DE19610748A1 - Schraube oder Mutter mit Indikator bezüglich eines unbefugten Lösens der Verschraubung - Google Patents
Schraube oder Mutter mit Indikator bezüglich eines unbefugten Lösens der VerschraubungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Schraube oder Mutter mit einer
Mehrkantmitnahme nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie sie
beispielsweise aus der US-PS 3 656 396 als bekannt hervorgeht.
Bei manchen sicherheitsrelevanten Verschraubungen mit dokumenta
tionspflichtigem Schraubenanzugsparametern haftet der Produzent
für die Sicherheit und Haltbarkeit der Verschraubung. Es kommen
jedoch genügend Fälle von Reparaturen auch im Bereich solcher
sicherheitsrelevanter Verschraubungen durch versierte Laien vor,
bei denen dann im Fall unsachgemäßer Wiedermontage der Ver
schraubung durch den Laien die Verschraubung versagen kann und
dann unberechtigte Haftungsansprüche gegen den Produzenten gel
tend gemacht werden könnten.
Die US-PS 3 656 396 zeigt eine Schraube mit Sechskantkopf, bei
dem axial verlaufende wulstartige Vorsprünge im Bereich der Kan
ten des Schraubenkopfes angebracht sind. Die gezeigte Schraube
ist im Zustand der Montage der Verschraubung bereits mit einer
Lackierung versehen und die Vorsprünge sollen die Berührungsflä
che zwischen Schraube und Schraubenschlüssel und demgemäß die
Verletzung der Lackierung der Schraube beim Anziehen der Ver
schraubung minimal halten. Ein Nachweis eines unbefugten Lösens
der Verschraubung, nachdem der Gebrauchsgegenstand an den Kunden
bereits ausgeliefert worden war, ist mit dieser Verschraubung
nicht möglich.
Die DE-OS 23 52 380 zeigt Schraubenköpfe unterschiedlichster
Form mit Noppen oder Materialüberständen, die durch den entspre
chenden Schlüssel beim Anziehen der Schraube druckbeansprucht
werden. Die Noppen oder Materialüberstände sind so geformt und
dimensioniert, daß sie der Beanspruchung des Soll-Anzugsmomentes
gerade noch standhalten können, aber bei einem leichten Über
schreiten des Soll-Momentes in der Weise nachgeben, daß der
Schlüssel keinen Halt mehr am Schraubenkopf finden kann und in
Anzugsdrehrichtung ohne nennenswerten Widerstand nachgibt. Die
Noppen oder Materialüberstände haben also die Funktion einer Be
grenzung des Anzugsmomentes. Dadurch kann bei diesen Schrauben
durch eine Sichtprüfung erkannt werden, ob die Verschraubung
ordnungsgemäß angezogen worden ist. Auch die in der DE-OS 26 25
142 gezeigten Schrauben begrenzen das Anzugsdrehmoment, indem
der Sechskantkopf über eine Sollbruchstelle an einen weiteren
Kopf, einem Haltekopf angekoppelt ist und bei Erreichen des
Soll-Anzugsmomentes abgeschert wird. Diese Arten von Schrauben
mit im Kopf integrierter, nach dem Erstgebrauch zerstörter
Drehmomentbegrenzung lassen lediglich währen der Serienmontage
durch eine Sichtprüfung erkennen, ob die Verschraubung ord
nungsgemäß angezogen ist. Auch mit diesen Schraubentypen kann
ein unbefugtes Lösen der Verschraubung z. B. durch den Kunden
nicht nachgewiesen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgemäß zugrundegelegte
Schraube oder Mutter dahingehend zu verbessern, daß an ihr auch
nach längerer Zeit und bei u. U. stark verschmutzter Verschrau
bung gegebenenfalls einwandfrei nachgewiesen werden kann, daß
die Verschraubung von einer nicht autorisierten Stelle gelöst
und wieder montiert worden war. Es geht um den im Zusammenhang
mit der Produzentenhaftung zu erbringenden Nachweis, daß an si
cherheitsrelevanten und dokumentationspflichtigen Verschrau
bungsstellen eine Verschraubung von einer nicht autorisierten
Stelle gelöst worden war und somit die Verantwortung für das
tatsächliche Einhalten des vorgeschriebenen Anzugsmomentes für
diese Verschraubung dem Produzenten nicht mehr zugemutet werden
kann.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung der gattungsgemäßen
Schraube oder Mutter erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Die Druckwarzen oder Druckwul
ste, die auf einigen der beim Lösen beanspruchten Flächen der
Mehrkantmitnahme angeordnet sind, sind so dimensioniert, daß sie
unter der beim Lösen einer ordnungsgemäß angezogenen Schraube
oder Mutter auftretenden, vom Schraubenschlüssel verursachten
Flächenpressung flachgedrückt oder in diesem Sinne zumindest
bleibend verformt werden. Wird diese Schraube oder Mutter beim
Wiedereinbau des demontierten Teiles wiederverwendet, so läßt
sich aufgrund der auch noch nach Jahren oder unter starker Ver
schmutzung oder Korrosion sichtbaren Abflachung der Druckwarzen
oder Druckwulste noch einwandfrei nachweisen, daß die Verschrau
bung gelöst worden war und somit der Produzenten im Schadensfall
für eine nicht-ordnungsgemäße Montage der Verschraubung nicht
haftbar gemacht werden kann. Wird statt der mit sichtbaren Löse
spuren versehenen, ursprünglichen Schraube oder Mutter beim Wie
dereinbau des demontierten Teiles eine andere Schraube, z. B.
eine Neuschraube oder Neumutter in Standardausführung verwendet,
so kann auch nach langer Zeit und/oder nach Verschmutzung oder
Korrosion das gänzliche Fehlen einer Druckwarze an den Mehrkant
mitnahmen festgestellt und auch so eine unautorisierte Manipula
tion am Produkt nachgewiesen werden.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schraube
oder Mutter liegen darin, daß nach einem erstmaligen ordnungs
gemäßen Anziehen der Verschraubung ein Lösen der Verschraubung
eindeutig erkennbar und nachweisbar ist, nämlich durch den Ver
formungszustand der Druckwarze oder des Druckwulstes oder dessen
gänzliches Fehlen.
Die Erfindung ist nachfolgend noch an Hand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert; dabei zeigen
Fig. 1 eine axiale Ansicht auf eine Mutter, die auf einen
Schraubenschaft aufgedreht ist, sowie einen Querschnitt
durch eine aufgesetzte Schrauberstecknuß und
Fig. 2 eine vergrößerte Einzeldarstellung der Einzelheit 11 aus
Fig. 1, die Druckwarze zeigend.
Die in Fig. 1 in einer axialen Ansicht gezeigte Mutter 2 soll
auf einen Schraubenschaft 1 mittels einer aufgesetzten, im Quer
schnitt dargestellten, drehantreibbaren Schrauberstecknuß 4 auf
gedreht werden. Die Mutter und die Schrauberstecknuß - oder all
gemeiner gesagt der Schraubenschlüssel - sind zur Drehmoment
übertragung mit einer Mehrkantmitnahme 3 versehen, die beim dar
gestellten Ausführungsbeispiel mutternseitig als außengezahnter
Zapfen ausgebildet ist; der kooperierende Schraubenschlüssel 4
ist mit einem entsprechend negativ geformten Mehrkantmitnahme -
Kontur 4′ in Fig. 2 - versehen. Es sind ohne weiteres auch an
dere Mehrkantmitnahmen denkbar und möglich, z. B. Außensechskant,
Innensechskant, innengezahnte Öffnung, Vierkant o. dgl. mehr. In
gleicher Weise ist auch ein Fall einer entsprechenden Drehmo
mentverbindung zwischen einem Schraubenkopf und einem Schrauben
schlüssel denkbar und auf vielfältige Weise realisierbar. In je
dem Fall weist die Mehrkantmitnahme einen ersten Satz von Flä
chenanteilen 5 in der Mehrkantmitnahme 3 auf, die beim Anziehen
(Drehrichtung 8) der Mutter 2 (oder einer Schraube) auf Flächen
pressung druckbeansprucht werden, und die Mehrkantmitnahme
enthält ferner einen zweiten Satz von Flächenanteilen 6, die
beim Lösen der Mutter druckbeansprucht werden.
Bei der Verschraubung handelt es sich um sicherheitsrelevante
und dokumentationspflichtige Verschraubungsstellen, bei denen im
Zusammenhang mit der Produzentenhaftung beispielsweise in Scha
densfällen - meist erst Jahre nach der Fahrzeugauslieferung an
den Kunden - u. U. nachgewiesen werden muß, daß der Produzent
seiner Sorgfaltspflicht genügt hat und die Verschraubung nach
weisbar mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment angezogen wurde.
Gelegentlich wird eine solche Verschraubung von einer nicht-au
torisierten Stelle gelöst, wodurch die Verantwortung für das
tatsächliche Einhalten des vorgeschriebenen Anzugsmomentes für
diese Verschraubung dem Produzenten nicht mehr zugemutet werden
kann. Eine solche unautorisierte Manipulation an der Verschrau
bung muß allerdings gegebenenfalls - wie gesagt, auch nach län
gerer Zeit und/oder bei stark verschmutzter Verschraubung - ein
wandfrei nachgewiesen werden. Dabei muß bewiesen werden können,
daß die Verschraubung von einer nicht autorisierten Stelle ge
löst und wieder montiert worden war.
Um einen solchen Nachweis erforderlichenfalls führen zu können,
ist auf einigen Einzelflächen des zweiten, beim Lösen (Dreh
richtung 9) beanspruchten Satzes von Flächenanteilen 6 jeweils
eine vorstehende Druckwarze 7 angeformt. Alle beim Lösen druck
beanspruchten Flächenanteile 6 der Mehrkantmitnahme 3 der Mutter
weisen gegenüber den entsprechenden Flächenanteilen der Mehr
kantmitnahme des kooperierenden Schraubenschlüssels - Kontur 4′
- ein Spiel 10 entsprechend der Höhe der vorstehenden Druckwarze
auf. Die Flächenanteile 6 sind also gegenüber einer Normalkontur
des jeweiligen Typs von Mehrkantmitnahme um dieses Spiel zurück
versetzt oder freigelegt. Beim Aufsetzen eines Schraubenschlüs
sels auf die verschraubungsseitige Mehrkantmitnahme tritt trotz
dem kein spürbares Spiel in der Drehmomentverbindung zwischen
Verschraubungselement und Schraubenschlüssel zumindest beim Auf
stecken des Schlüssels und beim Anziehen der Verschraubung auf,
weil dieses Spiel bei geringen in Drehrichtung 9 (Lösen) wir
kenden Drehmomenten durch die Druckwarzen 7 ausgeglichen wird.
Die Verschraubung läßt sich mit jedem beliebigen, passenden
Schraubenschlüssel ohne weiteres lösen, wobei zum Lösen das ur
sprünglich aufgebrachte Anzugsmoment zuzüglich eines gewissen
Losbrechmomentes aufgebracht und an der Drehmitnahme übertragen
werden muß. Die Druckwarzen 7 stehen dabei unter einer so hohen
vom Schraubenschlüssel 4 verursachten Flächenpressung, daß sie
die Druckwarzen flachdrücken oder sie in diesem Sinne zumindest
deutlich bleibend verformen. Dieser strichliert angedeutete Ver
formungszustand 7′ ist recht deutlich und bleibt auch unter
starker Korrosion oder Verschmutzung einwandfrei erkennbar. Der
Umstand, daß eine so verformte Schraube oder Mutter oder aber
eine Schraube bzw. Mutter ganz ohne Druckwarzen an der betref
fenden Verschraubungsstelle angetroffen wird, zeigt eindeutig
an, daß die Verschraubungsstelle von einer nicht-autorisierten
Stelle geöffnet worden war.
Claims (2)
1. Schraube oder Mutter mit einer Mehrkantmitnahme (z. B. Au
ßensechskant, Innensechskant, außengezahnter Zapfen, innenge
zahnte Öffnung, Vierkant o. dgl. mehr) zur Kooperation mit einem
entsprechend geformten Schraubenschlüssel, mit einem ersten Satz
von Flächenanteilen in der Mehrkantmitnahme, die beim Anziehen
der Schraube oder Mutter und mit einem zweiten Satz von Flächen
anteilen, die beim Lösen der Schraube oder Mutter auf Flächen
pressung druckbeansprucht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest auf einigen Einzelflächen des zweiten, beim Lösen
(Drehrichtung 9) beanspruchten Satzes von Flächenanteilen (6)
jeweils wenigstens eine vorstehende Druckwarze (7) oder ein
Druckwulst angeformt ist, die/der unter der beim Lösen (Dreh
richtung 9) einer ordnungsgemäß angezogenen Schraube oder Mutter
(2) auftretenden, vom Schraubenschlüssel (4) verursachten Flä
chenpressung flachgedrückt oder in diesem Sinne zumindest
verformt wird (7′) bzw. werden.
2. Schraube oder Mutter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beim Lösen (Drehrichtung 9) druckbeanspruchten Flächen
anteile (6) der Mehrkantmitnahme (3) der Schraube oder Mutter
(2) gegenüber den entsprechenden Flächenanteilen der Mehrkant
mitnahme des kooperierenden Schraubenschlüssels (Kontur 4′) ein
Spiel (10) entsprechend der Höhe der vorstehenden Druckwarze (7)
oder des Druckwulstes aufweisen.
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