DE19605232C2 - Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Bestimmung einer Blutsenkung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Bestimmung einer BlutsenkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
automatischen Bestimmung einer Blutsenkung, mit den
oberbegrifflichen Merkmalen der Patentansprüche 1 oder 12.
Für die Bestimmung einer Blutsenkung wird heute nahezu
ausschließlich auf die Westergren-Methode zurückgegriffen, bei
der in einer 2 ml-Spritze vorab 0,4 ml einer 0,38 %igen
Natriumzitratlösung aufgezogen werden, das als Gerinnungshemmer
für das Blut dient. Anschließend werden 1,6 ml Blut nachgezogen
und die beiden Flüssigkeiten, beispielsweise durch Schwenken der
Spritze miteinander, vermischt und sodann in ein in der Regel
aufrecht stehendes Blutprobenbehältnis gegeben. Nach ca. 1 bis 2
Stunden haben sich die festen Partikel dann soweit abgesetzt,
daß die Höhe der geklärten Blutplasmasäule über der Grenzfläche
bestimmt werden kann.
Die DE 36 09 552 C1 beschreibt eine derartige Vorrichtung zur
automatischen Bestimmung einer Blutsenkung, bei der ein
Blutprobenbehältnis so an der Außenseite eines Gehäuses vor
einem Schlitz in der Gehäusewand angeordnet ist, daß kein
Fremdlicht in das Gehäuseinnere dringen kann. Unmittelbar hinter
dem Schlitz, im Gehäuseinneren, ist eine Meßkopfeinrichtung
angeordnet, bei der ein Meßkopf auf einer Antriebsspindel
verfahrbar und zudem entlang einer Führungsstange geführt ist.
Der Meßkopf, der unmittelbar hinter dem durch den Schlitz
ragenden Teil des Blutprobenbehältnisses angeordnet ist, weist
dabei eine in einem Lichtkanal angeordnete Lichtquelle auf, die
einen Lichtstrahl emittiert, der aus dem Lichtkanal austritt und
auf das mit Blut gefüllte Behältnis trifft, wobei ein Teil des
emittierten Lichtes reflektiert und in einem weiteren Kanal des
Meßkopfes von einem Lichtleiter aufgenommen wird. Der
Lichtleiter mißt den Rot-Farbwertanteil des mit Blut gefüllten
Behältnisses quantitativ und führt den Meßwert einer
Meßwerteinrichtung zu. Wenn der Rot-Farbwertanteil plötzlich zu-
bzw. abnimmt, je nachdem ob der Meßkopf in Richtung
Blutplasmasäule oder umgekehrt verfahren wird, ist die
Grenzfläche zwischen Blutzellsäule und Blutplasmasäule
ermittelt. Um gleichzeitig mehrere Blutsenkungen durchzuführen,
werden mehrere Meßköpfe auf einem Meßwagen angeordnet, wobei
jedem Behältnis ein Meßkopf zugeordnet ist. In alternativer
Ausführungsform kann an Stelle eines Lichtleiters auch ein
Sensor an dem Meßkopf angeordnet sein, der unmittelbar den zu
bestimmenden Farbwertanteil des reflektierten Lichtes mißt.
Ferner wird die Antriebsspindel von einem Antriebsmotor
angetrieben, der als linearer Schrittmotor ausgebildet ist. Zur
Beschleunigung der Blutsenkung ist die Gesamtvorrichtung zudem
um eine Vertikalachse in eine geneigte Stellung schwenkbar.
Obwohl diese Vorrichtung grundsätzlich eine sehr genaue und
scharfe Bestimmung der Grenzfläche ermöglicht, weist sie einen
erheblichen Nachteil auf. Da nämlich bei der gleichzeitigen
Bestimmung der Blutsenkung von mehreren Behältnissen je ein
Meßkopf pro Behältnis benötigt wird, ergibt sich ein enormer
technischer Aufwand, der sehr kostenintensiv ist. Des weiteren
sind die Blutprobenbehältnisse an der Außenseite der Gehäusewand
angeordnet, so daß zusätzliche Umgebungseinflüsse, wie z. B.
Fremdlicht, die Meßgenauigkeit negativ beeinflußen können.
Die DE 36 40 164 C2 betrifft ebenfalls ein Blutsenkungsmeßgerät,
bei dem Blutsenkungsröhrchen unmittelbar vor einem schmalen
Vertikalschlitz an einer Gehäuseaußenwand angeordnet sind.
