DE1954807A1 - Larvizide Kautschukmischungen und ihre Verwendung - Google Patents
Larvizide Kautschukmischungen und ihre VerwendungInfo
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Description
Köln,den 29.Oktober 1969
AvK/Ax/Bt
The B.F. Goodrich Company, 5OO South Main Street,
Akron, Ohio 44318, USA
Larvizide Kautschukmischungen und ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft gewisse Giftstoffe und ihre Verteilung bei der Bekämpfung von krankheitsverbreitenden, im
Wasser sich vermehrenden Organismen mit Hilfe eines schwimmenden Mediums. Die Erfindung ist wertvoll für die Gesundheitsbehörden
zur Abtötung von Larven von Moskitos, die für die Übertragung von Malaida, Gelbfieber, Denguefieber und
verwandten Krankheiten verantwortlich sind.
Vor der Erfindung wurden Wasserlarven bekämpft und vernichtet, indem entweder das Wasser, in dem die Schädlinge brüten, bis
zur gesamten Tiefe vergiftet oder dieses'Wasser mit Materialien, die einen Ölfilm bilden, der die Atmungsprozesse oder
sonstigen physiologischen Prozesse der Organismen ausschalte , bedeckt wird. Diese grundlegenden Verfahren sind im allgemeinen
wirksam, jedoch unterliegen sie bekannten Begrenzungen.
Zwar sind zahlreiche Giftstoffe zur Vernichtung dieser krankheitsverursachenden und krankheitsverbreitenden Organismen
bekannt, jedoch gibt es viele Gründe, warum ihre Verwendung
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nicht zur Ausrottung dieser furchtbaren Krankheiten geführt hat. Beispielsweise ist die Verwendung von DDT gegen Moskitos
nicht allzu wirksam.wegen der hohen Kosten, der begrenzten
efektiven Lebensdauer des Insektizids, die häufige erneute Anwendungen erfordert, der Entwicklung von DDT-resistenten
Moskitostämmen und der weitverbreiteten Meinungsverschiedenheiten über tatsächliche oder eingebildete giftige Wirkungen
auf Menschen und andere Tiere und Pflanzen, insbesondere auf unsere Wildtiere, Vögel und Fische. Im allgemeinen werden
diese Schädlinge durch direkte Anwendung des reinen Giftstoffs oder des auf oder in einem verdünnenden Träger vorhandenen
Giftstoffs auf das befallene Wasser bekämpft. Dies führt zu sehr begrenzten Wirkungsdauern (im stehenden Wasser bis zu
etwa 6 Wochen und selbst in langsam fließendem Wasser viel weniger), so daß eine häufige erneute Anwendung notwendig ist.
DDT, öl und andere Moskitolarvizide werden in gewissen Gebieten der südlichen Vereinigten Staaten bis zu 12 mal im Jahr
angewandt. Bei der Anwendung in dieser Weise über jeden Zeitraum von Jahren ist die Gesamtdosierung des Giftstoffs enorm
und nie zu 100$ wirksam. Ferner kann die direkte Anwendung
des Giftstoffs wenigstens zeitweilig zu hohen örtlichen Konzentrationen als Folge schlechter Verteilung führen, und diese
Konzentration kann gegenüber anderen Lebensformen sehr giftig sein.
Die Larvizide, die Gegenstand des deutschen Patents .........
(P 19 32 959.0) der Anmelderin sind, sind sämtlich Materialien,
deren spezifisches Gewicht bei Konfektionierung zur langsamen Freigabe des organischen Giftstoffs über 1,0 liegt,
so daß die Teilchen dieser Präparate nach unten sinken, wenn sie auf eine Wasseroberfläche geworfen werden. Die meisten
Materialien dieses Patents basieren auf Elastomeren mit hohem spezifischem Gewicht, zum Beispiel Naturkautschuk (0,93)»
Styrol-Butadien-Kautschuk (0,94), Nitrilkautschuk (0,90)
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und dgl. Wenn 100 Gew.-Teile dieser Elastomeren mit 5 bis
βθ Gew.-Teilen Ruß (spezifisches Gewicht 1,8) zur Steuerung
der Freigabegeschwindigkeit des Giftstoffs und mit anderen Materialien zur Vulkanisation des Elastomeren vereinigt werden,
liegt das spezifische Gewicht des Endprodukts weit über 1,0. Die EPDM-Kautschuke (spezifisches Gewicht 0,85 bis 0,88)
haben niedrigere spezifische Gewichte als die oben genannten Elastomeren. Für diese Elastomeren wird in der oben genannten
deutschen Patentschrift festgestellt, daß sie Beladung an entsprechenden Rußen von wenigstens 65 bis 100 Teilen pro 100
Teile Elastomeres erfordern, um ein spezifisches Gewicht über 1,0 zu erreichen. Diese EPDM-Polymeren mit starker Rußfüllung
sinken in Wasser, das den Giftstoff trägt, unter die primäre Wasserzone, in der die Lar^ven sich aufhalten. Ein so hoher
Rußgehalt verzögert ferner äußerst stark die Giftstoffabgabe, wenn Larvizide auf Basis von organischen Phosphorthioaten verwendet
werden, so daß für eine ausreichende Wirksamkeit viel höhere Dosierungen erforderlich sinds
Larven als Lebensform entwickeln sich aus Eiern, die ir, ,c 3r
auf dem Wasser, das im allgemeinen flach ist, gelegt werden. Nach dem Schlüpfen halten sie sich in der Nähe der Wasseroberfläche
zur Futteraufnahme und Atmung auf. Die logische und wirtschaftlichste sowie wirksamste Stelle, diese Lebensform
anzugreifen, liegt an der Wasseroberfläche, und dies geschieht am besten durch Verwendung eines Larvizids, das
beispielsweise wie die oben genannten Kohlenwasserstofföl- und Alkoholgemische schwimmt. Ein Larvizid, das im Wasser zu
Boden sinkt, muß natürlich in größerer Menge verwendet werden als ein Larvizid, das schwimmfähig ist, weil nach unten sinkende
Materialien so viel Giftstoff enthalten müssen, um sicher zu stellen, daß er freigegeben wird, sich dann durch das gesamte
Volumen des behandelten Wassers ausbreitet und bis in die kritische Zone gelangt, die nur wenige mm unter der Oberfläche
liegt. Ein schwimmendes Larvizid hat den sehr großen
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Vorteil, daß es sich zu jeder Zeit in der unmittelbaren Umgebung der Larven befindet und das Wasser unterhalb dieser
Zone nicht wesentlich beeinträchtigt.
