DE19546224A1 - Lenkrolle mit Feststellvorrichtung - Google Patents
Lenkrolle mit FeststellvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkrolle, insbesondere eine
Lenkdoppelrolle, mit einem um eine vertikale Schwenkach
se an einem Gestell verschwenkbaren Gehäuse, mindestens
einem um eine horizontale Radachse am Gehäuse drehbar
gelagerten Rad und einer einen Radfeststeller und/oder
einen Richtungsfeststeller aufweisenden Feststellvor
richtung, die einen in einer Schubführung des Gehäuses
zwischen einer Freigabestellung und einer Sperrstellung
mittels eines am Gehäuse angeordneten Betätigungsmecha
nismus verschiebbaren Feststellkörper mit mindestens ei
nem eine Stirnverzahnung für den Eingriff in eine kom
plementäre Sperrverzahnung des zu sperrenden Teils tra
genden Blockierbacken aufweist, wobei der Betätigungsme
chanismus einen um eine zur Radachse parallele Achse am
Gehäuse begrenzt verschwenkbar gelagerten, den Fest
stellkörper mit einer Vorschubkurve in seine Sperrstel
lung und mit einer Rückholkurve in seine Freigabestel
lung quer zur Schwenkachse verschiebenden Betätigungehe
bel aufweist.
Lenkrollen dieser Art werden vornehmlich als Apparate
rollen mit einem breiten Einsatzspektrum vom Einkaufswa
gen oder Cateringwagen bis hin zu medizinisch-techni
schen und industriellen Transportgeräten und Großküchen
geräten verwendet. Je nach Bedarf sind die Lenkrollen
mit verschiedenen Feststellertypen auszurüsten. Diese
erfordern wegen des grundsätzlich verschiedenen kon
struktiven Aufbaus eigens hierfür konstruierte Tragkör
per oder Gehäuse mit unterschiedlichem Aussehen, die
nicht ohne weiteres gegeneinander ausgetauscht werden
können. Auch die zu einer Größe gehörenden freilaufenden
Rollen sind meist gegenüber den Feststellerrollen unter
schiedlich konstruiert, so daß auch hier ein Teileaus
tausch nicht möglich ist. Eine nachteilige Folge hier
von ist eine große Bauteilevielfalt mit einer entspre
chend großen Lagerhaltung sowie eine geringe Ferti
gungsstückzahl bei ausgefallenen Feststellertypen.
Bei bisher bekannten Lenkrollen dieser Art werden die
Feststellkörper entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
in ihre Sperrstellung gebracht. Diese Betätigungsart
hat den Nachteil, daß bei einer Belastung der Lenkrolle
in der einen oder anderen Richtung ein selbsttätiges
Lösen des Feststellkörpers aus der Sperrstellung gegen
den Federdruck erfolgen kann. Dieses Problem tritt vor
allem bei feinen Sperrverzahnungen auf, die aufgrund der
Schräge der Verzahnung und des geringen Verschiebewegs
schon bei verhältnismäßig kleinen Belastungen zu einem
Ausheben des Feststellkörpers führen. Bei Grobverzahnun
gen ergibt sich dagegen der Nachteil, daß die Feststell
vorrichtung nicht in jeder Lage des zu sperrenden Teils
einrasten kann.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine Lenkrolle mit Feststellvorrichtung der ei
ngangs angegebenen Art zu entwickeln, die ohne Feder
element auch bei Verwendung von feinen Sperrverzahnun
gen eine zuverlässige Feststellung gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1
angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von dem Gedanken aus,
daß eine zuverlässige Sperrwirkung ohne die Gefahr eines
selbsttätigen Lösens des Feststellkörpers dadurch er
reicht werden kann, daß die Schwenkachse des Betäti
gungshebels und die Radachse im Abstand voneinander am
Gehäuse angeordnet sind und daß die Schubführung für den
Feststellkörper im wesentlichen parallel zu einer durch
die Schwenkachse und die Radachse aufgespannten Verbin
dungsebene ausgerichtet ist.
