DE1954589B2 - Kontaktsystem für Vakuum-lastschalter - Google Patents
Kontaktsystem für Vakuum-lastschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktsystem für einen Vakuum-Lastschalter gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Kontaktsystem ist in der DE-PS 1236630 beschrieben, wobei die Kontaktstücke aus
einer Legierung bestehen, deren Hauptbestandteil ein nicht hochwarmfestes Metall guter Leitfähigkeit ist
und deren Nebenbestandteil ein Metall ist, dessen Erstarrungstemperatur niedriger ist als die des Hauptbestandteils
und das im festen Zustand eine geringe oder gar keine Löslichkeit in dem Hauptbestandteil aufweist.
Dabei soll der Nebenbestandteil mit einigen Gewichtsprozenten der Legierung oder weniger enthalten
sein. Als Beispiele für derartige Legierungen sind dort u. a. Kupfer-Wismut, Kupfer-Blei, Kupfer-Tellurium,
Aluminium-Blei, Aluminium-Wismut, Aluminium-Indium und Aluminium-Zinn genannt. Jede Legierung enthält einige Gewichtsprozent oder
weniger des an zweiter Stelle genannten oder kleineren Bestandteils.
Vakuum-Lastschalter mit Kontakten aus diesen Legierungen können bei Nennspannung hohe induktive
Ströme, beispielsweise symmetrische Effektivströme von mehr als 8000 Ampere, unterbrechen. Sie
können diese Ströme auch ohne Erzeugung unerwünschter Kontaktschweißstellen führen und einschalten und sie vermögen Stoßspitzenspannungen
von 95 kV und 60 Hz-Dauerspannungen mit einem Effektivwert von mindestens 36 kV mit Erfolg standzuhalten,
wenn ihre Kontakte vollständig getrennt sind. Dies sind die erforderlichen Spannungen für öl-Iose
Innenraumschalter für Nennspannungen von 7,2 kV und 13,8 kV, wenn sie den Anforderungen der
Leistungsschalter-Normen der Vereinigten Staaten von Amerika genügen sollen.
Für höhere Nennspannungen und bestimmte Schaltvorgänge, wie z. B. die Schaltung kapazitiver
Ströme und Spannungen, sind sogar noch strengere Anforderungen bezüglich der dielektrischen Festigkeit
an die Schalter gestellt. Ein strenges Maß für das Leistungsvermögen eines Schalters hinsichtlich dieser
harten Anforderungen an die Überschlagsfestigkeit besteht darin, daß der Schalter sofort nach der Kontakttrenuung,
die eine Schweißstelle zwischen den Kontakten zerreißt, wie sie insbesondere beim Einschalten
eines Stroms von mehreren tausend Ampere oder noch mehr erzeugt wird, einer hohen Stoßspannung
standhalten muß.
Die bekannten Kontaktsysteme sind nicht in der Lage, diese Prüfung in gewünschter Weise zu bestehen.
Es hat den Anschein, daß das Zerreißen der Schweißstelle zwischen den Kontaktstücken Oberflächenunregelmäßigkeiten
zurückläßt, die die Spannungsfestigkeit des Zwischenraums zwischen den Kontaktstücken gegenüber der hohen Stoßspannung
vermindern.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, einen Vakuum-Lastschalter zu
schaffen, der sofort nach einem Trennvorgang der Kontaktstücke, der eine Schweißstelle zwischen den
Kontaktstücken zerreißt, eine große Überschlagsfestigkeit besitzt.
Diese Aufgabe wird bei einem Kontaktsystem der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die
im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale erreicht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Kontaktstücke nach
dem Aufbruch einer kalten oder heißen Schweißverbindung wesentlich weniger spitze Hocker aufweisen
und beim Zerreißen der Schweißverbindung weniger Metallteilchen oder -spritzer herausgerissen werden.
