DE19548882A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung und zum Empfang von Schallsignalen, insbesondere von kurzen Schallpulsen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung und zum Empfang von Schallsignalen, insbesondere von kurzen SchallpulsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Erzeugung und zum Empfang von Schallsignalen, insbesondere von
kurzen Schallpulsen, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, 6, 11,
16 und 17.
Zur Erzeugung von Schall werden bekanntermaßen Lautsprecher
systeme verwendet, die entweder elektromagnetisch, z. B. in Form
einer durch einen Elektromagneten betätigten Membran, oder aber
durch die Längenausdehnung von piezoelektrischen Werkstoffen im
elektrischen Feld betrieben werden.
Diese Systeme haben den Nachteil, daß sie aufgrund der Masse ihrer
Schallgeber, d. h. der Membran, bzw. des piezoelektrischen Materials,
eine gewisse Trägheit aufweisen, die dazu führt, daß insbesondere
kurze, peakförmige Schallpulse nicht oder nur mit sehr hohen
Qualitätseinbußen übertragen werden. Wird beispielsweise ein
elektrischer Puls sehr kurzer Pulsweite auf den Eingang eines
herkömmlichen piezoelektrischen Lautsprechersystems gegeben, so
längt sich das piezoelektrische Material des Tonerzeugers beim
Anstieg der elektrischen Spannung (ansteigende Flanke des Pulses)
mit einer gewissen Verzögerung aus, um sich anschließend beim
Abfall der Spannung (abfallende Flanke des Pulses) erneut mit einer
gewissen Verzögerung wieder zusammenzuziehen. Da es sich bei dem
piezoelektrischen Tonerzeuger um ein Feder-Masse-System mit
einer durch die Masse und die innermolekularen Kräfte des
Materials festgelegten Eigenfrequenz handelt, schwingt der
Tonerzeuger auch nach dem Abfall des elektrischen Spannungspulses
auf null mit seiner Eigenfrequenz weiter. Ein kurzer elektrischer
Puls mit einer im Verhältnis zur Periodendauer der Eigen
schwingung des Tonerzeugers kleinen Pulsweite wird daher stets
nicht als peakförmiger Schallpuls, sondern als eine verzögerte Folge
von Schwingungen mit der Eigenfrequenz des Systems wieder
gegeben. Die Erzeugung eines einzelnen sehr kurzen Pulses mit einer
Pulsbreite von beispielsweise 200 ns ist demnach mit den zuvor
beschriebenen Schallerzeugern nicht möglich.
Als Schallempfänger werden heutzutage bekanntermaßen Mikrofone
verwendet, die eine schwingende Membran und einen von der
Membran betätigten elektromechanischen Signalerzeuger aufweisen,
der die durch eine einfallende Schallwelle hervorgerufenen
Auslenkungen der Membran in ein entsprechendes elektrisches
Signal verwandelt. Aufgrund der Masse der Membran und des
Signalerzeugers und der dadurch bedingten Trägheit des Systems
führt eine Erregung des Schallempfängers mit einem sehr kurzen
Schallpuls zu einer verzögerten Auslenkung der Membran und einem
anschließenden Nachschwingen derselben mit der Eigenfrequenz des
Systems. Ein Schallpuls mit einer gegenüber der Periodendauer der
Eigenschwingung sehr kurzen Pulsweite führt daher nicht zur
Erzeugung eines entsprechenden elektrischen Pulses sondern zu
einer verzögerten Folge von Schwingungen des Systems, die als
entsprechendes elektrisches Signal wiedergegeben werden.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen die Erzeugung und der
Empfang von sehr kurzen Schallpulsen möglich ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale von
Anspruch 1, 6, 11, 16 und 17 gelöst. Weitere Merkmale der
Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen an
hand bevorzugter Ausführungsformen als Beispiele beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Schallerzeugers,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Array von erfindungsgemäßen
Schallerzeugern,
Fig. 3 eine schematische Querschnitts-Ansicht eines
erfindungsgemäßen Schallempfängers.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung
1 zur Erzeugung von Schallsignalen, insbesondere von kurzen
