DE19600494C2 - Gleitschuh zur Führung eines Flugkörpers in einem Startgerät - Google Patents
Gleitschuh zur Führung eines Flugkörpers in einem StartgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gleitschuh ("Hanger") aus Stahl zur Führung eines
Flugkörpers in einem Startgerät mit an die Form des Flugkörpers angepaßten gebogenen
Flanschen und einem im Querschnitt im wesentlichen T-förmigen Führungsteil, wobei
auf der Außenseite des Querbalkens des "T" eine durchgehende Vertiefung gebildet ist,
die den Flanschen zugewandten Flächen des Querbalkens Auflageflächen und die daran
angrenzenden Seitenflächen des Längsbalkens des "T" seitliche Führungsflächen für den
Flugkörper bilden.
Es sind zielverfolgende Flugkörper bekannt, die in einem Startgerät an der Tragfläche
eines Kampfflugzeuges gehaltert sind. Die Halterung enthält dabei einen Gleitschuh, der
an dem Flugkörper angebracht ist. Dieser Gleitschuh weist einen im Querschnitt T-
förmigen Teil auf. Dieser T-förmige Teil sitzt in einer entsprechenden Führung des
Startgerätes. In axialer Richtung ist der Flugkörper durch eine Sperrklinke gesichert, so
daß er nicht aus dem Startgerät herausrutschen kann. Beim Abschuß gibt die Sperrklinke
den Flugkörper frei. Dabei muß der Gleitschuh die Sperrklinke passieren. Damit das
möglich ist, ist an dem T-förmigen Teil auf der Außenseite des Querbalkens des "T" eine
längs durchgehende Vertiefung gebildet, welche beim Abschuß ein Vorbeigleiten des
Gleitschuhs an der Sperrklinke gestattet. Der Gleitschuh besteht bei bekannten
Flugkörpern aus Stahlguß. Der Gleitschuh weist weiterhin an die Form des Flugkörpers
angepaßte gebogene Flansche auf, mit denen er an dem Flugkörper befestigt wird.
Eine solche Starteinrichtung mit einem Gleitschuh ist beispielsweise bekannt aus der
DE 30 16 925 A1.
Die Abmessungen der Führung und des Gleitschuhes sind im Bereich des westlichen
Bündnisses standardisiert. Von diesen vorgegebenen Abmessungen kann daher nicht
wesentlich abgewichen werden.
Moderne Kampfflugzeuge werden zunehmend schneller und manövrierfähiger.
Dementsprechend treten sehr hohe Querbeschleunigungen auf. Die daraus resultierenden
Trägheitskräfte greifen an der Aufhängung der Flugkörper an und belasten insbesondere
den Gleitschuh. Das führt zu erheblichen Spannungen in dem Gleitschuh und kann dazu
führen, daß der Gleitschuh abbricht. Einer Verstärkung des Gleitschuhs sind wegen der
Standardisierung Grenzen gesetzt. Der Gleitschuh muß in beliebige Startgeräte einsetzbar
sein, auch in die schon vorhandenen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Festigkeit von Gleitschuhen der eingangs
genannten Art wesentlich zu erhöhen, ohne die durch die Standardisierung vorgegebenen
Maße zu überschreiten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
- a) zwischen jeder der Seitenflächen und der daran angrenzenden Auflagefläche zur Vergrößerung des Kerbradius eine längsvelaufende, abgerundete Aussparung gebildet ist und
- b) im Bereich der Ausparungen die Oberfläche des Materials zur Erzeugung von Druckeigenspannungen behandelt ist.
Die Erfindung beruht auf einer Untersuchung der Spannungen,
die in einem Gleitschuh der vorliegenden Art auftreten. Es
zeigt sich, daß diese Spannungen vor allem in den Kanten
zwischen den flugkörperseitig an dem Querbalken des "T"
gebildeten Auflageflächen und den angrenzenden
Seitenflächen des Längsbalkens des "T" auftreten.
