DE19543049A1 - Selbsthemmende Gleichstromschrittkolonne oder Phasenkreistriebtechnologie - Google Patents
Selbsthemmende Gleichstromschrittkolonne oder PhasenkreistriebtechnologieInfo
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Description
Die Erfindung beinhaltet wesentliche Material- und Energieeinspar
ungen in der Chemie- und Grundstoffindustrie. Diese Industriezweige
bewältigen durch ihre Produktionsanlagen sehr große Stoff- und Ener
giemengen. Der Entwicklung der Apparate, der Verfeinerung der Ver
fahrenstechnik und der Optimierung durch Automation sind mit der
bisherigen Technik die bekannten physikalischen Grenzen gesetzt. Die
Phasenkreistriebtechnologie (kurz PKT-Technologie) führt zu völlig
neuen Apparaten, die wesentlich kleiner sind und weniger Energie
verbrauchen.
Bisher wurden viele Versuche unternommen, die Leistungsfähigkeit von
Chemieapparaten zu steigern, indem man die Einbauten mit Raffinesse
verfeinerte, die Füllkörper mit exotischen Formen bedachte, die Ein
bauten bewegte, die Stoffe auf unwirtschaftlich hohe Geschwindigkeit
trieb usw. Die Fach- und Patentliteratur spiegelt das große Interes
se wieder, zu neuen technischen und wirtschaftlichen Lösungen zu
kommen.
Alle großtechnischen Apparaturen zur Kontaktierung einer Gasphase
mit einer Flüssigkeit sind Gegenstrom- oder Kreuzgegenstromkolonnen
mit den verschiedensten Einbauten. Die Einbauten sind Glocken-,
Tunnel-, Ventil- , Zentrifugal-, Sieb-, Gitterböden, schüttbare
Füllkörper, Packungen, Rieselbleche, Rotationseinsätze u. a. Die
maximal mögliche Dampf- oder Gasgeschwindigkeit im freien Kolonnen
querschnitt beträgt ca. 3 m/s auf Normaldruck bezogen. In der Praxis
liegt diese Geschwindigkeit bei etwa 1 m/s. Eine wesentliche Erhöh
ung der Gasgeschwindigkeit mit der bekannten Technik ist nicht re
alisierbar. Der wachsenden Gasgeschwindigkeit und damit des Anstei
gens des dynamischen Druckes ist der hydrostatische Druck der Flüs
sigkeit nicht mehr gewachsen. Demzufolge staut eine über die Bela
stungsgrenze hinaus erhöhte Gasbewegung die Flüssigkeit auf, so daß
ein Betreiben der Kolonne nicht mehr möglich ist. In Gleichstromko
lonnen wurden Gasgeschwindigkeiten von 10 bis 50 m/s erreicht. Für
den großtechnischen Einsatz waren die Kolonnen nicht zu gebrauchen,
weil der apparative Aufwand sehr groß und der Druckverlust pro
Trennstufe sehr hoch ausfielen. Es brachte keinen wirtschaftlichen
Vorteil. Das Interesse der Techniker ist trotzdem begründet, nach
neuen deutlich besseren Lösungen zu suchen, weil die eigentliche
niedrige Stoff- und Energieaustauschintensität in den Apparaten nie
manden befriedigen kann. Diese schwache Intensität ist der Haupt
grund, weshalb die Silhouette von den meisten Chemiebetrieben von
Turmbauwerken bestimmt ist.
Betrachtet man die Vorgänge in der Kolonne genau, so treffen viele
Einflüsse ungünstig aufeinander und behindern sich gegeneinander.
Tritt das Gas in die Flüssigkeitsschicht ein, so kontaktiert haupt
sächlich eine Blase in der Flüssigkeit. Für den Stoffaustausch ist
das die ungünstigst kleinste Kontaktfläche. Treibt die Blase an die
Oberfläche der Flüssigkeit und platzt dort, wird die Flüssigkeit in
großen und kleinen Tropfen aufgetrieben. Die kleinsten Tropfen, die
die größte spezifische Austauschoberfläche liefern, sind nun aber im
Hauptgasstrom zum nächsten Boden gar nicht erwünscht. Werden die
Tröpfchen zum nächst höheren Austauschboden getrieben, sinkt der
Austauschgrad oder der Trenneffekt. Die einzige Hemmung für die
Tröpfchen ist die Schwerkraft, abgesehen von darüberliegenden Prall
blechen oder in in Rotation versetzte Gas- und Flüssigkeitsström
ungen. Für große Stoffaustauschmengen werden demzufolge sehr große
Flächen als Austauscheinrichtung benötigt. Kolonnen mit 6 bis 12 m
Durchmesser und 60 m Höhe sind die Konsequenz. Je größer ein Aus
tauschboden ist, desto größer ist auch der Totraum für das Gas unter
bzw. über denselben. Der scheinbare Totraum hat aber den Zweck die
Gasgeschwindigkeit abzusenken. Bei Rieselblech- und Füllkörperko
lonnen werden die Einbauten und Füllkörper von der Flüssigkeit be
netzt und die Gasphase umströmt diese. Zumindest eine Seite der
Flüssigkeit haftet am Füllkörper und steht somit dem Austauschvor
gang zwischen Gas und Flüssigkeit nicht zur Verfügung. Die Aus
tauschintensität und die Strömungsgeschwindigkeiten sind ebenfalls
gering.
Das technische Prinzip, mit und in einer Einrichtung oder Vorrich
tung möglichst viele technische Aktionen auszuführen, taugt in den
Fällen des Stoffaustausches flüssig-gasförmig hier nichts. Um aus
der Zwickmühle der gegenseitigen Behinderung herauszukommen, müssen
neue Wege beschritten werden.
