DE19601274A1 - Temperaturabsenkungssystem für Warmwasserheizungen - Google Patents

Description

Um den Heizenergieverbrauch möglichst niedrig zu halten, werden die Raumtemperaturen während der Nachtstunden oder wenn Räume nicht benutzt werden, abgesenkt. Bei Warmwasserheizungen gibt es hierzu mehrere Möglichkeiten:

• a. Der Kessel oder die Warmwasserumwälzpumpe werden abge­ schaltet.
• b. Die Vorlauftemperatur des Warmwassers wird reduziert.
• c. Die Thermostatventile an den einzelnen Heizkörpern werden zurückgestellt.

Bei der Lösung a. reduzieren sich die Raumtemperatur und damit die Wärmeverluste in Abhängigkeit von der in Bau und Einrichtung ge­ speicherten Wärme. Bei niedrigen Außentemperaturen kann es zu einer zu starken Auskühlung des Gebäudes kommen. Eine Heizung einzelner Räume während der Absenkungsphase ist nicht möglich.

Bei der Lösung b. ergibt sich nur eine Wirkung, wenn die Vorlauf­ temperatur des Warmwassers soweit abgesenkt wird, daß auch bei voller Öffnung der Thermostatventile an den Heizkörpern die Wär­ meabgabe der Heizkörper reduziert wird. Eine unterschiedliche Handhabung der Heizung einzelner Räume während der Absenkungs­ phase ist vor allem in größeren Gebäudekomplexen kaum möglich.

Die Lösung c. bedeutet bei manueller Handhabung einen hohen Auf­ wand und ist, weil von vielen menschlichen Faktoren abhängig, wenig effektiv. Auf dem Markt werden ferneinstellbare Thermostat­ ventile angeboten, die in ein entsprechendes Leitsystem integriert alle Möglichkeiten einer individuellen, zeit- und raumabhängigen Temperaturabsenkung bieten. Der Installationsaufwand ist beträcht­ lich.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, alle an einem Heizungsstrang einer Warmwasserheizung liegenden Heizkörper sowohl beim Nor­ malbetrieb, als auch in der Zeit der Temperaturabsenkung von ein­ ander unabhängig und individuell auf verschiedene Raum-Solltem­ peraturen einstellen zu können.

Fig. 1 zeigt die Anordnung und Schaltung des Systems im Normal­ betrieb. Im Kesselvorlauf (1) sitzt die Warmwasserumwälzpumpe (2), die das Warmwasser über das 4-Wege-Ventil (3) und den Vorlauf- Heizungsstrang (4) zum Rückschlagventilblock (5) pumpt. In Fig. 2 ist der Rückschlagventilblock im Schnitt dargestellt. Das über den Eintritt (11) einströmende Warmwasser hebt die Kugel des oberen Rückschlagventils (12) an und strömt über das obere Thermostat­ ventil (6) der Fig. 1 in den Heizkörper (8). Von dort fließt das Warm­ wasser über den Rücklauf-Heizungsstrang (9), das 4-Wegeventil (3) und den Kesselrücklauf (10) zum Heizkessel zurück. Die Raumtem­ peratur stellt sich auf die am oberen Thermostatventil (6) einge­ stellte Solltemperatur ein.

Sollen während einer bestimmten Zeitphase, z. B. nachts oder am Wochenende, in den Räumen andere Raumtemperaturen gefahren werden, wird das 4-Wegeventil (3) wie in Fig. 3 dargestellt umge­ stellt. Damit wechselt die Fließrichtung des Warmwassers in den Zuleitungen zu den Heizkörpern. Das Warmwasser fließt jetzt über den bisherigen Rücklaufstrang (9) zum Heizkörper und verläßt diesen über das untere Thermostatventil (7). Der Weg durch das obere Thermostatventil (6) ist dem Warmwasser wegen des durch die Kugel (12) geschlossenen oberen Rückschlagventils (Fig. 4) ver­ sperrt. Das Warmwasser fließt über den eigentlichen Vorlaufstrang (4) und das 4-Wegeventil (3) zum Heizkessel zurück. Im Raum stellt sich bei dieser Stellung des 4-Wegeventils die am unteren Thermo­ statventil (7) eingestellte Solltemperatur ein.

Durch die Schaltmöglichkeit am 4-Wegeventil können zwei Zeitzonen geschaffen werden. Innerhalb der einen Zeitzone richtet sich die Raumtemperatur nach den Einstellwerten der oberen Thermostatven­ tile. In der alternativen Zeitzone ist die Einstellung der unteren Thermostatventile maßgebend. Dieses Konzept bietet die Möglich­ keit, in beiden Zeitzonen die Raumtemperatur entsprechend den tat­ sächlichen Bedürfnissen zu steuern und gewünschte Temperaturen auch tatsächlich einzuhalten.

Die beiden Thermostatventile (6) und (7) und der Rückschlagventil­ block (5) können als getrennte Bauteile ausgeführt oder auch in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht werden.

Claims (2)

1. Temperaturabsenkungssystem für Warmwasserheizungen dadurch gekennzeichnet, daß die Fließrichtung des Warmwassers in der Absen­ kungsphase umgedreht wird und dadurch das Warmwas­ ser je nach Fließrichtung an den Heizkörpern über unter­ schiedliche Thermostatventile geführt wird.

2. Temperaturabsenkungssystem für Warmwasserheizungen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Thermostat- und Rückschlagventile eines Heizkörpers in einem Gehäuse zusammengefaßt sind.