DE19543937C2 - Be- und Entlüftungsvorrichtung für Kraftstoffbehälter von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Be- und Entlüftungsvorrich­ tung für Kraftstoffbehälter von Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruches.

Eine derartige Be- und Entlüftungsvorrichtung ist mit DE 31 26 475 C2 beschrieben. Bei dieser ist der Schwimmer in einer Kammer geführt, die nach unten in den Kraftstoffbe­ hälter übergeht. Somit kann der Flüssigkeitsspiegel des Kraftstoffes im Kraftstoffbehälter den Schwimmer direkt erreichen und dabei die Entlüftungsöffnung verschließen. Dies geschieht auch bei bestimmten Fahr- und Betriebszu­ ständen, bei denen aber ein Verschließen der Entlüftungs­ öffnung nicht erwünscht ist, wie z. B. bei Berg- oder Talfahrt, bei langgezogener Kurvenfahrt oder bei Schräg­ lage des Fahrzeuges.

Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Mangel zu vermeiden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeich­ nenden Merkmale des Patentanspruches gelöst.

Bei einer normalen Belüftung des Kraftstoffbehälters liegt der Kraftstoffspiegel unterhalb des Steigrohres der Entlüftungsvorrichtung. Der Schwimmer liegt in seiner Halterung auf, und zwischen dem Volumen des Kraftstoffbe­ hälters und der Entlüftungsöffnung kann ein Druckausgleich in beiden Richtungen stattfinden. Wird durch einen extremen Fahrzustand, z. B. einer langgestreckten Kurven­ fahrt, der Kraftstoffspiegel zu der Entlüftungsvorrich­ tung gedrängt, dann wird er erst durch das Steigrohr auf­ steigen, um danach durch das Fallrohr in den abgegrenzten Raum zu gelangen, in dem sich auch der Schwimmer befin­ det. Erst mit zunehmender Füllung dieses Raumes schwimmt der Schwimmer so weit auf, daß der mit ihm verbundene Schließkörper an den Ventilsitz gelangt und damit die Entlüftungsöffnung verschließt. Dies geschieht jedoch erst nach einer Verzögerung infolge des Füllungsvorganges des abgegrenzten Raumes. Während dieser Verzögerung ist der extreme Fahrzustand in der Mehrzahl aller Fälle be­ reits beendet, so daß während dieses Zustandes die Be- und Entlüftung des Kraftstoffbehälters erhalten bleibt. Andererseits kann durch die Entlüftungsöffnung kein flüs­ siger Kraftstoff entweichen, da bei einer entsprechenden Menge von Kraftstoff im abgegrenzten Raum der Schwimmer mit seinem Schließkörper den Ventilsitz der Entlüftungs­ öffnung verschließt. Bei Berg- oder Talfahrt wird der Kraftstoff nicht in einem solchen Maße durch das Steig­ rohr gelangen können, daß der Schwimmer aufschwimmt, so daß auch bei diesem Fahrzustand die erwünschte Be- und Entlüftung des Kraftstoffbehälters erhalten bleibt. In den abgegrenzten Raum eingedrungener Kraftstoff kann durch die Öffnung am Boden des Raumes in das Volumen des Kraftstoffbehälters zurückfließen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an­ hand einer Zeichnung, die schematisch einen Kraftstoffbe­ hälter mit einer Be- und Entlüftungseinrichtung im Schnitt zeigt, näher erläutert.

Ein Kraftstoffbehälter 1 umschließt ein Volumen 2, wel­ ches den Kraftstoff aufnimmt. Im oberen Bereich des Kraftstoffbehälters 1 ist eine Be- und Entlüftungsvor­ richtung 3 eingesetzt, die eine nach außen führende Entlüftungsöffnung 4 mit einem Entlüftungsventil, bestehend aus einem mit einem Schwimmer 5 verbundenen Schließkörper 6 und einem Ventilsitz 7, an dem sich der Schließkörper 6 dichtend anlegen kann, aufweist. Die Entlüftungsvorrich­ tung 3 umschließt einen gegenüber dem Volumen 2 des Kraftstoffbehälters 1 abgegrenzten Raum 8, der mit einem Steigrohr 9, welches bis annähernd zur oberen Wandung 10 des Raumes 8 führt, und einem dieses Steigrohr 9 umhül­ lenden Fallrohr 11, welches an der oberen Wandung 10 an­ schließt und nach unten offen ist, mit dem Volumen 2 ver­ bunden ist. Am Boden des Raumes 8 befindet sich eine Öff­ nung 12 mit gegenüber dem Querschnitt des Steigrohres 9 geringem Querschnitt.

Das Volumen 2 des Kraftstoffbehälters 1 kann so durch die Belüftungsöffnung 4 be- und entlüftet werden, indem der Druckausgleich durch das Steigrohr 9, das Fallrohr 11 und den Raum 8 erfolgt. Bei extremen Fahr- und Betriebszu­ ständen, bei denen die Gefahr besteht, daß Kraftstoff durch die Entlüftungsöffnung 4 ins Freie bzw. zu einem nachgeschalteten Kohlefilter gelangen kann, wird der Schwimmer 5 erst dann die Entlüftungsöffnung 4 verschlie­ ßen, wenn in dem Raum 8 über das Steigrohr 9 soviel Kraftstoff gelangt ist, daß etwa ein mit 13 bezeichnetes Niveau erreicht ist. Da einerseits erhebliche Schräglagen oder Beschleunigungen des Fahrzeuges auftreten müssen, bevor Kraftstoff durch das Steigrohr 9 in den Raum 8 ge­ langt und andererseits eine gewisse Zeit verstreicht, bis in dem Raum 8 ein Füllstand bis zum Niveau 13 erreicht ist, bleibt die gewünschte Be- und Entlüftung über weite Bereiche extremer Fahr- und Betriebszustände erhalten. Trotzdem wird die Entlüftungsöffnung 4 rechtzeitig vor Kraftstoffdurchtritt abgesperrt.

Der in den Raum 8 gelangende Kraftstoff kann nachfolgend bei normalen Betriebszuständen durch die Öffnung 12 in den Kraftstoffbehälter 1 zurückfließen.

Claims (1)

1. Be- und Entlüftungsvorrichtung für Kraftstoffbehälter von Kraftfahrzeugen mit einer vom Kraftstoffbehälter nach außen führenden Entlüftungsöffnung, die von einem Entlüf­ tungsventil verschließbar ist, bei dem ein mit einem Schwimmer verbundener Schließkörper mit einem oberhalb des Schwimmers angeordneten Ventilsitz der Entlüftungs­ öffnung zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer (5) in einem im oberen Bereich des Kraftstoff­ behälters (1) angeordneten von dessen Volumen (2) abge­ grenzten Raum (8) beweglich geführt ist, der Raum (8) mit dem Volumen (2) des Kraftstoffbehälters (1) über ein vom Boden des abgegrenzten Raumes (8) ausgehendes und bis na­ he zu dessen oberen Wandung (10) führendes Steigrohr (9) verbunden ist, das Steigrohr (9) in seinem oberen Bereich einem mit der oberen Wandung (10) des abgegrenzten Raumes (8) verbundenem Fallrohr (11) benachbart ist und am Boden des abgegrenzten Raumes (8) eine zum Volumen (2) des Kraftstoffbehälters (1) führende Öffnung (12) mit im Ver­ hältnis zum Querschnitt des Steigrohres (9) geringem Querschnitt vorgesehen ist.