Unmittelbar hinter dem Vertikalschlitz ist im Innern eines
Gehäuses wenigstens eine einen Meßkopf aufweisende
Lichtschrankenanordnung verfahrbar angeordnet, die einen
Lichtsender und einen Lichtempfänger aufweist, die sämtlich
Halbleiterdioden sind. Der Sendelichtstrahl wird dabei von der
Blutplasmasäule anders gestreut als von der Blutzellsäule, was
die Lichtschrankenanordnung erkennt und zur Höhenmessung nutzt.
Um Behinderungen der Messung bzw. einer Beschädigung der
Meßeinrichtung vorzubeugen, sind Zwischenwände angeordnet, die
als Eingriffsverhinderungsmittel dienen und in alternativer
Ausführungsform hohl ausgebildet sein können, um die
Meßeinrichtung in den Zwischenwänden anzuordnen. Die jedem
einzelnen abzutastenden Behältnis zugeordneten Meßköpfe sind
dabei auf einer Tragschiene befestigt und mittels eines über
einen Antriebsmotor angetriebenen Zahnriemens entlang der
Längsachse der Behältnisse auf- und abfahrbar. Des weiteren sind
die Meßköpfe an eine Auswerteelektronik angeschlossen, wobei die
Lichtschrankenanordnung sowohl im Durchlicht als auch im
Auflicht arbeiten kann.
Die DE 92 16 127 U1 beschreibt ein Gerät zur Messung der
Blutsenkung. Hierbei sind Meßröhrchen in ein drehbares Gestell
innerhalb des Gerätegehäuses eingesetzt. Im Zentrum des Gehäuses
ist eine Lichtquelle angeordnet. Licht, das von dieser Leuchte
durch ein mit Blut gefülltes Meßröhrchen hindurch leuchtet, wird
von einer Detektorzeile registriert. Die Meßröhrchen werden
nacheinander abgetastet.
Die DE 41 17 583 C2 zeigt ein Gerät zur Messung der Blutsenkung.
Bei diesem sind ebenfalls mit Blut gefüllte Meßröhrchen in ein
drehbares Gestell eingesetzt. Ein Meßkopf, der Lichtquellen und
diesen gegenüberliegende Sensoren aufweist, wird jeweils längs
einem Meßröhrchen so geführt, daß Licht von den Lichtquellen die
Röhrchen durchstrahlt und danach von den Sensoren aufgenommen
wird. Danach wird die Messung beim nächsten Meßröhrchen
durchgeführt. Ein ähnliches Verfahren ist in der EP 0 342 730 A2
beschrieben.
In der DE 35 20 962 A1 ist eine Vorrichtung zum Bestimmen der
Sedimentationsgeschwindigkeit von suspendierenden Partikeln in
einer biologischen Flüssigkeit, insbesondere Blut gezeigt. Bei
dieser Vorrichtung wird ein mit Blut gefülltes Röhrchen, das in
einem drehbaren Gestell eingesetzt ist, von einer Lichtquelle
aus angestrahlt. Das direkt reflektierte Licht bzw. Bild wird
von einem linearen oder flächigen Bildaufnahmeelement,
aufgenommen.
In der US 5 003 488 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Bestimmen der Sedimentationsgeschwindigkeit einer Flüssigkeit
offenbart. Bei diesem Gerät werden mit Blut gefüllte Röhrchen
ähnlich wie bei der DE 92 16 127 U1 durchleuchtet. Fig. 6 der
US 5 003 488 und der zugehörige Text beschreiben zudem, daß das
Licht nach dem Durchleuchten von Blutplasma bzw. abgesetzten
Blutzellen aufgrund unterschiedlicher Absorption eine
unterschiedliche Intensität hat, die zur Unterscheidung von
Blutzellen und Blutplasma heranziehbar ist.
Die AT 393 169 B beschreibt eine Vorrichtung zur
Korngrößenanalyse mittels Sedimentationsbeobachtung. Dabei wird
ein Meßrohr durchleuchtet, in das eine Flüssigkeit eingefüllt
ist, in der Körner enthalten sind. Das von nur einer Lichtquelle
in mehrere Richtungen ausgestrahlte Licht wird von mehreren
Spiegeln auf mehreren Bahnen quer durch das Meßrohr geleitet und
von einer entsprechenden Anzahl von Sensoren aufgenommen. Bei
der Vorrichtung sind neben Sensoren im direkten Strahlengang des
Lichtes auch Streulichtsensoren vorgesehen, die jedoch
unmittelbar neben dem Meßrohr und neben dem direkten
Strahlengang angeordnet sind. Streulicht entsteht in für dieses
Verfähren relevantem Ausmaß erst bei einer Korngröße von weniger
als 2 µm. Blutzellen weisen jedoch einen Durchmesser von
etwa 8 µm auf.
