DE19602222C2 - Hub- und Bodenkopiervorrichtung für an selbstfahrende Erntemaschinen frontangebaute Adapter - Google Patents
Hub- und Bodenkopiervorrichtung für an selbstfahrende Erntemaschinen frontangebaute AdapterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hub- und Bodenkopiervorrichtung für an selbstfahrende
Erntemaschinen frontangebaute Adapter, die bezüglich ihrer Masse stark voneinander
abweichen und insbesondere an Feldhäckslern, Schwadmähern oder Mähdreschern
zum Einsatz kommen, nach den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Hub- und Bodenkopiervorrichtungen sind bereits in einer Vielzahl von Aus
führungsvarianten bekannt geworden.
So ist beispielsweise nach der DD 229 573 A1 am Gehäuse eines Mähdreschers ein um
eine horizontale Achse verschwenkbarer Zuführschacht befestigt, der über hydrauli
sche Hubzylinder bewegt wird. An seinem vorderen, unteren Ende weist er einen Kop
pelpunkt auf, mit dem der Rahmen des Adapters verbunden ist. Am oberen, hinteren
Ende des Zuführschachtes ist eine Koppelstange gelenkig angehängt, die gemeinsam
mit einem Schwenkhebel und Zugfedern eine dreieckförmige Entlastungseinrichtung
bildet, die sich etwa in einer horizontalen Ebene erstreckt. Am in Fahrtrichtung gese
henen vorn liegenden Schwenkhebel ist eine Adapterkoppel gelenkig befestigt, deren
anderes Ende ebenfalls mittels eines Gelenkes mit dem Rahmen des Adapters in Ver
bindung steht.
Zur Einnahme der Arbeitsposition des Adapters senken die hydraulischen Hubzylinder
den Zuführschacht so weit ab, bis dieser mit seinen Schleifschuhen Bodenkontakt hat.
In dieser Stellung stützt sich der Adapter im genannten Koppelpunkt ab, und oberhalb
des Zuführschachtes hängt der Rahmen des Adapters in der Entlastungseinrichtung.
Durch eine entsprechende Wahl der Lage der Gelenkpunkte der Entlastungseinrich
tung und zusätzlicher Verstellmöglichkeiten zur Variation des Angriffspunktes für die
Zugfedern kann zwar der Auflagedruck der Schleifsohlen bei der höhenbeweglichen
Bodenkopierung einigermaßen konstantgehalten werden, jedoch für den Einsatz sich
massemäßig sehr stark unterscheidender Adapter ist diese Entlastungseinrichtung
durch Aus- bzw. Einbau von Zugfedern nur bedingt anpaßbar.
Ein weiterer Nachteil ist, daß genannter Aus- bzw. Einbau von Zugfedern zeitaufwen
dig und kompliziert ist. Außerdem ist diese Hub- und Bodenkopiervorrichtung durch
die Vielzahl ihrer Einzelteile in der Herstellung kostenintensiv.
Eine analog zu bewertende Ausführung einer Hub- und Bodenkopiervorrichtung
für einen Mähdrescher ist mit dem DE GM 19 05 778 bekannt geworden, an
dessen Fahrgestell ein Federträger verschieb- und feststellbar angeordnet ist.
Er weist in seinem hinteren Teil eine Bohrung auf, in der über einen Bolzen ein
Gelenkhebel schwenkbar gelagert ist. Am anderen Ende des Schwenkhebels ist
einmal im kleineren Abstand vom Bolzen ein hydraulischer Hubzylinder ange
lenkt, dessen anderes Ende am Adapter befestigt ist. An dem dem Bolzen gegen
überliegenden Ende des Schwenkhebels ist eine vorgespannte Zugfeder einge
hängt, deren anderes Ende mit dem Vorderteil des Federträgers verbunden ist.
Durch eine vorteilhafte Stellung des Schwenkhebels in der Arbeitsposition ge
genüber einer ausgehobenen Position des Adapters wird durch dabei stattfin
dende Hebelarmveränderungen erreicht, daß der Auflagedruck des Adapters
annähernd konstant ist. Die Verschiebbarkeit des Federträgers ist darüber hin
aus zur Voranpassung an Adapter unterschiedlicher Masse gedacht. Da aber
mechanische Hub- und Bodenkopiervorrichtungen dafür stets technische Gren
zen haben, ist die Gleichmäßigkeit des Auflagedruckes eines bestimmten Adap
ters und die Anpassung an Adapter anderer Massen nur sehr eingeschränkt
möglich, so daß die vorstehend genannten Nachteile ebenso für diese Lösung
gelten.
