DE19606651A1 - Enzymatisches Verfahren zur Herstellung von GDP-alpha-D-Mannose dafür geeignete Enzyme und deren Gewinnung sowie Enzymtest - Google Patents
Enzymatisches Verfahren zur Herstellung von GDP-alpha-D-Mannose dafür geeignete Enzyme und deren Gewinnung sowie EnzymtestInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine neue bezüglich des Hexoserests
monofunktionelle GDP-Mannose-Pyrophosphorylase (GDP-Man-PP)
mikrobiellen Ursprungs mit einer spezifischen Aktivität
2 U/mg und sie umfaßt ein Verfahren zur Gewinnung
derselben sowie deren Verwendung zur Herstellung von GDP-Mannose.
Die GDP-Mannose gehört zu den derzeit umfänglich untersuchten
aktivierten Zuckern, die mit Glycosyltransferasen zu
Oligosacchariden umgesetzt werden können. Sie bildet außerdem
das Ausgangsmaterial für die Gewinnung von GDP-Fucose.
Die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase ist seit langem bekannt.
Sie kann aus unterschiedlichen Quellen isoliert werden:
So wurde bereits 1964 von Preiss u. a. (J. Biol. Chem. 239
(1964) 3119-26) über die Isolierung des Enzyms aus
Arthrobacter sp. berichtet. D. Shinabarger u. a. (J. Biol. Chem.
266 (1991) 2080-88) beschreiben die Isolierung einer multifunktionellen
GDP-Man-PP aus Pseudomonas aeruginosa mit
Phosphomannose-Isomerase- und Pyrophosphorylase-Aktivität.
Eine aus Säugetier-Drüsen isolierte GDP-Man-PP katalysiert
sowohl die Synthese von GDP-Mannose als auch von GDP-Glucose.
Aus Schweineschilddrüsen wurde eine 70 000fach aufgereinigte
GDP-Man-PP gewonnen, die keine GDP-Glucose-Synthese-Aktivität
zeigte.
T. Szumilo u. a. (J. Biol. Chem. 268 (1993) 17943-50) berichten
über die Isolierung und 5000fache Aufreinigung von GDP-Man-PP
aus Schweineleber, wobei aus 1 kg Leber 4 mg Enzym
mit einer spezifischen Aktivität von 9,25 U/mg in mehrstufiger
Reinigung erzielt wurden. Auch dieses Enzym
katalysiert sowohl die Bildung von GDP-Mannose als auch
von GDP-Glucose.
In jüngerer Zeit dient als GDP-Man-PP-Quelle vornehmlich
Hefe (S. cerevisiae) und das Enzym wird im allgemeinen
nicht besonders aufgereinigt (P. Wang u. a. in J. Org. Chem.
58 (1993) 3985-90). In der WO 93/0820 A1 wird über eine Anreicherung
von GDP-Man-PP aus Hefe berichtet, bei der aus
einem Hefezell-Extrakt durch fraktionierte (NH₄)₂SO₄-Fällung
und Dialyse eine Enzymlösung mit einer Aktivität von
0,1 U/ml erhalten wurde.
Zusammenfassend kann mithin festgestellt werden, daß die
kommerziell nicht verfügbare GDP-Man-PP entweder mit sehr
großem Aufwand isoliert oder in nicht oder nur teilgereinigter
Form eingesetzt worden ist, wobei unterschiedliche
Formen mit z. T. Multifunktionalitäten vorlagen.
Ziel der Erfindung ist daher eine mit wirtschaftlich tragbarem
Aufwand erzielbare GDP-Man-PP, die insbesondere auch
wegen ihrer Monofunktionalität in kontinuierlichen mehrstufigen
Prozessen über längere Zeiten nicht zu Problemen
führt.
Die zu diesem Zweck entwickelte GDP-Man-PP entspricht dem
Patentanspruch 1. - Weitere Besonderheiten der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die GDP-Man-PP wird insb. aus einem rekombinanten Stamm von Mikroorganismen
wie Hefen, B. subtilis- und E. coli-Stämmen sowie
ggf. auch Zellinien animalischen Ursprungs, die zur gentechnologischen
Modifikation unter Bildung von Produktionsstämmen
geeignet sind und in die gentechnologisch manipulierte Plasmide
der an sich bekannten Art aber mit dem für die gewünschte
Bildung von GDP-Man-PP kodierenden Gen eingeschleust sind,
gewonnen, in dessen Rohextrakt das Enzym bereits in erheblicher
Konzentration vorhanden ist, so daß der Aufwand für
die Aufarbeitung und Reinigung im Hinblick auf eine gewerbliche
Produktion durchaus tragbar wird.
Die nachstehende Tabelle zeigt die in unterschiedlichen
Enzymquellen vorhandenen Enzymgehalte im Rohextrakt, die
nach Aufreinigung erhaltenen spezifischen Aktivitäten (soweit
bekannt) und die Funktionalität des erhaltenen Enzyms.
Man erkennt deutlich die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Strategie der Bereitstellung einer ergiebigen Enzymquelle für
ein monofunktionelles ("mannose-spezifisches") Enzym.
Dieses Enzym ist für die Gewinnung von GDP-Mannose in größeren
Mengen einsetzbar, wobei zweckmäßigerweise vor dem billigeren
Mannose-6-phosphat ausgegangen wird, das zunächst
mit Hilfe von Phosphomannomutase in Mannose-1-phosphat umge
wandelt wird.
Sowohl GDP-Man-PP als auch Phosphomannomutase werden insbe
sondere ausgehend von Produzenten-Stämmen, welche
die entsprechenden Gene (rfbM bzw. rfbK) nach Inserierung der
selben in ein Plasmid und Einschleusung desselben in den
jeweiligen Produzenten-Stamm enthalten, gemäß folgender Strategie:
- 1. Amplifikation der Gene mit PCR (Vent-Polymerase)
- - nach chemischer Synthese von Primer anhand der bekannten Gensequenzen werden die Gene mittels PCR mit der Vent-Polymerase amplifiziert.
- 2. Klonierung der Gene in das Plasmid pUC18 (blunt-end mit Enzym Sma I)
Anzucht in E. coli DH5α- - nach Auftrennung der amplifizierten Gene in einem Agarosegel und Isolation der Gene aus diesem Gel werden die Gene jeweils mit dem dem Vektor pUC18 ligiert (gekoppelt), der zuvor mit Sma I (Restriktionsenzym) zur stumpfendigen (blunt-end) Linearisierung hydrolysiert wurde. Die ligierten Vektoren werden in einen für die DNA-Aufnahme vorbereiteten Stamm E. coli DH5α transformiert und die Zellen auf einem festen Nährmedium aufgezogen.
- - die positiven, transformierten Kolonien (weiße Kolonien auf der Agarplatte) werden isoliert und erneut wie oben angezogen.
- 3. Klonierung der Gene in den Expressionsvektor pT7-6 über EcoRI und
BamHI Schnittstellen
Anzucht in E. coli BL21(DE3)- - aus den positiven Transformanden wird das Plasmid (Plasmid pUC18 + inseriertes Gen rfbM oder rfbK) isoliert, mit den Enzymen EcoRI und BamHI hydrolysiert. Ebenso wird der Expressionsfaktor pT7-6 mit den Enzymen EcoRI und BamHI hydrolisiert.
- - nach der Ligation von pT7-6 mit dem isolierten Gen rfbM oder rfbK wird ein zur DNA-Aufnahme vorbereiteter Stamm von E. coli BL21 (DE3) mit diesen jeweils transformiert. Die Transformanden werden auf festem Nährmedium angezogen.
- - nach Isolation von einzelnen Kolonien und erneuter Anzucht auf einem festen Nährmedium wird zur Kontrolle das jeweilige Plasmid mit dem jeweiligen Gen isoliert und hydrolisiert.
- - die positiven Transformanden werden erneut auf einem festen Nährmedium angezogen und anschließend konserviert.
Nachfolgend wird die Erfindung mehr im einzelnen und an Hand
spezieller Ausführungsdetails erläutert.
Die Biosynthese aktivierte Zucker, insbesondere GDP-alpha-D-
Mannose, verläuft in vivo oft ausgehend von einem Mono
saccharid (zum Beispiel Mannose), das an C6 phosphoryliert
wird. Das Zucker-6-Phosphat (zum Beispiel Mannose-6-Phosphat)
wird mit Hilfe einer Phosphomutase (EC 5.4.), insbesondere
hier eine Phosphomannomutase (EC 5.4.2.8.), umgesetzt in ein
Zucker-1-Phosphat.
Mannose-6-Phosphat ⇄ Mannose-1-Phosphat (I)
Pyrophosphorylasen, die zu den Nucleotidyltransferasen gehören
(EC 2.7.7), insbesondere hier die GDP-alpha-D-Mannose-
Pyrophospho-rylase (EC 2.7.7.13) katalysieren den Transfer
einer Nucleoti-dylgruppe von einem Nucleosidtriphosphat auf
ein Zucker-1-Phosphat unter Freisetzung von anorganischem
Pyrophosphat (siehe Feingold und Barber, 1990, in Methods in
Plant Biochem. 2, 39-78), insbesondere die folgende Reaktion
(II)
Mannose-1-Phosphat + GTP ⇄ GDP-Mannose + PPi (II)
Pyrophosphorylasen stellen Zuckernucleotide als Substrate für
Glycosyltransferasen (EC 2.4.), die den Zuckeranteil auf einen
Akzeptor übertragen (siehe z. B. Ginsberg, V. (1964) in Adv.
Enzymol. 26, 35-88, oder zur Synthese anderer sekundärer
aktivierter Zucker, insbesondere hier die GDP-β-L-Fucose,
bereit (Yamamoto, K., 1982, in Agric. Biol. Chem. 48, 823-824
und 1993, in Arch. Biochem. Biophys. 300, 694-698).
Da die chemische Synthese oftmals schwierig ist und mit niedrigen
Ausbeuten verbunden ist, findet die enzymatische Synthese
immer mehr Anwendung.
Die Phosphomannomutase (EC 5.4.2.8) und die GDP-Mannose-Pyro
phosphorylase (EC 2.7.7.13) wurden bisher in verschiedenen
Quellen nachgewiesen.
Die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase wurde erstmals 1956 von
Munch-Petersen aus Bäcker-Hefe partiell isoliert, wobei die
Menge an verfügbarem Enzym je nach Hefecharge stark schwankte
(Munch-Petersen, 1956, Acta Chem. Scand. 10, 928). Das Enzym
wurde 1962 von Preiss und Wood (in J. Biol. Chem. 239 (10),
3119-3126) aus Arthrobacter sp. isoliert. Die Autoren konnten
jedoch nicht ausschließen, daß die zahlreichen umgesetzten
aktivierten Zucker nicht auf Nebenreaktionen anderer Pyro
phosphorylasen zurückzuführen sind. In Pseudomonas aeruginosa
und Rhodospirillum rubrum wurde ein bifunktionelles Enzym,
GDP-Mannose-Pyrophosphorylase gekoppelt mit Phosphomannose-
Isomerase-Aktivität, gefunden (Shinabarger et al., 1991, in J.
Biol. Chem. 266 (4), 2080-2088 und Ideguchi et al., 1993, in
Biochimica et Biophys. Acta 1172, 329-331). Auch aus
eukaryotischen Quellen wurde die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase
isoliert (Szumilo et al., 1993 in J. Biol. Chem. 268 (24),
17943-17950). Die festgestellten Aktivitäten, Umsatz zu GDP-
Glucose (100%), IDP-Glucose (72%) und GDP-Mannose (61%),
lassen vermuten, daß es sich eher um eine GDP-Glucose-Pyro
phosphorylase handelt (EC 2.7.7.34).
Die Phosphomannomutase (EC 5.4.2.8) wurde bisher nur im
Zusammenhang mit der Alginat-Biosynthese betrachtet (S-
Correira et al., 1987, in J. Bacteriol. 1969, 3224-3231 und
Goldberg et al., 1993, in J. Bacteriol. 175 (3), 1605-1611).
Die enzymatische Synthese von GDP-Mannose wurde bisher von
Simon et al., 1990 in J. Org. Chem. 55, 1834-1841, Wong et
al., 1993 in WO 93/0820, Wang et al., 1993 in J.
Org. Chem. 58, 3985-3990 und Palanka und Turner, 1993 in J.
Chem. Soc. Perkion Trans 23 (1), 3017-3022, beschrieben. Diese
Arbeitsgruppen verwenden alle eine, nach der von Munch-
Petersen 1956 beschriebenen Methode, aus Hefezellen gewonnene
Proteinpräparation und synthetisieren GDP-Mannose ausgehend
von Mannose-1-Phosphat, das zuvor chemisch hergestellt wurde.
Durch Klonierung in einen (Produktions-) Expressionsvektor
(Plasmid) (pT7-6 der Firma Novagen) und (Einführung)
Transformation in einen (Produktionsstamm) Expressionsstamm
Escherichia coli BL21(DE3)pLysS (der Firma Novagen) wurde
nunmehr eine Phosphomannomutase und GDP-Mannose-
Pyrophosphorylase entwickelt, welche erfindungsgemäß in
größeren Mengen gewonnen werden können, als aus den bisher
bekannten Quellen (s. Tab. Seite 3). Beide Enzyme stammen aus
Salmonella enterica, Gruppe B (früher Salmonella typhimurium
LT2). Die Gene (rfb M codiert für die GDP-Mannose-
Pyrophosphorylase; rfb K codiert für die Phosphomannomutase)
liegen in dem rfb-Gen-Cluster, dessen Struktur und Sequenz von
Jiang et al., 1991 in Mol. Microbiol. 5 (3), 695-713
aufgeklärt wurde.
