DE19617565C2 - Nutzkraftfahrzeug mit einem Fahrerhaus und einem von diesem getrennten Transportbehälter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Nutzkraftfahrzeug mit einem Fahrer­ haus und einem von diesem getrennten Transportbehälter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiges Nutzfahrzeug ist aus der DE 24 62 816 B1 bekannt.

Bei dem Transportbehälter eines Nutzfahrzeuges nach jenem vor­ bekannten Dokument besteht die Gefahr, daß die lotrechte an das Fahrerhaus angrenzende Wand des Transportbehälters bei einem Aufprallunfall unter der in Fahrtrichtung nach vorne wandernden Beladung des Transportbehälters abknickt und somit auf das Fah­ rerhaus aufschlägt.

Eine solche Gefahr zu vermeiden oder zumindest erheblich zu mindern ist das Problem, mit dem die Erfindung sich beschäftigt und das sie durch eine Sicherung der betreffenden Transportbe­ hälterwand nach dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruchs 1 löst.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Stoßaufzehrende Deformationselemente nach An­ spruch 2 sind für sich genommen bereits aus der DE 42 41 108 A1 be­ kannt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar­ gestellt.

Es zeigen

Fig. 1 eine Ansicht eines auf einem Fahrgestell eines le­ diglich angedeuteten Nutzfahrzeuges gelagerten Transportbehälters,

Fig. 2 einen vergrößerten Teilausschnitt II aus Fig. 1 ei­ nes Auflagers zwischen Transportbehälter und Fahrge­ stell in perspektivischer Ansicht,

Fig. 3, 4 zwei unterschiedliche Ausführungsformen eines kraf­ tabsorbierenden Elementes eines erfindungsgemäßen Auflagers,

Fig. 5 eine alternative Ausführung eines Auflagers nach Fig. 2 wiederum als Teilausschnitt II aus Fig. 1 in Ansicht,

Fig. 6 eine Seitenansicht nach dem Pfeil VI auf das Auf­ lager in Fig. 5.

Mit einem steifen Fahrgestell 1 eines Nutzkraftfahrzeuges ist in Fahrtrichtung vorne ein Fahrerhaus 2 verbunden.

Mit Abstand hinter dem Fahrerhaus 2 ist ein Transportbehälter 3 in der Form einer Pritsche über Auflager 4 auf dem Fahrge­ stell 1 gelagert.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weisen die zwischen Widerlagern 5 an dem Fahrgestell einerseits und Widerlagern 6 an dem Transportbehälter 3 andererseits jeweils an dem Trans­ portbehälter 3 vorne und hinten angreifenden Auflager 4 kraf­ tabsorbierende Elemente 7 auf. Die Widerlager 6 des Trans­ portbehälters 3 sind über je ein Lager 8 in Fahrtrichtung verschiebbar an dem Fahrgestell 1 gelagert. Die kraftabsor­ bierenden Elemente 7 besitzen eine in Fahrtrichtung des Fahr­ zeuges langgestreckte Form.

Für den erfindungsgemäßen Zweck einsetzbare kraftabsorbieren­ de Elemente sind an sich bekannt, so daß hier auf bereits vorhandene Teile zurückgegriffen werden kann. Bekannte Aus­ führungen solcher Elemente zeigen die Fig. 3 und 4.

Bei der Ausführung nach Fig. 3 besteht ein solches Element 7 aus teleskopförmig ineinander verschiebbaren Metallrohren 9 und 10, deren Außenwandungen einstückig miteinander verbunden sind. Bei einem Ineinanderschieben wird die Außenwand des Rohres 10 durch das Einschieben des Rohres 9 rollend und da­ mit kraftaufzehrend zusammen mit dem Innen-Rohr 9 verbogen. Der Energieabsorptionseffekt entsteht durch das Einstülpen des innenliegenden Rohres 9 in das äußere Rohr 10. Dabei wird der gesamte Rohrquerschnitt jeweils gerollt, das heißt vor- und zurückgebogen um jeweils 180°.

Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist der Mittelteil 11 des kraftabsorbierenden Elementes 7 aus faserverstärktem Kunst­ stoff, der sich bei einem Fahrzeugaufprall energieverzehrend verformen kann. Spezielle Ausführungsformen solcher sogenann­ ter Crash-Elemente sind an sich bekannt. Bei faserverstärktem Kunststoffmaterial werden Fasern und beispielsweise Harz als Bindemittel zerstört, wobei die Fasern zerrissen und das Harz aufgerissen wird.

Bei einer Ausführung der Auflager 4 nach Fig. 5 bestehen die fahrgestellseitigen Widerlager jeweils aus einem in Fahrt­ richtung ausgerichteten langgestreckten Führungselement 12 in der Form eines Zylinderstabes, das jeweils lediglich stirn­ seitig über eine Kappe 13 fest mit dem Fahrgestell 1 verbun­ den ist. Die Widerlager 6 des Transportbehälters 3 sind als Lageraugen 14 ausgebildet, die längs verschiebbar auf den Führungselementen 12 gelagert sind. Dabei sind die Lageraugen 14 den in Fahrtrichtung hinten liegenden Kappen 13 lagemäßig zugeordnet. In dem zwischen den vorderen Kappen 13 und den Lageraugen 14 liegenden Bereich ist das Führungselement 12 von einer Hülse 15 aus kraftabsorptionsfähigem Kunststoffma­ terial, das ein faserverstärkter Kunststoff sein kann, um­ schlossen. Bei einer Zerstörung eines solchen kraftabsorpti­ onsfähigen Elementes kann in hohem Maße kinetische Energie absorbiert werden.