Eine weitere Verbesserung in dieser Hinsicht wird da
durch erzielt, daß der Blockierbacken des Feststellkör
pers mit einem wirksamen Teil seiner Stirnverzahnung in
der Verbindungsebene angeordnet und in dieser quer zur
Schwenkachse des Betätigungshebels verschiebbar ist.
Damit kann erreicht werden, daß die Stirnverzahnung des
Blockierbackens und die Sperrverzahnung des zu sperren
den Teils im Sperrzustand an einer in der Verbindungs
ebene angeordneten oder diese durchdringenden Ein
griffsstelle gegeneinander anliegen. Mit diesen Maßnah
men wird sichergestellt, daß im Falle einer Belastung
der zu sperrenden Teile in ihrer gesperrten Drehrich
tung keine selbstlösenden Keilkräfte auf die Sperrver
zahnung ausgeübt werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß die Eingriffsstelle zwischen Stirnverzahnung und
Sperrverzahnung im Bereich zwischen der Radachse und der
Schwenkachse angeordnet ist, so daß auch die Schubfüh
rung im Bereich zwischen der Radachse und der Schwenk
achse angeordnet werden kann.
In konstruktiver Hinsicht hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Betätigungshebel eine den Feststell
körper teilweise umfassende, randoffene Ausnehmung auf
weist, deren einander in Verschieberichtung gegenüber
liegende, gegen den Feststellkörper anliegende Flanken
die Vorschub- und Rückholkurven enthalten. Bei dieser
Ausgestaltung kann sowohl der Feststellkörper als auch
der Betätigungshebel im Bereich der Vorschub- und Rück
holkurven relativ dickwandig und stabil ausgebildet
werden. Außerdem bietet diese Ausführungsvariante Vor
teile hinsichtlich der Montagefreundlichkeit.
Zweckmäßig liegt der Feststellkörper im Sperrzustand
und in der Freigabestellung mit einander gegenüberlie
genden Anlageflächen gegen die Vorschub- und die Rück
holkurve spielfrei an. Beim Sperrvorgang hebt zunächst
die Rückholkurve vom Feststellkörper ab, während die
Vorschubkurve so auf der benachbarten Anlagefläche des
Feststellkörpers abläuft, daß dieser in Richtung Sperr
verzahnung verschoben wird. In den Zwischenbereichen
ist der Feststellkörper mit Spiel zwischen der Vor
schub- und der Rückholkurve angeordnet, so daß die Ge
fahr einer Verklemmung vermieden wird. Im Sperrzustand
gelangt die Vorschubkurve über den Verriegelungsmittel
punkt des Feststellkörpers im Bereich der Verbindungs
ebene hinaus und versperrt dadurch den Rückweg in die
Freigabestellung. Zugleich wird der Betätigungshebel im
Sperrzustand gegen eine gehäusefeste Widerlagerfläche
gedrückt. In dieser Stellung wird der Feststellkörper
zwischen Vorschubkurve und Rückholkurve elastisch ein
gespannt und wird dadurch spielfrei verriegelt, so daß
er sich nicht mehr selbsttätig lösen kann.
Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung
ist mindestens eine am Betätigungshebel exzentrisch an
geordnete, an ihren einander gegenüberliegenden Flanken
durch die Vorschub- und Rückholkurve begrenzte Steuer
kulisse vorgesehen, in die ein am Feststellkörper quer
zur Verschieberichtung überstehender Gleitnocken ein
greift. Bei dieser Ausführungsform muß in Kauf genommen
werden, daß der Betätigungshebel im Bereich seiner Füh
rungskulisse und der Feststellkörper nicht so dickwandig
und stabil ausgebildet werden können, wie bei der ersten
Ausführungsvariante. Außerdem ergeben sich hierbei Mon
tageprobleme, da das Einsetzen des Gleitnockens in die
Steuerkulisse ein Verbiegen der betroffenen Teile erfor
dert.