Dadurch wird die Überschlagsfestigkeit der zwischen den Kontaktstücken gebildeten Strecke wesentlich
verbessert. Aufgrund einer besseren mechanischen Festigkeit und Duktilität der Kontaktmaterialien wird
auch bereits die Bildung einer kalten oder heißen Schweißverbindung erschwert, so daß eine derartige
Schweißverbindung seltener auftritt. Dies gilt insbesondere auch für das Kontaktprellen beim Einschalten
des Schalters.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beschreibung und der Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Querschnittsansicht eines Kontaktsystems für einen Vakuum-Lastschalter;
Fig. 2 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht von einem der Kontakte des Schalters gemäß Fig. 1.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Schalter entspricht in seinem mechanischen Aufbau im wesentlichen dem
in der DE-AS 1236630 beschriebenen Schalter. Er umfaßt ein hochevakuiertes Gehäuse 10, das eine
Ummantelung 11 aus einem geeigneten Isoliermaterial, wie z. B. Glas, und ein Paar metallische Endkappen
12 und 13 aufweist, die die Enden der Ummantelung abschließen. Zwischen den Endkappen und der
Ummantelung sind geeignete Abdichtungen 14 vorgesehen, um das Gehäuse 10 vakuumdicht zu machen.
Der Normaldruck innerhalb des Gehäuses 10 beträgt unter statischen Bedingungen weniger als 1,3 · 10~7
bar, so daß eine angemessene Sicherheit gegeben ist, daß die mittlere freie Weglänge der Elektronen langer
ist als die Spannungsdurchbruchsstrecken in dem Gehäuse.
Die inneren Isolierflächen der Ummantelung 11 sind gegenüber Kondensation der durch den Lichtbogen
erzeugten Metalidämpfe mittels eines röhrenförmigen Metallschirms 15 geschützt, der von der Ummantelung
11 getragen und vorzugsweise gegenüber den Endkappen 12 und 13 isoliert ist. Dieser Schirm
fängt auf bekannte Weise die durch den Lichtbogen erzeugten Metalldämpfe ab, bevor sie die Ummantelung
11 erreichen können.
In dem Gehäuse 10 ist ein Paar trennbarer Kontaktstücke 17 und 18 angeordnet, die in ihrer Eingriffs-
oder Einschaltstellung gezeigt sind. Das obere Kontaktstück 17 ist feststehend und an einem Leiteistab
17a befestigt, der an seinem oberen Ende mit der oberen Endkappe 12 verbunden ist. Das untere
Kontaktstück ist bewegbar und mit einem leitenden Betätigungsstab 18a verbunden. Dieser Stab ist vertikal
bewegbar. Eine Bewegung des Kontaktstücks 18 nach unten trennt die Kontaktstücke und öffnet den
Schalter, während eine Rückbewegung des Kontaktstücks 18 die Kontaktstücke verbindet und somit den
Schalter schließt. Der Betätigungsstab 18a ragt durch eine öffnung in der unteren Endkappe 13 hindurch,
und eine flexible Metallmanschette 20 sorgt für eine Abdichtung um den Stab 18a herum, um eine vertikale
Bewegung des Stabs ohne Beeinträchtigung des Vakuums in dem Gehäuse zu gestatten. Wie Fig. 1
zeigt, ist die Manschette 20 an ihren gegenüberliegenden Enden mit dem Stab 18a und mit der unteren
Endkappe 13 dicht schließend verbunden.
Alle Innenteile des Schalters sind von Oberflächenverunreinigungen
im wesentlichen frei. Diese sauberen Oberflächen werden durch eine geeignete Bearbeitung
des Schalters erhalten, indem dieser beispielsweise während seiner Evakuierung aufgeheizt wird.
Eine typische Aufheiztemperatur liegt bei 400° C. Zusätzlich werden die Kontaktstücke 17 und 18 von
den absorbierten Gasen befreit, um auf diese Weise einer Entwicklung dieser Gase während des Starkstromlichtbogens
vorzubeugen. Die Art und Weise, in der diese Innengase entfernt werden, wird im folgenden
noch genauer beschrieben.
