DE19547357A1 - Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen eines Vorgarns aus einem kontinuierlich zugeführtem Fasergemisch - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen eines Vorgarns aus einem kontinuierlich zugeführtem FasergemischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfah
ren zum kontinuierlichen Erzeugen eines Vorgarns aus einem kon
tinuierlich zugeführtem Fasergemisch, wobei die Fasern eines
Rohfasergemisches vereinzelt, die vereinzelten Fasern zusammen
geführt, die zu einem Faserverbund zusammengeführten Fasern ab
gezogen und die zusammengeführten Fasern verfestigt werden, be
vor sie einer nachfolgenden Spinneinheit zugeführt werden.
Im Gegensatz zu anderen bekannten Spinnverfahren, wie z. B. dem
Streckspinnverfahren, wird beim Streichgarnspinnen bzw. Flor
teilerverfahren direkt aus dem als Krempelflor oder Kardenflor
bezeichneten Faserverbund, der als ein breites Band aus Fasern
vorliegt, durch Teilung in eine hohe Anzahl weniger Millimeter
breiter Bändchen, den sogenannten Faserbändchen, und anschlie
ßender Falschdrehung bzw. Nitschelung ein drehungsfreies gerun
detes Bändchen gebildet, das dann unter geringem Verzug auf ei
ner nachfolgenden Spinnmaschine zu einem fertigen Garn ausge
sponnen wird. Das klassische Verfahren des Streichgarnspinnens
zeichnet sich dadurch aus, daß die Einzelfasern in dem Vorgarn,
d. h. in dem Faserbändchen, ungedehnt vorliegen und somit unge
dehnt in den Faserverbund in der nachfolgenden Spinnmaschine
eingesponnen werden können, so daß ein Abbinden des entstehen
den Fadens durch überdehnte Randfasern im Gegensatz zu anderen
herkömmlichen Spinnverfahren hier nicht stattfindet. Streich
garne ergeben daher im Gegensatz zu Streckgarnen unerreicht
leichte und voluminöse Gewebe und Gestricke oder auch perfekte
Webfilze. Dies kann auf Grund der verfahrensspezifischen, un
vergleichbaren Beweglichkeit der Einzelfasern im Garnverbund
und vor allem in der endgültigen Fertigware durch andere pro
duktivere Verfahren bis heute nicht erreicht werden.
Die bisher bekannten Verfahren sind zwar, gemessen am Warenaus
fall der Fertigware, perfekt, doch erlaubt es der Zwang, be
reits auf der Krempel (der Karde) annähernd die teilungsgebun
dene Endfeinheit zu erreichen, meistens nicht, am Punkt der op
timalen Kardierung und damit am Punkt der höchsten Produktivi
tät der Krempel (der Karde) zu arbeiten. Das prinzipbedingte,
häufige Wechseln der Vorlage an der nachgeschalteten Spinnma
schine ergibt sehr hohe, unvermeidbare Stillstandszeiten an
dieser Spinnmaschine. Folglich ist das Streichgarn-Spinnprinzip
heute in seiner Wirtschaftlichkeit hoffnungslos gegenüber allen
anderen Spinnverfahren unterlegen.
Kopierversuche mit denselben Rohstoffen scheiterten alle an der
Unverstreckbarkeit der eingesetzten Rohstoffe. Alle anderen
Verzugsprinzipien liefern angesichts der enormen Inhomogenität
der Faserlängen und Faserfeinheiten typischer Streichgarnmi
schungen keinen konstanten Faserstrom mehr, sondern "stottern",
erreichen somit lediglich einen sogenannten "Stufenverzug" mit
einer steten Abfolge von Dick- und Dünnstellen im entstehenden
Garn. Auch bei "verzugswilligen Mischungen" konnte bis heute
der typische Streichgarncharakter nie erreicht werden.