Die DE 25 17 141 C2 zeigt ein Verfahren zum Messen der
Verformbarkeit von mikroskopischen Objekten, insbesondere von
roten Blutkörperchen, und eine Vorrichtung zum Durchführen
dieses Verfahrens. Dabei wird die zu untersuchende Flüssigkeit
zwischen zwei koaxial angeordnete, transparente und zylindrische
Wände gebracht, wobei sich diese Wände mit unterschiedlichen
Drehgeschwindigkeiten um ihre gemeinsame Achse drehen.
Beugungsfiguren von durch die Flüssigkeit gestrahltem Licht
werden aufgezeichnet und untersucht.
Beim Stand der Technik ist von Nachteil, daß beim gleichzeitigen
Ermitteln der Blutsenkung von mehreren Behältnissen jedem
Behältnis ein Meßkopf zuzuordnen ist, was wiederum einen
erheblichen technischen Mehraufwand und damit hohe Kosten
verursacht. Ebenso befinden sich die Blutprobenbehältnisse an
der Außenseite der Gehäusewand, weshalb die Meßgenauigkeit durch
irgendwelche Störgrößen, wie z. B. Fremdlicht, beeinträchtigt
werden kann.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
kompakte und einfache Vorrichtung zur automatischen Bestimmung
einer Blutsenkung zu schaffen, die zudem eine exakte Führung der
Abtastbewegung ermöglicht, sowie ein entsprechendes Verfahren
zur automatischen Bestimmung einer Blutsenkung anzugeben, mit
dem gleichzeitig die Blutsenkung von mehreren
Blutprobenbehältnissen auf einfache Weise bestimmt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur automatischen Bestimmung einer Blutsenkung gemäß
den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 12.
Durch die Vorrichtung wird sichergestellt, daß mit
lediglich einer Meßanordnung die Grenzfläche zwischen Blutzellen
und Blutplasma einer Vielzahl von Blutprobenbehältnissen
gleichzeitig bestimmt werden kann. Im Gegensatz zu den
Vorrichtungen des Stands der Technik sind die vom Lichtstrahl
abgetasteten Blutprobenbehältnisse im Inneren eines Gehäuses
angeordnet, so daß keine störenden Fremdlichteinflüsse oder
sonstige Einflüsse beider Messung auftreten können. Dabei weist
die mit Licht einer Lichtquelle bestrahlte Blutzellsäule ein
anderes Durchlicht-, Reflexions- und Streuverhalten auf als die
Blutplasmasäule, was einen meßbaren Unterschied in der
zurückreflektierten Lichtintensität bzw. -menge im Innenraum des
Gehäuses zur Folge hat. Diese Lichtmengenänderungen werden beim
Bestrahlen bzw. Abtasten der Blutprobenbehältnisse von der
fotoelektrischen Einrichtung erfaßt, wobei ein deutlicher
Wechsel der einem bestimmten Blutprobenbehältnis zugeordneten
Lichtintensität von einem Durchlauf des Lichtstrahls auf den
nächsten ein Meßsignal auf die Höhenposition der Blutsenkungs-
Grenzfläche des jeweiligen Behältnisses ist. Die angestrebte
exakte Führung ergibt sich durch eine erste und zweite
Hohlwelle, die derart miteinander gekoppelt sind, daß die zweite
Hohlwelle relativ zur ersten Hohlwelle bewegbar ist. Die erste
Hohlwelle wird dabei über einen Zahnkranz angetrieben und nimmt
die zweite Hohlwelle mit, die zudem in einer Gewindeanordnung
geführt ist und deshalb eine schraubenlinienförmige Auf- oder
Abwärtsbewegung erfährt, so daß die Blutprobenbehältnisse auf
ihrer gesamten Höhe abgetastet werden können. Des weiteren ist
im Inneren der ersten Hohlwelle eine Lichtquelle angeordnet, die
in bevorzugter Weise eine Infrarot-Laserdiode ist, die einen
Lichtstrahl emittiert, der über eine an der zweiten Hohlwelle
angeordnete Optikanordnung auf die Blutprobenbehältnisse gelenkt
wird.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung
sind sowohl die Lichtquelle als auch die
fotoelektrische Einrichtung stationär an irgendeiner Stelle in
dem Gehäuseinnenraum angeordnet, wodurch der Bau- und
Verkabelungsaufwand beträchtlich reduziert wird. Die Lichtquelle
und fotoelektrische Einrichtung können aber auch direkt ander
zweiten Hohlwelle angeordnet sein und mit dieser verfahren
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachfolgend wird die Vorrichtung und das Verfahren anhand der Zeichnungen näher
erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht der
Vorrichtung zur automatischen Bestimmung einer
Blutsenkung; und
Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung zur
automatischen Bestimmung einer Blutsenkung gemäß
Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein rundes, kompaktes, geschlossenes Gehäuse 1, das
aus einem kalottenförmigen Deckel 1c, einer einen Innenraum 20
umgebenden Seitenwand 1b und einem Bodenteil 1a aufgebaut ist.