Es wird mit einer neuen Technologie des Phasenkreistriebes vorge
schlagen, möglichst in getrennten Räumen nur ein bis zwei Aktionen
ablaufen zu lassen. Außerdem wird zur Effektsteigerung der Übergang
vom Blasen- zum Tröpfchenregime vorgenommen. Die Phasenkreistrieb
technologie (kurz PKT-Technologie) beinhaltet folgendes: Über ein
spezielles Zuleitungssystem von der Vorstufe saugt das Gas durch
seine hohe Geschwindigkeit die Flüssigkeit an und versprüht diese im
Kontaktierungsraum. Das Gas wird kreisförmig in ein Ringraum einge
leitet. So wird gleich nach der Kontaktierung durch die Normalbe
schleunigung der Rotationsbewegung die Flüssigkeit an der Apparate
wand abgeschieden (Zyklonprinzip). Die Flüssigkeit wird von der
nächst tieferen Stufe angesaugt und das Gas wird zur nächst höheren
Stufe getrieben. Alle Zuleitungen und Räume sind voneinander ge
trennt. Das Gas ist das aktive Medium und treibt die Flüssigkeit
durch den Apparat. Die Schwerkrafthemmung wird ausgeschaltet und
auch nicht mehr benötigt, da durch die separierende Rotationsströ
mung des Gases die Normalbeschleunigung als Selbsthemmung gegenüber
der Flüssigkeit zur nächst höheren Stufe wirkt. Diese wesentlichen
Merkmale führten zur Bezeichnung PKT-Technologie.
Die PKT-Technologie führt zu einer Vielzahl von Apparatkonstruk
tionen, die die Flexibilität des Einsatzes derselben für viele
Trennaufgaben vor Augen führt. Mehr noch, da die Schwerkraft nicht
mehr benötigt wird, sind die Apparate aus der senkrechten in die
waagerechte Lage umzulegen.
Fig. 1 zeigt einen mittigen Längsschnitt durch eine Kolonnenvariante
für die Rektifikation. Die Kolonne besteht aus dem äußeren Behälter
1, der innen die ebenfalls aufgeschnitten dargestellte Gasumlenk
säule 2 aufnimmt. Die Gasumlenksäule 2 trennt die einzelnen Stufen
durch das äußere konzentrisch angeordnete Staublech 3 und die innere
Stufentrennwandung 4. Jede Stufe hat ihre Gasaustrittsöffnungen 5
und ihre Gasabscheide- oder Eintrittsöffnungen 6. Jede Trennstufe
besteht aus einen Mischraum 7 und einen Fortleitungsraum 8 zur
nächst höheren Stufe. Fig. 2 zeigt den Querschnitt im Gasaustrittsbe
reich und Fig. 3 zeigt den Querschnitt im Gas-Flüssigkeitsabscheide
bereich.
Das Wirkprinzip besteht im folgendem: Das von unten strömende Gas
wird tangential durch die Gasaustrittsöffnungen 5 in den Mischring
raum 7 eingeleitet. Die vor dem Staublech 3 angesammelte Flüssigkeit
verwirbelt mit dem Gas. Dabei findet der gewünschte Stoff- und Ener
gieaustausch zwischen Gas und Flüssigkeit statt. Das Gas zerlegt die
Flüssigkeit in Tröpfchenform. Anschließend treibt die Zentrifugal
kraft die Tröpfchen an die Behälterwand 1, um dort gesammelt zu wer
den und zum Staublech 3 zu gelangen. Dort wird die Flüssigkeit zur
nächst niederen Stufe geleitet. Am Stufenausgang trennen sich die
beiden Phasen wieder. Das Gas strömt über die Eintrittsöffnungen 6
in den Fortleitungsraum 8. Es gelangt durch den Weg der bereits
durchgelaufenen Stufe bis zum Anfang der nächsten Stufe, der Gasaus
trittsöffnungen 5. Dabei legt es den Weg zweier Stufen zurück. Im
Mischraum 7 legen Gas und Flüssigkeit den gemeinsamen Gleichstromweg
auf einer wendelförmigen Bahn zurück. Nach der Trennung strömt das
Gas wieder zwei Stufen vor und eine gemeinsam mit der Flüssigkeit
zurück usw. Die Flüssigkeit steht der nächst unteren Stufe nach dem
Stau für die Kontaktierung mit dem Gas zur Verfügung. Mit dieser
Trennung und Vereinigung wird ständig ein neuer partieller Kreislauf
gebildet.
Die Selbsthemmung, die Kontaktierung im Gleichstrom der Phasen und
die schrittweise Verzahnung der Austauschstufen führten zur Appa
ratebezeichnung selbsthemmende Gleichstromschrittkolonne
(kurz "SGS-Kolonne").
Welchen Vorteil hat nun diese SGS-Kolonne zu den herkömmlichen Kon
struktionen? Ein Rechenvergleich zu einer Siebbodenkolonne (kurz SB-
Kolonne) macht das deutlich.
Es wird vorerst angenommen, daß beide Kolonnenarten den gleichen
Durchmesser haben. Die durchschnittlichen Verhältnisse eines Sieb
bodens in der Praxis stellt die Fig. 4 dar. Den Querschnitt einer
SGS-Kolonne beinhaltet die Fig. 5. Der Querschnittsbildvergleich
zeigt, daß die SGS-Kolonne die mehr als dreifache Durchlaßfläche ei
nes Siebbodens hat. Bei angenommener Gasgeschwindigkeit im freien
Querschnitt F der SB-Kolonne von vg = 1 m/s, muß im Sieblochquer
schnitt von 0.1 F nach dem Kontinuitätsgesetz die zehnfache Ge
schwindigkeit v= 10 m/s herrschen. Bei gleichem Durchmesser der SGS-
Kolonne und gleichem Volumendurchsatz des Gases ergibt das eine ver
minderte Geschwindigkeit v′.
0.1*F*v = 1/3*F*v′.
Um die Durchströmreserve zu nutzen, wird die Querschnittsfläche der
SGS-Kolonne soweit verringert, daß die Geschwindigkeit im Siebloch
querschnitt erreicht wird. Damit vermindert sich der Durchmesser
der SGS-Kolonne nach folgender Rechnung:
Ausgangsgleichung mit Bedingung F′ - F; v′ ≠ v
1/3*F′*v - 0.1*F*v
neue Bedingung
1/3*F′*v - 0.1*F*v
neue Bedingung
Die technische Richtgeschwindigkeit für Gase bei der Dimensionie
rung von Rohrleitungen liegt etwa bei 20 m/s. Das bedeutet,
die SGS-Kolonne kann noch kleiner dimensioniert werden, so daß der
Druckverlust des durchströmenden Gases wirtschaftlich vertretbar
bleibt. Eine Steigerung der Hauptgasströmung von 10 m/s auf 20 m/s
bedeutet, daß die Querschnittsfläche der SGS-Kolonne nochmals hal
biert werden kann.
