DE19601390C2 - Mikrochip - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mikrochip mit einem
lichtempfindlichen Element, wobei im Ansprechen auf einen
Lichteinfall auf das lichtempfindliche Element sofort oder
später eine Reaktion erfolgt, die ein zumindest teilweises
Löschen von gespeicherter Information und/oder eine Zer
störung des Mikrochips oder Teilen desselben umfaßt.
Derartige Mikrochips sind beispielsweise aus der US 5 053
992, der US 5 159 629, der US 5 233 563, und dem Aufsatz
"Mehr Sicherheit in Prozessorkarten" von Betirac Michel et
al. in der Zeitschrift Funkschau, 1991, Heft 20, Seiten 76
bis 78 bekannt.
Die lichtempfindlichen Elemente sind dabei Bestandteile von
Schutzmechanismen, die den Mikrochip vor elektrischen
und/oder optischen Analysen schützen sollen. Sie sind an
Stellen vorgesehen, an welche nur bei Entfernung und/oder
Zerstörung einer den Mikrochip ganz oder teilweise umgebenden
Ummantelung oder Teilen derselben Licht gelangen kann, und
veranlassen bei Lichteinfall ein zumindest teilweises Löschen
von im Mikrochip gespeicherter Information oder eine Zer
störung des Mikrochips oder Teilen desselben.
Die wie erwähnt angeordneten und verwendeten lichtempfind
lichen Elemente schützen den Chip relativ gut vor Aus
spähungsversuchen. Sie erschweren andererseits die Her
stellung und das Testen der Mikrochips, denn auch hierbei
darf ja kein Licht auf die lichtempfindlichen Elemente gelan
gen. Das Vorsehen von lichtempfindlichen Elementen der er
wähnten Art im Mikrochip ist daher mit einem nicht unerhebli
chen Zusatzaufwand verbunden, was erkennbar ein Nachteil ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen Mikrochip zu schaffen, bei dem auf einfache Weise und
mit minimalem Aufwand zuverlässig verhinderbar ist, daß er
durch Unberechtigte analysiert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch
gelöst, daß die im Ansprechen auf einen Lichteinfall auf das
lichtempfindliche Element erfolgende Reaktion der Art und dem
Umfang nach von einer vorherigen Aktivierung abhängt und we
nigstens ein zumindest teilweises Löschen von gespeicherter
Information und/oder eine Zerstörung des Mikrochips oder Tei
len desselben umfaßt.
Da der Schutzmechanismus, dessen Bestandteil das licht
empfindliche Element ist, erst durch eine gesonderte Akti
vierung in Betrieb genommen wird, können die Herstellung und
das Testen des Mikrochips bei noch nicht aktiviertem oder de
aktiviertem Schutzmechanismus erfolgen.
Bei dem erfindungsgemäßen Mikrochip ist damit auf einfache
Weise und mit minimalem Aufwand zuverlässig verhinderbar, daß
er durch Unberechtigte analysiert wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
Ausgangspunkt ist ein vor einer unbefugten Fremdanalyse zu
schützender, beispielsweise (aber nicht ausschließlich) in
einer Chipkarte enthaltener Mikrochip. Der Mikrochip kann ein
beliebiges elektronisches Element sein; in der Regel wird es
sich hierbei jedoch um eine integrierte Schaltung wie einen
Mikroprozessor, Signalprozessor, Mikrocontroller, Speicher
baustein oder dergleichen handeln.
Der Mikrochip ist ganz oder teilweise von einem lichtundurch
lässigen Ummantelungsabschnitt (im folgenden der Einfachheit
halber kurz als Ummantelung bezeichnet) umgeben, um ihn me
chanisch zu schützen und um eine optische Analyse von dessen
Aufbau und Strukturen zu verhindern.
Die lichtundurchlässige Ummantelung bedeckt zumindest die
sicherheitsrelevanten Bereich des Mikrochips.
Sofern auch eine elektrische Analyse des Mikrochips ausge
schlossen sein soll, sind auch die elektrischen Anschlußstel
len des Mikrochips und die mit diesen verbundenen Signallei
tungen, gegebenenfalls auch eine äußere Beschaltung des zu
schützenden Mikrochips von der Ummantelung umgeben.