Die Form der Kontaktstücke ist zwar nicht entscheidend, es werden aber jeweils scheibenförmige
Kontaktstücke bevorzugt, deren Hauptflächen sich gegenüberliegen sollen. Der Mittelbereich jedes Kontaktstücks
ist mit einer Vertiefung 29 in dieser Hauptfläche versehen, und ein kreisförmiger Schließ- und
Trennbereich 30 umgibt diese Vertiefung. Diese kreisförmigen Schließ- und Trennbereiche 30 liegen
aneinander an, wenn sich die Kontaktstücke in ihrer geschlossenen Stellung gemäß Fig. 1 befinden. Sie
weisen einen solchen Durchmesser auf, daß der durch die geschlossenen Kontaktstücke fließende Strom ei-
' nem schleifenförmigen Pfad L folgt, wie es durch die
gestrichelten Linien in Fi g. 1 dargestellt ist. Der durch diesen schleifenförmigen Pfad fließende Strom hat
eine magnetische Wirkung, der die Schleife in bekannter Weise verlängert. Wenn folglich die Kontaktstücke
getrennt sind, um zwischen den Bereichen 30 einen Lichtbogen auszubilden, treibt die Magnetwirkung
des durch den Pfad L fließenden Stroms den Lichtbogen radikal nach außen.
Wenn sich die Fußpunkte des Lichtbogens in Rich- ~~> tung auf den Außenumfang der von den Kontaktstükken
17 und 18 gebildeten Scheiben bewegen, wird der Lichtbogen einer auf dem Umfang wirkenden Magnetkraft
ausgesetzt, die den Lichtbogen auf dem Umfang um die Mittelachsen der Scheiben herumzu-
?.o bewegen versucht. Diese in Umfangsr ich tung wirkende
Magnetkraft wird vorzugsweise durch eine Reihe von Schlitzen 32 erzeugt, die in den Scheiben
vorgesehen sind und von dem Außenumfang der Scheiben auf im allgemeinen spiralförmigen Wegen
^ radikal nach innen führen, wie es in Fig. 2 gezeigt
ist. Diese Schlitze 32 zwingen den Strom, der in oder aus einem Lichtbogenfußpunkt fließt, welcher sich
praktisch auf irgendeinem Winkelpunkt auf dem äußeren Umfangsbereich der Scheibe befindet, einem
jo Pfad mit einer resultierenden Komponente zu folgen,
die in der Nähe des Lichtbogens bezüglich des Außenumfangs im allgemeinen tangential verläuft. Diese
tangentiale Konfiguration des Strompfades bewirkt den Aufbau einer resultierenden tangentialen Kraftkomponente,
die den Lichtbogen in einer Umfangsrichtung um die Kontaktstücke zu treiben versucht.
In bestimmten Fällen kann der Lichtbogen in eine Reihe paralleler Lichtbogen aufgeteilt sein, und diese
parallelen Lichtbogen wandern dann schnell in einer der oben beschriebenen ähnlichen Weise über die
Kontaktoberfläche.
Bei einem derartigen Schalteraufbau, der insoweit auch in der DE-AS 1236630 beschrieben ist, ist es
schwierig, den allgemeinen Richtlinien für öllose Schalter mit einer Nennspannung von mindestens
14,4 kV und einem symmetrischen Nennausschaltstrom mit einem Effektivwert von mindestens 8000
Ampere zu genügen, wobei dieser Schalter außerdem ständig hohen Stoßspannungen standhalten können
»ο muß, die sofort nach einer Schalteröffnung angelegt
werden, bei der eine Schweißverbindung zwischen den Kontaktstücken aufgebrochen wird. Hierbei beziehen
sich die hohen Stoßspannungen auf solche, die typischerweise bei Schaltkreisen mit einer Nennspannung
von 14,4 kV oder mehr auftreten. Der Hinweis auf eine Schweißstelle zwischen den Kontaktstücken betrifft
insbesondere solche Schweißstellen, die sich dann bilden, wenn während des Kontaktschließvorgangs
ein Lichtbogen entwickelt wird, der Einschalt-
bo ströme von mehreren tausend Ampere führt.
Es ist nun gefunden worden, daß diese Forderungen erfüllt werden können, wenn die Schließ- und Trennbereirhe
30 der Kontaktstücke des Vakuum-Lastschalters aus einer Legierung gebildet sind, die aus
b5 Kupfer-Aluminium und Wismut besteht, wobei das Aluminium in einem Anteil zwischen 9 und 15 Gew.-%
des Kupfer-Aluminiums und das Wismut in einer Menge von einigen Gew.-% oder weniger der Ge-
samtlegierung enthalten ist. Eine spezielle Legierung
mit der außerordentlichen Fähigkeit, diese Anforderungen zu erfüllen, ist eine Kupfer-Aluminium-Wismut-Legierung,
die im wesentlichen aus Aluminium mit einem Anteil von 12 Gew.-% des Kupfer-Aluminiums
und Wismut in einer Menge von 1 Gew.-% der Gesamtlegierung bestand. Dieses Material wird im
folgenden mit Cu-Al-Bi (12% AI) bezeichnet.
