DE19610821A1 - Hydrostatischer Motor mit zwei Wellenenden und Kupplung - Google Patents
Hydrostatischer Motor mit zwei Wellenenden und KupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für ein Fahrzeug gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1.
Derartige Antriebe sind bekannt. In Fahrzeugen wie zum Beispiel Radlader,
Geländestapler und Forstmaschinen werden gegenwärtig Verstellmotoren
eingesetzt, welche über ein Stirnradgetriebe auf beide Fahrzeugachsen wir
ken. Der Verstellmotor ist dabei an ein Verteilergetriebe angeflanscht,
welches ein Getriebe mit fester Übersetzung zwischen dem Eingang des
Verstellmotors und den beiden Abtriebswellen für zum Beispiel die Vorder
achse und die Hinterachse sein kann oder welches in zwei Gängen schaltbar
sein kann. Die Wellenenden der Abtriebswellen des Verteilergetriebes sind
über Kardanwellen mit den Differentialgetrieben der Vorderachse und der
Hinterachse des Fahrzeugs verbunden. Nicht-schaltbare Getriebe weisen
Übersetzungen von etwa 1,5 und schaltbare eine Übersetzung von etwa 1 ,2
bis 3 auf. Die schaltbaren Getriebe werden bei Fahrzeugen mit höherer
Fahrgeschwindikeit (32 bis 40 km/Std.) sowie bei sehr schweren Fahrzeugen
eingesetzt. Bei Radladern wird darüber hinaus das Getriebe auch direkt an
der Hinterachse oder alternativ an der Vorderachse angebracht. Dabei wird
die Hinterachse direkt, die Vorderachse über die Kardanwelle angetrieben
bzw. umgekehrt.
Der Vorteil einer solchen Anordnung besteht darin, daß das Schaltgetriebe
es ermöglicht, daß der Verstellmotor kleiner dimensioniert werden kann, da
das notwendige Wandlungsverhältnis des Verstellmotors durch die Getriebe
wandlung ab nimmt. In einigen Fällen reichen deshalb auch Konstantmotoren
aus. Bei den Konstantmotoren werden heute in der Regel Schrägscheibenmo
toren eingesetzt, während bei Verstellmotoren Schrägachsenmotoren eingesetzt
werden. Bei den Verstellmotoren hat sich seit Mitte der 70er Jahre der
Schrägachsenmotor gegenüber dem Schrägscheibenmotor vollkommen durch
gesetzt. Das liegt darin begründet, daß der Schrägachsenmotor einen bes
seren Anlaufwirkungsgrad, einen besseren Wirkungsgrad bei hohem Verstell
verhältnis (bis zu 5 : 1) sowie eine bessere Regelbarkeit aufweist.
Prinzipiell wird zwischen den mechanisch im Fahrzeugstillstand schaltbaren
Getrieben und den Lastschaltgetrieben unterschieden. Aus Kostengründen
werden bei Geländestaplern und kleinen Radladern einfache, im Stillstand
schaltbare Getriebe eingesetzt. Bei den größeren Radladern sind sogenannte
Mehrmotorenkonzepte oder auch Lastschaltgetriebe im Einsatz. Liegt ein
Mehrmotorenkonzept vor, so werden die Drehmomente der zum Beispiel
zwei Verstellmotoren im Bereich geringer Fahrgeschwindigkeit addiert, um
eine hohe Zugkraft zu erhalten. Bei maximaler Fahrgeschwindigkeit wird
dagegen ein Verstellmotor auf 0° Schwenkwinkel verstellt und ggf. mittels
einer Kupplung mechanisch abgekuppelt, während der andere bis zu 1/5
seines maximalen Schluckvolumens verstellt wird. Dennoch bleibt die Ver
bindung des anderen Verstellmotors mit der jeweiligen Antriebsachse erhal
ten. Die Verstellmotoren sind mit der Verstellpumpe parallel geschaltet. Ein
Vorteil eines solchen Systems liegt in der stufenlosen Regelbarkeit des
Fahrzeuges vom Anfahren bis zur maximalen Fahrgeschwindigkeit ohne
Zugkraftunterbrechung. Ein derartiges System ist zum Beispiel in der DE 3
910 748 beschrieben. Bei diesem bekannten System ist ein Hydromotor
direkt über ein entsprechendes Tellergetriebe an einer Achse des Fahrzeuges
angebracht, während die andere Ausgangsachse des Hydromotors über eine
Kardanwelle mit der anderen Achse des Fahrzeuges verbunden ist. Ein
weiterer hydrostatischer Motor kann vorgesehen sein, welcher die Kardanwel
le im Bereich zwischen dem Differentialgetriebe der Hinterachse und dem
Kardangelenk antreibt.