Die äußere Form des Gehäuses 1 ist dabei nicht auf diese runde
Form beschränkt, sondern kann jede andere, geeignete Form
aufweisen, beispielsweise auch einen sechseckigen oder
achteckigen Gehäuseaufbau. Der kalottenförmige Deckel 1c weist
eine Vielzahl von an dessen Umfang angeordneten Öffnungen 22
auf, die Blutprobenbehältnisse 18 aufnehmen. An den Öffnungen 22
des Deckels 1c sind ferner Dichtelemente 27 angeordnet, die nach
dem Einsetzen der Blutprobenbehältnisse 18 so an diesen
anliegen, daß sie den Innenraum 20 des Gehäuses 1 weitgehend
lichtdicht und staubdicht gegen die Umgebung abschirmen, um
Fremdlichteinflüsse und Verunreinigungen im Innenraum 20 zu
vermeiden. Vorzugsweise sind die Dichtelemente 27 dabei derart
ausgebildet, daß sie auch in einem Zustand, in dem keine
Blutprobenbehältnisse 18 in das Gehäuse 1 eingesetzt sind, den
Gehäuseinnenraum 20 lichtdicht und staubdicht abschließen.
Derartige Dichtelemente 27 können elastische Gummi-Dichtlippen
oder klappenartige Anordnungen sein. Selbstverständlich kann der
Deckel 1c auch auf jede andere Art ausgebildet sein,
beispielsweise in einer flachen Bauweise.
Die Blutprobenbehältnisse 18, von denen in Fig. 1 und Fig. 2
lediglich zwei exemplarisch dargestellt sind, sind mittels eines
Stopfens 17 verschlossen und mit einer Blutprobe gefüllt. Nach
einiger Zeit setzen sich dann in dem Blutprobenbehältnis 18 die
Blutzellen ab, wodurch sich eine Blutplasmasäule 18a und eine
Erythrozyten enthaltende Blutzellsäule 18c ausbildet, die
dazwischenliegend eine Grenzfläche 18b bilden. Die
Blutprobenbehältnisse 18 stützen sich auf einem Trennelement 14
ab, das das Innere des Gehäuses 1 in den Innenraum 20 und eine
Motorkammer 21 aufteilt. Die Blutprobenbehältnisse 18 können
dabei durch zusätzliche Halterungselemente fixiert sein,
beispielsweise durch im Innenraum 20 an der umgebenden
Gehäusewand 1b angebrachte Halteklammern.
Mittig in dem Trennelement 14 ist eine Öffnung 24 angeordnet,
die einen Spindelmutter-Gehäuseblock 9 formschlüssig aufnimmt.
