere Türöffnung 12 aufweist, die mittels einer Tür 13 verschlossen ist. Die Tür 13 ist an
einer vertikalen Kante an der Frontwand 11 mittels mehrerer Scharniere schwenkbar
angelenkt, so daß die Tür nach vorne um eine Achse, die parallel zur Zeichenebene
verläuft, aufklappbar ist.
An der Innenseite der Frontwand 11 ist ein Schieber 14 mittels an der Frontwand 11
angebrachter, nicht näher dargestellter Führungselemente vertikal bewegbar geführt,
wobei der Schieber 14 mittels einer Feder 17 dauernd nach unten, also in Pfeilrichtung
P beaufschlagt ist. Der Schieber 14 besitzt in horizontalem Querschnitt etwa eine L-
Form mit einem Abschnitt 14a, der parallel zur Frontwand 11 und an dieser anliegend
verläuft, weiterhin einen senkrecht dazu verlaufenden Abschnitt 14b, an dem senkrecht
dazu und parallel zu dem Abschnitt 14a ein dritter Abschnitt 14c angeformt ist, wodurch
sich im mittleren Bereich etwa eine U-Form bildet. Der Abschnitt 14c besitzt einen
senkrecht zu der Frontwand 14a verlaufenden und die Breite des Schiebers 14
(senkrecht zur Zeichenebene) überdeckenden Arm 18. Innerhalb des Schaltfeldes be
findet sich ein Lastschalter (nicht dargestellt), der von einer Lastschalterantriebswelle
19 angetrieben ist. Weiterhin ist innerhalb des Schaltfeldes 10 ein Erdungsschalter
(nicht dargestellt) vorgesehen, der von einer Erdungsschalterwelle 20 angetrieben
wird. An der Erdungsschalterwelle 20 befindet sich eine Nockenscheibe 21, die eben
falls von dem Arm 18 überdeckt wird.
Der Abschnitt 14a des Schiebers 14 besitzt eine Ausnehmung 23, in die ein an der Tür
13 befestigter Bolzen 22 eingreift, wenn die Tür geschlossen ist. In der in Fig. 1 gezeig
ten Stellung kann die Tür 13, da sie durch die Nockenscheibe 21 über den freigegebe
nen und nach unten in Pfeilrichtung P absenkbaren Schieber nicht in der gezeigten
Stellung festgehalten wird, sondern mit der Tür nach unten verschiebbar ist, geöffnet
werden, in dem die Tür zunächst abgesenkt wird und dann aufgeklappt werden kann.
Mit den Bezugsziffern 15 und 16 sind zwei Verriegelungselemente dargestellt, mit de
nen die Tür im geschlossenen Zustand verriegelt wird, siehe auch die eingangs ge
nannte DE 27 15 579 B2.
Wenn nun die Erdungsschalterwelle in Ausschaltrichtung 20 betätigt wird, der Er
dungsschalter also ausgeschaltet wird, dann wird die mit ihr gekuppelte Nocken
scheibe 21, die, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, eine ovale, eiförmige Kontur auf
weist, verdreht, so daß die Spitze der Nockenscheibe 21 nach oben weist und der
Schieber 14 nach oben in Pfeilrichtung P₁ angehoben, siehe Fig. 3, bzw. in dieser
Stellung festgehalten wird. Ein Öffnen der Tür 13 ist nicht möglich, wenn zum Öffnen
der Tür diese abgesenkt werden muß.
Die Fig. 1 und die Fig. 2 zeigen diejenige Stellung der Nockenscheibe 21, in der die
Nockenscheibenspitzenach unten weist und der Schieber 14 von der Nockenscheibe
21 freigegeben ist. Damit kann die Tür 13 nach unten abgesenkt werden kann, und die
Fig. 1 zeigt die Tür in der nach unten abgesenkten Stellung. Dabei ist der Erdungs
schalter eingeschaltet.
In der Stellung des Schiebers, in der die Tür geöffnet werden kann, befinden sich die
Antriebswellen 19 und 20 außerhalb je einer Öffnung 24 bzw. 25 des Schiebers 14, so
daß, wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, weder die Welle 20 noch die Welle 19 zugäng
lich sind.
