DE19606152A1 - Verfahren zur Reduzierung des Wassergehaltes von wasserhaltiger Braunkohle - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung des Wassergehaltes von wasserhaltiger BraunkohleInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10F—DRYING OR WORKING-UP OF PEAT
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des Wassergehaltes
von wasserhaltiger, körniger Braunkohle unter Einwirkung von thermischer
Energie und Druck auf das beetmäßig flächig verteilte Material.
Ein derartiges Verfahren ist in der Patentanmeldung PCT/EP95/03814
beschrieben. Es läuft darauf hinaus, daß
- a) die Braunkohle einem mechanisch aufgebrachten Anfangsflächendruck ausgesetzt wird, der unter dem maxmal im Verfahren auftretenden Flächendruck liegt und bei dem der Braunkohle thermische Energie durch Wasserdampf zugeführt wird, der unter Kondensation die Braunkohle erwärmt,
- b) und danach ohne weitere Wasserdampfzuführung der Flächendruck so weit auf mindestens 2,0 MPa erhöht wird, daß das in der er wärmten Braunkohle enthaltene Wasser ausgepreßt wird,
- c) wobei vor der Zuführung des Wasserdampfes die Braunkohle durch Abwarme vorgeheizt wird und als Abwärmequelle das im Verfahren bei einem früheren Durchlauf aus der Braunkohle ausgepreßte Heiß wasser verwendet wird.
Die sich bei diesem Verfahren ergebenden erheblichen verfahrenstechni
schen und energetischen Vorteile sind in der genannten Patentanmeldung
dargelegt.
In der Zeitschrift "Braunkohle 39 (1987) Heft 4, Seiten 78 bis 87" ist ein
anderes Verfahren zur Entwässerung von Braunkohle beschrieben, das
sogenannte "Fleißner-Verfahren", bei dem die thermische Entwässerung
von Braunkohle in einem Autoklaven in einer Sattdampfatmosphäre von
ca. 3,0 MPa durchgeführt wird. Die hierdurch erwärmte Braunkohle wird
nach Entleeren des Autoklaven in einen Trockenkohlenbunker überführt,
wo die thermisch entwässerte Braunkohle durch Nachbelüftung zur
Abkühlung gebracht und hierbei nachgetrocknet wird. In Zusammenhang
mit diesem Verfahren wird beim Entleeren des Autoklaven in diesem
enthaltenes Heißwasser als Abwasser gesondert abgeführt und einem
benachbarten Autoklaven zur Erwärmung der darin enthaltenen, kalten
Braunkohle zugeführt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wirkungs
grad des in der Patentanmeldung PCT/EP95/03814 offenbarten Ver
fahrens zu erhöhen, d. h. im wesentlichen den Energiebedarf zu verrin
gern, die Aufheizung zu vergleichmäßigen, um dadurch den Entwässe
rungsgrad zu erhöhen, und die Dauer des Vorgangs zu verkürzen. Erfin
dungsgemäß geschieht dies dadurch, daß vor der Zuführung des Wasser
dampfes das Heißwasser direkt der beetmäßig verteilten Braunkohle unter
gleichmäßiger Aufbringung zugeführt und durch die Braunkohle hindurch
gepreßt wird.
Aufgrund der direkten Zuführung des Heißwassers zu der Braunkohle
unter gleichmäßiger Aufbringung benetzt dieses die gesamte Oberfläche
oder Braunkohlenkörner und verbessert in dem späteren Verfahrensschritt,
der Zuführung von Wasserdampf, den Wärmeübergang vom Wasserdampf
zur Braunkohle, womit die Erwärmung der Braunkohle beschleunigt wird.
Dabei führt das Hindurchpressen des Heißwassers durch die Braunkohle
zu einer Zwangsströmung durch die Freiräume im Kohlebeet und somit
zu einem besonders intensiven Wärmeübergang. Hierdurch ergibt sich
eine entsprechend kurze Prozeßzeit im Vergleich zu bekannten Ver
fahren. Außerdem führt die Benetzung der Braunkohlenkörner offen
sichtlich zu einer Vergleichmäßigung der Durchströmung für den Wasser
dampf. Damit gibt man aufgrund dieser Vorerwärmung der Kohle ein
erhöhtes Temperaturniveau,. das sich dann im Zusammenhang mit der
Zuführung von Wasserdampf in einer entsprechenden Einsparung an
Energie in der Phase der Wasserdampfzuführung auswirkt. Dabei wird
also für die von dem Heißwasser bewirkte Vorerwärmung der Braunkohle
direkt das eine Abwärmequelle bildende Heißwasser verwendet, das beim
Auspressen des in der Braunkohle enthaltenen Wassers nach der Wasser
dampfzuführung automatisch anfällt und somit hinsichtlich seines Energie
gehaltes voll ausgenutzt wird.
Um den für das Hindurchpressen des Heißwassers erforderlichen Druck
zu erzeugen, verwendet man zweckmäßig den in dem Verfahren sowieso
vorhandenen Wasserdampf, wozu dieser das Heißwasser beaufschlagt und
mit seinem Druck das Heißwasser durch die Braunkohle hindurchpreßt.