Bei beiden Erfindungsvarianten können die Vorschub- und
Rückholkurven so gestaltet werden, daß der Feststellkör
per im Zwischenbereich kraftfrei verschoben werden kann.
Erst kurz vor Erreichen der Sperrstellung oder der Frei
gabestellung laufen die jeweils aktiven Kurven so auf,
daß eine leichte elastische Verformung erfolgt. Dadurch
wird eine Fehlbedienung oder ein fehlerhaftes Auslösen
der Feststellvorrichtung vermieden.
Der für einen Radfeststeller einer Lenkdoppelrolle be
stimmte Feststellkörper weist zweckmäßig zwei quer zur
Verschieberichtung im Abstand voneinander angeordnete,
in je eine Innenverzahnung eines von zwei Rädern ein
greifende Blockierbacken auf, während der Betätigungs
mechanismus im verzahnungsfreien Bereich zwischen den
beiden Blockierbacken am Feststellkörper angreift.
Eine weitere vorteilhafte oder alternative Ausgestal
tung der Erfindung sieht vor, daß die Eingriffstelle
auf der der Schwenkachse gegenüberliegenden Seite der
Radachse außerhalb des Achszwischenbereichs angeordnet
ist. Diese Anordnung eignet sich besonders für die Ver
wirklichung eines Richtungsfeststellers. Der Blockier
backen ist in diesem Fall zweckmäßig am einen Ende ei
nes in einer im Abstand von der Verbindungsebene ange
ordneten, parallel zu dieser ausgerichteten Schubfüh
rung geführten Schieber angeordnet, dessen anderes Ende
mindestens einen in eine exzentrische Steuerkulisse des
Betätigungshebels eingreifenden Gleitnocken trägt. Um
sicherzustellen, daß der Blockierbacken auch für die
Geradeausfeststellung mit um 180° gegeneinander ver
setzten Rastnuten auf der Seite des festzustellenden
Teils oder bei Grobverzahnungen für die Richtungsfest
stellung einrastbar ist, wird gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der
Schieber eine den Blockierbacken tragende, in Verschie
berichtung des Schiebers vorspannbare Federpartie auf
weist, die einstückig mit dem Schieber und dem Blockier
backen verbunden sein kann. Zweckmäßig ist die Feder
partie als am Schieber angeformte, den Blockierbacken
tragende Biegeschlaufe ausgebildet. Der Federpartie
kommt dabei keine Rückstellfunktion, sondern nur eine
Vorspann- und Rastfunktion zu.
Um die Richtungsfeststellung zu sichern, wird gemäß ei
ner vorteilhaften oder alternativen Ausgestaltung der
Erfindung vorgeschlagen, daß die Stirnverzahnung des
Blockierbackens einen achsparallel zur Schwenkachse des
gegenüber dem Gehäuse zu sperrenden Teils ausgerichte
ten, zusammen mit dessen Schwenkachse in einer in Ver
schieberichtung des Feststellkörpers aufgespannten Ebene
angeordneten, im Sperrzustand in eine komplementäre Zahn
lücke der Sperrverzahnung eingreifenden zentralen Sperr
zahn und zwei hierzu parallele, auf entgegengesetzten
Seiten des Sperrzahns angeordnete, im Sperrzustand sich
mit außerhalb der Zahnlücke angeordneten Keilflächen in
einander entgegengesetzten Drehrichtungen des zu sper
renden Teils verkeilende Konterzähne aufweist.
Der Betätigungshebel weist zwei wippenartig angeordne
te, durch die Beinlast relativ einfach niederdrückbare
Betätigungsarme zum Sperren und Freigeben der Feststell
vorrichtung auf.