Dementsprechend sieht die Erfindung vor, durch eine
Ausnehmung im Bereich dieser Kanten den Kerbradius zu
vergrößern. Gleichzeitig erfolgt eine Oberflächenbehandlung
derart, daß in dem Material Druckeigenspannungen erzeugt
werden. Damit werden die standardisierten Abmessungen nicht
überschritten. Es wird gegenüber den vorbekannten
Gleitschuhen Material weggenommen. Durch die Verminderung
der an dem größeren Kerbradius auftretenden Spannungen in
Verbindung mit der Erzeugung von Druckeigenspannungen wird
jedoch die Festigkeit trotz der Materialabnahme gegenüber
den vorbekannten Gleitschuhen soweit erhöht, daß die durch
modernere Flugzeuge gestellten, erhöhten Anforderungen an
die Festigkeit erfüllt werden können.
Die Druckeigenspannungen können durch verschiedene bekannte
Verfahren erzeugt werden, beispielsweise durch
Kaltverformung, z. B. Kugelstrahlen, durch Einsatzhärten,
Nitrieren oder Ionenimplantation von "größeren" Atomen als
denen des Grundwerkstoffs ("Sputtern").
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines
Gleitschuhs zur Führung eines Flugkörpers in einem
Startgerät.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt des Gleitschuhs.
Fig. 3 zeigt die Spannungsverteilung in dem Gleitschuh.
Fig. 4 zeigt die Spannungsverteilung in dem Gleitschuh im
Bereich der Ausnehmung zwischen der Auglagefläche
und der seitlichen Führungsfläche.
Fig. 5 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 3 und zeigt zum
Vergleich die Spannungsverteilung in einem
Gleitschuh nach dem Stand der Technik.
Fig. 6 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 4 und zeigt zum
Vergleich die Spannungsverteilung in dem
Gleitschuh nach dem Stand der Technik.
Fig. 7 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 3 und zeigt die
Spannungsverteilung in einem nach Fig. 1 und 2
geformten Gleitschuh, bei welchen im Bereich der
Ausparungen die Oberfläche des Materials zur
Erzeugung von Druckeigenspannungen behandelt ist.
Fig. 8 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 4 und zeigt die
Spannungsverteilung in einem nach Fig. 1 und 2
geformten Gleitschuh, bei welchen im Bereich der
Ausparungen die Oberfläche des Materials zur
Erzeugung von Druckeigenspannungen behandelt ist.
Der Gleitschuh 10 weist zwei Flansche 12 und 14 auf, die
zylindrisch gebogen und an die Form eines (nicht
dargestellten) Flugkörpers angepaßt sind. Der eigentliche
Gleitschuh ist im Querschnitt T-förmig mit einem den
Vertikalbalken des "T" bildenden, relativ breiten
Mittelteil 16 und senkrecht dazu sich erstreckenden
Auflageflanschen 18 und 20, welche den Querbalken des "T"
bilden.
Die Auflageflansche 18 und 20 bilden flugkörperseitige
Auflageflächen 22 und 24 und dazu parallele, dem Flugkörper
abgewandte Stützflächen 26 bzw. 28. Zwischen den
Auflageflanschen 18 und 20 ist auf der Außenseite des
Querbalkens des "T" eine durchgehende Vertiefung 30 von
abgerundet-trapezförmigem Querschnitt gebildet.
Der Mittelteil 16 weist gegenüberliegende Seitenflächen 32
und 34 auf. Die Seitenflächen des Mittelteils 16 oder
Längsbalkens des "T" weisen an die Aussparung angrenzend
parallele, plane Abschnitte aufweisen, die als eigentliche
Führungsflächen 36 bzw. 38 dienen. Der Mittelteil 16 oder
Längsbalken des "T" verbreitert sich anschließend an diese
planen Abschnitte mit abgerundeten Flächenteilen 40 bzw. 42
zu den Flanschen 12 bzw. 14 hin.
Zwischen jeder der Seitenflächen 32, 34 und der daran
angrenzenden Auflagefläche 22 bzw. 24 ist zur Vergrößerung
des Kerbradius eine längsvelaufende, abgerundete Aussparung
44 bzw. 46 gebildet. Im Bereich der Ausparungen 44 und 46
ist die Oberfläche des Materials zur Erzeugung von
Druckeigenspannungen behandelt.
