DE19606375A1 - Plasmaquelle mit eingekoppelten Whistler- oder Helikonwellen - Google Patents
Plasmaquelle mit eingekoppelten Whistler- oder HelikonwellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Plasmaquelle nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Die Oberflächenbearbeitung von Substraten wird zunehmend in hochdichtem Plasma
vorgenommen, wobei die Anforderungen an die Großflächigkeit und Homogenität
der Plasmen immer größer werden. So wird beispielsweise in der Displaytechnik der
zweiten Generation die Bearbeitung von Substratgrößen von 35 cm × 45 cm und in
der dritten Generation sogar von 60 cm × 70 cm erforderlich.
Von den Plasmaquellen, die eine hohe Plasmadichte aufweisen, sind insbesondere
solche zu erwähnen, bei denen ECR- (= electron cyclotron resonance) oder Helikon-
bzw. Whistlerquellen zum Einsatz kommen. Während die Plasmaquellen mit ECR im
Frequenzbereich von 300 MHz bis 300 GHz bzw. einer Wellenlänge von 1 m bis 1
mm arbeiten, werden die Helikon-Quellen im UHF-Bereich bzw. im Bereich unter
halb 100 MHz betrieben.
Treffen elektromagnetische Wellen im UHF-Bereich bzw. im Bereich unterhalb 100
MHz im Plasma auf Magnetfelder, so breiten sie sich parallel zu diesen aus
(US-PS 4 691 662; Oechsner, Plasma Physics, Vol. 16, 1974, S. 835 bis 844; Boswell, Plasma
Physics and Controlled Fusion, Vol. 26, No. 10, 1984, S. 1147 bis 1162). Man nennt
diese Wellen dann Helikon- oder Whistler-Wellen.
Eine Plasmavorrichtung zum Aufbringen dünner Schichten bzw. zum Ätzen, bei der
Helikonwellen zum Einsatz kommen, ist beispielsweise aus der US-A-4 990 229 be
kannt. Die Helikonwellen werden hierbei mittels einer Antenne erzeugt, die eine erste
Stromschleife in einer ersten Ebene und eine zweite Stromschleife in einer zweiten
Ebene aufweist, wobei die ersten und zweiten Stromschleifen einen Abstand vonein
ander haben und parallel zueinander angeordnet sind.
Eine weitere bekannte Anordnung für die Erzeugung eines Plasmas hoher Dichte mit
tels Helikonwellen weist eine zylindrische Prozeßkammer auf sowie eine Antenne
mit einer einzigen Schleife, welche die Kammer umgibt, wobei die Schleife in einer
Ebene angeordnet ist, die um 45° zur Zentralachse der Kammer geneigt ist
(US-A-5 122 251). Nachteilig ist bei dieser Helikon-Plasmaquelle, daß sie kein großflächi
ges Plasma ermöglicht.
Großflächige Plasmen werden indessen mit einer bekannten planaren Plasmaquelle
ermöglicht, bei der in einer Plasmakammer, in der sich auch das zu bearbeitende
Werkstück befindet, eine Induktionseinrichtung vorgesehen ist, die ein Hochfre
quenz-Feld in der Kammer erzeugt (EP-0 379 828 A2). Das Plasma wird hierbei in
der Kammer mittels eines Magnetfelds verengt.
Eine weitere Vorrichtung, mit der großflächige Plasmen erzeugt werden können, ist
aus der US-A-4 948 458 bekannt. Hierbei wird eine planare Spule außerhalb einer
Kammer und in der Nähe einer dielektrischen Abschirmung angeordnet und über ein
Anpassungsnetzwerk mit Hochfrequenz-Energie beaufschlagt. Der Gesamtstromkreis
wird auf Resonanz gebracht.
Eine andere bekannte Einrichtung für die Erzeugung eines Plasmas weist eine induk
tive oder kapazitive Anregung von Helikonwellen auf, die sich außerhalb der Plasma
kammer befindet (EP-0 434 932 B1). Hierbei werden verschiedene Spulen bzw.
