Die Erfindung betrifft eine Hubkolbenmaschine mit einem
Taumelscheibengetriebe entsprechend den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Hubkolbenmaschinen dieser Art sind beispielsweise bekannt durch
die EP-A-0623744 und die EP-A-0653563. Ihr Taumelgelenk hat
einen Mitnehmerbolzen, der mit nur einem Ende in einen
Führungsschlitz eines Mitnehmerfortsatzes eingreift. Diese
Eingriffskopplung muss das gesamte antreibende
Drehmoment der Maschine übertragen, so dass an ihr
erhebliche Querkräfte auftreten und der Bewegung des.
Mitnehmerbolzens im Führungsschlitz entsprechend große
Reibungskräfte entgegenwirken, die eine exakte bzw.
hysteresearme Regelung der Maschinenleistung verhindern. Zur
Verringerung des durch diese Reibungskräfte verursachten
Verschleißes wurde für diese Maschinen vorgeschlagen, den in
die Schlitzführung eingreifende Teil des Mitnehmerbolzens durch
einen gegen Verschleiß widerstandsfähigeren Ring zu umkleiden,
der mit einer einseitig oder diametral beidseitig abgeflachten
Außenfläche in der Schlitzführung gleitet. Aufgrund der großen
Querkräfte, verbunden mit der verwendeten Gleitführung treten
dennoch erhebliche Reibungswiderstände auf, die einer exakten
Regelung der Maschinenleistung entgegenwirken.
Durch die US-A-4,886,423 und die DE-A-39 24 347 sind weiterhin
Hubkolbenmaschinen mit einer in Kolbenkörper eingreifenden
Schrägscheibe bekannt, bei denen für die Verstellbarkeit ihrer
Schrägstellung eine Gelenkanordnung vorgesehen ist, die an der
Antriebswelle oder an der Schrägscheibe im Bereich der
Drehachse einen schmalen und flachen Mitnehmer aufweist, der
schraubendrehartig in einen Schlitzraum zwischen zwei
Lagerwangen eingreift. Eine in dieser Hinsicht vergleichbare
Maschine ist auch durch die DE-A-39 24 347, bekannt. Die beiden
Enden des Mitnehmerbolzens, die in den Schlitzführungen
gleiten, tragen, vergleichbar mit der Maschine nach der EP-A-
0623744, verschleißmindernde Buchsen für den gleitenden Kontakt
mit Schlitzführungen. Da die Drehmomentübertragung im
wesentlichen durch den großflächigen Eingriff zwischen den
Seitenflächen des Mitnehmerfortsatzes und der Gelenkwangen
erfolgt, treten für eine exakte Regelung nachteilige
Reibungskräfte auf, auch wenn entsprechend der US-A-4886423 die
Reibungskraft in der zentralen Schlitzführung durch ein
Wälzlager verringert wird.
Durch die DE-A-42 90 950 ist es bekannt, zwei je eine
Schlitzführung und je einen Mitnehmerbolzen aufweisende Gelenke
gleichachsig mit Abstand voneinander anzuordnen, so dass
entsprechend dem Abstand die Kräfte zur Übertragung des
Drehmomentes geringer sind. Es sind jedoch keine zusätzlichen
Maschinenelemente zur Reibungsminderung zwischen den aneinander
reibenden Flächen vorgesehen. Entsprechend einem kinematisch
anders wirkenden Ausführungsbeispiel der DE-A-42 90 950 wird eine
Schlitzführung durch Verwendung eines Kugelgelenks und eines
Mitnehmerbolzens mit Axialführung vermieden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Hubkolbenmaschine der eingangs genannten Art zu finden, die
durch geringe Reibungswiderstände auch bei kompakter
Hochdruckbauart exakt regelbar ist, so dass sie in
zufriedenstellender Weise auch für eine kupplungslose
Leistungsregelung von CO2-Kraftfahrzeug-Klimaanlagen geeignet
ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß aufgrund der
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
Ein besseres Verständnis der Erfindung und vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt einer Ausführungsform einer er
findungsgemässen Hubkolbenmaschine bei minimaler
Hubeinstellung,
Fig. 2 die Hubkolbenmaschine nach Fig. 1 bei maximaler Hub
einstellung und
Fig. 3 bis 5 Teilquerschnitte im Bereich des Taumelgelenkes
entlang der Achse des Mitnehmerbolzens und radial zur
Maschinenwelle, entsprechend drei Ausführungsformen
der Erfindung.
Der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise einer Hubkol
benmaschine der eingangs genannten Art sind dem Fachmann durch
umfangreiche Patentliteratur ausreichend bekannt, so das sich
eine detaillierte Beschreibung erübrigt.
