DE19613087A1 - Bearbeitungsanlage für Draht - Google Patents
Bearbeitungsanlage für DrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsanlage für Draht, insbesondere für vorzugs
weise von einem Coil abgezogenen Betonstahldraht, mit einer Zuführeinheit zum Zu
führen des Drahtes, insbesondere einem Drahtmagazin mit mehreren Zuführdüsen zur
Zuführung von Drähten unterschiedlichen Durchmessers, und mit einer der Zuführ
einheit nachgeschalteten Richteinrichtung zum Richten des Drahtes, wobei die
Richteinrichtung mit einem ein um seine Längsachse rotierend angetriebenes Gehäu
se aufweisenden Rotor und mit wenigstens einer radial gegen die Längsachse ver
setzten Richtdüse im Gehäuse versehen ist.
Eine Bearbeitungsanlage der eingangs genannten Art ist bereits aus der deutschen
Offenlegungsschrift 33 38 915 bekannt. Mit der bekannten Bearbeitungsanlage wird
kalt- und warmgerippter Betonstahldraht insbesondere für den Durchmesserbereich
von 6 mm bis 14 mm zu Stäben vorgegebener Länge verarbeitet. Der Betonstahl
draht wird dabei von Coils abgezogen und über ein Drahtmagazin einer Richteinrich
tung zugeführt. Bei der bekannten Bearbeitungsanlage hat das Drahtmagazin eine
Ladekapazität von bis zu fünf Drähten mit verschiedenen oder gleichen Drahtdurch
messern. Dabei kann selbstverständlich auch die Materialqualität unterschiedlich
sein. Nach einmaligem Einführen des Materials wird es danach automatisch über eine
Vorschubeinheit eingezogen.
Die Richteinrichtung der bekannten Bearbeitungsanlage besteht aus mit bis zu fünf
sternförmig angeordneten, für den jeweiligen Drahtdurchmesser voreingestellten Ro
toren. Die Rotoren sind jeweils mit einer Mehrzahl von aus Hartmetall bestehenden
Richtdüsen bestückt. Der für den jeweiligen Drahtdurchmesser erforderliche Rotor
kann über eine Programmsteuerung in Arbeitsposition gebracht werden.
An die Richteinrichtung schließt sich bei der bekannten Bearbeitungsanlage eine Ab
trenneinrichtung an. Der Schnittvorgang wird über eine elektronische Meßvorrich
tung ausgelöst. Die Meßvorrichtung betätigt eine pendelnd gelagerte Schere. Der
Schnitt erfolgt bei der bekannten Abtrenneinrichtung ohne eine Reduzierung der Ge
schwindigkeit des zu bearbeitenden Drahtes. Unterschiedliche Längen von Draht mit
gleichem Drahtdurchmesser werden ebenfalls ohne Unterbrechung geschnitten und
jeder Stab kann beim Abtrennen automatisch gekennzeichnet werden. An die Ab
trenneinrichtung schließt sich eine Materialsammelstation und daran wiederum ein
Ablage- und Verteilersystem an.
Mit der bekannten Bearbeitungsanlage lassen sich schnell und einfach Drähte mit un
terschiedlichen Drahtdurchmessern bearbeiten. Der Wechsel von Draht mit einem er
sten Durchmesser auf Draht mit einem zweiten Durchmesser erfolgt in Sekunden
schnelle. Allerdings ist dabei für jeden Drahtdurchmesser ein separater Rotor erfor
derlich.
