DE19608060C1

DE19608060C1 - Verfahren zur Verhinderung von Stillstandskorrosion in Abgasanlagen von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE19608060C1
Application number: DE19608060A
Authority: DE
Inventors: Frank Dziobek
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-03-02
Filing date: 1996-03-02
Publication date: 1997-07-10
Anticipated expiration: 2016-03-03

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches die Stillstandskorrosion in Abgasanlagen von Kraftfahrzeugen weitgehend verhindert und damit die Lebens erwartung der Abgas-Auspuffanlagen bedeutend verlängert.

Abgasanlagen für Otto- und Dieselmotoren werden in der Regel aus niedrig legiertem Stahl ausgeführt, welcher in Verbindung mit Nässe und Luftsauerstoff zur Korrosion neigt. Der niedriglegierte Stahl wird aus Gründen der einfachen Verarbeitbarkeit und aus Kostengründen gewählt, Abgasanlagen aus korrosions festem Edelstahl sind als Sonderkonstruktionen sehr teuer und bilden eine extreme Ausnahme.

Abgasanlagen korrodieren bei normaler Benutzung des Kraftfahrzeuges recht schnell und halten durchschnittlich nicht länger als ca. 3-4 Jahre. Gegen die Korrosion werden keine Maßnahmen unternommen, hierdurch entsteht der Wirtschaft erheblicher Schaden.

Der maßgebende Grund für die relativ schnelle Zerstörung durch Korrosion ist die Stillstandskorrosion, welche die Abgasanlage vorwiegend, von innen nach außen fortschreitend, zerstört. Das Entstehen von Stillstandskorrosion hat folgende Ursache. Die Verbrennungskraftmaschinen von Otto- und Dieselmotoren erzeugen Abgase, welche einen Wasserdampfanteil von mehr als 10 vol% aufweisen.

Solange die Abgasanlage betriebswarm ist, verhält sich dieser Wasserdampf wie ein Gas und weist keine korrosive Wirkung auf. Kühlt die Abgasanlage jedoch nach Abstellen des Motors nach kurzer Zeit auf Umgebungstemperatur ab, kondensiert der Wasserdampf zu Wasser, und ein dünner Wasserfilm schlägt sich auf den Innenflächen der Abgasanlage nieder. Weitere Bestandteile im Abgas wie z. B. Spuren von Schwefeldioxid gehen mit dem Kondensat in Lösung und beschleunigen durch ihre aggressiven Eigenschaften den Korrosionsangriff.

Der geschilderte Effekt tritt nach jedem Abstellen des Kraftfahrzeuges auf, deshalb sind insbesondere bei Kurzstreckenverkehr Abgasanlagen nur kurzlebig, die häufige Erneuerung des korrosiv wirkenden Kondensatfilmes führt schnell zur Zerstörung.

Das Auskondensieren von Wasserdampf tritt ebenfalls nach jedem Motorstart auf, dies kann bei tiefen Außentemperaturen so weit gehen, daß kurzzeitig Wasser aus der Abgasanlage abfließt. Beim Betrieb des Motors erwärmt sich die Abgasanlage jedoch recht schnell, dabei verdampft das Kondensat und die Abgasanlage wird wieder trocken, so daß diese korrosive Phase durch ihre zeitliche Kürze weit weniger zur Zerstörung beiträgt als die Stillstands korrosion.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stillstandskorrosion weitgehend zu vermeiden. Werden jeweils nach dem Abstellen des Motors die Rauchgase aus der Abgasanlage mit Luft ausgespült, wird die korrosiv wirkende Kondensation vermieden und die Auspuffanlage bleibt auch nach der Abkühlung auf Umgebungstemperatur trocken. Diese einfache Maßnahme verhindert die Stillstandskorrosion und wird die Lebenserwartung der Auspuffanlage erheblich verlängern.

Das Verfahren zum Schutz vor Stillstandskorrosion in Abgasanlagen von Kraftfahr zeugen wird anhand der Zeichnung näher erläutert.

Mit dem Abstellen des Motors wird ein elektr. Impuls (z. B. vom Zündschloß oder von Hand ausgelöst) auf ein Zeitrelais (5) geschaltet, welches eine Absperrarmatur (2) öffnet und ein Gebläse (1) einschaltet. Nun wird Luft über den Stutzen (3) in die Abgasleitung (4) geleitet und die Rauchgase ausgeschoben. Der Stutzen (3) befindet sich kurz hinter der Abgassammelleitung am Motor, damit der Spülvorgang nahezu die komplette Abgasanlage erfaßt. Der Spülvorgang dauert nur kurze Zeit, je nach Gebläseleistung ist er nach einigen Sekunden abgeschlossen und das Zeitrelais (5) schaltet das Gebläse (1) aus und schließt die Absperrarmatur (2).

Unter besonderen Umständen könnte anstelle des Gebläses auch ein Druckluft speicher (6) benutzt werden (z. B. der Druckluftspeicher für Bremsluft bei LKW′s), welcher genügend Luft enthält um die Abgasanlage zu spülen. Dieser Speicher könnte von einem kleinen Kompressor (7) während der Fahrt aufgeladen werden. Das Wesentliche der Erfindung ist die Idee, die Rauchgase aus der Abgasanlage nach dem Abstellen des Motors mit Luft auszuspülen, wie die Luft bereitgestellt wird, ist von sekundärer Bedeutung.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Anwendbarkeit auch an Abgasanlagen von älteren Fahrzeugen, da das Anbringen eines Stutzens an der Abgasleitung ohne großen Aufwand möglich und der Platzbedarf der Vorrichtung sehr gering ist.

Claims

1. Verfahren zur Verhinderung von Stillstandskorrosion in Abgasanlagen von Kraftfahrzeugen dadurch gekennzeichnet, daß nach jedem Abstellen des Motors mittels Luft die Rauchgase aus der Abgasanlage ausgespült werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülluft von einem Gebläse bereitgestellt wird oder einem Druckluftspeicher entnommen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Abgasanlage und Luftzuführung mittels einer Absperrarmatur geschlossen werden kann.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülvorgang automatisch oder von Hand ausgelöst wird.