Die Hubkolbenmaschine 1 hat beispielsweise sieben durch die
Taumelbewegung angetriebene Kolben 2, die in Umfangsrichtung
der Maschine nebeneinander angeordnet sind. Die Taumelscheibe
3 hat einen sich mit der Maschinenwelle 4 drehenden ersten
Scheibenteil 5 und einen in Antriebsverbindung mit den Kolben
2 stehenden, gegen Verdrehung gesicherten zweiten Scheibenteil
6. Für die Uebertragung der Taumelbewegung sind zwischen bei
den Scheibenteilen 5, 6 radial und axial wirkende Wälzlager 7, 8
vorgesehen.
Die verschiedene Schräg- oder Kippstellungen der Taumelscheibe
3 ermöglichende Verbindung zwischen der Maschinenwelle 4 und
dem mitdrehenden ersten Scheibenteil 5 erfolgt durch einen
Mitnehmerbolzen 9, der am Ende eines an der Maschinenwelle 4
befestigten Mitnehmers 10 vorgesehen ist. Dieser greift in je
einen die Kippbewegung der Taumelscheibe 3 auf der Maschinen
welle 4 zulassenden Führungsschlitz 11, 11' von Mitnehmerfort
sätzen 12, 12' ein, die seitlich am mitdrehenden ersten Schei
benteil 5 angeformt sind. An der Maschinenwelle 4 stützt sich
die Taumelscheibe 3 durch eine zentrale Ausnehmung 13 ab, die
sich beidseitig in Wellenrichtung erweitert, so dass für die
auf der Maschinenwelle 4 ausgeführte Kippbewegung ausreichend
Freiraum vorhanden ist. Die Drehsicherung des Scheibenteils 6
erfolgt durch ein sich durch den Triebraum 15 erstreckendes
und in eine Aussparung 14 am Umfang des Scheibenteils 6 ein
greifendes Stegteil 16.
Die Genauigkeit einer Leistungsregelung bzw. einer geregelten
Winkelverstellung der Taumelscheibe 3 aufgrund der an den Kol
ben 2 wirkenden Gasdrücke und/oder aufgrund der an der Tau
melscheibe 3 bei Drehzahländerung wirkenden dynamischen Kräfte
ist wesentlich von der Grösse der am Taumelgelenk 9, 11 vorhan
denen Reibungskräfte abhängig. Für Hochdruckmaschinen haben
diese Reibungskräfte entsprechend dem von der Maschinenwelle 4
über das Taumelgelenk 9, 11 auf die Taumelscheibe zu übertra
genden Drehmoments für den Antrieb der Kolben 2 besonders
grosse Bedeutung.
Um diese Reibungskräfte zu verringern, sind erfindungsgemäss
an dem Mitnehmerbolzen 9 verschiedene, der Reibungsminderung
dienende Maschinenelemente, wie Wälzlager, Gleitbuchsen und
Gleitscheiben vorgesehen. Ausführungsbeispiele sind hierzu in
den Fig. 3 bis 5 dargestellt.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen, dass das Taumelgelenk als Gabelgelenk
ausgeführt ist. Seine Gelenkwangen 12, ' bilden Mitnehmer
fortsätze des mitdrehenden Taumelscheibenteils 5 und haben zur
Verminderung der Kräfte in den Führungsschlitzen 11, 11' bei
der Uebertragung des von der Maschinenwelle 4 ausgehenden
Drehmoments einen erheblichen Abstand voneinander. Dieser ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel doppelt so gross wie
der Durchmesser der Maschinenwelle 4.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der Mitnehmerbolzen
in seinem, sich durch eine Bohrung 30 des Mitnehmers 10 er
streckenden mittleren Bereich 31 durch zwei Wälzlager 32, 33
gelagert, die mit maximalem Abstand voneinander in die Bohrung
30 eingesetzt sind. Ausserdem sind für die Aufnahme der in
Bolzenlängsrichtung wirkenden Kraftkomponenten zwischen den
Gelenkwangen 12, 12' und dem Mitnehmer 10 einerseits und den
Gelenkwangen 12, 12' und endseitigen Fixierscheiben 38, 39 bzw.
einem endseitigen Absatz 28 anderseits Gleitscheiben 34 bis 37
vorgesehen, z. B. entsprechend dem Standard AS-0515.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von dem
jenigen nach Fig. 3 durch eine in einen der Führungsschlitze
11, 11' eingreifende und von einem Endbereich 40 des Mitnehmer
bolzens 9 getragenen Gleitbüchse 41. Ausserdem ist anstatt von
vier Gleitscheiben nur eine Gleitscheibe 42 vorgesehen, die
auf der Seite der dem eingeleiteten Drehmoment entsprechenden
Kraft zwischen dem Mitnehmer 10 und der Gelenkwange 12' ange
ordnet ist. Sie entspricht beispielsweise dem Standard AS-
0715.