Aus der europäischen Offenlegungsschrift 0 620 058 ist ein dort als Richtmaschine
bezeichneter Rotor für eine Bearbeitungsanlage der eingangs genannten Art be
kannt, wobei der Rotor für Drähte mit unterschiedlichem Drahtdurchmesser geeignet
ist. Hierzu sind die einzelnen Richtdüsen des Rotors über eine Stelleinrichtung ent
sprechend dem jeweiligen Drahtdurchmesser in radialer Richtung verstellbar. Die
Stelleinrichtung weist zu diesem Zweck bei dem bekannten Rotor zwei Schubele
mente auf, die axial beweglich und paarweise im Gehäuse angeordnet sind. Die
Schubelemente wiederum weisen an in radialer Richtung zugeordneten Abschnitten
parallele Keilflächenpaare mit parallel zueinander ausgerichteten Keilflächen auf,
während die Richtdüsen über Richtdüsenhalter zwischen den Keilflächen der Keil
flächenpaare gleitbeweglich abgestützt sind. Die Richtdüsenverstellung erfolgt bei
dem bekannten Rotor, der in axialer Richtung fest in die Bearbeitungsanlage inte
griert ist, durch Verstellung der Richtdüsen in radialer Richtung.
Nachteilig bei dem bekannten Rotor ist vor allem die vorhandene Unwucht im Rotor,
insbesondere bei größeren Drehzahlen, und die daraus resultierenden schwierigen
Lagerungsverhältnisse. Außerdem kann sich durch Vibrationen sowie durch Rost
und Zunder ein unerwünschtes Führungs- bzw. Passungsspiel innerhalb des Rotors
zwischen benachbarten Keilflächen ergeben. Auch können beispielsweise Rost- und
Zunderteilchen den Verstellvorgang über die Keilflächen erschweren bzw. zu einer
Beschädigung der Keilflächen führen.
Die Erfindung geht einen neuen Weg und vermeidet die vorgenannten Nachteile. Er
findungsgemäß ist bei einer Bearbeitungsanlage der eingangs genannten Art nun
vorgesehen, daß die Zuführeinheit und/oder der Rotor in Richtung der Längsachse
verstellbar sind bzw. ist und daß die Zuführeinheit und/oder der Rotor quer zur
Längsachse etwa in horizontaler Richtung verstellbar sind bzw. ist. Nur der Klarstel
lung halber sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß im folgenden die Richtung, in
der die Längsachse des Gehäuses verläuft, als X-Richtung und die quer dazu verlau
fende, etwa horizontale Richtung als Y-Richtung bezeichnet werden.
Im Gegensatz zum Stand der Technik erfolgt bei der Erfindung die Verstellung der
Richtdüsen also nicht notwendigerweise und ausschließlich radial, sondern grund
sätzlich axial, wobei der Rotor als ganzes relativ zur Zuführeinheit in X- und Y-Rich
tung bewegbar ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Rotor ist es zunächst einmal möglich, Drähte mit ganz
unterschiedlichen Drahtdurchmessern zu richten. Dies wird einerseits ermöglicht - wie
beim Stand der Technik - über die Richtdüsen im Rotor, andererseits durch die relati
ve Verstellbarkeit des Rotors zur Zuführeinheit. Durch die relative Verstellbarkeit des
Rotors zur Zuführeinheit lassen sich bereits vor dem Rotor entsprechend dem jeweils
zu bearbeitenden Draht die erforderlichen Auslenkungen zur Erbringung der not
wendigen Formänderungsarbeit im Draht zumindest teilweise erbringen. Natürlich
sind der Drahtvorschub und die Rotordrehzahl auf den erfindungsgemäßen Bearbei
tungsvorgang entsprechend abzustimmen.
Weiterhin ist es durch die Erfindung grundsätzlich möglich, die Verstellmechanik zur
Richtdüsenverstellung nach außerhalb des Rotors zu verlegen. Außerdem ist bei dem
erfindungsgemäßen Rotor das Unwuchtproblem, wenn überhaupt, nur geringfügig
vorhanden. Darüber hinaus sind aufgrund des einfachen Aufbaus des Rotors ohne
aufwendige innenliegende Verstellmechanik relativ einfache Lagerverhältnisse mög
lich. Da schließlich keine radiale Verstellung aller Richtdüsen innerhalb des Rotors er
forderlich ist, treten auch keine Führungs- und Passungsspielprobleme auf.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist lediglich der
Rotor, nicht jedoch die Zuführeinheit in X-Richtung verstellbar, während die Zu
führeinheit, nicht jedoch der Rotor in Y-Richtung verstellbar ist. Eine derartige Aus
führungsform mit der Bewegungsmöglichkeit der jeweiligen Bauteilgruppen nur in
einer Richtung ist konstruktiv in relativ einfacher Weise über linear wirkende Verstell
antriebe zu realisieren. Allerdings kann grundsätzlich auch vorgesehen sein, daß die
Zuführeinheit und/oder der Rotor in Z-Richtung verstellbar sind bzw. ist. Durch die
unterschiedlichsten Einstellmöglichkeiten in X- und Y- und gegebenenfalls in Z-
Richtung läßt sich bedarfsweise die zur Erbringung der notwendigen Formände
rungsarbeit des Drahtes erforderliche Auslenkung ohne weiteres erzielen.