Die bisherige Entwicklung hat gezeigt, daß das einzige Verzugs
prinzip, das prinzipiell unempfindlich gegen Inhomogenitäten in
der Faserlänge oder Faserfeinheitsverteilung ist, das Prinzip
der Auflösung einer Faserlunte, einem Bündel von vielen Fasern,
mittels Nadelwalzen oder mit sägezahnartigen drahtbezogenen
Auflösewalzen in Einzelfasern ist, die von diesen Walzen pneu
matisch abgenommen werden. In allen Bereichen des Spinnens mit
"offenem Ende" ist dies heute Stand der Technik (Rotorspinnen,
Friktionsspinnen, etc.). Wenn also als Ersatz des heutigen
Streichgarnverzuges bei Faserbändchen mit einem typischen 1,25-
fachen Verzug an zukünftige 20- bis 100-fache Verzüge gedacht
wird, so kommt nur dieses Verzugsprinzip in Frage.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein einer
Spinnmaschine zuzuführendes Faserbändchen mit hohem Verzug bei
gleichzeitiger Beibehaltung des spannungslosen Zustands der
Einzelfasern sowie spannungsfreier, drehungsloser Rundung zu
erzeugen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zu
sammenführungseinrichtung zum Zusammenführen der vereinzelten
Fasern aus einem Faserkanalelement mit einem Faserkanal zum Zu
führen von vereinzelten Fasern und aus einem als Ablagefläche
für die zusammengeführten Fasern dienenden Faserablageelement
besteht, wobei die Austrittsöffnung des Faserkanals parallel
zur Oberfläche der Ablagefläche relativ zu letzterer unter Bei
behaltung eines bestimmten Abstands bewegbar ist und die Ober
fläche der Ablagefläche so beschaffen ist, daß der aus den zu
sammengeführten abgelegten Fasern bestehende bandartige Faser
verbund von der Oberfläche abgezogen werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vor
liegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung,
wobei die einzige Figur eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur
kontinuierlichen Erzeugung von einer Spinnmaschine zuzuführen
dem Vorgarn in Form eines Faserbändchens aus einem kontinuier
lich zugeführten Fasergemisch in Form einer Faserlunte zeigt.
Der in der Figur gezeigten Vorrichtung werden Rohfasern als
eine Faserlunte 1 zugeführt, welche beim Durchgang durch die
Vorrichtung zu einem Vorgarn 5 verarbeitet wird. Die Vorrich
tung besteht aus einer ersten Funktionsgruppe, in der die Roh
fasern der Faserlunte 1 zunächst zu Einzelfasern 2 vereinzelt
werden. In einer zweiten Funktionsgruppe werden die Einzelfa
sern 2 in einen bandartigen Faserverbund 3 überführt, der mit
tels einer weiteren Funktionsgruppe in Form eines Faserbänd
chens 4 abgezogen wird, um schließlich in einer letzten Funkti
onsgruppe zum gewünschten Vorgarn 5 verfestigt zu werden.
Die erste Funktionsgruppe besteht aus einem Paar Einzugszylin
dern 15, 16 sowie einer drehbaren Auflösewalze 11, die mit ei
nem sie umgebenden Gehäuse 13 einen Zwischenraum 12 festlegt.
Dieser Zwischenraum 12 geht in einen feststehenden Faserkanal
14 über, der sich in dem Faserkanal 22 der zweiten Funktions
gruppe fortsetzt. Die zweite Funktionsgruppe besteht aus einer
Trommel 21, die um eine mit dem feststehenden Faserkanal ausge
richtete Achse drehbar ist. Der im Innern der Trommel 21 ausge
bildete Faserkanal 22 weist einen axialen Bereich 22A und einen
radialen Bereich 22B auf. Der radiale Bereich 22B ist vorzugs
weise spiralig ausgebildet, so daß sich der Faserkanal 22 an
der äußeren Mantelfläche 23 der Trommel tangential öffnet. Die
Trommel 21 ragt zumindest mit dem Bereich, in dem sich die Aus
trittsöffnung 24 des Faserkanals 22 aus der Mantelfläche 23 der
Trommel befindet, in einen mit der Trommel 21 koaxialen Hohlzy
linder 31. Die innere Mantelfläche 32 des Hohlzylinders 31 ist
in ihrem der äußeren Mantelfläche 23 der Trommel 21 gegenüber
liegenden Bereich glatt, während sie in dem der Trommel 21
nicht gegenüberliegenden weiter unteren Bereich eine sich in
der Umfangsrichtung des Hohlzylinders 31 erstreckende Perforie
rung 34 aufweist, über die der Raum 35 im Innern des Hohlzylin
ders 31 mit einem sich in der Umfangsrichtung des Hohlzylinders
31 auf dessen Außenseite erstreckenden Unterdruckkanal in Ver
bindung steht. Dieser Unterdruckkanal 33 ist mit einer Vakuum
pumpe (nicht gezeigt) verbunden. Die dritte Funktionsgruppe be
steht aus einem Abzugsröhrchen 41, das an dem weiter unten ge
legenen perforierten 34 Bereich des Hohlzylinders 31 tangential
an dessen Innenumfang herangeführt ist. Die sich an das Abzugs
röhrchen 41 anschließende vierte Funktionsgruppe besteht aus
einem Falschdrehungselement 51, wie z. B. einem Nadelkäfig und
Nadeltrichter sowie einem Paar Lieferzylinder 52, 53.