In der US PS 4,313,294 ist eine weitere mechanische Ausführung einer Hub-
und Bodenkopiervorrichtung beschrieben, bei der der Adapter an einem
Schwenkrahmen befestigt ist, der um eine sich mittig an ihm befindende und ho
rizontal ausgerichtete Schwenkachse zur Bodenkopierung verdrehbar ist. Als
Entlastungssystem arbeiten ein unten am Schwenkrahmen angelenkter hydrauli
scher Hubzylinder, ein an der Erntemaschine angelenkter Doppelhebel und eine
Zugfedereinrichtung. Auch hier soll durch Hebelveränderungen beim Verdrehen
des Schwenkrahmens und des Doppelhebels ein gleichmäßiger Auflagedruck des
Adapters realisiert werden. Eine Anpassung an unterschiedliche Massen der
Adapter ist über eine Verstellung der Vorspannung der Zugfedereinrichtung und
deren Verschiebung des Angriffspunktes am Doppelhebel gedacht. Auch dieses
System hat hinsichtlich des gleichmäßigen Auflagedruckes eines Adapters beim
Bodenkopieren und beim Einsatz von Adaptern unterschiedlicher Massen vor
stehend genannte technische Grenzen und Nachteile.
Eine weitere Ausführung einer Hub- und Bodenkopiervorrichtung ist mit der DE 32 40 791 C2
bekannt geworden, bei der der Zuführschacht ebenfalls um eine horizontal am
Gehäuse der Erntemaschine befestigte Achse verschwenkbar ist. Beidseitig neben dem
Zuführschacht angeordnete hydraulische Hubzylinder sind einenends gelenkig mit dem
Zuführschacht verbunden und anderenends stützen sie sich über eine Druckfeder am
Gehäuse ab. Eine elektrische oder mechanische Regeleinrichtung erlaubt hierbei die
Vorwahl der gewünschten Schnitthöhe für das Erntegut oder die Einstellung des Auf
lagedruckes der Schleifsohlen des Adapters auf den Boden. Der Adapter ist bei dieser
Lösung fest am vorderen Ende des Zuführschachtes angebracht.
Nachteilig an dieser Lösung ist, daß der Anbau von Adaptern unterschiedlicher Masse
nicht möglich ist, weil die Druckfedern auf die Masse des Adapters zum Erreichen ei
ner möglichst weichen Federkennlinie abgestimmt sind. Aber selbst bei diesem abge
stimmten Federsystem ändern sich noch beim höhenbeweglichen Bodenkopieren des
Adapters die Auflagedrücke der Schleifsohlen auf den Boden erheblich, da die Bewe
gung des Adapters beim Bodenkopieren relativ groß ist. Dadurch kann der Adapter
bereits mittelgroßen Erhebungen im Boden nur noch mit höchsten Auflagedrücken auf
den Schleifsohlen folgen, was unter Umständen auch zu Zerstörungen am Adapter füh
ren kann. Umgedreht erreichen seine Schleifsohlen bereits mittelgroße Senken im Bo
den nicht mehr, wodurch unnötige Erntegutverluste hingenommen werden müssen.
Eine dritte Ausführungsmöglichkeit einer Hub- und Bodenkopiervorrichtung für Ern
temaschinen zeigt die DE 34 15 922 C2. Hier sind in das hydraulische Hubsystem zu
sätzlich hydropneumatische Druckspeicher eingebracht, die die Funktion der Druckfe
dern bei vorstehend beschriebener Lösung übernehmen. Auch hier ist als Nachteil zu
nennen, daß der Anbau von Adaptern sehr unterschiedlicher Massen nicht möglich ist,
weil der Druck in den hydropneumatischen Druckspeichern auf die Masse des Adap
ters abgestimmt sein muß. Ein weiterer Nachteil der hydropneumatischen Druckspei
cher ist noch deren steilansteigende Federkennlinie, wodurch sich ihr Druck infolge
des höhenbeweglichen Bodenkopierens des Adapters in gleichem Maße ändert. Das
wirkt sich auch hier direkt auf die Auflagedrücke der Schleifsohlen des Adapters aus,
so daß auch mit dieser Lösung bereits mittelgroßen Erhebungen im Boden nur mit
höchsten Auflagedrücken an den Schleifsohlen gefolgt werden kann und mittelgroße
Senken im Boden von den Schleifsohlen nicht mehr erreicht werden. Die unmittelbaren
Folgen daraus sind in der Beschreibung der Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach
der DE 32 40 791 C2 erläutert. Um diesem steil ansteigenden Verlauf der Federkenn
linie entgegenzuwirken, werden in letzter Zeit verstärkt mehrere hydropneumatische
Druckspeicher im Hydraulikkreislauf angeordnet, was jedoch mit einem erheblichen
Kostenanstieg verbunden ist. Auch diese Maßnahme kann den entscheidendsten
Nachteil derartiger Hub- und Bodenkopiervorrichtungen nicht beseitigen, der in der
Trägheit des Hydrauliksystems zu sehen ist. Diese Trägheit wird durch den Strö
mungswiderstand in den Leitungen des Hydrauliksystems verursacht. In der Praxis hat
sich gezeigt, daß derartige Hub- und Bodenkopiervorrichtungen nur sehr flachen Er
hebungen bzw. Senken im Boden folgen können. Beim Auftreffen des Adapters auf
kurzwellige und steile Erhebungen bzw. Senken kommt es unvermeidbar zu Kollisionen
und gegebenenfalls zu Beschädigungen.