Die erwähnten Lastschaltgetriebe besitzen die Nachteile der Zugkraftunter
brechung während des Schaltens. Des weiteren wohnt ihnen die Problematik
inne, die Übersetzungsänderung des Lastschaltgetriebes durch das hydro
statische Getriebe zu kompensieren. Dafür ist ein hoher Steuer- und Regel
aufwand erforderlich, welcher noch nicht zur vollen Zufriedenheit der
Anwender derartiger Systeme beherrscht wird.
Des weiteren ist aus der DE-AS 15 55 247 eine Steuereinrichtung für einen
stufenlos einstellbaren hydrostatischen Antrieb eines Kraftfahrzeuges bekannt.
Der beschriebene Antrieb besteht aus mindesten zwei einstellbaren hydro
statischen Axialkolbenmotoren, von denen mindestens einer fest mit der
Abtriebswelle verbunden ist und mindestens einer mittels einer hilfskraftbetä
tigten Kupplung mit dieser kuppelbar ist, wobei der eine Hydromotor
unabhängig vom Erreichen seines Schluckvermögens Null abkuppelbar ist und
insbesondere ein stoßfreies Ein- und Abkuppeln der Axialkolbenmotoren
ermöglicht werden soll. Dazu ist ein hydrostatischer Axialkolbenmotor fest
mit der Abtriebswelle permanent verbunden, während der zweite hydro
statische Axialkolbenmotor über ein Vorgelege und eine ausrückbare Kupp
lung auf die Abtriebswelle arbeitet. Das bedeutet, daß ein Axialkolbenmotor
ständig mit der entsprechenden Abtriebswelle, das heißt der entsprechenden
Fahrzeugachse, verbunden ist. Mittels der Kupplung kann lediglich der
zweite hydrostatische Axialkolbenmotor abgeschaltet werden, da die Kupplung
nur dazu dient, bei entsprechender Kraftanforderung den zweiten hydro
statischen Motor zuzuschalten bzw. ihn auch ggf. abzuschalten, nicht jedoch
eine Unterbrechung zwischen dem Ausgang des ersten Hydromotors und der
anzutreibenden Fahrzeugachse zu realisieren.
Des weiteren ist aus der US 5,207,060 ein Antrieb mit zwei in Reihe
geschalteten Antriebsmotoren in Schrägscheibenbauart, d. h. ein doppelter
Motor, beschrieben. Die beiden Wellen der Antriebsmotoren treiben an ihren
freien Enden die Kardanwellen zu der Vorderachse und der Hinterachse an.
Diese prinzipielle Anordnung wurde möglich, da die Verstellmotoren in
Schrägscheibenbauart hinsichtlich des Wirkungsgrades sowie ihrer Regel
barkeit während der letzten Jahre erheblich verbessert worden.
