DE19614223C1 - Bildrekonstruktionsverfahren für Mehrzeilendetektor-Computertomographen im Spiralbetrieb - Google Patents
Bildrekonstruktionsverfahren für Mehrzeilendetektor-Computertomographen im SpiralbetriebInfo
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Description
Für die Bildrekonstruktion aus Daten eines einfachen kreisför
migen Vollumlaufs eines Mehrzeilendetektor (MZD)-CT Scanners
eignet sich der bekannte Feldkamp-Algorithmus (siehe: L. A.
Feldkamp, L. C. Davis, J. W. Kress, "Practical cone-beam algo
rithm," J. Opt. Soc. Am. A/ Vol. 1 No. 6/ June 1984). Eine sowohl
von Wang et al. als auch von Kudo et al. vorgenommene Verall
gemeinerung (siehe: G. Wang, T. H. Lin, P. c. Cheng, D. M.
Shinozaki, "A General Cone-Beam Reconstruction Algorithm,"
IEEE Transactions on Medical Imaging, Vol. 12, No. 3, September
1993 bzw. H. Kudo T. Saito, "Helical Scan Computed Tomography
using cone beam projections" IEEE Nuclear Science Symposium and
Medical Imaging Conf. 1991, Vol. 3, S. 1958-1962) dieses Al
gorithmus ist in der Lage, aus Spiralscans Bilder zu rekonstru
ieren. Dieser Algorithmus hat aber einige gravierende
Einschränkungen.
Der von Wang et al. für einen planaren Detektor beschriebene
Rekonstruktionsalgorithmus soll hier für den Fall eines zylin
drischen Detektors nochmals formuliert werden. Fig. 1 veran
schaulicht den Aufbau des MZD-CT Scanners. Der Mehrzeilen
detektor 1 ist als Zylinderoberfläche ausgebildet. Er besteht
aus mehreren parallelen Detektorzeilen, von denen jede von ei
ner Reihe von Detektorelementen gebildet ist. Der Radius dieses
Zylinders ist Rf+Rd, d. h. der Fokus 2 befindet sich auf der
Zylinderachse. Der Fokus 2 beschreibt eine Spiralbahn mit dem
Fokusbahnradius Rf. Rd ist der Abstand des Detektors 1 zur
Drehachse z. Der Projektionswinkel (Drehwinkel der Gantry mit
dem Röntgenstrahler und dem Detektor) wird mit α bezeichnet.
βm und ζDet,q kennzeichnen ein bestimmtes Detektorelement und
damit einen bestimmten Strahl aus dem Strahlenkegel. Dabei ist
βm der Fächerwinkel des Strahls und q der Index der betreffen
den Detektorzeile. Die z-Koordinate des Fokus werde mit zF be
zeichnet, wobei die Spirale die Spiralsteigung slope habe und
beschrieben sei durch
zF = zF,0 + nΔα · slope. (1)
Δα ist das Projektionswinkelinkrement zwischen aufeinander
folgenden Projektionen. n ist die Nummer der betrachteten Pro
jektion. zF,0 ist die z-Startposition der Spirale.
ζDet = z-zF beschreibt die auf den Fokus bezogene axiale Posi
tion eines Punktes auf dem Strahl, dessen in die x-y-Ebene pro
jizierter Abstand vom Fokus gerade Rf+Rd ist. Das ist gleich
zeitig die z-Position des betreffenden Detektorelements rela
tiv zur z-Position des Fokus. Die ζDet-Position der Detektor
zeile mit Index q sei gegeben durch
ΔζDet ist der Abstand zweier Detektorzeilen in z-Richtung,
Nrows die Zahl der Detektorzeilen, und AQ das sogenannte Ali gnment in ζ-Richtung. Häufig gebrauchen wir auch den in das Drehzentrum projizierten Abstand zweier Detektorzeilen in z- Richtung
Nrows die Zahl der Detektorzeilen, und AQ das sogenannte Ali gnment in ζ-Richtung. Häufig gebrauchen wir auch den in das Drehzentrum projizierten Abstand zweier Detektorzeilen in z- Richtung
bzw. die dorthin projizierte ζ-Koor
dinate
Die logarithmierten Schwächungswerte,
d. h. die von den Detektoren gemessenen Linienintegrale über
den Schwächungskoeffizienten des Objekts, werden mit
p(αn, βm, ζDet,q) oder abgekürzt mit p(n,m,q) bezeichnet.