Elektroden, die einen räumlichen Abstand voneinander haben, an phasenverschobene
Spannungen gelegt.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zur Erzeugung eines planaren Plasmas ist
eine Kammer mit einem dielektrischen Fenster vorgesehen, über dem sich eine
planare Spule befindet (EP-0 601 468 A1). Diese Spule wird über eine Hoch
frequenzquelle gespeist. Im Plasma bzw. in der Nähe des Plasmas befindet sich eine
Gaszuführung z. B. für Fluor.
Schließlich ist auch noch ein Plasmareaktor bekannt, der eine Kammer für die Auf
nahme eines zu bearbeitenden Substrats aufweist, wobei in die Kammer zu ionisie
rendes Gas eingeführt wird (EP-0 633 713 A1). Das Plasma wird durch eine mit
Radio-Frequenz gespeiste Antenne angeregt, die aus einem elektrischen Leiter be
steht, der sich parallel über dem zu behandelnden Substrat befindet und der wenig
stens drei einander gegenüberliegende und zueinander parallele Stege aufweist, die in
Reihe geschaltet sind.
Bei den meisten der vorstehend beschriebenen Helikon-Plasmaquellen handelt es sich
um zylindrische Anordnungen, bei denen ein zylindrischer Quarzkolben, der nach un
ten hin zu einer Prozeßkammer geöffnet ist, von einer Antenne und von Magneten für
ein statisches Magnetfeld umgeben ist. Die Antennenstruktur befindet sich meistens
außerhalb der Kammer, damit sie nicht dem Plasma ausgesetzt ist. Die Feldstärke des
statischen Magnetfelds liegt typischerweise im Bereich von 20 . . . 500 Gauss.
Der Nachteil dieser zylindrischen Anordnungen besteht darin, daß der Durchmesser
des Quarzkolbens ca. 10 bis 15 cm beträgt, so daß die Bearbeitung großflächiger
Substrate nur eingeschränkt möglich ist. Um die geforderten Homogenitäten des
Plasmas zu erzielen, wird ein großer Abstand zwischen Plasmaquelle und Substrat
benötigt, damit das Plasma ausreichend in das Substrat diffundieren kann. Das von
der Plasmaquelle zum Substrat gelangende Plasma läßt sich auch nicht beliebig auf
weiten, da die Diffusion aufgrund des geringen Prozeßdrucks beschränkt ist und zu
dem ein großes Volumen der Prozeßkammer die Plasmadichte deutlich reduziert.
Hierdurch entstehen geringe Bearbeitungsraten.
Für die Erzeugung großflächiger und dichter Plasmen werden im wesentlichen die
sogenannten Quellenarrays und die planaren Quellen verwendet. Bei den Quellen
arrays werden mehrere Plasmaquellen nebeneinander angeordnet. Vorteilhaft ist hier
bei, daß man auf bereits vorhandene kleine Plasmaquellen zurückgreifen kann. Der
Nachteil der Quellenarrays besteht jedoch darin, daß sie sehr aufwendig und teuer
sind. Da ein Quellenarray aus mehreren Punktquellen besteht, ist davon auszugehen,
daß die Plasmadichte an den Substratoberflächen nicht homogen ist. Immerhin muß
bei den vorstehend erwähnten Substraten der dritten Generation jede einzelne Quelle
eines aus beispielsweise vier Quellen bestehenden Arrays bereits über 30 cm Fläche
abdecken.
Als Alternative zu den Quellenarrays kommen planare Plasmaquellen in Betracht,
wie sie bereits aus einigen der oben erwähnten Druckschriften bekannt sind. Diese
planaren Plasmaquellen zeichnen sich dadurch aus, daß das Plasma nicht in einem
zylindrischen Gehäuse mit relativ geringem Durchmesser erzeugt wird, sondern
durch eine Anordnung der Plasmaquelle parallel zur Substratebene. An die Stelle von
mehreren Punktquellen bei den Quellenarrays tritt eine flächige Plasmaerzeugung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine planare Plasmaquelle zu schaffen,
bei der Helikonwellen für die Erzeugung des Plasmas verwendet werden.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß großflächige
und homogene Plasmen erzeugt werden können, und zwar bei relativ niedrigen Pro
zeßgasdrücken von 1 . . . 100 µbar. In diesem Druckbereich sind die Ladungsträger
verluste innerhalb des Plasmas aufgrund der großen freien Weglängen gering. Die
größten Verluste sind im Bereich der Prozeßkammerwände zu erwarten, wo Rekom
binationen stattfinden. Entsprechend nimmt die Plasmadichte zur Wand hin ab.