Eine weitere Gruppe von Hub- und Bodenkopiervorrichtungen verwendet Signale von
Regelgliedern, die direkt die Funktionen "Heben" bzw. "Senken" der hydraulischen
Hubzylinders beeinflussen. Bei der DE 29 19 123 A1 sind das die Schwenkbewegungen
der Vorlaufspitzen am Adapter und bei der DE 41 28 475 C2 das Signal eines in den hy
draulischen Hubzylinder integrierten Kraftmeßsensors. Beiden Lösungen haftet aber
auch der vorstehend beschriebene Nachteil in bezug auf die Trägheit des Hydraulik
systems mit allen daraus resultierenden Konsequenzen an.
Abschließend ist noch auf die Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach der DE 24 18 232 A1
hinzuweisen, bei der zwischen dem Hydrauliksystem für die hydraulischen
Hubzylinders und einem großvolumigen pneumatischen Druckspeicher ein Druckver
vielfacher angeordnet ist. Damit konnte zwar das Problem der ansteigenden Feder
kennlinien der hydropneumatischen Druckspeicher bzw. der sich über starke Druckfe
dern am Gehäuse abstützenden hydraulischen Hubzylinder fast beseitigt werden, je
doch sind die dazu offenbarten technischen Lösungen in keiner Weise praxisgerecht.
Beweis für diese Feststellung ist, daß trotz der Bekanntheit der Vorteile in bezug auf
die Federkennlinie bis heute keine Hub- und Bodenkopiervorrichtung dieser Bauart
auf dem Markt erschienen ist.
Die wichtigsten Nachteile dieser Lösung sind, daß einmal bei Verwendung handelsüb
licher hydraulischer Hubzylinder zusätzlich ein Druckvervielfacher notwendig wird,
der ein relativ kompliziertes und sehr spezielles Bauteil ist, wodurch dessen Herstel
lung teuer ist. Dabei ist es unerheblich, ob der Druckvervielfältiger in den Druckspei
cher integriert ist oder nicht. Bei der anderen Ausführungsvariante, wo der Druckver
vielfältiger mit dem hydraulischen Hubzylinder eine Baueinheit bildet, ergibt sich als
weiterer Nachteil, daß damit der hydraulische Hubzylinder nun auch noch eine Spe
zialausführung geworden ist, wodurch die Herstellungskosten weiter steigen. Anderer
seits ist durch diese Kombination die Baueinheit nicht mehr wartungsgerecht gestaltet,
weil im Falle eines Defektes am hydraulischen Hubzylinder oder im Bereich des
pneumatischen Druckspeichers immer die komplette Baueinheit ausgetauscht werden
muß.
Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hub- und Bodenkopiervor
richtung für an selbstfahrende Erntemaschinen frontangebaute Adapter zu schaffen,
die ihre Funktion für stark in der Masse voneinander abweichende Adapter erfüllt,
ohne daß dabei irgendwelche Umrüstmaßnahmen zwischen dem Adapterwechsel not
wendig werden, die den Auflagedruck an den Schleifsohlen des jeweiligen Adapters
beim höhenbeweglichen Bodenkopieren über seinen gesamten Arbeitsbereich konstant
hält und dabei ohne Zeitverzögerung auch steilen und kurzwelligen Erhebungen und
Senken im Boden folgen kann, bei der weitestgehend handelsübliche Bauteile zum Ein
satz kommen, die kostengünstig herstellbar und außerdem noch wartungsfreundlich
gestaltet ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Hauptanspruches
gelöst.