Dabei ist
sowie
Np,2 π ist die Zahl der Projektionen pro 2π-Umlauf, Np die Ge
samtzahl der vorliegenden Projektionen. N ist die Zahl der Ka
näle in einer Zeile des Detektors. Wir nehmen hier der Einfach
heit halber an, daß N gerade ist. AM ist das Alignment im
Fächerwinkel.
Das Rekonstruktionsverfahren nach Wang et al. in der Formulie
rung für zylindrische Detektoren beinhaltet folgende Schritte:
cosβm′ ist die bei der Fächerrekonstruktion benötigte cos-Ge
wichtung der Daten in Zeilenrichtung. Die Faltung findet nur
längs der Zeilen der Projektion statt, d. h. die Operation wird
für alle q unabhängig durchgeführt. Der Faltungskern gm ist
dabei z. B. der bekannte Cotangens-Kern
wobei die Distribution g(β) definiert ist durch
Die sich der Faltung anschließende Rückprojektion ist be
schrieben durch
n₀ ist ein Summationsindex, der die Summation über alle Pro
jektionswinkel eines Vollumlaufs vollzieht. Im einem Spiralda
tensatz liegen in der Regel mehrere verschiedene Projektionen
zum gleichen Projektionswinkel αn₀ vor, und zwar in jeder "Win
dung" der Spirale eine. Dadurch ist zur eindeutigen Kennzeich
nung einer Projektion neben dem durch n₀ festgelegten
Projektionswinkel auch noch die Nummer λ der sie enthaltenden
"Windung" anzugeben. Im allgemeinen liegt ein Voxel des Rekon
struktionsvolumens bei der Rückprojektion in mehreren Projek
tionen mit gleichem n₀ (also gleichem Projektionswinkel) aber
verschiedenen λ. Deshalb muß ein Index λ ausgewählt werden,
welcher die für die Rückprojektion dieses Voxels zu verwendende
Projektion festlegt. Dieses λ wird beim Wang-Algorithmus so
gewählt, daß die Fokusposition der verwendeten Projektion in
axialer Richtung kleinstmöglichen Abstand vom betrachteten Vo
xel hat.
ist die bei der Fächerre
konstruktion notwendige sogenannte 1/r²-Gewichtung bei der
Rückprojektion der gefalteten Meßwerte.
Die Indizes und ergeben sich aus der Projektion eines zu
rekonstruierenden Voxels V (x, y, z) des Rekonstruktionsvolumens
vom Fokus aus auf den Detektor. Das auf den Detektor projizier
te Voxel habe die Koordinaten und Det. Dann erhält man für
die Indizes und :
ist dabei unabhängig von z. Da die Projektion eines Voxels
vom Fokus aus in den Detektor im allgemeinen nicht exakt auf
ein Detektorelement trifft, entstehen bei der Auswertung der
Gleichungen (9) und (10) i.a. auch nicht-ganzzahlige Indizes.
Deshalb wird bei der Rückprojektion zwischen den i.a. vier be
nachbarten Elementen der gefalteten Projektion interpoliert
(z. B.: bilineare Interpolation).
