DE19602289A1 - Druckvorrichtung - Google Patents
DruckvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckvorrichtung, den Aufbau eines
Formzylinders, der in einer derartigen Druckvorrichtung Verwendung findet, den
Aufbau der Druckfolie, das Aufbringen der Druckfolie auf den Formzylinder sowie
das Entfernen der Druckfolie von der Oberfläche des Formzylinders und auf die
optischen Mittel zum Fokussieren von Lichtstrahlen auf der Oberfläche des
Formzylinders.
Aus der EP 0 574 505 A1 ist bereits eine Druckmaschine für den direkten Druck
bekannt. Der Formzylinder ist mit einer dünnen Druckfolie bespannt, deren Dicke 10
bis 150 nm beträgt. In der Druckmaschine sind Vorrichtungen zum Aufbringen und
zum Entfernen der Druckfolie von dem Formzylinder vorgesehen. Die Druckfolie
wird, nachdem sie auf die Mantelfläche des Formzylinders aufgebracht worden ist,
von einem Druckkopf mit Halbleiterlasern bebildert, die im Infrarot-Bereich emittieren.
Aufgrund ihrer geringen Dicke hat die in dieser Druckvorrichtung verwendete
Druckfolie jedoch den Nachteil, daß sie nur eine geringe Haltbarkeit hat und
deswegen nur für niedrige Druckauflagen geeignet ist.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Druckfolie zu schaffen, die auch
für hohe Druckauflagen geeignet ist.
Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.
Es ist ebenso die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Druckvorrichtung zu
schaffen, die eine flexible Verwendung auch für kleine Druckauflagen gestattet und
die in kürzester Zeit für neue Druckaufträge vorbereitet werden kann.
Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 3 angegeben, gelöst.
Ebenso hat es sich die vorliegende Patentanmeldung zum Ziel gesetzt weitere
Verbesserungen in einer Druckmaschine zu schaffen. Diese sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen in Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine auf einen Formzylinder aufgebrachte Druckfolie,
Fig. 2 eine Druckfolie mit zwei Schichten,
Fig. 3 eine Druckfolie mit vier Schichten,
Fig. 4 einen Formzylinder mit einer Druckfolie, die als Hülse ausgebildet ist,
Fig. 5 einen Formzylinder innerhalb einer Druckvorrichtung, auf dessen
Mantelfläche eine Druckfolie mittels zweier Rollen im inneren des
Formzylinders aufwickelbar ist,
Fig. 6 einen Formzylinder innerhalb eines Druckwerks, der während des
Aufbringens einer hülsenförmigen Druckform einseitig gelagert ist, und
Fig. 7 einen Formzylinder mit einem Druckkopf zur Bebilderung einer auf seiner
Mantelfläche aufgebrachten Druckfolie.
Eine Druckfolie 1 (Fig. 1) ist auf einem Formzylinder 2 (hier nur abschnittsweise
angedeutet) aufgebracht. Die Druckfolie 1 hat vorzugsweise eine Dicke von weniger
als 100 µm. Diese Dicke gewährleistet, daß sie sich einerseits leicht auf den
Formzylinder 2 aufbringen läßt und andererseits eine genügende Stabilität hat, um
auch bei höheren Druckauflagen nicht zerstört zu werden. Die Druckfolie 1 besteht
aus einem Substrat 3 und einer Schicht oder mehreren Schichten, die auf dem
Substrat 3 aufgebracht sind. Das Substrat 3 weist eine Elastizität auf, die ausreicht,
um geringe Dimensionsänderungen, die sich im Bereich des Druckspaltes, wie ihn
beispielsweise ein mit einer herkömmlichen Druckplatte belegter Plattenzylinder
aufweist, vorzugsweise elastisch aufnehmen zu können. Als Material für das
Substrat eignen sich Polyesterfolien, Polycarbonatfolien oder Aluminiumfolien. Auch
der der Oberfläche des Formzylinders 2 zugewandten Oberfläche des Substrats 3
kann eine elektrisch leitfähige Schicht, beispielsweise aus Aluminium, vorhanden
sein. Diese leitfähige Schicht kann als Elektrode für ein elektrostatisches
Haltesystem auf dem Formzylinder 2 dienen. Wenn der Formzylinder 2 eine
metallische Manteloberfläche aufweist, muß zwischen der leitfähigen Schicht
unterhalb des Substrats 3 und der Manteloberfläche des Formzylinders noch eine
dielektrische Schicht vorhanden sein. Wenn der Formzylinder 2 eine bis zu seiner
Manteloberfläche reichende Keramik-Schicht und unter dieser einen metallischen
Kern aufweist, ist eine derartige zusätzliche dielektrische Schicht nicht notwendig.
Die Keramik-Schicht kann beispielsweise in einem CVD-Verfahren aufgebracht
worden sein. Die leitfähige Schicht der Druckfolie 1 kann jedoch auch oberhalb des
Substrats 3 angeordnet sein. Wenn zwischen der leitfähigen Schicht der Druckfolie 1
und dem elektrisch leitenden Kern oder der elektrisch leitfähigen Schicht des
Formzylinders 2 ein elektrisches Potential an liegt, haftet die Druckfolie 1 aufgrund
der Coulomb-Kraft auf dem Formzylinder 2. Wenn die elektrischen Potentiale
weggenommen werden, läßt sich die Druckfolie 1 leicht von dem Formzylinder 2
ablösen. Wenn gleiche elektrische Potentiale an die leitfähige Schicht der Druckfolie
1 und an den Kern oder die leitfähige Schicht des Formzylinders 2 angelegt werden,
läßt sich der Ablösevorgang der Druckfolie 1 noch unterstützen.