Mit der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) wurden die Gene rfb M
und rfb K vervielfältigt (amplifiziert) und je in einen Vektor
pUC18 (Firma Novagen) kloniert. Ausgehend von diesem Vektor
wurden die Gene rfb M und rfb K je in einen Expressionsvektor
pT7-6 der Firma Novagen kloniert und je in einen Expressions
stamm Escherichia coli BL21(DE3)pLysS eingeführt (transfor
miert). Das Plasmid pT7-6 mit dem inserierten Gen rfb M wurde
nunmehr pERJ-1 genannt. Das Plasmid pT7-6 mit dem inserierten
Gen rfb K wurde pERJ-2 genannt (siehe Fig. 1-3).
Die Produktion (Expression) der von den Genen rfb M und rfb K
codierten Proteine (GDP-Mannose-Pyrophosphorylase und
Phosphomannomutase) wurde durch Isopropylthiogalactosid (IPTG)
mit 0,4 mM induziert und mit 0,03 mM Rifampicin gesteigert
(siehe Fig. 4).
Durch mechanischen Aufschluß der Zellen (Escheria coli) in
50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 8 und 150 mM KCl und Zentrifugation
(2 min bei 10 000 rpm) wurde ein proteinhaltiger Rohextrakt
gewonnen. Dieser Rohextrakt wurde auf einen Anionenaus
tauscher (Q-Sepharose FF) geladen und die GDP-Mannose-
Pyrophosphorylase durch eine Stufenelution mit 150 mM KCl und
400 mM KCl gewonnen. Das Eluat wurde mit 1 M Ammoniumsulfat
und 20% Glycerin (v/v) versetzt und auf eine Phenylsepharose
FF aufgetragen. Nach Adsorption wurde das Enzym durch einen
Gradienten zwischen 1 M Ammoniumsulfat und 0 M Ammoniumsulfat
in 50 mM Tris-HCl, pH 8, 20% Glycerin zwischen 0,4 M und 0,1 M
Ammoniumsulfat eluiert. Nach Ultrafiltration und Umpuffern mit
50 mM Tris-HCl, pH 8 mit 150 mM KCl wurde die GDP-Mannose-
Pyrophosphorylase auf einer Gelfiltrationssäule chromato
graphiert.
Nach Ultrafiltration wurde die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase
mit 3M Ammoniumsulfat versetzt und bei 4°C gelagert.
Die Phosphomannomutase soll über eine Q Sepharose FF partiell
gereinigt werden.
Sowohl bei der Phosphomannomutase als auch bei der GDP-
Mannose-Pyrophosphorylase handelt es sich um monofunktionelle
Enzyme, die spezifisch die für sie beschriebene Reaktion (I
und II, siehe oben) katalysieren.
Beide Enzyme sollen eingesetzt werden zur enzymatischen
Synthese von GDP-Mannose, ausgehend von Mannose nach dem
folgenden Reaktionsschema:
Reaktionsschema 1: (siehe auch Fig. 14)
Mannose + ATP → Mannose-6-Phosphat + ADP (1)
PEP + ATP ⇄ Pyruvat + ATP (2)
Mannose-6-Phosphat ⇄ Mannose-1-Phosphat (3)
Mannose-1-Phosphat + GTP ⇄ GDP-Mannose + PPi (4)
PPi → 2 Pi (5)
Mannose + ATP → Mannose-6-Phosphat + ADP (1)
PEP + ATP ⇄ Pyruvat + ATP (2)
Mannose-6-Phosphat ⇄ Mannose-1-Phosphat (3)
Mannose-1-Phosphat + GTP ⇄ GDP-Mannose + PPi (4)
PPi → 2 Pi (5)
Reaktion 1: Hexokinase
Reaktion 2: Pyruvat-Kinase
Reaktion 3: Phosphomannomutase
Reaktion 4: GDP-Mannose-Pyrophosphorylase
Reaktion 5: Pyrophosphatase
Reaktion 2: Pyruvat-Kinase
Reaktion 3: Phosphomannomutase
Reaktion 4: GDP-Mannose-Pyrophosphorylase
Reaktion 5: Pyrophosphatase
Reaktion 1 und 2 wurde bereits zur Produktion von Mannose-6-
Phosphat von Palanca und Turner, 1993 in J. Chem. Soc. Perkin
Trans. 1, 3017-3022 eingesetzt.
Die so gebildete GDP-Mannose kann weiter in situ mit
Mannosyltransferase zu Oligosacchariden umgesetzt werden.
Die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase-Aktivität wurde nachgewiesen
mit einem neu entwickelten kontinuierlichen spektrophoto
metrischen Test zur Bestimmung von Pyrophosphat (PPi)
produzierenden Nucleotidyltransferasen (EC 2.7). In der im
folgenden beschriebenen Weise kann durch Vorgabe der Substrate
(Zucker-1-Phosphate bzw. Zucker im Falle der Neuraminsäure)
und Nucleosidtriphosphate) jede beliebige Pyrophosphorylase
Aktivität, die 0,2 mU/ml Aktivität im Testgemisch ausmachen
kann, bestimmt werden.
Der Enzymtest (Nucleotidyltransferase substrate screening assay
"NUSSA") beruht darauf, daß das bei der Nucleotidyl
transferase-Reaktion (EC 2.7.7) entstehende Pyrophosphat mit
einer Pyrophosphat-abhängigen Phosphofuctokinase (PPiPFK aus
Pflanzen oder Bakterien JEC 2.7.1.90) mit Fruktose-6-Phosphat,
in Gegenwart von Fructose-2,6-bisphosphat, zu Fructose-1,6-
bisphosphat umgesetzt wird. Dieses Produkt wird mit einer
Aldolase zu Dihydroxyacetonphosphat (DHAP) und Glycerin-3-
Phosphat (GAP) gespalten. Aus Glycerinaldehyd-3-Phospat
entsteht Dihydroxyacetonphosphat durch die Triosephosphat
isomerase. Schließlich wird Dihydroxyacetonphosphat durch die
Glycerin-3-Phosphat-Dehydrogenase zu Glycerin-3-Phosphat (G-3-P)
mit NADH reduziert. Pro Mol Pyrophosphat werden 2 Mol NADH
verbraucht, was photometrisch verfolgt werden kann.
