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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Steueranordnung zur Druckmittelversorgung
zumindest eines Verbrauchers gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Steueranordnung ist beispielsweise aus der
US 5 138 838 A bekannt. Bei
dieser Steueranordnung wird ein Verbraucher, beispielsweise ein
Differentialzylinder über eine Ventileinrichtung mit Druckmittel
versorgt, das von einer Pumpe bereitgestellt wird. Im Vorlauf zum
und im Rücklauf vom Verbraucher, ist jeweils ein stetig
verstellbares Wegeventil angeordnet. Die Wegeventile sind in Ihrer Neutralposition
in eine Sperrstellung vorgespannt und lassen sich über
Druckreduzierventile jeweils in eine Richtung verstellen, in der
die Pumpe mit dem zugeordneten Druckraum und in eine andere Richtung,
in der jeweils der zugeordnete Druckraum mit dem Tank verbunden
ist. Bei dieser bekannten Steueranordnung kann durch geeignete Ansteuerung
der beiden Wegeventile der Verbraucher mit einer so genannten Regenerationsschaltung
betrieben werden. Dabei ist beispielsweise beim Ausfahren eines
Zylinders der sich verkleinernde Ringraum über das zugeordnete
Wegeventil mit dem Druckmittelzulauf zum sich vergrößernden
Druckraum verbunden, so dass der Zylinder im Eilgang ausgefahren
wird. Nachteilig bei der Regenerations-/Differentialschaltung ist
jedoch, dass aufgrund der Einspannung des Verbrauchers (effektive
Wirkfläche entspricht der Kolbenstangenfläche
bei gleichen Drücken im Ringraum und im Zylinderraum) der
Verbraucher nicht mit der maximalen Leistung betrieben werden kann.
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Wird
eine derartige Steueranordnung beispielsweise bei einem mobilen
Arbeitsgerät, wie einem Baggerlader, einem Mini- und Kompaktbagger oder
einem Telehandler eingesetzt, so ist die abrufbare Grableistung
im Regenerationsmodus aufgrund der Einspannung des Verbrauchers
relativ gering. Der Regenerationsmodus wird entsprechend bevorzugt
beim Absenken der Ausrüstung des mobilen Arbeitsgerätes
eingesetzt. Zum Betreiben des Verbrauchers mit hoher Leistung, beispielsweise
beim Graben oder beim Anheben einer Last wird dann auf die Normalfunktion
umgeschaltet, in der der sich ver größernde Druckraum
mit der Pumpe und der sich verkleinernde Druckraum mit dem Tank
verbunden ist.
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Um
bei ziehender Last das Entstehen von Kavitationen im Druckmittelvorlauf
zu vermeiden, kann im Rücklauf vom Verbraucher ein Senkbremsventil
vorgesehen werden, wie es aus der
DE 196 08 801 C2 oder aus dem Datenblatt
VPSO-SEC-42; 04.52.12-X-99-Z der Firma Oil Control, einer Tochter der
Anmelderin bekannt ist.
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Ein
derartiges Senkbremsventil besteht im Prinzip aus einem stetig verstellbaren
Wegeventil, das über eine Feder in eine Rückschlagposition
vorgespannt ist, in der eine Druckmittelströmung zum Verbraucher
ermöglicht ist. Dieses Ventil ist in eine Öffnungsrichtung
(ohne Rückschlagfunktion) durch den jeweiligen Druck im
Vorlauf beaufschlagt, so dass Kavitationen im Vorlauf bei ziehender
Last vermieden werden können. In der federvorgespannten Grundposition
ist eine leckagefreie Abstützung des Verbrauchers bzw.
der am Verbraucher angreifenden Last ermöglicht. Bei den
bekannten Lösungen wirkt das Senkbremsventil gleichzeitig
auch als Sekundärdruckbegrenzungsventil, über
das der Druck im Ablauf auf einen Maximaldruck begrenzbar ist.
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Bei
einer derartigen Lösung sind somit die Senkbremsfunktion
und die Sekundärdruckbegrenzungsfunktion in das Senkbremsventil
integriert. Dies hat den Vorteil einer sehr kompakten Ausführung.
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In
der nachveröffentlichten
DE 10 2007 029 355 der Anmelderin
ist eine verbesserte Steueranordnung offenbart, bei der im Vorlauf
und im Rücklauf jeweils ein 2-Stellungs-Wegeventil und
ein Senkbremsventil der oben beschriebenen Bauart angeordnet sind.