Das bekannte Material ist eine Legierung aus Kupfer-Wismut, die aus Kupfer und einigen Gew.-% oder
weniger Wismut, beispielsweise 0,5 Gew.-%, bestand. Ein Vakuumschalter mit Kontaktstücken aus diesem
Material kann zwar die üblichen Vorschriften für öllose
Schalter mit einer Nennspannung von 14,4 kV und Ausschaltströmen mit einem Effektivwert von
8000 Ampere erfüllen, aber er vermag nicht in gewünschter Weise einer hohen Stoßspannung standzuhalten,
die nach einer Kontakttrennung angelegt wird, die eine Schweißverbindung zwischen den Kontaktstücken
zerreißt.
Es wurden verschiedene Versuche für verschiedene Kontaktmaterialien, aber mit ansonsten vergleichbarem
Aufbau durchgeführt. Dabei wurden zunächst die Kontaktstücke eines gegebenen Vakuum-Lastschalters
gegen Ströme zusammengedrückt, die zur Bildung einer Schweißstelle zwischen den Kontaktstücken
ausreichend waren. Dann wurden die Kontaktstücke stromlos geöffnet, um die Schweißstelle zu zerreißen,
und dann wurde an die geöffnete Schaltstrecke eine Spannung mit einer derartigen Wellenform angelegt,
die einen Schaltstoß simuliert. Diese Spannung hatte einen genügend hohen Spitzenwert, damit die Schaltstrecke
bei jeder Beanspruchung durchschlug, und im Zeitpunkt des Durchschlags wurde die augenblickliche
Spannung gemessen. Der verfügbare Spitzenwert betrug etwa 230 kV und der Anstieg war so steil, daß
dieser Spitzenwert ohne Durchschlag in 100 Mikrosekunden erreicht werden würde. Der Strom, gegen den
die Kontaktstücke geschlossen wurden, war bei jedem Versuch gleich und hatte einen Spitzenwert von
3000 A. Diese Versuchsergebnisse wurden in eine Wahrscheinlichkeitskurve eingetragen, in der die für
den Durchschlag erforderliche Spannungsbeanspruchung gegen die Durchschlagwahrscheinlichkeit aufgetragen
war. Für gegebene Durchschlagwahrscheinlichkeiten wurde gefunden, daß mit Kontaktstücken
aus Cu-Al-Bi (12% Al) gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Schaltstrecke zwischen den
Kontaktstücken einer Spannungsbeanspruchung von etwa 300% gegenüber derjenigen standzuhalten vermochte,
die von einer Schaltstrecke zwischen bekannten Kontaktstücken aus Cu-Bi (0,5% Bi) ausgehalten
wurde. Beispielsweise rief bei den Cu-Bi-Kontaktstücken eine Feldstärke von 41,3 kV/cm eine Wahrscheinlichkeit
von 50% für einen Durchschlag hervor, während bei den Cu-Al-Bi-(12% Al)-Kontaktstükken
gleicher Größe eine Feldstärke von etwa 124 kV/cm, d. h. eine Feldstärke von etwa 300% gegenüber
den Cu-Bi-Kontaktstücken, erforderlich war, um die gleiche Wahrscheinlichkeit für einen Durchschlag
zu erzeugen. Es wird somit deutlich, daß die Cu-AI-Bi-(12% Al)-Kontaktstücke vom Standpunkt
der Durchschlagsfestigkeit nach dem Zerreißen einer Schweißstelle in ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber
den Cu-Bi-(0,5% Bi)-Kontaktstücken stark verbessert sind.