Übliche Larvizide wie DDT, gewisse Organophosphorverbindungen, Arsenpräparate usw. sind sehr gefährlich zu lagern und zu verteilen
und müssen mit großer Vorsicht verwendet werden, um eine übermässige Vergiftung des Wassers, d.h. bis zu dem Grade,
bei dem es für den Gebrauch durch Menschen, Vieh, Fische und andere erwünschte Seetiere und Vögel ungeeignet und gefährlich
würde, zu vermeiden. Pur larvizide Zwecke verwendete öle beseitigen
praktisch immer die Brauchbarkeit eines Teichs oder Wasserlaufs für Vieh und andere Tiere und Wassertiere während
des Gebrauchs und können daher nur in sehr begrenztem Umfange verwendet werden.
Wenn Larvizide entweder als Stäubemittel oder als öl unmittelbar
auf einem Gewässer ausgebreitet werden, unterliegen sie einer Verringerung der Wirksamkeit durch Abbau durch Hydrolyse,
Abbau durch chemischen Angriff von organischen Stoffen und einem möglichen Verlust als Tröpfchen auf Blättern, die das
Wasser bedecken.
Es 1st bekannt, Larvizide in Peststoffe wie Ton ( spezifisches
Gewicht 2,6), Polyvinylchlorid (spezifisches Gewicht 1,4) u. dgl. einzuarbeiten. In diesen Fällen sind die Pigmente lediglich
als Bindemittel oder Adsorptionsmittel wirksam. Sie behalten den Giftstoff einige Tage und verzögern die Freigabe
des Giftstoffs an das Wasser vielleicht drei oder vier Tage. Der Mechanismus der Freigabe des Wirkstoffs besteht aus der
Auslaugung durch das Wasser oder aus der allmählichen Entmischung des Bindemittel-Giftstoff-Gemisches im Wasser. In
einem anderen Fall werden Polystyrolperlen und Kugeln aus Polystyrolschaumstoff in flüssige Larvizide getaucht. Diese
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Trägerformen haben eine große Oberfläche und adsorbieren verhältnismäßig große Larvizidmengen, jedoch ist auch hier
der Mechanismus von mechanischer Natur, und der Giftstoff ist nicht langlebig.
Die Zeit, während der diese Behandlungen wirksam sind, ist selbst in stehendem Wasser sehr begrenzt. Gewöhnliche Larvizide,
die in den empfohlenen Konzentrationen in stehendes Wasser gesprüht werden, können etwa 6 bis 8 Wochen wirksam
sein. Ihre Wirksamkeit ist viel kürzer bei langsam fließendem Wasser, z.B. beim Wasser der typischen Bewässerungsgräben.
Die Verölung eines Teichs kann einige Monate wirksam sein. Die bekannten Larvizide haben zahlreiche Nachteile, die sämtlich
darauf beruhen, daß sie unter die Wasserzone, in der die Larven sich aufhalten, sinken und die Lebensdauer ihres Giftstoffs
zu kurz ist.
Die bevorzugten Giftstoffe, die in den elastomeren Massen gemäß
der Erfindung verwendet werden, erwiesen sich bereits als giftig für gewisse Organismen, die sich im Wasser vermehren
und im Wasser leben.
Gegenstand der Erfindung ist eine schwimmende larvizide EPDM-Kautschukmischung,
die besonders wirksam gegen die oben genannten Larven, aber in den zur Vernichtung der Larven geeigneten
Konzentrationen unschädlich für Fische und andere Tiere ist, und die im Vergleich zu bekannten Mitteln eine ungewöhn-
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lieh lange larvizide Wirkung hat.
lieh lange larvizide Wirkung hat.
Die vulkanisierten EPDM-Elastomeren, die einen larviziden organischen
Giftstoff in Lösung enthalten und so zusammengestellt und vulkanisiert sind, daß sie ein spezifisches Gewicht von
weniger als 1,0 haben und den Giftstoff mit geregelter Geschwindigkeit
freigeben, bilden eine einzigartige Klasse von Materialien, die den organischen Giftstoff in Molekülform mit
geregelten Geschwindigkeiten freizugeben vermögen, so daß es möglich ist, an der Oberfläche des behandelten Wassers die
niedrigsten letalen larviziden Konzentrationen des Giftstoffs über sehr lange Zeit aufrecht zu erhalten.
Die larviziden EPDM-Elastomerenmischungen gemäß der Erfindung
bestehen aus speziellen Kautschukmischungen, in denen sowohl die Konzentration des darin gelösten larviziden Gift-Stoffs
einerseits als auch der Anteil gewisser Arten von Mischungsbestandteilen und der Vulkanisationszustand andererseits
so aufeinander abgestimmt oder eingestellt werden, daß nach der Vulkanisation eine gummielastische Einbettmasse erhalten
wird, in der der organische Giftstoff bemerkenswert löslich und genügend beweglich bleibt, um zur Oberfläche der
Masse mit einer Geschwindigkeit zu diffundieren, mit der er von der Oberfläche entfernt wird und die begrenzt, niedrig und
für die vorgesehene larvizide Anwendung gewählt ist. Dieser Oberflächengiftstoff wird an die Umgebung, d.h. an das Wasser,
in Molekülform freigegeben.
