DE19547656A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten

Info

Publication number
DE19547656A1
DE19547656A1 DE1995147656 DE19547656A DE19547656A1 DE 19547656 A1 DE19547656 A1 DE 19547656A1 DE 1995147656 DE1995147656 DE 1995147656 DE 19547656 A DE19547656 A DE 19547656A DE 19547656 A1 DE19547656 A1 DE 19547656A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
measuring
bacteria
oxygen
organic substance
reactor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1995147656
Other languages
English (en)
Inventor
Albrecht Dr Vogel
Dieter Dr Binz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ABB Research Ltd Switzerland
Original Assignee
ABB Research Ltd Switzerland
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ABB Research Ltd Switzerland filed Critical ABB Research Ltd Switzerland
Priority to DE1995147656 priority Critical patent/DE19547656A1/de
Publication of DE19547656A1 publication Critical patent/DE19547656A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N33/00Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
    • G01N33/18Water
    • G01N33/186Water using one or more living organisms, e.g. a fish
    • G01N33/1866Water using one or more living organisms, e.g. a fish using microorganisms
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N33/00Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
    • G01N33/18Water
    • G01N33/1806Biological oxygen demand [BOD] or chemical oxygen demand [COD]

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht auf eine Meßvorrichtung und ein Verfahren zur Ermittlung des biologischen Sauerstoffbedarfs und der Zusammensetzung von Flüssigkeiten, insbe­ sondere von Abwässern gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 6.
Die in Flüssigkeiten, insbesondere in Abwässern enthaltenen organischen Substan­ zen können mit Hilfe von Mikroorganismen abgebaut werden. Bei diesem aeroben Prozeß wird Sauerstoff verbraucht. Der biologische Sauerstoffbedarf kurz auch BSB genannt, ist eine die Qualität des Abwassers kennzeichnende Größe. Sie gibt den Gehalt an organischen Substanzen im Wasser an, die biologisch abbaubar sind. Der BSB ist definiert als die Menge an Sauerstoff, welche von Mikroorganismen benötigt wird, um die im Wasser enthaltenen organischen Substanzen oxidativ abzubauen. Bei diesem aeroben Prozeß wird nicht nur Sauerstoff verbraucht, sondern es wird auch eine hierzu proportionale Menge an Biomasse und Wärme erzeugt.
Neben den organischen Substanzen können im Abwasser auch toxische Bestandteile enthalten sein. Durch diese Bestandteile wird die Atmungsaktivität der Mikroorganis­ men reduziert oder sie werden hierdurch vollständig abgetötet. Bei einer reduzierten Atmungsaktivität der Mikroorganismen wird weniger Sauerstoff verbraucht und damit eine geringere Menge an biologisch abbaubaren Substanzen angezeigt als tatsäch­ lich vorhanden ist. Ein ähnlicher Effekt tritt auf, wenn den Bakterien über längere Zeit Abwasser mit der gleichen Zusammensetzung zugeführt wird. Die Bakterien sind dann an die Abwasserzusammensetzung adaptiert und nicht in der Lage, neu hinzu­ kommende organische Substanzen schnell umzusetzen.
