DE19608801C2 - Hydraulisches Lasthalte- bzw. Senkbremsventil - Google Patents
Hydraulisches Lasthalte- bzw. SenkbremsventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Lasthalte- bzw.
Senkbremsventil, wie es bei hydraulischen Maschinen mit heb-
und senkbaren Organen Anwendung findet, beispielsweise von
Schaufelbaggern, hydraulischen Winden, hydraulischen Kränen
und dergl.
Bei solchen Maschinen dient das Lasthalte- bzw. Senkbremsven
til als zwischen Steuerventil und Hydraulikzylinder geschal
tetes Sicherheitsorgan zur Wahrnehmung von Sicherheitsfunk
tionen gegen eine ungewollte Absenkung des angehobenen Organs
der betreffenden Maschine unter dessen Eigengewicht oder der
Lasteinwirkung einer getragenen Last und insbesondere der
Verhinderung eines gefährlichen Absackens der Last bzw. des
Lasttragorgans der Maschine zur Verhütung von Unfällen im
Falle von Störungen im Hydrauliksystem, da das Steuerventil,
mit welchem die Zustände "Heben", "Senken", und "Stop"
schaltbar sind, insbesondere im Rohrbruchfall diese Sicher
heitsfunktionen nicht wahrnehmen kann.
Solche Lasthalte- bzw. Senkbremsventile sind bekannt. Sie
vereinen üblicherweise in sich mehrere Funktionen, nämlich
erstens das leckagefreie Halten der maximal auftretenden
Last, zweitens die Druckbegrenzung des lastseitig auftreten
den Druckwerts, drittens das Aufsteuern zum gewollten Absen
ken der Last, und viertens eine Rückschlagventilfunktion beim
Heben der Last.
Im Hinblick auf eine wirtschaftliche und kostengünstige Bau
weise ist man bestrebt, solche Lasthalte- bzw. Senkbremsven
tile so zu bauen, daß alle Funktionskomponenten in einer Ach
se angeordnet und demgemäß in eine Längsbohrung eines Ventil
blocks eingebaut werden können.
Dementsprechend sind solche aus der Praxis bekannte Lasthal
te- bzw. Senkbremsventile als Kolbenventile aufgebaut und
weisen einen axial beweglichen Ventilkolben auf, der mittels
einer Schraubenfeder axial in seine Schließstellung vorge
spannt ist. Die Axialbohrung, in welcher der Ventilkolben be
weglich ist, steht mit axial versetzt angeordneten Querboh
rungen des Ventilblocks in Verbindung, die an das als Wege
steuerventil ausgebildete Steuerventil bzw. an den Hydraulik
zylinder angeschlossen sind. Diese beiden Querbohrungen sind
also über die Axialbohrung miteinander verbunden, in welcher
der Ventilkolben verläuft. Außerdem sitzt in dem Axialboh
rungsabschnitt zwischen den beiden Querbohrungen eine Hülse,
die sowohl mit Bezug auf den Ventilblock wie auch mit Bezug
auf den Ventilkolben axial verschieblich ist und ebenfalls
mittels einer Schraubendruckfeder gegensinnig zum Ventilkol
ben in eine Schließstellung vorgespannt ist. Ventilkolben und
Hülse arbeiten in der Weise miteinander zusammen, daß ein
zwischen dem Axialbohrungsabschnitt und dem im Durchmesser
kleineren Ventilkolben vorhandener Ringspalt verschlossen
wird, wenn sowohl der Ventilkolben als auch die Hülse sich in
der Schließstellung befinden.
Die mit dem Steuerventil verbundene Querbohrung befindet sich
dabei, auf die Richtung der Federvorspannung der Hülse bezo
gen, vorderhalb der Hülse, und die mit dem Hydraulikzylinder
verbundene Querbohrung hinterhalb der Hülse in Verbindung mit
der Axialbohrung.