Durch Verwendung eines magnetischen Buckets oder Bechers werden die Ladungs
träger von der Wand ferngehalten und somit die Verluste reduziert. Eine Kompensa
tion der eventuell noch verbleibenden Wandverluste kann durch eine zweigeteilte
Antennenstruktur mit einem inneren und einem äußeren HF-Kreis realisiert werden.
Dabei werden die beiden Antennen entweder über zwei HF-Generatoren oder über
einen einstellbaren Leistungsteiler von einem Generator versorgt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine planare Helikon-Plasma-Quelle mit
Prozeßkammer;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine planare Helikon-Plasmaquelle mit einer ersten
Antennenstruktur, bei der Antennenstäbe in Reihe geschaltet sind;
Fig. 3 eine Detailansicht der Plasma-Quelle gemäß Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine planare Helikon-Plasmaquelle mit einer zweiten
Antennenstruktur, die aus einer Serien-Parallel-Schaltung von Antennen
stäben besteht;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine planare Helikon-Plasmaquelle mit einer dritten
Antennenstruktur, bei der alle Antennenstäbe parallelgeschaltet sind;
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine planare Helikon-Plasmaquelle mit einer vierten
Antennenstruktur, bei der benachbarte Antennenteile parallelgeschaltet,
aber mit gegengerichtetem Strom beaufschlagt sind;
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine planare Helikon-Plasma-Quelle mit einer fünften
Antennenstruktur, bei der die Antenne in einen inneren und einen äußeren
Kreis aufgeteilt ist.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 mit einer planaren Helikon-Plasma-Quelle 2 und
einer Prozeßkammer 3 geschnitten dargestellt. Die Prozeßkammer 3 weist einen
rechteckigen Boden 4 mit senkrecht hierauf stehenden Seitenwänden 5, 6 auf. Die
Rückwand der Prozeßkammer 3 ist mit 7 bezeichnet, während die vordere Wand we
gen der Schnittdarstellung nicht sichtbar ist. Auf dem Boden 4 der Prozeßkammer 3
ist ein Substratträger 8 vorgesehen, der ein Substrat 9 trägt.
In die Seitenwände 5, 6 der Prozeßkammer 3 sind Dauermagnete 10, 11, 12, 13 ge
genpolig eingearbeitet, d. h. einer der Magnete 10 in einer der Wände ragt mit seinem
Nordpol in die Prozeßkammer 3 hinein, während der andere Magnet 11 der gleichen
Wand 5 mit seinem Südpol in die Prozeßkammer 3 hineinragt. Dadurch ergibt sich in
der Prozeßkammer 3 ein bogenförmig gekrümmtes Magnetfeld 14, 15. Die außerhalb
der Prozeßkammer 3 liegenden Pole der Magnete 10, 11; 12, 13 sind über jeweils ein
Joch 16, 17 miteinander verbunden. Auf der Prozeßkammer 3 befindet sich die Heli
kon-Plasma-Quelle 2, die einen Rechteckrahmen 18 aufweist, der mit mehreren
Magnetträgern 19 bis 23 verbunden ist, zwischen denen sich jeweils eine Quarz-Plat
te bzw. ein Quarz-Fenster 24 bis 27 befindet. Hierbei ist der Rahmen 18 selbst auch
ein Magnetträger.
In den Magnetträgern 19 bis 23 und in den Seitenteilen des Rahmens 18 befinden
sich Magnete 28 bis 32, bei denen es sich vorzugsweise um Dauermagnete handelt,
die jedoch prinzipiell auch Elektromagnete sein können. Die nebeneinander liegen
den Magnete 19 bis 23 haben abwechselnde Polaritäten, so daß sich gekrümmte
Magnetfelder 50 bis 53 im Plasmaraum ergeben.
Alle Magnete 28 bis 32 sind auf ihrer von der Prozeßkammer 3 und der Quarzplatte
24 bis 27 abgewendeten Seite mit einer gemeinsamen Shunt-Platte 33 verbunden. In
dieser Shunt-Platte 33 befinden sich Öffnungen 34 bis 37 für die optische Diagnostik
und Plasmamonitoring. Diese können mit verschiedenen Hilfsmitteln und Meß
methoden durchgeführt werden. Die wichtigsten Methoden sind LIF = Laser Induced
Fluorescence, OES = Optical Emission Spectroscopy sowie Ellipsometrie und Inter
ferometrie. Zwischen einerseits jeweils zwei Magnetträgern 19 bis 23 und anderer
seits den Quarz-Fenstern 24 bis 27 bzw. der Shunt-Platte 33 ist wenigstens eine An
tenne vorgesehen, deren Leitungen mit 38, 39, 40, 41 bezeichnet sind. Bei der in der
Fig. 1 dargestellten Antennen-Konfiguration werden die jeweils benachbarten Leitun
gen 38, 39 bzw. 40, 41 von gegenläufigen Strömen durchflossen. Vorzugsweise han
delt es sich hierbei um Wechselströme mit einer Frequenz von 13,56 MHz. Es kön
nen aber auch Wechselströme zwischen 100 kHz und 100 MHz fließen. Die Strom
stärke liegt größenordnungsmäßig zwischen 10 und 100 Ampère.
Der Substratträger 8 ist mit einer Gleichspannungsquelle 47 und/oder einer Wechsel
spannungsquelle 46 verbunden. Gleichspannung wird bei elektrisch leitenden Sub
straten 9 verwendet, während bei elektrisch nicht leitenden Substraten 9 Wechsel
spannung angelegt wird. Die Amplitude der Spannungen liegt in beiden Fällen vor
zugsweise im Bereich von 50 bis 500 Volt, je nachdem, welcher Prozeß gerade ab
läuft.
Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung hat beispielsweise eine Gesamtbreite von
90 cm und eine Gesamthöhe von etwa 50 cm. Je nach Substratgröße ist die eigentli
che Plasmakammer zwischen 30 und 70 cm breit und zwischen 10 und 30 cm hoch.
In der Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 gezeigt, wobei je
doch die Shunt-Platte 33 weggenommen ist. Man erkennt hierbei die Antennenleitun
gen oder -stäbe 38 bis 41. Von einer HF-Zuleitung 42 führt die Antennenleitung 38
weg über die Mitte des Quarz-Fensters 24, durchstößt die Rückwand 7, biegt am En
de um 90 Grad und dann noch einmal um 90 Grad um, durchstößt wieder die Rück
wand 7, so daß sie als Leitung 39 über das Quarz-Fenster 25 geführt ist. Am Ende
dieses Quarzfensters durchstößt die Leitung 39 eine Frontwand 54 und macht zwei
90-Grad-Abbiegungen, wodurch sie - nachdem sie wieder die Frontwand 54 durch
stoßen hat - als Leitung 40 über dem Quarz-Fenster 26 erscheint. Nach einer weiteren
zweimaligen 90-Umkehr und Durchstoßen der Wand 7 verläuft die Antenne als Lei
tung 41 über dem Quarz-Fenster 37 und endet schließlich in der HF-Zuleitung 42,
nachdem sie noch einmal die Wand 54 durchstoßen hat.
Das unterhalb der Antenne 38 bis 41 vorhandene Magnetfeld 50 bis 53 (vgl. Fig. 1)
verläuft annähernd parallel zu den Quarz-Fenstern 24 bis 27, fällt jedoch zum Sub
strat 9 hin stark ab. Dies ist vorteilhaft, da im Bereich der Substratoberfläche keine
Magnetfelder mehr vorhanden sein sollen, um die Bewegungen der Ionen nicht zu
beeinflussen.
Bei der Antenne gemäß Fig. 2 sind die einzelnen Leitungen oder Stäbe 39 bis 41 in
Reihe geschaltet. Hierdurch ist der Strom in allen Leitungen gleich und somit auch
die Leistungseinkopplung in allen Bereichen die gleiche. Nachteilig ist bei einer Rei
henschaltung, daß sich ein hoher Gesamtwiderstand und damit ein hoher Spannungs
abfall über die Antennenstruktur ergibt. Außerdem entsteht eine unerwünschte kapa
zitive Kopplung zwischen den einzelnen Stäben und zwischen Wand und Stäben.