Reaktionsschema 2:
GTP + Mannose-1-Phosphat ⇄ GDP-Mannose + PPi (1)
PPi + Fructose-6-Phosphat ⇄ Fructose-1,6-P₂ + Pi (2)
Fructose-1,6-P₂ ⇄ DHAP + GAP (3)
DHAP + GAP ⇄ 2 GAP (4)
2 GAP + 2 NADH ⇄ 2 G-3-P + 2 NAD (5)
GTP + Mannose-1-Phosphat ⇄ GDP-Mannose + PPi (1)
PPi + Fructose-6-Phosphat ⇄ Fructose-1,6-P₂ + Pi (2)
Fructose-1,6-P₂ ⇄ DHAP + GAP (3)
DHAP + GAP ⇄ 2 GAP (4)
2 GAP + 2 NADH ⇄ 2 G-3-P + 2 NAD (5)
(1) GDP-Mannose-Pyrophosphorylase
(2) Pyrophosphat-abhängige Phosphofructokinase
(3) Aldolase
(4) Triosephosphat-Isomerase
(5) Glycerin-3-Phosphat-Dehydrogenase
(2) Pyrophosphat-abhängige Phosphofructokinase
(3) Aldolase
(4) Triosephosphat-Isomerase
(5) Glycerin-3-Phosphat-Dehydrogenase
Die nachfolgenden Beispiele zeigen die erfindungsgemäße
Arbeitsweise im einzelnen. Dabei wird Bezug genommen auf die
angefügten Zeichnungen; es zeigt:
Fig. 1: die Klonierungsstrategie,
Fig. 2: der Expressionsvektor pERJ-1,
Fig. 3: der Expressionsvektor pERJ-2,
Fig. 4: die SDS-Gelektrophorese der exprimierten Genprodukte
von pERJ-1 und pERJ-2,
Fig. 5: das Chromatogramm der Gelfiltration zur
Molekulargewichtsbestimmung,
Fig. 6: die Stabilität der GDP-Man-Pyrophosphorylase bei 4°C,
Fig. 7: die Substratüberschußinhibierung von GTP,
Fig. 8: die Substratüberschußinhibierung von M-1-P,
Fig. 9: die kompetitive Hemmung von GDP-Man bezogen auf GTP,
Fig. 10: die unkompetitive Hemmung von GDP-Man bezogen auf
M-1-P,
Fig. 11: der Einfluß des pH-Wertes auf die Synthese von GDP-
Mannose,
Fig. 12: die Abhängigkeit der Synthese von GDP-Mannose von der
Enzymkonzentration,
Fig. 13: das E * t-Diagramm für die Synthese von DGP-Man aus
gehend von Mannose-1-Phosphat und GTP,
Fig. 14: Reaktionsschema der Biosynthese von GDP-Mannose aus
gehend von Mannose,
Fig. 15: Synthese von GDP-Mannose ausgehend von 5 mM Mannose,
Fig. 16: Kapillarelektrophorese-Chromatogramm der herge
stellten GDP-Mannose.
Über eine DNA-Datenbank wurden die Gene rfb M und rfb K im
rfb-Gen-Cluster identifiziert und die Leseraster bestimmt.
Für die in vitro-Amplifikation wurden die folgenden Oligo
nucleotidprimer für beide Gene bestimmt.
Die Länge der Gene erhöht sich dabei für rfb M auf 1633 Bp.
und für rfb K auf 1606 Bp.
Die PCR wurde wie folgt durchgeführt:
Die PCR wurde wie folgt durchgeführt:
Die Ansätze wurden mit je 70 µl Mineralöl überschichtet, um
Verdunstungen zu vermeiden.
Vent-Polymerase-Puffer (BioLabs, New England) (10x)
200 mM Tris-HCl, pH 8.8, 100 mM KCl, 100 mM (NH₄)₂SO₄, 20 mM MgSO₄, 1% Triton X100 (w/v)
Vent-Polymerase-Puffer (BioLabs, New England) (10x)
200 mM Tris-HCl, pH 8.8, 100 mM KCl, 100 mM (NH₄)₂SO₄, 20 mM MgSO₄, 1% Triton X100 (w/v)
Die Laufbedingungen der PCR wurden wie folgt gewählt:
Nach der PCR wurden die amplifizierten Gene, je 1,6 kB, nach
Lau und Sheu, 1992 in Meth. Mol. Cell. Biol. 3, 190-192, aus
einem Agarose-Gel isoliert und je in einen Hilfsvektor pUC18
ligiert, der zuvor durch das Restriktionsenzym Sma I 'blund
ended' linearisiert wurde. Das Verhältnis von Vektor zu DNA-
Fragment betrug ca. 1 : 4. Die Ligation wurde über Nacht bei
14°C durchgeführt.
Ligase-Puffer (10x): 0,5 Tris-HCl, pH 7,6, 100 mM MgCl₂, 100 mM
DTT, 500 µg/ml BSA
Dieser Vektor mit dem inserierten Gen wurde in kompetente
Zellen von Escherichia coli DH5alpha (nach Hanahan, 1983 in
J. Mol. Biol. 166, 557-580) transformiert. Dazu wurde 5 µl der
Ligationsansätze und 15 µl steriles H₂O mit je 200 µl auf Eis
aufgetauten kompetenten Zellen versetzt und 30 Min auf Eis
inkubiert. Die Ansätze wurden dann für 40 sec auf 42°C
erhitzt und wieder für 2 min auf Eis gestellt. Zu den Ansätzen
wurden dann 800 µl SOC-Medium (gegeben und diese dann 1 Stunde
bei 37°C inkubiert und schließlich auf LBAmp-100-Agar-Platten
ausgestrichen, die mit X-Gal beschichtet waren.
SOC-Medium:
pH 7, 20 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 0,5 g NaCl, 2,5 mM KCl, 10 mM MgCl₂, 20 mM (sterilfiltrierte) Glucose, H₂O ad 1000 ml
pH 7, 20 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 0,5 g NaCl, 2,5 mM KCl, 10 mM MgCl₂, 20 mM (sterilfiltrierte) Glucose, H₂O ad 1000 ml
LBamp-100):
10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 5 g NaCl (und 15 g Bacto-Agar)
Ampicillin 100 mg/Liter
10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, 5 g NaCl (und 15 g Bacto-Agar)
Ampicillin 100 mg/Liter
X-Gal:
5-Brom-4-Chlor-indoyl-β-D-Galactose (40 mg/ml)
70 µl pro Agar-Platte
5-Brom-4-Chlor-indoyl-β-D-Galactose (40 mg/ml)
70 µl pro Agar-Platte
Aus den positiven farblosen Kolonien wurde das Plasmid pUC18/rfb M
bzw. rfb K isoliert (nach Birnboim und Doly, 1979).
pUC18/rfb M wurde mit den Restriktionsenzym EcoR I und BamH I
linearisiert und das Gen rfb M aus dem Vektor herausgeschnitten.