Die molekulare Freigabe des Giftstoffs ist bei weitem das
wirksamste System im statistischem und biozidem Sinne. Bei den bekannten Verfahren werden die reinen oder lediglich
physikalisch verdünnten Formen von Giftstoffen, z.B. an Tongranulat absorbierte Giftstoffe, direkt angewendet. Ein großer
Teil des Wirkstoffs wird als Aggregat freigegeben, und
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statistisch ist die Aussicht einer direkten Berührung des Molekülaggregats mit dem zu bekämpfenden Schädling gering.
Durch viel niedrigere Konzentrationen des gleichen Giftstoffs, der Über längere Zeiten nach dem beschriebenen Mechanismus
freigegeben wird, wird der freigesetzte Giftstoff an der gewünschten Stelle in seiner wirksamsten und wirtschaftlichsten
Form angesetzt.
Die molekulare Freigabe in niedrigen Konmentrationen mit Hilfe
dieser larviziden EPDM-Kautschuke kann die Verwendung zahlreicher organischer Giftstoffe von bekannter hoher larvizider
Wirksamkeit ermöglichen, die jedoch bekanntlich hydrolisieren oder oxydieren oder zu schnell zerstört werden, um
für die gewünschte Zej.t wirksam zu sein. Der als Vorratsschicht dienende EPDM-Kautschuk hält den Giftstoff in Lösung
und schützt ihn gegen die Berührung mit Wasser bis nach der Freigabe, und während die larvizide Wirksamkeit des freigegebenen
Materials abklingt., wird der Giftstoff aus der Vorratsschicht
schnell erneuert, so daß die TorAzi'-ät des Gewässers über lange Zeit aufrecht erhalten wirdu
Wenn spezielle organische Phosphorthioate als Giftstoffe diesen elastomeren Mischungen zugesetzt werden, ist das
giftige Element im Wasser nur wenig löslich, aber im vulkanisierbaren -EPDM-Elas tomer en leicht löslich. Das aktive
giftige Mittel in der elastomeren Mischung löst sich stetig und allmählich, aber sehr langsam von der Oberfläche der
Mischung, wenn die Teilchen auf dem Wasser schwimmen. Die tatsächlichen Giftstoffe, die schließlich aus dem larviziden
EPDM-Elastomeren in das verseuchte Wasser gelöst werden,
sind nicht eindeutig identifiziert worden, jedoch wird angenommen,
daß sie mit den ursprünglich eingesetzten Giftstoffen identisch sind.
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Die larviziden EPDM-Kautschukmischungen werden vorzugsweise in vulkanisierter Form verwendet. Sie können je nach der vorgesehenen
Verwendung in den verschiedensten Formen und Gestalten hergestellt werden. Zu den bevorzugten Formen gehören
Granulat und Stäubemittel. Streifen, die auf dem Wasser schwimmen, können ebenfalls hergestellt und sogar verankert
werden, wenn die Strömung des Wassers mäßig ist. Das Granulat kann beispielsweise erheblich kleiner und leichter sein als
ein Getreidekorn. Diese Mischungen können nach üblichen Verfahren der Kautschukverarbeitung in jede Form gebracht werden.
In jseer dieser Formen sind die Mischungen verhältnismäßig
slöbsrr- ναό. ungiftig für Menschen und höhere Tierformen,,
währ-'Siid sls gelagert oder zum Verwendungsort transportiert
werden., mid sie bleiben für uneüliche Lagerzeit stabil und
/iirkss-^* IJüi diese Larvizide für den Gebrauch zn verteilens
werden ίΐΐ EPDM-Misebungen lediglich auf den Teich oder das
zoiisOlr;^ Gewässer geworfen. Da das Granulat zwar leicht,
«.'jo::"· f5S\; und kompakt ist, haben die Körner genügend Kraft.
vüü uvrj-2'L leichte Blätter zur Wasseroberfläche zu gelangen.
'r-liäi^stoffteilchen, z.B. aus Polystyrolschaumstoff, sind so
lciciit, claS sie selbst durch leichte Blätter vom Wasser ferngehalt.öii
oder vom Wind hinweggeblasen werden können. Das Granulat gemäß der Erfindung erfordert keine spezielle Vertei
lung im Wasser. Das Wasser nimmt den Giftstoff von der.naueeen
Oberfläche des schwimmenden Elastomeren allmählich auf und vergiftet seinerseits die Larven.
Die übliche Vernichtung von Moskitolarven basiert gewöhnlich
auf kurzzeitig angewendeten und somit massiven Dosierungen. Physiologische Zerstörung wird auch erreicht, wenn der Organisfflus längere Zeit niedrigeren Dosen ausgesetzt ist. Gemäß
der Erfindung können relativ kleinere Mengen des Wirkstoffs
wirksam im Wasser verwendet werden. Die Folge ist eine geringere Verunreinigung mit dem Giftstoff und eine geringere
Gefahr
für
Wassertiere. Ein Gewässer, das mit diesen schwimmenden Larviziden behandelt wird, kann wie immer für Fische
nnftoon j ο λ a ^
und Vieh brauchbar bleiben. In gewissen Fällen kann dieses Wasser unbedenklich für den Verbrauch durch den Menschen verwendet
werden, während es behandelt wird.
Die bevorzugte Klasse von Giftstoffen für diese larviziden
elastomeren Mischungen bilden die organischen Phosphorthioate. Die EPDM-Elastomeren werden zu speziellen Mischungen verarbeitet,
die so zusammengestellt sind, daß ihr spezifisches Gewicht unter 1 bleibt, so daß Granulat oder andere Teilchen
der Larvizide auf der Wasseroberfläche schwimmen und gleichzeitig den Giftstoff in geregelter Weise an das Wasser freigeben.