In der Fig. 3 ist der Querschnitt eines Magnetträgers 20 in vergrößertem Maßstab dar
gestellt. Er besteht im wesentlichen aus zwei Seitenschenkeln 60, 61 und einem
Quersteg 62, der beide Seitenschenkel 60, 61 miteinander verbindet. Zwischen den
beiden Seitenschenkeln 60, 61 ist der Dauermagnet 29 angeordnet. Der Südpol dieses
Dauermagneten 29 ist nach oben gerichtet, während sein Nordpol nach unten gerich
tet ist.
Die unteren Enden der beiden Seitenschenkel 60, 61 gehen in Querstege 63, 64 über,
die als Träger der Quarzfenster 24, 25 dienen. Zwischen den unteren Enden der Sei
tenschenkel 60, 61 ist ein Gaskanal 65 vorgesehen, der durch eine Aluminiumplatte
66, die Öffnungen 67 aufweist, abgeschlossen ist. Die Ränder der Aluminiumplatte
66 liegen dabei auf Dichtungen 68, 69 auf, die in Schultern 70, 71 der unteren Enden
der Seitenschenkel 60, 61 vorgesehen sind. Auf den Querstegen 63, 64 befinden sich
ebenfalls Dichtungen 72, 73, die als Auflager für die Quarz-Fenster 24, 25 dienen.
Die Aufteilung in mehrere Einzel-Quarzplatten hat u. a. den Vorteil, daß ihre Stärke
reduziert werden kann. Würde man die Prozeßkammer von der vorstehend angegebe
nen Größe mit einer durchgehenden Quarzplatte abschließen, müßte diese wenigstens
5 cm stark sein. Dies hätte den Nachteil, daß die dielektrischen Verluste im Quarzma
terial sehr hoch wären. Außerdem wäre der Abstand Antenne - Plasma sehr groß,
wodurch die Leistungseinkopplung negativ beeinflußt würde. Außerdem wäre eine
großflächige Prozeßgaszuführung nicht möglich, und es bestünde ein erhebliches Im
plosionsrisiko.
Erfindungsgemäß werden deshalb mehrere schmale Quarzplatten 24 bis 27 ver
wendet, die durch die Metallstege 19 bis 23 stabilisiert werden. Dadurch läßt sich die
notwendige Stärke der Quarzplatten auf 1-2 cm reduzieren. Diese Stege 19 bis 23
bieten gleichzeitig die Möglichkeit einer großflächigen Prozeßgaszuführung, was bei
einer einzigen Quarzplatte nicht möglich wäre.
Durch die Verwendung der Shunt-Platte 33 wird die Wirkung der Permanentmagnete
29 bis 32 verstärkt. Gleichzeitig wird hierdurch die von der Antenne 38 bis 41 nach
oben abgestrahlte Energie abgeschirmt und reflektiert. Die Homogenität der Gaszu
führung wird dadurch sichergestellt, daß die Gaskanäle 65 einen wesentlich größeren
Querschnitt besitzen als die einzelnen Austrittsöffnungen 67.
Die gekrümmten seitlichen Magnetfelder 14, 15 - auch Magnetbucket genannt - die
nen zur Reduktion der Wandverluste. Sie verhindern den Aufprall geladener Teilchen
an den Seitenwänden 5, 6. Der Substratträger 8 ist mit einer HF/DC-Quelle 46, 47
verbunden.
Die Antenne, mit der die Whistler-Wellen angeregt werden, kann auf verschiedene
Weise ausgebildet sein. Weitere Beispiele möglicher Antennenstrukturen werden
nachfolgend beschrieben.
In der Fig. 2 ist, wie bereits erwähnt, die Stromrichtung in den benachbarten Anten
nenstäben 38 bis 41 umgekehrt. Dabei können die Antennenstäbe 38 bis 41 eine ge
meinsame Schleife bilden, die an der HF-Zuleitung 42 beginnt und bei dieser endet.
Es ist jedoch auch möglich, wie die Fig. 4 zeigt, zwei aus jeweils zwei Antennen
stäben 78, 89 bzw. 79, 75 bestehende Antennenstäbe, die über jeweils einen Querstab
88 bzw. 74 miteinander verbunden sind, bei der HF-Zuleitung 42 beginnen und in
Masse bzw. Erde enden zu lassen. Die Reihen-Parallel-Schaltung gemäß Fig. 4 hat
gegenüber der Reihenschaltung gemäß Fig. 2 den Vorteil, daß der Gesamtwiderstand
reduziert ist und eine geringere kapazitive Kopplung zwischen den Stäben bzw. zwi
schen den Stäben und der Wand auftritt. Nachteilig ist, daß die Ströme in den beiden
parallel geschalteten Stäben 78, 89 bzw. 79, 75 unterschiedlich sein können, so daß
die Leistungseinkopplung weniger homogen ist.