Obwohl es bei dem erfindungsgemäßen Rotor grundsätzlich möglich ist, die im Ge
häuse angeordneten Richtdüsen in radialer Richtung verstellbar auszubilden, ist dies
zumindest bei der der Zuführeinheit benachbarten Richtdüse, die im folgenden als er
ste Richtdüse bezeichnet wird, nicht erforderlich und vorliegend auch nicht vorgese
hen. Die erste Richtdüse ist vorzugsweise fest eingestellt im Gehäuse des Rotors an
geordnet, da die Verstellung der Richtdüse entsprechend dem gewünschten Draht
durchmesser nunmehr über die relative Verstellbarkeit des Rotors zur Zuführeinheit
erfolgt.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, wo die Zuführung des Drahtes zur ersten
Richtdüse über eine auf der Längsachse liegende Einlaufdüse erfolgt, ist bei der Er
findung die unmittelbare Zuführung des Drahtes zur ersten Richtdüse vorgesehen.
Aus diesem Grunde befindet sich die erste Richtdüse in der eingangsseitigen Stirn
seite des Gehäuses des Rotors.
Bei Versuchen mit der erfindungsgemäßen Bearbeitungsanlage ist festgestellt wor
den, daß im Rotor im Anschluß an die erste, feste Richtdüse nur noch eine einzige
weitere Richtdüse, die im folgenden stets als zweite Richtdüse bezeichnet wird, er
forderlich ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn dem Rotor eine separate Düsenein
heit mit wenigstens einer Düse nachgeschaltet ist. Diese Düseneinheit kann grund
sätzlich feststehen oder aber auch in X-Richtung und/oder Y-Richtung und/oder Z-
Richtung verstellbar sein. Hierdurch ist es wiederum möglich, bestimmte gewünschte
Auslenkungen zu erzielen.
Um etwaige Unwuchten in besonders einfacher Weise ausgleichen zu können, ist
weiterhin bei einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor
gesehen, daß sich im Gehäuse wenigstens eine Bohrung befindet. Die zuvor ge
nannte Bohrung kann eine Doppelfunktion erfüllen, wenn sie in die zweite Richtdü
se eingangsseitig einmündet und mit der Außenseite des Gehäuses kommuniziert. In
diesem Falle dient die Bohrung auch zum Belüften und damit zum Kühlen der
zweiten Richtdüse, was deren Lebensdauer erhöht.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen
und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in
den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Bearbeitungsanlage,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines schematisch dargestellten Teils einer
erfindungsgemäßen Bearbeitungsanlage,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Richteinrichtung der er
findungsgemäßen Bearbeitungsanlage,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Richteinrichtung aus Fig. 3 in Pfeilrich
tung IV aus Fig. 3 und
Fig. 5 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Rotors der Richtein
richtung nach den Fig. 3 und 4.
