DE19544636A1 - Transferbahn zum Auftragen von Haftklebern sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Transferbahn, deren Oberseite mit einem ersten Trenner und deren Unterseite mit einem zweiten Trenner beschichtet ist, wobei der zweite Trenner eine wesentlich stärkere Trennkraft aufweist als der erste Trenner, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Transferbahn und eine Vorrichtung zur Verwendung derselben.

In dem Dokument DE-A-43 05 081 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen von selbstklebendem Haft­ kleber auf Bogen aus Papier oder dergleichen Material beschrieben, bei dem die leicht überlappt geförderten Bogen auf der Oberseite mit einem Haftvermittler (Pri­ mer) und auf der Unterseite mit einer Ablösehilfe (Re­ lease) beschichtet und anschließend einer Haftkleberauf­ tragstation zugeführt werden. Die Überlappung hat den Zweck, für das Auftragen von Primer und Release einen kontinuierlichen Bogenstrom ohne Zwischenräume zwischen den einzelnen Bogen zu erzeugen. Der Auftrag des Haft­ klebers auf die Bogenoberseite geschieht mittels eines endlosen Transferbandes, auf welches sich in Förderrich­ tung erstreckende Haftkleberstreifen mit vorgegebenem Abstand der Streifen untereinander aufgetragen sind. An­ schließend werden die mit Haftkleber beschichteten Bogen gestapelt und auf das gewünschte Format zu Haft­ zetteln geschnitten.

Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß zu seiner Durch­ führung eine relativ komplexe und damit teuere Maschine erforderlich ist, so daß deren Anschaffung für viele Be­ triebe nicht in Betracht kommt. Die Handhabung des Haft­ klebers erfordert den Einsatz geschulter und erfahrener Fachkräfte.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das ein­ gangs genannte Verfahren so zu gestalten, daß es sich kostengünstiger realisieren läßt.

Bei der eingangs genannten Transferbahn ist dazu erfindungsgemäß vorgesehen, daß der erste Trenner mit selbstklebendem Haftkleber in Form einer wäßrigen Dispersion eines Perl-Polymerisats zum Übertragen des Haftklebers auf Bogen aus Papier oder dergleichen Material beschichtet ist. Die Transferbahn kann dadurch an zentraler Stelle mit Haftkleber beschichtet und zusammen mit dem auf sie aufgetragenen Haftkleber transportfähig gemacht werden. Damit wird derjenige, der seine Papierbogen mit Haftkleber zu beschichten wünscht, von der Herstellung des mit Haftkleber beschichteten Transferbandes entlastet, das er von der zentralen Stelle anwendungsfertig beziehen kann. Damit entfällt die Notwendigkeit von im Umgang mit Haftkleber erfahrenem Personal und eine Vorrichtung zur Übertragung des Haftklebers von der Transferbahn auf die Papierbogen wird wesentlich einfacher und kostengünstiger.

Ist die Transferbahn mit einem ersten Trenner auf Siliconbasis versehen, empfiehlt es sich, der Dispersion vor der Beschichtung ein Verdickungsmittel auf Stärkebasis und gegebenenfalls noch ein Benetzungsmittel zuzugeben. Zweckmäßige Ausgestaltungen der mit dem Haftkleber beschichteten Transferbahn sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die eingangs genannte Transferbahn kann in einfacher Weise dadurch hergestellt werden, daß der erste Trenner mit selbstklebendem Haftkleber in Form einer wäßrigen Dispersion eines Perl-Polymerisats zum Übertragen des Haftklebers auf Bogen aus Papier oder dergleichen Material beschichtet wird. Es empfiehlt sich, der Dispersion vor der Beschichtung ein Verdickungsmittel auf Stärkebasis und gegebenenfalls ein Benetzungsmittel zuzusetzen.