Die beiden vorbeschriebenen Ausgestaltungen des Fest
stellkörpers für die Radfeststellung und für die Rich
tungsfestellung können unabhängig voneinander oder ge
meinsam unter Bildung eines Totalfeststellers an der
erfindungsgemäßen Lenkrolle eingesetzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Lenkdoppelrolle mit
zweiarmigem Betätigungshebel für einen Total
feststeller;
Fig. 2a und b einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-
A der Fig. 1 in Freigabestellung und der Sperr
stellung des Totalfeststellers;
Fig. 2c und d einen Schnitt entlang der Schnittlinie
B-B der Fig. 1 in der Freigabestellung und der
Sperrstellung des Totalfeststellers;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Betätigungshebels nach
Fig. 2a bis d;
Fig. 4a bis d eine Schmalseitenansicht, zwei Breitsei
tenansichten und eine Stirnseitenansicht des
Radfeststellkörpers nach Fig. 2a bis d;
Fig. 4e einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV
der Fig. 4b;
Fig. 5a bis e verschiedene Ansichten und Schnitte des
Richtungsfeststellkörpers nach Fig. 2a bis d;
Fig. 6a bis c einen Schnitt durch den Richtungsfest
steller entlang der Schnittlinie C-C der Fig.
2b in verschiedenen Stellungen;
Fig. 7a bis d einen Schnitt durch einen gegenüber Fig.
6 abgewandelten Richtungsfeststeller entlang
der Schnittlinie C-C der Fig. 2b in verschiede
nen Stellungen;
Fig. 8a und b zwei Darstellungen entsprechend Fig. 2a
und b für eine Lenkdoppelrolle mit abgewandeltem
Radfeststeller;
Fig. 9 eine Seitenansicht des Betätigungshebels nach
Fig. 8a und b;
Fig. 10a bis d eine Schmalseitenansicht, zwei Breitsei
tenansichten und eine Stirnseitenansicht des
Radfestellkörpers nach Fig. 8a und b;
Fig. 10e einen Schnitt entlang der Schnittlinie X-X der
Fig. 10b.
Die in der Zeichnung schematisch dargestellten Lenk-Dop
pelrollen bestehen im wesentlichen aus einem um eine
vertikale Schwenkachse 10 an einem nicht dargestellten
Gestell schwenkbar befestigbaren Gehäuse 12, zwei auf
einer das Gehäuse im Abstand des Schwenkradius von der
Schwenkachse 10 quer durchsetzenden Radachse 14 angeord
neten Laufrädern 16 und einer Feststellvorrichtung 18
für die Rad- und die Richtungsfeststellung. Die Befesti
gung der Lenkrollen an dem Gestell erfolgt mit Hilfe ei
nes Schwenkzapfens 20, der durch eine gehäusefeste Zy
linderbüchse 22 hindurchgreift und an seinem unteren En
de eine mit einer Umfangsverzahnung oder mit Rastnuten
versehene Sperrscheibe 24 für die Richtungs- oder Gera
deausfestellung trägt.
Der Richtungsfeststeller weist zusätzlich einen in ei
ner gehäusefesten Schubführung 25 zwischen zwei End
stellungen verschiebbaren Schieber 26 auf, der an sei
nem einen Ende eine schlaufenförmige Federpartie 28 und
einen an der Federpartie 28 angeformten Blockierbacken
30 trägt, und an seinem anderen Ende mit zwei nach ent
gegengesetzten Seiten überstehenden Gleitnocken 32 in
eine Führungskulisse 34 der Feststellvorrichtung 18
eingreift. Der Blockierbacken 30 weist eine Stirnver
zahnung 36 auf, mit der er in seiner Sperrstellung in
die Sperrverzahnung 38 der Sperrscheibe 24 eingreift.
Wie aus den Fig. 6a bis c und 7a bis d zu ersehen ist,
weist der Richtungsfeststeller entweder mehrere, über
den Umfang verteilt angeordnete Zähne und Zahnlücken 38
(Fig. 6) oder zwei auf einander diametral gegenüberlie
genden Seiten angeordnete Zahnlücken 38 (Fig. 7) auf.
Der in Fig. 6 gezeigte Richtungsfeststeller wird zusam
men mit dem Radfeststeller unter Bildung eines Total
feststellers eingesetzt, während der in Fig. 7 gezeigte
Richtungsfeststeller vornehmlich ohne Radfeststeller
zur Geradlaufeinstellung benutzt wird. Die Stirnverzah
nung 36 des Blockierbackens 30 weist hierbei einen
achsparallel zur Schwenkachse 10 der Sperrscheibe 24
ausgerichteten, zusammen mit dessen Schwenkachse 10 in
einer in Verschieberichtung 84 des Feststellkörpers 26
aufgespannten Ebene angeordneten, im Sperrzustand in
eine komplementäre Zahnlücke 86 der Sperrverzahnung 38
eingreifenden zentralen Sperrzahn 88 auf. Weiter sind
zwei hierzu etwa parallele, auf entgegengesetzten Sei
ten des Sperrzahns 88 angeordnete, im Sperrzustand sich
mit außerhalb der Zahnlücke 86 angeordneten Keilflächen
90 in verschiedenen Drehrichtungen der Sperrscheibe 24
verkeilende Konterzähne 92 vorgesehen. Die Führungsku
lisse 34 ist in einen Ausleger 40 des Betätigungshebels
42 der Feststellvorrichtung 18 eingeformt.
Der Betätigungshebel 42 ist um eine zur Radachse 14
parallele Schwenkachse 44 am Gehäuse 12 zwischen einer
Freigabestellung (Fig. 2a, c; 8a) und einer Sperrstel
lung (Fig. 2b, d; 8b) begrenzt verschwenkbar gelagert.
Der Betätigungshebel 42 weist zwei wippenartig angeord
nete Betätigungsarme 46, 48 auf, die so angeordnet
sind, daß sowohl beim Sperrvorgang als auch beim Ent
sperrvorgang der jeweilige Betätigungsarm 46, 48 unter
der Einwirkung der Beinlast niedergetreten werden kann.
Die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 42 ist am Ge
häuse durch die Anschlagflächen 50, 50′ in der Sperr
stellung und die Anschlagflächen 52, 52′ in der Freiga
bestellung begrenzt.
Die Laufräder 16 sind an ihrer Innenseite mit einer die
Radhabe 54 im Abstand konzentrisch umgreifenden Innen
verzahnung 56 versehen, die für den Eingriff eines an
seinen Blockierbacken 57 mit entsprechenden Stirnver
zahnungen 58 versehenen Feststellkörpers 60 bestimmt
sind. Der Feststellkörper 60 ist in einer im Bereich
zwischen der Radachse 14 und der Schwenkachse 44 ange
ordneten, radial ausgerichteten Schubführung 62 unter
der Einwirkung des Betätigungshebels 42 zwischen seine
Freigabestellung und seiner Sperrstellung begrenzt ver
schiebbar angeordnet. Der Betätigungshebel 42 weist zu
diesem Zweck eine Vorschubkurve 64 und eine Rückholkur
ve 66 auf, mit denen der Feststellkörper 60 beim Betä
tigen des Betätigungshebels entweder in seine Sperr
stellung oder in seine Freigabestellung verschoben wer
den kann.
Beim Sperrvorgang hebt zunächst die Rückholkurve 66 vom
Feststellkörper 60 ab, während die Vorschubkurve 64 auf
der Auflauffläche 76 des Feststellkörpers 60 so auf
läuft, daß dieser in Richtung Innenverzahnung 56 ver
schoben wird. In den Zwischenbereichen ist der Fest
stellkörper 60 mit Spiel zwischen den beiden Kurven 64,
66 angeordnet, so daß eine Verklemmung vermieden wird.
In dieser Sperrstellung gelangt die Vorschubkurve 64
mit ihrem Sperrnocken 65 zum Verriegelungsmittelpunkt
und über diesen hinaus und versperrt somit den Rückweg
in Richtung Freigabestellung. Zugleich gelangt der Be
tätigungshebel 42 mit seiner Anschlagfläche 52 gegen
die gehäusefeste Anschlagfläche 52′, so daß er nicht
mehr weiter nach unten bewegt werden kann. Gleichzeitig
wird der Schieber 26 des Richtungsfeststellers über den
in die Führungskulisse 34 eingreifenden Gleitnocken 32
in seine Sperrstellung verschoben, in der der Blockier
backen 30 in Eingriff mit der Sperrscheibe 24 gelangt.
Beim Öffnungsvorgang wird der Betätigungshebel 42 über
seinen Betätigungsarm 48 gegen die Gehäusefläche 50′
gedrückt. Dabei wird der Feststellkörper 60 über die
Rückholkurve 66 in seine Freigabestellung mitgenommen.
Gleichzeitig wird der Schieber 26 des Richtungsfest
stellers aus seiner Sperrstellung in seine Freigabe
stellung zurückgeschoben.
Bei dem in Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
weist der Betätigungehebel 42 eine randoffene Ausneh
mung 68 auf, in dessen einander gegenüberliegenden
Flanken die Vorschubkurve 64 und die Rückholkurve 66
eingeformt sind. Die Kurven 64, 66 sind dabei so bemes
sen, daß der Feststellkörper 60 in der Freigabestellung
zwischen den Flanken der Kurven 64, 66 (Fig. 2a) und in
der Sperrstellung zwischen der Vorschubkurve 64 und der
Innenverzahnung 56 (Fig. 2b) spielfrei eingespannt ist.
Wie aus Fig. 2b zu ersehen ist, erfolgt die Einspannung
in der Sperrstellung innerhalb der durch die Radachse
14 und die Schwenkachse 44 aufgespannten Verbindungs
ebene 45, so daß bei einer Belastung der Laufräder in
der einen oder anderen Richtung keine selbstlösenden
Keilkräfte über die Verzahnungen auf den Feststellkör
per 60 ausgeübt werden.
Bei dem in Fig. 8 bis 10 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist an dem Ausleger 40 des Betätigungshebels 42 ein
weiteres Kulissenpaar 80 angeordnet, während am Fest
stellkörper 60 zwei seitlich überstehende, in das Ku
lissenpaar 80 eingreifende Gleitnocken 82 angeformt
sind. Die Vorschubkurve 64 und die Rückholkurve 66 sind
in diesem Falle durch die beiden Flanken der Kulissen
des Kulissenpaars 80 gebildet. Wie insbesondere aus
Fig. 9 und 10b, c zu ersehen ist, ist dort sowohl der
Betätigungehebel 42 im Bereich der Führungskulissen 80
als auch der Feststellkörper 60 im Bereich seiner
Gleitnocken 82 nicht so dickwandig und robust ausgebil
det wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bis 4.
Hinzu kommt, daß das Einsetzen des Feststellkörpers 60
mit seinen Gleitnocken 82 in die Kulissen 80 ein Ver
biegen der betreffenden Teile erfordert, weshalb die
Montage in diesem Falle etwas aufwendiger ist.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfin
dung bezieht sich auf eine Lenkrolle mit einem um eine
vertikale Schwenkachse 10 an einem Gestell verschwenk
baren Gehäuse 12, mindestens einem um eine horizontale
Radachse 14 am Gehäuse 12 drehbar gelagerten Laufrad 16
und einer einen Radfeststeller und/oder einen Rich
tungsfeststeller aufweisenden Feststellvorrichtung 18.