Beim Wang-Algorithmus muß gewährleistet sein, daß jedes Voxel
des Rekonstruktionsvolumens einen Rückprojektionsbeitrag aus
allen Richtungen α = 0 . . . 2π eines Vollumlaufs erhält. Für jeden
Index n₀ wird, wie bereits oben erwähnt, für jedes Voxel indi
viduell ein Umlauf der Spirale ausgewählt, aus dem dann die
Projektion mit dem entsprechenden Projektionswinkel αn₀ heran
gezogen wird. Die λ (x, y, z, n₀) werden so gewählt, daß die ausge
wählte Projektion immer die dem betrachteten Voxel in z-Rich
tung nächstliegende ist. Die Situation ist in Abb. 2 ver
anschaulicht. Bei der Rückprojektion unter dem Projektionswin
kel αn₀ = 0 wird für das Voxel V₁ λ = 0, dagegen für das Voxel
V₂ λ = 1 gewählt. Es wird also für die Rückprojektion ins Voxel
V₁ die links dargestellte Projektion und für die Rückprojek
tion ins Voxel V₂ die rechts dargestellte Projektion verwen
det, obwohl für beide Voxel beide Projektionen möglich wären.
In der Forderung, jedes Voxel müsse Rückprojektionsbeiträge
von allen Projektionswinkeln bekommen, liegt der Hauptnachteil
des Wang-Algorithmus. Diese Forderung begrenzt den Pitch der
Spirale, definiert als z-Vorschub Δz₂π der Spirale pro 2π-Voll
umlauf der Gantry normiert auf den in das Drehzentrum proji
zierten Zeilenabstand der Detektorzeilen Δζ.
Fig. 2 veranschaulicht diese Pitch-Begrenzung. Ein Voxel V am
Rand des Bildfeldes mit Durchmesser DB muß Beiträge aus allen
Richtungen α = 0 . . . 2π erhalten. Dazu kann der Pitch nicht größer
werden als in Fig. 2 dargestellt. Der Pitch ist also dann ma
ximal, wenn sich die Strahlen (1) und (2) gerade am Bildfeld
rand schneiden. Damit ergibt sich der maximale Pitch zu
Für eine bestimmte Gantry-Geometrie ergibt sich beispielsweise
(Rf = 570 mm, Rd = 435 mm, DB = 500 mm):
Wird der Pitch der Spirale über diesen kritischen Wert erhöht,
so entstehen im Abtastmuster Lücken (siehe Fig. 3 schraffiert).
Für diese schraffierten Lücken liegen unter bestimmten Projek
tionswinkeln α keine Projektionen vor, die bei der Rückprojek
tion einen Beitrag in diese Gebiete liefern könnten. Der
originale Wang-Algorithmus ist deshalb für die Rekonstruktion
von Spiralen mit solchen großen Pitch-Werten nicht anwendbar.
Ein Pitch von 2.25 für einen 5 Zeilen-Detektor ist aber für
eine praktisch sinnvolle Anwendung zu klein.
Ein zweiter Nachteil ist, daß bei der Rückprojektion projekti
onsweise vorgegangen wird. Für jeden Projektionswinkel wird
der Zuschlag einer unter diesem Projektionswinkel aufgenomme
nen Projektion zu einem Voxel ermittelt durch Interpolation
zwischen den Elementen der gefalteten Projektion, die der Pro
jektion des betrachteten Voxels vom Fokus aus in den Detektor
benachbart sind. Demzufolge ist die Reichweite der Interpola
tion in z-Richtung im Drehzentrum etwa
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß einerseits die
Pitch-Begrenzung des Wang-Algorithmus überwunden wird, ohne
auf eine mit anderen Nachteilen behaftete Teilumlaufrekon
struktion auszuweichen, und andererseits eine Interpolation in
z-Richtung mit geringerer Reichweite zur Erhöhung der z-Auflö
sung ermöglicht ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch das neue Bild
rekonstruktionsverfahren mit komplementärer Interpolation ge
mäß dem Patentanspruch.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Fig. 4 bis 7 näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 4 eine Darstellung für eine Spiralabtastung bei einem
Mehrzeilen-Computertomographen nach der Erfindung mit
großem Pitch,
Fig. 5 die Gewinnung eines Rückprojektionszuschlags durch In
terpolation zwischen den dem betrachteten Voxel be
nachbarten Strahlen der jeweiligen Projektion bei
einem Computertomographen nach der Erfindung,
Fig. 6 einen Ausschnitt nach Fig. 5 und die Interpolation beim
Wang-Algorithmus, und
Fig. 7 einen Ausschnitt aus Fig. 5 und die Interpolation beim
erfindungsgemäßen Algorithmus.