Zur Bestimmung des biologischen Sauerstoffbedarfs sind Meßvorrichtungen bekannt, die einen Bioreaktor aufweisen in dem Mikroorganismen in Form von Bakterien ge­ halten werden. Zur Bestimmung des biologischen Sauerstoffbedarfs wird eine be­ stimmte Menge des zu untersuchenden Abwassers in diesen Bioreaktor eingeleitet. Während die Bakterien die organischen Substanzen im Abwasser abbauen wird Sau­ erstoff verbraucht. Dieser Sauerstoffverbrauch wird von einer Sauerstoffelektrode er­ faßt und dient als Maß für die Menge der im Abwasser enthaltenen biologisch abbau­ baren Substanzen. Toxische Stoffe werden mit dieser Vorrichtung nicht erkannt. Die Überprüfung ist zudem sehr zeitaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem die Zusammensetzung von Abwässern und deren biologischer Sauerstoffbedarf exakter als bisher ermittelt werden kann, sowie eine Vorrichtung zu schaffen, mit der dieses Verfahren schnell und zuverlässig durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 6 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können nacheinander alle in einer Flüssig­ keit beispielsweise in Abwasser enthaltenen organischen Substanzen ermittelt wer­ den. Zusätzlich kann mit diesem Verfahren der biologische Sauerstoffbedarf des Ab­ wassers exakter als bisher bestimmt werden. Ferner kann mit dem Verfahren festge­ stellt werden, ob in dem Abwasser toxische Stoffe enthalten sind, und ob durch diese das Untersuchungsergebnis verfälscht wird.
Weitere erfinderische Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von schematischen Zeichnungen näher er­ läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung,
Fig. 2 einen Meßreaktor der Meßvorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Variante des in Fig. 2 gezeigten Meßreaktors.
Fig. 1 zeigt eine Meßvorrichtung 1, die drei in Reihe geschaltete Meßreaktoren 2, 3 und 4, einen Behälter 5 für einer Pufferlösung 6 sowie eine Belüftungseinrichtung 7 aufweist. Die Anzahl der verwendeten Meßreaktoren 2, 3 und 4 ist nicht auf drei be­ schränkt. Sie kann bei Bedarf auch beliebig erhöht werden. Die Meßreaktoren 2, 3, 4 sind zum Weiterleiten von Flüssigkeiten 6, 7 und 10 über Leitungen 2L, 3L mitein­ ander verbunden. Der letzte Meßreaktor 4 der Reihe weist eine Abflußleitung 4A auf, während der erste Meßreaktor 2 der Reihe mit einer Zuleitung 2Z versehen ist, in die eine Pumpe 2P eingebaut ist. Die Zuleitung 2Z ist an den Behälter 5 angeschlossen, der die Pufferlösung 6 enthält. Diese besteht bei dem hier dargestellten Ausführungs­ beispiel aus reinem Wasser. Es kann jedoch auch eine andere hierfür geeignete Flüssigkeit verwendet werden. Die Zuleitung 2Z mündet in die Belüftungseinrichtung 7. Dieser ist über eine Leitung 7L, in die ein Ventil 7V eingebaut ist, eine Standardlö­ sung 9 oder Abwasser 10 zuführbar. Die Standardlösung 9 enthält bei dem hier dar­ gestellten Ausführungsbeispiel organische Substanzen F, G und L. Die verwendeten Meßreaktoren 2, 3 und 4 weisen Signalausgänge 25, 35 und 45 auf, die über elektri­ sche Leitungen 20, 30 und 40 an einen Prozeßrechner 50 mit Anzeigevorrichtung (hier nicht dargestellt) angeschlossen sind. Mit Hilfe der Meßreaktoren 2, 3 und 4 sollen der biologische Sauerstoffbedarf und die Bestandteile des Abwassers 10 exakt bestimmt werden. Die Meßreaktoren 2, 3 und 4 sind so ausgebildet, daß mit ihnen entweder der Sauerstoff gemessen wird, der bei aeroben Prozessen verbraucht wird, oder die Menge an Wärme erfaßt wird, die bei solchen Prozessen erzeugt wird.
Fig. 2 zeigt einen Meßreaktor 2, bei dem die Bakterien (hier nicht dargestellt) auf ei­ ner Membran 55 immobilisiert sind. Darunter ist eine Sauerstoffelektrode 56 ange­ ordnet, die den Sauerstoffverbrauch während der oxidativen Umsetzung organischer Substanzen erfaßt. Wird der verbrauchte Sauerstoff gemessen, so sind alle zu der Meßvorrichtung 1 gehörenden Meßreaktor 2. 3 und 4 in dieser Weise ausgebildet.