Die Feststellvorrichtung weist mindestens einen in ei
ner Schubführung 25, 62 des Gehäuses 12 zwischen einer
Freigabestellung und einer Sperrstellung mindestens ei
nes am Gehäuse 12 angeordneten Betätigungsmechanismus
verschiebbaren Feststellkörper 26, 60 auf, der mit min
destens einem eine Stirnverzahnung 36, 58 für den Ein
griff in eine komplementäre Sperrverzahnung des zu sper
renden Teils 24, 16 tragenden Blockierbacken 30, 57 auf
weist. Der Betätigungsmechanismus weist einen um eine
zur Radachse 14 parallele Achse 44 begrenzt verschwenk
bar gelagerten, den Feststellkörper mit einer Vorschub
kurve 64 in seine Sperrstellung und mit einer Rückhol
kurve 66 in seine Freigabestellung quer zur Schwenkach
se 44 verschiebenden Betätigungshebel 42 auf. Um ohne
Federelement auch bei Verwendung von feinen Sperrver
zahnungen eine zuverlässige Feststellung zu gewährlei
sten, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die
Schwenkachse 44 des Betätigungshebels 42 und die Rad
achse 14 im Abstand voneinander am Gehäuse 12 angeord
net sind, während die Schubführung 25, 62 für den Fest
stellkörper 26, 60 im wesentlichen parallel zu einer
durch die Schwenkachse 44 und die Radachse 14 aufge
spannten Verbindungsebene 74 ausgerichtet ist.
Claims (19)
1. Lenkrolle, insbesondere Lenkdoppelrolle, mit einem
um eine vertikale Schwenkachse (10) an einem Ge
stell verschwenkbaren Gehäuse (12), mindestens ei
nem um eine horizontale Radachse (14) am Gehäuse
(12) drehbar gelagerten Rad (16) und einer einen
Radfeststeller und/oder einen Richtungsfeststeller
aufweisenden Feststellvorrichtung (18), die minde
stens einen in einer Schubführung (25, 62) des Ge
häuses (12) zwischen einer Freigabestellung und
einer Sperrstellung mittels eines am Gehäuse (12)
angeordneten Betätigungsmechanismus (Betätigungs
hebel 42) verschiebbaren Feststellkörper (26, 60)
mit mindestens einem eine Stirnverzahnung (36, 58)
für den Eingriff in eine komplementäre Sperrver
zahnung des zu sperrenden Teils (24, 16) tragenden
Blockierbacken (30, 57) aufweist, wobei der Betäti
gungsmechanismus einen um eine zur Radachse (14)
parallele Achse (44) begrenzt verschwenkbar gela
gerten, den Feststellkörper mit einer Vorschubkur
ve (64) in seine Sperrstellung und mit einer Rück
holkurve (66) in seine Freigabestellung quer zur
Schwenkachse (44) verschiebenden Betätigungshebel
(42) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (44) des Betätigungshebels (42) und
die Radachse (14) im Abstand voneinander am Gehäu
se (12) angeordnet sind, und daß die Schubführung
(25, 62) für den Feststellkörper (26, 60) im wesent
lichen parallel zu einer durch die Schwenkachse
(44) und die Radachse (14) aufgespannten Verbin
dungsebene (74) ausgerichtet ist.
2. Lenkrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Blockierbacken (30, 57) des Feststellkör
pers (26, 60) mit einem wirksamen Teil seiner Stirn
verzahnung (36, 58) in der Verbindungsebene (74)
angeordnet und in dieser quer zur Schwenkachse
(44) des Betätigungshebels (42) verschiebbar ist.
3. Lenkrolle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnverzahnung (36, 58) des Blockierbackens
(30, 57) und die Sperrverzahnung (38, 56) des zu
sperrenden Teils (24, 16) im Sperrzustand an einer
in der Verbindungsebene (74) angeordneten oder
diese durchdringenden Eingriffstelle gegeneinander
anliegen.
4. Lenkrolle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingriffstelle im Bereich zwischen Radach
se (14) und Schwenkachse (44) angeordnet ist.
5. Lenkrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubführung (62) im Bereich zwischen der
Radachse (14) und der Schwenkachse (44) angeordnet
ist.
6. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel
(42) eine den Feststellkörper (60) teilweise um
fassende randoffene Ausnehmung (68) aufweist, de
ren einander in Verschieberichtung gegenüberlie
gende, gegen den Feststellkörper anliegende Flan
ken (70, 72) die Vorschub- und Rückholkurven (64,
66) enthalten.
7. Lenkrolle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststellkörper (60) gegen die Vorschub-
und Rückholkurven (64, 66) anliegende, in der Sperr
stellung und in der Freigabestellung zwischen die
se spielfrei eingespannte Anlageflächen aufweist.
8. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel
(42) je eine in der Spannstellung und in der Frei
gabestellung gegen gehäusefeste Widerlagerflächen
(50′, 52′) anschlagende Anschlagflächen (50, 52)
aufweist.
9. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorschubkurve (64)
des Betätigungshebels (42) im Sperrzustand an ei
ner in der Verbindungsebene (74) angeordneten oder
diese quer durchdringenden Angriffsstelle gegen
den Feststellkörper (60) sperrend anliegt.
10. Lenkrolle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (42) im Sperrzustand mit
einer von der Vorschubkurve (64) abgewandten An
schlagfläche (52) gegen eine gehäusefeste, quer
zur Verbindungsebene (74) ausgerichtete Widerla
gerfläche (52′) anliegt.
11. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, ge
kennzeichnet durch mindestens eine am Betätigungs
hebel exzentrisch angeordnete, an ihren einander
gegenüberliegenden Flanken (70, 72) durch die Vor
schub- und Rückholkurven (64, 66) begrenzte Steuer
kulisse (80, 34), in die ein am Feststellkörper
(60) quer zur Verschieberichtung abstehender Gleit
nocken (32, 82) eingreift.
12. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der als Radfeststeller
ausgebildete Feststellkörper (60) zwei quer zur
Verschieberichtung im Abstand voneinander angeord
nete, in je eine Innenverzahnung (56) einer von
zwei Rädern (16) eingreifende Blockierbacken (57)
aufweist, und daß der Betätigungsmechanismus im
verzahnungsfreien Bereich zwischen den beiden
Blockierbacken (57) am Feststellkörper (60) an
greift.
13. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Eingriffsstelle der
Stirnverzahnung (36) auf der der Schwenkachse (44)
des Betätigungshebels gegenüberliegenden Seite der
Radachse (14) außerhalb des Achszwischenbereichs
angeordnet ist.
14. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Blockierbacken (30)
am einen Ende einer in einer im Abstand von der
Verbindungsebene (74) angeordneten, parallel zu
dieser ausgerichteten Schubführung (25) geführten
Schieber (26) angeordnet ist, dessen anderes Ende
mindestens einen in eine exzentrische Führungsku
lisse (34) des Betätigungshebels (42) eingreifen
den Gleitnocken (32) trägt.
15. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Schieber (26) eine
den Blockierbacken (30) tragende, in Verschiebe
richtung vorspannbare Federpartie (28) aufweist.
16. Lenkrolle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Schieber (26) und der Blockierbacken
(30) einstückig mit der Federpartie (28) verbunden
sind.
17. Lenkrolle nach Anspruch 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Federpartie (28) eine am
Schieber (26) angeformte, den Blockierbacken (30)
tragende Biegeschlaufe bildet.
18. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel
(42) zwei wippenartig angeordnete, jeweils durch
Niederdrücken betätigbare Betätigungsarme (46, 48)
zum Sperren und Freigeben der Feststellvorrichtung
(18) aufweist.
19. Lenkrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Stirnverzahnung (36)
des Blockierbackens (30) einen achsparallel zur
Schwenk- oder Drehachse (10) des gegenüber dem Ge
häuse (12) zu sperrenden Teils (Sperrscheibe 24)
ausgerichteten, zusammen mit dessen Schwenk- oder
Drehachse (10) in einer in Verschieberichtung des
Feststellkörpers (26) aufgespannten Ebene angeord
neten, im Sperrzustand in eine komplementäre Zahn
lücke (86) der Sperrverzahnung (38) eingreifenden
zentralen Sperrzahn (88) und zwei hierzu parallele,
auf entgegengesetzten Seiten des Sperrzahns ange
ordnete, im Sperrzustand sich mit außerhalb der
Zahnlücke angeordneten Keilflächen in verschiede
nen Drehrichtungen des zu sperrenden Teils (24)
verkeilende Konterzähne aufweist.
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