Aus einem Agarose-Gel wurden die Gene rfb M und rfb K isoliert und
in den Expressionsvektor (pT7-6) ligiert.
Diese Ligationsansätze (pt7-6/rfb M und pT7-6/rfb K) wurden in
kompetente Zellen (nach Cohen, Shng und Hsu, 1972 in Proc. Nat.
Acad. Sci. (USA) 69 (8), 2110-2114) von im Falle von rfb M
Escherichia coli BL 21 (DE3) pLysS der Firma Novagen und im Falle von
rfb K in Escherichia coli BL21(DE3) transformiert.
Der Stamm, der das in pT7-6 inserierte Gen rfbM enthält, wird im
folgenden E. coli BL21(DE3)pLysSpERJ-1 genannt. Der Stamm, der
das in pT7-6 inserierte Gen rfbK enthält, wird im folgenden E.
coli BL21(DE3)pERJ-2 genannt.
Die Expression der Gene rfb M und rfb K wurde wie folgt
durchgeführt:
Es wurden aus Vorkulturen von Escherichia coli BL 21(DE3)
pLysSpERJ-1 (5 ml LBAmp-Chloramp-50 (Ampicillin und Chloram
phenicol je 50 mg/Liter) über Nacht bei 120 rpm und 37°C)
Hauptkulturen (10 ml) 2%-ig angeimpft und in Erlenmeyer-Kolben
mit Schikanen bei 37°C und 120 rpm auf einem Schüttler
solange angezogen, bis eine optische Dichte, bei 546 nm, von
0,5 erreicht wurde. Ein Milliliter der Kultur wurde entnommen,
abzentrifugiert, der Überstand entfernt und das Pellet mit 50 µl
Probenpuffer (SDS und β-mercaptoethanol-haltig) versetzt.
Diese Probe wurde 3 min bei 95°C erhitzt und nach Abkühlen
auf ein SDS-Polyacrylamidgel (Methode siehe unten) aufgegeben.
Der Rest der Kultur wurde mit 0,4 mM IPTG versetzt, 20 min
inkubiert, worauf wieder 1 Milliliter entnommen und wie oben
behandelt wurde. Der Rest der Kultur wurde mit 0,03 mM Rifam
picin versetzt und 60 min inkubiert. Es wurde 1 Milliliter
entnommen und wie oben beschrieben behandelt. Von diesen
Proben wurden jeweils 10 µl auf ein SDS-Polyacrylamidgel
aufgetragen.
Escherichia coli BL21(D)pERJ-2 wurde wie oben beschrieben
angezogen.
SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese wurde nach (Laemmli, 1970, in
Nature 227, 680-685) durchgeführt. Ein Foto des Coomassie-
Brilliant-Blue gefärbten Gels zeigt Fig. 4.
Anzucht von E. coli BL21 und Aufschluß der Zellen:
bei 37°C in einem Schüttler bei 120 rpm.
Ausgehend von einer Vorkultur (Über Nacht-Inkubation, 200 ml
in einem 1000 ml Erlenmeyer-Kolben mit Schikanen) wurden je 2
Liter LBAMP-Chloramp-50 in fünf 5-Liter-Kolben mit Schikanen
1%ig angeimpft und die Kulturen bis zu einer optischen Dichte
von 0,8 angezogen (3,5 Stunden). Nach 20minütiger Inkubation
mit 0,4 mM IPTG und 60minütiger Inkubation mit 0,03 mM
Rifampicin wurden die Kulturen abzentrifugiert (Sorvall GS3,
8000 rpm, 10 min, 20°C) und mit 50 mM Tris-HCl, pH 8 zweimal
gewaschen. Anschließend wurde das Feuchtgewicht bestimmt (ca.
25 g) und eine 20%ige (w/v) Zellsuspension hergestellt. Die
Zellen wurden anschließend in einem Disintegrator S durch
Naßvermahlung aufgeschlossen. Dazu wurden 20 g Zellsuspension
mit 80 g Glasperlen (0,3 mm Durchmesser) gemischt und inner
halb von 12 min bei 4000 Upm homogenisiert. Die Zelltrümmer
und die Glasperlen wurden durch 15minütige Zentrifugation
(Sorvall GSA, 10 000 rpm, 20°C) abgetrennt, einmal in 50 mM
Tris-HCl, pH 8 gewaschen und wieder zentrifugiert. Die
Überstände wurden vereinigt und bildeten den Rohextrakt für
die Anionenaustauschchromatographie an Q-Sephrose FF.
400 ml Q-Sepharose FF wurden mit 226 ml Rohextrakt (mit 11,1
mg/ml Protein) beladen. Die Stufenelution startet mit ca. 800
ml 50 mM Tris-HCl, pH 8 und ca. 1400 ml 50 mM Tris-HCl, pH 8,
mit 150 mM KCl. Das Enzym wird mit ca. 900 ml 50 mM Tris-HCl,
pH 8 mit 400 mM KCl eluiert. Diese Fraktion wird mit 1 M
Ammoniumsulfat und 20% Glycerin versetzt und auf eine Phenyl
sepharose FF (66 ml) geladen. Das Enzym wird mit einem
linearen auf 0 M Ammoniumsulfat abfallenden Gradienten von 50
mM Tris-HCl, pH 8 mit 20% Glycerin (Gesamtvolumen 1000 ml)
eluiert. Die aktivsten Fraktionen, zwischen 0,4 M und 0,1 M
Ammoniumsulfatkonzentration wurden vereinigt, nach Ultra
filtration umgepuffert (50 mM Tris-HCl, pH 8, 150 mM KCl) und
abschließend in einer Gelfiltrationsäule (Superdex G-75)
chromatographiert (siehe im folgenden Tabelle 4).
Die rekombinante GDP-Mannose-Pyrophosphorylase wurde aus
E.coli 6,3fach angereichert. Bei einer Ausbeute von 13,5%
konnte eine spezifische Aktivität von 2,34 U/mg erreicht
werden. Ausgehend von 0,37 U/mg konnte über die Q-Sepharose
ein Reinigungsfaktor von 2 bei einer Ausbeute von 85% erreicht
werden. Die nachfolgende hydrophobe Interactionschromato
graphie an Phenylsepharose führte durch das Vereinigen nur der
aktivsten Fraktionen zu einem relativ hohen Verlust von 40%,
bei einer Steigerung der spezifischen Aktivität auf 2,27
U/mg.
Das Molekulargewicht der GDP-Mannose-Pyrophosphorylase beträgt
unter denaturierenden Bedingungen (SDS-Polyacrylamid-Gelelek
trophorese) 54 kD. Zur Molekulargewichtsbestimmung im nativen
Zustand wurde, mit 2 ml (7,54 mg/ml) Enzymprobe aus der
Aufreinigung siehe oben, eine Gelfiltration an Sephadex G-200
(115,5 ml) durchgeführt. Die Aktivitätsbestimmung wurde mit
dem nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Enzymtest für
Pyrophosphorylasen durchgeführt. 2 Aktivitätsmaxima konnten
bestimmt werden, die den Molekulargewichten 208700 Dalton und
107800 Dalton entsprechen. Im nativen Zustand liegt das Enzym
daher als Dimer bzw. Tetramer vor.
Folgende Untersuchungen zur Wirkungsweise und Anwendung der
GDP-alpha-D-Mannose-Pyrophosphorylase wurden durchgeführt:
Das Enzym wurde bei 4°C auf seine Lagerstabilität untersucht.
Dazu wurde eine Enzympräparation mit 1,15 U/mg ohne
Stabilisator sowie mit 0,1 mg/ml BSA, bzw. 3 M Ammoniumsulfat,
bzw. 25% Glycerin versetzt und über 47 Tage bei 4°C
inkubiert. Nach 47 Tagen konnte in den Ansätzen ohne
Stabilisator und mit BSA eine Restaktivität von ca. 5% gefunden
werden, während die Ansätze mit Glycerin und Ammoniumsulfat
noch Aktivitäten von 75% bzw. 65% aufwiesen. In dem Ansatz mit
Ammoniumsulfat konnte noch nach 4 Monaten eine Aktivität von
50% der Ausgangsaktivität festgestellt werden (Fig. 6).
Weiter wurde die Stabilität bei 30°C untersucht, indem eine
definierte Stammlösung an Enzym mit 79,3 mU/mg bei 30°C in 50 mM
Tris-HCl, pH 8, 5 mM MgCl₂ inkubiert und nach verschiedenen
Zeiten (0 h, 2 h, 6 h und 30 h) eine Aktivitätsbestimmung
durchgeführt wurde.
Bedingungen: 2.27 µg/ml GDP-Mannose-Pyrophosphorylase-
Präparation nach der Gelfiltration, Aktivitäts
bestimmung per NUSSA.
- a) Bestimmung des km-Wertes und des vmax-Wertes für GTP- Mannose-1-Phosphat wurde mit konstant 0,08 mM eingesetzt. GTP wurde zwischen 0,01 mM und 10 mM eingesetzt (Fig. 7).
- b) Bestimmung des km-Wertes und des vmax-Wertes für M-1-P
GDP wurde mit konstant 2 mM eingesetzt.
Mannose-1-Phosphat wurde zwischen 0,002 mM und 0,6 mM variiert (Fig. 8).
Bedingungen: 2,27 µg/ml [in a)] und 5,67 µg/ml [in b)] GDP-
Mannose-Pyrophosphorylase-Präparation nach
Gelfiltration, Aktivitätsbestimmung per NUSSA.
- a) Mannose-1-Phosphat wurde mit 0,08 mM konstant eingesetzt.
GTP wurde variiert zwischen 0.08 mM und 6 mM.
GDP-Mannose wurde mit 0 µM, 50 µM und 100 µM im Test
eingesetzt.
Die Auswertung der gemessenen Aktivitäten zeigt eine kompetitive Hemmung von GDP-Mannose bezogen auf GTP (Fig. 9). Der Ki-Wert wurde berechnet zu 14,9 µM. - b) GTP wurde konstant mit 2 mM im Test eingesetzt.
Mannose-1-Phosphat wurde variiert zwischen 0,003 mM und
0,3 mM.
Die Auswertung der gemessenen Aktivitäten zeigt eine un kompetitive Haltung von GDP-Mannose bezogen auf M-1-P. (Fig. 10) der Ki-Wert wurde berechnet zu 118 µM.
Bedingungen: Die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase wurde mit
7,3 mU/mg im Enzymtest NUSSA eingesetzt.
- a) Nucleosidtriphosphate: ATP, CTP, GTP, UTP, dTTP je 1 mM
Zucker-1-Phosphate: Mannose-1-Phosphat mit 2,5 mM - b) Nucleosidtriphosphat: GTP
Zucker-1-Phosphate: Glucose-1-P, N-Acetylglucosamin-1-P, Glucosamin-1-P, Galactose-1-P, Galactosamin-1-P, N- Acetylgalactosamin-1-P, Glucuronsäure-1-P, Galact uronsäure-1-P, Xylose-1-P, Mannose-1-P
Sowohl in a) als auch in b) konnte außer mit den natürlichen
Substraten GTP und Mannose-1-Phosphat kein Umsatz festgestellt
werden.
Die Synthese sollte ausgehend von Mannose nach Reaktionsschema
1 durchgeführt werden.
Zunächst wurde die Synthese von GDP-Mannose ausgehend von
Mannose-1-Phosphat und GTP untersucht. Hierzu wurde die GDP-
Mannose-Pyrophosphorylase gekoppelt mit der Pyrophosphatase
eingesetzt (1 U/ml).
Die Synthese wurde bei verschiedenen pH-Werten (7, 8, 9) in 50 mM
Tris-HCl, 5 mM MgCl₂ mit 2 mM GTP und 2 mM Mannose-1-
Phosphat in einem Gesamtvolumen von 2 ml bei Raumtemperatur
durchgeführt. Die GDP-Mannose-Pyrophosphorylase wurde mit 0,04
U/ml eingesetzt, die Pyrophosphatase mit 1 U/ml. Nach
verschiedenen Zeiten wurden dem Ansatz 200 µl entnommen und 5 min
bei 95°C erhitzt, abzentrifugiert (Eppendorf-Zentrifuge,
10 000 rpm, 2 min, Raumtemperatur) und über die Kapillarelektro
phorese analysiert.
Über Eichkurven und den Vergleich der Flächen konnte der
Gehalt an GTP und GDP-Mannose bestimmt werden. Die Umsetzungen
zeigen eine höhere Ausbeute an GDP-Mannose bei alkalischen pH-
Werten (Fig. 11). Da die anderen Hilfsenzyme (Reaktionsschema
1: Hexokinase und Pyruvat-Kinase) pH-Optima zwischen pH 7 und
pH 9 aufweisen (Boehringer-Mannheim, 1987 in Biochemica-
Information) wurde für die weiteren Synthesen ein pH-Wert von
8 gewählt.
Untersucht wurde im folgenden die Abhängigkeit der Synthese
von GDP-Mannose von der Enzymkonzentration an GDP-Mannose-
Pyrophosphorylase, die mit 0,04 U/ml, 0,06 U/ml, 0,08 U/ml, 0,1
U/ml und 0,2 U/ml eingesetzt wurde. Die Umsetzungen zeigen
eine erhöhte Ausbeute an GDP-Mannose bei gleichbleibender
Inkubationszeit und Erhöhung der Enzymkonzentration (Fig. 12).
Die Multiplikation der Enzymkonzentration mit der
Inkubationszeit führt zu einer Reaktionskonstanten (E * t).
Bei Variation der Enzymkonzentration bzw. der Inkubationszeit
können unter Konstanthaltung des E * t-Produktes konstante
Ausbeuten erzielt werden. Bei einem E * t von 20 (U * min/ml)
ist das Reaktionsgleichgewicht unter den gewählten Bedingungen
eingestellt und eine Ausbeute von GDP-Mannose von ca. 90%
erreicht (Fig. 13).
O'Brien, Bowien und Wood beschrieben 1975 in J. Biol. Chem.
250 (22), 8690-8695 einen gekoppelten photometrischen Enzym
test zur Messung von einer pyrophospat-abhängigen Phospho
fructokinase (PPiPFK), wie sie erstmalig von Reeves et al.,
1974 in J. Biol. Chem. 249, 7737-7741, in Etamoeba
hiestolytica entdeckt wurden. Hierbei wurde die PPiPFK gekoppelt
mit der Reaktion der Aldolase (Reaktion 3), der Triose
phosphatisomerase (Reaktion 4) und der Glycerin-3-Phosphat-
Dehydrogenase (Reaktion 5). Die Reaktion wurde photometrisch
bei 340 nm verfolgt.
Der folgende Enzymtest (NUSSA) koppelt erfindungsgemäß die
Reaktion der Nucleotidyltransferase mit diesem Testsystem und
ermöglicht somit die Messung einer beliebigen Pyrophospho
rylase bzw. eines beliebigen Pyrophosphat-freisetzenden
Enzyms. Der Test NUSSA wurde optimiert auf die Messung in
Microtiterplatten in 200 µl Gesamtvolumen.
Das Gesamtvolumen betrug 200 µl. Die Ansätze wurden in einem Titertek-Photometer
(Molecular Devices, München) photometrisch vermessen. Im Falle des PPiPFK-Tests
wurde mit PPi gestartet, im Falle der Pyrophosporylasen wahlweise mit dem Zucker-
1-Phosphat oder dem Nucleosidtriphosphat.
Zur Berechnung der Aktivität wurde folgende Formel angewendet:
1) Beispiel siehe oben: Aktivitätsmessungen der GDP-Mannose-
Pyrophosphorylase.
2) Beispiel: Anwendung des NUSSA zum Screening auf Pyrophos
phorylasen in zwei verschiedenen Enzymquellen:
- a) Escherichia coli BL21 (DE3) pLysSpERJ-1
- b) Reis (Oryza sativa L.)
Zur Anwendung des Tests muß die PPiPFK aufgereinigt werden.
Als einfache und gut verfügbare Enzymquelle wurde die
Kartoffel (Solanum tuberosum L.) gewählt. Die Aufreinigung
wurde nach der von van Schaftingen et al., 1982 in Eur. J.
Biochem. 129, 191-195 beschriebenen Methode durchgeführt. Das
Enzym (PPiPFK) wurde in 25% Gylcerin bei -20°C aufbewahrt.
Escherichia coli BL21(DE3)pLysSpERJ-1 wurde wie oben
beschrieben aufgezogen und aufgeschlossen. Das erhaltene
Rohhomogenat wurde bei 10 000 rpm, 2 min, 20°C abzentrifugiert
und im Enzymtest eingesetzt (21,02 mg/ml).
Der Reis wurde nach Elling, 1993 in Patent DE 42 21 595 C1,
aufgeschlossen, bei 10 000 rpm, 10 min, 20°C abzentrifugiert
und als Rohextrakt (4,26 mg/ml) im Enzymscreening eingesetzt.
Als Substrate wurden getestet:
- a) Nucleosidtriphosphate: ATP, CTP, GTP, UTP, dTTP je 1 mM im Test mit Glucose-1-Phosphat (2,5 mM)
- b) Nucleosidtriphosphat UTP (1 mM)
Zucker-1-Phosphate je 2,5 mM im Test
Die Tabelle 7 zeigt die spezifischen Aktivitäten von Pyrophos
phorylasen in einer mikrobiellen und einer eukaryotischen
Enzymquelle.
20 µg/ml E.coli BL21(DE3)pLysS-pJER-1-Rohextrakt im Testansatz, 1,06 µg/ml bis
0,14 mg/ml Oryza sativa-Rohextrakt im Testansatz. Aktivitätsbestimmung per NUSSA
Zur Analytik der Synthese der GDP-Mannose wurde eine Kapillar
elektrophorese (Gerät: Firma Beckman) angewendet. Als Methode
wurde die Kapillarzonenelektrophorese mit einem Boratpuffer-
System eingesetzt. Hierzu wurden 40 ml 0,4 mM Borsäure und 20
ml 0,2 mM Natriumborat gemischt und mit 140 ml H₂O aufgefüllt.
In diesem Verhältnis gemischt stellt sich ein pH-Wert von ca.
8,3 ein. Die Stromspannung wurde mit 25 kV vorgewählt. Die
Stromstärke stellt sich ein auf ca. 35,7 µA.
Um die Konzentration aus den Elektropherogrammen bestimmen
zu können, wurden von GDP-Mannose und GTP verschiedene
Konzentrationen zwischen 0,02 mM und 0,4 mM in 50 mM Tris-
HCl, pH 8 mit 5 mM MgCl₂ angesetzt und über die Kapillar
elektrophorese analysiert. Aus der Auftragung der Fläche gegen
die theoretisch eingesetzte Konzentration (mM) resultiert eine
Gerade, so daß eine lineare Regression durchgeführt werden
konnte:
Anzucht von E. coli BL21 und Aufschluß der Zellen:
bei 37°C in einem Schüttler bei 120 rpm wie bei der GDP-
Mannose-Pyrophosphorylase.
Der gewonnene Rohextrakt wurde auf einen Anionenaustauscher
gegeben:
Q-Sepharose FF:
77 ml Q-Sepharose FF wurden mit 122 ml Rohextrakt (mit 14 mg/ml Proteingehalt) beladen. Es wurde ein linear ansteigender Gradient (50 mM Tris-HCl, pH 8, 0-600 mM KCl) angelegt und das Protein zwischen 280 und 460 mM KCl eluiert. Die aktiven Fraktionen wurden vereinigt und das Protein mit 3 M (NH₄)₂SO₄ präzipitiert. Nach Zentrifugation (15 min, 10 000 rpm, 4°C) wurde das Pellet in 5 ml Tris-HCl, pH 8 aufgenommen. Das Enzym konnte mit einem Reinigungsfaktor von 2,4 und einer Ausbeute von 78% gewonnen werden.