An Stelle des verbrauchten Sauerstoffs kann auch die Menge der Wärme gemessen werden, die bei der oxidativen Umsetzung einer organischen Substanz (hier nicht dargestellt) erzeugt wird. In diesem Fall sind die Meßreaktor 2, 3, 4 so ausgebildet wie der in Fig. 3 dargestellte Meßreaktor 2. Im Inneren dieses Meßreaktors 2 ist ein Wärmeflußsensor 60 angeordnet. Dieser weist eine Thermosäule (hier nicht darge­ stellt) auf. Auf der ersten Oberfläche des Wärmeflußsensors 60 ist eine Beschichtung 60B in Form von immobilisierten Bakterien angeordnet. Die Wärme, die von diesen Bakterien bei aeroben Prozessen erzeugt wird, wird von der ersten Oberfläche des Wärmesensors 60 durch seinen Innenbereich zur zweiten Oberfläche geleitet. Die zweite Oberfläche ist nicht beschichtet. Diese Wärme wird von der Thermosäule in ein Spannungssignal gewandelt, das als Meßsignal genutzt wird.
Für die Messungen werden bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel drei Gruppen von Bakterien A, B und C eingesetzt. Die Erfindung ist nicht auf diese An­ zahl von Gruppen beschränkt. Vielmehr kann sie beliebig erhöht werden. Die Bakte­ rien A, B und C jeder Gruppe A, B und C sind so konditioniert, daß von ihnen nur eine definierte organische Substanz F, G, C oder eine definierte organische Substanz­ klasse (FF, GG, LL) oxidativ in Wärme und Biomasse umgesetzt werden kann. Die Anzahl der verwendet Gruppen von Bakterien A, B und C richtet sich hier nach der Anzahl der verwendeten Meßreaktoren 2, 3, 4. Erfindungsgemäß wird in jedem Meß­ reaktor 2, 3, 4 nur eine Gruppe von Bakterien A, B und C angeordnet. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die in dem Meßreaktor 2 enthaltenen Bakte­ rien A so konditioniert, daß sie nur Fructose, die Gruppe B im Meßreaktor 3 nur Glucose und die Gruppe C im Meßreaktor 4 nur Lactose oxidativ in Wärme und Bio­ masse umsetzten können. Ist davon auszugehen, daß in dem zu untersuchenden Abwasser mehr als drei organische Substanzen enthalten sind, so kann die Anzahl der Meßreaktoren in der Reihe beliebig erweitert werden. In jedem dieser zusätz­ lichen Meßreaktoren (hier nicht dargestellt) ist dann in entsprechender Weise eine weitere Gruppe von Bakterien anzuordnen, die auf die Umsetzung einer organischen Substanz konditioniert ist, welche von den bereits eingesetzten Gruppen A, B und C nicht umgesetzt wird.
Ist bei Abwasser, das einer Kläranlage (hier nicht dargestellt) zugeführt wird, der biologische Sauerstoffbedarf und die Bestandteile an organischen Substanzen zu er­ mitteln, wird in den Meßreaktor 2 zunächst eine Standardlösung 9 gefüllt, die z. B. Fructose, Glucose und Lactose enthält. Die Standardlösung 9, wird zuvor durch die Belüftungseinrichtung geleitet und mit Sauerstoff angereichert. Die Bakterien A, die auf Fructose konditioniert sind, setzen diese in Wärme und Biomasse um, wobei Sauerstoff verbraucht wird. Je nach dem wie der Meßreaktor 2 ausgebildet ist, wer­ den der dabei verbrauchte Sauerstoff oder die dabei erzeugte Wärme gemessen, das Meßsignal S21 dem Prozeßrechner 50 zugeführt und dort für die Auswertung gespei­ chert. Nach einer Verweilzeit von drei bis fünf Minuten wird die Standardlösung 9 in den Meßreaktor 3 weitergeleitet. Dieses kann dadurch erfolgen, daß in den Meßreak­ tor 2 von der