Wenn die Tür wieder verschlossen wird, dann greift zunächst der Bolzen 22 an der Tür
in die Ausnehmung 23 ein und sowie die Tür angehoben wird, damit die Verriegelungs
elemente 15, 16 ineinandergreifen, wird der Schieber entgegen dem Zug der Feder 17
angehoben, wodurch die Öffnung 25 die Erdungsschalterwelle 20 und die Öffnung 24
die Antriebswelle 19 freigibt. Wenn der Erdungsschalter ausgeschaltet wird, wird die
Nockenscheibe 21 verschwenkt, so daß die Spitze der Nocke der Nockenscheibe unter
den Arm 18 zu liegen kommt und diesen festhält. Damit kann die Tür nicht mehr abge
senkt werden, weil sie durch den vom Schieber 14 festgehaltenen Bolzen 22 mit fest
gehalten wird.
Die Stellung, wenn die Wellen 19 und 20 über die Öffnungen 24 und 25 zugänglich
sind, ist in der Fig. 3 dargestellt.
Wenn die Tür zum Öffnen zunächst angehoben werden muß, dann kehrt sich die Be
wegung des Schiebers um; die Nockenscheibe 20 würde dann oberhalb des Armes 18
angeordnet sein; die Feder 17 würde den Schieber dauernd vertikal nach oben beauf
schlagen; bei eingeschaltetem Erdungsschalter würde die Spitze der Nockenscheibe
21 nach oben zeigen, so daß der unterhalb der Nockenscheibe befindliche Arm 18 und
damit der Schieber 14 nicht festgehalten werden. Wenn die Tür verschlossen ist, dann
würde beim Ausschalten des Erdungsschalters sich die Spitze der Nockenscheibe 21
von oben gegen den Arm anlegen und so den Schieber in der abgesenkten und damit
verriegelten Stellung der Tür festhalten, so daß die Tür zum Öffnen nicht abgesenkt
werden kann.
Daß in der Frontwand 11 ebenso eine Ausnehmung vorgesehen sein muß, durch die
der Bolzen 22, der an der Tür 13 befestigt ist, ins Innere des Schaltfeldes eingreifen
kann, um in die Ausnehmung 23 zu gelangen, ist selbstverständlich.
Claims (4)
1. Türverriegelung für ein Schaltfeld einer Niederspannungs- oder Mittelspan
nungsschaltanlage, mit einem Trenn- und/oder Erdungsschalter, die von je einer An
triebswelle manuell oder motorisch antreibbar sind, bei welchem Schaltfeld die Tür zum
Öffnen zuerst abgesenkt oder angehoben wird, dadurch gekennzeichnet daß an der
Erdungsschalter-Antriebswelle (20) eine Nockenscheibe (21) befestigt ist, daß an der
Frontwand des Schaltfeldes (10) ein Schieber (14) vertikal verschiebbar geführt ist, der
mit der Nockenscheibe (21) zusammenwirkt, und daß am Schieber (14) eine Ausneh
mung (23) vorgesehen ist, in die ein an der Tür (13) befestigter Bolzen (22) eingreift,
dergestalt, daß die Nockenscheibe (21) den Schieber bei ausgeschaltetem Erdungs
schalter in der Stellung "Türe geschlossen" mittels des Vorsprunges (22) festhält, so
daß die Tür zum Öffnen nicht absenkbar oder anhebbar ist, bei eingeschaltetem Er
dungsschalter den Schieber (14) freigibt, so daß die Tür absenkbar oder anhebbar ist.
2. Türverriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken
scheibe (21) eine ovale exzentrische Eiform aufweist.
3. Türverriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schieber (14) Ausnehmungen (25, 24) aufweist, die lediglich im verriegelten Zustand
der Tür die Enden der Erdungsschalter-Antriebswelle (20) und/oder der den Trenn
schalter antreibenden Antriebswelle freigeben, in der Stellung jedoch, in der die Tür
öffenbar ist, abdecken.
4. Türverriegelung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schieber (14) federnd entgegen der Richtung beaufschlagt ist, in die
die Tür vor dem Öffnen bewegbar, also anhebbar oder absenkbar, ist.
Priority Applications (1)
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DE19617575A DE19617575B4 (de) | 1995-10-31 | 1996-05-02 | Türverriegelung für ein Schaltfeld einer Nieder- oder Mittelspannungsanlage |
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ID=7776250
Family Applications (1)
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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Owner name: ABB AG, 68309 MANNHEIM, DE |
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