Die Ummantelung kann durch ein Gehäuse, ein gehäuseartiges
Gebilde (beispielsweise Vergußmassen bzw. sogenannte Globe-
Top-Abdeckungen bei in Chipkarten enthaltenen Mikrochips und
dergleichen) oder ein Teil derselben gebildet werden; alter
nativ oder ergänzend kann sie auch durch ein über dem zu
schützenden Mikrochip angeordnetes weiteres elektrisches,
elektromechanisches oder mechanisches Bauelement, beispiels
weise durch einen auf den zu schützenden Mikrochip direkt
oder indirekt (d. h. unter Einfügung einer Isolationsschicht
oder dergleichen) aufgesetzten zweiten Mikrochip, oder ein
Teil desselben gebildet werden.
Erfindungsgemäß sind nun innerhalb des Mikrochip-Ummante
lungsgebildes ein oder mehrere lichtempfindliche Elemente
vorgesehen.
Die lichtempfindlichen Elemente können dabei in die Ummante
lung integriert sein und/oder an der Oberfläche und/oder im
Inneren des Mikrochips vorgesehen sein. Sie sind vorzugsweise
über oder in unmittelbarer Nähe von denjenigen Stellen des
Mikrochips angeordnet, dessen ungehinderte Freilegung für
eine Analyse des Mikrochips förderlich sein könnte.
Bei bestimmungsgemäßem Umgang mit dem wie beschrieben umman
telten Mikrochip fällt auf das lichtempfindliche Element auf
grund der Lichtundurchlässigkeit der darüber liegenden Umman
telung nie Licht. Bei bestimmungsfremdem Umgang mit dem Mi
krochip, d. h. bei Freilegen desselben unter Entfernen
und/oder Zerstören der Ummantelung oder spätestens beim Ver
such einer unter Beleuchtung durchzuführenden optischen Ana
lyse oder einem ebenfalls unter Beleuchtung durchzuführenden
Anschließen von Signalleitungen zum Auslesen von Speicher
inhalten oder dergleichen trifft hingegen zwangsläufig Licht
auf das lichtempfindliche Element.
Dies löst in Abhängigkeit von der Art des lichtempfindlichen
Elements unterschiedliche Vorgänge im lichtempfindlichen Ele
ment aus.
Ist das lichtempfindliche Element ein Speicherelement, dessen
Inhalt beim Einfall von Licht veränderbar ist, kann dieser
Speicherinhalt durch eine hierzu vorgesehene Steuereinrich
tung (Sicherheitslogik) ausgewertet werden. Das Auslesen des
Speicherelements und die Auswertung des Inhalts kann dabei zu
beliebigen Anlässen (beispielsweise immer bei Anlegen einer
Betriebsspannung) und/oder Zeitpunkten erfolgen. Wird dabei
festgestellt, daß ein Lichteinfall auf das lichtempfindliche
Element stattgefunden hat, also ein Versuch unternommen wird,
den Mikrochip zu analysieren, wird dies zum Anlaß genommen,
eine vom Typ des lichtempfindlichen Elements unabhängige,
später noch genauer beschriebene Reaktion zu veranlassen.
Ist das lichtempfindliche Element ein fotoelektrisches Wand
lerelement, das bei Lichteinfall eine Spannung erzeugt, kann
diese Spannung dazu verwendet werden, eine vom Typ des licht
empfindlichen Elements unabhängige, später noch genauer be
schriebene Reaktion zu veranlassen bzw. durchzuführen.
Ist das lichtempfindliche Element ein bei Lichteinfall seine
elektrischen Eigenschaften veränderndes Element, können die
veränderten elektrischen Eigenschaften zur Realisierung einer
Schaltfunktion verwendet werden, mittels welcher eine vom Typ
des lichtempfindlichen Elements unabhängige, später noch ge
nauer beschriebene Reaktion veranlaßbar bzw. durchführbar
ist.
Die Reaktion auf das Erfassen eines Lichteinfalls bzw. auf
einen Lichteinfall besteht allgemein gesprochen darin, daß
Maßnahmen getroffen werden, die eine Analyse des zu schützen
den Mikroprozessors unmöglich machen. Die Reaktion kann bei
spielsweise darin bestehen, daß gespeicherte Informationen
ganz oder teilweise gelöscht und/oder der Mikrochip oder ein
zelner Funktionen desselben zerstört werden (beispielsweise
durch Zünden sogenannter Fuses). Darüber hinaus können auf
das Erfassen eines Lichteinfalls hin bzw. auf einen Lichtein
fall hin selbstverständlich auch beliebige andere Reaktionen
ausgelöst werden, die die Analyse des zu schützenden Chips
erschweren oder ausschließen.
Um zu verhindern, daß ein Lichteinfall auf das lichtempfind
liche Element schon bei der Herstellung des Mikrochips die
beschriebene Reaktion zeigt, ist gegebenenfalls ein Aktivie
rungsprozeß vorzusehen, durch welchen die ursprünglich noch
nicht aktivierten Reaktionen aktivierbar sind, beispielsweise
indem eine Sicherheitslogik irreversibel von einem Aus-Zu
stand in einen Bereitschaftszustand versetzt wird.
Die spektrale Empfindlichkeit des lichtempfindlichen Elements
ist vorzugsweise so ausgelegt, daß nicht nur der Einfall von
sichtbarem Licht, sondern auch der Einfall anderer Strah
lungsarten, die zur Sichtbarmachung von Mikrochip-Strukturen
verwendbar sind, durch das lichtempfindliche Element erfaßbar
sind. Sofern das gesamte Strahlungsspektrum nicht durch ein
einzelnes lichtempfindliches Element abgedeckt werden kann,
kann in Betracht gezogen werden, jeweils mehrere licht
empfindliche Elemente vorzusehen, die sich diesbezüglich er
gänzen.
Die über einem lichtempfindlichen Element vorgesehene Chip-
Ummantelung ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie für
sämtliche Strahlungs-Wellenlängen, die durch das lichtemp
findliche Element erfaßbar ist, undurchlässig ist; sofern be
stimmte Strahlungswellenlängen in der Umgebung des zu schüt
zenden Chips üblicherweise nicht vorkommen, kann es sich als
vorteilhaft erweisen, die Ummantelung hierfür durchlässig zu
gestalten.
Claims (11)
1. Mikrochip mit einem lichtempfindlichen Element, wobei im
Ansprechen auf einen Lichteinfall auf das lichtempfindliche
Element sofort oder später eine Reaktion erfolgt, deren Art
und Umfang von einer vorherigen Aktivierung abhängt und ein
zumindest teilweises Löschen von gespeicherter Information
und/oder eine Zerstörung des Mikrochips oder Teilen desselben
umfaßt.
2. Mikrochip nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lichtempfindliche Element an einer Stelle vorgesehen
ist, an welche nur unter bestimmungsfremder Entfernung
und/oder Zerstörung eines den Mikrochip ganz oder teilweise
umgebenden lichtundurchlässigen Ummantelungsabschnittes oder
Teilen desselben Licht gelangen kann.
3. Mikrochip nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikrochip Bestandteil einer Chipkarte ist.
4. Mikrochip nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ummantelungsabschnitt durch ein gehäuseartiges Ge
bilde oder ein Teil desselben gebildet wird.
5. Mikrochip nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ummantelungsabschnitt durch ein über dem Mikrochip
angeordnetes weiteres Bauelement oder ein Teil desselben ge
bildet wird.
6. Mikrochip nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lichtempfindliche Element ein auf einen Lichteinfall
ansprechendes Speicherelement ist.
7. Mikrochip nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sicherheitslogik vorgesehen ist, welche die im Spei
cherelement gespeicherte Information zu gegebenen Anlässen
und/oder zu gegebenen Zeitpunkten ausliest, auswertet und
entsprechend darauf reagiert.
8. Mikrochip nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lichtempfindliche Element ein fotoelektrisches Wand
lerelement ist, welches bei Lichteinfall eine Spannung er
zeugt.
9. Mikrochip nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erzeugte Spannung zum zumindest teilweisen Löschen
von gespeicherter Information und/oder zum Zerstören des Mi
krochips oder Teilen desselben verwendet wird.
10. Mikrochip nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das lichtempfindliche Element ein bei Lichteinfall seine
elektrischen Eigenschaften veränderndes Element ist.
11. Mikrochip nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die veränderten elektrischen Eigenschaften zur Realisie
rung einer Schaltfunktion verwendet werden, mittels welcher
eine ein zumindest teilweises Löschen von gespeicherter In
formation und/oder ein Zerstören des Mikrochips oder Teilen
desselben veranlassende Spannung durchschaltbar ist.
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