Pufferlösung 6 gepumpt und die Standardlösung 9 damit in den Meßre­ aktor 3 gedruckt wird. Nach einer Verweilzeit von weiteren drei bis fünf Minuten wäh­ rend derer die Bakterien B in dem Meßreaktor 3 die in der Standardlösung 9 enthal­ tene Glucose G umgesetzt haben, und das dabei ermittelte Meßsignal S31 in dem Prozeßrechner 50 gespeichert ist, wird die Pufferlösung 6 aus von dem Meßreaktor 2 in den Meßreaktor 3 weitertransportiert. Das kann dadurch erfolgen, daß in den Meß­ reaktor 2 zusätzlich Pufferlösung gepumpt wird. Nach weiteren drei bis fünf Minuten, in denen die Bakterien C in dem Meßreaktor 3 die in der Standardlösung 9 enthaltene Lactose umgesetzt haben und das dabei ermittelte Meßsignal S41 ebenfalls in dem Prozeßrechner 50 gespeichert ist, werden die drei Meßreaktoren 2, 3 und 4 vollständig geleert, wobei die Pufferlösung 6 über die Abflußleitung 4A aus den drei Meßreaktoren 2, 3 und 4 gepumpt wird. In den leeren Meßreaktor 2 wird nun das zu untersuchende Abwasser 10 gepumpt. Es wird zuvor ebenfalls durch die Belüftungseinrichtung 7 geleitet und mit Sauerstoff angereichert. Zusätzlich wird das Abwasser 10 noch mit Pufferlösung so verdünnt, daß im Abwasser 10 nur eine solche Menge an organi­ schen Substanzen F, G, und L enthalten ist, die vollständig von den Bakterien A bzw. B bzw. C umgesetzt werden kann. Damit wird auch sichergestellt, daß die dem Ab­ wasser zugesetzte Menge an Sauerstoff für die Umsetzung dieser organischen Sub­ stanzen F, G und L ausreicht. Das im Meßreaktor 2 bei der Umsetzung ermittelte Meßsignal A1 wird ebenfalls in dem Prozeßrechner 50 gespeichert. Das Abwasser 10 wird nach drei bis fünf Minuten mit Hilfe der Pufferlösung 6 aus dem Meßreaktor 2 in den Meßreaktor 3 gedruckt. Nach der Ermittlung und Speicherung des Meßsignals A3 wird das Abwasser 10 in den Meßreaktor 4 weitergeleitet und das dort ermittelte Meß­ signal A4 ebenfalls an den Prozeßrechner 50 weitergeleitet. Im Anschluß wird das Abwasser 10 auch aus dem Meßreaktor 4 mit Hilfe der Pufferlösung 6 entfernt. An­ schließend wird auch die Pufferlösung 6 über die Ableitung 4A aus den Meßreaktoren 2, 3 und 4 vollständig entfernt. Nun wird den Meßreaktoren 2, 3 und 4 nacheinander nochmals, wie bereits oben beschrieben, Standardlösung 9 zugeführt. Die dabei er­ mittelten Meßsignale S22, S32, S42 werden wiederum in dem Prozeßrechner 50 ge­ speichert. Die Meßreaktoren 2, 3 und 4 werden daraufhin wieder geleert. In dem Pro­ zeßrechner 50 werden die gespeicherten Meßsignale S21 und S22, S31 und S32 sowie die S41 und S42 miteinander verglichen. Sind diese Werte gleich oder weisen sie nur geringe Abweichungen auf, so enthält das Abwasser keine toxischen Bestand­ teile. Sind die Abweichungen <1%, so enthält das Abwasser 10 neben organischen Substanzen auch toxische Stoffe. Diese töten die Bakterien A, B und C ab oder min­ dern ihre Atmungsaktivität, so daß in einem solchen Fall die Werte der Meßsignale S22, S32 und S42 kleiner sind als die der Meßsignale S21, S31 und S41. Sind keine toxischen Stoffe in Abwasser 10 enthalten, so ergibt die Summe aus den Werten der Meßsignale A1, A2 und A3 eine exakte Aussage über den biologischen Sauerstoff­ bedarf des Abwassers 10. Sind die Meßsignale A1, A2 und A3 zudem alle ungleich null, so sind in dem Abwasser 10 Fructose, Glucose und Lactose enthalten. Ist eines der Meßsignale A1, A2, A3 null, so ist die hierzu gehörige organische Substanz F, G, L nicht im Abwasser enthalten.