Damit ergibt sich die Lasthaltefunktion des Ventils in der
Weise, daß bei angehobenem Lasttragorgan der lastbedingte
Hydraulikdruck in gleicher Richtung wie die Federvorspannung
auf die Hülse wirkt, diese also in der Schließstellung
gehalten wird, und außerdem in gewissem Maße auf den Ventil
kolben in Öffnungsrichtung wirkt, dieser aber auf Grund der
entsprechend starken Federvorspannung in der Schließstellung
verbleibt. Die Federvorspannung des Ventilkolbens ist übli
cherweise einstellbar und bewirkt eine Druckbegrenzungsfunk
tion auf der Lastseite, indem bei Überschreiten des zulässi
gen Drucks der lastseitige Hydraulikdruck den Ventilkolben
entgegen seiner Federvorspannung etwas öffnet. Zum Heben der
Last bewirkt der von Steuerventil kommende, nun gegen die Fe
dervorspannung der Hülse wirkende Hydraulikdruck zum Heben
des Lastorgans ein Öffnen der Hülse entgegen deren Federvor
spannung, so daß der Druck zum Hydraulikzylinder gelangt und
das Heben des Lastorgans bewirkt, während der Ventilkolben in
seiner Schließstellung verbleibt. Die Hydraulikverbindung er
folgt in diesem Zustand durch den bei zurückgedrückter Hülse
zwischen der Hülse und dem Kolben geschaffenen Ringspalt.
Zum gewollten Absenken der Last wird gleichzeitig mit dem ge
gensinnigen Beaufschlagen des Hydraulikzylinders ein Auf
steuerdruck über einen Aufsteueranschluß an den Ventilkolben
angelegt, um diesen entgegen seiner Federvorspannung in Öff
nungsrichtung zu verschieben, während die Hülse in ihrer
Schließstellung verbleibt. Dabei wird durch die Verschiebung
des Ventilkolbens ein Ringspalt zwischen Hülse und Ventilkol
ben und somit eine Hydraulikverbindung zwischen den Querboh
rungen hergestellt.
Der Federraum, in welchem sich die den Ventilkolben in dessen
Schließrichtung vorspannende Druckfeder befindet, ist durch
eine üblicherweise im Ventilkolben verlaufende Bohrung ent
lastet, die in einen Raum führt, der mit einem Anschluß zum
Hydrauliktank in Verbindung steht. Dadurch wird verhindert,
daß der Federraum durch ausleckendes Hydrauliköl unter Druck
gesetzt und dadurch ein Aufsteuern des Ventilkolbens blo
ckiert werden kann.
Die vorstehend beschriebene, aus der Praxis bekannte Kon
struktion von hydraulischen Lasthalte- bzw. Senkbremsventilen
umfaßt also die Merkmale a), b), c), d), e), f), k), l), m)
und n) des anliegenden Patentanspruchs 1 auf.
Nun besteht aber ein zwar geringes, jedoch im Hinblick auf
mögliche Unfallfolgen doch sehr bedeutendes Risiko insoweit,
als die Feder, die den Ventilkolben in seine Schließrichtung
vorspannt, brechen könnte. Ein solcher Federbruch hätte ein
schlagartiges Öffnen des Ventilkolbens und ein entsprechendes
Absacken der Last zur Folge. Dies ist insbesondere bei Hy
draulikkränen gefährlich, wo ein hydraulisch betätigter Aus
leger absacken und ein solches Absacken bereits zum Umstürzen
des Krans führen kann. Aber auch bei Schaufelbaggern oder an
deren hydraulischen Maschinen ist dieses Risiko im Hinblick
darauf, daß Menschen von der absackenden Last erschlagen oder
erdrückt werden können, doch sehr bedeutsam.
Für Hydraulikkräne gibt es daher bereits besondere Ausführun
gen solcher Lasthalte- bzw. Senkbremsventile, bei denen der
Ventilkolben im statischen Einsatzfall nicht nur durch Feder
kraft, sondern zusätzlich hydraulisch in Schließrichtung vor
gespannt ist, wobei dann jeweils zum Aufsteuern eine Entla
stung der hydraulischen Ventilkolbenvorspannung erfolgen muß.
In diesem Fall läßt sich das Lasthalte- bzw. Senkbremsventil
aber nicht mehr einachsig aufbauen, weshalb solche besonders
sicheren Ventilvorrichtungen auch besonders teuer sind.
Es gibt aber auch bereits Konstruktionsvorschläge für hydrau
lische Lasthalte- und Senkbremsventile, bei denen die Mög
lichkeit eines Federbruchs der auf den Ventilkolben wirkenden
Vorspannfeder berücksichtigt ist. Solche Vorschläge sind aus
der DE-OS 23 52 742 und der EP-0 163 771 A2 bekannt.