Eine Vorrichtung zur Verwendung der erfindungsgemäßen Transferbahn sieht eine erste Lagervorrichtung für das drehbare Halten einer Vorratsrolle aus mit Haftkleber beschichteter Transferbahn, einen Transferabschnitt mit Umlenkwalze für die Transferbahn und eine mit der Umlenkwalze zusammenwirkende Andruckwalze sowie eine zweite Haltevorrichtung für eine Rolle zur Aufnahme der Transferbahn und eine Zuführvorrichtung für auf ihrer Oberseite mit Haftvermittler beschichtete Bogen zum Spalt zwischen der Umlenkwalze und der Andruckwalze vor.

Dazu erweist es sich als außerordentlich zweckmäßig, wenn die Bogen dem Spalt geschuppt oder gestaffelt zugeführt werden, wobei die Vorderkante eines folgenden Bogens über dem vorhergehenden Bogen liegt. Dadurch kann die Transferbahn vollflächig mit dem Haftkleber beschichtet werden und auf die gestaffelten Bogen wird entsprechend eine vollflächige Haftkleberlage übertragen.

Die Staffelung oder Schuppung kann beispielsweise dadurch realisiert sein, daß unter einer Anlageflächen eines Stapels von Bogen eine Bogenentnahmevorrichtung angeordnet ist, der eine Schupp- oder Staffelungsvor­ richtung in Bogenförderrichtung nachgeschaltet ist, wobei die Bogen dem Stapel von unten mit hoher Geschwindigkeit einzeln entnommen und in der Schupp- oder Staffelvorrichtung derart abgebremst werden, daß die Bogen mit vorgegebener Höhe geschuppt oder gestaffelt sind. Ferner empfiehlt es sich, das Ausmaß der Abbremsung der Bogen in der Staffelvorrichtung entsprechend einer gewünschten Höhe zu steuern. Ist die Höhe sehr klein, wie das beispielsweise für Haftzettel gewünscht ist, spricht man auch von geschuppten Bogen. Eine große Staffelhöhe eignet sich besonders für die Herstellung von Haftetiketten.

Die erwähnte Vorrichtung eröffnet die Möglichkeit, die Transferbahn nach der Umlenkwalze unter einem derart spitzen Winkel zur Vorschubrichtung der Bogen zu füh­ ren, daß die die Andruckwalze verlassenden Bogen vom Haftkleber der Transferbahn mitgenommen und mit der Transferbahn auf die Rolle aufgewickelt werden. Alterna­ tiv kann vorgesehen sein, daß auf die rückseitig zweck­ mäßig mit einer Ablösehilfe (Release) beschichteten Bogen der Haftkleber von der Umlenkwalze auf die mit Haftvermittler beschichtete Oberseite der Bogen übertra­ gen wird und die Transferbahn hinter der Umlenkwalze in derart stumpfen Winkel relativ zur Vorschubrichtung der Bogen von diesen abgelenkt wird, daß die Bogen mit Haft­ kleber beschichtet in Vorschubrichtung weiter laufen und in einer Bogensammelvorrichtung gesammelt werden können. Für die stumpfwinkelige Umlenkung der Transfer­ bahn empfiehlt sich die Anordnung einer Trennleiste hin­ ter der Umlenkrolle.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der beige­ fügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Abschnitt einer Transferbahn in perspektivischer Ansicht;

Fig. 2 eine Seitenansicht einer Bogenschuppung oder -staffelung, auf die Haftkleber übertragen worden ist, in schematischer Darstellung;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vorrich­ tung zur Herstellung der Transferbahn nach Fig. 1; und

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Vorrich­ tung zur Übertragung des Haftklebers auf die Bogenstaffelung nach Fig. 2.

Die Transferbahn 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einer pa­ pierartigen Trägerbahn 2. Die Trägerbahn kann beispiels­ weise aus Kraftpapier mit einem Flächengewicht von etwa 100 g/cm² oder aus einer nicht dehnbaren Polypropylenfo­ lie mit einem Flächengewicht von etwa 50-60 g/cm² beste­ hen. Die bei der Darstellung gemäß Fig. 1 nach oben wei­ sende zu beschichtende Oberfläche der Trägerbahn 2 ist mit einem ersten Trenner 4 vollflächig beschichtet. Auf der gegenüberliegenden Rückseite ist der Träger 2 mit einem zweiten Trenner 3 vollflächig beschichtet. Der erste Trenner und der zweite Trenner sind so gewählt, daß der erste Trenner 4 für den anschließend auf ihn vollflächig aufzubringenden Haftkleber 5 weniger abwei­ send ist, also eine kleinere Trennkraft hat als der zweite Trenner 3 für diesen Haftkleber 5.

Wird als Trenner eine Schicht auf Siliconbasis verwen­ det, kann der Grad der Haftkleberabweisung durch Wahl der Schichtdicke eingestellt werden. So kann der erste Trenner aus einer Siliconschicht von beispielsweise 3 g/cm² Flächengewicht und der zweite Trenner aus einer Siliconschicht von beispielweise 5 g/cm² Flächengewicht bestehen. Die Siliconschicht des ersten Trenners 4 wird jedenfalls so dünn gewählt, daß durch sie kleine Trägerbahnbereiche vorstehen können, an denen der Haftkleber sich binden kann. Der erste Trenner 4 kann ein benetzungsförderndes, aber nicht transferhemmendes Mittel auf Siliconbasis, wie etwa Lumiten von der BASF sowie gegebenenfalls ein Verdickungsmittel auf Stärkebasis, wie etwa Colargral von der BASF enthalten. Dagegen wird die Siliconschicht des zweiten Trenners 3 so dick gemacht, daß sie die Trägerbahn 2 für den Haftkleber vollständig abschließt und der Haftkleber daher keine Haftmöglichkeit vorfindet.

Als Haftkleber 5 eignet sich ein Perl-Polymerisat, wie es beispielsweise in der US-Patentschrift 3,691,140 oder in den deutschen Patentschriften 28 36 319 oder 24 17 312 beschrieben ist. Verwendbar ist auch ein Per­ manent-Haftkleber beispielsweise zur Herstellung von Haftetiketten, der eine wesentlich feinere Körnung hat als ein Perl-Polymerisat.

Das erwähnte Perl-Polymerisat liegt vor der Beschichtung als wäßrige Dispersion vor. Wenn als Trenner die genannte Siliconschicht benutzt wird, wird zur Verbesserung der Haftung der Disperion auf dem ersten Trenner der Dispersion vor der Beschichtung ein Verdickungsmittel auf Stärkebasis in geeigneter Menge zugesetzt. Ein geeignetes Verdickungsmittel ist beispielsweise das unter der Bezeichnung Colagral im Handel erhältliche Produkt. Ferner kommt in Betracht der Zusatz eines Benetzungsmittels, beispielsweise das unter dem Namen Lumiten erhältliche Mittel der BASF. Durch diese der Dispersion vor der Beschichtung zugegebenen Mittel wird eine ausreichende Benetzung der das Perl-Polymerisat enthaltenden Dispersion auf dem ersten Trenner der Transferbahn gewährleistet.