Claims (8)

1. Meßvorrichtung zur Ermittlung des biologischen Sauerstoffbedarfs und der Zusammensetzung von Flüssigkeiten, insbesondere von Abwässern mit wenigstens einem Meßreaktor (2, 3, 4), der Mikroorganismen (A, B, C) für die Durchführung aero­ ber Prozesse enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Meßreaktoren (2, 3, 4) so hintereinander geschaltet sind, daß eine dem ersten Meßreaktor (2) zu­ führbare Flüssigkeit (6, 9, 10) dem letzten Meßreaktor (4) der Reihe entnehmbar ist, und daß mit jedem Meßreaktor (2, 3, 4) die bei aeroben Prozessen entstehende Wärme und/oder der Sauerstoffverbrauch meßbar ist.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Meßreaktor (2, 3, 4) mit wenigstens einer Sauerstoffelektrode (56) und/oder einem Wärmesensor (60) ausgerüstet ist, und daß die Signalausgänge (2S, 3S und 4S) der Meßreaktoren (2, 3, 4) über elektrische Leitungen (20, 30, 40) an einen Prozeß­ rechner (50) angeschlossen sind.
3. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß in jedem Meßreaktor (2, 3, 4) nur jeweils eine definierte organische Substanz (F, G, L) oder eine definierte organische Substanzklasse (FF, GG, LL) von den im Meßreaktor (2, 3, 4) enthaltenen Mikroorganismen in Form von Bakterien (A, B, C) in Wärme und Biomasse umsetzbar ist, und daß die Bakterien (A, B, C) auf einer Mem­ bran (55) oder als Beschichtung (60B) innerhalb des Meßreaktors (2, 3, 4) ange­ ordnet sind.
4. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß jeweils zwei benachbarte Meßreaktoren (2 und 3 bzw. 3 und 4) über eine Zuleitung (2L, 3L) miteinander verbunden sind, und daß der letzte Meßreaktor (2, 3, 4) der Reihe mit einer Abflußleitung (4A) versehen ist.
5. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Zuleitung (2Z) des ersten Meßreaktors (2) der Reihe, in die wenigstens eine Pumpe (2P) integriert ist, an einen Behälter (5) mit Pufferlösung (6) und eine Be­ lüftungseinrichtung (7) angeschlossen ist, und daß in die Belüftungseinrichtung (7) über eine Zuleitung (7L) in die ein Ventil (7V) eingebaut ist, Abwasser (10) oder eine Standardlösung (9) einleitbar ist.
6. Verfahren zur Ermittlung des biologischen Sauerstoffbedarfs und der Zu­ sammensetzung von Flüssigkeiten insbesondere von Abwässern, wobei zur Umset­ zung der organischen Substanzen Mikroorganismen in Form von Bakterien (A, B, G) verwendet werden, die bei der Umsetzung Sauerstoff verbrauchen und Wärme und Biomasse erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Gruppen von Bakterien (A, B, C), von denen jede nur auf die Umsetzung einer definierten orga­ nischen Substanz (F, G, L) oder einer definierten organischen Substanzklasse (FF, GG, LL) in Wärme und Biomasse konditioniert ist, zunächst nach einander dieselbe mit Sauerstoff durchmischte Standardlösung (9) zugeführt wird, daß der Sauerstoff­ verbrauch und/oder die von jeder Gruppe von Bakterien (A, B, C) erzeugte Wärme gemessen und diese Meßsignale (S21, S31, S41) gespeichert werden, daß anschlie­ ßend jeder Gruppe von Bakterien (A, B, C) nacheinander dasselbe mit Sauerstoff durchmische Abwasser (10) zugeführt und wieder der Sauerstoffverbrauch und/oder die von jeder Gruppe von Bakterien (A, B, C) erzeugte Wärme gemessen und diese Meßsignale (A1, A2, A3) gespeichert werden, daß jeder Gruppe von Bakterien (A, B, C) daraufhin nochmals nacheinander mit Sauerstoff durchmischte Standardlösung (9) zugeführt und wiederum der Sauerstoffverbrauch und/oder die von jeder Gruppe von Bakterien (A, B, C) erzeugte Wärme gemessen und diese Meßsignale (S22, S32, S42) gespeichert werden, daß die aus der zweimaligen Zuführung von Standardlö­ sung (9) resultierenden Meßsignale (S21 und S22, S31 und S32, S41 und S42) ver­ glichen und bei Gleichheit oder nur geringer Abweichung jedes aus dem Abwasser ermittelte Meßsignal (A1, A2, A3) für sich als Mengenangabe für eine im Abwasser (10) enthaltene organische Substanz (F, G, L) oder Substanzklasse (FF, GG, LL) an­ gezeigt und die Gesamtsumme der aus diesen Meßsignalen (A1, A2 und A3) ermittel­ ten Werte den biologischer Sauerstoffbedarf des Abwassers (10) bildet und ebenfalls angezeigt wird, und daß bei einer Abweichung von <1% zwischen den Werten der Meßsignale (S21 und S22, S31 und S32, S41 und S42) das Vorhandensein toxischer Bestandteile im Abwasser (8) angezeigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Gruppen von Bakterien (A, B, C) verwendet werden, von denen jeder auf die Umsetzung einer definierten organischen Substanz (F, G, L) oder einer definierten organischen Substanzklasse (FF, GG, LL) konditioniert ist, und daß eine Standardlö­ sung (9) verwendet wird, die für jede Gruppe von Bakterien (A, B, C) wenigstens eine umsetzbare organische Substanz (F, G, L) oder organische Substanzklasse (FF, GG, LL) enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der den Bakterien (A, B, C) mit der Standardlösung (9) oder dem Ab­ wasser (10) zugeführten organischen Substanzen (F, G, L) oder definierten organi­ schen Substanzklassen (FF, GG, LL) nur so groß ist, daß alle zugeführten orga­ nischen Substanzen (F, G L) oder definierten organischen Substanzklassen (FF, GG, LL) vollständig in Wärme und Biomasse umgesetzt werden.
DE1995147656 1995-12-20 1995-12-20 Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten Withdrawn DE19547656A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995147656 DE19547656A1 (de) 1995-12-20 1995-12-20 Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995147656 DE19547656A1 (de) 1995-12-20 1995-12-20 Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19547656A1 true DE19547656A1 (de) 1997-06-26

Family

ID=7780707

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1995147656 Withdrawn DE19547656A1 (de) 1995-12-20 1995-12-20 Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19547656A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2013170863A1 (en) * 2012-05-16 2013-11-21 Tallinn University Of Technology Bioreactor system and method for cloning the physiological state of microorganisms

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2013170863A1 (en) * 2012-05-16 2013-11-21 Tallinn University Of Technology Bioreactor system and method for cloning the physiological state of microorganisms
US10030222B2 (en) 2012-05-16 2018-07-24 Tallinn University Of Technology Bioreactor system and method for cloning the physiological state of microorganisms

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0049887B1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Erfassung von biologisch abbaubaren und toxischen Inhaltsstoffen in wässrigen Lösungen, z.B. Abwasser
DE102011088235A1 (de) Probenvorbereitungseinrichtung für eine Analyseeinrichtung zur Bestimmung einer Messgröße einer flüssigen Probe
DE2007727C3 (de) Verfahren zur automatischen Steuerung des biochemischen Reaktionsablaufes in einem Hauptfermenter sowie Dosiergerät und Analysenfermenter zur Durchführung des Verfahrens
DE2147725A1 (de) Vorrichtung zum Bestimmen des Sauerstoffbedarfs in Flüssigkeitsproben
DE69813130T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der mikrobiellen biologischen Abbaubarkeit organischer Substanzen
DE19547656A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten
DE19547655A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten
DE19547657A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Überprüfung von Flüssigkeiten
DE2634846C3 (de) Verfahren zur automatischen Kontrolle von unterschiedlich belasteten Abwässern vor oder in Kläranlagen
EP0831151A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Nitrifikationsleistung von Belebtschlamm
DE4442002C2 (de) Verfahren zur quasikontinuierlichen online-Bestimmung der verfügbaren organischen Kohlenstoff-Verbindungen in biologischen Abwasserreinigungsanlagen
DE3128439A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung von abwasserparametern
DE4225118C1 (de) Apparatur zur Bestimmung des Sauerstoffbedarfs
DE1906587A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen und unmittelbaren Messung des in einer Fluessigkeit enthaltenen Gehaltes an biologisch abbaubaren Substanzen
DE2728071C2 (de) Verfahren zur Erkennung bakterienschädigender Wasserinhaltsstoffe und Vorrichtung zur Durchführung desselben
DE1906588A1 (de) Verfahren zur Steuerung des Wachstums von Kulturen von Mikroorganismen,insbesondere zur biologischen Behandlung bzw. Aufbereitung von Abwaessern
EP0008725B1 (de) Verfahren und Messgerät zur Bestimmung des Sauerstoffeintrags in einen mit einem durchmischten fluiden Medium gefüllten Reaktor
DE2056973A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur schnellen Kontrolle der organischen, biodegradablen Verunreinigung einer flussigen Umwelt
DE2540324A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur ermittlung der sauerstoffaufnahme von abwaessern
DE2636109A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur ermittlung giftiger substanzen im abwasser
DD208418B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der atmungsaktivitaet von belebtschlamm
Böning Zur neurobiologie und psychopathologie süchtigen verhaltens
DE2240444A1 (de) Verfahren und einrichtung zur bestimmung der einfluesse des abwassers und des belebtschlammes auf den respiratorischen sauerstoffbedarf biologischer klaeranlagen
DE2122325C3 (de) Einrichtung zur Bestimmung der Aktivität von biologischen Schlämmen durch Zuführung von Sauerstoff zum Schlamm und Messung der Gleichgewichtskonzentration des Sauerstoffs im Schlamm
DE19917955A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung aerober umweltbiotechnologischer Prozesse

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee