DE19612125A1 - Laufwerk für eine Schiebetür - Google Patents
Laufwerk für eine SchiebetürInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Laufwerk für eine
Schiebetür gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
Anstelle von schwenkbaren Türen werden heute sehr oft an
Schränken im Wohn- und Bürobereich Schiebetüren
eingesetzt, deren Laufwerke aus ästhetischen Gründen
verdeckt angeordnet sind. Es sind dabei zwei grundsätzlich
verschiedene Ausführungsformen bekannt. Bei der ersten ist
die Schiene in der oberen Abdeckung des Schrankes
eingelassen oder auf dieser aufgesetzt, und die Rollen des
Laufwerkes befinden sich innerhalb dieser Schiene. Dazu
wird für die Montage der Türe am Schrank an der Schiene
eine Montageöffnung zum Einführen der Rollen vorgesehen,
welche später wieder verschlossen werden muß. Die andere
Ausführungsform weist oben offene Schienen auf, so daß
die Schiebetür am fertigen Schrank von vorne durch
Absenken der Rollen auf die Schiene eingehängt und, falls
nötig, z. B. für eine Reparatur, wieder ausgehängt werden
kann (DE-A-28 44 396). Schiebetüren dieser zweiten Gattung
können, wenn sie auf ein Hindernis auftreffen, z. B. eine
ausgezogene Schublade, von der Schiene abgehoben und
beschädigt werden. Es sind deshalb auch schon
Sicherungsmittel, z. B. eine Schranke, bekanntgeworden,
welche verhindern, daß die Rollen der Laufwerke, welche
die Schiebetür tragen, nicht von der Tragschiene abheben
können. Solche Sicherungen müssen nach der Montage der
Türe eingesetzt und eingestellt werden. Wenn die Sicherung
nicht einwandfrei eingestellt ist, besteht weiterhin die
Gefahr, daß die Tür bei unsachgemäßer Bedienung ganz
oder teilweise aus der Tragschiene springen kann. Das
Anbringen einer Schranke an der Rückseite der Schiebetür
ist schwierig und sie kann auch vergessen werden, so daß
nicht zwangsläufig eine Sicherung vorhanden ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
ein Laufwerk für Schiebetüren zu schaffen, welches nach
dem Einhängen der Schiebetür am Schrank ein Abheben der
Rollen von den Führungsschienen verunmöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Laufwerk gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1.
Es müssen weder am Laufwerk noch an der Tragschiene
zusätzliche Mittel vorgesehen werden, welche das Einhängen
und, falls notwendig, Aushängen der Schiebetür am
fertiggestellten Kasten erlauben. Die Schiebetür kann,
leicht geneigt zur Vertikalen, auf das Laufwerk aufgesetzt
und durch Zurückschwenken in die vertikale Arbeitsstellung
gebracht und gleichzeitig im Laufwerk gesichert werden.
Der die Laufrolle stirnseitig überragende Achsbolzen
untergreift eine auf der Tragschiene angeordnete
Rückhaltekante und stößt an dieser an, wenn die Tür beim
Auflaufen auf ein Hindernis angehoben wird. Das für die
Sicherung wirksame Ende des Achsbolzens kann durch
einfache Verlängerung des letzteren, welcher für die
Lagerung der Laufrolle ohnehin benötigt wird, erzeugt
werden. Die Rückhaltekante an der Tragschiene kann ohne
einen ins Gewicht fallenden Mehraufwand bei deren
Herstellung erzeugt werden. Gleichzeitig kann die
Rückhaltekante dazu dienen, ein Brems- und/oder
Rückhaltemittel aufzunehmen. Das Brems- und/oder
Rückhaltemittel ist dazu bestimmt, die Schiebetür in den
Endstellungen abzubremsen und/oder festzuhalten. Das
erfindungsgemäße Laufwerk kann auch nicht aus einer
Schiene herausspringen, wenn diese durch eine Last auf der
Schrankdecke durchgebogen wird. Es können an einer
einzigen Doppeltragschiene ohne weiteres gleichzeitig zwei
Laufwerke aufgesetzt werden, an denen einander
überlappende Schiebetüren aufgehängt sind.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die
Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Front eines
Schiebetürschrankes mit zwei parallel zueinander
Fig. 2 verschiebbaren Schiebetüren,
einen vergrößerten Querschnitt durch das Laufwerk
Fig. 3 mit einem eingesetzten Brems- und Rückhaltemittel,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Brems- und
Fig. 5 Rückhaltemittels,
eine Ansicht eines weiteren Brems- und
Rückhaltemittels,
eine Seitenansicht des Brems- und Rückhaltemittels
in Fig. 4.
Fig. 1 zeigt auf der linken Seite mit Bezugszeichen 1 die
äußere Schiebetür und mit Bezugszeichen 3 die innere
Schiebetür, deren Höhen verkürzt dargestellt sind. Die
beiden Schiebetüren 1 und 3 sind an je zwei Laufwerken 5
aufgehängt. Die Laufwerke 5 sind mit Bügeln 7 an der Tür 1
bzw. der Tür 3 befestigt. Der Bügel 7 an der äußeren
Schiebetür 1 ist u-förmig ausgebildet, um einen Durchlass
für die innere Schiebetür 3 zu bilden.
Der Aufbau des Laufwerkes 5 wird nun anhand der Aufhängung
der äußeren Tür 1 beschrieben. Der Aufbau des Laufwerkes
an der inneren Tür 3 ist identisch.
An einem vertikalen Schenkel 9 des Bügels 7 ist ein
Achszapfen 11 befestigt und darauf eine Laufrolle 13
drehbar gelagert. Der Achszapfen 11 überragt die
Stirnfläche 15 der Laufrolle 13 und greift mit seinem
fliegenden Ende 17 unter eine Rückhaltekante 19, die Teil
der Tragschiene 21 ist, an welcher die Schiebetür 1
aufgehängt ist. Alternativ könnte auch der Achszapfen 11
drehbar im Schenkel 9 und die Laufrolle 13 fest darauf
aufgesetzt sein. Das fliegende Ende 17 wäre dann Teil der
Rolle 13.
Vom Schrank 23 sind nur die obere Abdeckung 25, der Boden
27 und ein Teil des Rahmens 29 sichtbar.
Die Tragschiene 21 - vorzugsweise eine gezogene Aluminium-
oder Stahlschiene, es kann auch eine Kunststoffschiene
sein, falls sehr leichte Schiebetüren aufgesetzt werden
sollen - ist mit Schrauben 31 an der Abdeckung 25
befestigt. Es ist auch möglich, die Schrauben 31
stirnseitig in die obere Abdeckung 25 einzudrehen (in
gebrochenen Linien dargestellt). Dies erleichtert die
Montage, da die Tragschiene 21 in dieser Ausbildung von
vorne montierbar ist. Bei Wegfall des horizontal liegenden
Schenkels 33 kann die Schiene 21 auch stirnseitig an bis
zur Decke reichenden Schränken erfolgen.
Die Tragschiene 21 besteht aus mindestens einem u-förmig
ausgebildeten Tragkörper 35, dessen vorderer Schenkel 37
wesentlich kürzer ist als der hintere Schenkel 39, an
welchem die Rückhaltekante 19 angeformt oder andersweitig
befestigt ist. Der hintere Schenkel 39 dient zugleich der
Befestigung der Tragschiene 21 am Schrank 23. Für Schränke
23 mit zwei Schiebetüren 1 und 3 sind zwei im wesentlichen
identisch ausgebildete Tragkörper 35 zusammengefügt und
können, wie in Fig. 1 dargestellt, versetzt zueinander
angeordnet sein; sie können aber auch direkt
untereinanderliegend ausgebildet sein (keine Abb.).
Der Abstand a zwischen der Lauffläche 41 auf dem vorderen
Schenkel 37 und der Unterseite der Rückhaltekante 19 ist
etwas größer als die Distanz zwischen dem Scheitel des
Achszapfens 11 und dem unteren Scheitel der Lauffläche der
Laufrolle 13. Ein vertikales Abheben der Laufrolle 13 von
der Lauffläche 41 ist dadurch bei horizontaler Lage der
Achse A des Achszapfens 11 nicht möglich (Fig. 2).
Der Bügel 7, an dem der Achszapfen 11 befestigt ist, wird
in bekannter Weise mit Schrauben 43 an der Schiebetür 1, 3
befestigt.
Zum Ein- bzw. Aushängen der Schiebetüre 1 wird letztere im
Uhrzeigersinn (Pfeil A) geschwenkt, so daß der Achszapfen
11 sich nach unten von der Rückhaltekante 19 entfernt.
Danach läßt sich die Schiebetür 1 von der Lauffläche 41
des vorderen Schenkels 37 abheben. Analog dazu erfolgt
zuvor das Ein- und Aushängen der inneren Schiebetür 3.
Um die Schiebetür 1 nach dem Einhängen während des
Gebrauchs auch an ihrer Unterkante führen zu können, ist
eine horizontal umlaufende, an einer vertikalen Achse B
gelagerte Stützrolle 45 an einem Träger 47, welcher mit
der Tür 1 verschraubt ist, befestigt. Die Stützrolle 45
greift von unten in eine Führungsschiene 49 ein, die am
Boden 27 des Schrankes 23 befestigt ist. Vor dem Abnehmen
der Tür 1, 3 vom Schrank 23 werden die Schrauben 51 gelöst
und der Tragbügel 47 nach unten verschoben. Dazu sind für
die Befestigungsschrauben 51 am Tragbügel 47 Langlöcher 53
eingelassen.
Alternativ kann die Führungsschiene 49 auch eine nach oben
offene Führungsnut aufweisen und die Rolle 45 von oben
eingeschoben werden.
In das Innere der u-förmig ausgebildeten Tragschiene 21
können an deren beiden Enden Brems- und/oder Haltemittel
55 eingesetzt werden. Diese Bremsmittel 55 bestehen aus
einem Befestigungskörper 57, der vorzugsweise rechteckig
ausgebildet und von den Stirnseiten her in die Tragschiene
21 einschiebbar und mit einer Schraube oder Niete, welche
durch ein Loch 59 hindurchgeführt wird, befestigbar ist.
Am Befestigungskörper 57 ist ein Rückhaltelappen 61
angeformt und federelastisch mit letzterem verbunden.
In der in Fig. 3 dargestellten Ausführung ist das Brems-
und Haltemittel 55 aus Kunststoff einstückig hergestellt.
Die Unterkante 63 des Rückhaltelappens 61 ist als Kurve
ausgebildet, auf welcher der Achszapfen 11 auflaufen kann
und dadurch den Rückhaltelappen 61 anhebt und in der
Endstellung, nach dem Durchgang durch den Scheitel X der
Kurve, wird der Achszapfen 11 festgehalten. Beim Auflaufen
wird die Schiebetür 1 durch den Rückhaltelappen 61
gebremst, und es wird ein harter Aufschlag an der
Seitenwand des Schrankes 23 verhindert. Das Lösen aus der
Endstellung bedingt daher eine gewisse Anfangskraft, um
die Haltekraft des Rückhaltelappens 61 zu überwinden. In
der Endstellung liegt der Achszapfen 11 am
Befestigungskörper 57 an (in gebrochenen Linien
dargestellt); die Laufrolle 13 wird in keiner Phase ihres
Bewegungsweges zum Bremsen und/oder Stoppen der Schiebetür
1, 3 verwendet.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nach den
Fig. 4 und 5 ist der Rückhaltelappen 161 aus Federstahl
hergestellt und durch ein Befestigungsmittel 162 mit dem
Befestigungskörper 157 verbunden. Zusätzlich ist in dieser
Ausführungsform ein elastischer Puffer 167 am
Befestigungskörper 157 aufgesetzt. Wie im ersten
Ausführungsbeispiel weist der Rückhaltelappen 161 an
seiner Unterseite eine Kurvenbahn auf, welche die
auflaufende Schiebetür 1 vorerst abbremst und
anschließend in der Endstellung festhält.
Selbstverständlich könnte der Rückhaltelappen 61, 161 auch
unten am Befestigungskörper 57, 157 angebracht und die
Kurve nach oben ausgerichtet sein.
Claims (8)
1. Laufwerk für eine Schiebetür mit einer Laufrolle,
welche auf einer an einem Schrank befestigten, eine
Lauffläche aufweisende Tragschiene abzurollen bestimmt
und auf einem Achszapfen an einem an der Schiebetür
befestigten Bügel gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Achszapfen (11) die
Stirnfläche (15) der Laufrolle überragt und sein Ende
(17) unter einer an der Tragschiene (21) ausgebildeten
Rückhaltekante (19) liegt.
2. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Laufrolle (13) drehbar auf dem Achsbolzen (11)
oder daß der Achsbolzen (11) fest mit der Laufrolle
(13) verbunden und drehbar im Bügel (7) gelagert ist.
3. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückhaltekante (19) am
hinteren Schenkel (39) der Tragschiene (21) angeformt
ist.
4. Laufwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Rückhaltekante (19) eine nach unten gerichtete
Abwinkelung ausgebildet ist.
5. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Tragschiene (21) ein
Brems- und/oder Rückhaltemittel (55) eingesetzt ist,
dessen Brems- und/oder Rückhaltelappen (61, 161) zur
Anlage am Achsbolzen (11) ausgebildet und bestimmt
ist.
6. Laufwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
am Rückhaltelappen (61, 161) eine gegen den Achszapfen
(11) gerichtete Kurve (63) ausgebildet ist.
7. Laufwerk nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rückhaltelappen (61)
elastisch am Befestigungskörper (57) des
Rückhaltemittels (55) befestigt oder angeformt ist.
8. Laufwerk nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rückhaltelappen (161) aus
Federstahl besteht und am Befestigungskörper (157)
befestigt ist.
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