Es wurden metallografische Untersuchungen durchgeführt, um die strukturellen Unterschiede zu
ι«
bestimmen, die für das verbesserte Leistungsvermö gen der Kupfer-Aluminium-Wismutlegierungen ver
antwortlich sind, die 9 bis 15 Gew.-% Aluminium dei Kupfer-Aluminiums enthalten. Wenn die Alumini
ummenge kleiner als etwa 9% gemacht wird, weis die Legierung eine hohe Korngröße auf und ein be
trächtlicher Anteil des Aluminiums befindet sich ii fester Lösung mit dem Kupfer. Das Wismut bildet ei
nen dünnen Film um jedes dieser Körner und hat eine
deutliche Versprödungswirkung auf die Legierung
Für größere Mengen an Aluminium sind beträchtlich« Aluminiummengen mit dem Kupfer als eutektisch«
Zusammensetzung (88 Cu - 12 Al) vorhanden, dk
als feine Verteilung durch die Körner und Korngrenzen hindurch auftritt. Das Vorhandensein dieser feinen
Dispersion erzeugt eine bessere Verteilung de; Wismuts innerhalb der Körner und vermindert start
die Wismutseigerung an den Korngrenzen. Obwoh das Wismut immer noch als ein die Bildung einei
Schweißstelle hemmendes Mittel vorhanden ist, übl es einen viel kleineren Versprödungseffekt auf die
Haupt legierung aus, und daraus folgt als Ergebnis eine verbesserte mechanische Festigkeit und Duktilität
Diese Verbesserungen hinsichtlich der mechanischer Festigkeit und Duktilität scheinen zur verbesserten
dielektrischen Festigkeit beizutragen, da sie die Möglichkeit verkleinern, daß einzelne Metallteilchen aus
den gegenüberliegenden Kentaktstücken herausgerissen werden, wenn diese nach einer gegebenenfalls
auftretenden kleineren Kontaktverschweißung getrennt werden. Darüber hinaus ist das Wismut, selbst
wenn es nicht an der Korngrenze der Hauptlegierung konzentriert ist, über die Kornstruktur verteilt vorhanden
und nutzbar, um in der durch den Lichtbogen hervorgerufenen Schweißzone zu seigern. Dieses geseigerte
Wismut macht die Schweißstelle weich, indem es eine weiche Grenzschicht bildet, an der entlang sich
die Kontaktstücke bei einer darauffolgenden öffnung leicht trennen können. Dadurch wird weiterhin die
Wahrscheinlichkeit herabgesetzt, daß ein diskretes Metallteilchen entlang einer Korngrenze aus dem gegenüberliegenden
Kontaktstück herausgerissen wird. Durch die Verkleinerung dieser Wahrscheinlichkeit
können glatte Kontaktflächen mit weniger Höckern solcher Größe erhalten werden, die einen Durchschlag
fördern würden.
Wenn die Aluminiummenge über etwa 15% hinausgeht, enthält die Legierung einen hohen prozentualen
Anteil an gamma2 (y2)-Phase und das Wismut
ist nicht in gewünschter Weise verteilt, was beides zu einer übermäßigen Versprödung führt. Diese Sprödigkeit
kann bei dem Aufeinanderprallen während des Schließvorgangs zu einer Rißbildung und infolgedessen
zu losen Teilchen führen, die die Durchschlägstestigkeit
nachteilig beeinflussen können. Deshalb soll der Aluminiumgehalt nicht höher als etwa 15 Gew.-%
des Kupfer-Aluminiums liegen.
Kontaktstücke aus einer Kupfer-Aluminium-Wismutlegierung haben auch eine außergewöhnliche Beständigkeit
gegen Kaltverschweißung, d. h. eine Verschweißung unter Einwirkung eines großen, die
Kontaktstücke zusammenpressenden Drucks, ohne daß zwischen den Kontaktstücken ein Lichtbogen
brennt. Es wurde beispielsweise eine Versuchsreihe durchgeführt, in der Kontaktstücke unterschiedlicher
Materialien mit einer Kraft von 13 600 N zusammengedrückt
und dann getrennt wurden, um eine zwischen den Kontaktstücken vorhandene Schweißstelle zu
zerreißen. Die für diese Trennung erforderliche Kraft wurde gemessen. Bei den Kontaktstücken aus dem
bekannten Kupfer-Wismut Cu-Bi (0,5% Bi) wurden Schweißstellen entwickelt, für deren Zerreißen eine
Kraft von etwa 360 N erforderlich war. Bei aus Cu-AI-Bi (12% Al) hergestellten Kontaktstiicken wurden
praktisch keine Schweißstellen gebildet. Auch bei Kontaktstücken aus Cu-Al-Bi (10% AI) entstanden
keine wesentlichen Schweißstellen. Dieses Fehlen einer wesentlichen Kaltverschweißung ist ein entscheidender
Vorteil nicht nur deshalb, weil die für die Kontakttrennung erforderliche Kraft verkleinert wird,
sondern auch weil die Wahrscheinlichkeit für eine Bildung von Höckern an der zerrissenen Schweißstelle,
die die Durchschlagsfestigkeit verschlechtern könnten, verkleinert ist.