Der Inhalt dieser Anmeldung soll zur Offenbarung der vorliegenden
Anmeldung gehören.
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Bei
den bekannten Steueranordnungen kann es bei einigen Einstellungen
der im Vorlauf gelegenen Ventileinrichtung zu vergleichsweise hohen Druckmittelvolumenströmen
und somit beispielsweise zu hohen Drehzahlen bei einem Hydromotor
oder zu hohen Kolbengeschwindigkeiten bei einem Hydrozylinder kommen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derart hohe Volumenströme
auf einfache Weise zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine hydraulische Steueranordnung mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
die hydraulische Steueranordnung zur Druckmittelversorgung zumindest eines
Verbrauchers mit einer Ventileinrichtung ausgeführt, über
die ein Zulauf zum Verbraucher mit einer Pumpe und ein Rücklauf
vom Verbraucher mit einem Tank verbindbar ist. Zumindest im Rücklauf
ist ein Senkbremsventil angeordnet, über das bei ziehender
Last eine Kavitation im Vorlauf verhindert werden kann. Erfindungsgemäß ist
im Rücklauf zusätzlich zu dem Senkbremsventil
eine Volumenstrombegrenzungsventilanordnung vorgesehen, über
die der Volumenstrom bei geöffnetem Senkbremsventil begrenzt
wird, so dass übermäßige Drehzahlen oder
Verfahrgeschwindigkeiten eines Verbrauchers vermeidbar sind.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
die Volumenstrombegrenzungsanordnung als Stromregelventil ausgeführt.
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Dabei
wird es besonders bevorzugt, wenn dieses Stromregelventil eine Druckwaage
und eine zugeordnete Messblende hat, wobei die Druckwaage vorzugsweise
in die Ventileinrichtung integriert wird.
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Bei
einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel
hat die Ventileinrichtung der Steueranordnung ein im jeweiligen
Ablauf stromabwärts des Senkbremsventils angeordnetes stetig
verstellbares Wegeventil mit zwei Stellungen, von denen eine offene
Neutralstellung ist, wobei die Druckwaage in dieses Wegeventil integriert
ist.
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Dabei
kann beispielsweise ein Ventilschieber des Wegeventils in Schließrichtung
vom Druck stromabwärts der Messblende und in Öffnungsrichtung
vom Druck stromaufwärts der Messblende beaufschlagt sein.
Bei dieser Variante wirkt der Ventilschieber des Wegeventils sozusagen
auch als Druckwaagenschieber zur Begrenzung des Druckmittelvolumenstroms.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel entspricht der Druck
stromabwärts der Messblende dem Tankdruck.
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Bei
einem sehr kompakt bauenden Ausführungsbeispiel begrenzt
der Ventilschieber des Wegeventils mit einer Stirnfläche
einen Steuerraum, der über einen den Ventilschieber durchsetzenden
Kanal mit dem Druck stromaufwärts der Messblende beaufschlagt
ist.
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In
diesen Steuerraum taucht ein Kölbchen ein, das zum Verstellen
des Ventilschiebers rückseitig mit einem Steuerdruck beaufschlagbar
ist.
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Dieses
Kölbchen wird vorzugsweise koaxial zum Ventilschieber angeordnet
und hat bei einer Variante steuerraumseitig einen radial vorspringenden Anschlagbund,
der die vom Ventilschieber entfernte Endposition des Kölbchens
begrenzt.
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Der
Aufbau der Steueranordnung ist weiter vereinfacht, wenn auch die
Messblende in die Ventileinrichtung, genauer gesagt das Wegeventil
integriert ist.
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Dabei
kann beispielsweise die Messblende in dem Kanal ausgebildet sein,
der stromabwärts der Messblende mit einem Tankraum und
stromaufwärts der Messblende mit einem verbraucherseitigen Raum
verbunden ist.
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Sonstige
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Schaltschema einer erfindungsgemäßen Steueranordnung
zur Druckmittelversorgung mehrerer Verbraucher;
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2 eine
Detailansicht einer Wegeventilsektion der Steueranordnung gemäß 1 und
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3 einen
schematisierten Schnitt durch ein Wegeventil der Steueranordnung
gemäß den 1 und 2.