Dem Verfahren liegt die Idee zugrunde, daß die Lücke in Fig. 3
gefüllt werden kann durch Strahlen, die von gegenüberliegenden
Fokuspositionen (z. B. Fk in Fig. 4) aus gemessen wurden. Diese,
von gegenüberliegenden Fokuspositionen ausgehenden Strahlen
werden als komplementäre Strahlen bezeichnet. Die von dem beim
momentanen Projektionswinkel αn₀ positionierten Fokus ausge
henden Strahlen dagegen werden als direkte Strahlen bezeich
net.
Falls in einem bestimmten Bereich des Rekonstruktionsvolumens
(Lücke in Fig. 4) unter dem Projektionswinkel α keine direkt
gemessene Projektion für die Rückprojektion zur Verfügung
steht, so werden statt der Strahlen p(α, β, ζDet,q) die komple
mentären Strahlen pk(α, β, ζDet,q)= p(, , ζDet,) herangezogen, die
den Bedingungen
genügen. Außerdem setzt man
= q. (15)
Die "∼" Parameter bezeichnen dabei im folgenden allgemein die
Parameter eines gemessenen direkten Strahles, der verwendet
wird, um einen zugehörigen komplementären Strahl zu bestimmen.
Durch Gruppierung aller zu festem α, aber verschiedenen β ge
hörenden komplementären Strahlen erzeugt man sog. komplementä
re Fächer pk(αn, βm, ζDet,q). Während alle Strahlen eines direkten
Fächers in einem Punkt, dem physikalischen Fokuspunkt zusam
menlaufen, gehen die Strahlen eines komplementären Fächers von
virtuellen Fokuspunkten aus, die auf einer durch
beschriebenen z-parallelen Linie liegen. ist dabei die z-
Koordinate des jeweiligen virtuellen Fokus. Bemerkenswert ist
die Tatsache, daß im allgemeinen jeder Strahl einer solchen
Projektion einen anderen auf dieser Linie liegenden virtuellen
Fokus hat. Durch die oben beschriebene Umgruppierung vertau
schen sich die Rollen von Fokus und Detektor. Deshalb muß sich
in Gl. (2) für komplementäre Projektionen das Vorzeichen än
dern. Eine für beide Sorten von Projektionen gültige Gleichung
stellt Gl. (17) dar.
Durch diese Gruppierung der komplementären Strahlen entsteht
zusätzlich zur direkt gemessenen Spirale des Mehrzeilendetek
tors eine zweite Spirale aus komplementären Projektionsfä
chern. Diese komplementären Fächer werden dann für die
Rekonstruktion ebenso behandelt wie die direkten Fächer
p(αn, βm, ζDet,q), insbesondere wird auch der Rekonstruktions
schritt (5) auf diese komplementären Fächer angewandt.
Um die Notation zu vereinfachen bezeichnen wir fortan sowohl
direkte als auch komplementäre Fächer mit p(n, m, q, c), wobei es
sich für c = 1 um direkte, für c = -1 um komplementäre Fächer
handelt.
In dieser Formulierung wird Gl. (2) zu
Da in der Praxis diskrete Projektionen vorliegen, ergeben sich
bei der Auswertung von Gl. (13) und (14) in der Regel für α
und keine tatsächlich vorliegenden Winkelpositionen. Deshalb
müssen die komplementären Fächer durch Interpolation gewonnen
werden. Dazu geht man wie folgt vor:
Seien
Seien
die Kenngrößen eines zu berechnenden (Index t: target) komple
mentären Strahls p(nt, mt, qt, c = -1) und
die Kenngrößen eines direkten Strahls p(ñ, , , c = 1), aus dem der
komplementäre Strahl p(nt, mt, qt, c = -1) berechnet werden soll.