Die Anordnung nach der DE-OS 23 52 742 weist die Merkmale a)
und b) sowie teilweise das Merkmal c) des Patentanspruchs 1
auf. Die Federkammer, in welcher die Schraubendruckfeder zur
Vorspannung des Ventilkolbens untergebracht ist, ist aller
dings über eine Axialnut mit der lastdruckbeaufschlagten
Querbohrung verbunden, so daß die Federkammer
druckmittelgefüllt ist. Über eine Axialbohrung im Ventilkol
ben mit einem eingebauten federbelasteten Rückschlagventil
steht die Federkammer mit der anderen Querbohrung in Verbin
dung. Die Anordnung der beiden Querbohrungen in Bezug auf die
Schließrichtung des Ventilkolbens ist also umgekehrt wie beim
oben beschriebenen Stand der Technik. Diese umgekehrte Anord
nung der Querbohrungen hat zur Folge, daß die Federvorspan
nung auf den Ventilkolben durch den Lastdruck hydraulisch
verstärkt wird und deshalb bei einem Bruch der Vorspannfeder
des Ventilkolbens der Lastdruck den Ventilkolben weiter ge
schlossen hält und auch das Rückschlagventil in der Ventil
körperbohrung geschlossen hält, so daß der Lastdruck nicht
aus der Federkammer entweichen kann.
Zum Aufsteuern ist bei dieser bekannten Konstruktion ein be
sonderer Aufsteuerkolben notwendig, der über einen Stößel zu
nächst das im Ventilkolben eingebaute Rückschlagventil auf
stößt, bevor er den Ventilkolben selbst in Öffnungsrichtung
bewegen kann.
Bei der Anordnung nach der EP-0 163 771 A2 sind wiederum die
Merkmale a) und b) des Patentanspruchs 1 sowie teilweise das
Merkmal c) und darüberhinaus noch das Merkmal l) vorhanden.
Auch bei dieser Anordnung sind die beiden Querbohrungen in
Bezug auf die Schließrichtung des Ventilkolbens in umgekehr
ter Reihenfolge angeordnet wie bei dem Eingangs erörterten
Stand der Technik, und die Federkammer ist druckmittelge
füllt, da sie über eine sogenannte Rückführbohrung im Ven
tilblock mit der zur Last führenden Querbohrung verbunden.
Auch hier wirkt also der Lastdruck über die Ventilkammer auf
den Ventilkolben, so daß im Falle eines Federbruchs der Last
druck selbst den Ventilkolben geschlossen hält.
Auch bei dieser Anordnung ist der Ventilkolben mit einer zur
anderen Querbohrung führenden Axialbohrung versehen, in wel
che ein federbelastetes Rückschlagventil eingebaut ist. Zum
Aufsteuern dient wiederum ein Aufsteuerkolben, der zunächst
über einen Stößel das im Ventilkolben eingebaute Rückschlag
ventil aufstößt, bevor er den Ventilkolben in Öffnungsrich
tung mitnehmen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lasthalte- bzw.
Senkbremsventil der oben beschriebenen Bauart, also mit den
Merkmalen a) bis f), k) und l) bis n) in einachsiger Bauweise
zu schaffen, bei welchem besondere Sicherheitsvorkehrungen
gegen Federbruch getroffen sind, die ein Herunterfallen der
Last bzw. des Lasttragorgans der hydraulischen Maschine im
Falle eines Federbruchs zuverlässig verhindern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Patentan
spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Vorteile und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Sicherheits
maßnahmen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen, in
welchen zeigt:
Fig. 1 im Axialschnitt ein Lasthalte-
bzw. Senkbremsventil nach der
Erfindung im Axialschnitt, wobei
im übrigen die Hydraulikschal
tung mit Steuerventil und Hy
draulikzylinder zum besseren
Verständnis schematisch mit dar
gestellt ist,
Fig. 2 ebenfalls im Axialschnitt ein
Lasthalte- bzw. Senkbremsventil
nach der Erfindung (ohne übrige
Hydraulikschaltung) mit abgewan
delter Federform und Lastdruck
kompensation für lastunabhängi
gen Aufsteuerdruck.
Fig. 1 zeigt zunächst, wie das Lasthalte- bzw. Senkbremsven
til in die Hydraulikanordnung insgesamt eingeschaltet ist.