Bei einer weiteren Antennenvariante, die in der Fig. 5 dargestellt ist, wird durch An
tennenstäbe 81, 83, 87, 82, 80 ein Kreis gebildet, der in der HF-Zuleitung 42 beginnt
und in dieser endet. Die vier Antennenstäbe 84 bis 87 sind hierbei parallelgeschaltet,
wobei jeder der Antennenstäbe 84 bis 87 zwischen jeweils zwei Permanentmagneten
verläuft. Der Vorteil dieser Parallelschaltung gegenüber den Schaltungen gemäß Fig.
2 bzw. Fig. 4 besteht darin, daß keine kapazitive Kopplung zwischen den einzelnen
Antennenstäben 84 bis 87 existiert. Nachteilig ist wiederum, daß der Strom in den
vier Antennenstäben 84 bis 87 unterschiedlich sein kann. Wegen der identischen
Stromrichtung in allen vier Antennenstäben sind die Magnetfelder an den Überlap
pungsstellen gegenläufig. Hierdurch könnte es eventuell Schwierigkeiten bei der An
regung von Helikonwellen geben.
Eine andere Antennenkonfiguration, die in der Fig. 6 dargestellt ist, weist ebenfalls
vier Antennenstäbe 92, 96, 95, 98 auf, die zwischen den Magneten angeordnet sind.
Zwei dieser Stäbe sind über eine erste Halbschleife 93, 94 mit der HF-Zuleitung 42
verbunden, während die beiden anderen Stäbe 96, 98 über eine zweite Halbschleife
91, 97 mit der HF-Zuleitung 42 verbunden sind. Die jeweils von den Halbschieifen
abgewandten Enden der Stäbe 92, 95 bzw. 96, 98 sind an Masse bzw. Erde gelegt.
Bei der Antenne gemäß Fig. 6 handelt es sich zwar wieder um eine Parallelschaltung,
doch wechseln sich die Stromrichtungen in benachbarten Stäben ab, so daß Proble
me, die eventuell bei einer Anordnung gemäß Fig. 5 auftreten, beseitigt werden
können.
Die in der Fig. 7 dargestellte Antenne ist in zwei Bereiche aufgeteilt, um die Homo
genität des Plasmas besser beeinflussen zu können.
Es sind hierbei zwei HF-Zuleitungen vorgesehen, nämlich eine innere HF-Zuleitung
101 und eine äußere HF-Zuleitung 100. Von der äußeren HF-Zuleitung 100 führt ein
Antennenstab 102, der sich parallel zu den Dauermagneten erstreckt, zu einem Quer
stab 103, der in einen kurzen Antennenstab 104 übergeht, welcher parallel zum An
tennenstab 102 liegt, aber nur etwa ein Fünftel von dessen Länge hat. Dieser kurze
Antennenstab 104 führt zu einem weiteren Querstab 105 und kehrt von dort aus als
weiterer kurzer Antennenstab 106 in die Ausgangsposition zurück, wo der Antennen
stab 106 in einen weiteren Querstab 107 übergeht, der seinerseits in einen weiteren
kurzen Antennenstab 108 mündet, wobei der letztere wieder zu einem Querstab 109
führt, der in einen weiteren kurzen Antennenstab 110 übergeht. Dieser kurze Anten
nenstab 110 führt zu einem weiteren Querstab 111, der in einen größeren Antennen
stab 112 übergeht, der seinerseits über die kurzen Antennenstäbe 114, 116, 118, 120,
die mit Querstäben 113, 115, 117, 119 eine mäanderförmige Antennenstruktur bil
den, mit der äußeren HF-Zuleitung 100 verbunden ist.
Zwischen den beiden mäanderförmigen Strukturen der mit der äußeren HF-Zuleitung
100 verbundenen Antenne befindet sich eine mäanderförmige Struktur einer zweiten
Antenne, die mit der inneren HF-Zuführung 101 verbunden ist. Diese letztgenannte
Antennenstruktur weist vier parallele Antennenstäbe 130 bis 133 auf, die über Quer
stege 134 bis 136 miteinander verbunden sind, so daß sich eine mäanderförmige An
tennenstruktur ergibt. Die beiden äußeren Antennenstäbe 130, 133 sind mit der HF-Zuführung
101 verbunden.
Die einander gegenüberliegenden Querstege 105, 134 bzw. 136, 109 der beiden An
tennen sowie die Querstege 119, 115 sind mit Abschirmungen 122, 123, 124, 125
versehen.
Claims (14)
1. Plasmaquelle mit eingekoppelten Whistler- oder Helikonwellen, wobei die Plasma
quelle mit einer Prozeßkammer verbindbar ist, in der sich ein zu bearbeitendes
Substrat befindet, gekennzeichnet durch
- a) mehrere Magnete (28 bis 32), die in einer Ebene und in einem Abstand vom Substrat (9) angeordnet sind, wobei zwei benachbarte Magnete (z. B. 28, 29) mit jeweils unterschiedlichen Polaritäten auf das Substrat (9) ausgerichtet sind;
- b) eine für elektromagnetische Wellen durchlässige Platte (24 bis 27) als oberer Ab schluß der Prozeßkammer (3);
- c) Antennenstäbe (38 bis 41), die oberhalb der Platte (24 bis 27) und zwischen den Magneten (28 bis 32) angeordnet sind.
2. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozeßkammer
(3) einen Boden (4) und Seitenwände (5, 6) aufweist, wobei wenigstens zwei einan
der gegenüberliegende Seitenwände mit Magneten (11 bis 13) versehen sind, die ein
bogenförmiges Magnetfeld (14, 15) in der Prozeßkammer (3) bilden.
3. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Einzel
platten (24 bis 27) vorgesehen sind, welche für elektromagnetische Wellen durch
lässig sind.
4. Plasmaquelle nach Anspruch 1 und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Magnete (28 bis 32) in Magnethalterungen (20 bis 23) gelagert sind, wobei diese
Magnethalterungen (20 bis 23) Tragelemente (63, 64) für die Einzelplatten (24 bis
27) aufweisen.
5. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Pole der
Magnete (28 bis 32), die vom Substrat (9) abgewandt sind, mittels einer Shunt-Platte
(33) miteinander verbunden sind.
6. Plasmaquelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Magnet
halterungen (20 bis 23) Gaskanäle (65) vorgesehen sind.
7. Plasmaquelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaskanäle (65)
einen Verschluß (66) aufweisen, der mit einer Bohrung (67) versehen ist, so daß Gas
vom Gaskanal (64) in die Prozeßkammer (3) gelangen kann.
8. Plasmaquelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Shunt-Platte
(33) Öffnungen (34 bis 37) vorgesehen sind, durch welche das Plasma von außen be
trachtet werden kann.
9. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenstäbe
(38 bis 41) räumlich parallel zueinander angeordnet sind und alle Antennenstäbe (38
bis 41) von dem gleichen Antennenstrom durchflossen werden.
10. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennen
stäbe (74, 75, 78, 79, 88, 89) räumlich parallel zueinander angeordnet sind und je
weils zwei von ihnen (78, 89 bzw. 79, 75) vom gleichen Antennenstrom durchflossen
werden.
11. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennen
stäbe (84 bis 87) räumlich parallel angeordnet sind und alle an der gleichen An
tennenspannung anliegen.
12. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennen
stäbe (92, 96, 95, 98) räumlich parallel angeordnet sind und jeweils zwei von ihnen
(92, 95 bzw. 96, 98) an der gleichen Antennenspannung anliegen.
13. Plasmaquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste äußere
Antennenkonfiguration vorgesehen ist, die an einer ersten HF-Zuführung (100) liegt,
und daß eine zweite innere Antennenkonfiguration vorgesehen ist, die an einer zwei
ten HF-Zuführung (101) liegt.
14. Plasmaquelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einander
gegenüberliegenden Querverbindungen (105, 134; 109, 136; 119, 135; 115, 135) mit
Abschirmungen versehen sind.
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