DE19542967A1 - Abgeschirmtes Gehäuse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein abgeschirmtes Gehäuse mit einem Gehäuseunterteil und einem Deckel, wobei im Gehäuseunterteil eine Montageplatte angeordnet ist mit Befestigungsmitteln zur Befestigung von Kabeln und wobei die Kabel zwischen Deckel und Gehäuseunterteil hindurchführbar sind.

Die in der modernen Datentechnik eingesetzten hohen Übertragungsraten erfordern nicht nur abgeschirmte Kabel sondern auch abgeschirmte Verteilergehäuse.

Aus der DE 43 24 798 C1 ist ein abgeschirmtes Gehäuse für ein Verteilerfeld bekannt. Das abgeschirmte Gehäuse weist ein Außengehäuse auf, in das von der Rückseite Kabel einführbar sind. Die Kabel sind nebeneinanderliegend im Gehäuse anschließbar, innerhalb des Außengehäuses befindet sich eine Montageplatte die das Gehäuseunterteil bildet und ein Deckel, der zusammen mit der Montageplatte ein in wesentliches geschlossenes inneres Schirmgehäuse bildet. Die Kabel werden zwischen dem Rand des Deckels und der Montageplatte hindurchgeführt. Die Schirmeigenschaften der vorgenannten Ausführung ist für hohe Anforderungen jedoch nicht ausreichend, da im Bereich der Kabeleinführungen die elektromagnetische Abschirmung unterbrochen ist. Außerdem ist der Aufbau aus zwei voneinander unabhängigen Gehäusen sehr aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein abgeschirmtes Gehäuse für ein Verteilerfeld anzugeben, das auch bei eingeführten Kabeln die Abschirmungsanforderungen weiterhin erfüllt. Diese Aufgabe wird durch ein abgeschirmtes Gehäuse mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei dem abgeschirmten Gehäuse gemäß der Erfindung bilden das Gehäuseunterteil, der Deckel und die Dichtungsmittel ein im wesentlichen geschlossenes Schirmgehäuse, das heißt, ein elektromagnetisch abschirmendes Gehäuse. Der Deckel ist dabei in das Gehäuseunterteil einschiebbar und entgegen der elastischen Kräfte der Dichtungsmittel im Gehäuseunterteil verrastbar.

Zwischen dem Deckel und dem Gehäuseunterteil werden Dichtungsmittel eingesetzt. Diese dienen nicht nur zur Abdichtung der zwischen dem Deckel und dem Gehäuseunterteil entstandenen Fugen, sondern gleichzeitig werden die elastischen Kräfte der Dichtungsmittel ausgenutzt, um den Deckel im Gehäuseunterteil zu halten.

Die Dichtungsmittel können dabei auf einem elastischen Flechtschlauch oder beispielsweise einem Flechtschlauch mit einem inneren elastischen Dichtmaterial bestehen. Wichtig ist nur, daß die Dichtungsmittel sowohl elastisch als auch elektromagnetisch abschirmend ausgebildet sind.

Auf einer Seite werden die Kabel zwischen dem Deckel und dem Gehäuseunterteil eingefügt. Dabei können die Kabel zwischen zwei Dichtungsmittel gelegt werden, die jeweils in Strangform am Deckel beziehungsweise am Gehäuseunterteil vorgesehen sind. Die beiden Dichtungsmittel sind im wesentlichen parallel zueinander gegeneinander versetzt angeordnet, derart, daß das Kabel zwischen den beiden Dichtungsmittel gekrümmt verläuft. Dadurch wird eine maximale elektromagnetische Abschirmung erreicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des abgeschirmten Gehäuses,

Fig. 2 eine entsprechende Aufsicht, wobei der Deckel teilweise offen und teilweise geschlossen dargestellt ist.

Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A aus Fig. 2,

Fig. 3a eine Seitenansicht des in Fig. 2 dargestellten Gehäuses,

Fig. 4 einen Schnitt entsprechend Fig. 3 wobei der Deckel des Gehäuses geöffnet ist,

Fig. 5 eine entsprechende Anordnung mit geschlossenem Gehäuse, wobei in den Fig. 4 und 5 ein Kabel eingelegt ist,

Fig. 6 eine Teilansicht des Bereichs um das Kabel,

Fig. 8 eine Ansicht auf die Dichtungsmittel und,

Fig. 9 eine Teilansicht, die das Verrasten des Deckels im Gehäuseunterteil zeigt.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung des abgeschirmten Gehäuses. Zu erkennen ist das Gehäuseunterteil 1, das wie eine Box mit drei Seitenwänden 7, 8 und 9 ausgebildet ist. Jeweils am oberen Rand der Seitenwände sind die Ränder 10, 11, 12 nach innen umgebogen. An der offenen Seite des Gehäuseunterteiles 1 befinden sich ausgehend von der Grundplatte Zungen, die zum Befestigen von Kabeln mittels Kabelbindern eingesetzt werden können. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses befinden sich seitliche Wandungen 18 zur Befestigung des Gehäuses in einem Rack. Das Gehäuse kann dabei beispielsweise als 19-Zoll-Einschub ausgebildet sein. Weiter ist in Fig. 1 ein Deckel 2 zu erkennen, der von der Seite mit den Zungen 17 in das Gehäuseunterteil 1 einschiebbar ist. Die umgebogenen Ränder 10 bis 12 überlappen den Rand des Deckels 2. Außerdem befinden sich am Deckel 2 an der rückwärtigen Seite, zwei Zungen 22, die in Laschen 16, 16′ mit Öffnungen 19 bis 21 eingreifen. Die Laschen 16, 16′ sind dabei als umgebogene Teile am Gehäuseunterteil 1 befestigt. Die Halterung zwischen dem Deckel 2 und dem Gehäuseunterteil 1 ist, wenn keine Dichtungsmittel eingefügt sind, derart locker, daß der Deckel 2 aus dem Gehäuseunterteil 1 wieder herausfallen kann.

Die Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse. Die Befestigung des Deckels 2 im Gehäuseunterteil 1 ist im Detail in Fig. 9 dargestellt. Dabei ist der Deckel 2 teilweise weggelassen. Es sind Befestigungsmittel 4 zur Befestigung von Kabeln ersichtlich, wobei die Befestigungsmittel sich auf einer Montageplatte 3 befinden, die mittels Befestigungsclip 23 an der unteren Wandung des Gehäuseunterteils 1 befestigt sind. Die Montageplatte 3 kann beispielsweise als gedruckte Leiterplatte ausgebildet sein, auf der sich die Befestigungsmittel 4 für die Kabel befinden. Der Befestigungsclip 23 ist ausgebildet wie ein Nagel mit einem Kopf und einem Schaft, wobei der Schaft jedoch ein spreizbares Teil aufweist, das sich nach dem Hindurchstecken durch die aneinander zu befestigen Platten, sich von alleine spreizt und somit die Platten zusammenhält.

In der Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 2 dargestellt. Fig. 3a zeigt eine Seitenansicht der Fig. 2. Die Seitenansicht zeigt, daß die Seiten von den Wandungen 8 und 9 des Gehäuseunterteils gebildet werden. Der Schnitt, wie in Fig. 3 dargestellt, macht deutlich, daß der Deckel 2 unter den umgebogenen Rändern 10 bis 12 des Gehäuseunterteils 1 eingreift. Es ist ein erstes Dichtungsmittel 13 zwischen der Seitenwand 8 beziehungsweise dem umgebogenen Rand 11 und einem umgebogenen Teil am Deckel 2 vorgesehen. Beim Einschieben des Deckels wird dieses Dichtungsmittel 13 zusammengedrückt. Der Deckel wird dann eingeschoben und nach unten gedrückt, um die Zunge 22 am Deckel in die Öffnungen der Laschen 16 beziehungsweise 16′ einzufügen. Um dieses Einfügen durchführen zu können, werden die Dichtungsmittel 14 und 15, die sich im Bereich des kabelseitigen Endes des Deckels befinden, zusammengedrückt. In Fig. 3 ist auch dargestellt, wie die Montageplatte 3 mittels des Befestigungsclips 23 am Gehäuseunterteil 1 befestigt ist. In Fig. 3 ist jedoch nicht dargestellt, wie das Kabel eingefügt wird. Dies ist aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich.

Während in Fig. 4 der Deckel noch nicht eingefügt ist, ist in Fig. 5 der eingefügte Deckel dargestellt.

Wie in den Fig. 6 und 7 genauer dargestellt, befinden sich am kabelseitigen Bereich zwischen Deckel und Gehäuseunterteil zwei strangförmige Dichtungsmittel 14 und 15 zwischen denen das Kabel 5 verläuft. Beim Einfügen des Deckels in die entsprechende Rastvorrichtung werden die Dichtungsmittel 14 und 15 komprimiert. Die elastischen Kräfte der Dichtungs­ mittel 14, 15 sorgen für einen Druck des Deckels nach oben. Analog sorgt das Dichtungsmittel 13 für einen Druck des Deckels auf die Lasche 16, 16′ mit den Öffnungen hin.

Fig. 8 zeigt, daß das Kabel 5 von den Dichtungsmitteln 14 und 15 elektromagnetisch abgeschirmt ist. Bei der erfindungs­ gemäßen Anordnung wird nicht nur die elektromagnetische Schirmwirkung der Dichtungsmittel, sondern gleichzeitig deren elastisches Verhalten ausgenutzt, um den Deckel zu halten und zu fixieren, und gleichzeitig das Gehäuse elektromagnetisch dicht abzuschirmen.

Es ist dabei sinnvoll, Gehäuseunterteil 1 und Deckel 2 aus einem Metall herzustellen. Die Dichtungsmittel 14, 15, 13 können beispielsweise aus einem elastischen Flechtschlauch oder aus einem Flechtschlauch mit einem inneren elastischen Dichtmaterial bestehen.

Claims (6)

1. Abgeschirmtes Gehäuse mit einem Gehäuseunterteil (1) und einem Deckel (2), wobei im Gehäuseunterteil (1) eine Montageplatte (3) angeordnet ist, mit Befestigungsmittel (4) zur Befestigung von Kabeln (5) und wobei die Kabel (5) zwischen Deckel (2) und Gehäuseunterteil (1) hindurchführbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (2) in das Gehäuseunterteil (1) einschiebbar ist und entgegen der elastischen Kräfte der elastischen Dichtungsmittel (13, 14, 15) verrastbar ist und das Gehäuseunterteil (1), Deckel (2) und Dichtungsmittel (13, 14, 15) ein im wesentlichen geschlossenes Schirmgehäuse bilden.

2. Abgeschirmtes Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseunterteil (1) an drei Seitenwänden (7-9) nach innen umgebogene Ränder (10-12) aufweist, daß der Deckel (2) von der vierten Seite, auf der Kabel (5) hindurchführbar sind, in das Gehäuseunterteil (1) einschiebbar ist und entgegen der elastischen Kräfte der Dichtungsmittel (13-15), die sich an dieser und der gegenüberliegenden Seiten befinden, im Gehäuseunterteil (1) verrastbar ist.

3. Abgeschirmtes Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmittel (13-15) ein elastischer Flechtschlauch eingesetzt wird.

4. Abgeschirmtes Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmittel (13-15) ein Flechtschlauch mit einem inneren elastischen Dichtmaterial eingesetzt wird.

5. Abgeschirmtes Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (2) auf der Seite auf der Kabel (5) hindurchführbar sind, mit dem Gehäuseunterteil (1) verrastet.

6. Abgeschirmtes Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Seite, auf der Kabel (5) hindurchführbar sind, zwischen Deckel (2) und Gehäuseunter­ teil (1) zwei Dichtungsmittel (14, 15) in Strangform vor­ gesehen sind, die gegeneinander versetzt im wesentlichen parallel zueinander, nebeneinander angeordnet sind, daß die Kabel (5) zwischen den Dichtungsmitteln (14, 15) hindurch­ führbar sind, und daß die Dichtungsmittel die Kabel (5) schirmungsdicht umschließen.