Da die Schrägscheibenverstellmotoren konstruktiv zwei freie Wellenenden
ermöglichen, können derartige Antriebseinheiten im wesentlichen in der Mitte
des Fahrzeugs angeordnet werden. Dabei treibt der Verstellmotor über das
Wellenende und die Kardanwelle das jeweilige Differential der Vorderachse
an. Das zweite Wellenende steht über eine weitere Kardanwelle mit dem
Differential der Hinterachse in Verbindung. Dadurch kann zwar ein heute
übliches Verteilergetriebe eliminiert werden und die Anzahl an notwendigen
einzusetzenden Komponenten reduziert werden, kann des weiteren der Aufbau
des Antriebes vereinfacht werden im Hinblick auf die Realisierung einer
kompakteren Bauform und damit leichteren Endmontage des Fahrzeuges, es
sind jedoch zum einen zwei Motoren als doppelter Motor einzusetzen, und
zum anderen sind beide Motoren jeweils permanent mit der entsprechenden
Antriebsachse des Fahrzeugs verbunden. Dadurch ist die Flexibilität des
Antriebs stark eingeschränkt.
Des weiteren führt die bekannte Integrierung des Verstellmotors in eine
Achse ebenfalls zu einem erheblichen Aufwand hinsichtlich der Einstellung
der Kraftübertragungskomponente, welche vorteilhafterweise über eine Kegel
rad-/Tellerradverbindung realisiert wird. Der damit verbundene Nachteil
besteht darin, daß die Körperschallabstrahlung der Motoreinheit erhöht wird,
da die Schwingungen in die Achse übertragen werden. Ein von der Achse
getrennt angebrachter Hydromotor kann dagegen relativ einfach schwingungs
technisch so gelagert werden, daß die Körperschallabstrahlung reduziert wird
und die Laufruhe des Aggregates insgesamt erhöht wird.
Den bekannten Antrieben ist gemein, daß sie entweder einen relativ kom
plizierten konstruktiven Aufbau erfordern oder andererseits steuerungs- bzw.
regelungstechnisch aufwendig sind, da bei Vorhandensein von zwei Hydromo
toren, welche auf ein Getriebe arbeiten, einer der Hydromotoren stets mit
der entsprechenden Antriebswelle des Fahrzeuges verbunden ist. Dadurch
ergibt sich die Notwendigkeit, den Hydromotor selbst mit entsprechenden
Last- bzw. Schluckvolumen-Regelungen zu versehen.
Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung einen hydrostatischen Fahrantrieb
zu schaffen, mittels welchem insbesondere im Bereich hoher Fahrgeschwin
digkeiten ein hoher Wirkungsgrad des Fahrantriebes erzielbar ist und mittels
welchem gleichermaßen ein einfacher konstruktiver Aufbau realisierbar ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Antrieb für ein Fahrzeug mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1 realisiert.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Der erfindungsgemäße Antrieb für ein mindestens eine Vorderachse und
mindestens eine Hinterachse aufweisendes Fahrzeug besitzt ein hydrostatisches
Getriebe mit mindestens zwei Hydromotoren und eine Kupplung. Der erste
der zwei Hydromotoren des Getriebes ist mit jeweils einem Ende seiner
Welle mit einer die Vorderachse und die Hinterachse des Fahrzeuges an
treibenden Kardanwelle verbunden, und der zweite der Hydromotoren über
trägt seine Leistung über eine Getriebestufe auf die Welle des ersten Hydro
motors, d. h. die Leistung des zweiten Hydromotors wird in das Antriebs
aggregat zusätzlich mit eingespeist, wenn ein entsprechender Leistungsbedarf
bei einem bestimmten Fahrregime dies erfordert. Auf einer Seite des ersten
Hydromotors ist eine Kupplung angeordnet, mittels welcher die Vorderachse
oder die Hinterachse vom Fahrantrieb und mittels welcher der zweite Hydro
motor vom ersten Hydromotor abkoppelbar sind. Der wesentliche Vorteil
dieses ausgesprochen flexiblen Antriebssystems besteht darin, daß mittels der
Kupplung sowohl das Einspeisen der Leistung des Hydromotors in die
Antriebsachse und damit zu den Antriebsrädern unterbrochen werden kann,
als auch der zweite Hydromotor direkt vom ersten Hydromotor abkoppelbar
ist. Damit kann ohne besonders hohe Anforderungen an das einzusetzende
Steuer- bzw. Regelungskonzept mit geringem Aufwand jeder gewünschte
Fahrzustand bzw. Betriebszustand des Antriebs für das Kraftfahrzeug erreicht
werden.
Gemäß einem speziellen Ausführungsbeispiel ist die Kupplung so gestaltet,
daß sie gleichzeitig die Vorderachse oder die Hinterachse vom Fahrantrieb
und den zweiten Hydromotor vom ersten Hydromotor abkoppeln kann.
Dadurch, daß mittels Kupplung zum einen die Vorderachse bzw. die Hinter
achse vom Fahrantrieb und der zweite Hydromotor vom ersten Hydromotor
gleichzeitig abkoppelbar sind und daß andererseits beide Antriebsstränge
separat voneinander koppelbar sind, ergibt sich ein weiterer Vorteil im
Hinblick auf die Flexibilität des Antriebs im Vergleich zu den bekannten
Antriebsystemen. Durch ein gleichzeitiges Abschalten des Antriebsstranges
durch die Kupplung und des zweiten Hydromotors von dem ersten Hydro
motor kann der Antrieb insgesamt leicht ohne großen Steuer- bzw. Regelauf
wand realisiert werden.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der erste Hydro
motor ein auf 0° verschwenkbarer Verstellmotor. Des weiteren kann auch
der zweite Hydromotor ein auf 0° verschwenkbarer Verstellmotor sein. Es
ist jedoch auch möglich, daß der zweite Hydromotor als ein Konstantmotor
ausgebildet ist, in welchem Fall sich das Antriebssystem weiter vereinfacht.
Vorzugsweise sind gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel die
Hydromotoren in Schrägscheibenbauart ausgebildet. Nur der Einsatz von
Hydromotoren in Schrägscheibenbauart ermöglicht das Anflanschen von zwei
Antriebswellen an eine Antriebseinheit.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist für beide Hydro
motoren eine gemeinsame Ansteuerung vorgesehen.
Gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel ist zwischen den die
Radachsen antreibenden Kardanwellen ein einzelner Hydromotor in Schräg
scheibenbauart vorgesehen, dessen beide gegenüberliegende Abtriebswellen
enden jeweils eine Kardanwelle direkt antreiben. Vorzugsweise ist der
Hydromotor ein auf 0° seiner Schwenkscheibe verschwenkbarer Verstell
motor. Der wesentliche Vorteil eines solchen Antriebssystems besteht im
einfachen und gegebenenfalls modulartigen Aufbau mit dadurch erleichterten
Reparatur- und Instandhaltungsmöglichkeiten.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand eines Ausführungs
beispiels in der nachfolgenden Beschreibung detailliert erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Antrieb für ein Fahrzeug mit zwischen zwei Kardanwellen
angeordnetem Getriebe, in welches ein Verstellmotor seine Leistung
einspeist;
Fig. 2 ein Antriebssystem mit unmittelbar an einer Antriebsachse des
Fahrzeuges angeordnetem Getriebe, welches einen Eingang für den
Verstellmotor und einen Ausgang für die Kardanwelle zum Antrieb
der anderen Antriebsachse besitzt;
Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines hydrostati
schen Getriebes mit zwei über eine Stirnradstufe verbundenen
Hydromotoren, welche über entsprechende Kardanwellen mit den
Fahrzeugachsen verbunden sind;
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des aus den zwei Hydromotoren und
der Stirnradstufe sowie der Kupplung bestehenden erfindungsgemäßen
Antriebskonzeptes;
Fig. 5 ein System gemäß Fig. 4, jedoch mit einer Doppelfunktion der
Kupplung; und
Fig. 6 ein System gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel mit nur
einem zwischen zwei Kardanwellen angeordneten Hydromotor.
In Fig. 1 ist ein bekanntes Antriebssystem für Radlader, Geländestapler und
Forstmaschinen dargestellt. Bei diesem Antriebssystem ist der Verstellmotor
1 an ein Verteilergetriebe 2 außen angeflanscht. Das Verteilergetriebe 2 ist
mit seinen Wellenenden, das heißt mit seinen zwei Abtriebswellenenden 3,
4 über Kardanwellen 5, 6 mit entsprechenden Differentialgetrieben der
Fahrzeugachsen 7 und 8 verbunden.
Bei dem ebenfalls bekannten Antriebssystem gemäß Fig. 2 ist das Getriebe
2 direkt an der Hinterachse befestigt. Die Hinterachse wird hier also direkt
angetrieben, wobei das Getriebe 2 einen Eingang für den Motor 1 und
einen Ausgang für ein freies Wellenende zum Anschluß einer Kardanwelle
9 besitzt. Über die Kardanwelle 9 wird die von Hydromotor 1 über das
Getriebe 2 abgeleitete Energie der Antriebsachse 8 des Vorderrades zu
geführt.
Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel eines optimierten
Mehrmotorenkonzeptes, welches insbesondere für größere Fahrzeuge einsetz
bar ist. Das Mehrmotorengetriebe 17 ist dabei zwischen den Achsen 12, 13
des Fahrzeuges angeordnet und nutzt die durchgehende Welle eines Verstell
motors 19 zum Antrieb der Vorderachse 13 und der Hinterachse 12. Die
durchgehende Welle des Verstellmotors 19 weist jeweils Wellenenden 20, 21
auf. Ein zweiter Verstellmotor 18 ist über eine Stirnradstufe 22 und eine
Kupplung 23 mit der Welle des Verstellmotors 19 verbunden. Über die
jeweiligen Kardanwellen 10, 11 wird die Antriebsenergie zu den Antriebs
achsen 12, 13 der Fahrzeugräder geleitet. Durch die höhere Übersetzung des
Verstellmotors 18 erzeugt dieser im wesentlichen die hohe Zugkraft des
Fahrzeuges bei langsamer Fahrgeschwindigkeit. Mit zunehmender Geschwin
digkeit wird die Schwenkscheibe dieses Verstellmotors zum Schluckvolumen
Null verstellt. Nun wird dieser Verstellmotor 18 mittels der Kupplung 23
vom Fahrantrieb abgekuppelt. Dadurch treibt nun nur noch der Verstellmotor
19 das Fahrzeug an und realisiert das Erreichen der Fahrzeugendgeschwin
digkeit bei guten Wirkungsgraden, da der Verstellmotor 18 durch sein
Abkuppeln keine mechanischen Verluste mehr aufweist. Der Vorteil eines
solchen Antriebssystems besteht deshalb darin, daß bei hohen Geschwindig
keiten ein Allradantrieb nicht erforderlich ist und mittels der Kupplung 23
leicht entweder die Verbindung des Antriebsgetriebes zu den entsprechenden
Antriebsachsen 10, 11 und die Verbindung des Verstellmotors 18 zu dem
Verstellmotor 19 unterbrochen werden kann.
In Bild 4 ist der erfindungsgemäße Antrieb dargestellt. Der Hydromotor 19
besitzt aber eine durchgehende Welle mit den Wellenenden 20, 21, welche
mit den Kardanwellen (nicht gezeigt) verbunden sind. Der Verstellmotor 18
ist über eine Stirnradstufe 22 mit dem Verstellmotor 19 verbunden. Über
die Kupplung 23 kann ein Trennen des Verstellmotors 18 vom Verstellmotor
19 und somit von den Antriebsachsen erfolgen.
Fig. 5 zeigt einen Antrieb gemäß Fig. 4, bei welchem die Kupplung 24 im
Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 zwei Funktionen
gleichzeitig erfüllt. Sie trennt den Verstellmotor 18 vom Verstellmotor 19
und gleichzeitig die Hinterachse von der Vorderachse ab. Diese Achsen
trennung eliminiert Verspannungszustände zwischen den Achsen bei hohen
Fahrgeschwindigkeiten. Bei höherer Fahrgeschwindigkeit ist der Antrieb einer
Achse vollkommen ausreichend.