Schallpulsen, besteht aus einem elektrischen Signalgenerator 2, der
ein elektrisches Signal mit einer niedrigen elektrischen Spannung
erzeugt. Der Signalgenerator 2 kann vorzugsweise unterschiedliche
elektrische Signale erzeugen, z. B. Delta-Pulse, Rechteckpulse, Sinus
schwingungen etc. mit einer einstellbaren Pulsweite im Bereich
zwischen beispielsweise 10 µs und 10 ns, und kann ferner durch
einen nicht dargestellten Leitrechner gesteuert werden. Der
Signalgenerator 2 ist elektrisch mit einem Hochspannungserzeuger 4
verbunden, der die Signale des Signalgenerators 2 verstärkt. Die
verstärkten Signale werden einer durch zwei Elektroden 8a, 8b
gebildeten Funkenstrecke 6 zugeführt, die unmittelbar im Schall-
Ausbreitungsmedium angeordnet ist. Der Hochspannungserzeuger 4
transformiert die Signale des Signalgenerators 2 auf eine derart hohe
Spannung, daß diese zwischen den Elektroden 8a, 8b der
Funkenstrecke 6 zu einem Funkenüberschlag oder einer Funken
entladung führen. Durch den Funkenüberschlag wird eine entspre
chende Erwärmung sowie eine dadurch herbeigeführte Expansion
und anschließende Kompression des sich zwischen den Elektroden
8a, 8b befindenden Schall-Ausbreitungsmediums, z. B. Luft, Stickstoff
oder ein anderes Gas, hervorgerufen, die sich als Schallwelle 14 im
Schall-Ausbreitungsmedium fortpflanzt. Die Hochspannungs
verstärkung ist vorzugsweise einstellbar und so gewählt, daß der
Funkenüberschlag bereits bei einem im Vergleich zur gesamten
Signalhöhe geringen Spannungswert einsetzt und nicht erst dann
beginnt, wenn das Hochspannungssignal schon nahezu seinen
Maximalwert erreicht hat.
Die durch die Funkenentladung erzeugten Schallsignale bestehen aus
einem ersten sehr kurzen deltapeakförmigen positiven Puls mit einer
Pulsbreite von beispielsweise 200 ns, welcher durch die Expansion
des Schallausbreitungsmedium hervorgerufen wird, sowie einem sich
an diesen anschließenden negativen Puls mit einer Pulsweite von ca.
2 µs, welcher einer der Expansion folgenden Kompression des
Schallausbreitungsmediums entspricht. Der Schallerzeuger 1 besitzt
somit keine lineare Übertragungskennlinie für die Umwandlung der
elektrischen Signale in Schallsignale sondern erzeugt beim
Überschreiten des Spannungsschwellenwertes für den Funken
überschlag, d. h. beim Überspringen eines Funken einen sehr kurzen
und nur wenig steuerbaren deltapeakförmigen Schallpuls mit
vergleichsweise großer Amplitude. Ein erfindungsgemäßer Schall
puls wird demnach immer nur dann erzeugt, wenn ein
Funkenüberschlag stattfindet.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt das dem
Hochspannungserzeuger 4 zugeführte elektrische Signal eines solche
Form, daß die den Elektroden 8a, 8b zugeführte Hochspannung nach
dem Einsetzen der Funkenentladung sofort wieder abfällt, bzw. im
wesentlichen konstant gehalten wird, so daß die Funkenentladung
nicht in einen Lichtbogen übergeht, der zu einer Beschädigung der
Elektroden 8a, 8b oder von sonstigen Bauteilen des Schallerzeugers
1 führen kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die
Elektroden 8a, 8b von einem vorzugsweise konstanten Gasstrom
umspült, der den Elektroden über Leitungen 10 von einer Gasquelle
12 zugeführt wird. Durch das Spülen der Elektroden 8a, 8b werden
bei Gasgemischen mit oxidativen Bestandteilen der Elektro
denabbrand sowie Ablagerungen auf den Elektroden 8a, 8b reduziert,
und es wird sichergestellt, daß die Funkenentladung unter im
wesentlichen konstanten äußeren Bedingungen erfolgt, so daß
Schwankungen der Schallamplituden infolge einer sich ändernden
Gaszusammensetzung vermindert werden. Das Spülgas kann der
Funkenstrecke 6, wie z. B. in Fig. 1 gezeigt, mittels einer oder
mehrerer unmittelbar in den Elektrodenraum einmündender Düsen
zugeführt werden. Die Zufuhr des Spülgases kann bei einer nicht
dargestellten Ausführungsform jedoch auch dadurch erfolgen, daß
jede der Elektroden 8a, 8b im Zentrum eines vorzugsweise
düsenförmigen Endes einer Spülgaszuleitung angeordnet ist.