Die Mischungen gemäß der Erfindung unterscheiden sich von den Larviziden aus EPDM-Elastomeren und Giftstoffen, die
in der deutschen Patentschrift (Patentanmel-
dung P 19 52 959-0) der Anmelderin beschrieben werden, darin,
daß sie ein spezifisches Gewicht unter 1,0 haben und auf dem Wasser schwimmen. Sie unterscheiden sich ferner von den Präparaten
dieses Patents darin, daß sie nur 2 bis 8 Teile Ruß pro 100 Gew.-Teile EPDM-Elastomeres enthalten.
Unvulkanisierte EPDM-Elastomere, die das organische Phosphorthioat
als Giftstoff enthalten, haben eine gewisse Wirkung als Larvizide, jedoch wird angenommen, daß die vulkanisierte
Form der gleichen Mischungen erheblich wirksamer ist als die unvulkanisierte Form. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
der Giftstoff.durch die Vulkanisation fester an die elastomere
Einbettmasse gebunden ist, so daß die Abgabe des Giftstoffs an das Gewässer allmählich und stetig 1st. Diese Feststellung
beruht auf Untersuchungen zur Ermittlung der Zeit« die erforderlich ist, um eine gegebene Zahl von Moskitolarven
in gleichen Wassermengen mit gleichen ßewichtsmengen verschiedener
elastomerer Mischungen im vulkanisierten und unvulkanisierten Zustand zu töten.
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Die lang anhaltende larvizide Wirkung, die durch diese larviziden
EPDM-Kautschukmischungen erzielt wird, ist die Folge des physikalischen Mechanismus des Löslichkeitsgleichgewichts.
Aus diesem Grunde ist es wichtig, das EPDM-Grundelastomere
so zu wählen oder herzustellen, daß der Giftstoff tatsächlich darin löslich ist. Nach der Theorie des Löslichkeitsgleichgewichts
nimmt das Wasser, das mit dem Elastomeren in Berührung ist, allmählich die Giftstoffmoleküle an der
Kautschuk-Wasser-Grenzfläche auf und hebt hierbei das Gleichgewicht
der molekularen Dispersion des Giftstoffs im gesamten Innern der Elastomerenmischung auf, wodurch eine Wanderung
von weiteren Giftstoffmolekülen an die Oberfläche oder Wasser-Grenzfläche zur erneuten Einstellung der Gleichgewichtslös«
lichkeit verursacht wird. Dieser Prozess setzt sich fort;,
bis der Giftstoff im wesentlichen erschöpft ist. Andererseits können die Giftstoffe auf Grund ihrer geringen T.^lichkeit
in Wasser aus dem EPDM-Elastomeren nicht mi+·- --hwindigkeit
erschöpft werden, die größer ist als usions-
und Auflösungsgeschwindigkeit. Es wurde gefunden, aaß in einem gegebenen verseuchten Gewässer annehmbare Mengen dieser
EPDM-Elastomeren larviziden Schutz für einen Zeitraum von wenigstens einigen Monaten gewähren können, während die Schutzdauer
nur nach Tagen gemessen werden kann, wenn die gleichen Giftstoffe nach den bekannten Methoden direkt im Wasser verteilt
werden. Durch Prostwetter werden Larven abgetötet, jedoch haben tiefe Temperaturen als solche keinen Einfluß auf
die Wirksamkeit dieser Präparate, so daß die gewünschte iapvizlde Wirkung sich wieder einstellt, wenn das Wetter wieder
warm wird und das Problem wieder auftritt.
Die larviziden EPDM-Kautschukmischungen können zu mäßigen Preisen hergestellt und verkauft werden. Sie können selbst
von den unerfahrensten und unwissensten Personen leicht und einfach angewendet werden. Der Gebraucher selbst braucht
selbst keinerlei Vermischung vorzunehmen» Diese Präparate
sind daher von außerordentlichem Wert In primitiven oder
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unterentwickelten Gebieten, wo ein Schutz in hohem Maße erforderlich
ist und die technischen Fähigkeiten der Benutzer gering sind.
Als Elastomere eignen sich für die Zwecke der Erfindung die festen kunststoffartigen Interpolymaren von Äthylen mit einem
höheren α-Olefin und einem geringeren Anteil eines unkonjugierten
Diolefins. Diese Interpolymers!! zeichnen sieh durch
höheres Molekulargewicht, geringe üngesättigtaaifc und mäßige
Reaktionsfähigkeit (Vulkanisation" oder Yernetsnsg) mit Schwefei
zur Bildung eirss ©lastischen Produkts^ Diese als Ithylen-Propyl^n~Dien-Pol7'vr:^Hi
bekannten 2r/;--ü~jp2°lyai<&'jmi werden beispielsv·
ν···; i~ ic ' ■,.' - rtiGtntseii^if*::"--: 2 953 £'^G imn 3 OCO
beschri»· ..:.;.·. - . Si: am be£-7:-s::. ;.■-.'.:■ λώιϊθιλ Bsijpisle dieser
Interpol^··.-■'-. ~ '. ...:">';„.^.:-"λ ""/-";'■ Π^Γ/Ι^η. Έτν
Bevorzugt als Interpoiymei=s vor J'\r;-\. I:.-...
und nicht konjugierten Diolefine^ für· Ji-,; ^Γν,-^^ΐ^::.^^:
larviziden Präparate sind die festen^ plas ti sollen* kautschukartigen
Interpolymeren, die den Produkten ähnlich sind, die
in den USA-Patentschrift en 2 935 ^80 und J>
000 866 beschrieben werden. Hierzu gehören beispielsweise Interpolymere von
Äthylen und einem höheren α-Olefin., die beide endständig ungesättigt
sind, und einem Diolefin, in dem die Doppelbindungen durch mehr als zwei C-Atome getrennt sind,und in dem wenigstens
eine der Doppelbindungen endständig ist. Diese Materialien sind kautschukartige Polymere von Äthylen, wenigstens einem
gegenüber Äthylen höheren a-01efinder Struktur R-CH=CH2, in
der R ein C^-Cg-Alkylrest ist, und einem nicht konjugierten
Diolefin mit 5 bis 22 C-Atomen in gerader Kette, verzweigter Kette oder cyclischer Kette. Representative α-Olefine sind
Propylen, Buten-1, Penten-1 und Oetadeeen-1. Als a-01efin wird
vorzugsweise Propylen und als Diolefin vorzugsweise 1,4-Hexadien
verwendet.