Ein als Wegeventil ausgebildetes Steuerventil V weist ein
gangsseitig (in der Zeichnung unten) einen mit der Pumpe
(nicht dargestellt) verbundenen Anschluß und einen mit dem
Hydrauliktank verbundenen Anschluß auf, und von den beiden
ausgangsseitigen Anschlüssen V1 und V2 führt der eine An
schluß V1 über eine direkte Hydraulikleitung zum einen An
schluß C1 eines Hydraulikzylinders C mit einem Hydraulikkol
ben K, und vom anderen Anschluß V2 des Steuerventils V führt
eine Hydraulikleitung über das Lasthalte- bzw. Senkbremsven
til zum anderen Anschluß C2 des Hydraulikzylinders C. Wie man
sieht, ist der Anschluß C2 des Hydraulikzylinders derjenige,
über welchen der Druck zum Anheben der Last erfolgt (der Kol
ben K wirkt auf das Lasttragorgan einer hydraulischen Maschi
ne), während der Anschluß C1 des Hydraulikzylinders C derje
nige ist, über welchen die Druckbeaufschlagung zum Absenken
der Last erfolgt. Der Anschluß C2 ist also derjenige, über
welchen bei angehobener Last der lastbedingte hydraulische
Druck wirkt, so daß in die zu diesem Anschluß führende Hy
draulikleitung das Lasthalte- bzw. Senkbremsventil einge
schaltet ist.
Das Lasthalte- bzw. Senkbremsventil weist als wesentliche
Komponenten einen Ventilblock 10 mit einer durchgehenden
Axialbohrung 11, einem in der Axialbohrung verschieblich ge
führten Ventilkolben 20, einer ebenfalls in der Axialbohrung
verschieblich angeordneten Hülse 30, einem in den oberen End
teil der Axialbohrung eingebauten Federgehäuse 40, und einem
in den unteren Endteil der Axialbohrung eingeschraubten Ver
schlußstopfen 50 auf.
Im Ventilblock 10 sind mehrere mit der Axialbohrung 11 in
Verbindung stehende Querbohrungen gebildet, nämlich eine mit
dem Steuerventilanschluß V2 verbundene Querbohrung 12, eine
mit dem Zylinderanschluß C2 verbundene Querbohrung 13, eine
zum Anschluß einer Meßleitung M vorgesehene Querbohrung 14,
eine für den Anschluß einer Ablaufleitung zum Hydrauliktank T
vorgesehene Querbohrung 15, und eine zum Anlegen eines Auf
steuerdrucks dienende Querbohrung 16.
Im Federgehäuse 40 ist eine den Ventilkolben 20 nach unten in
seine Schließstellung, also gegen den Verschlußstopfen 50
spannende Druckfeder 41 untergebracht, die sich oben an einem
zur Einstellung der Druckbegrenzung verstellbaren Feder
sitz 42 abstützt und unten über einen Zentrierkegel 43 auf
den Ventilkolben 20 wirkt.
Ein der Querbohrung 13 zugewandter Stirnflächenbereich 24 ist
so bemessen, daß der darauf wirkende lastdruckbedingte Hy
draulikdruck aus dem Zylinderanschluß C2 eine der Vorspannung
durch die Feder 41 entgegenwirkende Beaufschlagungskraft auf
den Ventilkolben 20 ausübt. Bei übergroßem Druck an C2 er
folgt deshalb ein gewisses Bewegen des Ventilkolbens 20 in
Öffnungsrichtung entgegen der Feder 41, so daß der Überdruck
nach V2 abgelassen wird. Hierin besteht die Druckbegrenzungs
funktion.
Der Federraum 44 im Federgehäuse 40 ist über eine Längsboh
rung 21 im Ventilkolben 20 entlastet, die im Bereich der
Querbohrung 15 in die Axialbohrung 11 ausmündet. In den Fe
derraum ausleckendes Öl kann also über die Querbohrung 15 und
die daran angeschlossene Ablaufleitung in den Tank T abflies
sen.
Die Hülse 30 wird durch eine Druckfeder 31, die sich unten an
einer Abstufung der Axialbohrung 11 abstützt, nach oben vor
gespannt, also in entgegengesetzter Richtung wie der Ventil
kolben 20. Dadurch wird die Hülse 30 gegen einen oberen An
schlag gedrängt, der durch einen unteren Halsansatz des Fe
dergehäuses 40 gebildet ist, in welchem seitliche Öffnun
gen 45 für die Kommunikation des Innenraums mit der Querboh
rung 12 gebildet sind, wie dargestellt.
Wie dargestellt, wirken bei in Schließstellung befindlichem
Ventilkolben 20 und ebenfalls in Schließstellung befindlicher
Hülse 30 diese beiden Elemente mit einer äußeren Ringfläche
des Ventilkolbens 20 und einer entsprechenden inneren Ring
fläche der Hülse 30 so zusammen, daß sie den zwischen den
Querbohrungen 12 und 13 verlaufenden Abschnitt der Axialboh
rung 11 absperren.
Zum Heben der Last wird über das Steuerventil V die mit dem
Anschluß V2 verbundene Hydraulikleitung druckbeaufschlagt,
wobei das Drucköl über die Querbohrung 12 in den Ventil
block 10 eintritt, die Hülse 30 entgegen der Feder 31 zurück
schiebt, dadurch einen Ringspalt zwischen der Hülse und dem
Ventilkolben 20 freigibt, und dann durch die Querbohrung 13
zum Zylinderanschluß C2 austritt. Die Hülse 30 wirkt hierbei
als Rückschlagventil.
Zum Absenken der Last erfolgt eine Druckbeaufschlagung der
mit dem Ventilanschluß V1 verbundenen Leitung zum Zylinderan
schluß C1, während die mit dem Ventilanschluß V2 verbundene
Leitung entlastet wird. Gleichzeitig erfolgt (in der Zeich
nung als direkte Verbindung des Ventilanschlusses V1 mit der
Aufsteuerleitung P zur Querbohrung 6 verlaufende Verbindung)
eine Beaufschlagung des Ventilkolbens 20 in solcher Weise,
daß dieser entgegen seiner Vorspannfeder 41 angehoben wird
und dadurch wiederum ein Ringspalt zwischen Ventilkolben 20
und Hülse 30 geöffnet wird, so daß vom Zylinderanschluß C2
Drucköl über das Lasthalteventil zum Ventilanschluß V2 ab
fließen kann.
Bei einem Bruch der Feder 41 würde bei angehobener Last der
über die Querbohrung 13 wirkende lastbedingte Hydraulikdruck
den Ventilkolben 20 in Öffnungsrichtung bewegen und die Last
absacken.
Das dargestellte erfindungsgemäße Lasthalte- und Senkbrems
ventil weist als erfindungsgemäße Besonderheit eine weitere
Längsbohrung 22 im Ventilkolben 20 auf, welche den Feder
raum 44 des Federgehäuses 40 mit dem mit der Querbohrung 13
verbundenen Teil der Axialbohrung verbindet. Die Ausmündung
dieser Längsbohrung 22 in den Federraum 44 ist dabei durch
den Zentrierkegel 43 verschlossen. Dieser dient hier also
auch als Ventilkörper.
Sollte nun bei angehobener Last und entsprechendem lastbe
dingtem Hydraulikdruck über die Querbohrung 13 die Feder 41
brechen, würde der Zentrierkörper 43 aufgrund des Hydraulik
drucks in der Längsbohrung 22 abheben und die Ausmündung die
ser Längsbohrung 22 in den Federraum 44 freigeben. Der Feder
raum 44 würde dann in kürzester Zeit mit Hydrauliköl von der
Lastseite gefüllt und damit einen die Federwirkung mehrfach
ersetzenden hydraulischen Vorspanndruck auf den Ventilkol
ben 20 ausüben, der diesen in Schließstellung bringt und
hält. Die Last wird also zunächst zwar ein kleines Stück
durchsacken, dann aber sofort aufgefangen, so daß Sicherheit
gegen Abstürzen oder völliges Absacken der Last bei Feder
bruch gewährleistet ist und ein vollständiges Halten der Last
auch unter diesen Bedingungen erfolgt.
Es versteht sich von selbst, daß die eben beschriebene Wir
kung voraussetzt, daß das in den Federraum 44 eintretende Öl
nicht durch die Entlastungsbohrung 21 im Ventilkolben ablau
fen darf. Dazu ist eine Rohrbruchsicherung 60 eingebaut, die
in Fig. 1 schematisch in der Entlastungsbohrung 21 darge
stellt ist, praktisch aber in der Querbohrung 15 eingebaut
sein kann. Eine solche Rohrbruchsicherung ist ein Ventilme
chanismus, der bei kleinen Leckströmen offen ist, aber sofort
schließt, wenn ein größerer Durchfluß auftritt.
Zur Verbesserung der erfindungsgemäßen Wirkung ist die Fe
der 41, wie dargestellt, nicht als zylindrische Schraubenfe
der ausgebildet, sondern bauchig ausgebildet, so daß im Falle
eines Federbruchs verhindert wird, daß sich die Windungen im
Bereich der Bruchstelle direkt aufeinanderlegen und ein Öff
nen des Zentrierkörpers 43 nur in geringem Maße stattfindet,
was ein relativ langsames Füllen des Federraums 44 zur Folge
hätte. Durch die besondere Gestaltung der Feder tritt bei ei
nem Federbruch ein starkes Zusammenfallen der Feder und damit
ein vollständiges Öffnen der Ausmündung der Ventilkolben
längsbohrung 22 in den Federraum 44 auf.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 zeigt zunächst eine andere
Ausführungsform der Feder 41 in Kegelform, um aufzuzeigen,
daß hier mehrere Ausführungsmöglichkeiten für die Feder 41
möglich sind.
Als weitere Besonderheit gegenüber der Ausführungsform in
Fig. 1 zeigt die Ausführungsform nach Fig. 2 eine Lastdruck
kompensation. Dazu ist es wesentlich, daß, was auch schon bei
der Ausführungsform nach Fig. 1 aus konstruktiven Gründen
der Fall ist, der vom Aufsteuerdruck P über die Querboh
rung 16 beaufschlagte Teil des Ventilkolbens 20 als gesonder
ter, auf den übrigen Ventilkolben 20 wirkender Stößel 25 aus
gebildet ist. Der Ventilblock weist eine zusätzliche Querboh
rung 17 auf, die ebenso wie die Querbohrung 13 an den last
druckseitigen Zylinderanschluß C2 angeschlossen ist. Dieser
wirkt auf einen kleinen, in der Zeichnung nur durch eine Kan
te dargestellten Absatz 23 des Stößels 25 in dem Aufsteuer
druck entgegengesetzter Richtung. Die wirksame Querschnitts
fläche dieser Abstufung 23 ist so bemessen, daß die dem last
bedingten Hydraulikdruck entsprechende, dem Aufsteuerdruck
entgegenwirkende Axialkraft auf den Stößel gleich groß wie
die Axialkraft ist, die der lastbedingte Hydraulikdruck in
der Querbohrung 13 in Öffnungsrichtung auf den eigentlichen
Ventilkolben ausübt.
Dies bedeutet, daß die Fläche der Abstufung 23 gleich der
Nettofläche des Stirnflächenbereichs 24 am Ventilkolben 20
ist, wobei mit Nettofläche dessen Gesamtfläche abzüglich der
dem Druck in der Querbohrung 13 ausgesetzten, entgegengesetzt
orientierten Stirnfläche 26 am Ventilkolben 20 gemeint ist.
Dann sind, vollkommen unabhängig von der jeweiligen absoluten
Größe des gemeinsamen Drucks in den Querbohrungen 13 und 17
bzw. am Zylinderanschluß C2 und folglich unabhängig vom Last
druck, die von diesem Druck erzeugten Kräfte, die den Ventil
kolben 20 in Öffnungsrichtung und den Stößel 25 in entgegen
gesetzter Richtung drücken, immer exakt gleich groß. Damit
kann mit konstantem Aufsteuerdruck über die Aufsteuerleitung
P zur Querbohrung 16 gearbeitet werden, da nun der Aufsteuer
druck vollkommen lastunabhängig ist, also ungeachtet großer
oder kleiner Last immer konstant sein kann. Der notwendige
Aufsteuerdruck ist dann nur durch die eingestellte Vorspann
kraft der Feder 41 vorgegeben.
Weil der lastdruckkompensierte Stößel 25 aber ein vom Ventil
kolben 20 getrenntes Teil ist, wirkt diese Lastdruckkompensa
tion nicht auf den Ventilkolben 20 als solchen, so daß die
Druckbegrenzungsfunktion nicht beeinträchtigt wird.
Eine weitere, für beide beschriebenen Ausführungsbeispiele
anwendbare vorteilhafte Weiterbildung besteht in einer Rück
staudruck-Überkompensation. Dies wird nachstehend anhand der
Fig. 2 näher beschrieben.
In der Leitung von der Querbohrung 12 zum Steuerventilan
schluß V2 wirkt, wenn der Ventilkolben 20 zum Absenken der
Last aufgesteuert ist und demzufolge Hydrauliköl vom Zylin
deranschluß C2 und über den Steuerventilanschluß V2 abfließt,
ein Rückstaudruck, der beträchtlich ist, beispielsweise in
der Größenordnung von 15 bar. Dieser kann von der Bemessung
der Hydraulikleitung oder einer eingebauten Drossel oder vom
Öffnungsquerschnitt im Steuerventil V herrühren. Einschlägige
Vorschriften nach ISO 8643 schreiben eine bestimmte Begren
zung der maximalen Sinkgeschwindigkeit der Last, unabhängig
von der Fallhöhe, im Falle eines Rohrbruchs in der Hydraulik
leitung vor.
Der im normalen Betrieb auftretende Rückstaudruck in der Lei
tung von der Querbohrung 12 zum Steuerventilanschluß V2 kann
in vorteilhafter Weise dazu ausgenutzt werden, die Aufsteue
rung des Ventilkolbens 20 zum Lastabsenken zu verstärken. Da
zu wird der Querschnitt A1 bzw. der Durchmesser des Ventil
kolbens 20 "oberhalb" der Querbohrung 12 etwas größer als der
Querschnitt A2 bzw. der Durchmesser des Ventilkolbens im
Sitzbereich zwischen Ventilkolben und Hülse 30 "unterhalb"
der Querbohrung 12 (bezogen auf die zeichnerische Darstellung
in den Fig. 1 und 2) gewählt.
Bei solcher Dimensionierung wirkt sich der Rückstaudruck
nicht mehr, wie bei der dargestellten Bemessung mit gleichen
Querschnitten A1 und A2 neutral auf die Axialposition des
Ventilkolbens 20 aus, sondern, weil nun der Querschnitt A1
größer ist, erzeugt der Rückstaudruck eine axiale Nettokraft
auf den Ventilkolben 20, die diesen entgegen der Vorspannung
der Feder 41 weiter in Öffnungsrichtung zu drücken sucht. Das
Vorhandensein des Rückstaudrucks verstärkt also die Ventil
öffnung. Sollte hingegen ein Rohrbruchfall auftreten, fällt
der Rückstaudruck schlagartig weg, so daß die Öffnung des
Ventilkolbens verringert und die Senkbremsfunktion verstärkt
wird.
Claims (6)
1. Hydraulisches Lasthalte- bzw. Senkbremsventil, mit folgen
den Merkmalen:
- a) Ein Ventilblock (10) weist eine axiale Ventilbohrung (11) und zwei damit axial versetzt in Verbindung stehende Quer bohrungen (12, 13) auf, von denen die eine (12) mit einem Ventilanschluß (V2) eines hydraulischen Wegesteuerventils (V) und die andere (13) mit dem lastdruckbeaufschlagten Zylinderanschluß (C2) eines Hydraulikzylinders (C) ver bindbar ist,
- b) in der Ventilbohrung (11) ist ein Ventilkolben (20) axial zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung verschiebbar geführt, der die Verbindung zwischen den bei den Querbohrungen (12, 13) wahlweise sperrt oder öffnet,
- c) der Ventilkolben (20) wird mittels einer Schraubendruckfe der (41), die in einer geschlossenen Federkammer (44) un tergebracht ist, in Schließrichtung vorgespannt,
- d) die mit dem Zylinderanschluß (C2) verbindbare Querbohrung (13) ist in Schließrichtung des Ventilkolbens (20) mit Be zug auf die mit dem Wegesteuerventil (V) verbindbare Quer bohrung (12) versetzt,
- e) der Ventilkolben (20) weist einen der mit dem Zylinderan schluß (C2) verbindbaren Querbohrung (13) zugewandten Stirnflächenbereich (24) auf, der so dimensioniert ist, daß ein über diese Querbohrung (13) wirkender Hydraulik druck eine in Öffnungsrichtung und entgegen der Vorspann feder (41) wirkende Kraft auf den Ventilkolben (20) aus übt,
- f) im Ventilkolben (20) ist eine im wesentlichen axiale Druckentlastungsbohrung (21) gebildet, welche die Federkammer (44) mit einem Bereich der Ventilbohrung (11) verbindet, der mit einem im Ventilblock (10) gebildeten Leckölablauf (15) in Verbindung steht,
- g) in der Druckentlastungsbohrung (21) des Ventilkolbens (20) oder im Leckölablauf (15) ist ein bei Auftreten eines nen nenswerten Durchflusses sofort vollständig schließendes Ventil (60) eingebaut,
- h) im Ventilkolben ist eine etwa axiale Bohrung (22) gebil det, die die Federkammer (44) mit der mit dem Zylinderan schluß (C2) verbindbaren Querbohrung (13) verbindet,
- i) die Ausmündung der etwa axialen Bohrung (22) in die Feder kammer (44) wird von einem zugleich als Ventilkörper die nenden Zentrierkörper (43) verschlossen, an welchem sich die Vorspannfeder (41) abstützt,
- j) der Ventilkolben (20) weist eine über einen Aufsteueran schluß (P) im Ventilblock (10) mit einem Aufsteuerdruck beaufschlagbare Stirnfläche zum Verschieben des Ventil kolbens entgegen seiner Vorspannfeder (41) in seine Offen stellung auf,
- k) in dem zwischen den beiden Querbohrungen (11, 12) verlau fenden Abschnitt der Ventilbohrung (11) ist eine Hülse (30) axial verschieblich angeordnet,
- l) die Hülse (30) wird mittels einer Schraubendruckfeder (31) in eine Schließrichtung vorgespannt, wobei die Vorspann richtung der auf die Hülse (30) wirkenden Vorspannfeder (31) der Vorspannrichtung der auf den Ventilkolben (20) wirkenden Vorspannfeder (41) entgegengesetzt ist und
- m) die Hülse (30) und der Ventilkolben (20) wirken in ihren Schließstellungen mit gegenseitig in dichtender Anlage stehenden Ringflächen im Sinne einer Sperrung der Verbin dung zwischen den beiden Querbohrungen (12, 13) zusammen, wobei diese Ringflächen im Sinne der Öffnung eines Ring spalts zwischen ihnen voneinander abheben, wenn entweder die Hülse (30) entgegen ihrer Vorspannfeder (31) in Öff nungsrichtung bewegt oder der Ventilkolben (20) entgegen seiner Vorspannfeder (41) in Öffnungsrichtung bewegt wird.
2. Lasthalte- bzw. Senkbremsventil nach Anspruch 1, wobei die
miteinander zusammenwirkenden Ringflächen der Hülse (30) und
des Ventilkolbens (20) miteinander einen kegeligen Sitz
bilden.
3. Lasthalte- bzw. Senkbremsventil nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die auf den Ventilkolben (20) wirkende Vorspannfeder
(41) eine kegelige Form hat.
4. Lasthalte- bzw. Senkbremsventil nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die auf den Ventilkolben (20) wirkende Vorspannfeder
(41) eine bauchige Form hat.
5. Lasthalte- bzw. Senkbremsventil nach einem der Ansprüche 1
bis 4, wobei die dem Aufsteuerdruck ausgesetzte Stirnfläche
des Ventilkolbens an einem als gesondertes Teil ausgebildeten
und auf den eigentlichen Ventilkolben wirkenden Stößel (25)
gebildet ist, und daß an dem Stößel zur Lastdruckkompensation
außerdem ein mit Bezug auf die dem Aufsteuerdruck ausgesetzte
Stirnfläche entgegengesetzt orientierter Kompensationsstirn
flächenbereich (20) gebildet ist, der mit dem am Lastdruck beauf
schlagten Zylinderanschluß (C2) des Hydraulikzylinders (C)
herrschenden Hydraulikdruck beaufschlagt wird und so bemessen
ist, daß die über diesen Kompensationsstirnflächenbereich auf
den Stößel ausgeübte, dem Aufsteuerdruck entgegenwirkende
Axialkraft gleich der vom Hydraulikdruck am genannten Zylin
deranschluß (C2) über den genannten Stirnflächenbereich (24)
auf den Ventilkolben (20) erzeugten, in Öffnungsrichtung wir
kenden Axialkraft ist.
6. Lasthalte- bzw. Senkbremsventil nach Anspruch 2, wobei der
Querschnitt (A1) des Ventilkolbens (20) zwischen der mit dem
Wegesteuerventil (V) verbindbaren Querbohrung (12) und der
Federkammer größer als der Querschnitt (A2) des Ventilkolbens
(20) im Sitzbereich mit der Hülse (30) ist.
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