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1 zeigt
eine hydraulische Steueranordnung 1 zur Druckmittelversorgung
zweier Verbraucher 2, 4 eines mobilen Arbeitsgerätes,
beispielsweise eines Baggers, eines Baggerladers, eines Mini- und
Kompaktbaggers oder eines Telehandlers. Es handelt sich dabei um
ein so genanntes EFM-System (electronic flow management), bei dem
die Ansteuerung der den Druckmittelvolumenstrom und die Druckmittelströmungsrichtung
bestimmenden Ventilelemente elektrisch oder elektrohydraulisch in
Abhängigkeit von, in einer Steuereinheit 6 abgelegten, Kennlinienfeldern
erfolgt. Die Eingabe der Sollwerte erfolgt dabei über einen
Joystick 8, der von der Bedienperson betätigt
wird, um die Ausrüstung (beispielsweise Ausleger, Schaufel)
des Arbeitsgerätes im Hinblick auf die Geschwindigkeit
und die Position zu steuern.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Verbraucher 2, 4 jeweils
als Differentialzylinder mit einem bodenseitigen Druckraum 10 bzw. 12 und
einem kolbenstangenseitigen Ringraum 14 bzw. 16 ausgeführt.
Diese Druckräume 10, 14; 12, 16 lassen
sich jeweils über eine Wegeventilsektion 18, 20 mit
einer Verstellpumpe 22 oder einem Tank 24 verbinden,
um den Zylinder ein- oder auszufahren. Die Verstellpumpe 22 ist über
einen Pumpenregler 26 druckgeregelt, über den
nach Erreichen des vorgegebenen Druckes der Förderstrom
der Pumpe so verstellt wird, dass der Druck in der Anlage unabhängig
vom Förderstrom konstant bleibt. Mit einer Druckmittelvolumenstromänderung
sollte praktisch keine Druckänderung verbunden sein.
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Die
Verstellpumpe 22 ist durch einen federbeaufschlagten Rückstellzylinder 28 in
Richtung des maximalen Druckmittelvolumenstroms (Schwenkwinkel maximal)
und in Richtung Verringerung des Druckmittelvolumenstroms durch
einen Stellzylinder 30 beaufschlagt. Der in Richtung Verringerung
des Druckmittelvolumenstroms wirkende Druckraum des Stellzylinders 30 ist über
ein mit drei Anschlüssen ausgeführtes Pumpenregelventil 32 entweder
mit dem Pumpendruck oder mit dem Tankdruck beaufschlagbar. Das Pumpenregelventil 32 ist
in Richtung einer Verbindung des Druckraums des Stellzylinders 30 mit
dem Tank 24 über eine Regelfeder und den Druck
stromabwärts einer Düse 34 beaufschlagt,
die in einer Steuerleitung 36 angeordnet ist, über
die der Druck in einer an den Druckanschluss der Verstellpumpe 22 angeschlossenen
Pumpenleitung 38 abgegriffen ist. Dieser Druck wirkt auch
in Richtung einer Verbindung des Druckraums des Stellzylinders 30 mit
dem Pumpendruck auf das Pumpenregelventil 32. Der stromabwärts
der Düse 34 gelegene Bereich der Steuerleitung 36 ist über
ein Druckbegrenzungsventil 40 mit dem Tank 24 verbindbar.
Dieses Druckbegrenzungsventil 40 ist elektrisch über
eine mit der Steuereinheit 6 verbundene Signalleitung bestromt wird.
In seiner dargestellten, federvorgespannten Grundposition sperrt
das Druckbegrenzungsventil 40 die Steuerölverbindung
zum Tank 24 ab.
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Der
Pumpenregler 26 ist so eingestellt, dass eine Verstellung
des Schwenkwinkels erst ab einem Stand-By-Druck von 20 bar möglich
ist.
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In
der federvorgespannten Grundposition des Pumpenregelventils 32 ist
der Druckraum des Stellzylinders 30 über zwei
weitere Düsen 42, 44 mit einer zum Tank 24 führenden
Tanksteuerleitung 46 verbunden. Beim Aufsteuern des Druckbegrenzungsventils 40 wird
der stromabwärts der Düse 34 gelegene
Teil der Steuerleitung 36 über das Druckbegrenzungsventil 40 mit
der Tanksteuerleitung 46 verbunden, so dass das Pumpenregelventil 32 in
der Darstellung gemäß 1 durch
den Pumpendruck nach rechts verschoben wird und die Druckmittelverbindung
des Druckraums des Stellzylinders 30 zur Steuerleitung 36 aufgesteuert
wird. Das Steueröl kann dann über das Pumpenregelventil 32 und
die Düse 44 zum Stellzylinder 30 strömen,
so dass durch den Druckaufbau im Druckraum des Stellzylinders 30 der
Schwenkwinkel verringert wird bis sich der über die Steuereinheit 6 vorgegebene
Pumpendruck einstellt. Weitere Erläuterungen zur Funktionsweise
des Pumpenreglers 26 sind entbehrlich, da der Grundaufbau
derartiger Druckregler beispielsweise im Datenblatt RD 92 703 der
Bosch Rexroth AG beschrieben ist. Anstelle eines Druckreglers können
auch andere Regler, beispielsweise elektroproportionale Schwenkwinkelregler
(EP oder EK) verwendet werden. Derartige Regler sind im Datenblatt
RD 92 708 der Bosch Rexroth AG beschrieben, so dass im Hinblick
auf weitere Details auf diese Ausführungen verwiesen werden
kann.
