Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stoßstange mit einem
Querträger, der aus zwei Halbschalen gefertigt ist, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Stoßstange ist bekannt aus der DE 35 10 590 A1.
Der zugehörige Querträger weist eine vordere und eine hintere
Halbschale auf, die in entspanntem Zustand vor ihrem Zusammen
bau bei Berührung im Mittelbereich an ihren Enden einen Abstand
zueinander aufweisen. Wenn die Enden zur Montage miteinander
verbunden werden, verspannen sich die Halbschalen, was zu einer
Versteifung der Stoßstange führen soll. Vielfältige unter
schiedliche nationale Normen in den unterschiedlichen Staaten
erfordern es, daß die Steifigkeit einer derartigen Stoßstange
breit variiert werden kann. Bei der bekannten Stoßstange ist
eine Veränderung der Steifigkeit immer mit einer Veränderung
der vorderen und/oder der hinteren Halbschale sowie mit einer
Formänderung des Querträgers verbunden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
gattungsgemäße Stoßstange zu schaffen, die bei identischer
äußerer Form breite Variationsmöglichkeiten bezüglich ihrer
Steifigkeit bietet.
Diese Aufgabe wird gelöst in Verbindung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1. Durch die Verwendung einer oberen
und unteren Halbschale gemäß Anspruch 1 lassen sich - wie in
Anspruch 2 beschrieben - horizontale Einlegebleche in den
Zwischenraum der beiden Halbschalen bringen, so daß eine un
sichtbare Versteifung möglich ist. Die Einlegebleche können in
einem Arbeitsgang zusammen mit den Halbschalen fixiert werden.
Die Anbringung von Sicken in den Halbschalen oder in den Ein
legeblechen kann zusätzlich zur Erhöhung der Steifigkeit bei
tragen, wobei die äußere Form der Stoßstange nicht beeinflußt
wird, da diese in der Regel mit Kunststoff oder einem anderen
Material ummantelt wird.
Um selbst den strengsten Normen zur Energieabsorption gerecht
zu werden, kann die Anzahl der Einlegebleche erhöht werden.
Quaderförmige Verformungsglieder, die zusätzlich zur Energie
absorption am Querträger befestigt werden, können auf dieselbe
Weise gefertigt sein wie der Querträger, nämlich durch zwei
ineinandergesteckte Halbschalen.
Im Bereich der Befestigungsstellen der Verformungsglieder sor
gen vertikale Streben innerhalb des Querträgers für zusätzliche
Stabilität des Systems.
Im Gegensatz zu Verformungsgliedern und Querträgern aus
Strangpreßprofilen eignen sich die Hohlräume der erfindungs
gemäßen Verformungsglieder und Querträger gut zur Unterbringung
von elektrischen Leitungen und Funktionselementen.
Eine nähere Erläuterung des Erfindungsgedankens erfolgt nun
anhand der Beschreibung von einigen Ausführungsbeispielen der
Erfindung in sieben Figuren. Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Stoßstange, vorgesehen für die Frontpartie eines Fahr
zeugs,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Verformungsglied einer Stoß
stange gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen weiteren Schnitt in anderer Schnittebene durch
ein Verformungsglied der Stoßstange gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der Erfindung, vorgesehen
für die Heckpartie eines Fahrzeugs,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Querträger einer Stoßstange
gemäß Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt durch das Verformungsglied und den Quer
träger einer Stoßstange gemäß Fig. 4 mit einer Befesti
gungshülse für eine Abschleppöse,
Fig. 7 einen Schnitt durch das Verformungsglied und den Quer
träger einer Stoßstange mit einer Befestigungshülse für
eine Abschleppöse alternativ zu Fig. 6.
Fig. 1 zeigt die linke Hälfte einer Stoßstange, welche für die
Frontpartie eines Fahrzeugs vorgesehen ist. Der Querträger 1
besitzt ein im wesentlichen kastenförmiges Profil, wobei die
obere vordere Ecke des Profils hochgezogen ist. Der Querträger
1 ist zusammengesetzt aus zwei Halbschalen, indem die obere
Halbschale 2 auf die untere Halbschale 3 aufgeschoben ist.
Hierzu ist der Rand der oberen Halbschale 2 etwas weiter als
der Rand der unteren Halbschale 3, so daß ein Überlappungs
streifen 4 entsteht, in dem sich beide Halbschalen 2 und 3
Überschneiden. In diesem Streifen 4 sind Nieten eingezeichnet,
wobei als Befestigung jedoch auch Schweißen oder andere
Vermindungsmaßnahmen in Frage kommen.