Aus (13) und (14) ergibt sich mit der willkürlichen Festlegung
AMk = AM:
Das liefert zunächst nicht-ganzzahlige ñ und . Der komple
mentäre Strahl p(nt, mt, qt, -1) ist jetzt durch Interpolation aus
benachbarten (n ≈ ñ, m ≈ ) Strahlen p(n, m, qt, 1) mit ganzzahligen
n und m zu erzeugen, z. B. durch bilineare Interpolation zwi
schen den vier benachbarten Strahlen.
Die z-Fokusposition eines direkten Strahls in der Spirale mit
Steigung
ergibt sich zu
zF(n) = zF,0 + nΔα · slope. (24)
Für einen komplementären Strahl erhält man
Dabei ist τq der Neigungswinkel eines Strahls gegen eine zur
z-Achse senkrechte Ebene (sog. Cone-Winkel). Es gilt
ñ und sind gegeben durch (23) bzw. (13).
ist die z-Position des virtuellen Fokus. kann aufgeteilt
werden in konstanten, n-abhängigen und m-abhängigen Anteil.
Mit (21), (22) und (23) folgt
Der m-abhängige Anteil kann im Rechner in einer Tabelle abge
speichert werden.
Die Neigung der komplementären Strahlen wechselt gegenüber den
entsprechenden direkten das Vorzeichen, weil sich durch die
Vertauschung der Rollen von Fokus und Detektor die Orientierung
ändert:
Nimmt man das Vorhandensein direkter Projektionen für die In
dexbereiche
an, so ist der Indexbereich der
daraus erzeugbaren komplementären Projektion bestimmt durch
Nach der Erzeugung der komplementären Fächer p(n, m, q, c = -1) wer
den direkte und komplementäre Fächer gemäß
gewichtet und gefaltet. Die gefalteten Projektionen werden an
schließend über den Projektionswinkelbereich 2π, d. h.
n₀ = 0 . . . (Np,2 π - 1) zurückprojiziert. Dazu wird für jedes n₀ zu je
dem Voxel zunächst
berechnet. Es ergibt sich ein im allgemeinen nicht ganzzahliges
. Der Zuschlag zum Voxel V (x, y, z) muß durch Interpolation
zwischen den benachbarten Strahlen mit den Indizes m ≈ be
rechnet werden. Dabei werden jetzt, im Unterschied zum Wang-
Algorithmus, für jeden Projektionswinkel sowohl die direkten
als auch die komplementären Fächer berücksichtigt. Unter allen
Strahlen m ≈ der direkten und der komplementären Fächer wer
den für jeweils festes m diejenigen herangezogen, die dem zu
rekonstruierenden Voxel in z-Richtung am nähesten kommen. Aus
den entsprechenden Elementen der gefalteten Projektionen wird
dann durch Interpolation der Rückprojektionszuschlag zum Voxel
V (x, y, z) gewonnen. Beim Vergleich der Fig. 6 und 7 wird deut
lich, daß unter Umständen bei Anwendung des Wang-Algorithmus
die Reichweite der in z-Richtung auszuführenden Interpolatio
nen größer ist als beim hier vorgestellten Verfahren. Das hier
vorgestellte Verfahren kann bei Anwendung verschachtelter Abt
astmuster (wie in Fig. 5) eine höhere Auflösung in z-Richtung
erreichen. Außerdem wird beim vorgestellten Verfahren nicht
die beim Wang Algorithmus geltende Forderung, daß ein Voxel des
Rekonstruktionsvolumens immer in mindestens einem direkten Fä
cher enthalten sein muß, gestellt. Durch Einbeziehung sowohl
der direkten als auch der komplementären Fächer kann also ei
nerseits der Pitch vergrößert und andererseits die z-Auflösung
erhöht werden.