Den Verfahrensschritt der Ausnutzung des Wasserdampfdruckes zum
Hindurchpressen des Heißwassers nutzt man zweckmäßig weiterhin in
vorteilhafterweise dadurch aus, daß das Heißwasser unmittelbar nach dem
Aufbringen des Anfangsflächendrucks der Braunkohle zugeführt wird. Es
schließt sich dann an das vollständige Durchpressen des Heißwassers
unmittelbar das Durchströmen des Wasserdampfes an, so daß sich ein
kontinuierlicher Prozeß ohne eine Unterbrechung ergibt, durch den die
Braunkohle auf das oben erwähnte höhere Temperaturniveau gebracht
wird.
Durch die Heißwasserzuführung unmittelbar nach dem Aufbringen des
Anfangsflächendrucks wird die beetmäßige Verteilung der Braunkohle
entsprechend vergleichmäßigt, was sich günstig hinsichtlich einer gleichmä
ßigen Durchströmung und damit einer gleichmäßigen Abgabe der Wärme
des Heißwassers an die Braunkohle auswirkt.
Zweckmäßig führt man dem Heißwasser Zusatzstoffe zur Herauslösung
von in der Kohle enthaltenen Fremdstoffen, z. B. Alkalimetallen zu.
Durch die Herauslösung der Fremdstoffe wird die Verschlackungsneigung
der Braunkohle bei der späteren Verbrennung vermindert.
Anhand der Figuren sei das Verfahren nachstehend näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine Plattenpresse mit einem Braunkohlebeet und den weiterhin
für die Durchführung des Verfahrens notwendigen Einrichtungen,
Fig. 2 die gleiche Plattenpresse in der Betriebslage nach der Zufüh
rung des Heißwassers beim Auspressen des in der erwärmten
Braunkohle enthaltenen Wassers.
Fig. 1 zeigt eine Plattenpresse mit der Preßunterlage 9 und dem Preß
stempel 10. Die Preßunterlage 9 ruht auf hier nur prinzipiell dargestell
ten Stützen 11 und 12. Der Preßstempel 10 hängt an dem Stößel 13, der
von einem hier nicht dargestellten Preßmechanismus auf-und abgeschoben
wird. Bei der Gestaltung dieser Plattenpresse handelt es sich im Prinzip
um Stand der Technik.
Die Preßunterlage 9 ist hier wannenartig ausgebildet, so daß in ihr die
Braunkohle 14 in beetmäßig flächiger Verteilung aufgebracht werden
kann. Die Preßunterlage 9 ist mit Wasserauslässen 15 und der Preß
stempel 10 mit Zuführungsöffnungen 21 versehen, so daß bei in Fig. 2
dargestellter geschlossener Plattenpresse der Braunkohle 14 Heißwasser
HW und Wasserdampf HD über die Zuführungsöffnungen 21 zugeführt
und austretendes Wasser über die Wasserauslässe 15 abgeführt werden
kann. Die Wasserauslässe 15 sind über die dünnen Linien angedeuteten
Kanäle 17 in der Preßunterlage 9 mit einem nicht dargestellten Sammel
auslaß verbunden, über den ausgepreßtes Wasser abfließen kann.
Die Zuführung des Heißwassers HW und des Wasserdampfes HD erfolgt
über die Zuführungsöffnungen 21, die untereinander durch die durch
dünne Linien angedeuteten Kanäle 18 im Preßstempel 10 verbunden sind.
Die Zuführung von Heißwasser HW und Wasserdampf HD zu dem
System der Kanäle 18 und der Zuführungsöffnungen 21 erfolgt über die
angeschlossene Zuleitung 23, die zu dem Behälter 24 führt. Dem Behäl
ter 24 werden über die Zuleitung 25 Heißwasser HW und die Zuleitung
26 Wasserdampf HD zugeführt, wobei durch die Ventile 27 und 28 dafür
gesorgt wird, daß die Zuführung von Heißwasser HW und Heißdampf
HD in dem richtigen Rhythmus, der erforderlichen Menge und der
richtigen Reihenfolge erfolgt. In die Zuleitung 23 ist das Ventil 29
eingesetzt, mit dem die Zuführung von Heißwasser HW und Heißdampf
HD abgesperrt werden kann.
Gemäß Fig. 1 befindet sich die Plattenpresse in einem Zustand, in dem
der Preßstempel 10 das Braunkohlebeet 14 einem Anfangsflächendruck
aussetzt, wobei, wie ersichtlich, die Plattenpresse mit ihrem Preßstempel
10 und ihrer Preßunterlage 9 gerade geschlossen ist. In dieser Be
triebsphase wird das Ventil 29 geöffnet, das dann in den Behälter 24
vorher eingeleitetes Heißwasser HW ausströmen läßt und über das
System der Kanäle 18 den Zuführungsöffnungen 21 zuleitet. Dabei wirkt
auf das durch die Wellenlinie 30 im Behälter 24 angedeutete Heißwasser
HW ein von dem Wasserdampf HD ausgeübter Druck, der sich bei
geöffnetem Ventil 28 über die Zuleitung 26 in den Behälter 24 fortsetzt.