Zur Erhöhung der Steifigkeit des Querträgers 1 ist in den
Innenraum, der von den beiden Halbschalen 2 und 3 aufgespannt
wird, ein Einlegeblech 5 eingelegt, welches sich horizontal
innerhalb des Querträgers 1 erstreckt. Das Einlegeblech 5
besitzt einen rechtwinklig abgebogenen Rand, der den
Überlappungsstreifen 4 entlang verläuft, so daß eine
Befestigung des Einlegebleches zusammen mit der Fixierung der
beiden Halbschalen erfolgen kann. Das Einlegeblech 5 ist mit
versteifenden Sicken 6 versehen, welche zusätzlich zur
Stabilität des Querträgers 1 beitragen. Es erstreckt sich
nicht über die volle Breite des Querträgers 1, wie anhand
einer gestrichelten Linie angedeutet ist. In einem Bereich, in
welchem der Querträger 1 mit Öffnungen 7 und 8 zur
Unterbringung von Funktionselementen und elektrischen
Leitungen des Fahrzeugs versehen ist, bleibt der von den
beiden Halbschalen 2 und 3 aufgespannte Hohlraum frei.
An dem Querträger 1 sind zwei Verformungsglieder befestigt,
von denen nur das linke Verformungsglied 9 dargestellt ist. Es
besitzt die Form eines langgestreckten Quaders mit annähernd
quadratischem Querschnitt. Es ist in Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichtet und weist zur Befestigung am Querträger 1 über
stehende Zungen 10 auf, welche den Querträger 1 von oben und
unten zwischen sich aufnehmen. Die Befestigung der Zungen 10
läßt sich anhand von Fig. 2 besser erkennen. Das Verformungs
glied 9 ist wie der Querträger 1 aus einer oberen Halbschale 11
und einer unteren Halbschale 12 aus Blech zusammengesetzt. Zur
Befestigung an einem Längsträger der Fahrzeugkarosserie weist
das Verformungsglied 9 an seinem dem Querträger 1 abgewandten
Ende eine Flanschplatte 13 auf, welche ein etwa rechteckiges
Loch 14 mit rechtwinklig umgebogenem Rand besitzt. Der das Loch
14 umgebende Rand ist in das Verformungsglied 9 eingeschoben
und mit diesem verschraubt. Details hierzu lassen sich den Fig.
2 und 3 entnehmen.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch das Verformungsglied 9.
Die den zylindrischen Körper des Verformungsgliedes 9 überra
genden Zungen 10 überlappen einen Teil des Querträgers 1 und
sind mit diesem mittels eines Gewindebolzens 15 verschraubt.
Der Gewindebolzen 15 ist durch das Blech der oberen Zunge 10,
durch die Oberschale 2 des Querträgers 1, durch das Einlege
blech 5 durch eine Strebe 16, durch die Unterschale 3 des
Querträgers 1 und durch die untere Zunge 10 des Verformungs
gliedes 9 geführt und mit einer Befestigungsmutter 17 versehen.
Zur Erhöhung der Stabilität verläuft der Gewindebolzen 15 im
Inneren des Querträgers 1 durch eine zylindrische Hülse 18,
welche ein Eindrücken des Querträgers 1 im Bereich des Gewinde
bolzens 15 verhindert. Die Strebe 16 weist eine axiale Öffnung
19 auf, in welcher eine Befestigungshülse für eine Abschleppöse
befestigt ist. Die Befestigungshülse 28 besitzt ein Innenge
winde, in welches durch eine Öffnung 29 in der Unterschale 3
eine Abschleppöse eingeschraubt werden kann. Die Strebe 16
verhindert eine ungewollte Deformation des Querträgers 1 zwi
schen dem Einlegeblech 5 und der Unterschale 3 und schützt
somit in dem vom Einlegeblech 5 und der Unterschale 3 gebilde
ten Hohlraum befindliche Funktionselemente.
Zur Durchführung von elektrischen Leitungen, die Funktionsele
mente wie Leuchten etc. versorgen, durch das Verformungsglied 9
können die in das Verformungsglied 9 weisen den Mantelflächen
der Ober- und Unterschale 2 und 3 mit zusätzlichen Durchbrüchen
versehen sein.