Im folgenden wird nun die schrittweise Verarbeitung der Faser
lunte 1 zum gewünschten Vorgarn 5 beschrieben. Die Faserlunte 1
wird über die Einzugszylinder 15, 16 in den Zwischenraum 12
zwischen der rotierenden Auflösewalze 11 und dem Gehäuse 13 ge
zogen. Dort wird sie durch die Auflösewalze 11, die vorzugs
weise eine Nadelwalze oder mit sägezahnartigem Drahtprofil be
zogene Walze ist, in Einzelfasern 2 aufgelöst. Durch Sogwirkung
der nachgeschalteten zweiten Funktionsgruppe und gegebenenfalls
verstärkt durch Druckluft, die durch Öffnungen an der Mantel
fläche der Auflösewalze 11 austritt, werden die Einzelfasern 2
aus dem Zwischenraum 12 über den feststehenden Faserkanal 14 in
die zweite Funktionsgruppe befördert. Die um ihre mit dem fest
stehenden Faserkanal 14 ausgerichtete vertikale Drehachse ro
tierende Trommel 21 setzt mit ihrem rotierenden Faserkanal 22
den feststehenden Faserkanal im wesentlichen geradlinig fort.
Die durch den Faserkanal 22 über seinen axialen Bereich 22A in
seinen radialen Bereich 22B beförderten Einzelfasern 2 gelangen
über die Austrittsöffnung 24 an der äußeren Mantelfläche 23 der
Trommel in den Raum 35 im Innern des Hohlzylinders 31. Der mit
der Trommel 21 koaxiale Hohlzylinder 31 rotiert vorzugsweise in
entgegengesetzter Richtung zur Trommel 21 und stellt einen Sam
melring bzw. Faserkollektor für die Einzelfasern 2 dar, an des
sen innerer Mantelfläche 32 sich die Einzelfasern 2 zu einem
bandartigen Faserverbund zusammenlagern. Die im Raum 35 nach
dem Austritt aus dem Faserkanal 22 der Trommel 21 stochastisch
verteilten und orientierten Einzelfasern 2 bilden bei ihrer Ab
lagerung durch Reibung und Verflechtung untereinander einen
bandartigen Faserverbund 3. Die Zusammenführung zu diesem band
artigen Faserverbund 3 an der inneren Mantelfläche 32 des
Hohlzylinders 31 wird durch die Saugwirkung der Perforierung 34
sowie durch radial nach außen gerichtete Fliehkräfte auf Grund
der Drehung der Trommel 21 sowie des Hohlzylinders 31 begün
stigt. Bei der hier stattfindenden Bildung des bandartigen Fa
serverbunds 3 treten entspannte Einzelfasern 2 zu einem eben
falls spannungsfreien bandartigen Faserverbund 3 zusammen, wo
durch die hohe Beweglichkeit der Einzelfasern im späteren Garn
verbund gewährleistet wird. Die spezifischen Eigenschaften des
hier gebildeten bandartigen Faserverbunds 3 können durch die
Einstellung verschiedener Parameter gesteuert werden:
- - Drehgeschwindigkeit u1 der Trommel 21
- - Drehgeschwindigkeit u2 des gegenläufigen Hohlzylinders 31
- - Spaltbreite x zwischen äußerer Mantelfläche 23 der Trommel und innerer Mantelfläche 32 des Hohlzylinders 31
- - Eindringtiefe y der Trommel 21 in den Hohlzylinder 31
- - Druckunterschied p1-p2 zwischen feststehendem Faserkanal 14 und Unterdruckkanal 33
- - Austrittswinkel des radialen Bereichs 22B zur Tangenten richtung der äußeren Mantelfläche 23 der Trommel 21 bei der Austrittsöffnung 24
- - Glattheit der Oberfläche der inneren Mantelfläche 32 des Hohlzylinders 31.