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Der
Druck in der Pumpenleitung 38 wird über einen
Drucksensor 48 erfasst und über eine Signalleitung
zur Steuereinheit 6 gemeldet.
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Der
Sauganschluss der Verstellpumpe 22 ist über eine
Saugleitung 50 und einen Filter mit dem Tank 24 verbunden.
Das von der Verstellpumpe 22 geförderte Druckmittel
strömt über die Pumpenleitung 38 und
die beiden Wegeventilsektionen 18, 20, deren Aufbau
im Folgenden anhand 2 erläutert wird, zu
den Verbrauchern 2, 4. Das Druckmittel strömt
rücklaufseitig von den Verbrauchern 2, 4 über die
zugeordneten Wegeventilsektionen 18, 20 und eine
Tankleitung 52 zum Tank 24 ab, wobei im Endabschnitt
der Tankleitung 52 ein weiterer Filter vorgesehen ist,
der über ein Druckbegrenzungsventil umgehbar ist und das
beim Zusetzen des Filters und somit beim Ansteigen des Druckverlustes über
dem Filter öffnet.
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Die
Temperatur des im Tank 24 aufgenommenen Druckmittels wird über
einen Temperatursensor 54 erfasst und über eine
Signalleitung zur Steuereinheit 6 gemeldet. Um ein Überhitzen
des Druckmittels zu verhindern, ist ein Spülventil 57 zwischen
der Tankleitung 52 und der Pumpenleitung 38 vorgesehen.
Dieses Spülventil 57 hat auch eine Druckbegrenzungsfunktion,
so dass der Druck in der Pumpenleitung 38 auf einen Maximaldruck
begrenzbar ist. Bei geöffnetem Spülventil 57 kann
das zur Betätigung der Verbraucher, insbesondere bei der
Regenerationsschaltung verwendete Druckmittel gegen ”frisches” Druckmittel
aus dem Tank 24 ausgetauscht werden. Die Ansteuerung des
Spülventils 57 erfolgt ebenfalls elektrisch in
Abhängigkeit von einem Signal der Steuereinheit 6.
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2 zeigt
den Grundaufbau der beiden Wegeventilsektionen 18, 20,
wobei beispielhaft das Wegeventilsegment 18 dargestellt
ist und die Verstellpumpe 22 sowie der Tank 24 vereinfacht
eingezeichnet sind.
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Gemäß 2 hat
die Wegeventilsektion 18 zwei Druckanschlüsse
P, die jeweils über eine Zulaufleitung 56, 58 an
die Pumpenleitung 38 angeschlossen sind. Zwei Tankanschlüsse
T der Wegeventilsektion 18 sind über Ablaufleitungen 60, 62 mit
der Tankleitung 52 verbunden. Jeder Anschlusspaarung P,
T der Wegeventilsektion 18 ist ein Arbeitsanschluss A bzw.
B zugeordnet, der über eine Vorlaufleitung 64 bzw.
eine Rücklaufleitung 66 mit dem Druckraum 10 bzw.
dem Ringraum 14 des Verbrauchers 2 verbunden ist.
Im Druckmittelströmungspfad zwischen den Anschlüssen
P, T und den zugeordneten Arbeitsanschlüssen A, B sind
jeweils ein stetig verstellbares 3-Wegeventil 68, 70 mit
zwei Stellungen und drei Anschlüssen und ein Senkbremsventil 72 bzw. 74 angeordnet.
Jedes Wegeventil 68, 70 ist über eine
Regelfeder 112, 114 in seine dargestellte Neutralposition vorgespannt,
in der die Ablaufleitung 60, 62 in Druckmittelverbindung
mit einem Verbindungskanal 76, 78 steht, der sich
jeweils hin zum benachbarten Senkbremsventil 72, 74 erstreckt.