Wie bereits erwähnt worden ist, gibt es noch einen anderen Zustand, der zu einer Kontaktverschweißung
führen kann, wenn nämlich der Schalter bei großen Strömen eingeschaltet wird. Wenn die Kontaktstücke
in ihre geschlossene Stellung gebracht werden, prellen sie sofort nach dem ersten Aufeinandertreffen ein
kurzes Stück zurück und bewegen sich dann schnell durch Unterstützung der auf das bewegbare Kontaktstück
ausgeübten Schließkraft aufeinander zu. Wenn die Kontaktstücke nun das erste Mal auseinanderprallen,
wird ein Lichtbogen gezogen, und dieser Lichtbogen schmilzt die benachbarten Oberflächenabschnitte
der Kontaktstücke, so daß, wenn sie wieder in Eingriff kommen, an der Grenzfläche ein geschmolzener Film
vorhanden ist. Wenn der Lichtbogen nach dem Wiedereingriff nicht mehr brennt, fällt die Energiezufuhr
in die Kontaktgrenzfläche steil ab, und der Film an der Grenzfläche kühlt sich folglich schnell zum festen
Aggregatzustanci ab. Das Ergebnis ist die Bildung einer Schweißstelle zwischen den zwei Kontaktstücken.
Je größer dabei der Strom des Lichtbogens ist, desto größer ist der Oberflächenbereich, der von dem geschmolzenen
Film überdeckt ist, und desto größer und fester ist normalerweise die Schweißstelle. Die unter
diesen Bedingungen gebildeten Verschweißungen werden als heiße Schweißsteilen bezeichnet.
Zur Bestimmung der relativen Festigkeiten der unter diesen Bedingungen gebildeten Schweißstellen
wurden saubere Kontaktstücke verschiedener Materialien bei zu Starkstromlichtbögen führenden Bedingungen
zusammengetrieben, und es wurde die für die anschließende Trennung der Kontaktstücke erforderliche
Kraft gemessen. Um die Bildung von Oxidschichten oder anderen Schichten auf den Kontaktstücken
zu vermeiden, wurden diese Versuche in einer inerten Atmosphäre aus Argon durchgeführt. Diese
Atmosphäre schafft hinsichtlich einer Oxidation Umgebungsbedingungen, die den bei Hochvakuum bestehenden
Bedingungen sehr nahe kommen. Bei Kontaktstücken aus reinem Kupfer war als typischer Wert
eine Öffnungskraft von 22700 N erforderlich, um die
Schweißstelle zu zerreißen und die Kontaktstücke zu trennen; bei Kontaktstücken aus Cu-Bi (0,5% Bi) war
eine erforderliche Öffnungskraft von 567 bis 907 N ein typischer Wert, und bei Cu-Al-Bi (12% Al) war
bezeichnenderweise nur eine Öffnungskraft von 0 bis 45 N erforderlich.
Diese stark verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber der Bildung sowohl kalter als auch heißer
Schweißstellen ist είπε unerwartete Eigenschaft der
Kontaktstücke aus Kupfer-Aluminium-Wismut mit einem Aluminiumgehalt in der Nähe von vorzugsweise
12 Gew.-% des Kupfer-Aluminiums.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung enthalten zwar Kontaktstücke aus einer Legierung
auf Kupferbasis mit Wismut als Schweißhemmittel, es können jedoch auch andere Schweißhemmittel
verwendet werden.