Die mit dem Luftstrom aus der sich mit der Drehgeschwindigkeit
u1 drehenden Austrittsöffnung 24 in den Raum 35 beförderten
Einzelfasern 2 werden entweder direkt auf die Perforierung 34
gesaugt′ die ausreichend fein ist, um für die Fasern "undurch
lässig" zu sein, oder sie rutschen nach dem Auftreffen auf die
glatte Oberfläche der inneren Mantelfläche 32 an dieser zur
Perforierung 34 herab. Somit bildet sich auf der perforierten
Fläche des Hohlzylinders 31 ein bandartiger Faserverbund 3, der
kontinuierlich abgezogen wird. Dieses kontinuierliche Abziehen
findet in der dritten Funktionsgruppe statt. Das Abzugsröhrchen
41 zieht den bandartigen Faserverbund 3 von der Perforierung 34
als Faserbändchen 4 kontinuierlich ab. Durch die Gegenläufig
keit der Trommel 21 und des Hohlzylinders 31 sowie durch den
tangentiellen Austritt der Einzelfasern 2 aus der Austrittsöf
fnung 24 der Trommel 21 kommt es zu einer hohen Relativge
schwindigkeit zwischen dem bandartigen Faserverbund 3 an der
inneren Mantelfläche 32 des Hohlzylinders 31 und den auf diesen
bandartigen Faserverbund 3 auftreffenden Einzelfasern. Dies
trägt zur Festigkeit des Faserverbunds 3 bei. Da die Drehge
schwindigkeit u1 der Trommel 21 ein Vielfaches der Drehge
schwindigkeit u2 des Hohlzylinders 31 ist (z. B. 4000 U/min:
200 U/min = 20 : 1) kommt es bei einer Umdrehung des Hohlzylin
ders 31 zu einer vielfachen Doublierung (20-fach) der Faserla
gen in dem während einer Umdrehung des Hohlzylinders 31 entste
henden und dann abgezogenen Faserbändchen 4. Dadurch kommt die
textiltechnologisch gewünschte Vergleichmäßigung des erzeugten
Faserbändchens auf Grund der Überlagerung der stochastisch ver
teilten Ungleichmäßigkeiten der Bandvorlage zustande.
Das Falschdrehungselement 51, das sogenannte "Falschdrahtor
gan", wie z. B. ein Nadelkäfig oder eine spiralige Konturspitze
oder dergleichen bis hin zur Fliehkraftzange oder ein sonsti
ges, beliebiges "Friktions- oder Falschdrahtorgan" bewirkt eine
Verwindung des Faserbändchens 4. Die unterhalb des Friktions
punktes entstehende Drehung wird kurz nach Entstehen durch die
Lieferzylinder 52, 53 weitergeleitet, wobei jede spätere Liefe
rung unterhalb des Friktionspunktes drehungslos ist. Die ober
halb des Friktionspunktes erzeugte, immanente Falschdrehung
wird durch die dauernd aufrechterhaltene Friktion je nach dem
Durchmesser des Faserbändchens 4 immer auf dem Maximalwert ge
halten. Auf Grund des geringen Drehmomentes des neu entstan
denen Faserbändchens 4 im Hohlzylinder 31 "läuft" diese Falsch
drehung immer bis in den Hohlzylinder 31 zurück, festigt das
Faserbändchen 4, rundet es dabei und erlaubt seinen schrägtan
gentialen Abzug von der inneren Mantelfläche 32 des Hohlzylin
ders 31 durch das Abzugsröhrchen 41 durch das Falschdrehungs
element 51 hindurch bis zu den endgültigen Lieferzylindern 52,
53. Somit wird das im Hohlzylinder 31 erzeugte Faserbändchen 4
mit der korrekten Feinheit und Geschwindigkeit drehungsfrei und
durch Falschdrehung oder Echtdrehung perfekt gerundet an die
Spinnmaschine als Vorgarn 5 abgeliefert. Genau wie bei dem
nachzubildenden Streichgarn-Krempelverzug ist bei dieser Vor
garnbildung mangels fixer Klemmpunkte stets gewährleistet, daß
sich die Fasern in jedem Schritt der Vorgarnbildung "entspan
nen" können, d. h. die verfahrenstechnische Grundvoraussetzung
der Einbringung des Faserverbundes ohne innere Spannung wird
perfekt erfüllt.
Claims (24)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Erzeugung eines Vorgarns
(5) aus einem kontinuierlich zugeführten Fasergemisch (1), mit
einer Vereinzelungseinrichtung (11, 13, 15, 16) zum Vereinzeln
der Fasern des Fasergemisches (1), einer Zusammenführungsein
richtung (21, 22, 31, 34) zum Zusammenführen der vereinzelten
Fasern (2), einer Abzugseinrichtung (41) zum Abziehen der zu
sammengeführten Fasern (3), und einer Verfestigungseinrichtung
(51, 52, 53) zum Verfestigen der zusammengeführten, weiterzu
leitenden Fasern, die einen Faserverbund (4) bilden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammenführungseinrichtung (21, 22,
31, 34) aus einem Faserkanalelement (21) mit einem Faserkanal
(22) zum Zuführen von vereinzelten Fasern (2) und aus einem als
Ablagefläche (32) für die zusammengeführten Fasern (3) dienen
den Faserablageelement (31) besteht, wobei die Austrittsöffnung
(24) des Faserkanals (22) parallel zur Oberfläche der Ablage
fläche (32) relativ zu letzterer unter Beibehaltung eines be
stimmten Abstands bewegbar ist und die Oberfläche der Ablage
fläche (32) so beschaffen ist, daß der aus den zusammengeführ
ten abgelegten Fasern bestehende Faserverbund (3) von der Ober
fläche der Ablagefläche (32) abgezogen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Faserkanalelement eine um eine Drehachse drehbare Trommel
(21) ist und sich der Faserkanal (22) von seinem die vereinzel
ten Fasern aufnehmenden Einlaß ausgehend entlang der Drehachse
der Trommel (21) und über eine von der Drehachse abgewandte
Krümmung zu seiner Austrittsöffnung (24) an der Mantelfläche
(23) der Trommel (21) erstreckt und das Faserablageelement ein
zur Trommel (21) des Faserkanalelements konzentrischer Hohlzy
linder (31) ist, dessen innere Mantelfläche (32) die Ablageflä
che für den entstehenden Faserverbund (3) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen der Vereinzelungseinrichtung (11, 13, 15, 16)
und der Zusammenführungseinrichtung (21, 22, 31, 34) ein Druck
gefälle besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß an der inneren Mantelfläche (32) des Hohlzylinders
(31) des Faserablageelements ein sich in der Umfangsrichtung
des Hohlzylinders (31) erstreckender bandartiger Bereich (34)
festgelegt ist, an dem die über die Austrittsöffnung (24) der
Trommel (21) herangeführten vereinzelten Fasern (2) haften kön
nen, wobei ein diesen bandartigen Bereich (34) abdeckender
bandartiger Faserverbund (3) entsteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der bandartige Bereich an der inneren Mantelfläche (32) des
Hohlzylinders durch eine für die Fasern dichte Perforierung
(34) gebildet ist, über die ein an der Außenseite des Hohlzy
linders (31) in einer Unterdruckkammer (33) herrschender Unter
druck die sich in den Raum (25) zwischen der Trommel (21) und
der inneren Mantelfläche (32) befindlichen vereinzelten Fasern
(2) ansaugen kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der bandartige Bereich mit Perforierung (34) in der axialen
Richtung des Hohlzylinders (31) etwa die Breite eines Faser
bändchens hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite etwa 5 bis 25 mm beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der im Innern der Trommel (21) verlaufende Faserkanal
(22) bei seiner Austrittsöffnung (24) an der Mantelfläche (23)
der Trommel (21) tangential öffnet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmung des Faserkanals (22) eine spiralige Drehung von
ungefähr 90° bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel (21) des Faserkanalelements und der Hohlzylin
der (31) des Faserablageelements gegenläufig zueinander drehbar
sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel (21) mit einer betragsmäßig größeren Drehgeschwin
digkeit (u1) als derjenigen (u2) des Hohlzylinders (31) drehbar
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel (21) mit der betragsmäßig 6- bis 10-fachen Drehge
schwindigkeit (u1) der Drehgeschwindigkeit (u2) des Hohlzylin
ders (31) drehbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Abzugseinrichtung ein tangential
an die Oberfläche der Ablagefläche (32) herangeführtes Röhrchen
(41) ist, durch welches der bandartige Faserverbund (3) als ein
Faserbändchen (4) abgezogen werden kann.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Verfestigungseinrichtung ein
Falschdrehungselement (51) aufweist, mit dem an dem bandartigen
kontinuierlich abgezogenen Faserverbund (3) eine Falschdrehung
durchgeführt werden kann.
15. Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen eines Vorgarns
(5), aus einem kontinuierlich zugeführten Fasergemisch (1),
welches die folgenden Schritte aufweist: Vereinzeln der Fasern
des Fasergemisches, Zusammenführen der vereinzelten Fasern zu
einem bandartigen Faserverbund, Abziehen der zu dem bandartigen
Faserverbund zusammengeführten Fasern, und Verfestigen der zu
sammengeführten weiterzuleitenden Fasern, dadurch gekennzeich
net, daß beim Schritt des Zusammenführens der vereinzelten Fa
sern diese durch einen Faserkanal hindurchbewegt und auf einer
Oberfläche aufgetragen werden, wobei die Austrittsöffnung des
Faserkanals relativ zu der Oberfläche unter Beibehaltung eines
bestimmten Abstands von ihr bewegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der Fasern durch den Faserkanal in einem Luftstrom
mittels eines Druckgefälles entlang dem Faserkanal erzeugt
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der Fasern durch den Faserkanal mittels entlang
dem Faserkanal wirkender Fliehkraftkomponenten erzeugt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der Fasern durch den Faserkanal mittels Flieh
kraftkomponenten und mittels eines Druckgefälles erzeugt wird,
die entlang des Faserkanals wirken.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Austrittsöffnung des Faserkanals an jeder
Stelle der Oberfläche mehrmals vorbeibewegt wird, um die ver
einzelten Fasern in mehreren Lagen aufzutragen, bevor sie im
nächsten Schritt abgezogen werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die auf der Oberfläche kontinuierlich aufge
tragenen, einen Faserverbund bildenden Fasern und dieser an der
Oberfläche anliegende entstehende Faserverbund entlang der
Oberfläche kontinuierlich zu einem Abzugsbereich bewegt wird,
in welchem der Faserverband im nächsten Schritt kontinuierlich
abgezogen wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß der auf der Oberfläche entstehende Faserver
bund zumindest in Teilbereichen der Oberfläche durch Saugwir
kung an die Oberfläche angezogen wird.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der an der Oberfläche entstehende Faserver
bund durch senkrecht zur Oberfläche wirkende Fliehkraftkompo
nenten an die Oberfläche angedrückt und in sich zusammenge
drückt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß der an der Oberfläche entstehende Faserver
bund durch Schwerkraft und/oder eine Abzugskraft entlang der
Oberfläche gleitend zu dem Abzugsbereich hin bewegt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß beim Schritt des Verfestigens eine Falschdre
hung bzw. Nitschelung des abgezogenen Faserbändchens durchge
führt wird.
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DE19547357A Ceased DE19547357A1 (de) | 1995-12-19 | 1995-12-19 | Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen eines Vorgarns aus einem kontinuierlich zugeführtem Fasergemisch |
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
EP4067543A1 (de) * | 2021-04-01 | 2022-10-05 | Maschinenfabrik Rieter AG | Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines textilen faserverbundes |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE900182C (de) * | 1944-04-07 | 1953-12-21 | Margarete Liesbet Schlegel Geb | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von spinnfaehigen Faserbaendern und -bahnen |
-
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- 1995-12-19 DE DE19547357A patent/DE19547357A1/de not_active Ceased
-
1996
- 1996-12-11 IT IT96MI002596A patent/IT1289439B1/it active IP Right Grant
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
DE900182C (de) * | 1944-04-07 | 1953-12-21 | Margarete Liesbet Schlegel Geb | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von spinnfaehigen Faserbaendern und -bahnen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP4067543A1 (de) * | 2021-04-01 | 2022-10-05 | Maschinenfabrik Rieter AG | Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines textilen faserverbundes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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