Durch die Aussparung wird der Kerbradius vergrößert. Damit
werden die Kerbspannungen verringert. Das geschieht, ohne
daß das standardisierte Profil des Gleitschuhs
überschritten wird. Durch die Erzeugung von
Druckeigenspannungen im Bereich der Aussparungen 44 und 46
werden die im Bereich zwischen den Auflageflächen 22 und 24
und den Seitenflächen 32 bzw. 34 auftretenden maximalen
Zugspannungen weiter verringert.
Für die Erzeugung der Druckeigenspannungen gibt es
verschiedene, an sich bekannte Verfahren: Die
Druckeigenspannungen können durch Kaltverformung erzeugt
werden. Die Kaltverformung kan durch Kugelstrahlen oder
Drücken erzielt werden. Andere Möglichkeiten sind
Einsatzhärten oder Nitrieren. Durch Ionenimplantation
("Sputtern") können Atome von größerem "Kaliber" als dem
der Atome des Grundwerkstoffes im Bereich der Ausnehmungen
44 und 46 in das Gitter des Grundwerkstoffes eingebaut
werden.
Der Gleitschuh kann aus oberflächenbehandeltem Stahlguß
1.4549 bestehen. Es ist aber auch möglich, daß der
Gleitschuh aus hochfestem Schmiedestahl, vorzugsweise aus
oberflächenbehandeltem Maraging-Stahl 1.6354 besteht. Zur
Erhöhung der Rißunempfindlichkeit ist die Oberfläche des
Gleitschuhs 10 wenigstens im Bereich der Vertiefungen 44
und 46 poliert.
Die Dimensionierung des Gleitschuhs wird durch ein
Optimierungsverfahren erhalten. Der Gleitschuh wird in
einem "Finite-Element"-Modell modelliert. Für einen
typischen, kritischen Belatungsfall werden die Spannungen
in dem Gleitschuh nach der "Normalspannungs-Hypothese"
ermittelt. Die ermittelten Spannungen dienen als Referenz
für die nachfolgenden Optimierungs-Schritte. Bei diesen
Optimierungs-Schritten werden verschieden Parameter,
nämlich der Kerbradius im Bereich zwischen den
Auflageflächen 22 bzw. 24 und den Seitenflächen 32 bzw. 34
und die Breite der durchgehenden Vertiefung 30 vaiiert. Die
Variation des Kerbradius ohne überschreiten des durch die
Standardisierung vorgegebenen Profils wird durch die
Aussparungen 44 und 46 ermöglicht. Eine optimale Geometrie
wird angenommen, wenn sich durch Änderung der Geometrie
innerhalb des durch die Standardisierung zulässigen Profils
keine weitere Verringerung der Spannungen ergibt. In darauf
folgenden Schritten werden Verbesserungsmöglichkeiten durch
Oberflächenbehandlung und Werkstoff-Wahl untersucht und
berechnet.
Die Optimierungs-Schritte sind in Tabelle 1
zusammengestellt:
In den ersten Optimierungs-Schritten wird ausgehend von
einem Gleitschuh nach dem Stand der Technik (erste Spalte)
zunächst der Kerbradius rk, d. h. der Radius der abgerundeten
Aussparungen 44 und 46, verändert. Das sind die
Optimierungs-Schritte IT1 und IT2. Das führt zu einem
Kerbradius von rk = 3 mm. Bei Beibehaltung der übrigen
Geometrie ist durch Vergrößerung von rk keine weitere
Verminderung der Hauptspannung σmax, d. h. der maximal an dem
Übergang zwischen Auflage- und Seitenflächen 22, 24 bzw
32, 34 auftretenden Spannung möglich. Dann wird in den
Optimierungs-Schritten IT3 und IT4 die Breite der
durchgehenden Vertiefung 30 von 10,414 mm auf 7,5 mm
vermindert. Das ist die Mindestbreite, bei welcher die
Vertiefung 30 die Breite einer den Flugkörper in dem
Startgerät haltenden Sperrklinke nur um die zulässigen
Toleranzen überschreitet. Bei der so verringerten Breite
der Vertiefung ergibt sich ein Optimum für den Kerbradius rk
von 4,0 mm mit einer Hauptspannung σmax von 1850 Mpa. Die
gleichen Werte ergeben sich bei Seitenführung des
Gleitschuhs 10 über die Führungsflächen 36 und 38. Durch
die Formänderung ergibt sich somit eine Verminderung der
Hauptspannung σmax um 18% von 2260 MPa auf 1850 Mpa.
In dem so hinsichtlich seiner Form optimierte Gleitschuh 10
werden dann jedenfalls im Bereich der Aussparungen 44 und
46 durch Oberflächenbehandlung Druckeigenspannungen
erzeugt. Das führt zu einer Verminderung der Hauptspannung
σmax um 37% (bei Stahlguß 1.4549) auf 1430 Mpa. Bei
Seitenführung und Verwendung von höchstfestem Stahl 1.6354
ergibt sich eine Verringerung der Hauptspannung σmax um 31%
auf 1560 MPa.
Tabelle 2 zeigt die relative Belastbarkeit eines in der
beschriebenen Weise optimierten Gleitschuhs in Abhängigkeit
vom Werkstoff und der Behandlung oder Nichtbehandlung der
Oberfläche zur Erzielung von Druckeigenspannungen. Als
Referenz dient dabei ein Gleitschuh aus Stahlguß 1.4549
nach dem Stand der Technik, wie er beispielsweise bei einem
Flugkörper AIM-9L verwendet wird. Die Belastbarkeit dieses
Gleitschuhs wird mit "1" angesetzt.
Durch die Verwendung des Maraging Stahls ergibt sich auch
ohne Oberflächenbehandlung und ohne Optimierung der Form
des Gleitschuhs schon eine um den Faktor 1,82 erhöhte
Belastbarkeit. Die Optimierung der Form bringt bei Stahlguß
1.4549 mit und ohne Seitenführung eine Verbesserung der
Belastbarkeit um einen Faktor 1,22. Wird der so optimierte
Gleitschuh aus Stahlguß 1.4549 einer Oberflächenbehandlung
zur Erzeugung von Druckeigenspannungen im Bereich der
Ausnehmungen 44 und 46 unterworfen, erhöht sich die
Belastbarkeit bezogen auf den Stand der Technik um den
Faktor 1,58. Bei Verwendung von Maraging-Stahl 1.6354
bringt die Optimierung der Form eine Verbesserung der
Belastbarkeit gegenüber dem Stand der Technik um einen
Faktor 2,23. Bei Oberflächenbehandlung dieses Maraging-
Stahls 1.6354 zur Erzielung von Druckeigenspannungen erhält
man eine Erhöhung der Belastbarkeit um einen Faktor 2,64
gegenüber dem Stand der Technik.
Es ergibt sich, daß allein die Verwendung von Maraging-
Stahl 1.6354 ohne Optimierung der Form und ohne
Oberflächenbehandlung eine wesentlich stärkere Erhöhung
Belastbarkeit bringt als die Optimierung der Form und die
Oberflächenbehandlung bei dem Stahlguß 1.4549. Es erhebt
sich daher die Frage, ob eine Optimierung eines Gleitschuhs
aus Stahlguß 1.4549 überhaupt sinnvoll ist. Dabei ist aber
zu berücksichtigen, daß der bisher verwendete
"Standardwerkstoff" leichte zu bearbeiten und
preisgünstiger ist. Außerdem ist die Dauerfestigkeit des
optimierten und oberflächenbehandelten Gleitschuhs aus
Stahlguß 1.4549 besser als die des höchstfesten Stahls,
auch bei Optimierung und Oberflächenbehandlung. Das ergibt
sich aus der nachstehenden Tabelle 3:
Tabelle 3 zeigt die relative Belastbarkeit von optimierten
und nicht-optimierten, oberflächenbehandelten und nicht-
behandelten Gleitschuhen aus Stahlguß 1.4549 und
höchstfestem Stahl 1.6354 im Dauerfestigkeitsbereich, d. h.
im Bereich von 107 Lastwechseln. Hier zeigt sich, daß die
Belastbarkeit im Dauerfestigkeitsbereich for den
höchstfesten Stahl geringer ist als für den Stahlguß
1.4549, und zwar sowohl ohne Optimierung der Form als auch
mit optmierter Form und mit Oberflächenbehandlung. Das
otimum der Belastbarkeit mit einer Verbesserung um den
Faktor 1,58 gegenüber dem Stand der Technik (AIM-9L) ergibt
sich für den hinsichtlich der Form optimierten und
oberflächenbehandelten Gleitschuh aus Stahlguß 1.4549.
Die Verwendung von höchstfestem Stahl wie des Maraging-
Stahls 1.6354 bringt somit zwar Vorteile im Klein-
Wechselzahlbereich. Im Dauerfestigkeitsbereich (107
Lastwechsel) fällt aber ein Gleitschuh aus diesem Material
hinsichtlich seiner Festigkeit hinter einen Gleitschuh aus
Stahlguß 1.4549 zurück. Die Verwendung von Gleitschuhen aus
oberflächenbehandelten Stahlguß 1.4549 ist vorteilhaft bei
langen Einsatzzeiten im Tragflug mit häufigen Lastwechseln
bei moderaten Belastungen. Die Verwendung aus höchstfestem
Stahl ist zweckmäßig und u. U. erforderlich, wenn der
Gleitschuh für die Lasten ausgelegt werden muß, die sich
aus den relativ selten auftretenden Extremmanövern des
Flugzeugs ergeben.
Fig. 3 veranschaulicht die Spannungsverteilung in dem
Gleitschuh von Fig. 1 und 2, berechnet nach der
Normalspannungs-Hypothese. Man unterscheidet hier drei
Bereiche, die mit A, B und C bezeichnet sind Dabei liegt
die Spannung im Bereich A unterhalb von 500 MPa, im Bereich
B treten Spannungen bis 100 MPa auf und im Bereich C
Spannungen bis 1300 MPa. Im Detail erkennt man die
Spannungsverteilung im Bereich der Vertiefung 46 aus Fig. 4.
Dort geht in einem Bereich D die Spannung bis 200 MPa MPa.
In einem Bereich E ergeben sich Spannungen bis 410 MPa. In
einem Bereich F ergeben sich Spannungen bis 615 Mpa. In
einem Bereich G ergeben sich Spannungen bis 1030 Mpa. In
einem Bereich H ergeben sich Spannungen bis 1230 Mpa. In
einem Bereich I ergeben sich Spannungen bis 1440 Mpa. In
einem Bereich J ergeben sich Spannungen bis 1640 Mpa. In
einem Bereich K steigt die Spannung bis 1850 MPa an. Die
Letztere Spannung ist die Hauptspannung σmax von Tabelle 1.
Zum Vergleich ist in den Fig. 5 und 6 die
Spannungsverteilung in einem Gleitschuh nach dem Stand der
Technik dargestellt.
In einem Bereich A1 in Fig. 5 ergeben sich Spannungen bis
250 Mpa. In einem Bereich B1 ergeben sich Spannungen bis
500 Mpa. In einem Bereich C1 ergeben sich Spannungen bis
750 Mpa. In einem Bereich D1 ergeben sich Spannungen bis
1760 Mpa. In einem Bereich E1 ergeben sich Spannungen bis
2260 Mpa. Letztere Spannung ist wieder die Hauptspannung
σmax von Tabelle 1.
Fig. 6 zeigt wieder ähnlich Fig. 4 die Spannungsverteilung im
Bereich des Überganges zwischen der Auflagefläche und der
Führungsfläche des Gleitschuhs (entsprechend 24 und 38 in
Fig. 2).
In einem Bereich A2 ergeben sich Spannungen bis 250 Mpa.
In einem Bereich B2 ergeben sich Spannungen bis 500 Mpa.
In einem Bereich C2 ergeben sich Spannungen bis 750 Mpa.
In einem Bereich D2 ergeben sich Spannungen bis 1260 Mpa.
In einem Bereich E2 ergeben sich Spannungen bis 1500 Mpa.
In einem Bereich F2 ergeben sich Spannungen bis 1760 Mpa.
In einem Bereich G2 ergeben sich Spannungen bis 2010 Mpa.
Schließlich steigen in einem Bereich H2 die Spannungen auf
2260, die Hauptspannung σmax von Tabelle 1, an.
Die Fig. 7 und 8 sind Darstellungen entsprechend Fig. 3
und Fig. 4 für einen Gleitschuh aus höchstfestem Stahl
1.6354, wobei durch Oberflächenbehandlung in dem Material
eine Druckeigenspannung erzeugt ist.
In Fig. 7 sind acht Bereiche A3 bis H3 erkennbar. In einem
Bereich A3 ergeben sich Spannungen bis 175 Mpa. In einem
Bereich B3 ergeben sich Spannungen bis 350 Mpa. In einem
Bereich C3 ergeben sich Spannungen bis 520 Mpa. In einem
Bereich D3 ergeben sich Spannungen bis 870 Mpa. In einem
Bereich E3 ergeben sich Spannungen bis 1050 Mpa. In einem
Bereich F3 ergeben sich Spannungen bis 1210 Mpa. In einem
Bereich G3 ergeben sich Spannungen bis 1390 MPa.
Schließlich ergeben sich in einem Bereich H3 Spannungen bis
1560 MPa. Das ist wieder der in Tabelle 1 Zeile 5 rechte
Spalte angegebene Wert der Hauptspannung σmax.
In Fig. 8 sind die Bereiche in gleicher Weise bezeichnet wie
in Fig. 7. Wie Fig. 8 am besten erkennen läßt, liegt hier der
Bereich maximaler Spannung, nämlich H3 nicht an der
Oberfläche sondern ist von Bereichen geringerer Spannung
umschlossen. Das ist auf die Druckeigenspannung
zurückzuführen.
Claims (9)
1. Gleitschuh aus Stahl zur Führung eines Flugkörpers in
einem Startgerät mit an die Form des Flugkörpers
angepaßten gebogenen Flanschen (12, 14) und einem im
Querschnitt im wesentlichen T-förmigen Führungsteil,
wobei auf der Außenseite des Querbalkens (18, 20) des
"T" eine durchgehende Vertiefung (30) gebildet ist, die
den Flanschen (12, 14) zugewandten Flächen des
Querbalkens Auflageflächen (22, 24) und die daran
angrenzenden Seitenflächen (32, 34) des Längsbalkens des
"T" seitliche Führungsflächen für den Flugkörper
bilden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) zwischen jeder der Seitenflächen (32, 34) und der daran angrenzenden Auflagefläche (22, 24) zur Vergrößerung des Kerbradius eine längsverlaufende, abgerundete Aussparung (44, 46) gebildet ist und
- b) im Bereich der Ausparungen (44, 46) die Oberfläche des Materials zur Erzeugung von Druckeigenspannungen behandelt ist.
2. Gleitschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vertiefung (30) auf der Außenseite des Querbalkens
des "T" die Breite einer den Flugkörper in dem
Startgerät haltenden Sperrklinke nur um die zulässigen
Toleranzen überschreitet.
3. Gleitschuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenflächen (32, 34) des
Längsbalkens des "T" an die Aussparung (44, 46)
angrenzend parallele, plane Abschnitte (36, 38)
aufweisen, die als eigentliche Führungsflächen dienen,
und daß sich der Längsbalken des "T" anschließend an
diese planen Flächen (36, 38) mit abgerundeten
Flächenteilen (40, 42) zu den Flanschen hin verbreitert.
4. Gleitschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleitschuh aus Gußstahl
besteht.
5. Gleitschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gleitschuh aus Stahlguß 1.4549 besteht.
6. Gleitschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleitschuh aus hochfestem
Schmiedestahl besteht.
7. Gleitschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gleitschuh aus oberflächenbehandeltem Maraging-
Stahl 1.6354 besteht.
8. Gleitschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Güte der Oberfläche des
Gleitschuhs wenigstens im Bereich der Aussparungen
durch Bearbeitung verbessert ist.
9. Gleitschuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche poliert ist.
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