DE19610054C2 - Gleitfläche für Sportgerät - Google Patents
Gleitfläche für SportgerätInfo
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- B29K2027/00—Use of polyvinylhalogenides or derivatives thereof as moulding material
- B29K2027/12—Use of polyvinylhalogenides or derivatives thereof as moulding material containing fluorine
Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitfläche für ein Sportgerät zum Gleiten auf Eis und
Schnee, wobei die Gleitfläche zumindest teilweise eine Fluorpolymere enthaltende
Beschichtung umfaßt. Die Erfindung betrifft ferner ein Sportgerät mit einer solchen
Gleitfläche.
Sportgeräte mit Gleitflächen sind in erster Linie aus dem wintersportlichen Anwen
dungsbereich bekannt. Hierzu gehören beispielsweise Bobs, Schlitten, Schlittschuhe,
Skier oder dergleichen.
An Gleitflächen dieser Sportgeräte werden in der Regel mehrere Anforderungen
gestellt: Zunächst müssen sie überhaupt ein Gleiten des Sportgeräts ermöglichen,
gleichzeitig sollten sie aber möglichst eine gewisse Härte aufweisen, um einen über
mäßigen Verschleiß und Abrieb zu verhindern und damit eine lange Lebensdauer der
Beschichtung oder gar des Sportgerätes sicherzustellen, da die Gleitflächen beim
Einsatz oft großen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
Diesen Anforderungen müssen selbstverständlich auch Sportgeräte für den Einsatz im
Hochleistungssport genügen. Zusätzlich ist in diesem Bereich aber wünschenswert,
daß die Beschichtungen wiederholbar mit gleichen Eigenschaften herzustellen sind,
weshalb sie mit möglichst exakt festlegbare Beschichtungsverfahren erzeugt werden
sollten, und daß die Beschichtung unter Umständen Raum für Variationen und
individuelle Anpassungen bieten.
Aus der Patentschrift AT 397 208 B ist ein Skibelag auf der Basis von Polyethylen mit
einem fluorhaltigen Additiv, beispielsweise auf der Basis eines Fluorpolymers, von bis
zu 5 Gew.-% bekannt. Das Additiv wird dem Polyethylen zugesetzt und anschließend
der Skibelag durch Schneckenextrusion, Kolbenstrangpressen oder Preßsintern
hergestellt.
Die Patentschrift AT 394 951 B beschreibt einen mehrschichtigen Gleitbelag für Ski
laufsohlen oder andere Gleitflächen wie Kufen von Schlitten, die sich aus einer
metallischen Grundschicht, einer Klebeschicht auf der einen Seite der Grundschicht
und einer Kunststoff-Gleitschicht auf der anderen Seite der Grundschicht zusammen
setzt. Die Gleitschicht besteht aus Fluorpolymeren wie PTFE (Polytetrafluorethylen)
und wird auf die metallische Grundschicht thermisch aufgesintert.
Aus der DE 40 16 267 A1 ist ein Gleitbelag für Skier bekannt, der aus Polyethylen und
aus darin eingebetteten hochlegierten Metallpartikeln mit einer Korngröße zwischen 1
und 200 µm besteht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gleitfläche und ein
Sportgerät der eingangs genannten Art aufzuzeigen, welche eine Verbesserung der
Gleiteigenschaften sicherstellen. Darüber hinaus sollte möglichst eine Beschichtung
mit einer derartige Härte vorgesehen sein, daß ein schneller Abrieb und Verschleiß
verhindert werden kann. Schließlich sollte die Erfindung einen Einsatz im Bereich des
Hochleistungssports erlauben.
Diese Aufgabe wird für die Gleitfläche dadurch gelöst, daß die Beschichtung mittels
eines thermischen Spritzverfahrens aufgebracht ist und daß die Beschichtung Fluor
polymere mit einem Anteil zwischen 5 und 50 Gew.-% umfaßt.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß Gleitflächen mit einer erfindungsgemäßen
Gleitbeschichtung verbesserte Gleiteigenschaften aufweisen. Die Vorteile ergeben sich
dadurch, daß die Beschichtung mittels eines thermischen Spritzverfahrens, insbeson
dere mittels autogenen Flammspritzens oder Hochgeschwindigkeits-Flammspritzens,
mittels Lichtbogen- oder Plasmaspritzens, mittels Detonationsspritzens oder mittels
Laserspritzens aufgebracht wird.
Thermische Spritzverfahren sind beispielsweise aus
- - Übersicht und Einführung in das "Thermische Spritzen", Peter Heinrich, Linde-Berichte aus Technik und Wissenschaft, 5211982, Seiten 29 bis 37,
oder
- - Thermisches Spritzen-Fakten und Stand der Technik, Peter Heinrich, Jahrbuch Oberflächentechnik, Band 48, Metall-Verlag GmbH,
bekannt.
Thermische Spritzverfahren zeichnen sich im wesentlichen dadurch aus, daß sie
gleichmäßig aufgetragene Beschichtungen ermöglichen. Durch thermische Spritz
verfahren aufgetragene Beschichtungen können durch Variation der Spritzmaterialien
an unterschiedliche Anforderungen angepaßt werden. Die Spritzmaterialien können
dabei in Form von Drähten, Stäben oder als Pulver verarbeitet werden. Beim thermi
schen Spritzen kann zusätzlich eine thermische Nachbehandlung vorgesehen sein.
Als Fluorpolymere eignen sich insbesondere Polyfluortetraethylen (PTFE), Ethylen
fluortetraethylen (ETFE), Perfluoralkoxid (PFA) und/oder fluoriniertes Ethylenpropylen
(FEP).
Ein Sportgerät mit einer erfindungsgemäß fluorpolymerhaltigen Beschichtung auf der
Gleitfläche erhält durch das Auftragen der Beschichtung mittels eines thermischen
Spritzverfahrens eine Gleitbeschichtung, die einerseits dank der darin enthaltenen
Fluorpolymere wesentlich verbesserte Gleiteigenschaften aufweist und andererseits
aufgrund des verwendeten Auftragsverfahrens eine Gleichmäßigkeit (hinsichtlich der
Schichtdicke, aber auch hinsichtlich der Materialverteilung in der Beschichtung)
sicherstellt. Dies ist bei den bislang bekannten Beschichtungen beispielsweise durch
Aufgießen der Beschichtung nur schwer oder unzureichend erreichbar. Zusätzlich
kann bei Verwendung von thermischen Spritzverfahren zur Erzeugung der Beschich
tung durch Variation der eingesetzten Spritzmaterialien eine Anpassung an spezielle
Anforderungen in einem weiten Bereich erfolgen. So können beispielsweise die
Gleiteigenschaft der Beschichtung hinsichtlich der beim Einsatz des Sportgeräts
herrschenden Temperaturen (beispielsweise etwa um den Gefrierpunkt von Wasser
oder unterhalb des Gefrierpunktes von Wasser) optimiert werden.
Das Spritzmaterial kann prinzipiell ausschließlich aus Fluorpolymeren bestehen.
Bevorzugt wird jedoch eine Mischung aus Fluorpolymeren und Metallen, Metall
legierungen, Oxiden wie Al₂O₃ und/oder TiO₂, Carbiden undloder keramischen
Materialien. Zusätzlich zu den Fluorpolymeren können die Beschichtungen insbe
sondere umfassen: Wolfram, Kobalt, Nickel, Chrom, Eisen, Bor, Silizium, Molybdän,
Mangan, Tantal, Zinn, Kupfer, Blei undloder Kohlenstoff, Legierungen der vorgenann
ten Metalle, deren Oxide undloder Carbide. Besonders eignet sich eine Beschichtung,
die Fluorpolymere mit einem Anteil zwischen 5 und 20 Gew.-% umfaßt.
Die genannten Beschichtungen eignen sich insbesondere zum Auftragen auf einen
metallischen Untergrund, der eine thermische Bearbeitung der Oberfläche problemlos
zuläßt. Die Gleitbeschichtung kann daher insbesondere auf einem metallischen Unter
grund aufgebracht sein.
Die erfindungsgemäße Gleitfläche mit Beschichtung kann in Form einer Kufe mit einer
zumindest teilweise Fluorpolymere enthaltenden Gleitbeschichtung vorliegen. Auch
hier ist die Beschichtung zumindest teilweise mittels eines thermischen Spritzverfah
rens aufgebracht. Die oben für die Gleitfläche erörterten Ausgestaltungen gelten
entsprechend für die Kufe.
Claims (7)
1. Gleitfläche für ein Sportgerät zum Gleiten auf Eis und Schnee, z. b. für Bobs
Schlitten, Schlittschuhe, Skier oder dergleichen, wobei die Gleitfläche zumindest
teilweise eine Fluorpolymere enthaltende Beschichtung umfaßt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung mittels eines thermischen Spritz
verfahrens aufgebracht ist und daß die Beschichtung Fluorpolymere mit einem
Anteil zwischen 5 und 50 Gew.-% umfaßt.
2. Gleitfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil zwischen 5
und 20 Gew. -% beträgt.
3. Gleitfläche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluor
polymere der Beschichtung Polyfluortetraethylen (PTFE), Ethylenfluortetraethylen
(ETFE), Perfluoralkoxid (PFA) undloder fluoriniertes Ethylenpropylen (FEP)
umfassen.
4. Gleitfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung neben Fluorpolymeren Metalle, Metallegierungen, Oxide,
insbesondere Al₂O₃ undloder TiO₃, Carbide undloder keramische Materialien
umfaßt.
5. Gleitfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung auf einem metallischen Untergrund aufgebracht ist.
6. Gleitfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
thermische Spritzverfahren autogenes Flammspritzen oder Hochgeschwindig
keits-Flammspritzen, Lichtbogen- oder Plasmaspritzen, Detonationsspritzen oder
Laserspritzen ist.
7. Sportgerät mit einer Gleitfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
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