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Die kautschukartigen Interpolymeren enthalten im allgemeinen
wenigstens 20 Gew.-$, vorzugsweise nicht mehr als "Jk,5 Gew.-%
Monomereinheiten des Äthylens, 25 bis 79*5 Gew.-^ Monomereinheiten
des höheren a-01efins und 0,5 bis nicht mehr als
10 Gew.-% Monomereinheiten des Diolefins. Verfahren zur Herstellung
der Interpolymeren sind bekannt und werden im Rahmen der Erfindung nicht beansprucht. Diese Interpolymeren können
unter Verwendung von Katalysatoren hergestellt werden, die als Koordinationskatalysatoren bekannt sind, die aus zwei
verschiedenen Typen von Komponenten hergestellt werden, nähmlich erstens aus Verbindungen von Übergangsschwermetallen der
Gruppen IV, V. und VI, beginnend mit Titan, Vanadin und Chrom, und zweitens aus metallorganischen Verbindungen, Hydriden und
freien Metallen der Gruppen I, II und III. Die Verbindungen des ersten Typs sind vorzugsweise Halogenide, Oxyhalogenide und
Alkoholate, wobei Titan und Vanadin als Metalle bevorzugt werden. Die Metalle der zweiten Komponente sind vorzugsweise
Lithium, Natrium, Magnesium und Aluminium, und die organischen Teile sind vorzugsweise Alkylreste. In den metallorganischen
Verbindungen können die Valenzen des Metalls teilweise durch Halogen oder Alkoxy abgesättigt sein, wenn wenigstens eine
Bindung das Metall mit einem organischen Rest verbindet.
Diese Katalysatoren müssen unter vollkommenen Ausschluß von Wasser oder Sauerstoff verwendet werden. Bevorzugt als Lösungsmittel,
in denen sie verwendet werden, werden gesättigte aliphatische und hydroaromatische Kohlenwasserstoffe und nichtreaktionsfähige Halogenverbindungen wie Tetrachloräthylen.
Die Polymerisationen werden normalerweise bei gewöhnlichen Temperaturen und Drücken durchgeführt.
Als Giftstoffe, die als Mischungsbestandteile in den oben beschriebenen
Elastomeren verwendet werden, werden organische Phosphorthioatterbindungen bevorzugt, die a) für Larven von
Moskitos, Mücken und anderen Organismen giftig, b) in den EPDM-Elastomeren löslich und c) in Wasser wenig löslich sind,
Typische Verbindungen sind die Phenylphosphorthioate der allgemeinen Formel
(RO)2 P - 0-/"Vs -^~\o - P (OR)2
in der R ein Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen ist. Das Haupterfordernis
für den Giftstoff ist die Anwesenheit wenigstens einer Phosphorthioatgruppe
1!
Representative Materialien dieser Art sind 0,O-Dimethyl-O-^f-(methylthio)-m-tolyl_J7phosphorthioat (Handelsbezeichnung
"Baytex"), 0,0-Diäthyl-0(3,5,6-trlchlor-2-pyridyl)phosphorthioat (Handelsbezeichnung "Dursban"), 0,0-Dimethyl-O-diäthylmercaptosuccinat-phosphorthioat (Handelsbezeichnung "Malathion"),
0,0-Diäthyl-O-phenylmethyl-sulfinylphosphorthioat, Tributylphosphorthioat, 0,0,0 *, 0'-Tetramethyl-O,Q1-thiodi-p-phenylenphosphorthioat (Handelsbezeichnung "Abate") und andere von ähnlicher Konfiguration.
Je nach der Löslichkeit des Giftstoffs im Elastomeren kann die
Konzentration dieser Giftstoffe in den larviziden Kautschukmischungen zwischen 3,0 und etwa 20,0 Teilen pro 100 Teile des
Elastomeren variieren. Die bevorzugte Konzentafcion ist die
maximale Menge, die sich im EPDM-Elastomeren zu lösen vermag, Jedoch können auch höhere Mengen wirksam verwendet werden, da
die Wirkung des Zusatzstoffs auf die physikalischen Eigenschaften des EPDM-Elastomeren für diesen Zweok gewöhnlich unwichtig
ist.
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Die üblichen Verfahren und Vorrichtungen für die Herstellung von Kautschukmischungen sind auch für die Herstellung
der Mischungen gemäss der Erfindung geeignet. Besondere
Vorsichtsmassnahmen bei der Herstellung oder
Spezialapparaturen sind nicht erforderlich. Einige der wirksamsten Giftstoffzusätze haben die Form von Pulvern,
die im EPDM-Elastomeren ebenso wie andere trockene Mischungsbestandteile
dispergiert werden. Andere Giftstoffe sind z.Zt. im Handel in Form von ölen erhältlich, und diese öle sind
in einem gewissen Umfange auch als Verarbeitungshllfstoffe
bei der Herstellung der Mischungen wirksam.
Russ, Zinkoxyd, Gleitmittel, Schwefel und Schwefelbeschleuniger,
die als Pigmente für die Herstellung von Kautschukmischungen bekannt sind, bewirken eine Verringertmg
der Diffusionsgeschwindigkeit der in der vulkanisierten Einbettmasse gelösten organischen Phosphorthioace. Bevorzugt
als Beschleuniger werden die Benzothiozyldisulfide und
Thiuramdisulfide. Mit einem Verhältnis von Benzothiozyl-
* 1 *5 disulfidi Schwefel:Thiuramdisulfid von o, 5:Ij 5/ werden Vulkanisate
mit der geeigneten Beschaffenheit erhalten. Bevorzugt als Ruße werden die Typen mit feiner Struktur, z.B.
