DE19613919C1 - Kopfschraube - Google Patents
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Description
Die Anmeldung betrifft eine Kopfschraube nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Sind derartige Schrauben von dem Muttergewindeteil aus dyna
misch belastet, so sind die an dem freien Schaftende liegenden
Gewindegänge, und zwar insbesondere der letzte Gewindegang,
kraftmäßig am höchsten belastet. Solche Belastungsfälle liegen
beispielsweise bei Zylinderkopf- und Grundlagerverschraubungen
von Verbrennungsmotoren mit Bezug auf die Zünddruckkräfte vor.
In diesen Fällen kann es durch eine Überlastung in dem Mutter
werkstoff in den höchstbelasteten Gewindegängen zu Anrissen in
dem Gewindekerbgrund des Mutterwerkstoffes kommen.
Es ist bereits bekannt, in solchen Fällen durch kraftentlasten
de Formgebungen der Schraube in dem höchstbelasteten Gewindebe
reich und/oder dem Muttergewindebereich der Gefahr eines Gewin
deanrisses entgegenzuwirken (EP 00 53 467 A1, DE-PS 6 86 521,
DE 25 57 629 A1, Hase, Reinhart: "Die Lastverteilung im Gewin
deeingriff und ihre Beeinflussung" in Werkstatt und Betrieb
110, 1977, 7, S. 439-444, Bild 1, S. 441, Sp. 2, Abs. 2, 9).
Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit dem Pro
blem, die Gewindeanrißgefahr durch andere Maßnahmen, die insbe
sondere entgegen der vorgenannten bekannten Maßnahme kein be
sonderes Bauvolumen für sich benötigen, zu beseitigen.
Bei der gattungsgemäßen Definition der erfindungsgemäßen Kopf
schraube soll die Materialeigenschaft "Nachgiebigkeit" im Sinne
einer Plastizität oder Duktilität verstanden werden, das heißt
hohe Nachgiebigkeit ist gleichbedeutend mit einem weichen oder
fließfähigen Material, während ein Material mit geringer Nach
giebigkeit sich hart oder spröde verhält.
Eine erfindungsgemäße Lösung des Problemes stellt eine gat
tungsgemäße Kopfschraubenausführung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 dar.
Die Erfindung beruht dabei auf dem Gedanken, denjenigen Schrau
benbereich, der in dem höchstbelasteten Muttergewindebereich
liegt, weicher, das heißt nachgiebiger bezüglich des Schraubma
terials auszulegen als den axial übrigen Bereich der Schraube.
Dies kann auf verschiedene Arten geschehen. Besonders vorteil
hafte und zweckmäßige Möglichkeiten sind Gegenstand der Un
teransprüche. Im Zusammenhang mit einem noch zu beschreibenden
und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird
hierauf noch näher eingegangen werden.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Schraubverbindung im Längsschnitt,
Fig. 2 ein Diagramm der Verteilung der Schraubenkraft über die eingeschraubte
Länge des Schaftes der Schraube nach Fig. 1.
Eine Kopfschraube 1 ist in das Muttergewinde eines ersten Bau
teiles 2 eingeschraubt. Der Kopf der Kopfschraube 1 verspannt
dabei ein zweites Bauteil 3 gegen das erste Bauteil 2.
Das erste Bauteil 2 ist von dem dem Kopf der Schraube 1 abge
wandten Ende aus dynamischen Kräften ausgesetzt. Diese Kräfte
können beispielsweise von den Zünddrücken der Verbrennungsräume
eines Verbrennungsmotors ausgehen.
In dem Diagramm der Verteilung der Schraubenkraft über die Län
ge des Schaftes nach Fig. 2 sind drei Kräftekurven angegeben.
Davon gibt die Kurve A den statischen Kraftverlauf allein aus
der Schraubenmontage an. Die Kurve B gibt den Verlauf aus dyna
mischer Belastung der Verschraubung wieder, wie er beispiels
weise bei einer Zünddruckbelastung bei einem Verbrennungsmotor
auftritt. Die Kurve C stellt die Überlagerungskurve aus den
Kurven A und B dar. Aus der Differenz der Diagrammlinie A ge
genüber der Kurve C ist deutlich erkennbar, daß die maximale
dynamische Belastung des Gewindes im Bereich der letzten Gewin
degänge des Gewindeeingriffes vorliegt.
Das Material des ersten Bauteiles 2, in dem sich das Mutterge
winde befindet, kann beispielsweise aus Aluminium oder Gußeisen
bestehen. Das Material der Schraube kann Stahl sein. Ein wei
cher Endbereich einer solchen Stahl-Schraube kann beispielswei
se durch ein Weichglühen nach dem Vergüten der Schraube vor
oder nach der Herstellung des Gewindes erreicht werden. Eine
andere Möglichkeit besteht darin, die Schraube überhaupt nur
teilweise zu vergüten.
Der weiche Bereich kann auf einen Endbereich der Schraube be
schränkt sein, der etwa 2 bis 15 Gewindegänge umfaßt bzw. das
0,1 bis 2-fache des Schraubengewinde-Außendurchmessers, vor
zugsweise etwa das 1-fache des Gewindedurchmessers messen kann.
Dabei gelten die geringeren Werte für kurze und die höheren
Werte für tiefere Einschraublängen einer Schraube.
Die Nachgiebigkeit des Schraubenmaterials kann vom freien Ende
der Schraube aus kontinuierlich über einen bestimmten axialen
Bereich in Richtung des Schraubenkopfes verändert, das heißt
verringert werden. Es ist aber auch möglich, die Veränderung in
Stufen vorzunehmen, wobei unter Umständen eine einzige Stufe
mit einem weicheren Bereich am freien Ende des Schraubenschaftes bereits
ausreicht.
Ein gegenüber dem übrigen Schaft weicherer Endbereich kann auch
durch Vorsehen eines anderen Materials in diesem Bereich er
reicht werden. Dabei kann dieses Material hülsenartig auf einen
Kern des übrigen Schraubenmaterials aufgezogen oder als Überzug
aufgebracht werden.
Das abweichende Material kann zweckmäßigerweise durch Reib
schweißen mit dem übrigen Schraubenmaterial verbunden werden.
So kann beispielsweise der weichere Materialbereich aus Alumi
nium bestehen und über Reibschweißen angebunden sein.
Ein angeschweißtes Schaftende kann bei einer Stahlschraube auch
aus einem nicht härtbaren, kohlenstoffarmen Stahl bestehen. Aus
einem derart vorbereiteten Schraubenrohling kann die Schraube
gefertigt werden, anschließend ein Gewinde gerollt und sodann
die Schraube als Ganzes gehärtet werden, wobei das Schaftende
dabei weich bleibt.
Claims (9)
1. Kopfschraube mit einem Gewinde zum Einschrauben in ein
Muttergewinde eines ersten Bauteiles zur Befestigung eines
zweiten von dem Kopf der Schraube gehaltenen Bauteiles auf
dem ersten Bauteil, die zumindest in einem axial begrenzten
Endbereich ihres Gewindes zu dessen freiem Ende hin zunehmend
nachgiebig ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nachgiebigkeitsunterschied durch Plastizität oder
Duktilität des Schraubenwerkstoffes gegeben ist.
2. Kopfschraube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachgiebigkeit des Schraubenmaterials zumindest am
freien Ende des Schraubenschaftes gegenüber derjenigen des
Muttergewindes höher ist.
3. Kopfschraube nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachgiebigkeit des Schraubenwerkstoffes in dem Gewin
debereich axial gestuft zunimmt, wobei zumindest ein zum
freien Schaftende hin liegender Axialbereich mit erhöhter
Nachgiebigkeit vorliegt.
4. Kopfschraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraube aus Stahl besteht und in Längsrichtung un
terschiedlich gehärtet und/oder wärmebehandelt ist.
5. Kopfschraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nachgiebigkeitsunterschied des Schraubenmaterials in
dem Gewindebereich durch unterschiedliche miteinander verbun
dene Ausgangsmaterialien gegeben ist.
6. Kopfschraube nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein unterschiedliches Material als Hülse oder Überzug auf
einen Grundmaterialkern der Schraube aufgebracht ist.
7. Kopfschraube nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterschiedliche Materialien miteinander reibverschweißt
sind.
8. Kopfschraube nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gewinde-Endbereich der Schraube aus einem nicht härt
baren Stahl besteht, während der übrige Bereich der Schraube
durch härtbaren Stahl gegeben ist, und daß die fertige Schrau
be bezüglich ihres härtbaren Materialanteils gehärtet ist.
9. Kopfschraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale aus nachgiebigerem bzw. weicherem Material be
stehende Endbereich 2 bis 15 Gewindegänge oder das 0,1 bis
2,0-fache, vorzugsweise etwa das 1-fache des Gewindeaußen
durchmessers mißt.
Priority Applications (1)
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Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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