Mit dieser zusätzlichen Maßnahme wird der Vergleichsdurchmesser:
Bei Bedingung v = 2*v wird
1/3*F′*2*v = 0.1*F*v F′ und F s. o.
1/3*F′*2*v = 0.1*F*v F′ und F s. o.
Kolonnenbauten sind sehr große und kostspielige technische Gebilde.
Bei den Planungen und Berechnungen werden die Kosten nach dem Ko
lonnenvolumen kalkuliert. Beim Kostenvergleich einer SGS-Kolonne
zur SB-Kolonne zeigt sich folgende Relation: Bei angenommener glei
cher Kolonnenlänge L ist die Volumenverminderung gleich der Kosten
einsparung.
für d = 0.387*D gilt
Einsparung
V-V′ = 1-0.15 = 0.85 in Prozent 85%.
V-V′ = 1-0.15 = 0.85 in Prozent 85%.
Die 15%-Kosten einer SGS-Kolonne gegenüber einer SB-Kolonne werden
durch günstige Randbedingungen noch weiter reduziert. In waage
rechter Lage werden bedeutend kleinere Fundamente benötigt, die
Speisepumpen werden mit geringerer Leistung ausgelegt und die er
leichterte Zugänglichkeit erfordert verminderten Stahlbau in Form
von Bühnen, Laufstegen, Leitern, Treppen, Rohrhalterungen usw.
Die geschätzten Investkosten könnten somit auf ca. 10% der alten
Technik gedrückt werden.
Um das Einsparungspotential an Energie nachzuweisen, wird der ge
genwärtige Verbrauch an Pumpenergie für den Betrieb der ersten Ko
lonne in der Mineralölindustrie aufgezeigt.
Die Bundesrepublik Deutschland hat ein Jahresverbrauch an Rohöl von
etwa me = 10⁸ t. Die Höhe für den Einlaufstutzen (He) des Rohöls
wird mit 25 m und die Höhe für den Aufgabestutzen des Rücklaufpro
produktes (Hr) am Kolonnenkopf wird mit 50 m über dem Kolonnenfuß
angenommen. Die Kopfproduktzusammensetzung schwankt je nach Aus
gangsprodukt. Der Anteil an der Gesamtmenge wird mit 17% geschätzt.
Bei einem Rücklaufverhältnis von 3:1 beträgt die Gesamtrücklauf
menge (mr):
mr = 10⁸*0.17*3 = 51*10⁶ t.
Bei einem Gesamtwirkungsgrad von η = 0.3 und dem Umrechnungsfaktor
(f) für die Arbeit in KWh beträgt die jährliche aufzuwendende Arbeit
für die erste Verarbeitungsstufe von Rohöl:
Diese Arbeit wäre einzusparen, wenn die waagerechte SGS-Kolonne zum
Einsatz käme. Noch deutlicher fällt die Energieeinsparung bei Pro
duktionsprozessen mit sehr großen Rücklaufmengen und Kolonnen mit
sehr vielen Trennstufen aus.
Weitere technische und wirtschaftliche Vorteile sind mit der PKT-
Technologie zu erreichen:
- 1. Die mögliche Gasgeschwindigkeit ist fast unbegrenzt. Ihre Grenzen werden durch den zu akzeptierenden Druckverlust und bei noch höherer Geschwindigkeit durch die Materialerosion gesetzt.
- 2. Der Regelbereich der SGS-Kolonnen ist sehr groß. Damit kann die Stoffzusammensetzung und die Produktionsmenge besser und schneller auf den Bedarf des Marktes eingestellt werden. Es werden keine großen Lagerkapazitäten mehr benötigt bzw. die bestehenden werden ef fektiver genutzt.
- 3. Die Regelzeiten werden bedeutend herabgesetzt, da die Trägheit durch den kleinen Betriebsinhalt stark vermindert werden.
- 4. Die SGS-Kolonnen sind durch ihre kleinen Abmessungen und des in neren Betriebsregimes lage- und bewegungsunabhängig. Deshalb sind sie als Austauscheinrichtungen in Fahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen und Raumflugkörpern einsetzbar.
- 5. Es kann ein neuer Service aufgebaut werden.
Havarie- oder revisionsbedingte Außerbetriebnahmen von Kolonnen kön nen durch vor Ort anzufahrende Transport-SGS-Kolonnen verhindert werden. Der Betrieb der Gesamtanlage kann weiterlaufen. - 6. Forschung und Entwicklung kann mit dem Aufbau von Transportkolon nensystemen gemeinsam vollzogen werden. Damit könnte sich die Ent wicklung der neuen Technik z. T. selbst finanzieren.
- 7. Es ist möglich mehrflutige und mehrstromige Konstruktionen zu schaffen, um einerseits den Austauscheffekt zu verbessern und ander seits die Produktionsmenge durch Zu- und Abschalten von Teilen einer Mehrsäulenkolonne zusätzlich zu steuern.
- 8. Das Mehrstromverfahren kann als Doppelsystem mit einer Vielzahl von Austauschsäulen in ein Mantelraum installiert werden. Dieser Mantelraum wird mit einem Kühl- oder Heizmedium beaufschlagt.
- 9. Apparate für den direkten und indirekten Wärmeaustausch werden auch kleiner, da mit hohen Austauschgeschwindigkeiten und dem Rühr effekt die Wärmeübertragungsgeschwindigkeit sich erhöht. Diese Wär meübertrager lassen sich ebenfalls für den Havariedienst einsetzen.
- 10. Bei Stofftrennungen mit geringen Siedepunktsunterschieden der Komponenten sind sehr große Trennstufenanzahlen notwendig. Bisher wurden die Kolonnen in mehreren Sektionen geteilt und nebeneinander aufgestellt. Das ist bei der PKT-Technologie nicht mehr erforderlich.
- 11. Für Instandsetzungsarbeiten ist die De- und Montage der Innen einbauten besonders günstig zu bewerkstelligen, da die Umlenksäule in einem Stück aus dem Apparat herausgezogen werden kann.
- 12. Statt die Flüssigkeit in den gemeinsamen Kontaktierungs- und Se parationsraum einzubringen, kann sie über eine Rohrleitung zum Ort des Gaseintritts im Fortleitungsraum versprüht werden. Die Kontak tierungszeit wird verlängert. Kontaktierung und Separation finden in völlig getrennten Räumen statt. Die gegenseitige Behinderung zum Zwecke des intensiven Stoff- und Energieaustausches ist damit grund sätzlich ausgeschlossen. Das ist die Lösung der Kernaufgabe der PKT- Technologie.
- 13. Die Flüssigkeitszerteilung kann unterstützt werden, wenn eine kleine Gasphasenmenge unter hohem Druck die Flüssigkeit nach dem Ejektorprinzip ansaugt und am Gaseintritt im Fortleitungsraum ver düst.
- 14. In einer Absorbtionskolonne wird die Flüssigkeit unter erhöhtem Druck gegen den Systemdruck der Kolonne am Gaseintritt des Fortleitungsraumes versprüht. Die Flüssigkeit wird durch Kontak tierung mit dem Gas im Fortleitungsraum beladen und anschließend im Separationsraum vom Restgas getrennt. Die beladene Flüssigkeit wird vom Kolonnenmantel des Separationsraumes jeder Stufe abgezogen.
- 15. Der Separationsraum kann außen, im mittleren Ringraum und im Zentrum liegen. Dementsprechend sind die Fortleitungsräume nachbar lich anzuordnen. Die ganze innere Verschachtelung kann jedoch aufge löst werden, wenn die Fortleitungsräume als Rohrsäulen ein- oder mehrpaarig um eine zentrale Separationsrohrsäule mit den dazugehö rigen Rohrleitungsverbindungen gestaltet werden.
In den Beschrei
bungen der Konstruktionsvarianten wird das deutlich gemacht.
Einige Konstruktionsvarianten zeigen die vielfältigen Möglichkeiten
der Gestaltung der PKT-Technologie auf, die jedoch nicht vollständig
sein können. So zeigt Fig. 6 und 7 den Querschnitt einer zweiflutigen
Kolonne mit geviertelter Gasumlenksäule. Fig. 8 und 9 zeigen den
Querschnitt einer zweiflutigen Kolonne, die als Gasumlenksäule vier
Rohre hat.
Fig. 10 zeigt die Umlenksäule mit einem Zentralrohr 1 und um diesem
angeordnete Satellitenrohre 2. Wechselweise endet einmal das Zentral
rohr 1 in der Sammelkammer 3 oder die Satellitenrohre 2 enden in der
Sammelkammer 4. Aus beiden Sammelkammern 3 und 4 wird je ein Kontak
tierungsraum 5 mit Gas durch Leitbleche beaufschlagt. Über Kanal 6
gelangt die Flüssigkeit von der Vorstufe zur Kontaktierung mit dem
einströmenden Gas. Fig. 11 und 12 zeigen die Querschnitte am Gasaus
tritts- und Gasabzugsbereich der Fig. 10.
Die Dreiteilung des Kolonnenquerschnitts erlaubt es die Kontaktie
rungsräume in jedem Teilquerschnitt anzuordnen. Während bei Fig. 1
und 10 der Kontaktierungsraum sich außen befindet, zeigt Fig. 13 eine
Kolonne, bei der der mittlere Ringraum 1 für die Kontaktierung ge
nutzt wird. Das innere Rohr 2 und der äußere Ringraum 3 dienen als
Gasumlenksäule. Fig. 14 zeigt den Querschnitt an der Gaseintritts
stelle 4 von innen her und Fig. 15 am Gasabzug 5 einer Stufe nach
außen. Fig. 16 zeigt die Gaseintrittsstelle 6 vom Außenringraum 3 in
den Mittelringrohrraum 1. Den Gasabzug 7 in den Kernrohrraum 2 stellt
die Fig. 17 dar.
Fig. 18 zeigt eine Kolonne mit dem Kontaktierungsraum 1 im Zentrum.
Die Gasumlenksäulen 2 sind schalenförmig um das Innenrohr 1 angeord
net. Fig. 19 zeigt die Gaseintrittsstelle 3 und Fig. 20 die Gasab
zugsstelle 4 aus dem Kontaktierungsraum 1.
Fig. 21 zeigt den Querschnitt einer Kolonnenvariante mit symme
trischen Viertelschalen als Gasumlenkräume 2, die den zentralen Kon
taktierungsraum 1 umschließen, um bessere Strömungsverteilungen zu
erhalten. Fig. 22 ist die entsprechende symmetrische Variante aus
Fig. 20.
Fig. 23 zeigt die vollkommene Trennung von Kontaktierungsräumen 1 und
Gasumlenkungsräumen 2 in drei Säulen mit Rohrleitungsverbindungen 6.
Fig. 24 stellt die Gaseintrittsstelle 3 im Querschnitt dar. Fig. 25
beschreibt den Querschnitt der Gasabzugsstelle 4 aus dem zentralen
Kontaktierungsraum 1. Fig. 26 stellt die Variante der Symmetrie ana
log der Viertelschalenvariante von Fig. 22 dar. Auch hier ver- und
zerteilen sich die Stoffströme besser. Fig. 27 entspricht in der Ana
logie Fig. 21. Die Satellitenrohranordnung 2 läßt sich in der Anzahl
paarig beliebig erhöhen.
Eine Erweiterung der Konstruktion stellt die Fig. 28 dar, die zwar
den Hauptgasstrom wie in Fig. 23 führt, aber die Flüssigkeit statt
sofort zur Gaseintrittsstelle 3 in den nunmehrigen Separierungsraum
über den Weg zweier Stufen in eine Rohrleitung 9 zur Gaseintrittstel
le 5 in die als Kontaktierungsraum funktionierende Umlenksäule 2 nach
unten leitet. Ist die Gasgeschwindigkeit hoch genug, kann die Flüs
sigkeit vom und im Hauptgasstrom versprüht werden. Fig. 29 und 30
zeigen die in der Fig. 28 gekennzeichneten Querschnitte.
Fig. 31 mit ihren Querschnitten Fig. 32 und 33 zeigt eine Möglichkeit
bei der höher verdichtetes Gas in kleinen Mengen durch die Rohrlei
tung 1 zum Ejektor 2 geliefert wird, um die Flüssigkeit anzusaugen
und besser zu versprühen. Dieses Prinzip kann bei allen anderen Kon
struktionsvarianten ebenfalls angewendet werden. Mit dem Transport
der Flüssigkeit zum Gaseintritt 2 wird eine vollständige Trennung al
ler sich nicht vertragener Aktionen erreicht. Die Gas- und Flüssig
keitsströme vereinigen und trennen sich verzahnt in Stufen und in
Vielfachschritten. Das Gas ist das aktive Antriebsmedium, das mit der
Flüssigkeit in partiellen Schleifenkreisläufen verkettetend die Flüs
sigkeit mit hoher Geschwindigkeit antreibt, zerteilt und separiert.
Fig. 34 zeigt eine Absorptionskolonne bei der die Flüssigkeit über
ein Zuführungsrohr 1 in den Kontaktierungsraum 2 über Düsen im Haupt
gasstrom mit erhöhtem Druck eingebracht wird. Im Zentralraum 3 er
folgt die Separierung der beladenen Flüssigkeit vom Restgas im Drall
strom. Die beladene Flüssigkeit wird bei Stelle 4 abgezogen und das
Restgas wird in der nächsten Stufe mit frischer unbeladener Flüssig
keit kontaktiert usw. Sinngemäß ist diese Lösung auch für alle an
deren hier aufgezeigten Varianten möglich.
Fig. 35 zeigt die Möglichkeit des Einblasens von Stripp- oder Träger
dampf sowie hochgespanntem Kopfrücklaufgas an der Stelle 5. Das kann
jedoch auch an der Stelle 1 in Fig. 34 geschehen, wobei die Flüssig
keit nicht an Stelle 4 abgezogen, sondern der nächst tieferen Stufe
dem Kontaktierungsraum 2 zugeführt wird.
Fig. 36 zeigt mit den Fig. 37 und 38 in Querschnitten die Möglich
keit aus der Fig. 10 die Flüssigkeit zwei Stufen rückwärts in die
Kontaktierungsräume zu leiten, um die vollständige Beseitigung der
gegenseitigen Behinderung der strömenden Phasen zu erreichen. Das
gleiche trifft für Fig. 39 mit den Querschnitte Fig. 40 bis 43 zu,
die aus Fig. 13 entwickelt wurde.
Fig. 44 stellt mit ihren Querschnitten Fig. 45, 46, 47 und 48 eine
Variante dar, mit der auch für bestimmte Zwecke erforderliche Be
trieb im Blasenregime möglich wird, wenn der Flüssigkeitsbetriebsin
halt (hould up) besonders groß geführt wird. Dafür muß eine neue
Art der Abgrenzung benachbarter Stufen gegen Kurzschlußströmung ein
gesetzt werden. In Fig. 45 ist im geführten Radialschnitt A1-A1 in
Fig. 49 das Prinzip dargestellt. Die Leitbleche 8 halten die Flüs
sigkeit im Strömungsscheitelpunkt 9 in der Schwebe. In der oberen
Stufe ist der Drehsinn der Hauptströmung entgegengesetzt der benach
barten unteren Stufe. Das Gas hat in der unteren Stufe durch die
prägend schnellere Einströmung den größeren Saugeffekt. Die Gasge
schwindigkeit in der oberen Stufe hat durch den geringfügigen Druck
verlust beim Durchströmen von der unteren zur oberen Stufe und der
Abströmung zur nächst höheren Stufe einen geringeren Betrag. Die Dif
ferenz beider Geschwindigkeitsbeträge erzeugen die Antriebskraft für
die Flüssigkeit in die untere Stufe, wobei ein Strömungsnullpunkt 9
zu überwinden ist. Es ist erkennbar, daß der Durchgang der Flüssig
keitsmenge von der absoluten wie von der Geschwindigkeitsdifferenz
von oberer zur unteren Stufe sowie der Gestaltung der Leitbleche ab
hängig ist. Damit ist die gegenseitige Behinderung der Phasen ausge
schlossen.
Sind die Leitbleche 7 wie in Fig. 50 winklig angeordnet, so müssen
die Hauptströmungen in der oberen zur unteren Stufe im gleichen Sinn
laufen. Damit können die Energieverluste der Hauptströmungen ge
ringer gehalten werden. Die Variante in Fig. 49 sollte die Bezeich
nung gegenläufiges dynamisches Scheitelwehr kurz GDS-Wehr und die
Variante der Fig. 50 mitläufiges dynamisches Scheitelwehr kurz MDS-
Wehr erhalten.
Die Apparatevariante Fig. 51 mit den Querschnitten Fig. 52, 53, 54
und 55 ist aus der Fig. 44 weitergeführt mit der Maßnahme, daß die
Flüssigkeit einmal in die Satellitenrohre zwei Stufen rückwärts und
das folgende Mal in den den Satellitenrohren umgebenen Mantelraum
zwei Stufen rückwärts befördert wird.
Um den Förderungs- und Zerteilungseffekt für die Flüssigkeit zu ver
bessern, wird, wie Fig. 56 zeigt, über die Leitung 3 hochgespanntes
Trägergas, Strippdampf, Kreislaufgas o. ä. eingedüst. Fig. 57 bis 60
bilden die entsprechenden Querschnitte der Fig. 56 ab.
In Fig. 61 sind mit ihren Querschnitten Fig. 62 bis 65 die Kontak
tierungs- und Separationsräume 1 in den Satellitenrohren vorgesehen.
Drallströmungen mit kleinen Kurvenradien haben höhere Normalbe
schleunigungskräfte. Für Stoffpaarungen, die sich schwer trennen
lassen, weil die Tröpfchen und ihre Dichte zu klein sind, könnte
diese Variante von Vorteil sein. Das einströmende Gas kann die Flüs
sigkeit über ein GDS- oder MDS-Wehr von der oberen Stufe geliefert
bekommen. Das Gas wird entweder vom Zentralrohr 3 oder vom Mantel
raum 4 dem Austauschraum 1 zugeführt.
Fig. 66 mit den Querschnitten Fig. 67 bis 70 stellt die Zuführung
der Flüssigkeit 5 jeweils zwei Stufen rückwärts im Zentralrohrraum 3
oder Mantelraum 4 dar. Um eine bessere Förderung und Zerteilung der
Flüssigkeit zu erreichen, wird über die Eingänge 6 ein hochge
spanntes Trägergas, Kopfproduktgas o. ä. zum Ejektor 7 eingeleitet.
Dieses bildet Fig. 71 ab.
Fig. 72 zeigt eine einfache Konstruktion, bei der der Separations
raum 1 im mittleren Ringraum angeordnet ist. Die Fortleitungsräume 2
und 3 liegen jeweils außen und innerhalb des Ringes. Dabei kreuzen
sich die Flüssigkeits- und Gasströme an Stelle 4, ohne sich gegen
seitig zu beeinflussen, da die Fortleitung der Flüssigkeit über
kurze Rohrleitungen am Rand des Ringraumes 1 erfolgt. Um die be
nachbarten Stufen strömungstechnisch abzugrenzen, sind an den Stel
len 5 GDS- oder MDS-Wehre anzubringen. Fig. 73 und 74 sind die ent
sprechenden in Fig. 72 gekennzeichneten Querschnitte dieser Varian
te. Auch die Flüssigkeitsrückführung ist nach Fig. 75 möglich. Fig.
75 zeigt außerdem den zusätzlichen Antrieb durch Treibgas an den
Eingängen 6. Fig. 76 und 77 stellen die entsprechenden in Fig. 75
markierten Querschnitte dar.
Eine vollkommene Auflösung der Verschachtelungskonstruktionen stel
len die Fig. 78 als schematischen Schnitt und Fig. 79 als Draufsicht
dar. Die Kontaktierungskammer 1 wird stets von der vier Kammern zu
vor stattfindenden Separation mit Flüssigkeit beschickt. Zusammen
mit dem Hauptgasstrom und in diesem Fall zugeführtem Treibgas 3 för
dernd und in Düse 4 zerteilend findet der Stoff- und Energieaus
tausch in Kammer 1 statt. In Kammer 2 werden beide Phasen durch die
Zyklonströmung wieder getrennt. Die Flüssigkeit wird wieder vier
Kammern rückwärts gefördert, während der Hauptgasstrom in der näch
sten Kammer wieder durch Treibgas und Flüssigkeit von der in vier
Kammern zuvor abgeschiedenen Flüssigkeit beschickt wird. Damit wird
die Flüssigkeit ständig in einem anderen Abschnitt des Gashaupt
stromes eingeschleift, getrennt und die gewünschte Aufkonzentrie
rung von leichter und schwerer Komponente vollzogen. Die Darstel
lungen zeigen nur das Prinzip auf. Die Kammern können strömungsgün
stiger räumlich angeordnet sein, so daß die Druckverluste minimiert
und die Gas- und Flüssigkeitsleitungen kurz werden.
Fig. 80 zeigt eine weitere Vereinfachung. Die Treibgaszuführung
wurde hier weggelassen. Sie wäre ebenso möglich. Für den Antrieb ist
in diesem Fall eine hohe Geschwindigkeit des Hauptgasstromes not
wendig. Das Prinzip, aus Fig. 78 die Flüssigkeit je vier Kammern
rückwärts zu fördern, ist gleich geblieben. Kammer 1 ist jeweils
Kontaktierungsraum und Kammer 2 Separationsraum. Die Rotationsströ
mung in Kammer 2 wird durch Axialleitschaufeln 3 erzeugt. Da eine Ro
tationsströmung im Kontaktierungsraum 1 stört, muß der Drehimpuls
durch entgegengesetzt wirkende Axialleitschaufeln 4 für die nächst
anstehende Kontaktierung herausgenommen werden. Mit dieser Maßnahme
kann der Apparat nochmals in der Querschnittsfläche um zwei Drittel
verringert werden, da die am meisten bisher beschriebenen Varianten
eine Dreiteilung des Querschnittes erforderten. Eine krasse Umlei
tung des Hauptgasstromes um 180° findet nicht mehr statt, so daß ein
geringerer Druckverlust zu erwarten ist.
Übersichtshalber sind noch einmal die Stoffhauptströme in den Fig.
81 bis 84 zusammengestellt.
Claims (21)
1. Technologie der Verfahrenstechnik für Energie- und Stoffaus
tauschprozesse zwischen gasförmigen und flüssigen Phasen gekenn
zeichnet dadurch, daß in partiellen Schleifenkreisläufen die Kontak
tierung, die Separation und die Stoffströme sich nicht gegenseitig
behindern, daß das Gas Antriebsmedium ist, daß die selbsthemmende
Drallströmung die Schwerkrafthemmung ersetzt.
2. Technologie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stoffströme in Stufen zu- und voneinander getrennt und kontaktierend
das Gas den Weg zweier Stufen vorwärts zum Kolonnenkopf und eine
Stufe gemeinsam mit der Flüssigkeit kontaktierend und separierend
zum Kolonnenfuß rückwärts im Drallstrom zurücklegt. Anschließend
steigt das Gas wieder zwei Stufen vorwärts und eine Stufe gemeinsam
mit der Flüssigkeit aus der Oberstufe zurück. Die Flüssigkeit wan
dert jeweils eine Stufe vom Kopf zum Fuß. In jeder Stufe durchströmt
das Gas den Kolonnenquerschnitt dreimal und die Flüssigkeit einmal.
Die Stufengrenze wird vom Gas und der Flüssigkeit je einmal in ent
gegengesetzter Richtung durchströmt.
3. Technologie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
flüssige und gasförmige Phase in Stufen zu- und voneinander ge
trennt, gemeinsam kontaktierend und wieder getrennt das Gas den Weg
zweier Stufen kontaktierend mit der Flüssigkeit vorwärts zum Kolon
nenkopf, separierend im Drallstrom mit der Flüssigkeit eine Stufe
rückwärts zum Kolonnenfuß und fortlaufend wiederholend zwei Stufen
kontaktierend vorwärts strömen. Im Gegenzug strömt die Flüssigkeit
nach der Separationsstufe im Drallstrom zwei Stufen separat rück
wärts, um dort wieder vom Gasstrom zerteilend den Weg zweier Stufen
vorwärts nehmend eine Stufe tiefer im Drallstrom vom Gas getrennt zu
werden. In jeder Stufe durchströmt die flüssige Phase den Kolonnen
querschnitt fünfmal und die Gasphase dreimal. Die Stufengrenze wird
von der Flüssigkeit einmal vorwärts, zweimal rückwärts und vom Gas
einmal vorwärts passiert.