ISAF, HAF, SAF und MPC, um eine ausreichend niedrige Freigabegeschwindigkeit
des Giftstoffs aus dem EPDM-Grundmaterial
zu erreichen. Die weniger strukturierten Ruße, z.B» HMF, SRF und MT können verwendet werden, müssen jedoch in
höheren Mengen zugesetzt werden, um die gewünschte Freigabegeschwindigkeit für das Larvizid zu erreichen. Bevorzugt
für die Einstellung der Geschwindigkeit, mit der das Larvizid vom EPDM-Grundmaterlal diffundiert, werden Ruße
mit einer ölabsorption von etwa 75 l/loo kg oder mehr und
Teilchengrössen im Bereich von Io bis 4o my. 9t»>
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Typische bevorzugte Ruße sind nachstehend genannt:
Rußtyp
Teilchengrüsse
rau
Öladsorption, l/loo kg
SAF
ISAF
EPC
FF
FEF
HMF
11-19 20-25
359 4o-48 49-60
ca. | 125 | 3 |
ca. | 92 | 1 |
ca. | 79, | 4 |
ca. | 75, | |
ca. | 53, | |
Typisch ist die folgende Zusammensetzung für Kombinationen 5 von EPDM mit einem spezifischen Gewicht unter l,o:
A'thylen-Propylen-Dien-Terpolymeres
Zinkoxyd Stearinsäure Benzothiazyldisulfid
Schwefel Tetramethylthiuramdisulfid Ruß
Paraffinöl Larvizid
Gew.-Teile
loo, ο
2, ο
2, ο
0,0~2f0 0,072-0,45 1,25-1,65
1,30-1,60
.2,0-8,0
13,0-24,0
3,0-20,0
Bei den höheren Anteilen an Ruß (5,0 bis 8,0 Teile pro loo Teile Elastomeres) ist die Geschwindigkeit der Freigabe
des Larvizids aus dem Kautschuk niedriger. Niedrigere
Rußgehalte (2,0 bis 4,5 Teile pro loo Teile Kautschuk) sind zweckinässig, lienn eine schnellere Freigabe bei frühzeitiger
schneller Abtötung gewünscht wird, jedoch ist hierbei die Gesamtzeit, in der das Larvizid freigegeben
wird, d.h. die gesamte Wirkungsdauer, kurzer.
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- ιέ -
Produkte der oben genannten Zusammensetzung können durch
Mischen auf dem Walzenmischer und im Banbury-Mischer hergestellt werden. Bevorzugt wird die folgende Reihenfolge
der Zugabe der Bestandteile: Terpolyrneres, Ruß, Zinkoxyd, Stearinsäure, Paraffinöl, Larvizid, Schwefel und Beschleuniger.
Die Mischung wird bei 49 bis 66°C geknetet,
und die Rohmischung kann zu Stäben stranggepresst, 4o bis βο Minuten bei l49°C vulkanisiert und granuliert werden. Es
ist auch möglich, die Mischung zu Folien oder Platten zu verarbeiten, zu vulkanisieren und dann in Scheiben oder
anderen Formen der gewünschten Grosse zu schneiden oder zu einem feinen oder groben Staub oder Pulver zu mahlen.
Die Regelung der Vulkanisationstemperatur und -zeit ist wichtig für den Erfolg der Erfindung. Durch Vulkanisation-en
über 154OC und Vulkanisationszeiten von mehr als 60 Minuten
wird eine festere Einbettmasse gebildet. Die Freigabe des Giftstoffs geschieht hierbei zu langsam, um wirksam zu
sein. Durch Vulkanisation bei einer Temperatur unter und/oder für eine Zeit von/^o Minuten wird eine lockere
Einbettmasse gebildet, die den Giftstoff zu schnell abgeben kann, wodurch die Lebensdauer des Larvizids auf eine Zeit
verkürzt wird, die bereits durch bekannte Materialien und Verfahren erreichbar ist.
Durch Veränderung der Konzentration und des Typs des verwendeten Rußes und der Vulkanisationsbedingungen ist es für
den Fachmann möglich, jede gewünschte Freigabegeschwindigkeit mit einer gegebenen Giftstoffkonzentration innerhalb
eines weiten Bereichs einzustellen. Es ist möglich, den Ruß wegzulassen und die Vulkanisationszeit stark zu verlängern
und hierdurch eine langfristige Freigabe des Giftstoffs
bei einer gewissen Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften zu erreichen.
009827/2003
Eine der einfachsten Formen der Verwendung dieser Produkte besteht darin, sie in Form von Granulat oder Stücken regellos
in Teiche, Gräben, Abwasserkanäle, Faulbehälter, Sümpfe und Moore oder andere Gewässer zu streuen, an deren Oberfläche
sie schwimmen. Die tatsächliche Verteilung des Granulats oder der Stücke ist unwichtig, da die Wirksamkeit
von der Löslichkeit im Wasser abhängt. Eine weitere einfache Anwendungsform besteht darin, diese Produkte zu Streifen oder
Bändern zu schneiden und sie auf die Oberfläche von Be-Wässerungsgräben zu legen. Dies ist sehr vorteilhaft, tfenn
die Strömung oder Bewegung des Wassers gering ist. Insektenlarven sind gewöhnlich kein ernstes Problem in fliessenden
Gewässern . . Wenn jedoch eine Fläche, z.B. ein Bewässerungsgraben mit vorübergehender Strömung geschützt werden soll,
ist ein schwimmender Giftstoff in Form eines Bandes sehr
wirksam.