In Fig. 1 ist eine Bearbeitungsanlage 1 zur Bearbeitung von aus Betonstahl beste
hendem Draht 7 dargestellt. Durch die Fig. 1 soll lediglich der grundsätzlich mögliche
Aufbau einer Bearbeitungsanlage 1 dargestellt werden; der Kern der vorliegenden
Erfindung ist in dieser Figur nicht erkennbar. Bei der dargestellten Ausführungsform
weist die Bearbeitungsanlage 1 eine Haspelstation 2 mit vorliegend zwei Haspeln 3, 4
auf. Es versteht sich, daß die Haspelstation 2 grundsätzlich auch mehrere Haspel auf
weisen kann. Die Haspeln 3, 4 sind vorliegend lose laufend, pneumatisch gebremst
und hydraulisch angetrieben. Auf die Haspeln 3, 4 aufgesetzt ist jeweils ein Coil 5, 6
von Draht 7. Die Drähte 7 der einzelnen Coils 5, 6 können unterschiedliche Durch
messer haben.
An die Haspelstation 2 schließt sich eine Drahtführung 8 an, durch die die einzelnen
Drähte 7 hindurchgezogen werden. Im Anschluß an die Drahtführung 8 befindet sich
ein sogenanntes Maschinenzentrum 9. Im Maschinenzentrum 9 befindet sich zu
nächst einmal eine Zuführeinheit 10 zum Zuführen des Drahtes 7, die üblicherweise
auch als Drahtmagazin bezeichnet wird, eine Vorschubeinheit 11 zum Verschieben
des Drahtes 7 in axialer Richtung, eine Richteinrichtung 12 zum Richten des Drahtes
7 und eine nicht näher bezeichnete und nicht dargestellte Abtrenneinrichtung zum
Schneiden des Drahtes 7 zu Stäben.
An das Maschinenzentrum 9 schließt sich eine Material-Sammelstation 13 an, in der
mehrere Zwischenlager vorgesehen sein können, in denen die geschnittenen und ge
richteten Stäbe als Endprodukt der Bearbeitungsanlage 1 gebogen oder gebündelt
und etikettiert werden können. An die Material-Sammelstation 9 schließt sich vorlie
gend noch ein Ablage- und Übergabetisch 14 an.
Das Maschinenzentrum 9 der Bearbeitungsanlage 1 weist vorliegend eine Verklei
dung 15 auf. Diese Verkleidung 15 ist zusammen mit einer Anzahl weiterer grund
sätzlich erforderlicher Bauteile in der Darstellung gemäß Fig. 2 weggelassen worden.
Dargestellt sind lediglich die für die Erfindung wesentlichen Bauteile. Außerdem ist
die Darstellung gemäß Fig. 2 stark schematisiert, um das Verständnis der vorliegenden
Erfindung zu erleichtern.
Das Maschinenzentrum 9 weist einen tischartigen Unterbau 16 auf, der mit einer oben
aufliegenden Grundplatte 17 versehen ist. Auf der Grundplatte 17 befindet sich die
Zuführeinheit 10, die Vorschubeinheit 11, die Richteinrichtung 12 und ein Aufnah
mebett 18 für die nicht näher dargestellte Abtrenneinrichtung. Die Zuführeinheit 10
weist vorliegend eine erste Führung 19 und eine zweite Führung 20 mit einer der An
zahl der möglichen Drahtdurchmesser entsprechenden Anzahl von Führungsöffnun
gen 21 auf. Mit der zweiten Führung 20 verbunden ist ein Düsenhalter 22, in dem
sich eine der Anzahl der Führungsöffnungen 21 entsprechende Anzahl von nicht nä
her dargestellten Zuführdüsen befindet. Die erste Führung 19 und die zweite Füh
rung 20 sind vorliegend auf einer Zuführplatte 23 angeordnet und befestigt. Die Zu
führplatte 23 ist bewegbar, worauf im folgenden noch näher eingegangen wird.
Zwischen der ersten Führung 19 und der zweiten Führung 20 befindet sich ein Teil
der Vorschubeinheit 11, nämlich vorliegend vier Antriebsrollen 24, die paarweise an
geordnet sind und von denen eine auch als Meßrolle ausgeführt ist. Der Antrieb der
Antriebsrollen 24 erfolgt hydraulisch, während die Antriebsrollen 24 hydraulisch
oder pneumatisch an den Draht 7 angedrückt werden. Es versteht sich, daß der An
trieb und das Andrücken natürlich auch in anderer Weise erfolgen kann.
Die sich an die Zuführeinheit 10 anschließende Richteinrichtung 12 weist eine be
wegbare Richteinheit 25 auf. Ein wesentlicher Teil der Richteinheit 25 ist der in Fig.
5 näher dargestellte Rotor 26. Der Rotor 26 selbst weist ein um seine Längsachse L
rotierend angetriebenes Gehäuse 27 auf und ist grundsätzlich mit wenigstens einer,
vorzugsweise mit einer Mehrzahl von Richtdüsen 28, 29 versehen. Die Richtdüsen
28, 29 sind radial gegen die Längsachse L im Gehäuse 27 versetzt angeordnet.
Wesentlich ist nun, daß die Zuführeinheit 10 einerseits und der in der Richteinheit 25
aufgenommene Rotor 26 andererseits in X-Richtung und in Y-Richtung relativ zu
einander verstellbar sind. Da die Grundplatte 17 schräg angeordnet ist, verläuft die Y-
Richtung ebenfalls in einer entsprechenden Schräge. Grundsätzlich ist es natürlich
auch möglich, die Grundplatte horizontal anzuordnen, so daß dann auch die Y-Rich
tung horizontal verlaufen würde.
Die zuvor erwähnte relative Verstellbarkeit zwischen der Zuführeinheit 10 und dem
Rotor 26 ist in konstruktiv einfacher Weise dadurch gelöst, daß in X-Richtung ledig
lich der Rotor 26, nicht jedoch die Zuführeinheit 10 verstellbar ist. Demgegenüber ist
in Y-Richtung lediglich die Zuführeinheit 10, nicht jedoch der Rotor 26 verstellbar.
Darüber hinaus kann auch vorgesehen sein, daß der Rotor und/oder die Zuführein
heit in Z-Richtung verstellbar sind bzw. ist. Um die Bearbeitungsanlage 1 allerdings
konstruktiv so einfach wie möglich zu halten, ist die zuvor erwähnte Verstellmög
lichkeit in Z-Richtung nicht vorgesehen.
Die Bewegung der Richteinheit 25 mit dem Rotor 26 in X-Richtung erfolgt über
einen separaten Verstellantrieb 30. Bei dem Verstellantrieb 30 handelt es sich bei der
dargestellten Ausführungsform um eine hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Ein
heit. Nicht dargestellt ist, daß dem Verstellantrieb 30 wenigstens ein induktiver Weg
aufnehmer zugeordnet ist, um die genaue Position des Rotors 26 feststellen zu kön
nen. In ähnlicher Weise wie die Richteinheit 25 mit dem Rotor 26 in X-Richtung ver
stellbar ist, kann die Zuführeinheit 10 über die Zuführplatte 23 in Y-Richtung ver
stellbar sein. Auch hier kann ein entsprechender Wegaufnehmer vorgesehen sein.
Die Richteinheit 25 weist ein Gehäuse 31 auf, das in Fig. 3 dargestellt ist. In Fig. 4 ist
das Gehäuse 31 hingegen nicht dargestellt. In Fig. 4 ist erkennbar, daß der Rotor 26
zusammen mit seinem Rotorantrieb 32 auf einem Schlitten 33 angeordnet ist. Der
Schlitten 33 wiederum ist mit dem Verstellantrieb 30 gekoppelt, so daß über eine Ver
stellung des Verstellantriebs 30 der Schlitten 33 und damit die Richteinheit 25 in X-
Richtung verstellt wird. Bei dem Rotorantrieb 32 handelt es sich um einen Hydromo
tor 34, an dem sich eine Treibscheibe 35 befindet. Außerdem ist mit dem Rotor 26
eine weitere Treibscheibe 36 verbunden. Die Treibscheiben 35, 36 sind über einen
Treibriemen 37 miteinander verbunden.
Der Schlitten 33 weist zwei Führungskufen 38 auf, die auf korrespondierenden Füh
rungsschienen 39 in X-Richtung verfahrbar sind. Bei den Führungskufen 38
und/oder den Führungsschienen 39 kann es sich um Rollenführungen handeln. Die
Führungskufen 38 und die Führungsschienen 39 sind derart ausgebildet, daß ledig
lich eine Bewegung in X-Richtung möglich ist, während eine auch nur geringfügige
Bewegung des Schlittens 33 in Y- und Z-Richtung nicht möglich ist.
Die Führungsschienen 39 sind, wie auch der Verstellantrieb 30, auf einer Platte 40
angeordnet, die im zusammengesetzten Zustand der Bearbeitungsanlage 1 mit der
Grundplatte 17 fest verschraubt ist. Vorliegend sind die Führungsschienen 39 aller
dings nur mittelbar mit der Platte 40 verbunden. Im dargestellten Ausführungsbei
spiels sind nämlich die Führungsschienen 39 auf einer eine entsprechende Ausneh
mung 41 für die Führungsschienen 39 aufweisenden Schienenleiste 42 befestigt. Die
Schienenleiste 42 wiederum ist mit der Platte 40 verschraubt.
In Fig. 5 ist der Rotor 26 näher dargestellt. Der Rotor 26 weist eine feststehende, mit
dem Schlitten 33 verbundene Rotorlagerung 43 auf, in der das Gehäuse 27 drehbe
weglich gelagert ist. Zwischen der Rotorlagerung 43 und dem Gehäuse 27 sind eine
Mehrzahl von Kugellagern 44 vorgesehen. Ausgangsseitig ist mit dem Gehäuse 27
die Treibscheibe 36 verbunden, um das Gehäuse 27 um seine Längsachse L rotieren
lassen zu können. Der Rotor 26 weist lediglich zwei Richtdüsen 28, 29 auf. Die der
Zuführeinheit 10 benachbarte Richtdüse 28 wird im folgenden als erste Richtdüse 28
bezeichnet. Die andere Richtdüse 29 wird im folgenden als zweite Richtdüse 29
bezeichnet. Die erste Richtdüse 28 ist fest eingestellt im Gehäuse 27 angeordnet.
Hierzu ist in Zuführrichtung des Drahtes 7 ein entsprechender Anschlag 45 vorgese
hen. Außerdem ist die erste Richtdüse 28 über eine entsprechende Schraube 46 im
Gehäuse 27 lagefixiert. Demgegenüber ist die zweite Richtdüse 29 über korrespon
dierende Keilflächen 47, 48 axial und radial fixiert. Die erste Richtdüse 28 ist an der
eingangsseitigen Stirnseite des Gehäuses 27 des Rotors 26 angeordnet, und zwar
exzentrisch zur Längsachse L.
Im Gehäuse 27 des Rotors 26 befindet sich weiterhin eine Bohrung 50. Diese Boh
rung 50 hat bei der dargestellten Ausführungsform eine Doppelfunktion. Einerseits
dient sie zu Auswuchtzwecken, andererseits zum Kühlen und Belüften der zweiten
Richtdüse 29. Zu diesem Zweck mündet die Bohrung 50 eingangsseitig in die zweite
Richtdüse 29 und kommuniziert mit der Außenseite des Gehäuse 27, nämlich mit der
vorderen Stirnseite. Aufgrund der Anordnung der Bohrung 50 wird durch die Bewe
gung des Drahtes 7 durch den Rotor 26 eine Injektorwirkung erzeugt, was zu einem
Ansaugen von Luft in die zweite Richtdüse 29 führt.
Zur Richteinrichtung 12 gehört weiterhin eine von der verfahrbaren Richteinheit 25
separate Düseneinheit 51, die der Richteinheit 25 unter Berücksichtigung ihres ma
ximalen Verstellweges nachgeschaltet ist. Die Düseneinheit 51 ist feststehend auf der
Grundplatte 17 befestigt. Es kann allerdings auch vorgesehen sein, daß die Düsen
einheit in X-, Y- und Z-Richtung verstellbar ist. In der Düseneinheit 51 befindet sich
eine nicht näher dargestellte, wie die Richtdüsen 28, 29 aus Hartmetall bestehende
Düse. Die Düse der feststehenden Düseneinheit 51 liegt etwa auf der Längsachse L.