Die Herstellung der Transferbahn 1 gelingt beispielsweise mit der in Fig. 3 dargestellten Anlage, bei der eine Abrollstation 20, drei Beschichtungssta­ tionen 22, 24, 26 und eine Aufwickelstation 28 hintereinander angeordnet sind. In der Abrollstation 20 wird von einer auf Böcken um eine horizontale Achse drehbar gelagerten Trägerbahnrolle 21 die Trägerbahn 2 kontinuierlich abgewickelt und über Umlenkrollen einem Auftragswerk 23 der ersten Beschichtungsstation 22 zugeführt. In dem ersten Auftragswerk 23 wird auf die Oberseite der Trägerbahn 2 mittels einer in einem Siliconbad umlaufenden Auftragwalze Siliconlösung aufgetragen und anschließend auf die gewünschte Stärke abkalandert. Dem Siliconbad kann gegebenenfalls das Lumiten und eventuell auch das Colargral zugesetzt sein. Die auf der Oberseite mit einer schwachen Siliconschicht beschichtete Trägerbahn 2 wird abstromseitig durch einen ersten Trockner 29 geführt, in welchem das Lösungs- oder Dispergiermittel für das Silicon aus der aufgetragenen Dispersion ausgetrieben wird, so daß auf der den ersten Trockner 29 verlassenden Trägerbahn 2 oberflächig eine dünne Siliconschicht als erster Trenner 4 aufgetragen ist. Die so präparierte Trägerbahn wird in Förderrichtung durch ein zweites Beschichtungswerk 25 geführt, in welchem mittels einer weiteren Auftragwalze auf die Rückseite der Trägerbahn eine weitere Siliconschicht aufgetragen und anschließend auf die gewünschte Schichtdicke eingestellt wird. Abstromseitig wird die Trägerbahn durch einen zweiten Trockner 35 geführt, in welchem das bösungs- oder Dispergiermittel für die rückseitige Beschichtung der Trägerbahn 2 ausgetrieben wird, so daß die den zweiten Trockner 35 verlassende Trägerbahn 2 auf der Oberseite mit dem ersten Trenner 4 und auf der Rückseite mit dem zweiten Trenner 3 von größerer Schichtdicke versehen ist. Die soweit ausgerüstete Trägerbahn 2 wird abstromseitig hinter dem zweiten Trockner 35 durch ein drittes Beschichtungswerk 27 geführt, in welchem auf den ersten Trenner eine Dispersion des Perl-Polymerisats mittels einer weiteren Auftragwalze aufgetragen wird. Der in dem Trog, in welchem die Auftragwalze umläuft, enthaltenen Perl-Polymerisat-Dispersion ist vorher das erwähnte Verdickungsmittel sowie das Benetzungsmittel in der jeweils gewünschten Menge zugesetzt worden. Die Menge des zuzusetzenden Verdickungsmittels darf nur so groß sein, daß nach der Beschichtung der Haftkleberdispersion auf dem ersten Trenner eine zusammenhängende, im wesentlichen einlagige Perlenschicht aus Haftkleber auf dem ersten Trenner 4 der Trägerbahn 2 erhalten wird. Nach Durchlauf durch eine überschüssige Dispersion von der Beschichtung abstreifende Abstreifstufe wird die Trägerbahn durch einen dritten Trockner 37 geführt, in welchem der gesamte Wasseranteil der Klebstoffbeschichtung sowie des Verdickungsmittels und des Benetzungsmittels ausgetrieben wird. Den dritten Trockner 37 verläßt danach eine Transferbahn 1, die auf der Rückseite mit dem zweiten Trenner hoher Trennkraft und auf der Oberseite mit einem Trenner geringer Trennkraft sowie auf diesem mit Haftkleber in Form eines Perl-Polymersiats versehen ist. Die Transferbahn 1 wird in der Aufrollstation 28 auf eine Vorratstrommel zu einer Rolle 55 aufgewickelt. Nach Trennung der aufgewickelten Transferbahn von der aus dem dritten Trockner 37 nachgelieferten Transferbahn 1 ist die Rolle 55 mit aufgewickelter Transferbahn transportbereit.

Der auf die Transferbahn 1 aufgebrachte Haftkleber 5 wird in der im ganzen mit 60 bezeichneten Vorrichtung gemäß Fig. 4 auf Bogen aus Papier oder dgl. Material aufgetragen. Die Vorrichtung 60 ruht auf einem verfahr­ baren Untergestell 61, in welchem die Antriebe für die verschiedenen nachfolgend noch zu beschreibenden Walzen untergebracht sind. Jeder Bogen aus einem Bogenstapel 62, dessen Stirnkante gegen eine Anlagefläche 66 anliegt, wird durch die Vorrichtung 60 in Förderrich­ tung 63 transportiert und in einen Bogensammler 64 am Ende der Vorrichtung 60 ausgegeben oder auf eine Rolle 65 aufgewickelt.