Die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale entwickeln die Erfindung in vor
teilhafter Weise weiter, auf die hier deshalb ausdrücklich verwiesen wird.
Durch die Lagerung der Verarbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung um eine horizon
tale und quer zur Fahrtrichtung der selbstfahrenden Erntemaschine zeigende Achse
kann diese Bewegungen in einer vertikalen Ebene ausführen. Wegen der Verbindung
des Adapters mit der Verarbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung bewegt sich der Ad
apter gleichermaßen. Auslöser dieser Bewegung sind ein oder mehrere hydraulische
Hubzylinder, die mit ihren vorderen Enden an der Verarbeitungs- und/oder Zuführ
einrichtung angelenkt sind und deren hintere Enden sich über ein Führungsteil und
einen pneumatischen Druckspeicher am Gehäuse der selbstfahrenden Erntemaschine
abstützen. Durch Druckerhöhung oder -absenkung in den hydraulischen Hubzylindern
ist es möglich, den Adapter in eine obere, für den Straßentransport geeignete Trans
portstellung, zu heben oder in verschiedene Arbeitspositionen abzusenken. Zu Letzte
ren zählt das Absenken des Adapters in beliebige Höhen ahne Bodenkontakt und auch
das Arbeiten mit Bodenkontakt bei unterschiedlichen Auflagedrücken der Schleifsoh
len bzw. der Laufräder auf den Boden. In allen genannten Positionen des Adapters
erzeugt dessen Gewicht bzw. Restgewicht bei Bodenkontakt und das Gewicht der Ver
arbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung eine auf die hydraulischen Hubzylinder wir
kende Druckkraft, die über die Führungsteile und die pneumatischen Druckspeicher in
das Gehäuse der selbstfahrenden Erntemaschine eingeleitet wird. Die Funktion der
Führungsteile ist es dabei einmal, die hinteren Enden der hydraulischen Hubzylinder
bei ihrer Bewegung in der eigenen Längsrichtung so zu führen, daß der Kontakt zu
den pneumatischen Druckspeichern nicht verloren geht und daß zum anderen diese
Druckkraft an die pneumatischen Druckspeicher ordnungsgemäß weitergeleitet wird.
Durch die gravierenden Größenunterschiede zwischen der Kolbenfläche der hydrauli
schen Hubzylinder und der auf die pneumatischen Druckspeicher einwirkenden Kol
benfläche unterscheiden sich beide Drücke im reziproken Verhältnis genannter Kol
benflächen voneinander, wenn sie wie hier im kräftemäßigen Gleichgewicht stehen.
Das bedeutet für den pneumatischen Druckspeicher, daß der eine sehr weiche Feder
darstellt, die über einen relativ großen Federweg eine nahezu horizontal verlaufende
Federkennlinie aufweist.
Die Ausbildung der Führungsteile als auf eine feststehende Achse verschwenkbar auf
gesteckte Laschen mit rückwärtigen Anlagen ist deshalb eine zweckmäßige Lösung,
weil sie auf störanfällige Gleit- bzw. Geradführungen verzichtet. Die geringfügige Hö
henbewegung der Laschen durch das Beschreiben eines Kreisbogenstückes verkraften
die pneumatischen Druckspeicher durch ihre Seitenelastizität problemlos.
Es ist weiterhin zweckmäßig, den Verschwenkweg der Laschen der Führungsteile im
Arbeitsbereich des Adapters durch vordere und hintere Anschläge zu begrenzen. Die
vorderen Anschläge verhindern ein Zerreißen der pneumatischen Druckspeicher für
den Fall, wenn aus der eingangs geschilderten Druckkraft auf die hydraulischen Hub
zylinder einmal eine Zugkraft wird. Die hinteren Anschläge dagegen schalten die Fe
derwirkung der pneumatischen Druckspeicher beim Ausheben des Adapters in seine
Transportstellung aus, so daß es bei einer Feld oder Straßenfahrt nicht zu unkontrol
lierten Bewegungen des Adapters kommen kann. Als pneumatische Druckspeicher
sollten zweckmäßigerweise handelsübliche Luftfedern für das Abfedern von Fahrge
stellen bei Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen, die aus einem Kolben, einem sich
daran anschließenden Rollbalg und einer als Befestigungsteil dienenden Konusplatte
bestehen. Zur Lagesicherung der Luftfedern dient einmal die Verschraubung der Ko
nusplatten mit dem Gehäuse der selbstfahrenden Erntemaschinen und zum anderen die
Verschraubung der Kolben mit den Anlagen der Führungsteile. Durch je eine Öffnung
in der Konusplatte und dem Rollbalg der Luftfedern, die über eine Druckluftleitung
mit dem Druckluftkessel eines Kompressors in Verbindung stehen, ist die Einstellung
verschiedener Drücke im Inneren der Rollbälge möglich. Der fast horizontale Verlauf
der Federkennlinie bleibt bei diesen Luftfedern auch bei unterschiedlichen Drücken
erhalten.
Durch die Befestigung eines Querträgers an der Verarbeitungs- und/oder Zuführein
richtung, an dem die hydraulischen Hubzylinder angreifen und die Anbringung des
vorderen Pendelrahmens daran, ist eine höhenbewegliche Bodenkopierung bei gleich
zeitiger Querkopierung des Adapters möglich. Die beidseitig neben der Verarbeitungs-
und/oder Zuführeinrichtung positionierten und vom Querträger ausgehenden Pendel
führungen stellen durch das spielgebende Umfassen der Seitenträger des vorderen
Pendelrahmens die Begrenzung des Querkopierens sicher. Ihre spielfreie vordere An
lage an den Seitenträgern entlastet dagegen den Pendelbolzen am Querträger vom
Gewicht des Adapters.
Die Verbindung zwischen dem Querträger, und dem linken bzw. rechten Seitenträger
des vorderen Pendelrahmens durch je eine in ihrer Vorspannung veränderbare Zugfe
der dient zum Kräfteausgleich beim Querkopieren für solche Adapter, die eine in be
zug auf den Pendelbolzen gesehene unsymmetrische Masseverteilung aufweisen.
Die ebenfalls zwischen dem Querträger und dem linken bzw. rechten Seitenträger an
geordneten Hydraulikzylinder können durch gleich weites Einfahren ihrer Kolben
stangen die Querkopierung des Adapters ausschalten, was zweckmäßigerweise bei ei
nem ohne Bodenkontakt arbeitenden Maisadapter gemacht werden sollte. Soll dagegen
die Querkopierung wieder wirksam sein, werden die Kulissenstücken an den Kolben
stangen der Hydraulikzylinder in eine mittlere Stellung in bezug auf ihre Anlenkpunkte
am linken bzw. rechten Seitenträger gebracht.
Schließlich ist es noch zweckmäßig, den Adapter über sich beidseitig und symmetrisch
zur Mittelebene der Verarbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung befindende untere und
obere Aufnahmen am vorderen Pendelrahmen zu befestigen, da die oberen Aufnahmen
direkt im Sichtfeld des Fahrers der selbstfahrenden Erntemaschine liegen. Dadurch
kann der auf dem Boden abgestellte Adapter in echter Einmannbedienung schnell und
problemlos an- und abgebaut werden.
Es wird hiermit ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Erfindung für alle denkba
ren Kategorien selbstfahrender Erntemaschinen gilt, obwohl sie im Ausführungsbei
spiel und den dazugehörigen Zeichnungen nur für einen Feldhäcksler beschrieben und
dargestellt ist.
Vorteilhaft an der Hub- und Bodenkopiervorrichtung ist, daß sie für Adapter unter
schiedlichster Masse einsetzbar ist, was allein durch die Veränderung des Druckes im
pneumatischen Druckspeicher erreicht wird. Diese Druckveränderung kann in der Zeit
zwischen dem Adapterwechsel vorgenommen werden, so daß dadurch auch kein Zeit
verlust entsteht. Es gibt bei dieser Lösung auch keine Umrüst- oder Einstellarbeiten
zur Anpassung an den nächsten Adapter. Durch den fast horizontalen Verlauf der Fe
derkennlinie des pneumatischen Druckspeichers bleibt der Auflagedruck der
Schleifsohlen bzw. der Laufräder auf dem Boden beim höhenbeweglichen Bodenkopie
ren praktisch gleich, unabhängig davon, ob der Adapter in der Ebene oder über Erhe
bungen bzw. in Senken im Boden gleitet. Außerdem ist dieses System in keiner Weise
träge, so daß der Adapter auch steilen Erhebungen oder Senken im Boden folgen
kann, die außerdem noch kurzwellig sein können.
Ein weiterer sehr wesentlicher Vorteil ist, daß die hydraulischen Hubzylinder und die
pneumatischen Druckspeicher unverändert in ihrer handelsüblichen Ausführung ein
gesetzt werden. Damit gestaltet sich die gesamte Hub- und Bodenkopiervorrichtung in
der Herstellung als sehr kostengünstig, da genannte Teile sogenannte Massenteile
sind. Außerdem sind diese Teile separat auswechselbar, so daß die gesamte Hub- und
Bodenkopiervorrichtung als ausgesprochen wartungsfreundlich zu beurteilen ist.
Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht auf das Vorderteil einer selbstfahrenden Ernte
maschine mit frontangebautem Adapter beim Überfahren einer Er
hebung im Boden,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf das Vorderteil einer selbstfahrenden Ernte
maschine mit frontangebautem Adapter beim Durchfahren einer Senke
im Boden,
Fig. 3 einen Schnitt A-A nach Fig. 1
Fig. 4 eine Vorderansicht auf die Hub- und Bodenkopiervorrichtung und die
Verarbeitungs- und Zuführeinrichtung; ohne Adapter
Fig. 5 eine Ansicht B nach Fig. 3
Die Fig. 1 und 2 vermitteln eine Gesamtübersicht zur Hub- und Bodenkopiervor
richtung für selbstfahrende Erntemaschinen mit einem frontangebauten Adapter 1, der
in diesem Ausführungsbeispiel als Feldfutterschneidwerk ausgebildet ist. Die selbst
fahrende Erntemaschine ist ein Feldhäcksler, so daß demzufolge die Verarbeitungs-
und Zuführeinrichtung 2 das Häckselaggregat ist. Das komplette Häckselaggregat ist
um eine horizontale und quer zur Fahrtrichtung zeigende Achse 3 verschwenkbar ge
lagert, deren Lagerstellen 4 fest am Gehäuse 5 des Feldhäckslers angebracht sind. Die
Achse 3 ist hierbei mit dem Rotationsmittelpunkt der Häckseltrommel 6 identisch. Das
Häckselaggregat weist an seiner Unterseite einen fest mit ihm verbundenen und quer
zur Fahrtrichtung zeigenden Querträger 7 auf, an dem die vorderen Enden von zwei
hydraulischen Hubzylindern 8 angelenkt sind. Die beiden hydraulischen Hubzylinder 8
befinden sich in einer parallelen und symmetrischen Position zu der in Fahrtrichtung
zeigenden Mittelebene des Häckselaggregates. Deren hintere Enden sind gelenkig mit
einem Führungsteil 9 verbunden. Das Führungsteil 9 besteht aus einer horizontal und
quer zur Fahrtrichtung zeigenden Achse 10, die im Bereich der Vorderachse 11 des
selbstfahrenden Feldhäckslers an dessen Gehäuse 5 befestigt ist. Auf die Achse 10 sind
verschwenkbare, annähernd nach unten zeigende Laschen 12 aufgesteckt, deren untere
Enden zur gelenkigen Aufnahme der hinteren Enden der hydraulischen Hubzylinder 8
dienen. Die Verschwenkbarkeit der Laschen 12 ist durch je einen vorderen Anschlag
13 und einen hinteren Anschlag 14 begrenzt. Die rückwärtigen Seiten der Laschen 12
sind mit Anlagen 15 versehen, mit denen die nachfolgenden pneumatischen Druck
speicher 16 mittels Schraubverbindungen 17 lösbar verbunden sind. Auf der gegen
überliegenden Seite stützen sich die pneumatischen Druckspeicher 16 am Gehäuse 5
des selbstfahrenden Feldhäckslers ab und sind auch dort mittels Schraubverbindungen
18 lösbar befestigt. Die pneumatischen Druckspeicher 16 selbst bestehen aus dem
Kolben 19, einem sich daran anschließenden Rollbalg 20 und einer die hintere Stirn
fläche des Rollbalges 20 abdeckenden Konusplatte 27. Sie sind alle so zwischen den
Führungsteilen 9 und dem Gehäuse 5 angeordnet, daß die Kolben 19 an den Anlagen
15 anliegen und die Konusplatten 21 am Gehäuse 5. Die Konusplatten 21 und die
Rollbälge 20 weisen eine Öffnung auf, die mit einer zu einem Druckluftkessel 22 und
einem Kompressor 23 führenden Druckluftleitung 24 in Verbindung steht.
Die Verbindung zwischen dem Häckselaggregat und dem Adapter 1 ist über einen vor
deren Pendelrahmen 25 realisiert, der um einen am Querträger 7 befestigten Pendel
bolzen 26 drehbeweglich gelagert ist. Der Pendelbolzen 26 befindet sich in der Mittel
ebene des Häckselaggregates und seine Achse ist in Fahrtrichtung des selbstfahrenden
Feldhäckslers ausgerichtet. Der vordere Pendelrahmen 25 besteht aus einem parallel
zum Querträger 7 liegenden Pendelträger 27, an dem je ein aufwärts gerichteter linker
Seitenträger 28 und ein rechter Seitenträger 29 angebracht sind, wodurch er einen
nach oben offenen, u-förmigen Querschnitt erhält. An ihm sind noch beidseitig und
symmetrisch zur Mittelebene des Häckselaggregates in Fahrtrichtung gesehen nach
vorn zeigende untere Aufnahmen 30 und obere Aufnahmen 31 befestigt, in denen der
Adapter 1 aufgenommen und mittels Federsteckern 32 in dieser Position arretiert
wird. Vom Querträger 7 gehen noch zwei Pendelführungen 33 aus, die den linken Sei
tenträger 28 und den rechten Seitenträger 29 seitlich spielgebend und nach vorn an
liegend umfassen. Außerdem ist der Querträger 7 mit dem linken Seitenträger 28 und
dem rechten Seitenträger 29 über je eine in ihrer Vorspannung veränderbare Zugfeder
34 und je einen Hydraulikzylinder 35 verbunden. Die Hydraulikzylinder 35 sind einen
ends mittels eines Gelenkes 36 am Querträger 7 und anderenends mittels eines spiel
gebenden Kulissenstückes 37 am linken Seitenträger 28 bzw. am rechten Seitenträger
29 angebracht.
1
Adapter
2
Verarbeitungs- und Zuführeinrichtung
3
Achse
4
Lagerstellen
5
Gehäuse
6
Häckseltrommel
7
Querträger
8
hydraulische Hubzylinder
9
Führungsteil
10
Achse
11
Vorderachse
12
Laschen
13
vorderer Anschlag
14
hinterer Anschlag
15
Anlage
16
pneumatischer Druckspeicher
17
Schraubverbindung
18
Schraubverbindung
19
Kolben
20
Rollbalg
21
Konusplatte
22
Druckluftkessel
23
Kompressor
24
Druckluftleitung
25
vorderer Pendelrahmen
26
Pendelbolzen
27
Pendelträger
28
linker Seitenträger
29
rechter Seitenträger
30
untere Aufnahmen
31
obere Aufnahmen
32
Federstecker
33
Pendelführung
34
Zugfeder
35
Hydraulikzylinder
36
Gelenk
37
Kulissenstück
Claims (10)
1. Hub- und Bodenkopiervorrichtung für an selbstfahrende Erntemaschinen
frontangebaute Adapter (1), wobei
- 1. eine Verarbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung (2) um eine horizontale und quer zur Fahrtrichtung zeigende Achse (3) verschwenkbar gelagert ist, deren Lagerstellen (4) fest an einem Gehäuse (5) der selbstfahrenden Erntema schine angebracht sind,
- 2. sich unterhalb der Achse (3) zwischen der Verarbeitungs- und/oder Zuführ einrichtung (2) und dem Gehäuse (5) ein oder mehrere hydraulische Hub zylinder (8) befinden, die mit je einem pneumatischen Druckspeicher (16) in Wirkverbindung stehen,
- 3. der Druck im pneumatischen Druckspeicher (16) variierbar und bezüglich seines Betrages wesentlich niedriger als der Druck im hydraulischen Hub zylinder (8) ist,
- 4. der Adapter (1) an der Vorderfront der Verarbeitungs- und/oder Zuführ einrichtung (2) lösbar befestigt ist,
- a) der hydraulische Hubzylinder (8) mit seinem vorderen Ende gelenkig an der Verarbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung (2) angebracht ist,
- b) das hintere Ende des hydraulischen Hubzylinders (8) mit einem am Gehäuse (5) befestigten Führungsteil (9), dessen mögliche Bewegungsrichtung an nähernd in die Längsrichtung des hydraulischen Hubzylinders (8) zeigt, gelenkig verbunden ist,
- c) der pneumatische Druckspeicher (16) zwischen dem Führungsteil (9) und dem Gehäuse (5) angeordnet ist, wobei seine vordere Stirnfläche mit dem Führungsteil (9) verbunden ist und seine hintere Stirnfläche sich am Gehäuse (5) abstützt,
- d) die Kolbenfläche des hydraulischen Hubzylinders (8) um ein Vielfaches kleiner als die auf den pneumatischen Druckspeicher (16) einwirkende Kolbenfläche ist, und
- e) der Hubzylinder (8), das Führungsteil (9) und der Druckspeicher (16) in zumindest annähernd direkter Wirklinie angeordnet sind.
2. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsteil (9) aus einer horizontal und quer zur Fahrtrichtung zei
genden Achse (10) besteht, die im Bereich vor der Vorderachse (11) der selbst
fahrenden Erntemaschine in deren Gehäuse (5) befestigt ist, an der ver
schwenkbare, nach unten zeigende Laschen (12) angebracht sind, an deren
unteren Enden das hintere Ende des hydraulischen Hubzylinders (8) gelenkig
befestigt ist, und daß an deren rückwärtigen Seiten eine Anlage (15) zur Ver
bindung mit der vorderen Stirnfläche des pneumatischen Druckspeichers (16)
vorgesehen ist.
3. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Führungsteil (9) in seiner Bewegungsrichtung durch
einen vorderen Anschlag (13) und einen hinteren Anschlag (14) begrenzt ist,
deren Position sich durch die unterste und die oberste Lage des Adapters (1)
in seinem Arbeitsbereich ergibt.
4. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der pneumatische Druckspeicher (16) aus einem Kolben (19),
einem sich daran anschließenden Rollbalg (20) und einer als Befestigungsteil
dienenden Konusplatte (21) besteht, wobei die Konusplatte (21) die hintere
Stirnfläche des pneumatischen Druckspeichers (16) bildet, die mittels einer
Schraubverbindung (18) am Gehäuse (5) lösbar befestigt ist, und daß der
Kolben (19) mit seiner den Rollbalg (20) überragenden Fläche die vordere
Stirnfläche des pneumatischen Druckspeichers (16) bildet, die ebenfalls mittels
einer Schraubverbindung (17) mit der Anlage (15) des Führungsteiles (9) lös
bar verbunden ist.
5. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck im pneumatischen Druckspeicher (16) über eine
Öffnung in der Konusplatte (21) und dem Rollbalg (20), an die sich eine zu
einem Kompressor (23) mit Druckluftkessel (22) führende Druckluftleitung (24)
anschließt, variierbar ist.
6. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich unterhalb der Verarbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung (2) ein mit
dieser fest verbundener Querträger (7) befindet, der quer zur Fahrtrichtung der
Erntemaschine zeigt und an dem die vorderen Enden von zwei hydraulischen
Hubzylindern (8) angelenkt sind, wobei die hydraulischen Hubzylinder (8) par
allel und symmetrisch zur in Fahrtrichtung zeigenden Mittelebene der Ver
arbeitungs- und/oder Zuführeinrichtung (2) ausgerichtet sind, und daß am
Querträger (7) ein in der Mittelebene der Verarbeitungs- und/oder Zuführein
richtung (2) liegender und in Fahrtrichtung zeigender Pendelbolzen (26) be
festigt ist, um den ein vorderer Pendelrahmen (25) drehbeweglich gelagert
ist.
7. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Pendelrahmen (25) einen nach oben offenen, u-förmigen Quer
schnitt aufweist, der aus einem parallel zum Querträger (7) liegenden Pendel
träger (27) und je einem aufwärts gerichteten linken Seitenträger (28) und rech
ten Seitenträger (29) besteht, und daß am vorderen Pendelrahmen (25) beidsei
tig und symmetrisch zur Mittelebene der Verarbeitungs- und/oder Zuführein
richtung (2) liegend untere Aufnahmen (30) und obere Aufnahmen (31) zum
lösbaren Anbringen des Adapters (1) angeordnet sind.
8. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Querträger (7) ausgehende Pendelführungen (33) den
linken Seitenträger (28) und den rechten Seitenträger (29) in Fahrtrichtung ge
sehen seitlich spielgebend und nach vorn spielfrei anliegend umfassen.
9. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querträger (7) mit dem linken Seitenträger (28) und dem
rechten Seitenträger (29) über je eine in ihrer Vorspannung verstellbare, vor
gespannte Zugfeder (34) und je einen Hydraulikzylinder (35) in
Verbindung steht.
10. Hub- und Bodenkopiervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikzylinder (35) einenends mittels eines Gelenkes (36) am Quer
träger (7) und anderenends mittels eines spielgebenden Kulissenstückes (37)
am linken Seitenträger (28) bzw. am rechten Seitenträger (29) angebracht sind.
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1996
- 1996-01-23 DE DE1996102222 patent/DE19602222C2/de not_active Expired - Fee Related
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