Q-Sepharose FF:
77 ml Q-Sepharose FF wurden mit 122 ml Rohextrakt (mit 14 mg/ml Proteingehalt) beladen. Es wurde ein linear ansteigender Gradient (50 mM Tris-HCl, pH 8, 0-600 mM KCl) angelegt und das Protein zwischen 280 und 460 mM KCl eluiert. Die aktiven Fraktionen wurden vereinigt und das Protein mit 3 M (NH₄)₂SO₄ präzipitiert. Nach Zentrifugation (15 min, 10 000 rpm, 4°C) wurde das Pellet in 5 ml Tris-HCl, pH 8 aufgenommen. Das Enzym konnte mit einem Reinigungsfaktor von 2,4 und einer Ausbeute von 78% gewonnen werden.
Die enzymatische Synthese von GDP-Mannose (Fig. 14) verläuft
ausgehend von Mannose über die Hexokinase-katalysierte
Phosphorylierung an C6, die Isomerisierung von Mannose-6-Phosphat
zu Mannose-1-Phosphat durch die Phospho-mannomutase und die
Umsetzung von Mannose-1-Phosphat mit GTP zu GDP-Mannose durch die
GDP-Mannose-Pyrophosphorylase.
Das eingesetzte ATP wird rezykliert, indem das bei der
Hexokinasereaktion entstehende ADP mit Phosphoenolpyruvat unter
der Katalyse durch die Pyruvat-Kinase zu ATP und Pyruvat
umgewandelt wird (Wong et al., 1995 in Angew. Chem. 107, 569-593)
(Fig. 15).
Die Synthese in größerem Maßstab wurde im 'repetitive batch'-
Verfahren durchgeführt. Das Gesamtvolumen des Syntheseansatzes
betrug 80 ml. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des
Syntheseansatzes:
Nach 24 Stunden wurde der Ansatz über ein Ultrafiltrationsmodul
mit einer YM 10-Membran (cut off von 10 kD) der Firma Amicon
(Witten) auf 5 ml eingeengt und mit 50 mM Tris-HCl, pH 8, 10 mM
KCl, 10 mM MgCl₂ auf 50 ml aufgefüllt, wieder eingeengt und erneut
aufgefüllt und auf 5 ml eingeengt. Das proteinhaltige Retentat
wurde für einen erneuten Syntheseansatz mit Substratlösung (75 ml)
versetzt und erneut 24 Stunden inkubiert. Diese Vorgehensweise
wurde noch ein weiteres Mal wiederholt.
Die Filtrate wurden mit alkalischer Phosphatase (1 U/ml) versetzt
und 24 Stunden inkubiert, um Nucleosidmono-, di- und triphosphate
bzw. Zucker-Phosphate wie Mannose-6- oder -1-Phospat zu
dephosphorylieren.
Der aktivierte Zucker wird von der Phosphatase nicht angegriffen.
Insgesamt wurden dreimal 253 mg (0,4 mmol) GTP mit 216,3 mg
Mannose umgesetzt. Die Überprüfung der Ausbeuten nach je 24
Stunden ergab:
Dies entspricht 581 mg GDP-Mannose, bezogen auf die freie Säure
(605.3 g/mol).
Nach der Inkubation mit alkalischer Phosphatase wurden die Ansätze
ultrafiltriert und vereinigt und auf einen Anionenaustauscher
(DowexR 1×2 Cl-, Serva) gegeben.
Die GDP-Mannose wurde nach einem linearen Gradienten zwischen 0
und 0,5 M LiCl (500 ml) mit 1 M LiCl eluiert. Die GDP-Mannose
enthaltende Lösung (900 ml mit 0,92 mM GDP-Mannose) wurde über
Sephadex G-10 gelfiltriert und anschließend die GDP-Mannose
enthaltenden Fraktionen lyophilisiert. Das Lyophilisat wurde in
wenig Wasser gelöst und mit eiskaltem Aceton versetzt. Die
ausfallende GDP-Mannose wurde abfiltriert in Wasser aufgenommen,
lyophilisiert und über die Kapillarelektrophorese durch Vergleich
der Fläche mit einer Eichkurve analysiert. Fig. 16 zeigt das
Elektropherogramm der unverdünnten Probe (1 mg des Lyophilisats/ml
Wasser).
Insgesamt konnten 199 mg GDP-Mannose in 500 mg Lyophilsat erhalten
werden.
Claims (9)
1. Mannose- bzw. mannosederivat-spezifische, aus
Mikroorganismen isolierbare GDP-Mannose-Pyrophosphorylase
(GDP-Man-PP) mit einer spezifischen Aktivität 2 U/mg.
2. GDP-Mannose-Pyrophosphorylase nach Anspruch 1,
bakteriellen Ursprungs.
3. Verfahren zur Gewinnung von GDP-Man-PP,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen im Hinblick auf die Bildung von GDP-Man-PP
rekombinanten Stamm von auf Enzymproduktion ausgelegten
Mikroorganismen in angepaßtem Medium kultiviert;
die geernteten Zellen aufschließt und den durch Zentri
fugieren erhaltenen Rohextrakt auf einen Anionenaustauscher
gibt, der einer Stufen-Gradienten-Elution unterworfen wird,
aus deren enzym-angereicherter Fraktion die GDP-Man-PP
durch "Hydrophobe Interaktions-Chromatographie" (HIC) mit
linear abfallendem (NH₄)₂SO₄-Gradienten gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen durch Inserierung des für die GDP-Man-PP
kodierenden Gens rfbM in ein Plasmid und Einschleusung
desselben in einen geeigneten Produzenten-Stamm erhaltenen
rekombinanten Stamm verwendet.
5. Verfahren zur Herstellung von GDP-Mannose,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Mannose-1-phosphat enzymatisch in Gegenwart von
GDP-Man-PP nach Anspruch 1 mit GTP umsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mannose-1-phosphat durch Umwandlung von Mannose-6-
phosphat mit Hilfe von Phosphomannomutase gebildet wird.
7. Zur Umwandlung von Mannose-6-phosphat in Mannose-1-
phosphat befähigte Phosphomannomutase mikrobiellen Ursprungs.
8. Phosphomannomutase nach Anspruch 7.
erhalten aus einem durch Inserierung des für die Phospho
mannomutase kodierenden Gens rfbK in ein Plasmid und Ein
schleusung desselben in einen geeigneten Produzenten-Stamm
erhaltenen rekombinanten Stamm, insbes. Bakterienstamm.
9. Photometrischer Nucleotidyltransferase-Test NUSSA mit
fünfstufiger Umsetzung gemäß Reaktionsschema 2 von Seite 8,
bei dem NADH photometrisch ermittelt und gemäß der Beziehung
2 Mol NADH Verbrauch entsprechend 1 Mol umgesetztes NTP
umgerechnet wird.
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