Als Spülgas kann entweder ein inertes Gas, z. B. Wasserstoff, Stickstoff
etc. oder aber das Schallausbreitungsmedium selbst verwendet
werden, sofern sich letzteres hierfür hinsichtlich seiner Zusammen
setzung eignet. Weiterhin ist es möglich, daß Spülgas im Bereich der
Funkenstrecke 6 abzusaugen, aufzubereiten und wiederzuverwenden.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden eine
größere Anzahl von Schallerzeugern 1 matrixförmig in nebenein
anderliegenden Reihen angeordnet, so daß diese ein in Fig. 2
gezeigtes Schallerzeuger-Array 20 bilden. Die einzelnen Schaller
zeuger 1 des Arrays 20 sind auf einer ebenen Platte 22 aus
Isolatormaterial befestigt und werden über in Fig. 2 nicht dargestellte
Leiterbahnen gleichzeitig im Parallelbetrieb von vorzugsweise nur
einem elektrischen Hochspannungserzeuger 4 gespeist.
Die Platte 22 ist vorzugsweise aus einem Material gefertigt das der
thermischen Belastung sowie der Einwirkung der in der
Funkenentladung erzeugten Elektronen und Ionen, bzw. des Plasmas,
standhält und sich nicht zersetzt. Die Elektroden 8a, 8b bestehen
vorzugsweise aus einem Material, z. B. Kupfer, welches sich durch die
Einwirkung der Elektronen, Ionen, bzw. des entstehenden Plasmas
ebenfalls nicht zersetzt und welches darüber hinaus bei einer
Oxidation seine elektrische Leitfähigkeit beibehält, d. h. welches im
oxidierten Zustand nicht hochohmig wird.
Der mittlere Abstand zwischen zwei benachbarten Schallerzeugern 1
des Arrays 20 kann beispielsweise zwischen 0,5 und 5 mm betragen.
Die Kantenlänge des in Fig. 2 gezeigten quadratischen Arrays 20 mit
96 einzelnen Schallerzeugern 1 beträgt beispielsweise 20 mm. Durch
die Verwendung einer größeren Zahl von Schallerzeugern 1 in einem
Array 20 wird eine im wesentlichen ebene Schallwellenfront mit
einer großen Schallamplitude erhalten. Weiterhin werden Unsta
bilitäten in den Funkenentladungen einzelner Schallerzeuger 1, die
z. B. durch Strömungswirbel, lokale Schwankungen der Dichte
und/oder der Zusammensetzung des Schallausbreitungsmediums
oder durch Elektrodenabbrand hervorgerufen werden, in hohem
Maße reduziert, so daß sie insgesamt nicht mehr störend sind. Aus
darstellungstechnischen Gründen wurden bei den Schallerzeugern 1
in Fig. 2 die Spülgasleitungen, Peripheriegeräte und elektrischen
Leitungen der Schallerzeuger nicht mit eingezeichnet.
Die Anordnung der Schallerzeuger 1 in einem Array 20 hat insbe
sondere den Vorteil, daß die Effizienz der Schallerzeugung, die bei
einer Erhöhung der dem Schallerzeuger 1 zugeführten elektrischen
Leistung stark abnimmt, gesteigert wird.
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung 50 zum Empfang von Schall
signalen, insbesondere von kurzen Schallpulsen mit einer Pulsweite
von z. B. 200 ns, besteht aus einer im Schallausbreitungsmedium
angeordneten Kathode 52 und einer Anode 54, die über elektrische
Leitungen sowie einen elektrischen Arbeitswiderstand 58 an eine
Gleichstromquelle 56 angeschlossen sind. Die vorzugsweise einstell
bare elektrische Gleichspannung der Gleichstromquelle 56 ist derart
gewählt, daß zwischen der Kathode 52 und der Anode 54 eine
elektrische Glimmentladung mit einem im wesentlichen konstanten
Ruhestrom von beispielsweise 1 mA erzeugt wird. Die zwischen der
Kathode 52 und der Anode 54 anliegende Spannung kann bei einem
Abstand zwischen Anode und Kathode von beispielsweise 1,5 mm in
Luft im Bereich von 700 V liegen. Die Kathode 52 und Anode 54 sind
weiterhin mit einer Einrichtung 60 zur Abnahme und Umsetzung der
zwischen ihnen anliegenden Spannung verbunden, die aus der
Spannung und/oder den zeitlichen Spannungsänderungen zwischen
Kathode 52 und Anode 54 ein entsprechendes elektrisches Signal
zur Weiterverarbeitung erzeugt.