Gemäß Fig. 6 ist es anstelle eines Getriebes mit zwei Hydromotoren, wie
es in Fig. 3 dargestellt ist, auch möglich, einen einzelnen Hydromotor (25)
als Schrägscheibenmotor direkt mit seinen Wellenenden (20, 21) mit den
entsprechenden Kardanwellen (10, 11) zum Antrieb der jeweiligen Radachsen
(12, 13) vorzusehen. Ein derartiges Antriebssystem ist besonders einfach im
Aufbau, da zum einen lediglich ein Hydromotor benötigt wird, zum anderen
auf ein zusätzliches Getriebe und eine Kupplung gänzlich verzichtet wird.
Dieser vereinfachte Aufbau ist sinnvoll, wenn das Produkt aus maximaler
Zugkraft und maximaler Geschwindigkeit des Fahrzeuges klein sind.
Sowohl im Fall des Einsatzes eines Antriebes mit zwei Hydromotoren (18,
19), wobei der zweite Hydromotor (18) über eine Stirnwandstufe (22) mit
dem ersten gekoppelt ist und zusätzlich eine Kupplung vorgesehen ist, als
auch bei dem Ausführungsbeispiel mit nur einem Hydromotor (25), welcher
direkt mit seinen Wellenenden (20, 21) an den Kardanwellen (10, 11)
angeflanscht ist, besteht der Vorteil durch die Anordnung des Antriebes im
wesentlichen in der Fahrzeugmitte unter anderem auch darin, daß weitestge
hend standardisierte Bauteile bzw. Baugruppen Einsatz finden. Das gesamte
Antriebssystem kann dabei modulartig aufgebaut sein, so daß Reparatur und
Austauschbarkeit der Teile rasch realisiert werden können und zum anderen
auch ein Austauschen des Antriebes je nach Einsatzzweck leicht vorgenom
men werden kann.
Claims (8)
1. Antrieb für ein mindestens eine Vorderachse (13) und mindestens eine
Hinterachse (12) aufweisendes Fahrzeug mit einem hydrostatischen
Getriebe (17) mit mindestens zwei Hydromotoren (18, 19) und einer
Kupplung (23), wobei der erste (19) der zwei Hydromotoren des Ge
triebes (17) mit jeweils einem Ende (20, 21) seiner Welle mit einer die
Vorderachse (13) und die Hinterachse (12) des Fahrzeuges antreibenden
Kardanwelle (11, 10) verbunden ist und der zweite (18) der Hydromo
toren über eine Getriebestufe (22) seine Leistung auf die Welle des
ersten Hydromotors (19) überträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Hydromotor (19) mit der Kupplung (23) verbunden ist, mittels
welcher die Vorderachse (13) oder die Hinterachse (12) vom Fahr
antrieb und der zweite Hydromotor (18) vom ersten Hydromotor (19)
abkoppelbar sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung
(23) so gestaltet ist, daß sie gleichzeitig die Vorderachse (13) oder die
Hinterachse (12) vom Fahrantrieb und den zweiten Hydromotor (18)
vom ersten Hydromotor (19) abkoppelt.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Hydromotor (19) ein auf 0° verschwenkbarer Verstellmotor ist.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Hydromotor (18) ein auf 0° verschwenkbarer Verstell
motor ist.
5. Antrieb nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydromotoren (19, 18) in Schrägscheibenbauart ausgeführt sind.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Hydromotoren (19, 18) eine gemeinsame Ansteuerung
vorgesehen ist.
7. Antrieb für ein mindestens eine Vorderachse (13) und mindestens eine
Hinterachse (12) aufweisendes Fahrzeug mit einem Hydromotor (25) in
Schrägscheibenbauart, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydromotor (25)
mit jeweils einem Ende seiner Weile mit einer die Vorderachse (13)
und die Hinterachse (12) des Fahrzeuges antreibenden Kardanwelle (11,
10) direkt verbunden ist.
8. Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydromotor
(25) ein auf 0° verschwenkbarer Verstellmotor ist.
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1996
- 1996-03-19 DE DE1996110821 patent/DE19610821C2/de not_active Expired - Fee Related
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