Der Spindelmutter-Gehäuseblock 9 ist mittels
Verbindungselementen, beispielsweise Schrauben oder Klebstoff,
fest mit dem Trennelement 14 verbunden. Des weiteren ist der
Spindelmutter-Gehäuseblock 9 hohl ausgebildet und das in den
Innenraum 20 ragende, obere Teil des Spindelmutter-Gehäuseblocks
9 mit einem Innengewinde versehen, das als Spindelmutter für
eine noch näher zu beschreibende Hohlwelle dient. In das nach
unten, in die Motorkammer 21 ragende untere Teil des
Spindelmutter-Gehäuseblocks 9 ist eine Lagerbuchse 8 eingesetzt,
in der eine Antriebseinrichtung 26 gelagert ist. Die
Antriebseinrichtung 26 umfaßt dabei eine erste Hohlwelle 7 und
eine zweite Hohlwelle 10, wobei die erste Hohlwelle 7 mit ihrem
dem Bodenteil 1a zugewandten Ende fest auf einer Platine 4
angeordnet ist und von einem mit der Platine 4 fest verbundenen
Flansch 5 abgestützt ist. Die Platine 4 selbst ist auf
herkömmliche Weise an dem Bodenteil 1a des Gehäuses 1 befestigt.
Die erste Hohlwelle 7 kann dabei selbstverständlich jede andere
dem Fachmann wohlbekannte Art der Lagerung, Befestigung und
Abstützung auf der Platine 4 aufweisen. Ferner stützt der
Spindelmutter-Gehäuseblock 9 mitsamt darin eingesetzter
Lagerbuchse 8 die erste Hohlwelle 7 in bevorzugter Weise auf
etwa der halben Länge der ersten Hohlwelle 7 ab, um eine stabile
Anordnung der Antriebseinrichtung 26 sicherzustellen.
Die erste Hohlwelle 7 weist an der Außenseite ihres der Platine
4 zugewandten Endes einen bevorzugt integral ausgebildeten
Zahnkranz 7a auf, der über ein Antriebsritzel 3a eines Motors 3
angetrieben wird. Die gesamte Anordnung, bestehend aus Motor 3,
Flansch 5 und Antriebsritzel 3a ist von einer Motorabdeckung 2
umgeben. In alternativer Form kann hierbei die erste Hohlwelle 7
auch über einen Riemenantrieb oder sonstige dem Fachmann
wohlbekannte Antriebseinrichtungen angetrieben werden. Des
weiteren ist die erste Hohlwelle 7, die in der hier bevorzugten
Weise als Führungsrohr ausgebildet ist, mit der zweiten
Hohlwelle 10 gekoppelt, beispielsweise über eine hier nicht
näher dargestellte Paßfederverbindung. Die hier verwendete
Paßfederverbindung bewirkt, daß die über das Antriebsritzel 3a
des Motors 3 angetriebene erste Hohlwelle 7 ihre Drehbewegung
auf die zweite Hohlwelle 10 überträgt und diese gleichfalls
drehend mitnimmt. Die zweite Hohlwelle 10 ist bevorzugt als
Spindelrohr ausgebildet und weist an ihrer Außenseite ein zu dem
Innengewinde des Spindelmutter-Gehäuseblockes 9 komplementäres
Außengewinde auf. Diese Gewindeführung bewirkt, daß die zweite
Hohlwelle 10, je nach Laufrichtung des Motors 3 auf einer
Schraubenlinie nach oben oder unten in Richtung Gehäusedeckel 1c
oder Gehäuseboden 1a verfahrbar ist. Zur relativen Beweglichkeit
der zweiten Hohlwelle 10 zur ersten Hohlwelle 7 ist es denkbar,
daß die erste Hohlwelle 7 in einer alternativen Form über eine
entsprechende Paßfederverbindung innerhalb der zweiten Hohlwelle
10 angeordnet ist.
Die zweite Hohlwelle 10 weist an ihrem oberen, dem Deckel 1c
zugewandten Ende eine Aussparung 11 und eine Optikanordnung 13
auf, wobei die Optikanordnung 13 ein oberes Umlenkelement 13a,
das auf dem oberen Ende der zweiten Hohlwelle 10 angeordnet ist,
und ein unteres Umlenkelement 13b umfaßt, das in das obere Ende
der zweiten Hohlwelle 10 eingesetzt ist. Das obere Umlenkelement
13a und das untere Umlenkelement 13b der Optikanordnung 13
können dabei optische Umlenkelemente sein, beispielsweise 45°-
Umlenkspiegel.
Eine auf der Platine 4 und in der ersten Hohlwelle 7 stationär
angeordnete Lichtquelle 25 erzeugt einen Lichtstrahl 12, der von
einer Sammellinse 6 gebündelt und auf das untere Umlenkelement
13b fokussiert wird, das in der hier bevorzugten Weise als 45°-
Umlenkspiegel ausgebildet ist und den Lichtstrahl 12 in Richtung
Gehäusewand 1b und Blutprobenbehältnisse 18 umlenkt. Der
Lichtstrahl 12 trifft dabei entweder auf ein Blutprobenbehältnis
18 oder auf die Innenseite der Gehäusewand 1b, die entweder
selbst eine Reflexionsschicht 19 ausbildet, beispielsweise indem
die Wand als gut reflektierende, weiße Kunststoffschicht
ausgebildet ist, oder mit einer Reflexionsschicht 19
ausgekleidet sein kann, beispielsweise mit einer metallisierten
Schicht. Bevorzugt ist dabei der gesamte Innenraum
20 als Reflexionsschicht 19 ausgebildet bzw. mit einer
derartigen Reflexionsschicht 19 versehen, wenigstens aber der
unmittelbar hinter den Blutprobenbehältnissen 18 liegende Teil
der Innenseite der Gehäusewand 1b. Das von dort reflektierte
Hauptlicht 15 wird insbesondere mittels des oberen
Umlenkelementes 13a, das in der hier bevorzugten Weise ebenfalls
ein 45°-Umlenkspiegel ist, in Richtung auf eine fotoelektrische
Einrichtung 16 hin umgelenkt, die in der kalottenförmigen
Auswölbung des Deckels 1c stationär angeordnet ist. Es sei
jedoch darauf hingewiesen, daß dieses Umlenkelement 13a auch
entfallen kann.
Die Lichtquelle 25 ist dabei in bevorzugter Ausführungsform eine
Infrarot-Laserdiode, während die fotoelektrische Einrichtung 16
in bevorzugter Ausführungsform ein Fotodiodenelement ist.
Selbstverständlich können die Lichtquelle 25 und die
fotoelektrische Einrichtung 16 auch jegliche andere Art von
geeignetem Lichtemissions- bzw. Lichtaufnahmeelement sein. Des
weiteren sind in ebenfalls bevorzugter Ausführungsform sowohl
die Lichtquelle 25 als auch die fotoelektrische Einrichtung 16
an einer beliebigen Stelle im Inneren des Gehäuses 1 stationär
anordenbar, wobei es aber auch denkbar ist, daß sie
beispielsweise mit der zweiten Hohlwelle 10 verfahrbar
angeordnet sind, wie dies noch detaillierter erläutert wird.
Wie in Fig. 2 dargestellt, ist an dem Gehäuse 1 ein Elektronik-
Steuerteil 23 angeordnet, mit dem die Lichtquelle 25, die
fotoelektrische Einrichtung 16 und das Antriebsritzel 3a
gekoppelt sind. Ferner umfaßt das Elektronik-Steuerteil 23, über
das die für die automatische Bestimmung einer Blutsenkung
notwendigen Daten eingegeben werden können, ein Display, an dem
die Meßergebnisse angezeigt bzw. abgelesen werden können. Das
Elektronik-Steuerteil 23 umfaßt die für eine Verarbeitung der
gemessenen Daten notwendigen Komponenten, beispielsweise eine
mikroprozessorgesteuerte Rechner- und Auswerteeinheit,
entsprechende Analog- bzw. Digitalwandler und geeignete
Speicherbausteine.
Das Verfahren zur automatischen Bestimmung einer Blutsenkung
wird nun im folgenden anhand der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform beschrieben. Dabei werden die
Blutprobenbehältnisse 18 in das Gehäuse 1 eingesteckt, das
beispielsweise zwölf Behältnisse aufnehmen kann, die zueinander
einen gleichen Teilungsabstand aufweisen, wobei beim Beschicken
des Gehäuses 1 mit Blutprobenbehältnissen 18 bevorzugt
wenigstens ein Steckplatz nicht belegt wird, um eine optische
Referenzmarke auszubilden. Das heißt, daß im vorliegenden
Beispiel elf Blutprobenbehältnisse 18 im Innenraum des Gehäuses
1 um die zweite Hohlwelle 10 und den Spindelmutter-Gehäuseblock
9 in gleichmäßiger Teilung herum angeordnet sind, wobei ein
Steckplatz frei bleibt.
Zu Beginn der Messung wird die zweite Hohlwelle 10 mitsamt der
Spiegelanordnung 13 bevorzugt so weit in Richtung zu dem
Gehäusedeckel 1c hin verfahren, daß die Abtastung der Glaswand
des Blutbehältnisses 18 über der Blutsäule als ein
Meßausgangswert erfaßt wird. Bei der anschließenden
schraubenlinienförmigen Abwärtsbewegung der zweiten Hohlwelle 10
überstreicht der Lichtstrahl 12 nacheinander alle im Innenraum
20 angeordneten Blutprobenbehältnisse 18. Dabei weisen die
Blutprobenbehältnisse 18 und die zwischen den
Blutprobenbehältnissen 18 liegende Gehäuseinnenwand deutliche
Unterschiede hinsichtlich der reflektierten Lichtmenge auf, da
zunächst die Blutplasmasäule 18a einen geringen Teil des Lichtes
absorbiert und somit eine geringere Lichtmenge auf die
Reflexionsschicht 19 hinter den einzelnen Blutprobenbehältnissen
18 auftrifft bzw. der Lichtstrahl von den Blutprobenbehältnissen
18 anders reflektiert wird, was letztendlich eine Verringerung
der Lichtintensität im gesamten Innenraum 20 des Gehäuses 1 zur
Folge hat. Die von der fotoelektrischen Einrichtung 16 erfaßte
Lichtmenge ist dabei unabhängig von den unterschiedlichen
Reflexions-, Absorptions- und Streuungserscheinungen im
Innenraum 20 des Gehäuses 1, da immer nur die gesamte Lichtmenge
gemessen wird und die Randbedingungen stets dieselben sind.
Hauptreflexionsrichtung ist dabei die der Richtung des
Lichtstrahles 12 entgegengesetzte Richtung, weshalb ein oberes
Umlenkelement 13a so angeordnet ist, daß das reflektierte
Hauptlicht 15 in Richtung der fotoelektrischen Einrichtung 16
umgelenkt wird. Diesen Unterschied in der Lichtintensität macht
man sich auch bei der Bestimmung der Blutsenkungsgrenzfläche 18b
zunutze, da die Blutplasmasäule 18a eine weitgehend klare,
lichtdurchlässige, gelbliche Flüssigkeit ist, während die
dunkelrote Blutzellsäule 18c erheblich weniger lichtdurchlässig
und damit lichtabsorbierend ist. Der Übergang zwischen
Blutplasmasäule 18a und Blutzellsäule 18c eines
Blutprobenbehältnisses, der durch die Grenzfläche 18b festgelegt
ist, läßt sich daher durch diese wesentliche Änderung der
Lichtmenge im Innenraum 20 des Gehäuses 1 bestimmen.
Wichtig hierbei ist, daß die beim Bestrahlen der einzelnen
Blutprobenbehältnisse 18 auftretenden Lichtmengenänderungen auch
stets den gleichen Blutprobenbehältnissen 18 zugeordnet werden.
Dies kann durch einen Drehwinkelgeber am Motor 3 erfolgen oder
in bevorzugter Weise dadurch, daß ein Steckplatz nicht mit einem
Blutprobenbehältnis 18 belegt ist, um eine Referenzmarkierung
auszubilden. Bei jedem Überstreichen bleibt somit die
Lichtintensität für eine relativ lange Zeit (Drehwinkel) im
Innenraum 20 gleich, was für die Meßeinrichtung ein Signal
bildet, daß die Bestrahlung der Blutprobenbehältnisse 18 wieder
mit einem Umlauf beginnt. Somit wird sichergestellt, daß bei
jeder Umdrehung, die im Innenraum 20 des Gehäuses 1 auftretenden
Lichtmengen stets dem gleichen Blutprobenbehältnis 18 zugeordnet
werden, weshalb auch das Auftreten der Grenzfläche 18b infolge
der Lichtmengenänderung gegenüber einen vorherigen,
abgespeicherten Bestrahlungs- bzw. Abtastmeßwert sicher erkannt
und erfaßt werden kann. Mittels der zu Beginn der Messung
ermittelten Höhe der gesamten Blutsäule läßt sich somit über die
Anzahl der Drehungen der Feingewinde-Hohlwellen 7, 10 (oder auch
eine herkömmliche Wegmeßeinrichtung) die Höhe der
Blutplasmasäule 18a bzw. der Blutzellsäule 18c ermitteln und
beispielsweise über das Display auf dem Elektronik-Steuerteil 23
anzeigen (vgl. Fig. 2). Selbstverständlich ist die Festlegung
der Referenzmarkierung nicht auf das Freilassen eines
Steckplatzes beschränkt, sondern kann auch auf jede andere dem
Fachmann wohlbekannte Art festgelegt werden, beispielsweise
indem nach jedem 360°-Umlauf des Lichtstrahles 12 eine
Referenzmarke abgetastet oder ein Referenzsignal an die
Meßeinrichtung gesendet wird, so daß mit der Zählung der
Blutprobenbehältnisse 18 von Neuem begonnen werden kann.