Die folgenden Gemische werden durch Einkneten von Pigmenten und Larviziden in ein handels-übliches EPDM-Terpolymeres
hergestellt, das 65 Mol-# Äthylen und 1,5 Mol-$ 1,4-Hexadien
enthält und als verdünnte Lösung eine Viskosität von 2,3 hat. Der Kautschuk wird auf dem Walzenmischer zum Fell
ausgewalzt, worauf die Pigmente in der Reihenfolge Ruß, Zinkoxyd, Stearinsäure, Paraffinöl, Larvizid, Schwefel und Beschleuniger
zugesetzt werden. Die Mischung wird 4 Minuten bei 49°C geknetet, worauf die Insektizide eingeknetet
werden und der Kautschuk dann als Fell von o,2 om Dicke abgenommen wird.
009827/2003
Gew.-Teile | |
EPDM-Terpolymeres | loo |
Zinkoxyd | 2,o |
Stearinsäure | l,o |
Benzothiazyldisulfid | o,5 |
Schwefel | 1,5 |
Tetramethylthiuramdisulfid | 1,5 |
Ruß (ISAF) | 5,0 |
Paraffinöl | 22,o |
Larvizid | unterschiedlich |
Scheibenförmige Stücke von 2 ram Dicke und 6 mm Durchmesser wurden aus den Platten geschnitten. 2o Larven von Culex
pipiens pipiens L. der zweiten Erscheinungsform aus einer gegen DDT (Dichlordiphenyltrichloräthan) und gegen Malathion
(0,0-Dimethylphosphorthioat oder Diäthylmercaptosuccinat)
resistenten Kolonie werden in ein offenes 0,9 1-Mason-Gefäss
gegeben, das 800 ml destilliertes Wasser enthält. Um die Larven am Leben zu halten, wird organisches Material zugesetzt.
Die Gefässe werden zur Stabilisierung des Inhalts 24 Stunden stehengelassen, worauf jeweils 1 Korn des Larvizids
in ein Gefäss gegeben wird. Ein Vergleichsversuch wird mit
EPDM-Kautschuk durchgeführt, der alle Bestandteile mit
Ausnahme des Larvizids enthält. Alle Körner haben ein spezifisches Gewicht von weniger als l,o und schwimmen. Die
Versuche werden dreifach durchgeführt, wobei die Durch-
2b schnittsergebnisse angegeben sind. Notierung der Mortalität
der Larven und Ergänzung des verdunsteten Wassers erfolgen nach 0,24, 48 und 72 Stunden. Die Scheiben werden entfernt
und nach jedem 72-stUndigen Test 24 Stunden getrocknet. Vor jedem Test werden die Gefässe mit Aceton gespült, in einem
00982 7/2003
Waschmittel und Wasser 10 Minuten bei 85°C gewaschen, mit
Leitungswasser 5 Minuten gespült und abschliessend 1 Minute mit destilliertem Wasser gespült.
Versuch Nr. |
Larvizid | Larvizid- menge, Teile/100 Teile EPDM |
Jo Mortalität/ Nr. der Ein wirkungsperiode |
1 | kein Larvizid (Vergleichsversuch) |
0 | 0 |
2 | Octachlor-2,3,3a,4,7, 7a-hexahydro-4,7- metlianinden (Chlordan) a |
5,7 | 0/1 0/2 0/3 20/4 0/5 bis 10 |
3 | 0,0,0',0'-Tetramethyl 0,0'-thiodi-p-phenylen- phosphorthioat (Abate) |
5,7 | 100/1 bis 22 |
4 | 0,0,0',0'-Tetramethyl | 7,0 | 100/1 bis 22 |
10 5
,,,y 0,0' -thiodi-p-phenyler·.
pho sphorthioat
0,0,0',0!-Tetramethyl
0,0'-thiodi-p-phenylenphosphorthioat
100/1
Das Produkt gemäss'der Erfindung ist das einzige Präparat, das
100 % der Larven in 22 EinwirkungsPerioden von je 72 Stunden,
zwischen denen" jeweils eine Trockehperiode von 24 Stunden lag, abtötete. Die zu lOO^iger Abtötung erforderliche Zeit
wurde bei den späteren Wasserwechseln kürzer.
Wenn das bekannte Larvizid "Chlordane" (Versuch 2) anstelle
des Larvizids "Abate" (Versuche 3, 4 und 5) in der
schwimmenden EPDM-Komb!nation gemäss der Erfindung verwendet
wird, ist das Produkt unwirksam. Bei Versuch 2 werden keine Larven bei den ersten drei Wasserwechseln getötet. Beim
vierten Wechsel werden nur 2o% und bei jedem weiteren Wechsel
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- 2ο -
von 5 bis Io keine Larven getötet. Viele übliche- Larvizide
werden in Gewässer oder Wasserläufe so eingebracht,dass sie im allgemeinen auf den Boden sinken. Diese Art der Anwendung
erfordert eine hohe Dosis des Giftstoffs für das zu behandelnde Wasservolumen. Das Larvizid gemäss der Erfindung
wird in einer Form angewendet, die an oder in der Nähe der Wasseroberfläche schwimmt, wobei der Giftstoff nur
auf die Oberfläche und bis zu einer unwesentlichen Tiefe unter der Oberfläche verteilt wird. Da die Larven, um leben
zu können, sich in den behandelten Teil des V/assers der Oberfläche begeben müssen, kommen zwangsläufig letale
Konzentrationen des Larvizids auf sie zur Einwirkung, wenn sie zur Oberfläche steigen.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt mit dem Unterschied, dass anstelle van EPDM-Kautschuk von
niedrigem spezifischem Gewicht (0,85 bis 0,88) ein Polychloropren, das ein hohes spezifisches Gewicht von 1,23 hat
(Versuch 7) und ein Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (2o:8o),
der ein spezifisches Gewicht von 1,25 hat (Versuch 8), verwendet werden. Die Scheiben dieser Produkte sinken im
Wasser zu Boden.