Die Vorrichtung 60 besitzt einen Vereinzelungsabschnitt 72, einen diesem in Förderrichtung 63 nachgestalteten Staffelungsabschnitt 74 sowie einen Transferabschnitt 76, der dem Staffelungsabschnitt 74 nachgeschaltet ist.

Der Vereinzelungsabschnitt 72 weist eine Saugwalze 80 auf, die unterhalb der Anlagefläche 66 des Stapels 62 angeordnet ist und mit hoher Umdrehungszahl von bei­ spielsweise 10 000 Umdrehungen pro Stunde (je nach Bo­ genart) um ihre zur Vorderkante des Stapels 62 paral­ lele Achse drehangetrieben ist. Die Saugwalze 80 ist eine Hohlwalze und weist über ihre Peripherie mehrere gleichverteilte achsparallele Saugschlitze auf. Im Inneren der Hohlwalze sitzt im wesentlichen ortsfest ein Ansaugkanal, der unmittelbar unterhalb des jeweils dem untersten Bogen des Stapels 62 benachbarten Saugschlitzes endet. Wenn der Ansaugkanal an eine Saug­ pumpe angeschlossen ist und die Saugwalze 80 in Umdre­ hung versetzt ist (und zwar in der Darstellung nach Fig. 4 in Uhrzeigerrichtung), wird der jeweils unterste Bogen des Stapels 62 von einem unter ihm vorbei­ laufenden Saugschlitz angesaugt und in Förderrichtung 63 unter dem Stapel 62 abgezogen. Der abgezogene Bogen gelangt unmittelbar hinter der Saugwalze zwischen zwei nicht dargestellte Walzen eines Walzenpaares, von denen eine angetrieben ist und dem abgezogenen Bogen eine relativ hohe Vorschubgeschwindigkeit erteilt, die der Geschwindigkeit entspricht, mit der der Bogen von dem Stapel 62 abgezogen worden ist. Die Bogen des Stapels 62 werden daher von unten nacheinander vom Stapel 62 abgezogen, wobei die Vorderkante 33 eines folgenden Bogens 12 noch geringfügig über der Hinterkante eines vorangehenden Bogens 11 liegt.

Die Staffelungsvorrichtung 74 weist zwei in Vorschubrichtung 63 beabstandete Walzenpaare 82, 84 auf, von denen jeweils eine Walze angetrieben ist. Die Geschwindigkeit, mit der die Walzen der Walzenpaare 82, 84 angetrieben sind, ist wesentlich kleiner als die Abzugsgeschwindigkeit eines Bogens vom Stapel 62. Daher gleitet ein nachfolgender Bogen weiter über die Oberseite eines in Förderrichtung 23 vorangehenden Bogens, und zwar in solchem Ausmaß, daß zwischen der Vorderkante 31 eines vorangehenden Bogens 11 und der Vorderkante 33 eines nächst nachfolgenden, fast ganz auf ihm liegenden Bogens 12 ein konstanter Abschnitt d, Staffelhöhe genannt, verbleibt (Fig. 2). Durch Abbremsen der von der Saugwalze 80 vom Stapel 62 abgezogenen Bogen in der Staffelungsvorrichtung 74 wird daher eine Staffelung oder Schuppung der Bogen erreicht, die schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Dieser gestaffelte oder geschuppte Bogenstrom 10 aus aufeinander folgenden, weitgehend übereinander liegenden Bogen, wie in Fig. 2 anhand der Bogen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 dargestellt, zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen den Vorderkanten in Förderrichtung 23 aufeinander folgender Bogen der erwähnte Abstand d bleibt. Dieser Abstand kann in einem konkreten Ausführungsbeispiel 1,5 bis 2,0 cm betragen. Durch Verändern der Antriebsgeschwindigkeit der angetriebenen Walzen des Walzenpaares 82, 84 kann das Ausmaß der Schuppung oder Staffelung, d. h. die Größe von d nach Wunsch verändert werden.

Die geschuppten oder gestaffelten Bogen gelangen nach dem Staffelungsabschnitt 74 zwischen eine obere Umlenk­ walze 86 und eine untere in Richtung auf die Umlenkwal­ ze elastisch gelagerte Andruckwalze 88 des Transfer­ abschnittes 76, wobei eine von beiden angetrieben ist. Die Umlenkwalze 86 liegt im Weg der Transferbahn 1 durch die Vorrichtung 60. Dazu erhebt sich über den Durchlaufweg der Bogen durch die Vorrichtung 60 eine massive Wand 71, aus der in Förderrichtung 63 beabstan­ det zwei Dorne 73 und 75 vorstehen. Auf dem vordersten Dorn 73 sitzt eine Rolle 55, welche aus der Vorrichtung gemäß Fig. 3 erzeugt worden ist und eine aufgewickelte, mit Haftkleber 5 beschichtete Transferbahn 1 enthält. Wenn die Andruckwalze 88 aus dem Transferabschnitt 76 in Richtung des Pfeiles f 88 angetrieben ist, dreht sich die Rolle 55 in Richtung des Pfeiles f 55, weil das Transferband nach Abziehen von der Rolle 55 über eine Umlenkwalze 77 und von dieser in den Spalt zwischen der Umlenkwalze 86 und der Andruckwalze 88 geführt ist. Oberhalb der Umlenkwalze 86 ist eine weitere Umlenkwalze 87 angeordnet und in Vorschubrich­ tung 63 hinter der Umlenkwalze sitz eine Trennleiste 89, die sich dicht oberhalb des Bogenstroms quer zur Vorschubrichtung 63 erstreckt. Die aus dem Spalt zwi­ schen Umlenkwalze 86 und Andruckwalze 88 kommende Transferbahn 1 wird um die Trennleiste 89 und von die­ ser zu der Umlenkwalze 87 geführt, so daß die Transfer­ bahn unter Bildung eines stumpfen Winkels im Verhältnis zur Vorschubrichtung 63 um die Umlenkwalze 87 umläuft und von dieser auf die mit der Andruckwalze 88 synchron drehangetriebene, auf dem Dorn 75 sitzende Rolle 65 aufgewickelt wird.

Die gestaffelten Bogen laufen in den Spalt zwischen der Umlenkwalze 86 bzw. dem Haftkleber 5 der Transferbahn 1 und der Andruckwalze 88 ein und gelangen dort unter Druck in Kontakt mit der Außenseite des Haftklebers 5. Da die Oberseite der Bogen des Stapel 62 wenigstens in einer von der Vorderkante der Bogen ausgehenden Breite d mit einem Haftvermittler beschichtet sind, wird der Haftkleber 5 beim gemeinschaftlichen Durchlauf des Transferbandes 1 und der gestaffelten Bogen zwischen der oberen Umlenkwalze 86 und der Andruckwalze 88 auf den freibleibenden, daß heißt vom nachfolgenden Bogen nicht abgedeckten Teil der Oberseite eines Bogens, also auf einen parallel zur Vorderkante 31 des vordersten Bogens 11 liegenden Streifen der Breite d übertragen und haftet dort. Bei Durchlauf der gestaffelten Bogen zwischen den Walzen 86 und 88 wird also auf die jeweils vordersten Bogenabschnitte der Breite d eine zusammenhängende Haftkleberlage 5 vom er­ sten Trenner 4 der Transferbahn 1 übertragen.

Der weitere Weg der auf diese Weise haftkleberbeschich­ teten, gestaffelten oder geschuppten (je nach der Größe von d) Bogen durch die Vorrichtung 60 führt dann von dem Transferabschnitt 76 zu dem Bogensammler 64, in welchem die Staffelung der Bogen aufgehoben und die Bogen übereinander wie dargestellt als Stapel abgelegt werden. Selbstverständlich ist die Rückseite der Bogen mit einer Ablösehilfe (Release) beschichtet, so daß die auf ihrer Oberseite mit Haftkleber versehenen Bogen nicht aneinander haften. Die vom Haftkleber befreite Transferbahn läuft von der Umlenkwalze 87 auf die Rolle 65.