Das Bearbeiten des Drahtes 7 mit Hilfe der Bearbeitungsanlage 1 erfolgt nun wie
folgt:
Zunächst werden von den einzelnen Haspeln 3, 4 die jeweiligen Drähte 7 manuell oder auch mit Hilfe einer Einzugseinrichtung durch die Drahtführung 8 gezogen und in die Zuführeinheit 10, d. h. in die Führungsöffnungen 21 und insbesondere in den Düsenhalter 22, eingeführt. Anschießend werden die jeweiligen Daten wie Positions nummern, Drahtdurchmesser, Schnittlänge und Stückzahl manuell oder über einen ex ternen Zentralrechner in die Steuerung eingegeben.
Zunächst werden von den einzelnen Haspeln 3, 4 die jeweiligen Drähte 7 manuell oder auch mit Hilfe einer Einzugseinrichtung durch die Drahtführung 8 gezogen und in die Zuführeinheit 10, d. h. in die Führungsöffnungen 21 und insbesondere in den Düsenhalter 22, eingeführt. Anschießend werden die jeweiligen Daten wie Positions nummern, Drahtdurchmesser, Schnittlänge und Stückzahl manuell oder über einen ex ternen Zentralrechner in die Steuerung eingegeben.
Nach dem Startbefehl wird der gewünschte Draht 7 durch Verstellen der Zuführein
heit 10 in Y-Richtung bereitgestellt. Hierzu verfährt die Zuführeinheit 10 in Y-Rich
tung, bis sich der zu bearbeitende Draht 7 etwa auf der Längsachse L befindet.
Nachdem die Antriebsrollen 24 den Draht 7 eingespannt haben, lüftet eine gegebe
nenfalls vorgesehene Klemmung der Zuführeinheit 10. Nun beginnt die Drehbewe
gung der Antriebsrollen 24, von denen eine, wie bereits ausgeführt, als Meßrolle aus
geführt ist. Der Draht 7 wird über die erste Richtdüse 28 in den Rotor 26 eingefah
ren. Mit dem Einfahren beginnt die Drehbewegung des Rotors 26. Sodann wird der
Draht 7 noch durch die Düse der Düseneinheit 51 hindurchgeführt. Anschließend
verfährt die Richteinheit 25 in X-Richtung, bis die jeweils erforderliche Auslenkung
des Drahtes 7 zwischen der Düsenhalterung 22 und der ersten Richtdüse 28 erreicht
ist. In der nun gewählten Stellung verbleiben sowohl die Zuführeinheit 10 als auch
die Richteinheit 25. Der Draht 7 wird durch die Richtdüsen 28, 29 des Rotors 26
sowie die Düseneinheit 51 hindurchgeführt, gerichtet und anschließend einer Mes
seröffnung einer Schlagschere der Abtrenneinrichtung zugeführt. Ist die program
mierte Länge erreicht, erfolgt der Trennvorgang, und zwar bei unveränderter Vor
schubgeschwindigkeit oder nach erfolgtem Vorschubstop. Die in der Material- und
Sammelstation 13 gerichteten und gesammelten oder gebogenen Stäbe werden dann
bei der dargestellten Ausführungsform dem Ablage- und Übergabetisch 14 überge
ben und anschließend ihrer weiteren Verwendung bzw. Bestimmung zugeführt.
Soll ein Draht 7 mit einem anderen Durchmesser gerichtet werden, verfährt die Zu
führeinheit 10 mit der den entsprechenden Draht 7 enthaltenden Zuführdüse in Y-
Richtung in eine Stellung, in der der Draht 7 in die erste Richtdüse 28 eingefahren
werden kann. Ist der Draht 7 durch den Rotor 26 und die Düse in der Düseneinheit
51 hindurchgeführt, verfährt wiederum die Richteinheit 25 in der zuvor beschriebe
nen Art und Weise in X-Richtung, bis die zum Richten erforderliche Stellung einge
nommen ist. Anschließend erfolgt der zuvor beschriebene Bearbeitungsvorgang.
Claims (14)
1. Bearbeitungsanlage für Draht, insbesondere für vorzugsweise von einem Coil ab
gezogenen Betonstahldraht, mit einer Zuführeinheit zum Zuführen des Drahtes, ins
besondere einem Drahtmagazin mit mehreren Zuführdüsen zur Zuführung von Dräh
ten unterschiedlichen Durchmessers, und mit einer der Zuführeinheit nachgeschalte
ten Richteinrichtung zum Richten des Drahtes, wobei die Richteinrichtung mit einem
ein um seine Längsachse rotierend angetriebenes Gehäuse aufweisenden Rotor und
mit wenigstens einer radial gegen die Längsachse versetzten Richtdüse im Gehäuse
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinheit (10) und/oder der Rotor
(26) in Richtung der Längsachse (L) (X-Richtung) verstellbar sind bzw. ist und daß
die Zuführeinheit (10) und/oder der Rotor (26) quer zur X-Richtung in Y-Richtung
verstellbar sind bzw. ist.
2. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich der
Rotor (26), nicht jedoch die Zuführeinheit (10) in X-Richtung verstellbar ist.
3. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ledig
lich die Zuführeinheit (10), nicht jedoch der Rotor (26) in Y-Richtung verstellbar ist.
4. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinheit und/oder der Rotor in Z-Richtung verstellbar sind bzw. ist.
5. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführeinheit (10) und/oder dem Rotor (26) ein separater Verstellantrieb
(30), vorzugsweise eine hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Einheit, zum Verstel
len in Y-Richtung bzw. in X-Richtung zugeordnet sind bzw. ist.
6. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Verstellantrieb (30) wenigstens ein Wegaufnehmer, vorzugsweise ein induk
tiver Wegaufnehmer, zugeordnet ist.
7. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor (26), vorzugsweise einschließlich seines Rotorantriebs (32), auf einem
mit dem Verstellantrieb (30) gekoppelten Schlitten (33) angeordnet ist.
8. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Zuführeinheit (10) benachbarte Richtdüse (28) (erste Richtdüse) radial
fest eingestellt im Gehäuse (27) angeordnet ist und vorzugsweise die sich an die erste
Richtdüse (28) in X-Richtung anschließende(n) weitere(n) Richtdüse(n) (29) fest
eingestellt ist bzw. sind.
9. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Richtdüse (28) in die eingangsseitige Stirnseite des Gehäuses (27) des
Rotors (26) eingesetzt ist.
10. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß im Rotor (26) im Anschluß an die erste Richtdüse (28) nur noch eine weitere
Richtdüse (29) (zweite Richtdüse) vorgesehen ist.
11. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (27) wenigstens eine Bohrung (50) zum Auswuchten vorgesehen ist.
12. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (27) wenigstens eine eingangsseitig in die zweite Richtdüse (29)
mündende Bohrung (50) zum Kühlen vorgesehen ist, die mit der Außenseite des Ge
häuses (27) kommuniziert.
13. Bearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rotor (26) eine separate Düseneinheit (51) mit wenigstens einer Düse nach
geschaltet ist.
14. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
einheit (51) feststehend ist und vorzugsweise die Düse der Düseneinheit (51) etwa
auf der Längsachse (L) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19613087A DE19613087A1 (de) | 1995-04-03 | 1996-04-02 | Bearbeitungsanlage für Draht |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE19800671A1 (de) * | 1998-01-10 | 1999-07-15 | Spintex Ag | Federwindeautomat |
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-
1996
- 1996-04-02 DE DE19613087A patent/DE19613087A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19800671A1 (de) * | 1998-01-10 | 1999-07-15 | Spintex Ag | Federwindeautomat |
DE19800671C2 (de) * | 1998-01-10 | 2002-11-28 | L & P Swiss Holding Company Wi | Federwindeautomat |
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AT518731A1 (de) * | 2016-05-27 | 2017-12-15 | Progress Holding Ag | Richtmaschine |
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