Die Gleitbüchse 41 trägt zur weiteren erheblichen Verringerung
der Reibungskräfte bei, da die Reibungskräfte zwischen den
Führungsschlitzen 11, 11' und den Bolzenendbereichen 40, 43 be
strebt sind, den Mitnehmerbolzen 9 in entgegengesetzter Rich
tung zu verdrehen. Dies resultiert aus den durch die Pfeile
44, 45 angedeuteten Richtungen der Reaktionskräfte zu der seit
lich nach aussen versetzten, der Einleitung des Antriebsdreh
momentes entsprechenden, durch den Pfeil 46 angedeuteten
Kraft. Diese Verteilung der am Taumelgelenk wirkenden Kräfte
veranschaulicht auch, dass es ausreichend sein kann, nur eine
Gleitscheibe 42 auf der Seite der durch den Pfeil 45 angedeu
teten grösseren Reaktionskraft vorzusehen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich von dem
jenigen nach Fig. 4 dadurch, dass zur besonders weitgehenden
Verringerung von Reibungskräften anstatt einer Gleitbüchse 41
ein Wälzlager 47 vorgesehen ist.
Die aufgrund der Erfindung erzielbaren geringen Reibungswider
stände ermöglichen eine genaue Regelung der Hubkolbenmaschine
auch bei Anwendung für die besonders hohen, in einer CO2-Kli
maanlage auftretenden Gasdrücke, so dass eine erfindungsge
mässe Hubkolbenmaschine trotz der stark schwankenden Drehge
schwindigkeiten eines Kraftfahrzeugantriebes für eine CO2-
Fahrzeugklimaanlage gut geeignet ist, ohne dass eine Regelung
durch Zu- und Abschalten einer Antriebsverbindung erforderlich
ist.
Die Regelung durch Verändern der Winkelverstellung der Taumel
scheibe und damit der Kompressionsleistung kann durch Verän
dern des Gasdrucks im Triebraum 15 bzw. an der Unterseite der
Kolben 2 erfolgen, z. B. mittels eines über ein Regelventil ab
gezweigten Teilstrom des Kühlmittelkreislauf einer CO2-Klima
anlage. Durch diesen Teilstrom kann auch die Schmierung u. a.
des Taumelgelenkes durch sich aus Oeldunst abscheidendes Oel
verbessert werden. Das Oel für diesen Oeldunst ergibt sich
beispielsweise aus dem Oelabscheider eines Kühlmittelkreislau
fes. Der auch der Kühlung dienende Teilstrom wird über Boh
rungen 25, 26 zuerst der Dichteinrichtung 27 und anschliessend
dem Triebraum 15 zugeführt. Durch die hohlgebohrte Maschinen
welle 4 kann er auch bis zu dem kolbenseitigen Wellenlager 29
gelangen.
Für eine Konstantregelung der Fördermenge bei wechselnden
Drehgeschwindigkeiten kann das rückstellende Drehmoment der
Taumelscheibe ausgenützt werden, das ihrer Schrägstellung
aufgrund dynamischer Kräfte am mitdrehenden Scheibenteil 5
entgegenwirkt. Dieses kann durch die Kraft einer Federein
richtung 20 unterstützt werden, so dass die bei ansteigender
Drehgeschwindigkeit zunehmende Fördermenge durch Rückstellung
der Schrägstellung Taumelscheibe 3 kompensiert wird.
Durch die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Anordnung einer Schrau
benfeder 20 in einer Axialbohrung 21 der Maschinenwelle 4 kann
eine solche ohne Vergrösserung des Maschinengehäuses 22 bzw.
auch mit einem für hohe Drücke verkleinertem Triebraum 15 und
bei kleiner Taumelscheibe so ausgeführt werden, dass sich eine
für eine Konstantregelung geeignete Federcharakteristik er
gibt.
Für die Uebertragung der Federbewegung von der als Druckfeder
ausgeführten Schraubenfeder 20 auf die Taumelscheibe 3 liegt
diese mit Vorspannung an einem in der Axialbohrung 21 geführ
ten Federkolben 22 an. Von diesem wird die Federbewegung mit
tels eines Kopplungsstiftes 23 durch beidseitige Wandöffnungen
24 der Maschinenwelle 4 auf die Taumelscheibe 3 übertragen,
indem diese an ihrem sich mitdrehenden Scheibenteil 5 in den
Darstellungen nicht sichtbare Eingriffsöffnungen aufweist.
Diese haben gegenüber dem Durchmesser des Kopplungsstiftes 23
ein ausreichendes Uebermass, um eine Ueberbestimmung der durch
das Taumelgelenk 9 und die Kipplagerung auf der Maschinenwelle
4 bestimmten Festlegung der Kippbewegung zu vermeiden.