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Die
Verstellung des Wegeventils 68, 70 erfolgt jeweils über
ein Vorsteuerventil 81, 83 mit einem Proportionalmagneten 80, 82,
der über Signalleitungen von der zentralen Steuereinheit 6 bestrombar
ist, um durch Verstellen der Vorsteuerventile 81, 83,
beispielsweise von Druckreduzierventilen, die Wegeventile 68, 70 unabhängig
voneinander in Richtung einer Position zu verschieben, in der die
Druckmittelverbindung der Zulaufleitungen 56, 58 zu
den Verbindungskanälen 78 bzw. 76 aufgesteuert
werden. Demzufolge haben die beiden Wegeventile 68, 70 mit ihrer
zum Tank 24 hin offenen Neutralstellung einen äußerst
einfachen Aufbau, wobei zur Verstellung – im Gegensatz
zum eingangs beschriebenen vorveröffentlichten Stand der
Technik – lediglich ein Vorsteuerventil und ein Proportionalmagnet 80, 82 erforderlich
ist, während bei den bekannten Lösungen mit geschlossener
Mittelposition jeweils zwei teure Proportionalmagneten und zwei
Vorsteuerventile verwendet werden müssen. Prinzipiell können
die Wegeventile 68, 70 auch direkt über
die Proportionalmagnete angesteuert werden.
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Die
beiden Senkbremsventile
72,
74 haben einen an
sich bekannten Aufbau, wie er beispielsweise aus der eingangs genannten
DE 196 08 801 C2 oder
der Druckschrift der Firma Oil Control bekannt ist. Derartige Senkbremsventile
ermöglichen das kontrollierte Absenken einer Last und wirken
gleichzeitig als Sekundärdruckbegrenzungsventil. Dazu sind
die Senkbremsventile
72,
74 durch eine verstellbare
Vorspannfeder
84,
86 in eine Sperrstellung vorgespannt.
Wie in
2 angedeutet, sind die Federräume der
beiden Vorspannfedern
84,
86 zum Tank hin entlastet.
In Öffnungsrichtung wirkt der jeweilige Druck am zugeordneten
Arbeitsanschluss A, B, der jeweils über eine Druckbegrenzungssteuerleitung
88,
90 abgegriffen
wird. In Öffnungsrichtung wirkt des Weite ren der Druck
im jeweils anderen Verbindungskanal
76,
78, der
sozusagen ”über Kreuz” mittels Aufsteuerleitungen
92,
94 abgegriffen
wird. Über die beiden Senkbremsventile
72,
74 kann
darüber hinaus die am Verbraucher
2 angreifende
Last leckagefrei abgestützt werden. Die Druckmittelzufuhr
vom Wegeventil
68,
70 zum jeweiligen Druckraum
des Verbrauchers erfolgt dabei jeweils über einen Bypasskanal
96,
98,
der den Verbindungskanal
76,
78 mit der jeweiligen
Vorlaufleitung
64,
66 verbindet, wobei in jedem
Bypasskanal
96,
98 ein in Richtung zum Verbraucher
2 öffnendes
Rückschlagventil
100,
102 angeordnet
ist.
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In
den in den 1 und 2 dargestellten Neutralpositionen
der beiden Wegeventile 68, 70 sind die beiden
Druckräume jedes Verbrauchers 2, 4 mit
dem Tank 24 verbunden. Die am Verbraucher 2 angreifende
Last F ist durch das als Sitzventil ausgeführte Senkbremsventil 72, 74 leckagefrei
abgestützt. Dabei kann die Last F als ziehende oder drückende Last
wirken. Über die Druckbegrenzungsfunktion der beiden Senkbremsventile 72, 74 ist
gewährleistet, dass ein maximaler Druck in dem Leitungen 64, 66 nicht überschritten
werden kann.
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Wie
eingangs erläutert, kann es vorkommen, dass im Ablauf (beispielsweise
Abströmen von Druckmittel aus dem Ringraum 14)
bei aufgesteuertem Senkbremsventil 72 und bei sich in seiner
Neutralstellung befindlichem Wegeventil 70 ein sehr hoher
Druckmittelvolumenstrom einstellt, der zu einer übermäßigen
Kolbengeschwindigkeit des Hydrozylinders 2 führen
kann. Zur Begrenzung eines derartigen großen Volumenstroms
(insbesondere bei ziehender Last) ist in den Ablauf ein Stromregelventil angeordnet,
das im Prinzip aus einer Messblende 104, 106 und
einer in das Wegeventil 68, 70 integrierten Druckwaage
besteht. Dabei wirkt ein Ventilschieber 110 des Wegeventils 70, 72 in
einer Doppelfunktion als Druckwaagenschieber. Die Messblenden 104, 106 sind
jeweils in der Ablaufleitung 60, 62 stromabwärts
(in Rücklaufrichtung gesehen) des Wegeventils 70, 72 angeordnet.