Auf die geschilderte Art und Weise wird somit sichergestellt,
daß in einer Vorrichtung zur automatischen Bestimmung einer
Blutsenkung nur eine Meßanordnung zum Bestimmen einer
Blutsenkungs-Grenzfläche einer Vielzahl von
Blutprobenbehältnissen benötigt wird, wodurch deren Bestimmung
effektiver, schneller und zudem billiger zu gestalten ist.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur automatischen Bestimmung einer Blutsenkung,
mit einem Gehäuse, das eine Aufnahmeeinrichtung für
Blutprobenbehältnisse, eine Lichtquelle zum Bestrahlen von
Blutprobenbehältnissen mit Licht, eine fotoelektrische
Einrichtung zum Erfassen einer Lichtmenge und eine mittels
einer Antriebseinrichtung verfahrbare Meßanordnung umfaßt,
wobei die fotoelektrische Einrichtung zum Erfassen der von
der umgebenden Gehäusewand in den Innenraum des Gehäuses
zurückreflektierten Lichtmenge angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung (26) eine erste Hohlwelle (7) und
eine zweite, damit gekoppelte Hohlwelle (10) aufweist,
wobei die erste Hohlwelle (7) eine Drehbewegung auf die zweite
Hohlwelle (10) überträgt und zur Relativbewegung der
zweiten Hohlwelle (10) in eine Aufwärts- oder
Abwärtsrichtung gegenüber der ersten Hohlwelle (7), ein in
einem Spindelmutter-Gehäuseblock (9) geführtes Gewinde aufweist, das mit
einem komplementären Gewinde an der zweiten Hohlwelle (10)
zusammenwirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Hohlwelle (7) über eine Paßfederverbindung mit
der zweiten Hohlwelle (10) gekoppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der zweiten Hohlwelle (10) eine Optik-Anordnung (13) zum
Umlenken eines von der Lichtquelle (25) erzeugten und durch
die Hohlwellen (7, 10) hindurch geführten Lichtstrahles
(12) auf die Blutprobenbehältnisse (18) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blutprobenbehältnisse (18) im Inneren des Gehäuses (1)
auf einem Trennelement (14) abgestützt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine den Blutprobenbehältnissen (18) in
Abtastrichtung benachbarte Gehäusewand (1b) des Gehäuses
(1) mit einer Reflexionsschicht (19) versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem Deckel (1c) des Gehäuses (1) eine Reihe von
Öffnungen (22) zum Einsetzen der Blutprobenbehältnisse (18)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Öffnungen (22) des Deckels (1c) Dichtelemente (27)
zum lichtdichten Abschirmen des Innenraums (20) des
Gehäuses (1) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Gehäuse (1) ein Elektronik-Steuerteil (23)
angeordnet ist, mit dem die Lichtquelle (25), die
fotoelektrische Einrichtung (16) und eine Motoreinrichtung
(3) gekoppelt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle (25) ein Laser ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtquelle (25) stationär im Gehäuse (1) angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die fotoelektrische Einrichtung (16) stationär im Innenraum
(20) des Gehäuses (1) angeordnet ist.
12. Verfahren zur automatischen Bestimmung einer Blutsenkung,
wobei Blutprobenbehältnisse von einer Lichtquelle in Höhenrichtung
abgetastet werden und die beim Abtasten
reflektierte Lichtmenge fotoelektrisch erfaßt wird, wobei
die im Innenraum eines Gehäuses beim aufeinanderfolgenden
Abtasten der einzelnen Blutprobenbehältnisse auftretenden
Lichtmengenänderungen erfaßt und diese den einzelnen
Blutprobenbehältnissen zur Feststellung einer Blutsenkungs-
Grenzfläche zugeordnet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Abtasten schraubenlinienförmig in Aufwärts- und/oder
Abwärtsrichtung erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor und/oder beim Abtasten der Blutprobenbehältnisse (18)
ein Lichtintensitäts-Referenzwert bestimmt wird.
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