Neben ihrer Funktion für das Festhalten der Druckfolie 1 auf dem Formzylinder 2
kann die leitfähige Schicht der Druckfolie 1, insbesondere wenn sie oberhalb des
Substrats 3 angeordnet ist, zusätzlich noch zur Absorbtion von Laserstrahlen oder
anderer elektromagnetischer Strahlung bei der Bebilderung der Druckfolie 1 dienen,
beispielsweise ist die Schicht 4 (Fig. 1) eine dünne Metallschicht. Die Schicht 5
(Deckschicht) besteht beispielsweise aus einem Silikonpolymer, z. B. Polysiloxan,
die Druckfarbe abweist, während das Substrat 3 aus einem oleophilen Polyester
oder einem Aluminium-Material besteht. Eine derartige Druckfolie 1 ist dann für
einen Druckvorgang ohne Feuchtmittel, beispielsweise für Trockenoffset, geeignet.
Wenn die Deckschicht 5 aus einem hydrophilen Polyvinylalkohol besteht, ist sie
hydrophil. In diesem Fall läßt sich durch Entfernen der Deckschicht 5 das Substrat
3 freilegen, daß dann sowohl oleophil als auch hydrophob sein muß.
Die Druckfolie 1 weist in einem anderen Ausführungsbeispiel (Fig. 2) lediglich eine
Schicht 4 auf dem Substrat 3 auf. In diesem Fall absorbiert die Schicht 5 die
IR-Strahlung. Sie enthält ein Silikonpolymer und darüber hinaus eine Dispersion eines
IR-Strahlung absorbierenden Pigments oder Farbstoffs. Derartige Stoffe sind in den
US-Patenten 5 109 771, 5 165 345 und 5249 525 oder US 5 378 580, EP 0 573 091
A1 beschrieben.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel (Fig. 3) sind oberhalb des Substrats 3 der
Druckfolie 1 noch eine Primer-Schicht 6 vorhanden, wie aus der US 5 339 737
bereits bekannt ist.
Prinzipiell gilt, daß die Druckfolie 1 stets eine Schicht tragen muß, die unter
Einwirkung von Energie, vorzugsweise von Laserstrahlung, insbesondere von
Laserstrahlung in nahen Infrarotbereich die zu druckende Information in der Weise
eingeschrieben werden kann, daß die der Energie ausgesetzten Bereiche im
lithographischen Druckprozeß ein anderes Farbannahmeverfahren zeigen als die
Bereiche, die der Energie nicht ausgesetzt waren. Dieses Prinzip ist bereits aus der
EP 0 101 266 A2 bekannt. Die Einkopplung der Energie, beispielsweise der
Laserstrahlung, erfolgt entweder mittels einer Schicht 4 (Fig. 1), die als
Absorptionsschicht fungiert, oder in die Schicht 5 selbst (Fig. 2), wenn diese ein
absorbierendes Material in Form von Metallpartikeln, oder ein absorbierendes
Metalloxid, z. B. Titanoxid oder Ruß oder Graphit enthält. Die Druckfolie ist,
nachdem sie bebildert worden ist, entweder für einen wasserlosen (driographischen)
Druckprozeß oder einen ein Feuchtmittel verwendenden Druckprozeß geeignet. Die
Druckfolie weist immer ein Substrat 3 auf, das beispielsweise farbannehmend ist.
Auf dem Substrat 3 befindet sich eine die Druckfarbe abweisende Schicht,
beispielsweise mit einer Silikonverbindung. Durch die Einwirkung der Energie,
beispielsweise in Form der Laserstrahlung, wird die farbabweisende Schicht
bildmäßig ablatiert, wodurch in diesen Bereichen die farbannehmende Schicht oder
Oberfläche freigelegt wird, die sich unter der farbabweisenden Schicht befindet.
Wenn es erforderlich ist, befindet sich noch eine die Laserstrahlung absorbierende
Schicht zwischen dem Substrat 3 und der farbabweisenden Schicht. Die die
Laserstrahlung absorbierende Schicht kann gleichzeitig die oben erwähnte elektrisch
leitfähige Schicht sein.
Es sind darüber hinaus auch andere Druckfolien bekannt geworden, auf die mittels
Laserstrahlung, beispielsweise im Infrarot- oder im Ultraviolettbereich ein zu
druckendes Bild einschreibbar ist. Aus der EP 0 625 728 A2 ist eine
strahlungsempfindliche Druckfolie bekannt, die nach Bestrahlung mit einem Laser
noch in einer wäßrigen alkalischen Lösung entwickelt werden muß. Aus der EP 0
652 483 A1 ist eine weitere Druckfolie bekannt, die sich durch Infrarot-Laser
bebildern läßt, und keine Entwicklung durch eine Entwicklungsflüssigkeit benötigt.
Diese Druckplatte enthält einen photothermischen Konverter, der unter Einwirkung
von Wärme hydrophil wird. Dies bedeutet, daß nur auf die Nicht-Bildfläche Wärme, d. h.
Infrarot-Strahlung einwirken darf. Ebenso ist aus der EP 0 600 615 A2 ein
weiteres Material bekannt, daß auf einen Formzylinder gemäß der vorliegenden
Anmeldung und in eine Druckmaschine gemäß der vorliegenden Anmeldung
einbringbar ist. Beispielsweise aus der WO 88/04237 A1 ist ein Material für eine
Druckfolie bekannt, welches oberhalb einer Laserstrahlung absorbierenden Schicht
ein durch Abziehen entfernbaren Deckschicht aufweist, welche beim Abziehen die
durch Laserstrahlung aus der Laserabsorptionsschicht herausgelösten Teile
mitnimmt. Vorzugsweise ist die abziehbare Schicht selbst für die Laserstrahlung
durchlässig. Sofern sich dieser Schichtenaufbau nur durch das Substrat hindurch
durch Laserstrahlung belichten läßt, ist es erforderlich, innerhalb des Formzylinders
2 einen Innenbelichter aufzubauen, falls sich dieses Material, nachdem es auf dem
Formzylinder 2 aufgebracht worden ist, innerhalb der Druckmaschine bebildern
lassen soll. Nach dem gleichen Prinzip läßt sich das aus der EP 0 160 395 A2
bekannte Material bebildern. In entsprechender Weise läßt sich auch das aus der EP
0 510 174 A1 bekannte Material innerhalb der Druckmaschine auf den Formzylinder
liegend bebildern. Auf das aus der US 5 171 650 bekannte Material weist eine Laser-
Ablations-Transfer-Schicht auf.