Beispielsweise können Kontaktstücke aus einer Legierung auf Kupferbasis mit Blei oder Tellurium
als Schweißhemmittel dielektrisch verbessert werden, indem Aluminium in einer Menge von 9 bis 15 Gew.-%
der Kupferlegierung zugesetzt wird. In jedem dieser Materialien ist das Schweißhemmittel im festen
Zustand sowohl in Kupfer als auch in Aluminium im wesentlichen unlöslich und weist eine niedrigere Erstarrungstemperatur
auf als Kupfer-Aluminium. Auf ähnliche Weise können Kontaktstücke aus einer Legierung
auf Silberbasis mit Wismut oder Blei als Schweißhemmittel dielektrisch verbessert werden, indem
Aluminium in einem Anteil von etwa 5 bis 10 Gew.-% der Silberlegierung zugesetzt wird. Desgleichen
kann auch eine Legierung auf Nickelbasis mit einem Wismut-Schweißhemrner dielektrisch verbessert
werden, indem Aluminium mit etwa 8 bis 13 Gew.-% der Nickellegierung zugesetzt wird. Bei einer
Bezugnahme auf diese Legierungen wird im folgenden der zuerst erwähnte Metallbestandteil einer Legierung
als das Hauptmetall der Legierung bezeichnet.
Als Schweißhemmittel, die im festen Zustand in den anderen Bestandteilen im wesentlichen unlöslich sind,
werden solche Metalle bezeichnet, die eine Festkörperlöslichkeit in den anderen Bestandteilen von weniger
als etwa 2 Gew.-% der Legierungen aufweisen, wobei diese Angaben für die eutektische Temperatur
der Legierung oder die Erstarrungstemperatur des Nebenbestandteils gelten, wenn es kein Eutektikum
gibt.
Bei der Herstellung dieser Kontaktmaterialien sollte jeder getrennte Bestandteil zuerst auf geeignete
Weise bearbeitet werden, um ihn von absorbierten Gasen und anderen Verunreinigungen zu befreien.
Dies kann beispielsweise in einem Zonenausscheidungsverfahren geschehen. Die Bestandteile werden
geschmolzen, im flüssigen Zustand auf geeignete Weise miteinander vermischt und danach wird die
Temperatur abgesenkt, damit die Bestandteile erstarren und die feste Legierung bilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Kontaktsystem für Vakuum-Lastschalter mit einem mindestens auf 1,3 · 10"7 bar evakuierten ·
Gehäuse, bei dem wenigstens ein Kontaktstück Schließ- und Trennbereiche aus einer metallischen,
Aluminium enthaltenden Legierung aufweist und bei dem beide Kontaktstücke im wesentlichen
von absorbierten Gasen und von I() Oberflächenverunreinigungen frei sind, gekennzeichnet
durch die folgenden speziellen, Aluminium enthaltenden Legierungen: Kupfer-Aluminium
mit 9 bis 15 Gew.-% Aluminium oder Silber-Aluminium mit 5 bis 10 Gew.-% Alumi- ''
nium oder Nickel-Aluminium mit 8 bis 13 Gew.-% Aluminium und durch ein Schweißhemmctall,
das im festen Zustand im wesentlichen keine Löslichkeit in dem Hauptanteil der Legierung oder
in Aluminium aufweist, das eine effektive Erstar- -°
rungstemperatur unter derjenigen der Hauptmetall-Aluminium-Legierung besitzt und das in einem
Anteil von nur einigen Gew.-% der Legierung oder weniger enthalten ist und über die
Gesamtlegierung verteilt ist. ->
2. Kontaktsysiem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schweißhemmetall in an
sich bekannter Weise Wismut ist.
3. Kontaktsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Wismut in einer Menge von *<
> weniger als etwa 5 Gew.-% der gesamten Legierung in dieser enthalten ist.
4. Kontaktsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Wismut in einer Menge von
1 Gew.-% der gesamten Legierung in dieser ent- ir> halten ist.
5. Kontaktsyütem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kupfer oder Nickel
enthaltenden Legierung das Aluminium in einem Anteil zwischen 11 und 13 Gew.-% enthalten ist.
6. Kontaktsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium in einem Anteil
von etwa 12% enthalten ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |