DE19615079C2 - Verfahren zur Planung und zum Bau von Treppenläufen - Google Patents

Verfahren zur Planung und zum Bau von Treppenläufen

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Planung und zum Bau von vor Ort betonierten, gewendelten Treppenläufen mit Belägen aus Naturstein oder Kunststein.
Vor Ort betonierte, gewendelte Treppenläufe mit Belägen aus Naturstein oder Kunststein wurden bisher vom Architekten aufgrund der Wünsche des Bauherrn individuell geplant und gebaut. Aufgrund der Planung wurden dann beim Lieferanten für die Natursteine oder Kunststeine die entsprechenden Beläge geschnitten und zu gegebener Zeit an der Baustelle angeliefert. An der Baustelle wiederum wurde aufgrund der Pläne eine entsprechende Schalung gebaut und mit Beton der Betonkern der gewendelten Treppenläufe erstellt. Die Beläge aus Naturstein oder Kunststein wurden gegen Ende der Bauzeit angeliefert und auf dem Betonkern eingebaut. Dieses Verfahren ist in hohem Masse umständlich, arbeitsaufwendig und somit auch kostenintensiv.
Zur Vereinfachung der Planung und des Baues von gewendelten Treppenläufen sind daher bereits seit vielen Jahre freitragende Wendeltreppen entwickelt worden, die aus vorgefertigten Treppenstufen bestehen, vgl. Willibald Mannes, Treppen-Technik, 1992, Seiten 2, 25, 84, 85, 96 und 97 sowie Katalog 35, 1984, Kenngott ® Treppen, Seite 2. Ein wesentlicher Nachteil der bisher bekannten gewendelten Treppenläufen besteht darin, daß sie nur in wenigen Standardgrößen angeboten werden und daher die Planung sich nach diesen vorgegebenen Größen richten muß. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß diese gewendelten Treppenläufe meist relativ eng sind und obendrein nur bedingt belastbar sind.
Weiterhin erzeugen derartige Treppenläufe eine zunehmend unerwünschte Geräuschbelästigung für die Bewohner derartiger Häuser.
Vor Ort betonierte gewendelte Treppenläufe sind stabiler und erzeugen wesentlich weniger Trittschall. Planung und Bau sind jedoch - wie weiter oben bereits dargelegt - kaum noch wettbewerbsfähig.
Aus dem DE-GM-19 23 621 ist ein Verfahren zur Planung und zum Bau von gewendelten Treppenläufen bekannt, bei dem vorgefertigte Teile aus mehreren Treppenstufen am Bau zusammengesetzt werden. Diese Treppen sind nur mit einem Kran einsetzbar und können nicht nachträglich mit Belägen versehen werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Planung und Bau von vor Ort betonierten, gewendelten Treppenläufen mit Belägen aus Naturstein oder Kunststein wesentlich zu vereinfachen, zu verbilligen und dennoch bezüglich der Planung flexibel zu halten. Dabei sollten auch moderne Planungsmethoden mittels Computer zur Anwendung kommen können. Weiterhin sollte die Fertigung der Beläge aus Natur- oder Kunststein rationalisiert werden, wobei Produktion und Lagerhaltung im voraus angestrebt wird. Weiterhin sollte bereits bei der Planung berücksichtigt werden, daß möglichst wenig Verschnitt anfällt, da dies insbesondere bei Naturstein ein weiterer Kostenfaktor ist.
Diese Aufgabe wurde jetzt gelöst durch das Verfahren des Anspruchs 1. Besonders bevorzugt sind vierteilige oder sechsteilige Module, da fünfteilige Module zu höherem Verschnitt führen und schwierig herzustellen sind.
Diese Module für die gewendelten Teile sind in beliebiger Anordnung mit Modulen für gerade Stufen kombinierbar. Dies bedeutet, daß die geraden Stufen in beliebiger Zahl am Anfang und/oder am Ende eines jeden Moduls bei gewendelte Teile angeordnet sein können. Dadurch kann die Treppe sehr flexibel geplant werden bezüglich Breite, Tiefe und Höhe. Die Treppe kann somit auch bezüglich verschiedener Stockwerkhöhen eingeplant werden, wobei die Stockwerkhöhe die Anzahl der Treppenstufen bestimmt.
Erfindungsgemäß wichtig ist, daß die Größe der Module so gewählt ist, daß die fiktive Lauflinie annähernd in der Mitte des Anfangs und des Endes der gewendelten Module liegt. Dadurch beginnt und endet die fiktive ideale Lauflinie auch stets annähernd in der Mitte der geraden Stufen.
Weiterhin ist erfindungswesentlich, daß der Betonkern der gewendelten Module in der Aufsicht annähernd quadratisch ist. Dies ermöglicht den Schnitt von Naturstein aus annähernd quadratischen Blöcken mit sehr geringem Verschnitt. Weiterhin erleichtert diese Formgebung nicht nur die Herstellung, sondern auch Lagerung und Transport der fertig zugeschnittenen Beläge.
Vorzugsweise werden die Module auch in Form von Computerprogrammen erstellt und dem Planer zur Verfügung gestellt, so daß dieser sie bei seinen modernen Planungsmethoden mittels Computer mit einsetzen kann. Dem Bauherrn kann dann auch im Computer simuliert vor Augen geführt werden, durch welche Kombination der Module eine für ihn besonders bevorzugte Einbringung und Gestaltung der Treppe möglich ist.
Nach Erstellung einer derartigen Planung können entweder die ausgedruckten Pläne oder aber auch derartige Computerprogramme dem Lieferanten der Natur- oder Kunststeine zur Verfügung gestellt werden. Der Lieferant kann somit leicht und rechtzeitig Produktion, Lagerhaltung und Transport der Beläge planen und somit auch im optimalen Zeitpunkt die Beläge an der Baustelle zur Verfügung stellen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auch ungelernte und angelernte Kräfte oder sogar der Bauherr selbst in die Lage versetzt werden, derartige vor Ort betonierte, gewendelte Treppenläufe mit Belägen aus Naturstein oder Kunststein zu bauen. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht nämlich obendrein aufgrund der Planung Montageanleitungen und/oder vorgefertige Schalelemente für den Betonkern zu erstellen und mitzuliefern.
In den anliegenden Figuren ist das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in der Aufsicht ein vierteiliges Modul und ein Modul für gerade Stufen für den Betonkern.
Fig. 2 zeigt in der Aufsicht ein sechsteiliges Modul für den Betonkern.
Fig. 3 zeigt den Plan für den Betonkern einer zweifach gewendelten Treppe mit vier geraden Stufen zwischen zwei vierteiligen Modulen.
In Fig. 3 ist zusätzlich eingezeichnet die fiktive ideelle Lauflinie dieser Treppe.
Fig. 4 zeigt einen seitlichen Schnitt durch eine Treppe.
Fig. 5 zeigt typische Module für vierteilige Module für den Betonkern, linksdrehend oder rechtsdrehend.
Fig. 6 zeigt die dazu passenden vierteiligen Module für die Beläge aus Naturstein oder Kunststein. Gestrichelt darunter erkennbar sind die Module für den Betonkern.
In den Fig. 1 bis 3 stellen die Flächen die Flächen des jeweiligen Betonsock­ els dar. Die Maße für die Beläge aus Naturstein oder Kunststein einerseits und die Maße des senkrechten Stoßes zwischen zwei Treppenstufen andererseits sind entsprechend größer, und zwar um den notwendigen Überstand vorne und seitlich. Dies wird vom Lieferanten beim Zuschnitt leicht berücksichtigt. Auch hierbei ist das gleiche Computerprogramm einsetzbar.
In Fig. 4 bedeuten: 1 der Betonkern
2 einen Belag
3 eine Mörtelschicht
4 einen Stoß
5 den Überstand.
In den Fig. 5 und 6 bedeuten die Zahlen Maßangaben in cm. B steht für Beton und M für Marmor oder sonstige Natur- oder Kunststeine.
Durch die rationellere Planung ist es obendrein leicht, zu der jeweiligen geplanten Treppe auch Montageanleitungen und/oder sogar vorgefertigte Schalelemente für den Betonkern zu erstellen und mitzuliefern. Weiterhin können zu einem bestimmten Modul für den Betonkern die passenden Beläge vorgefertigt und dem Handel zur Verfügung gestellt werden.
Wie man den Figuren weiter entnehmen kann, ist der Verschnitt bei einem vierteiligen Modul am geringsten. Es ist aber ohne weiteres auch ein sechsteil­ iges Modul erstellbar.