Der Wang Algorithmus arbeitet projektionsweise, d. h. es wird
eine gefaltete Projektion nach der anderen in das Rekonstruk
tionsvolumen rückprojiziert. Der Zuschlag zu einem Voxel wird
dabei durch Interpolation zwischen verschiedenen Elementen in
nerhalb einer Projektion gewonnen. Die in z-Richtung notwendi
ge Interpolation hat damit in der Nähe des Drehzentrums eine
Reichweite von etwa
Der Sachverhalt ist in Fig.
5 und 6 dargestellt. Beim hier vorgestellten neuen Rekonstruk
tionsverfahren werden Rückprojektionsbeiträge durch projektio
nenübergreifende Interpolation gewonnen. Es werden sowohl die
direkten als auch die komplementären Fächer einbezogen. Da
durch können, falls entlang der z-Richtung geeignet abgetastet
wurde, Meßstrahlen gefunden werden, deren Entfernung vom Voxel
im Mittel kleiner ist als Δζ. Wird der Rückprojektionsbeitrag
durch Interpolation aus den diesen Strahlen entsprechenden
Elementen der gefalteten Projektionen gewonnen, so erhöht sich
die z-Auflösung gegenüber dem Wang-Algorithmus. Zur prakti
schen Nutzung dieser Eigenschaft stellt man den Pitch so ein,
daß sich entlang der z-Richtung ein verschachteltes Abtastmu
ster (Interlaced Sampling Scheme) ergibt, bei dem die Strahlen
von jeweils gegenüberliegenden Fokuspositionen in der Nähe des
Drehzentrums ineinandergreifen (wie in Fig. 5).
Beim Wang-Algorithmus ist der Pitch durch die Forderung be
grenzt, daß es unter allen Projektionswinkeln für jedes Voxel
mindestens eine Projektion gibt, in deren Strahlenkegel sich
das Voxel befindet. Bei Vergrößerung des Pitch entstehen im Re
konstruktionsgebiet Lücken (in Fig. 3 schraffiert), für die
diese Forderung nicht erfüllt ist. Jedoch können, wie in Fig.
4 ersichtlich, die Strahlen benutzt werden, die von der gegen
überliegenden Fokusposition ausgehen. Der hier vorgestellte
Algorithmus erreicht mit diesem Vorgehen eine Rekonstruktion
auch für größeren Pitch. Liegt keine das betrachtete Voxel be
inhaltende direkte Projektion vor, so verwendet man statt des
sen die das betrachtete Voxel beinhaltende komplementäre
Projektion. Der maximale Pitch bei dem patentgemäßen Verfahren
ist somit
Allgemein formuliert werden immer die Strahlen entweder der di
rekten oder der komplementären Projektionen verwendet, die den
geringsten Abstand in z-Richtung vom betrachteten Voxel haben.
Im weiteren behandeln wir etwas detaillierter den Spezialfall
der bilinearen Interpolation.