An seinem dem Querträger 1 abgewandten Ende ist das Verfor
mungsglied 9 mit einer Flanschplatte 13 verbunden. Die Flansch
platte 13 besitzt eine rechteckige Öffnung 20, wie schon aus
Fig. 1 zu entnehmen war. Der Rand dieser Öffnung 20 ist recht
winklig zur Flanschplatte 13 umgebogen. Als Strebe wird auch
hier eine zylindrische Hülse 21 verwendet, die sich vom oberen
zum unteren Rand der Öffnung 20 erstreckt und um ihre Achse
drehbar ist, solange das Verformungsglied 9 noch nicht an der
Flanschplatte 13 befestigt ist. Dazu ragt die Hülse 21 in im
Durchmesser an sie angepaßte Löcher im Rand der Öffnung 20 und
endet nach außen bündig mit diesem Rand. In die zylindrische
Hülse 21 sind zwei Muttern 22 und 23 eingeschweißt, welche
jeweils ein passendes Innengewinde für die von außen von oben
und unten in die zylindrische Hülse 21 eingeführten Schrauben
24 und 25 besitzen. Die beiden Schrauben 24 und 25 sind jeweils
mit einer Unterlegscheibe 26 bzw. 27 versehen, deren Durchmes
ser sich zum Schraubenkopf hin stufig erweitert. Mit ihrem
kleineren Durchmesser ragen die Unterlegscheiben 26 und 27 in
passende Öffnungen des Verformungsgliedes 9 und liegen mit
ihrer Stufe auf dem Verformungsglied auf.
Fig. 3 zeigt noch einmal die Befestigung des Flanschbleches 13
am Verformungsglied 9. Es ist zu erkennen, daß die Schrauben 24
und 25 nicht genau mittig in die Hülse 21 eingeführt sind,
sondern etwas seitlich der Mittelachse. Die Muttern 22 und 23
weisen nämlich jeweils ein exzentrisch angeordnetes Innenge
winde auf, so daß die Hülse 21 bei Drehung als Exzenter wirkt.
Dies dient dem Ausgleich von Fertigungstoleranzen des Fahr
zeugs, aufgrund welcher die Längsträger der Karosserie erhebli
che Längenunterschiede aufweisen können. Damit trotzdem keine
seitlichen Abweichungen des Verformungsgliedes 9 zur Flansch
platte 13 auftreten, besitzen die Unterlegscheiben 26 und 27
ebenfalls exzentrisch angeordnete Schraubendurchfuhrungen 30
bzw. 31. die Unterlegscheiben 26 und 27 werden jeweils
gegensinnig zur Hülse 21 verdreht,so daß die seitliche
Abweichung der Innengewinde in den Muttern 22 und 23 sowie der
Durchführungen 28 und 29 zur Exzentermitte dieselbe ist und
nur eine axiale Verschiebung bzgl. der Fahrzeuglängsachse
zwischen Verformungsglied 9 und Flanschplatte 13 resultiert.
Auch seitlich sind an der Oberschale 11 und an der Unterschale
12 des Verformungsgliedes 9 Löcher angedeutet, die eine
Verschraubung der Flanschplatte mit dem Verformungsglied 9
ermöglichen. Wie groß der Aufwand bei der Befestigung der
Flanschplatte 13 mit dem Verformungsglied 19 und bei der
Befestigung des Verformungsglieds 9 am Querträger 1 sein muß,
hängt von den geforderten Stabilitätsbedingungen ab.
In Fig. 4 ist ein Querträger 51 dargestellt, welcher im
Unterschied zu dem nach Fig. 1 für die Heckpartie eines
Fahrzeugs vorgesehen ist. Auch der Querträger 51 ist aus einer
Oberschale 52 und aus einer Unterschale 53 zusammengesetzt,
wobei über einen Teil seiner Breite ein Einlegeblech 55 als
Versteifung eingelegt ist. Genau wie in Fig. 1 besitzt das
Einlegeblech 55 versteifende Sicken 56. Die auf der Oberseite
der Oberschale 52 im wesentlichen parallel zur
Erstreckungsrichtung des Quer
trägers 51 angelegten rinnenartigen Vertiefungen 54 versteifen
den Querträger 51 in erster Linie gegen eine Beschädigung von
der Seite her.
Im Bereich seiner Befestigung am Fahrzeuglängsträger nimmt der
Querträger 51 an Tiefe zu und nimmt in sich ein Verformungs
glied 59 auf. In diesem Bereich findet sich kein Einlegeblech,
da das Verformungsglied 59 genügend Energie absorbieren kann.
Es besitzt einen rechteckigen Querschnitt und erstreckt sich in
Fahrzeuglängsrichtung. Fahrzeugseitig vom Querträger 51 ist es
an der Oberschale 52 und an der Unterschale 53 von außen be
festigt.
Zur Befestigung am Fahrzeuglängsträger weist die Stoßstange ein
Befestigungsglied 65 auf, welches mit sich in Fahrzeuglängs
richtung erstreckenden Langlöchern 66 versehen ist. Hierdurch
ist ein Ausgleich von Fertigungstoleranzen des Fahrzeugs mög
lich, welche Zentimeterbeträge erreichen können.
Entsprechend der Oberschale 52 kann auch die Unterschale 53 mit
Sicken versehen sein, welche bedarfsgerecht an entsprechenden
Stellen angebracht werden. Auch hier gilt, daß durch eine Mehr
zahl von Einlegeblechen die Steifigkeit des Querträgers weiter
erhöht werden kann, so daß den diversen nationalen Normen zur
Energieabsorption Rechnung getragen werden kann. Dabei ist
durch das Ineinanderschieben von Ober- und Unterschale und eine
gemeinsame Befestigung der Einlegebleche nur ein geringer Fer
tigungsaufwand erforderlich.
Fig. 5 zeigt noch einmal einen Schnitt durch den Querträger 51
aus Fig. 4, aus welchem die gemeinsame Vernietung von Oberscha
le 52, Unterschale 53 und Einlegeblech 55 hervorgeht. Dabei ist
es unerheblich, ob die Befestigung dieser drei oder auch mehr
Teile durch Vernietung, Verschweißen oder auf noch andere Weise
erfolgt. Von Bedeutung ist lediglich die Möglichkeit, alle
Teile in einem Vorgang zu fixieren.
In Fig. 6 ist ein Schnitt durch den Querträger 51 aus Fig. 4 in
Längsrichtung des Verformungsgliedes 59 dargestellt. Innerhalb
des quaderförmigen Verformungsgliedes 59 ist eine Strebe 67
angebracht und verschweißt, welche eine zentrale Öffnung 68
aufweist. In dieser ist eine Befestigungshülse 71 für eine
Abschleppöse befestigt. Eine entsprechende Öffnung 69 findet
sich auch in der Fortführung des Verformungsgliedes 59 an der
heckseitigen Vertikalfläche des Querträgers 51. Durch die Öff
nung 69 wird die Abschleppöse in das Innengewinde der Befesti
gungshülse 71 eingeschraubt.
Am Verformungsglied 59 ist ein Befestigungsblech 70 an
geschweißt, welches den Querträger 51 von oben und unten um
greift. Das Befestigungsglied 65, welches der Verankerung des
Querträgers 51 am Fahrzeuglängsträger dient, ist in diesem
Bereich nur im Schnitt als schräg verlaufendes Blech zu erken
nen, welches sich schräg oberhalb des Querträgers 51 erstreckt.
Es ist vor und hinter der dargestellten Schnittebene an die
Befestigungsplatte 70 angeflanscht und mit dieser verschraubt.
Fig. 7 zeigt eine Alternative zur Anbringung einer Befesti
gungshülse innerhalb eines Verformungsgliedes. Hierbei weist
das Verformungsglied 89 ein Stirnblech 90 auf, mit welchem es
verschweist oder auf andere Weise fest verbunden ist. Das
Stirnblech 90 übernimmt in Fig. 7 die Funktion der Strebe 67
aus Fig. 6 und träg eine Befestigungshülse 91 zur Anbringung
einer Abschleppöse.
Die Befestigungshülse 91 ist im wesentlichen rotationssymme
trisch ausgebildet. Sie weist zwei zylindrische Abschnitte 92
und 93 unterschiedlichen Außendurchmessers auf, wobei der Ab
schnitt 92 kleineren Außendurchmessers ein Außengewinde trägt.
Durch die Befestigungshülse 91 verläuft eine axiale Öffnung 94,
welche sich im Abschnitt 93 größeren Außendurchmessers nach
außen hin konisch erweitert und im Abschnitt 92 bis in den
Abschnitt 93 hinein zylindrisch ausgebildet ist und mit einem
Innengewinde versehen ist.
Zur Aufnahme der Befestigungshülse 91 besitzt das Stirnblech 90
ein zentrales rundes Loch 95, dessen Durchmesser dem des Ab
schnitts 92 angepaßt ist. Ein mit Spiel dem Durchmesser des
Abschnitts 93 angepaßtes Loch 96 findet sich axial vor dem Loch
95 in der Außenwand des Querträgers 81. Bevor das Verformungs
glied 89 im Querträger 81 befestigt wird, wird von außen der
Abschnitt 92 durch das Loch 95 in das Verformungsglied 89 ein
geführt und von innen mit einer Mutter 97 festgeschraubt. In
eingebautem Zustand des Verformungsgliedes 89 ragt dann der
Abschnitt 91 durch das Loch 96 hindurch ins Freie, so daß durch
die trichterförmige Erweiterung der Öffnung 94 leicht ein ein
Außengewinde tragender Abschnitt einer Abschleppöse oder son
stigen Abschleppeinrichtung eingeführt werden kann.