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In
Richtung der Neutralposition des jeweiligen Wegeventils wirkt neben
der Kraft der Feder 112, 114 der Druck stromabwärts
der Messblende 104, 106, der über eine
Tanksteuerleitung 116, 118 abgegriffen wird. In
Gegenrichtung ist zum einen der über die Vorsteuerung 81, 83 in
einen Vorsteuerraum 124, 126 eingeregelte Vorsteuerdruck als
auch der Druck stromaufwärts der Messblende 104, 106 wirksam, der über
einen Messblendenkanal 128, 130 abgegriffen wird
und in einem Druckwaagensteuerraum 132, 134 anliegt,
so dass der Druck in diesem Druckwaagensteuerraum 132, 134 den
Ventilschieber 110 in eine Richtung beaufschlagt, in der
die Verbindung zwischen dem Verbindungskanal 76 und der
Ablaufleitung 60, 62 zugesteuert wird.
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Strömt
nun, wie vorstehend beschrieben, Druckmittel aus dem Ringraum 14 ab,
so ist der Proportionalmagnet 82 des Vorsteuerventils 83 unbestromt
und dementsprechend das Wegeventil 70 in seine Neutralstellung
vorgespannt.
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Das
Druckmittel strömt dann vom Ringraum 14 über
das geöffnete Senkbremsventil 72 und das in seine
Neutralstellung vorgespannte Wegeventil 70 zum Tank 24 hin
ab. Dabei erzeugt die Messblende 106 eine Druckdifferenz,
wobei der Druck stromaufwärts der Messblende 106 über
den Messblendenkanal 128 abgegriffen und auf den Ventilschieber 110 in Schließrichtung
wirkt. In Öffnungsrichtung wirkt die Feder 114 und
der Druck stromabwärts der Messblende 106, der
beim dargestellten Ausführungsbeispiel dem Tankdruck entspricht.
In der Regelposition wird daher, unabhängig vom Lastdruck
im Ringraum 14 eine Druckdifferenz eingeregelt, die dem
Druckäquivalent der Feder 114 entspricht. D. h.
der maximale Volumenstrom ist im Wesentlichen durch den Durchmesser
der Messblende 104, 106 und die Kraft der Feder 114 bestimmt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist sowohl im Vorlauf
als auch im Rücklauf ein Stromregelventil angeordnet, prinzipiell
kann es ausreichen, das Stromregelventil nur in einem Zweig (bspw.
Rücklauf vom Ringraum 14) vorzusehen.
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Anhand 3 wird
eine konkrete Ausführung dieses Volumenstromreglers beschrieben.
Den vorstehenden Ausführungen ist entnehmbar, dass die
Druckwaage in das Wegeventil 68, 70 integriert ist.
Bei der konkreten Lösung ist auch die Messblende 106 in
das Wegeventil 68, 70 eingebaut, so dass sich
die erfindungsgemäße Volumenstrombegrenzung mit
vergleichsweise geringen Umbauten eines herkömmlichen Wegeventils 68, 70 realisieren
lässt. 3 zeigt beispielhaft den Grundaufbau
des Wegeventils 70 einer Wegeventilsektion. Das andere
Wegeventil 68 der Wegeventilsektion hat einen entsprechenden
Aufbau.
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Gemäß der
Darstellung in 3 ist der Ventilschieber 110 in
einer Ventilbohrung 136 einer Wegeventil-Ventilbuchse 138 geführt
und über die Feder 114 in seine dargestellte Neutralstellung
vorgespannt. Diese Feder 114 greift über einen
Ventilteller 140 an dem in 3 linken
Endabschnitt des Ventilschiebers 110 an.