Da die vorstehend beschriebenen Druckfolien und Materialien für die Druckfolie 1
nicht wieder verwendbar sind, muß die Druckfolie, die einen Schichtaufbau aufweist,
wie er in den vorstehend genannten Patenten und Patentanmeldungen offenbart ist,
aufweist, nach Beendigung eines Druckauftrags gewechselt werden. Sie muß aus
dem Druckwerk entfernt werden, damit eine neue Druckfolie zur Bebilderung und
zum Drucken in den Druckwerk bereitgestellt werden kann. Hierzu lassen sich
Anordnungen und Vorrichtungen verwenden, wie sie bereits aus der DE 43 03 872
A1 bekannt sind. Gemäß dieser Druckschrift wird ein Formzylinder 2 mit der
Druckfolie 1 umwickelt, in dem von einer ersten Rolle 14 Druckfolie abwickelbar ist,
die, nachdem sie verbraucht ist, auf eine zweite Rolle 15 aufwickelbar ist. Die Rolle
14 und die Rolle 15 sind innerhalb einer Öffnung 13 in den Formzylinder 2 gelagert
(vgl. Fig. 5). Die Druckfolie wird mittels eines Farbwerks 7 bebildert. Falls ein
Feuchtmittel verwendet wird, ist auch ein Feuchtwerk 8 vorhanden. Falls die
Druckfolie mittels eines Lösungsmittels entwickelt werden muß, ist vorzugsweise ein
Trog vorhanden, der an den Formzylinder 2 anstellbar ist, um den
Entwicklungsvorgang durchzuführen, und der von dem Formzylinder 2 abgestellt
wird, nachdem der Entwicklungsvorgang beendet ist. Um das Weiterwickeln der
Druckfolie 1 auf dem Formzylinder 2 zu erleichtern, sind an den Ecken 9,
vorzugsweise Rollen vorgesehen, wie sie bereits aus der US 3 156 182 bekannt
sind. Im Innern des Formzylinders 2 sind vorzugsweise Mittel zum Abbremsen und
zum Einrasten der Druckfolie an einer bestimmten Position vorgesehen, wie sie
ebenfalls aus der US 3 156 182 bekannt sind. Der Formzylinder 2 arbeitet mit einem
Druckzylinder 11 zusammen. Zwischen dem Formzylinder 2 und dem Druckzylinder
11 werden Bögen oder eine Bedruckstoffbahn hindurchbewegt, um dies mit dem auf
der Druckfolie 1 dargestellten, zu druckende Bild zu bebildern. Falls das in Fig. 5
dargestellte Druckwerk nach dem Offset-Prinzip arbeitet, ist zwischen dem
Formzylinder 2 und dem Druckzylinder 11 noch ein Übergabezylinder vorhanden.
Ebenso können in dem Formzylinder 2 auch Sensoren zur Verbrauchsmessung der
Druckfolie 1 oder zum Vorgeben einer bestimmten Spannung der Druckfolie 1
angeordnet sein.
Innerhalb des Druckwerk gemäß Fig. 5 kann auch eine Greifervorrichtung vorhanden
sein, um die Rollen 14, 15 auszutauschen.
Der Druckfolienvorrat kann auch auf einer Vorratsrolle außerhalb des Formzylinders
2 angeordnet sein. Mit der aus der DE 43 03 872 A1 bekannten Greifvorrichtung läßt
sich dann der vordere Anfang der Druckfolie von der Vorratsrolle abziehen, um den
Formzylinder 2 legen, während dieser sich gleichzeitig dreht, und anschließend
nachdem der Formzylinder 2 eine volle Umdrehung durchgeführt hat, durch eine
Schneidvorrichtung abschneiden, die ebenfalls auf einem Greifarm angeordnet ist. In
einem weiteren hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Druckfolie 1 als
ein Stapel von Druckfolienblättern innerhalb der Druckmaschine angeordnet. In
diesem Fall werden die einzelnen Druckfolienblätter mittels einer Greifvorrichtung,
die dem Bogenanleger einer Bogendruckmaschine nachgebildet ist, an den
Formzylinder 2 herangeführt. Der Formzylinder 2 ist gleichzeitig als Greiferzylinder
ausgebildet, wie es aus der DE 44 33 380 A1 bekannt ist. Die Greifer des
Formzylinders 2 ergreifen also die vorderen Enden der Druckfolien. Die Druckfolien 1
werden dann entweder, wie oben bereits dargestellt, elektrostatisch auf der
Oberfläche des Formzylinders 2 festgehalten, oder sie werden mittels eines
Klebstoffs oder einer klebenden Schicht auf diesem befestigt. Vorzugsweise wird ein
Klebstoff verwendet, der wieder ablösbar ist. Der Ablösevorgang kann
beispielsweise durch Wärme unterstützt werden. Es kann auch innerhalb der
Druckmaschine eine Vorrichtung zum Aufbringen dieses Klebstoffs nach Art des
Feuchtwerks 8 oder des Farbwerks 7 angeordnet sein. Die verbrauchte Druckfolie
läßt sich in allen Fällen mit einer Greifvorrichtung entfernen. Die Greifvorrichtung
kann beispielsweise mechanische Greifer aufweisen. In einem anderen
Ausführungsbeispiel hat die Greifvorrichtung Vakuum-Greifer, die durch Bildung
eines Unterdruck die Druckfolie 1 von dem Formzylinder 2 abziehen.
Der Formzylinder 2 kann auch aus einem für Luft durchlässigen Material,
beispielsweise einem gesintertem Material, bestehen, wie es aus der DE 43 03 872
A1 bereits bekannt ist, wodurch sich die Druckfolie 1 mittels Unterdruck auf dem
Formzylinder 2 ansaugen läßt.
Die entfernte Druckfolie 1 wird vorzugsweise zusammengepreßt, um den Platzbedarf
für die verbrauchte Druckfolie gering zu halten. Vorzugsweise wird die verbrauchte
Druckfolie 1 auch einem Recycling-Prozeß für Kunststoffe zugeführt.
Da die dünne Druckfolie 1 keine mechanische Stabilität besitzt, muß sie direkt auf
dem Formzylinder 2 bebildert werden. Ihre Lage darf sich während des
Druckvorgangs nicht verändern. Da in den Spalten zwischen Zylindern und Walzen
sowohl Scher- als auch Normalkräfte auf die Druckfolie 1 wirken, muß diese
ganzflächig kraftschlüssig mit ihrer Unterlage verbunden sein. Dazu wird die
Haftung, wie oben bereits beschrieben, durch Maßnahmen unterstützt, die die
Adhäsion der Druckfolie 1 auf der Manteloberfläche des Formzylinders 2 verstärken.
Der Formzylinder hat vorzugsweise eine Oberflächenrauhigkeit Ra 0,2 µm. Der
Klebstoff wird entweder auf die Druckfolienrückseite oder auf die
Formzylinderoberfläche oder auf beiden Oberflächen aufgebracht. Vorzugsweise
wird ein Klebstoff verwendet, dessen Haftkraft sich mittels Druck, Temperatur, oder
durch das Anlegen elektrischer Felder beeinflussen läßt, um einerseits eine gute
Haftung während des Drucks zu erreichen, aber andererseits auch den
Druckfolienwechsel nicht zu erschweren.
Wenn unterhalb der Druckfolie an die poröse Formzylinderoberfläche, wie oben
dargestellt, ein Vakuum angelegt ist, läßt sich der Wechselvorgang der Druckfolie
durch Bilden eines Überdrucks durch die poröse Formzylinderoberfläche
unterstützen.
Die Haftung der Druckfolie 1 auf der Oberfläche des Formzylinders 2 läßt sich durch
elektrostatische Kräfte zwischen ihr und dem Formzylinder 2 erhöhen. Dabei dient
die Zylinderoberfläche, die die Druckfolie 1 aufnimmt, als eine erste Elektrode
während die zweite Elektrode durch eine elektrisch leitfähige Schicht in der
Druckfolie 1 gebildet wird. Beide Elektroden werden durch ein Dielektrikum getrennt,
das entweder eine Isolationsschicht auf der leitfähigen Oberfläche des Formzylinders
2 ist oder das durch das Substrat 3 der Druckfolie 1 gebildet wird oder das eine
zusätzliche Isolationsschicht ist, die die leitfähige Schicht auf der Druckfolie von der
leitfähigen Zylinderoberfläche, die die Druckfolie 1 aufnimmt, isoliert.
Da die Druckfolie 1 vorzugsweise weniger als 100 µm stark ist, kann die Funktion
des Gummituchszylinders, der zum Ausgleich der Papierrauhigkeit dient, von dem
Formzylinder 2 übernommen werden, wenn der Formzylinder 2 mit einer elastischen
Schicht bedeckt ist, die ähnlich einem Gummituch ausgebildet ist. Diese elastische
Schicht, die gleichzeitig als Dielektrikum dienen kann, wird von der Druckfolie 1
bedeckt und ist kraftschlüssig mit ihr verbunden. Die elastische Schicht ist aufgrund
ihrer geringen Dicke in der Lage, Papierrauhigkeit auszugleichen und auf diese
Weise auch in direkten Druckverfahren die Qualität des Offsetdrucks zu erreichen.
Die zum Bebildern der Druckfolie 1 erforderliche Energie wird vorzugsweise durch
Laserstrahlung zugeführt. Innerhalb der Druckmaschine ist ein Druckkopf vorhanden,
um die auf den Formzylinder 2 aufgebrachte Druckfolie 1 zu bebildern, wie es bereits
im Prinzip aus der US 5 126 531 bekannt ist. Als Laser eignet sich insbesondere ein
Nd:Laser, beispielsweise ein Nd:YAG-Laser, oder ein Halbleiterlaser, beispielsweise
ein kantenemitierender Halbleiterlaser oder eine oberflächenemitierende
Halbleiterlaserdiode (Vertical Cavity Surface emitting Laser (VCSL)). Die
Wellenlänge der Laser sollte vorzugsweise bei 830 nm oder bei 1060 nm liegen.
Vorzugsweise sollte die Wellenlänge des Lasers oder der Laser so gewählt sein, daß
sie nahe dem Empfindlichkeitsmaximum der Druckfolie 1 liegt. Die Strahlung der
Laserdioden oder des einzelnen Lasers wird mittels einer Linse oder einer Mehrzahl
von Linsen auf die Druckfolie 1 fokussiert. Die Oberfläche der Druckfolie 1 wird
abgescannt, wie beispielsweise in der US 5 126 531 beschrieben. Geeignet ist auch
ein rotierender Polygonspiegel, wie er beispielsweise aus der DE 30 25 469 A1
bekannt ist. Ebenso ist auch ein holographischer Polygon geeignet. Die
Laserstrahlen werden durch den Polygon entlang der Formzylinderachse ausgelenkt,
während der Formzylinder selbst mit einer der Scangeschwindigkeit entsprechenden
Drehgeschwindigkeit um die Scanlinienbreite vorwärtsbewegt wird. Die gesamte
Länge des Formzylinders kann auch durch mehrere Scansysteme abgedeckt
werden. Auch aus der JP 6-991 ist ein derartiges einen Polygonspiegel
verwendendes System bekannt.
In einem anderen Ausführungsbeispiel werden die Laserstrahlen entlang der
Längsachse des die Druckfolie 1 tragenden Formzylinders verschoben, während sich
der Formzylinder 2 mit einer der Vorschubgeschwindigkeit der Laserstrahlen
entsprechenden Drehgeschwindigkeit dreht. Der Abstand der einzelnen
Laserstrahlen kann dabei gleich dem Abstand der einzelnen Scanlinien sein, er kann
auch ein vielfaches dieses Abstandes betragen.
Die durch den Vorschub der Laserstrahlen vorgegebenen Hauptscanbewegung läßt
sich durch eine schnelle Nebenscanbewegung überlagern, bei der der Laserstrahl
beispielsweise durch einen akustooptischen Deflektor um mehrere Scanlinienbreiten
ausgelenkt wird und somit bei einer Zylinderumdrehung mehrere Scanlinien
geschrieben werden.
Gemäß einer anderen Ausführungsform überdeckt ein Druckkopf die gesamte Breite
des Formzylinders 2, wobei aus einem einzigen Laser oder einer Vielzahl von Lasern
soviele Laserstrahlen erzeugt werden, wie Scanlinien auf der Breite des die
Druckfolie 1 tragenden Formzylinders 2 nebeneinander existieren. In diesem Falle ist
keine Vorschubbewegung entlang der Längsachse des Formzylinders 2 erforderlich.
Die Beschriftung erfolgt während einer einzigen Umdrehung des Formzylinders 2.
Gemäß dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf einer Platte 20 ein
Druckkopf angeordnet, der eine Laserlichtquelle 21 zur Erzeugung eines primären
Lichtstrahls 22 umfaßt. Die Laserlichtquelle 21 kann beispielsweise ein
Halbleiterlaser, ein Array von Halbleiterlasern, ein von einem Halbleiterlaser
gepumpter Festkörperlaser oder ein Array von Festkörperlaser sein. Es kann ein
Pumplaser 23 vorhanden sein, um die Laserlichtquelle 21 mittels eines Laserstrahls
24 optisch zum pumpen. Der Laserstrahl 24 kann auch durch einen Lichtwellenleiter
geleitet werden. Der Laserstrahl 22 der Laserlichtquelle 21 wird in einen Generator
25 zur Erzeugung einer Vielzahl von Lichtstrahlen eingestrahlt. Der Generator 25
kann beispielsweise ein Gitter sein. Das aus dem Generator 25 heraustretende
divergente Strahlenbündel 26 wird einem zweiten optischen Element 27 zugeführt,
welches beispielsweise ebenfalls ein Gitter sein kann, um ein Bündel 28 von
zueinander parallelen Lichtstrahlen zu erzeugen. Die Lichtstrahlen 28 werden in
einem Modulator 29 entsprechend einem auf der Druckfolie 1 einzuschreibenden
Druckbild moduliert. Die Modulationsinformation wird dem Modulator 29 von einem
Rechner 30 zugeführt. Die aus dem Modulator 29 heraustretenden Lichtstrahlen 31
werden einer Fokussiereinheit 32 zugeführt, die entsprechend der Anzahl der
Strahlen jeweils einzelne Linsen oder jeweils eine Mehrzahl von Linsen, die
hintereinander angeordnet sind, aufweist, um die Lichtstrahlen 33 auf die sie
absorbierende Schicht, beispielsweise die Schicht 4 (Fig. 1) der Druckfolie 1
fokussieren. Ein Schrittmotor (hier nicht dargestellt) dient dazu, um die Platte 20
parallel zur Längsachse des Formzylinders 2 zu bewegen, während sich der
Formzylinder 2, durch einen Winkel-Encoder angesteuert, dreht. Die Abstimmung
zwischen der Drehbewegung des Formzylinders 2 und der transversalen Bewegung
der Platte 20 ist aus der US 3 636 251 bereits bekannt. Als Modulator 29 kann
entweder ein akustooptischer oder ein elektrooptischer Modulator, aber auch jede
andere Art eines Modulators dienen. Der Rechner 30 dient als Raster Image
Processor (RIP).
Statt wie in Fig. 7 dargestellt, das Strahlenbündel 28 zu modulieren, kann zusätzlich
oder in Verbindung mit dieser Form der Modulation auch der Pumpstrom der
Laserlichtquelle 21 moduliert werden, wobei er sich hierbei insbesondere um eine
Vielzahl von Halbleiterlasern handeln kann. Bei einer Mehrzahl von Laserstrahlen
lassen sich diese auch durch Arrays von Modulatoren modulieren. Derartige
Modulatoren sind beispielsweise von Micro Mirror Devices der Firma Texas
Instruments oder als selektiv ansteuerbare reflektive Beugungsgitter von Bloomfield
an der Stanford University entwickelt worden.
Entweder kommen die Laserstrahlen aus einem oder aus einer Mehrzahl von Lasern
und treffen als diskrete, einzeln unterscheidbare Lichtstrahlen auf die
Modulatorelemente. Oder die Laserstrahlung kommt aus einem einzigen Laser, z. B.
einem Hochleistungs-Halbleiterlaser (laser bar), wobei der Modulator ähnlich wie in
einem Projektor das Diapositiv in einem "Kondensorstrahlengang" beleuchtet und die
der Druckinformation entsprechenden Intensitätspunkte auf der Druckfolie durch eine
Abbildung des Transmissionsmusters des Modulators erzeugt werden. Das
Transmissionsmuster wird beispielsweise von einem photographischen Film gebildet.