Die erfindungsgemäßen kraftabsorbierenden Elemente 7 wirken auch bei einem Heckaufprall auf den Transportbehälter 3 ener­ gieabsorbierend, wodurch auch ein Unfallpartner, der einen solchen Aufprall bewirkt, geschützt wird.

In Fig. 1 deutet ein Pfeil A die bei einem Aufprall des Nutz­ fahrzeuges auf dieses von dem Unfall-Hindernis ausgehende Kraft an. Bei der Fig. 2 gibt der Pfeil B die Richtung an, in der sich die kraftabsorbierenden Elemente 7 verformen und wo­ durch es zu einer kontrollierten, begrenzten Verschiebung der transportbehälterseitigen Widerlager 6 in Richtung auf die ortsfest an dem Fahrgestell verbleibenden Widerlager 5 kommt.

Über die erfindungsgemäßen Auflager 4 ist der Boden eines Transportbehälters 3 bei einer entsprechend steifen Ausbil­ dung gegen ein unkontrolliertes Aufprallen auf das Fahrerhaus 2 bei einem Auffahrunfall relativ sicher geschützt. Um diesen Schutz über die gesamte dem Fahrerhaus 2 benachbarte Höhe des Transportbehälters 3 zu gewährleisten, wird auch der obere Bereich der direkt an das Fahrerhaus 2 angrenzenden Wand des Transportbehälters 3 noch gegenüber dem Fahrgestell 1 über eines der kraftabsorbierend ausgebildeten Auflager 4 ge­ schützt. Erreicht wird dies durch einen auf Zugspannung bean­ spruchbaren Träger 16, der auch ein Zugseil sein kann. Dieser Träger 16 ist im Bereich des in Fahrtrichtung am weitesten hinten gelegenen transportbehälterseitigen Widerlagers 4 an­ zubringen. Derartige Träger 16 sind an jeder Breitseite eines Transportbehälters 3 vorzusehen.

Bei der vorbeschriebenen Ausführung wird die bei einem Auf­ fahrunfall von einem Ladegut innerhalb des Transportbehälters 3 frei werdende kinetische Energie derart in den Auflagern 4 absorbiert, daß ein unkontrollierter, unreduzierter Aufprall des Transportbehälters 3 auf das Fahrerhaus 2 vermieden wer­ den kann. Die Sicherheit der Besatzung des Fahrerhauses wird auf diese Weise im Falle eines Aufprallunfalles erheblich er­ höht.

Claims (4)

1. Nutzkraftfahrzeug mit einem Fahrerhaus, einem Fahrge­ stell und einem in Fahrtrichtung hinter dem Fahrerhaus über Auflager auf dem Fahrgestell befestigten Transportbehälter für insbesondere beweglich in diesem gelagertes Ladegut, bei dem die Auflager (4) in Fahrtrichtung stoßenergieaufzehrend ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fahrerhaus (2) zugewandte Wand des Transportbe­ hälters (3) in ihrem lotrecht oberen Teil über schräg an in Fahrtrichtung am hinteren Ende des Fahrgestelles (1) gelege­ ne Auflager (4) verlaufende Zug-Träger (16) abgestützt ist.

2. Nutzkraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stoßenergieaufzehrende Bestandteil der Auflager (4) eine Teleskoprohr-Anordnung (9, 10) ist, bei der die Wandun­ gen des Außen- und Innen-Rohres (10, 9) miteinander einstüc­ kig verbunden sind, wodurch bei einem Ineinanderschieben der Rohre (9, 10) eine Wandverformung des Außen-Rohres (10) er­ folgt.

3. Nutzkraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der stoßenergieaufzehrende Bestandteil der Auflager (4) ein energieabsorbierend verformbares faserverstärktes Kunst­ stoffteil (11) ist.

4. Nutzkraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager (4) jeweils ein an dem Fahrgestell (1) starr befestigtes in Fahrtrichtung ausgerichtetes langge­ strecktes Führungselement (12) mit stirnseitigen Begren­ zungs-Kappen (13) besitzt, auf den ein fest mit dem Trans­ portbehälter (3) verbundenes Lagerauge (14) längsverschieb­ bar mit einer Anlage an der hinteren stirnseitigen Begren­ zungs-Kappe (13) mit Abstand gegenüber der vorderen stirn­ seitigen Begrenzungs-Kappe (13) gelagert ist und daß der zwischen der vorderen Kappe (13) und dem Lagerauge (14) lie­ gende Bereich des Führungselementes (12) von einer Hülse (15) aus energieabsorptionsfähigem Material umschlossen ist.