Die Kathode 52 und die Anode 54 können beispielsweise durch zwei
aus einem Grundkörper herausstehende abgewinkelte Drähte mit
einander gegenüberliegenden punktförmigen Spitzen gebildet sein.
In diesem Falle besitzt der erfindungsgemäße Schallempfänger eine
vergleichsweise lineare Übertragungskennlinie.
Um ein besonders vorteilhaftes Signal-Rausch-Verhältnis zu erhalten,
kann der erfindungsgemäße Schallempfänger jedoch ebenfalls eine
solche geometrische Form besitzen, daß die Übertragungskennlinie
stark nicht-linear wird. Hierdurch ergibt sich insbesondere beim
Empfang von sehr kurzen, beispielsweise von mit einem
erfindungsgemäßen Schallsender 1 erzeugten deltapeakförmigen
Schallpulsen 14 eine hohe Unempfindlichkeit gegenüber einge
streuten akustischen Störsignalen. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, daß die zuvor beschriebenen punktförmigen Spitzen
durch einander gegenüberliegende rechteckige, ovale und/oder
kreisförmige Flächen ersetzt werden.
Die Kathode 52 und die Anode 54 können jedoch ebenfalls als eine
ebene Ringkathode sowie eine im Zentrum der Ringkathode
gelegene kreisförmige Anode ausgebildet sein, die vorzugsweise in
einen Grundkörper eingelassen sind, so daß die Elektrodenflächen
innerhalb einer Ebene auf der Oberfläche des Grundkörpers liegen.
Die Glimmentladung verläuft in diesem Falle entlang der Oberfläche
des Grundkörpers.
In gleicher Weise können sich die ebene kreisringförmige Kathode
sowie die ebene kreisförmige Anode aus der Oberfläche der
Isolatorplatte herauserstrecken und zusammen eine Elektroden
anordnung bilden, die die Form eines Koaxialleiterabschnitts besitzt.
Schallwellen 61, die über das Schallausbreitungsmedium auf den
Schallempfänger 50 auftreffen, führen im Bereich der Glimm
entladungsstrecke 53 zwischen der Kathode 52 und der Anode 54 zu
lokalen Druckschwankungen. Die Druckschwankungen erzeugen
infolge des starken Anstiegs des Glimmentladungsstromes bei einer
Zunahme des Drucks, d. h. aufgrund der Abhängigkeit des
Glimmentladungsstromes vom Umgebungsdruck, eine entspre
chende Änderung der zwischen der Kathode 52 und der Anode 54
anliegenden, bzw. über dem Arbeitswiderstand 58 abfallenden
Spannung, welche von der Einrichtung 60 abgenommen und z. B.
einem in Fig. 3 nicht dargestellten Leitrechner zugeführt wird.
In gleicher Weise wie die Spannung über dem Arbeitswiderstand 58
kann bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung der
Glimmentladungsstrom direkt zur Weiterverarbeitung durch eine
entsprechend angepaßte Einrichtung 60 verwendet werden.
Bei der in Fig. 3 dargestellten bevorzugten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Schallempfängers 50 ist die Kathode als
konusförmige Hohlkathode 52 und die Anode 54 als eine im
wesentlichen kegelförmige Spitze ausgebildet, welch letztere sich bis
an den oberen Rand der konusförmigen Kathodenvertiefung heran-
oder sich sogar bis in diese hineinerstrecken kann. Bei der in Fig. 3
gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist ferner um die Anode 54
herum eine zur Glimmentladungsstrecke 53 hin trichterförmig
zulaufende Schall-Leiteinrichtung 62 vorgesehen, die für eine
Konzentration der einfallenden Schallwellen 61 im Bereich der
Glimmentladungsstrecke 53 sorgt. Die Schall-Leiteinrichtung 62 ist
vorzugsweise aus elektrisch isolierendem temperaturbeständigen
und gegen die erzeugten Elektronen und Ionen resistenten Material
gebildet und trägt über nicht dargestellte Halteelemente die
kegelförmige Anode 54.
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schall
empfängers 50 wird das einfallende Schallsignal 61 dadurch in ein
entsprechendes elektrisches Signal überführt, daß das von der
Glimmentladung emittierte Licht einer Umwandlungseinrichtung 64
zugeführt wird, die daraus ein der Lichtintensität und/oder den
zeitlichen Änderungen der Lichtintensität entsprechendes elektri
sches Signal zur Weiterverarbeitung erzeugt. Bei der in Fig. 3
gezeigten Ausführungsform ist hierzu in der Kathode 52 eine
Bohrung vorgesehen, durch welche hindurch ein optischer
Lichtleiter, z. B. eine Glasfaser 66, bis an die Glimmentladungsstrecke
53 herangeführt ist, der das Licht der Glimmentladung einem
Fotodetektor 64, z. B. einer Fotozelle, einem CCD-Wandler oder einem
Photomultiplier zur Weiterverarbeitung zuführt.
Weiterhin kann die Erzeugung eines entsprechenden elektrischen
Signals zur Weiterverarbeitung ebenfalls durch eine Kombination aus
optischer Detektion der Glimmentladung und der Messung und
Umwandlung der zwischen Kathode 52 und Anode 54 anliegenden,
bzw. über dem Arbeitswiderstand 58 abfallenden Spannung bzw. des
Glimmentladungsstromes erfolgen.
In gleicher Weise wie beim erfindungsgemäßen Schallerzeuger 1
kann auch beim Schallempfänger 50 eine Spülung der Kathode 52
und/oder Anode 54 durch ein Spülgas, wie z. B. Stickstoff,
Wasserstoff, Edelgas etc. oder das Schallausbreitungsmedium selbst
erfolgen, welches der Glimmentladungsstrecke 53 über in Fig. 3
gezeigte Spülkanäle 68 von einer Gasquelle 70 zugeführt wird.
Zur Erhöhung der Empfindlichkeit können eine größere Anzahl von
Schallempfängern 50 in gleicher Weise wie die Schallsender 1
matrixförmig in nebeneinanderliegenden Reihen zu einem Array
zusammengefaßt werden.
Weiterhin können der Schallsender 1 und der Schallempfänger 50
gleichzeitig in einer einzigen Vorrichtung vereint sein. Dies kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß bei einem in Fig. 3
dargestellten Schallempfänger 50 für eine gewisse Zeitdauer die
zwischen der Anode 54 und der Kathode 52 anliegende Spannung
sprunghaft erhöht wird, so daß die Glimmentladung in eine
Funkenentladung überführt wird. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die
Glimmentladung durch Herunterfahren der Spannung zwischen
Kathode 52 und Anode 54 zuerst zum Erlöschen zu bringen, um dann
anschließend durch sprunghaftes Erhöhen der Spannung eine
Funkenentladung zu erzeugen.
Die erfindungsgemäßen Schallsender 1 und Schallempfänger 50
eignen sich insbesondere für den Einsatz und die Verwendung in
einer Vorrichtung und einem Verfahren zur zeitlich hochauflösenden
Messung des Volumenstromes eines flüssigen oder gasförmigen
Mediums in einem von diesem Medium durchströmten Rohr. Hierin
werden der Schallsender 1 und der Schallempfänger 60 paarweise
einander gegenüberliegend in einer Richtung im Winkel zu dem zu
untersuchenden Gasstrom, beispielsweise dem Abgasstrom eines
Verbrennungsmotors, angeordnet und die Laufzeit der vom ersten
Sender zum zugeordneten ersten Empfänger in einer ersten
Richtung sowie die zugehörige Laufzeit von einem neben dem ersten
Empfänger angeordneten zweiten Sender in im wesentlichen
entgegengesetzter Richtung zurück zu einem zweiten, neben dem
ersten Sender angeordneten Empfänger gemessen. Aus den
Laufzeitdifferenzen, dem Winkel und den Abständen zwischen
Sender und Empfänger wird anschließend die mittlere Strömungs
geschwindigkeit des Volumenstromes und daraus bei bekanntem
Durchmesser des Stromes, z. B. dem Durchmesser eines durchström
ten Rohres, der Volumenstrom pro Zeiteinheit bestimmt.
Eine derartige Vorrichtung und ein zugehöriges Verfahren sind in
der Diplomarbeit von Herrn Andreas Hess, Langstr. 18, 7526 Weiher,
Deutschland, mit dem Thema "Sensor zur dynamischen Volumen
strombestimmung im verdünnten Autoabgas", in Zusammenarbeit mit
der Fachhochschule für Technik Mannheim, Fachbereich Nachrich
tentechnik, aus dem Jahre 1993 beschrieben.
Der Inhalt der Diplomarbeit, insbesondere das darin auf den Seiten 9
bis 15 beschriebene Verfahren und die zugehörige Vorrichtung zur
Volumenstrommessung, wird an dieser Stelle ausdrücklich als
externer Stand der Technik eingeführt und zu einem Bestandteil
dieser Beschreibung gemacht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich bei der Verwendung der zuvor
beschriebenen erfindungsgemäßen Schallsender 1 und Schallem
pfänger 50 anstelle der herkömmlichen piezoelektrischen Schall
sender und Schallempfänger in der Vorrichtung und dem Verfahren
nach der Diplomarbeit erwiesen, wenn deltapeakförmige Signale mit
einer Breite von beispielsweise 200 ns verwendet werden. Hierdurch
kann die Auflösung der Volumenstrommessung erheblich verbessert
werden.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, die nebeneinander angeordneten
Schallsender und Schallempfänger bei der Verwendung in einer
Vorrichtung zur Volumenstrommessung, wie zuvor beschrieben, als
kombinierte Sender-Empfänger-Einheit auszubilden, und zur
Erzeugung einer großen Schallamplitude und einer erhöhten
Effizienz der Schallerzeugung Arrays von Schallsendern und/oder
Empfängern zu verwenden, wobei Empfänger und Sender mit
unterschiedlichen Elektrodenformen auch gemischt in einem Array
enthalten sein können.
Alle Kombinationen von in der Diplomarbeit beschriebenen Merk
malen mit den zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrich
tungen und Verfahren zur Erzeugung und zum Empfang von
Schallsignalen, bzw. deren Merkmalen, sind als erfindungswesentlich
anzusehen.
Claims (26)
1. Verfahren zur Erzeugung von Schallsignalen, insbesondere von
kurzen Schallpulsen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schallsignal als elektrisches Niederspannungssignal erzeugt
wird, daß das elektrisches Niederspannungssignal einem Hoch
spannungserzeuger zugeführt wird, welcher aus dem Nieder
spannungssignal ein Signal hoher elektrische Spannung erzeugt
und daß das elektrische Hochspannungssignal anschließend
einer in einem Schallausbreitungsmedium angeordneten, aus
Elektroden gebildeten elektrischen Funkenstrecke zugeführt
wird, auf welcher es eine elektrische Funkenentladung erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden der Funkenstrecke vom Schallausbreitungs
medium und/oder einem weiteren Spülmedium, vorzugsweise
einem inerten Gas, umströmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spülmedium im Bereich der Elektroden abgesaugt und
wiederverwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrischen Niederspannungssignale eine Pulsweite kleiner
200 µs haben.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Funkenstrecken in einem Array zusammengefaßt sind
und elektrisch parallel zueinander über einen Hochspannungs
erzeuger betrieben werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
einen elektrischen Signalgenerator (2) zur Erzeugung von
elektrischen Niederspannungssignalen, einen dem Niederspan
nungs-Signalgenerator (2) nachgeschalteten elektrischen Hoch
spannungserzeuger (4) zur Umwandlung der elektrischen Nie
derspannungssignale in Signale hoher elektrischer Spannung
sowie eine mit dem Hochspannungserzeuger (4) verbundene und
in einem Schallausbreitungsmedium angeordnete, durch min
destens zwei Elektroden (8a, 8b) gebildete Funkenstrecke (6)
zur Erzeugung einer elektrischen Funkenentladung aus den
elektrischen Hochspannungssignalen des Hochspannungs
erzeugers (4).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (8a, 8b) der Funkenstrecke (6) vom Schall-
Ausbreitungsmedium und/oder einem weiteren Spülmedium,
vorzugsweise einem inerten Gas, umströmt werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausbreitungs- und/oder Spülmedium im Bereich der Elek
troden (8a, 8b) abgesaugt, einer Aufbereitungseinrichtung
zugeführt und anschließend erneut zum Spülen der Elektroden
(8a, 8b) verwendet wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrischen Niederspannungssignale eine Pulsweite kleiner
200 µs haben.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Funkenstrecken (6) matrixförmig nebeneinanderlie
gend in einem Array (20) angeordnet sind und elektrisch
parallel über einen Hochspannungserzeuger (4) betrieben
werden.
11. Verfahren zum Empfang von Schallsignalen, insbesondere von
kurzen Schallpulsen,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Schallausbreitungsmedium zwischen zwei Elektroden eine
elektrische Glimmentladung mit einem im wesentlichen kon
stanten elektrischen Ruhestrom erzeugt wird und die
Schallsignale als zeitliche Änderung der zwischen den
Elektroden der Glimmentladungsstrecke anliegenden
elektrischen Spannung und/oder des Stromes abgenommen
werden.
12. Verfahren zum Empfang von Schallsignalen, insbesondere von
kurzen Schallpulsen,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Schallausbreitungsmedium zwischen zwei Elektroden eine
elektrische Glimmentladung mit einem im wesentlichen kon
stanten elektrischen Strom erzeugt wird und die zeitlichen
Helligkeitsänderungen der Glimmentladung durch ein Photo
element in eine entsprechende elektrische Spannung überführt
werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden der Glimmentladungsstrecke vom Schall-
Ausbreitungsmedium und/oder einem weiteren Spülmedium,
vorzugsweise einem inerten Gas, umströmt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spülmedium im Bereich der Elektroden abgesaugt und
wiederverwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Glimmentladungsstrecken in einem Array
zusammengefaßt sind und elektrisch parallel zueinander
betrieben werden.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 11, 13, 14 und 15,
gekennzeichnet durch
eine elektrische Gleichstromquelle (56) und eine mit der
Gleichstromquelle (56) verbundene, im Schallausbreitungsme
dium angeordnete, mindestens eine Kathode (52) und eine
Anode (54) aufweisende Glimmentladungsstrecke (53) sowie
durch mit der Kathode (52) und der Anode (54) der Glimm
entladungsstrecke (53) elektrisch verbundene Mittel (58, 60)
zur Umsetzung der zwischen der Kathode (52) und der Anode
(54) anliegenden elektrischen Spannung.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 12 bis 15,
gekennzeichnet durch
eine elektrische Gleichstromquelle (56) und eine mit der
Gleichstromquelle (56) verbundene, im Schallausbreitungsme
dium angeordnete, mindestens eine Kathode (52) und eine
Anode (54) aufweisende Glimmentladungsstrecke (53) sowie
durch Mittel (64, 66) zur Messung und Umwandlung des von
der Glimmentladungsstrecke (53) ausgesandten Lichts in eine
weiterverarbeitbare elektrische Spannung.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kathode (52) der Glimmentladungsstrecke (53) als
konusförmige Hohlkathode ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kathode (52) kreisringförmig und die Anode (54) als inner
halb des Kreisrings liegender flächiger Kreis ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kathode (52) und/oder die Anode (54) der Glimment
ladungsstrecke (53) vom Schall- Ausbreitungsmedium und/oder
einem weiteren Spülmedium, vorzugsweise einem inerten Gas,
umströmt werden.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spülmedium im Bereich der Kathode (52) und/oder Anode
(54) abgesaugt, aufbereitet und als Spülmedium wiederverwen
det wird.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Glimmentladungsstrecken (53) zu einem Array
zusammengefaßt sind und elektrisch parallel zueinander
betrieben werden.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und 16 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese sowohl als Schallsender (1), als auch als Schallempfänger
(50) betrieben wird, wobei das Senden und das Empfangen von
Schallsignalen zeitlich nacheinander durchgeführt wird.
24. Vorrichtung zur zeitlich hochauflösenden Messung des
Volumenstromes eines flüssigen oder gasförmigen Mediums in
einem von diesem Medium durchströmten Rohr durch
Bestimmung der Geschwindigkeit des Mediums aus der
Differenz der gemessenen Laufzeiten von im Winkel zum
Volumenstrom von einem ersten Schallsender zu einem ersten
Schallempfänger laufenden ersten Schallsignalen und einem in
entgegengesetzter Richtung über im wesentlichen dieselbe
Strecke von einem zweiten Schallsender zu einem zweiten
Schallempfänger laufenden zweiten Schallsignalen, wobei der
erste und/oder der zweite Schallsender nach einem der
Ansprüche 6 bis 10 gebildet ist und/oder der erste und/oder
zweite Schallempfänger nach einem der Ansprüche 16 bis 22
gebildet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schallsignale die Form von kurzen, im wesentlichen
deltapeakförmigen Schallpulsen mit einer Länge im Bereich von
200 ns besitzen.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vom ersten und vom zweiten Schallsender abgestrahlten
ersten und zweiten Schallsignale im wesentlichen gleichzeitig
ausgesandt werden.
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