Mit gemäß (30) gelte mlo = floor () und mhi = ceil (). Für die
direkten und komplementären Strahlen mit den Indizes
(n₀ + λNP,2 π, mlo) und (n₀ + λNP,2 π, mhi) werden die Abstände dz der
Strahlen m = mlo und m = mhi zum gerade zu bearbeitenden Voxel
berechnet. Es ergibt sich:
für die direkten und
für die komplementären Strahlen. Nun werden die Indizes
(λlo,down, qlo,down, clo,down) und (λlo,up, qlo,up, clo,up) so gewählt, daß das
zugehörige dz unter allen Möglichkeiten mit m = mlo den größten
negativen bzw. den kleinsten positiven Wert hat. Ebenso werden
(λhi,down, qhi,down, chi,down) und (λhi,up, qhi,up, chi,up) so gewählt, daß das
zugehörige dz unter allen Möglichkeiten mit m = mhi den größten
negativen bzw. den kleinsten positiven Wert hat. Aus den vier
Werten
00 = (n0 + λlo,down NP,2 π, mlo, qlo,down, clo,down), (34)
₀₁ = (n₀ + λlo,up Np,2 π, mlo, qlo,up, clo,up), (35)
10 = (n0 + λhi,down NP,2 π, mhi, qhi,down, chi,down) (36)
₀₁ = (n₀ + λlo,up Np,2 π, mlo, qlo,up, clo,up), (35)
10 = (n0 + λhi,down NP,2 π, mhi, qhi,down, chi,down) (36)
und
11 = (n0 + λhi,up NP,2 π, mhi, qhi,up, chi,up) (37)
wird schließlich durch bilineare Interpolation der Zuschlag
der Rückprojektion vom Projektionswinkel αn₀ zum betrachteten
Voxel ermittelt.
Es ergibt sich zu
Wenn die Rückprojektionsbeiträge für alle Projektionswinkel αn₀
zu allen Voxeln zugeschlagen wurden ist die Rekonstruktion
beendet.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht zum einen Spiralrekon
struktion mit erheblich größerem Pitch als bekannte Verfahren
und zum anderen eine Verbesserung der z-Schärfe bei verschach
telten Abtastmustern.
Claims (1)
- Verfahren für die Bildrekonstruktion für einen Mehrzeilende tektor-Computertomographen im Spiralbetrieb zur Ermöglichung eines größeren Pitch (auf die Schichtbreite bezogener z-Vor schub pro Vollumlauf) durch Erzeugung komplementärer Fächer p(n, m, q, c = -1) aus den gemessenen direkten Strahlenfächern p(n, m, q, c = 1) und anschließende gefaltete Fächer-Rückprojek tion unter Einbeziehung sowohl der direkten wie auch der kom plementären Strahlenfächer, wobei im einzelnen wie folgt vorzugehen ist:
Für jeden Projektionswinkel 0αn₀<2π Gewinnung sämtlicher komplementären Strahlen p(n, m, q, c = -1) durch Berechnung der Indizes ñ, , der ihnen entsprechenden direkten Strahlen gemäß = -β, + = α + β + π und = q (die Indizes ñ und sind i.a. zunächst nicht-ganzzahlig) und anschließende Inter polation zwischen den benachbarten Strahlen mit jeweils ganz zahligen n und m, schließlich Umsortierung aller komplemen tären Strahlen in die sog. komplementären Fächer (Zusammen fassung der komplementären Strahlen mit gleichem α aber ver schiedenem β und q), ferner Bestimmung der z-Fokuspositionen bei den direkten und der z-Positionen des virtuellen Fokus bei den komplementären Projektionen sowie der Neigungswinkel τ der Strahlen gegen eine zur z-Achse senkrechte Ebene, sodann Gewichtung und Faltung sowohl der direkten als auch der komplementären Fächer,
weiterhin für jedes Voxel des Rekonstruktionsvolumens zunächst Bestimmung der Position im Fächer gekennzeichnet durch den Index dann Bestimmung der Abstände in z-Richtung aller benachbarten (m ≈ ) Strahlen mit ganzzahligem m vom jeweils betrachteten Voxel V(x, y, z), dabei werden die für die Ermittlung des Rück projektionsbeitrags zum betrachteten Voxel unter diesem Pro jektionswinkel verwendeten Elemente der gefalteten Projektio nen so ausgewählt, daß für jeweils festes m immer die Strah len verwendet werden, die zum betrachteten Voxel den klein sten Abstand in z-Richtung haben, wobei im Unterschied zu bekannten Algorithmen sowohl direkte als auch komplementäre Projektionen für die Rückprojektion verwendet werden; durch Interpolation zwischen den so gefundenen Elementen der gefal teten Projektionen wird schließlich der Rückprojektionsbei trag berechnet.
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