DE19604901A1 - Verfahren zum Abtrennen von Schwermetallen aus organisch belastetem Wasser - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von Schwermetallen aus organisch belastetem WasserInfo
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/461—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis
- C02F1/467—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis by electrochemical disinfection; by electrooxydation or by electroreduction
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von
Schwermetallen, insbesondere Nickel, aus organisch belastetem
saurem Wasser.
Bei der Härtung ungesättigter Öle, Fette, Fettsäuren und
anderer Fettderivate durch katalytische Hydrierung bei
erhöhter Temperatur in Anwesenheit von Wasserstoff werden
nach dem Stand der Technik feinteilige nickelhaltige Kata
lysatoren verwendet. In diesem Verfahren gelangt ein geringer
Teil des Katalysators in die Fette bzw. Fettderivate, z. B.
durch chemische Reaktion mit den Fettsäuren. Nach der Reini
gung der Fette und Fettderivate verbleiben diese Schwer
metallverbindungen im Destillationsrückstand. Der Rückstand
wird vor der Weiterverwendung durch Auswaschen gereinigt. Die
Nickelbestandteile finden sich im Betriebsabwasser in einer
Konzentration wieder, die eine Entfernung der Schwermetall
bestandteile notwendig macht.
Bekannt ist die Reinigung des Betriebsabwassers mittels einer
Fällungsreaktion. Hier werden unter Zusatz von Fällungs
mitteln die Schwermetallverbindungen in eine filtrierbare
Form überführt.
Nachteilig in diesem Stand der Technik ist jedoch der Einsatz
zusätzlicher Chemikalien zur Reinigung des Betriebsabwassers.
Zur Abtrennung von Nickel aus relativ verdünnten Spülwässern
der metallverarbeitenden Industrie ist es aus der Zeitschrift
"oberfläche surface", Nr. 12 (1987) S. 12 bis 20, insbeson
dere Seite 16 bekannt, das anfallende Spülwasser zur Auf
konzentrierung des Nickels zunächst über eine Ionenaus
tauscherstufe zu führen und dann das Nickel elektrolytisch
abzuscheiden.
Eine elektrolytische Abwasserreinigung ist auch aus der
deutschen Patentschrift DE 29 04 539 C2 bekannt. Hier wird
ein quecksilberhaltiges Wasser gereinigt. Elektrochemische
Zellen zur elektrolytischen Abscheidung von Metallen aus
verdünnten Lösungen, insbesondere zur Abwasserreinigung, sind
außerdem aus der deutschen Patentschrift DE 30 04 058 C2, der
Offenlegungsschrift DE 30 47 022 A1 sowie der deutschen
Patentschrift DE 35 32 573 C1 bekannt.
Die Schwierigkeit beim Einsatz eines derartigen Elektrolyse
verfahren zur Reinigung eines organisch belasteten Abwassers
liegt in der Verblockung der Elektroden durch die organischen
Bestandteile. Aus diesem Grunde wurden bisher keine Elektro
lyse-, sondern Fällungs-Verfahren zur Reinigung eingesetzt.
Nachteilig ist dabei jedoch der zusätzliche Eintrag von
Fällungschemikalien.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Reinigung eines mit orga
nischen Bestandteilen belasteten sauren Betriebsabwassers,
ohne daß der Einsatz von Fällungschemikalien notwendig wäre.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Verfahren der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Wasser zunächst
alkalisch eingestellt, dann die Abtrennung mittels Elektro
lyse durchgeführt wird und daß man die eingesetzten Elek
troden durch ihre Anordnung und/oder durch Spülen vor dem
Verblocken mit den organischen Bestandteilen schützt.
Zunächst wird also die für die Durchführung der Elektrolyse
notwendige Alkalität, zum Beispiel durch Zugabe von Ammoniak
eingestellt. Bei der Elektrolyse unterscheiden sich die
Schwermetalle, insbesondere Nickel, an der Elektrodenplatte
metallisch rein nieder. Es werden derart geringe Nickel
konzentrationen erreicht, so daß das überstehende Wasser nach
einem Abfiltrieren unbedenklich in die Kanalisation einge
leitet werden kann.
Das befürchtete Verblocken der Elektroden mit den organischen
Bestandteilen, insbesondere Fetten und Fettderivaten, wird
erfindungsgemäß durch die besondere Anordnung der Elektroden
und/oder durch das Spülen der Elektroden vermieden.
Insbesondere wird vorgeschlagen, daß man das nickelhaltige
Wasser auf eine pH-Wert von mehr als 8 einstellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet, wenn
das organisch belastete Wasser Abwasser aus der mit einem
nickelhaltigen Katalysator durchgeführten Fettsäurehärtung
ist. Das Abwasser enthält Nickelseifen.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung liegt der
Nickelgehalt vor der Abtrennung zwischen 100 und 1000 mg pro
Liter.
Vorteilhaft ist weiter, wenn man die elektrolytische Abtren
nung bis zu einem Nickelgehalt von 0,5 mg pro Liter und
weniger in der Lösung durchführt. Damit wird in nur einem
Schritt der gesetzliche Grenzwert für Nickel unterschritten,
ohne daß sich weitere Reinigungsstufen anschließen müssen.
Im folgenden werden zwei Versuchsbeispiele entsprechend der
Erfindung näher beschrieben. Die einzige Zeichnung (Fig. 1)
zeigt die Nickelkonzentration in mg/l über der Strommenge in
Ah/l während der Durchführung des ersten Versuches.
Die beiden eingesetzten Lösungen hatten einen pH-Wert
zwischen 1,5 und 2 und eine Leitfähigkeit von 20 mS/cm. In
den Lösungen waren 770 mg Nickel pro Liter bzw. 11 mg Nickel
pro Liter enthalten. Die Messung der Nickelkonzentration
erfolgte mit einem Atomabsorptionsgerät.
Zunächst wurde der pH-Wert der Lösung mit Ammoniak auf einen
Wert von 9 eingestellt, so daß sich Nickel-Ammin-Komplexe
bilden.
Die Nickelkonzentration nahm entsprechend Fig. 1 auf einen
Wert von 0,5 mg Nickel pro Liter ab.
Während der Elektrolyse wurden die plattenförmigen Elektroden
ständig überspült. Ein Verblocken mit den im Abwasser enthal
tenden organischen Bestandteilen trat nicht auf.
Claims (5)
1. Verfahren zum Abtrennen von Schwermetallen, insbesondere
Nickel aus organisch belastetem saurem Wasser,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser zunächst alkalisch eingestellt, dann die
Abtrennung mittels Elektrolyse durchgeführt wird und daß
man die eingesetzten Elektroden durch ihre Anordnung
und/oder durch Spülen vor dem Verblocken mit den orga
nischen Bestandteilen schützt.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das nickelhaltige Wasser auf einen pH-Wert von
mehr als 8 einstellt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das organisch belastete Wasser Abwasser aus der mit
einem nickelhaltigen Katalysator durchgeführten Fett
säurehärtung ist.
4. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nickelgehalt vor der Abtrennung zwischen 100 und
1000 mg pro Liter liegt.
5. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die elektrolytische Abtrennung bis zu einem
Nickelgehalt von 0,5 mg pro Liter und weniger in der
Lösung durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996104901 DE19604901A1 (de) | 1996-02-10 | 1996-02-10 | Verfahren zum Abtrennen von Schwermetallen aus organisch belastetem Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996104901 DE19604901A1 (de) | 1996-02-10 | 1996-02-10 | Verfahren zum Abtrennen von Schwermetallen aus organisch belastetem Wasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19604901A1 true DE19604901A1 (de) | 1997-08-14 |
Family
ID=7785052
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996104901 Withdrawn DE19604901A1 (de) | 1996-02-10 | 1996-02-10 | Verfahren zum Abtrennen von Schwermetallen aus organisch belastetem Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19604901A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010120882A1 (en) | 2009-04-14 | 2010-10-21 | Ohio University | Removal of metals from water |
-
1996
- 1996-02-10 DE DE1996104901 patent/DE19604901A1/de not_active Withdrawn
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