Unter dem Druck des Wasserdampfes HD wird das Heißwasser HW aus
dem Behälter 24 über die Zuleitung 23 und die Zuführungsöffnungen 21
gleichmäßig dem Braunkohlebeet 14 zugeführt und durch die Braunkohle
hindurchgepreßt, wobei das Heißwasser über die Auslässe 15 abläuft.
Dieses Hindurchpressen des Heißwassers geht solange vor sich, bis der
Wasservorrat im Behälter 24 erschöpft ist, woraufhin unmittelbar darauf
folgend nunmehr der Wasserdampf HD die Braunkohle durchströmt und
diese durch Kondensation in gewünschter Weise erwärmt. Am Ende
dieser Betriebsphase, also bei einem ausreichenden Temperaturniveau der
Braunkohle, wird die weitere Zufuhr von Wasserdampf mittels des
Ventils 29 gesperrt, woraufhin der Flächendruck in der Plattenpresse auf
mindestens 2,0 MPa erhöht wird.
Diese Betriebsphase ist in der Fig. 2 dargestellt, in der der Preßstempel
10 gegenüber seiner in der Fig. 1 dargestellten Lage weiterhin abgesenkt
ist und dabei unter Verdichtung des Braunkohlebeetes 14 das in der
Braunkohle enthaltene Wasser auspreßt. Das ausgepreßte Wasser; das
eine dem erhitzten Kohlebeet 14 entsprechende Temperatur besitzt, wird
dann in der vorstehend beschriebenen Weise als Abwärmequelle benutzt
und als Heißwasser über die Zuleitung 25 dem Behälter 24 zugeführt.
Das Verfahren der Entwässerung des Braunkohlebeetes 14 ist damit
beendet, so daß die Braunkohle aus der anschließend geöffneten Platten
presse entnommen werden kann.
Claims (6)
1. Verfahren zur Reduzierung des Wassergehaltes von wasserhalti
ger; körniger Braunkohle unter Einwirkung von thermischer
Energie und Druck auf das beetmäßig flächig verteilte Material,
- a) bei dem die Braunkohle (14) einem mechanisch aufgebrach ten Anfangsflächendruck ausgesetzt wird, der unter dem maximal im Verfahren auftretenden Flächendruck liegt und bei dem der Braunkohle thermische Energie durch Wasser dampf (HD) zugeführt wird, der unter Kondensation die Braunkohle erwärmt,
- b) und danach ohne weitere Wasserdampfzuführung der Flä chendruck so weit auf mindestens 2,0 MPa erhöht wird, daß das in der erwärmten Braunkohle enthaltene Wasser ausgepreßt wird,
- c) wobei vor der Zuführung des Wasserdampfes (HD) die Braunkohle durch Abwärme vorgeheizt wird und als Ab wärmequelle das im Verfahren aus der Braunkohle ausge preßte Heißwasser verwendet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Heißwasser (HW) direkt der beetmäßig verteilten
Braunkohle (14) unter gleichmäßiger Aufbringung zugeführt
und durch die Braunkohle hindurchgepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Heißwasser (HW) von dem Wasserdampf (HD) beaufschlagt
wird, der mit seinem Druck das Heißwasser (HW) durch die
Braunkohle (14) hindurchpreßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach
vollständigem Hindurchpressen des Heißwassers (HW) der auf
das Heißwasser (HW) wirkende Wasserdampf (HD) die Braun
kohle (14) weiterhin durchströmt und dabei zu Heißwasser
kondensiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Heißwasser (HW) unmittelbar nach dem
Aufbringen des Anfangsflächendrucks der Braunkohle (14) zu
geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Heißwasser Zusatzstoffe zur Herauslösung
von in der Kohle enthaltenen Fremdstoffen, z. B. Alkalimetallen,
zugeführt werden.
Priority Applications (3)
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DE1996106152 DE19606152A1 (de) | 1996-02-20 | 1996-02-20 | Verfahren zur Reduzierung des Wassergehaltes von wasserhaltiger Braunkohle |
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AU17911/97A AU1791197A (en) | 1996-02-20 | 1997-02-17 | Process for reducing the water content of lignite |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19606152A1 (de) |
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- 1996-02-20 DE DE1996106152 patent/DE19606152A1/de not_active Withdrawn
-
1997
- 1997-02-17 AU AU17911/97A patent/AU1791197A/en not_active Abandoned
- 1997-02-17 WO PCT/EP1997/000741 patent/WO1997031082A1/de active Application Filing
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CN110563308B (zh) * | 2019-09-26 | 2021-10-08 | 江南大学 | 一种基于荚膜多糖软晶格热重排的蓝藻泥深度脱水方法 |
Also Published As
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