Wird dagegen die Transferbahn unter spitzem Winkel zur Vorschubrichtung 63 abgezogen, werden die am Haftkleber haftenden geschuppten oder gestaffelten Bogen von der noch mit Haftkleber beschichteten Transferbahn mitgenommen und über die weitere Umlenkwalze 87 gelenkt und mit auf die Rolle 65 aufgewickelt. Dazu wird die Trennleiste 89 in Fig. 4 entfernt und die Walze 87 wesentlich weiter nach rechts versetzt.

Wenn die auf der Rolle 55 aufgewickelte Länge des Transferbands verbraucht ist, findet sich das Transfer­ band 1 ohne Haftkleber vollständig auf der Rolle 65. Es kann dann erneut wieder als Rolle 50 der vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebenen Abrollstation 20 zugeführt und wieder mit Haftkleber beschichtet werden.

Claims (30)

1. Transferbahn (2), deren Oberseite mit einem ersten Trenner (4) und deren Unterseite mit einem zweiten Trenner (3) beschichtet ist, wobei der zweite Tren­ ner (3) eine wesentlich stärkere Trennkraft auf­ weist als der erste Trenner (4), dadurch gekenn­ zeichnet, daß der erste Trenner (4) mit selbstkle­ bendem Haftkleber (5) zum Übertragen des Haftkle­ bers auf Zuschnitten (Bogen) aus Papier oder dergleichen Material beschichtet ist.

2. Transferbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der erste Trenner ein benetzungsförderndes aber nicht transferhemmendes Mittel auf Sili­ ca-Basis enthält.

3. Transferbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Dispersion ein Verdickungsmittel auf Stärkebasis enthält.

4. Transferbahn nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion ein Benetzungs­ mittel enthält.

5. Transferbahn nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Trenner voll­ flächig mit dem Haftkleber (5) beschichtet ist.

6. Transferbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der erste Trenner mit dem Haftkleber (5) in Längsstreifen beschichtet ist.

7. Transferbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der erste Trenner (4) in quer- und längsliegenden Flächen mit dem Haftkleber (5) bedruckt ist.

8. Transferbahn nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber aus einer wäßrigen Dispersion mit einem selbstklebendem Perl-Polymerisat besteht.

9. Transferbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß der Haftkleber permanent klebend ist.

10. Transferbahn nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einer Rolle (55) aufgewickelt ist.

11. Transferbahn nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei Kontakt des Haftklebers (5) mit den Bogen (11 . . . 19) zusammen mit den an ihr anhaftenden Bogen für die Weiter­ verarbeitung bevorratet, vorzugsweise aufgewickelt ist.

12. Transferbahn nach einem oder mehreren der vorstehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach Übertragung des Haftklebers (5) auf einen Bogen zur erneuten Haftkleberbeschichtung wieder aufgewickelt wird.

13. Verfahren zur Herstellung einer Transferbahn nach einen der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der erste Trenner (4) mit einem benet­ zungsfördernden aber nicht transferhemmenden Mittel auf Silica-Basis versetzt ist.