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In
dem Federraum 142 der Feder 114 liegt der Tankdruck
an. Die Ventilbohrung 136 ist in Radialrichtung zu einem
Tankraum 142, einem Arbeitsraum 144 und einem
Zulaufraum 146 erweitert. Der Tankraum 142 ist
mit der Ablaufleitung 60, der Arbeitsraum 144 mit
dem Verbindungskanal 78 und der Zulaufraum 146 mit
der Zulaufleitung 56 verbunden. Der in 3 rechte
Endabschnitt des Ventilschiebers 110 begrenzt mit dem entsprechenden
Bereich der Ventilbohrung 136 den in 2 angedeuteten
Druckwaagensteuerraum 132. Koaxial zur Ventilschieberachse
ist in der Ventilbuchse 138 eine Führungsbohrung 148 für
ein Kölbchen 150 ausgebildet, das mit einem Radialbund 152 ausgeführt
ist, der in den Druckwaagensteuerraum 132 hineinragt und
den Hub des Kölbchens 150 nach rechts (3)
zum Boden der Ventilbohrung 136 begrenzt. Die vom Druckwaagensteuerraum 132 entfernte
Rückseite des Kölbchens 150 ragt in den
Vorsteuerraum 124 hinein, der über das Vorsteuerventil 83 mit
einem Vorsteuerdruck beaufschlagbar ist.
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Gemäß der
Darstellung in 3 ist der Ventilschieber 110 als
Hohlschieber ausgeführt und hat eine Axialbohrung 154,
die sacklochartig ausgeführt ist und über eine
vergleichsweise kleine Schrägbohrung 156 im Druckwaagensteuerraum 132 mündet. Der
Ventilschieber 110 hat des Weiteren einen Tankbohrungsstern 158 und
einen Arbeitsbohrungsstern 160. Der Tankbohrungsstern 158 ist
in der dargestellten Neutralposition zum Tankraum 152 hin
geöffnet, während der Arbeitsbohrungsstern 160 zum
Arbeitsraum 154 geöffnet ist, jedoch teilweise
von einem Steg 162 der Ventilbuchse 138 überdeckt
ist. Im Bereich des Zulaufraums 146 ist am Außenumfang
des Ventilschiebers 110 eine Steuernut 164 ausgebildet, die
sich zum Zulaufraum 146 öffnet und deren Steuerkante 166 von
einem Steg 168 der Ventilbuchse 138 überdeckt
ist.
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In
dem Bereich zwischen den beiden radialen Bohrungssternen 158, 160 ist
durch eine Verengung die Messblende 106 ausgebildet.
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Liegt
nun dieses Wegeventil 70 im Druckmittelablauf, so befindet
sich der Ventilschieber 110 in seiner dargestellten Neutralposition,
da in den Vorsteuerraum 124 kein Vorsteuerdruck eingeregelt
ist. Das Druckmittel strömt dann über den Verbindungskanal 78 durch
den Arbeitsbohrungsstern 160 in die Axialbohrung 154 und über
die Messblende 106 und durch den Tankbohrungsstern 158 hindurch über
den Tankraum 142 und die Ablaufleitung 62 zum
Tank 24 hin ab. Der Druck stromaufwärts der Zumessblende 106,
d. h. der Druck im Bereich des Arbeitsbohrungssterns 160 liegt über
die Schrägbohrung 156 auch im Druckwaagensteuerraum 132 an,
wobei die Verbindung zum Vorsteuerraum 124 durch das Kölbchen 150 abgesperrt
ist. D. h. der als Druckwaagenschieber wirkende Ventilschieber 110 wird
in Schließrichtung, d. h. in Richtung einer Verringerung
des Öffnungsquerschnitts des Arbeitsbohrungssterns 160 zum
Arbeitsraum 144 durch den Druck im Druckwaagensteuerraum 132 beaufschlagt,
während in Öffnungsrichtung (Neutralposition)
die Feder 114 und der im Federraum 142 anliegende
Tankdruck wirkt.
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Umgesetzt
auf die Darstellung gemäß 2 bedeutet
das, dass der Messblendenkanal 128 durch den rechts von
der Messblende 106 ausgebildeten Teil der Axialbohrung 154 und
durch die Schrägbohrung 156 ausgebildet ist.
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In
dem Fall, in dem das Wegeventil 70 im Vorlauf liegt, wird
der Vorsteuerraum 124 über das Vorsteuerventil 83 mit
einem Vorsteuerdruck beaufschlagt, so dass der Ventilschieber 110 über
das Kölbchen 150 in Richtung seiner Schließposition
verstellt wird, in der der Öffnungsquerschnitt des Arbeitsbohrungssterns 160 zum
Arbeitsraum 144 verringert und über die Steuerkante 166 die
Druckmittelverbindung zwischen dem Zulaufraum 146 und dem Arbeitsraum 144 aufgesteuert
wird, so dass Druckmittel von der Pumpe 22 in den Ringraum 14 strömt und
der Hydrozylinder 2 einfährt.