Versuch Larvizid Larvizid- £ Mortalität/
Nr. menge, ITr. der Ein-
Teile/100 Wirkungsperiode
Teile EPDM
7 0,0,0»,O1 -Tetramethyl 3,4 15/I
Ο,θ'-thiodi-p- 4o/2
phenylenphosphor- 0/j5 thioat 15/4
0/5 bis 10
8 dto. 5,1 0/1 bis 10
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Wenn der wirksame Giftstoff der schwimmenden Präparate ge-
θΙώθώι
mäss Beispiel 1 Elastomeren zugemischt wird, das ein spezifisches Gewicht von mehr als 1,0 und ähnliche Preigabeceschwindigkeit des Giftstoffs hat, ist die Wirksamkeit gegen Larven an der Oberfläche und unmittelbar unter der 5 Oberfläche des Wassers geringer oder nicht, vorhanden.
mäss Beispiel 1 Elastomeren zugemischt wird, das ein spezifisches Gewicht von mehr als 1,0 und ähnliche Preigabeceschwindigkeit des Giftstoffs hat, ist die Wirksamkeit gegen Larven an der Oberfläche und unmittelbar unter der 5 Oberfläche des Wassers geringer oder nicht, vorhanden.
Dor in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird mit dem Larvizid
von Versuch K wiederholt. Mit dem Präparat werden 26 vollständige
Wasserwechsel vorgenommen, wonach es die Larven immer noch zu 100 $ abtötet, worauf die Versuche abgebrochen
v/erden.
15 g handelsüblicher Polystyrol-Schaumstoff werden eine Woche in dem flüssigen Larvizid "Abate" gehalten. In dieser
Zeit nimmt der Schaumstoff durch Adsorption mehr als das Doppelte seines Eigengewichts an Larvizid (32,5 g) auf.
Wenn der behandelte Schaumstoff in Wasser gelegt wird, schwimmt er, aber das Larvizid wird in zwei Wochen fast vollständig
freigegeben. In Abständen von 24 Stunden werden 2o der in Beispiel 1 genannten Larven von Culex pipiens
pipiens L zugesetzt. Jeweils eine 100 $ige Abtötung der Larven wird für eine Dauer von 14 Tagen festgestellt. Anschliessend
fällt die Mortalität bis zum 28. Tag auf 0.
15 g der Scheiben mit der Zusammensetzung gemäss Versuch
von Beispiel 1, Jedoch mit einem Durchmesser von 3*2 mm
und einer Dicke von 0,8 mm werden in zehn Fäq^r von je 208
Passungsvermögen gegeben, die 57*9* 75*7* 113*5* 151*4· und
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~ 22 -
l89 1 Wasser enthalten. Diese Fässer werden stehengelassen,
um Auffangtonnen für Regenwasser zu simulieren, wie sie in vielen Teilen der Welt verwendet werden. Je 2o Larven
der in Beispiel 1 beschriebenen Art werden in jede Tonne in wöchentlichen Abständen gegeben und nach einer· Aufenthaltszeit
von 12 und 24 Stunden im Wasser beobachtet. Nach 18 Wochen werden die Larven immer noch zu loo # innerhalb
von 24 Stunden abgetötet. Nach 16 Wochen wird die Konzentration
des Larvizids im Wasser ermittelt. In allen Io Tonnen wird weniger als 1 Teil Larvizid pro Million Teile Wasser
festgestellt. Das Wasser kann somit unbedenklich gebraucht werden.
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Claims (7)
1. Larvizide EPDM-Kautschukmischung , bestehend aus einem elastomeren Grundmaterial, das in Lösung eine geringe
Menge eines Giftstoffs enthält, der im Elastomeren leichtlöslich, aber in V/asser nur wenig löslich ist.
2. Larvizide EPDM-Kautschukmischung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Phosphorthicatverbindung als Giftstoff enthält.
;5. Larvizide EPDM-Kautschukmischung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass sie O,Q,O',O1(Tetramethyl)-0,0'-dithio-p-phenylen-phosphorthioat,'0,O-Diäthyl-0-
phenylmethylsulfinylphosphorthioat, 0,0-Diäthyl-0- (3>, 5,5-trichlor-2-pyridyl)-phosphorthioat,
0,0-Dimethyl-O-diathylmercaptosuccinat-phosphorthioat
oder 0,O-Dimethi-rl-C—
£~k-(methylthio)-m-tolyl7-phosphorthioat als Giftstoff
enthält.
4. Larvizide EPBM-Kautschukmischung nach Anspruch 1, bestehend
aus einem EPDM-Slastomeren, das in Lösung pro
100 Teile des Elastomeren 3,0 bis 12,0 Teile eines Alkoxy- f
phosphorthioats, das die Gruppe
!I
(RO)2-P-O-
enthält, in der R ein Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen ist,
als Giftstoff enthält.
5. Larvizide EPDM-Kautschukrnischungen n.irtli Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das S?D.V.-Elastomere sich
im vulkanisierten Zustand befindet.
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ät
6, Larvizide EPDM-Elastoraerenmischung mit einem spezifischem
Gewicht von weniger als l,o bei 25°C, enthaltend ein vulkanisiertes elastomeres Grundmaterial, das ein
EPDM-Elastomeres enthält, pro loo Gew.-Teile dieses Elastomeren im Grundmaterial etwa 5,0 bis 2o,o Gew.-Teile
eines organischen Phosphorthioats als Giftstoff, der im Grundmaterial gelöst ist, und ο bis etwa 7 Gew.-Teile
Ruß pro loo Gew.-Teile des Elastomeren, wobei das Grundmaterial 4o bis 60 Minuten bei I3Ö bis 149°C vulkanisiert
worden ist und der Anteil des Rußes im angegebenen Bereich so gewählt ist, dass eine gewünschte Freigabegeschindigkeit
des Giftstoffs aus der larviziden Elastomerenmischung an die Umgebung erhalten wird.
7. Verwendung der larviziden EPDM-Kautschukmischungen nach
Ansprüchen 1 bis 6, zur Vernichtung von krankheitsübertragenden Organismen, die sich im Wasser vermehren und im
Wasser leben.
009827/2003
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