Claims (4)

1. Verfahren zur Planung und zum Bau von vor Ort betonierten, gewendelten Treppenläufen mit Belägen aus Naturstein oder Kunststein, dadurch gekennzeichnet, daß das gewendelte Teil aus einem vier- bis sechsstufigen Modul besteht, welches in beliebiger Anordnung kombinierbar ist mit Modulen für gerade Stufen, wobei die Abmessung der Stufen im gewendelten Teil so gewählt ist, daß die fiktive ideale Lauflinie annähernd in der Mitte des Anfangs und des Endes des gewendelten Moduls liegt und der Betonkern des gewendelten Moduls in der Aufsicht annähernd quadratisch ist, wobei die oberste und die unterste Stufe sowie die jeweils folgenden Stufen spiegelbildlich gleich sind.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Module in Form von Computerprogrammen erstellt und dem Planer zur Verfügung gestellt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die fertige Planung in Form von Computerprogrammen dem Lieferanten für die Natur- oder Kunststeine zur Verfügung gestellt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der Planung Montageanleitungen und/oder vorgefertigte Schalelemente für den Betonkern erstellt und mitgeliefert werden.
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DE1923621U (de) * 1965-05-10 1965-09-16 Albrecht Dipl Ing Buerkle Betonfertigteil-stiegenbausatz.

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Prospekt KENNGOTT TREPPEN, Katalog 35, 1984, S.2 *
Treppen-Technik, Williband MANNES 2.Aufl. 1992, Deutsche Verlagsanstalt GmbH Stuttgart, S.25,96,97,84,85 *

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Owner name: CERAVOLO, ROSA INGEBORG, 51107 KOELN, DE

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Inventor name: CERAVOLO, SALVATORE, 51149 KOELN, DE

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