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Eine
derartige Konstruktion lässt sich mit minimalem Aufwand
in herkömmliche Wegeventile integrieren, so dass der vorrichtungstechnische
Aufwand zur Volumenstrombegrenzung im Ablauf minimal ist. Durch
die erfindungsgemäßen Stromregelventile ist somit
gewährleistet, dass der Volumenstrom im jeweiligen Ablauf
einen Maximalwert nicht überschreiten kann. Beim vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel ist die Messblende 106 im
Kanal 154 ausgebildet, prinzipiell könnte die
Messblende auch durch einen der Bohrungssterne 158, 160 oder
auf andere Weise ausgebildet werden Offenbart ist eine Steueranordnung
zur Druckmittelversorgung zumindest eines Verbrauchers mit einer
elektrisch oder elektrohydraulisch verstellbaren Ventileinrichtung, über
die ein Vorlauf zum Verbraucher mit einer Pumpe und ein Rücklauf
vom Verbraucher mit einem Tank verbindbar ist. Zumindest im Rücklauf
ist ein Senkbremsventil angeordnet. Erfindungsgemäß ist
zusätzlich ein Stromregelventil vorgesehen, über
das der maximale Druckmittelvolumenstrom im Ablauf begrenzt werden kann.
Dieser Volumenstromregler kann in die Ventileinrichtung integriert
sein.
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- 1
- Steueranordnung
- 2
- Verbraucher
- 4
- Verbraucher
- 6
- Steuereinheit
- 8
- Joystick
- 10
- Druckraum
- 12
- Druckraum
- 14
- Ringraum
- 16
- Ringraum
- 18
- Wegeventilsektion
- 20
- Wegeventilsektion
- 22
- Verstellpumpe
- 24
- Tank
- 26
- Druckregler
- 28
- Rückstellzylinder
- 30
- Stellzylinder
- 32
- Pumpenregelventil
- 34
- Düse
- 36
- Steuerleitung
- 38
- Pumpenleitung
- 40
- Druckbegrenzungsventil
- 41
- Proportionalmagnet
- 42
- Düse
- 44
- Düse
- 46
- Tanksteuerleitung
- 48
- Drucksensor
- 50
- Saugleitung
- 52
- Tankleitung
- 54
- Temperatursensor
- 56
- Zulaufleitung
- 57
- Spülventil
- 58
- Zulaufleitung
- 60
- Ablaufleitung
- 62
- Ablaufleitung
- 64
- Vorlaufleitung
- 66
- Rücklaufleitung
- 68
- Wegeventil
- 70
- Wegeventil
- 72
- Senkbremsventil
- 74
- Senkbremsventil
- 76
- Verbindungskanal
- 78
- Verbindungskanal
- 80
- Proportionalmagnet
- 81
- Vorsteuerventil
- 82
- Proportionalmagnet
- 83
- Vorsteuerventil
- 84
- Vorspannfeder
- 86
- Vorspannfeder
- 88
- Druckbegrenzungssteuerleitung
- 90
- Druckbegrenzungssteuerleitung
- 92
- Aufsteuerleitung
- 94
- Aufsteuerleitung
- 95
- Entlastungsleitung
- 96
- Druckbegrenzungsventil
- 97
- Entlastungsleitung
- 98
- Druckbegrenzungsventil
- 100
- Druckbegrenzungsventil
- 102
- Druckbegrenzungsventil
- 104
- Messblende
- 106
- Messblende
- 110
- Ventilschieber
- 112
- Feder
- 114
- Feder
- 116
- Tanksteuerleitung
- 118
- Tanksteuerleitung
- 124
- Vorsteuerraum
- 126
- Vorsteuerraum
- 128
- Messblendenkanal
- 130
- Messblendenkanal
- 132
- Druckwaagensteuerraum
- 134
- Druckwaagensteuerraum
- 136
- Ventilbohrung
- 138
- Ventilbuchse
- 140
- Ventilteller
- 142
- Tankraum
- 144
- Arbeitsraum
- 146
- Zulaufraum
- 148
- Führungsbohrung
- 150
- Kölbchen
- 152
- Anschlagbund
- 154
- Axialbohrung
- 156
- Schrägbohrung
- 158
- Tankbohrungsstern
- 160
- Arbeitsbohrungsstern
- 162
- Steg
- 164
- Steuernut
- 166
- Steuerkante
- 168
- Steg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5138838
A [0002]
- - DE 19608801 C2 [0004, 0038]
- - DE 102007029355 [0007]