Bei der Führung und Fokussierung der Laserstrahlung auf die Druckfolie 1 werden
die bekannten Methoden eingesetzt: Beispielsweise wird ein Autofokussystem
verwendet, wie es beispielsweise aus der WO 92/16374 bekannt ist. Die Abbildung
der von dem Polygonspiegel reflektierten Laserstrahlen oder der aus den Modulator
29 herauskommende Laserstrahlen geschieht entweder mit holographischen
Beugungsmitteln oder mit auf der Verwendung klassischer Linsen basierenden f-Θ
Objektiven. Bei derartigen Objektiven liegt der Brennpunkt unabhängig vom
Eintrittswinkel des Lichtstrahls in einer ebenen Fläche. Aber auch Linsen oder
Anordnungen von mehreren Linsen mit gekrümmtem Bildfeld lassen sich, falls dies
erforderlich ist, verwenden.
Die von Halbleiterlaserelementen, die einzeln modulierbar sind und zu einem
Laserdioden-Chip gehören, erzeugten Lichtstrahlen lassen sich auch direkt auf die
Druckfolie 1 abbilden.
Ebenso lassen sich fasergekoppelte Laserdioden verwenden. Aus den Laserdioden
werden in diesem Fall, beispielsweise unter Verwendung einer auf die Austrittsfläche
jeder Laserdiode geklebten Linse, die Lichtstrahlen in Lichtwellenleiter eingekoppelt,
deren Faserenden beispielsweise zu einem "Faserkopf" zusammengeführt werden.
Die Lichtwellenleiter lassen sich vorzugsweise in V-förmig ausgebildeten Gräben auf
einer festen Platte ein kleben, so daß eine feste geometrische Beziehung zur
Scangeometrie entsteht. Die Enden der Lichtwellenleiter lassen sich dann,
beispielsweise mit aufgeklebten Linsen oder einzeln hinter ihnen angebrachten
Linsen auf die Oberfläche der Druckfolie 1 ausrichten. Anstelle einzelner Linsen für
jeden der Lichtwellenleiter kann auch eine einzige Linse oder eine einzige
Anordnung von mehreren hintereinander im Strahlengang angeordneten Linsen
vorhanden sein. Aus der EP 0 379 704 A2 ist bereits ein Substrat bekannt, auf dem
Lichtwellenleiter in Gräben integriert sind.
Anstelle der Druckfolie 1 kann auch eine Druckfolie Verwendung finden, die als
Hülse 31 (Fig. 4) aufgebaut ist. Für die Hülse 31 lassen sich alle Schichtaufbauten
und Materialverbindungen anwenden, wie sie auch bei der Druckfolie 1 Verwendung
finden. Die in Fig. 4 dargestellte Hülse 31 weist beispielsweise, wie die in Fig. 2
dargestellte Druckfolie 1, nur das Substrat 3 und die Schicht 5 auf. Die Hülse 31 läßt
sich, wie in Fig. 6 dargestellt, auf einen Formzylinder 32, der während des
Wechselvorgangs nur einseitig gelagert ist, aufbringen, in dem ein Teilstück 33 aus
einer Seitenwand 34 des Druckwerk herausgeschwenkt oder herausgeklappt wird,
so daß die Hülse 31 auf die Mantelfläche des Formzylinders 32 aufgeschoben
werden kann. Diese Technologie ist bereits aus der DE 35 43 704 A1 und aus der
US-Re. 34 970 bekannt.
Durch die Erfindung wird eine dünne Druckfolie 1 geschaffen, die beispielsweise
auch hülsenförmig wie die Hülse 31 aufgebaut sein kann, und die sich auf vielfältige
Weise auf der Oberfläche eines Formzylinders 2 oder eines Formzylinders 32 mittels
eines Klebemittels, elektrostatisch oder durch Unterdruck, etc. aufbringen läßt. Die
Druckfolie 1 läßt sich entweder mittels Rollen 14, 15 auf die Oberfläche des
Formzylinders 2 aufwickeln und von dieser abwickeln, oder sie wird in einem Stapel
von Druckfolienblättern auf dessen Oberfläche aufgebracht. Die Druckfolie 1 oder die
Hülse 31 läßt sich innerhalb der Druckmaschine mittels eines Druckkopfs mit einer
Laserlichtquelle 21 bebildern, wobei die Laserlichtquelle 21 auf eine Vielzahl von
Lasern, insbesondere von Halbleiterlasern, umfassen kann.
Claims (49)
1. Druckfolie (1) zur Verwendung auf einem Formzylinder (2) einer
Druckvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Dicke von weniger als
100 µm aufweist.
2. Druckfolie (1), insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein Substrat (3) und mindestens eine auf dem Substrat (3) aufgebrachte Schicht
(4) aufweist, wobei das Substrat (3) insbesondere Polyester, Polycorbonat oder
Aluminium enthält.
3. Druckvorrichtung, insbesondere für eine Druckfolie (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Formzylinder (2) ein elektrostatisches
Haltesystem für die Druckfolie (1) oder für eine Druckplatte aufweist.
4. Druckvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Druckfolie (1) als auch der Formzylinder (2) eine elektrisch leitfähige Schicht
aufweisen, wobei die beiden elektrisch leitfähigen Schichten durch eine
dielektrische Schicht voneinander getrennt sind, oder das nur der Formzylinder
(2) eine elektrisch leitfähige Schicht aufweist, an die ein elektrisches Potentional
anlegbar ist.
5. Druckvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der Formzylinder (2) oder die Druckfolie (1) eine dielektrische Schicht aufweist,
durch die, falls zwei leitfähige Schichten vorhanden sind, diese voneinander
getrennt werden.
6. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formzylinder (2) eine keramische oder eine andere elektrisch
isolierende Oberfläche aufweist.
7. Druckfolie (1), insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie durch die Einwirkung von Energie, insbesondere von Laserstrahlung,
insbesondere im IR-Bereich, mit zu druckender Information beschreibbar ist,
wobei die der Laserstrahlung ausgesetzten Bereiche im lithographischen
Druckprozeß ein anderes Farbannahmeverhalten zeigen als die Bereiche, die
nicht bestrahlt wurden.
8. Druckfolie (1), insbesondere nach Anspruch 1, 2 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein die Laserstrahlung absorbierendes Material,
insbesondere in Form einer Absorptionsschicht, oder in Form von
Metallpartikeln, Metalloxiden oder Ruß oder Graphit enthält.
9. Druckfolie (1), insbesondere nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie
entweder für einen driographischen Druckprozeß oder für einen ein Feuchtmittel
verwendeten Druckprozeß geeignet ist.
10. Druckfolie (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1, 2, 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein farbannehmendes Substrat (3) und darüber
mindestens eine die Druckfarbe abweisende Schicht (4), insbesondere eine
Silikonverbindungen enthaltende Schicht, aufweist, von der entweder die
farbannehmende oder die farbabweisende Schicht entfernt wird.
11. Druckfolie (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1, 2, 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Substrat (3) und der die Farbe abweisenden
Schicht eine die Laserstrahlung absorbierende Schicht befindet, die
insbesondere eine elektrische leitfähige Schicht ist.
12. Druckfolie (1) zur Verwendung in einem ein Feuchtmittel benutzenden
Druckverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Substrat (3) eine
Beschichtung aufgebracht ist, die durch thermische Behandlung, insbesondere
Laserbestrahlung oder Bestrahlung durch andere elektromagnetische Wellen
derart veränderbar ist, daß entsprechend einem zu druckenden Bild die
Beschichtung (4) Farbe annimmt, oder Farbe abweist.
13. Druckfolie (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung (4) in den die Farbe abweisenden Bereichen ein Feuchtmittel
annimmt, so daß die Druckfolie (1) für einen ein Feuchtmittel verwendenden
Druckprozeß geeignet ist.
14. Druckfolie (1), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein die Farbe annehmendes Polymer auf ein die
Farbe abweisendes Substrat (3) mittels elektromagnetischer Strahlung,
insbesondere Laserstrahlung von einem Trägermaterial, insbesondere von einer
Folie auf das Substrat (3) übertragbar ist oder daß eine Beschichtung (4) mit
einem farbannehmenden Polymer durch Laserstrahlung bildmäßig abgetragen
wird.
15. Druckfolie (1), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich eine die Laserstrahlung absorbierende
Schicht zwischen dem Substrat (3) oder dem Trägermaterial und dem das
Polymer enthaltenden Schicht (4) befindet, wobei insbesondere die die
Laserstrahlung absorbierende Schicht (4) elektrisch leitfähig ist.
16. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche
oder unter Verwendung einer Druckfolie (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckfolienvorrat vorhanden ist,
der auf den Formzylinder (2) auflegbar, auf diesem aufspannbar und nach
Durchführung eines Bebilderungsprozesses entfernbar ist.
17. Druckvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckfolienvorrat entweder auf einer Vorratsrolle (14) innerhalb oder außerhalb
des Formzylinders (2) als ein Stapel von Druckfolienblättern angeordnet ist.
18. Druckvorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
verbrauchte Druckfolie durch eine Greifvorrichtung mit mechanischen oder
pneumatisch betätigten Greifern, insbesondere Vakuum-Greifern, oder mit einer
Absaugvorrichtung ausgestattet ist.
19. Druckvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckfolie (1) nach ihrer Entfernung von dem Formzylinder (2)
zusammendrückbar und vorzugsweise einem Recyclingprozeß zuführbar ist.
20. Druckvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Formzylinder (2) mit einer Oberflächenrauhigkeit
von Ra 0,2 µm aufweist.
21. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Formzylinder (2) auf seiner Oberfläche ein
vorzugsweise bei Zugbeanspruchung der Druckfolie ablösbares Klebemittel oder
ein anderes die Haftreibung der Druckfolie auf der Oberfläche des Formzylinder
erhöhendes Mittel aufweist.
22. Druckvorrichtung mit einem Formzylinder (2), insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Formzylinder (2)
auf seiner Oberfläche ein Klebemittel aufweist oder daß die Druckfolie (1) auf
ihrer Rückseite ein Klebemittel aufweist oder daß sowohl der Formzylinder (2)
als auch die Druckfolie (1) auf der Seite, auf der sie aneinanderhaften, mit einem
Klebemittel versehen sind.
23. Druckvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Klebemittel verwendet wird, dessen Haftkraft entweder durch Druck, Temperatur
oder durch das Anlegen eines elektrischen Feldes beeinflußbar ist.
24. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung der Druckfolie (1) auf der Oberfläche
des Formzylinders (2) durch Anlegen eines Vakuums an den Formzylinder (2)
erhöhbar ist, wobei der Formzylinder aus einem porösen, beispielsweise einem
gesinterten Material besteht.
25. Druckvorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wechselvorgang der Druckfolie (1) durch Bilden eines Überdrucks an der
Manteloberfläche des Formzylinders unterhalb der Druckfolie (1) unterstützbar
ist.
26. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung der Druckfolie (1) auf der Mantelfläche
des Formzylinders (2) durch elektrostatische Kräfte zwischen der Druckfolie (1)
und der Oberfläche des Formzylinders (2) verstärkbar ist.
27. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderoberfläche, die die Druckfolie
aufnimmt als eine erste Elektrode dient, während die in der Druckfolie (1)
enthaltende leitende Schicht als zweite Elektrode dient, wobei die Elektroden
durch eine dielektrische Schicht voneinander getrennt sind, die entweder
oberhalb der leitfähigen Oberfläche des Formzylinders (2) aufgebracht ist, oder
durch das Substrat der Druckfolie (1) gebildet wird oder die unabhängig von der
Druckfolie (1) auf die leitfähige Zylinderoberfläche unterhalb der Druckfolie (1)
aufbringbar und insbesondere festklebbar ist.
28. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckbild von der auf dem Formzylinder (2)
aufgebrachten Druckform, insbesondere der Druckfolie (1), unmittelbar auf den
Bedruckstoff aufbringbar ist, wobei auf der Oberfläche des Formzylinders eine
die Papierrauhigkeit ausgleichende elastische Schicht aufgebracht ist.
29. Druckvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Mantelfläche des Formzylinders (2) aufgebrachte Druckform,
insbesondere die Druckfolie (1), durch Laserstrahlung, insbesondere durch einen
Neodyn-Laser, durch kantenemittierende Halbleiterlaser-Dioden
oberflächenemitterende Halbleiterlaser-Dioden (VCSL), insbesondere bei einer
Wellenlänge zwischen 830 nm und 1060 nm bebilderbar ist.
30. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bilddaten in einem Datenspeicher
abgespeichert sind und daß die Laserstrahlen auf die Oberfläche der Druckfolie
entsprechend den in den Datenspeicher abgespeicherten Daten fokussiert
werden und die Oberfläche der Druckfolie abscannen.
31. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl oder die Laserstrahlen mittels
eines rotierenden Polygonspiegels oder eines holographischen Polygons entlang
der Formzylinderachse auslenkbar ist bzw. sind, während sich der die Druckfolie
(1) tragende Formzylinder (2) mit einer der Scangeschwindigkeit entsprechenden
Drehgeschwindigkeit um die Scanlinienbreite fortwärts bewegt.
32. Druckvorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Scansysteme vorhanden sind, durch die der Formzylinder (2) gleichzeitig
bebilderbar ist.
33. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasereinheit parallel zur Längsachse des
Formzylinders verschiebbar ist, während sich der Formzylinder (2) dreht.
34. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der einzelnen Laserstrahlen gleich
dem Abstand der einzelnen Scanlinien oder ein vielfaches hiervon ist.
35. Druckvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet,
daß der Scanbewegung eine Zusatz-Scanbewegung überlagert ist, bei der der
Laserstrahl insbesondere durch akustooptischen Deflektor um mehrere
Scanlinienbreiten auslenkbar ist, so daß während einer Umdrehung des
Formzylinders (2) mehrere Scanlinien beschreibbar sind.
36. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß soviele Laserstrahlen benutzt werden, wie
nebeneinander auf der Breite des die Druckfolie (1) tragenden Formzylinders (2)
Scanlinien nebeneinander liegen.
37. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittels der Laserstrahlen zu druckenden
Information mit entsprechenden Signalen aus dem die Rasterbild-Daten
tragenden Prozessor (RIP) moduliert werden.
38. Druckvorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilddaten
durch einen akustooptischen oder durch einen elektrooptischen Modulator
modulierbar sind.
39. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasereinheit Halbleiterlaser umfaßt, deren
Pumpstrom modulierbar ist.
40. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Laserstrahlen modulierbar sind, wobei
Arrays von Modulatoren verwendbar sind, vorzugsweise Mikrospiegel oder
selektiv ansteuerbare reflektive oder transmetierende Beugungsgitter aufweisen.
41. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserstrahlen entweder aus einem oder
mehreren Lasern kommen als diskrete und einzeln unterscheidbare
Laserstrahlen auf die Modulatorelemente auftreffen oder daß die Laserstrahlung
aus einem einzigen Laser kommt, der insbesondere ein Hochleistungs-
Halbleiterlaser oder ein Gaslaser ist, wobei der Modulator in einem
Kondensorstrahlengang ein die Druckinformation enthaltendes Medium
beleuchtet und die der Druckinformation entsprechenden Intensitätspunkte auf
der Druckfolie durch Abbildung des Transmissionsmusters erzeugt.
42. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasereinheit ein Autofokussystem enthält, daß
insbesondere die Laserstrahlen mittels photographischer Beugungsmittel mittels
Linsen, insbesondere mittels f-Θ-Objektiven, auf die Oberfläche des
Formzylinders (2) fokussiert.
43. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Fokussiermittel mit gekrümmtem Bildfeld
aufweist.
44. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Halbleiterlasern austretenden
Laserstrahlen einzeln modulierbar sind und direkt auf die Oberfläche des
Formzylinders (2) abbildbar sind.
45. Druckvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserstrahlen aus den Halbleiterlasern in
Lichtwellenleitern einkuppelbar sind und aus diesen auf die Oberfläche des
Formzylinders (2) fokussierbar sind.
46. Druckvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Lichtwellenleiter auf einem Substrat zusammengeführt sind
und insbesondere in V-förmige Grabenhalterungen befestigt sind.
47. Druckvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Lichtwellenleiter vor fokussierenden Mitteln münden, wobei
die Lichtstrahlen aus den fokussierenden Mitteln auf die Oberfläche des
Formzylinders (2) fokussierbar sind.
48. Druckvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckfolie (1) als Hülse (31) aufgebaut ist.
49. Druckvorrichtung nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
mittels einer Greifvorrichtung durch eine Öffnung in einer Seitenwand eines
Druckwerks auf den Formzylinder (2) aufbringbar ist.
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