14. Verfahren zur Herstellung einer Transferbahn nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der erste Trenner (4) mit einem selbstklebenden Haftkleber (5) in Form einer wäßri­ gen Dispersion eines Perl-Polymerisats zur Übertra­ gung des Haftklebers auf Bogen aus Papier oder der­ gleichen Material beschichtet wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Dispersion vor der Beschichtung ein Verdickungsmittel auf Stärkebasis zugesetzt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 13 bis 15, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Dispersion vor der Beschichtung ein Benetzungsmittel zugesetzt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß der Haftkleber mittels Gravurzylinder, knife-over-roll oder mittels Schlitzdüse, Zentrifuge oder durch Sprühen auf den ersten Trenner aufgetragen wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß der Haftkleber durch Sieb­ druck oder Prägedruck aufgetragen wird.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18, da­ durch gekennzeichnet, daß die Transferbahn nach der Beschichtung getrocknet wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, da­ durch gekennzeichnet, daß die mit Haftkleber (5) be­ schichtete Transferbahn (1) auf eine Rolle (55) auf­ gewickelt wird.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, da­ durch gekennzeichnet, daß die Transferbahn nach Übertragung des Haftklebers (5) auf die Bogen (11 . . . 19) zusammen mit den an ihr anhaftenden Bogen für die Weiterverarbeitung bevorratet, vorzugsweise aufgewickelt wird.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, da­ durch gekennzeichnet, daß die Transferbahn nach Übertragung des Haftklebers (5) auf einen Bogen zur erneuten Haftkleberbeschichtung wieder aufgewickelt wird.

23. Vorrichtung zur Verwendung einer Transferbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine erste Lagervorrichtung (71, 73) für das drehba­ re Halten einer Vorratsrolle (55) aus mit Haftkle­ ber (5) beschichteter Transferbahn (1), durch einen Transferabschnitt (76) mit Umlenkwalze (86) für die Transferbahn und einer mit der Umlenkwalze (86) zu­ sammenwirkenden Andruckwalze (88) sowie durch eine zweite Haltevorrichtung (71, 75) für eine Rolle (65) zur Aufnahme der Transferbahn (1) und durch eine Zuführeinrichtung (72, 74) für auf ihrer Ober­ seite mit Haftvermittler beschichtete Bogen zum Spalt zwischen der Umlenkwalze (86) und der Andruck­ walze (88).

24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bogen dem Spalt geschuppt oder gestaf­ felt zugeführt werden, wobei die Vorderkante (33) eines folgenden Bogens (12) über dem vorhergehenden Bogen (11) liegt.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 oder 24, da­ durch gekennzeichnet, daß unter einer Anlagefläche (66) eines Stapels (62) von Bogen eine Bogenent­ nahmevorrichtung (80) angeordnet ist, der eine Schupp- oder Staffelungsvorrichtung (74) in Bogen­ förderrichtung (63) nachgeschaltet ist, wobei die Bogen dem Stapel von unten mit hoher Geschwindig­ keit einzeln entnommen und in der Schupp- oder Staf­ felvorrichtung (74) derart abgebremst werden, daß die Bogen mit vorgegebener Höhe (d) geschuppt oder gestaffelt sind.

26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeich­ net, daß das Ausmaß der Abbremsung der Bogen in der Schupp- oder Staffelvorrichtung (74) entsprechend einer gewünschten Höhe (d) gesteuert wird.

27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, da­ durch gekennzeichnet, daß die Transferbahn hinter der Umlenkwalze (86) in derart spitzem Winkel zur Vorschubrichtung (63) der Bogen abgezogen wird, daß die die Andruckwalze (86) verlassenden Bogen vom Haftkleber (5) der Transferbahn (1) mitgenommen und mit der Transferbahn (1) auf die Rolle (65) auf­ gewickelt werden.

28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, da­ durch gekennzeichnet, daß die Transferbahn hinter der Umlenkwalze (86) in derart stumpfen Winkel zur Vorschubrichtung (63) der Bogen abgezogen wird, daß die mit Haftkleber (5) beschichteten Bogen von der Transferbahn getrennt und in einer Bogensammelvor­ richtung (64) gesammelt werden.

29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeich­ net, daß in Vorschubrichtung (63) der Bogen hinter oder an Stelle der Umlenkwalze (86) eine Umlenklei­ ste (89) angeordnet ist, um welche die Transferbahn scharfkantig in stumpfem Winkel zur Vorschubrich­ tung (63) der Bogen umgelenkt wird.

30. Zuschnitte oder Bogen aus Papier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf der mit Haftver­ mittler (Primer) zu übertragenden Seite mit einem Haftgrund und rückseitig mit einer Ablösehilfe (Re­ lease) beschichtet sind.