4. Technologie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeit und das Gas zu- und voneinander getrennt, zusammen kon
taktierend und wieder getrennt das Gas ein Stufenweg vorwärts sepa
rat, ein Stufenweg vorwärts zusammen mit der Flüssigkeit kontak
tierend, ein Stufenweg beider Phasen im Drallstrom separierend rück
wärts zurücklegt. Die Flüssigkeit strömt zur nächsten Kontaktierung
eine Stufe rückwärts. Das Gas strömt in die höhere Stufe separat, um
wieder in der nächst höheren mit der unaufkonzentrierteren Flüssig
keit aus dem Oberlauf zu kontaktieren. In jeder Stufe durchströmt
das Gas und die Flüssigkeit den Apparatequerschnitt dreimal. Die
Stufengrenze durchströmt das Gas einmal vorwärts und die Flüssigkeit
einmal rückwärts.
5. Technologie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüs
sigkeit in einer Kammer im schnellen Gasstrom versprüht kontaktie
rend, danach durch Leitschaufeln oder tangentiale Einströmung einen
Drehimpuls für eine separierende Drallströmung in folgender Separa
tionskammer erhält und sich dort abscheidet. Dem flüssigkeitsbe
freiten Gasstrom wird am Ausgang wieder durch entgegengesetzt wirk
ende Leitschaufeln der Drehimpuls herausgenommen, um in der nächst
höheren Stufe mit der unaufkonzentrierteren Flüssigkeit vom Kolon
nenkopf erneut zu kontaktieren. Die Flüssigkeit ihrerseits wird von
der vier Kammern zuvor stattgefundenen Separation der Kontaktie
rungskammer zugeführt. In den Kammern strömen beide Phasen nur vor
wärts zum Kopf. Außerhalb des Apparates strömt die Flüssigkeit vier
Kammern rückwärts und innerhalb zwei Kammern vorwärts. Quer
schnittsmäßig durchströmt das Gas und die Flüssigkeit pro Stufe ein
mal den Apparat vorwärts und die Flüssigkeit außerhalb der Kammer
zweimal rückwärts zum Sumpf. Die Stufengrenze wird bilanzmäßig vom
Gas einmal vorwärts und von der Flüssigkeit einmal rückwärts durch
schritten.
6. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Behälter eine Gasumlenksäule in Gestalt von gegen
seitig stufenweise versetzten Halbkreiszylindern, geradanzahligen
Kreissegmentzylindern oder geradanzahligen Rohren mit doppelter Stu
fenlänge eingebaut ist. Die Hälfte der Zylinderanzahl endet jeweils
am konzentrischen Staublech. Die andere Hälfte der Fortleitungs
räume durchdringen das Staublech in der Weise, daß sie genau mittig
mit gleicher Länge nach oben und unten herausragen. An den Enden be
finden sich die oberen und unteren Staubleche. Diese Staubleche wer
den nun ihrerseits von den benachbarten Zylindern durchdrungen. Die
se Anordnung kann im Wechsel beliebig weitergeführt werden.
Die Zylinderräume haben je eine Gaseintrittsöffnung von der Unter
stufe und eine Gasaustrittsöffnung in die Oberstufe. Jedes Staublech
ist mit einem Flüssigkeitszuführungskanal versehen.
7. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Gasumlenksäule die Gestalt von um ein Zentralrohr
angeordnete Satellitenrohre hat. Wechselweise enden die Satelliten
rohre oder das Zentralrohr in Sammelleiträumen,die vom oberen Stau
blech begrenzt sind. Das untere Ende der Rohre hat seinen Abschluß
jeweils am Staublech. Wechselweise durchdringen entweder die Satel
litenrohre oder das Zentralrohr die Sammelleitkammern nebst Stau
blech. Satellitenrohre wie Zentralrohr haben mit den Sammelleitkam
mern die doppelte Stufenlänge. Je am Staublech sind die Gasein
trittsöffnungen. Der Gasaustritt befindet sich jeweils am oberen
Rohrende in die Sammelleitkammer einmündend. Von der Sammelleitkam
mer strömt das Gas weiter in den Kontaktierungsmantelraum. Die Stau
bleche sind mit Flüssigkeitszuführungskanälen versehen.
8. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenksäule aus um ein Zentralrohr angeordneten
zwei umfassenden Ringräumen stufenweise versetzte Kammern besteht.
Der äußere Ringraum und das Zentralrohr funktionieren als Fortlei
tungsräume mit doppelter Stufenlänge, unten und oben durch Stau
bleche abgeschlossen. Der mittlere Ringraum mit einer Stufenlänge
dient zur Kontaktierung und hat ebenfalls Staublechabschlüsse. Er
wird entweder vom inneren Zentralrohr oder vom äußeren Ringraum mit
Gas beaufschlagt. Die Flüssigkeit gelangt über Kanäle von den Stau
blechen in den mittleren Ringraum.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gasumlenksäule als Halbkreisschalen einflutig oder in geradan
zahligen Segmentzylindern mehrflutig mit doppelter Stufenlänge um
den einstufig langen zentralen Austauschzylinder versetzt angeordnet
sind. Die Staubleche des Innenzylinders liefern durch ihre Öffnungen
am Rand die Flüssigkeit für den nächsten Stufenprozeß. Anstatt der
Halbschalen oder Segmentzylinder können fertigungstechnisch gün
stigere Rohrleitungen eingesetzt werden.
10. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß um eine Separationsstufensäule zwei Stufen lange Kon
taktierungszylinder ein- oder mehrpaarig angeordnet sind.
Die Kontaktierungsräume werden von der zwei Stufen vorher stattge
funden Separation über Rohrleitungen mit Flüssigkeit beschickt. Das
Gas wird vom Nachbarseparationsraum geliefert.
11. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1, 3 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle von Flüssigkeitskanälen an den Stau
blechen von diesen Rohrleitungen zwei Stufen tiefer am Gaseinlauf
der Satellitenrohre oder des Zentralrohres in Sprühdüsen enden.
12. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1, 3 und 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle von Flüssigkeitskanälen an den Stau
blechen von diesen Rohrleitungen zwei Stufen tiefer am Gaseinlauf
des Zentralrohres oder des äußeren Ringrohres in Sprühdüsen enden.
13. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß um ein einstufigen Zentralkontaktierungszylinder zwei
Stufen lange Satellitenrohre versetzt angeordnet sind. Die Satelli
tenrohre und der sie umgebene Mantelraum dienen als Fortleitungs
räume. Statt der Flüssigkeitskanäle an den Staublechen, sind gegen
läufige dynamische Scheitelwehre oder mitläufige eingesetzt.
14. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1, 3 und 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle dynamischer Scheitelwehre von diesen
Rohrleitungen zwei Stufen tiefer am Gaseintritt der Satellitenrohre
oder des Mantelraumes in Sprühdüsen enden.
15. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Zentralrohr und der den Satellitenkontaktierungs
rohren umgebenem Mantelraum als Fortleitungsräume dienen. Die Satel
litenrohre werden wechselweise aus dem Zentralrohr oder dem Mantel
raum mit Gas beaufschlagt. Die benachbarten Satellitenrohre werden
über dynamische Scheitelwehre mit Flüssigkeit von der vorhergehenden
Stufe beschickt.
16. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1, 3 und 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle dynamischer Scheitelwehre von diesen
Rohrleitungen ausgehen, die zwei Stufen tiefer am Gaseintritt des
Zentralrohres oder des Mantelraumes in Sprühdüsen enden.
17. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine dreigeteilte Säule aus zwei äußeren Ringräumen
und einem Zentralrohr besteht, bei der der mittlere Ringraum Kontak
tierungsraum ist und der äußere mit dem inneren Raum der Gasleitung
dienen. Die Flüssigkeit wird über kurze, mit dem Gashauptstrom sich
kreuzende, Rohrleitungen zur nächst tieferen Stufe geleitet. Statt
der kurzen Rohrleitungen, sind auch dynamische Scheitelwehre ein
setzbar.
18. Vorrichtung in Apparaten nach Anspruch 1, 4 und 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle kurzer Rohrleitungen zur nächst tieferen
Stufe, die Rohrleitungen zur übernächst tieferen Stufe im äußeren
Ringraum in Sprühdüsen enden.
19. Apparat nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kon
taktierungs- und Separationskammern neben- oder hintereinander ange
ordnet sind. Die Flüssigkeit wird über Rohrleitungen von der vier
Kammern zuvor stattgefundenen Separation der Kontaktierungskammer zu
geführt. An den Kammerenden erzeugen Leitschaufeln oder Tangential
ausströmungen Drehimpulse für die Separation. Nach der Separation
nehmen gegenläufig wirkende Leitschaufeln den Drehimpuls der Gas
hauptströmung wieder heraus.
20. Vorrichtung in Apparaten, dadurch gekennzeichnet, daß die Stu
fentrennung angrenzender Stufen mittels dynamischer Scheitelwehre
erfolgt. Das gegenläufige dynamische Scheitelwehr besteht aus schrä
gen Leitblechen, die oberhalb mit geringerer und unterhalb mit
größerer Geschwindigkeit des Gases die einhüllende Flüssigkeit in
der Schwebe halten. Die Geschwindigkeitsdifferenz der gegenläufigen
Gasströme erzeugt einen Flüssigkeitsförderdruck in die untere Stufe.
Die abfließende Flüssigkeitsmenge wird von der in der oberen Stufe
stattgefundenen Separation ständig nachgeliefert, so daß eine stän
dige Flüssigkeitsschicht als Pfropfen für die Abgrenzung beider Stu
fen vorhanden bleibt. Bei gleicher Drallströmungsrichtung des Haupt
gasstromes ober- und unterhalb der Stufengrenze haben die Leitbleche
abgewinkelte Formen. Es wird mittläufiges dynamisches Scheitelwehr
genannt.
21. Vorrichtung in Apparaten aller Ansprüche, gekennzeichnet da
durch, daß an den Stellen des Flüssigkeitseinlaufes in den Kontak
tierungsraum höher gespanntes Treibgas in Ejektordüsen die Flüssig
keit ansaugt und im Hauptgasstrom versprüht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995143049 DE19543049A1 (de) | 1995-11-06 | 1995-11-06 | Selbsthemmende Gleichstromschrittkolonne oder Phasenkreistriebtechnologie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995143049 DE19543049A1 (de) | 1995-11-06 | 1995-11-06 | Selbsthemmende Gleichstromschrittkolonne oder Phasenkreistriebtechnologie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19543049A1 true DE19543049A1 (de) | 1997-05-07 |
Family
ID=7777806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995143049 Withdrawn DE19543049A1 (de) | 1995-11-06 | 1995-11-06 | Selbsthemmende Gleichstromschrittkolonne oder Phasenkreistriebtechnologie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19543049A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9186600B2 (en) | 2011-11-03 | 2015-11-17 | Linde Aktiengesellschaft | Device for bringing about a phase contact between a liquid phase and a gaseous phase, in particular a heat and mass transfer column |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT189170B (de) * | 1954-05-31 | 1957-03-11 | Walter Dipl Ing Kittel | Austauschvorrichtung für vertikale Gegenstromapparate, wie z. B. Kolonnen, mit im Strömungsraum vertikal stehendem Hohlzylinder zum innigen Inberührungbringen von Gasen bzw. Dämpfen mit Gasen oder Flüssigkeiten |
DE965783C (de) * | 1948-08-05 | 1957-06-19 | Otto & Co Gmbh Dr C | Fuellkoerperloser Gaswascher |
DE1035097B (de) * | 1953-02-17 | 1958-07-31 | Jean Luc Berry | Destillationsvorrichtung |
-
1995
- 1995-11-06 DE DE1995143049 patent/DE19543049A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE965783C (de) * | 1948-08-05 | 1957-06-19 | Otto & Co Gmbh Dr C | Fuellkoerperloser Gaswascher |
DE1035097B (de) * | 1953-02-17 | 1958-07-31 | Jean Luc Berry | Destillationsvorrichtung |
AT189170B (de) * | 1954-05-31 | 1957-03-11 | Walter Dipl Ing Kittel | Austauschvorrichtung für vertikale Gegenstromapparate, wie z. B. Kolonnen, mit im Strömungsraum vertikal stehendem Hohlzylinder zum innigen Inberührungbringen von Gasen bzw. Dämpfen mit Gasen oder Flüssigkeiten |
Cited By (1)
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US9186600B2 (en) | 2011-11-03 | 2015-11-17 | Linde Aktiengesellschaft | Device for bringing about a phase contact between a liquid phase and a gaseous phase, in particular a heat and mass transfer column |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |