DE19542863A1 - Pulversprüheinrichtung - Google Patents
PulversprüheinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pulversprüheinrichtung zur elektrostatischen
Pulverbeschichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Pulversprüheinrichtung ist aus der DE 27 22 100 C2 bekannt. Die be
kannte Einrichtung enthält wenigstens eine Kammer, in der eine der Materialströ
mung entgegengesetzte Spitzenentladungselektrode und eine entgegengesetzt wie
diese gepolte stumpfe Gegenelektrode stromauf im Abstand von der Spitzenentla
dungselektrode angeordnet sind. Zur Verbesserung der Aufladung der Pulverteil
chen ist eine Ausgestaltung mit mehreren hintereinandergeschalteten Kammern vor
gesehen. Außerdem wird vorgeschlagen, die Kammer so zu gestalten, daß sich
kontinuierlich Erweiterungen und Verengungen ergeben, die bewirken sollen, daß
sich Materialteilchen unter Verwirbelung abbremsen und so intensiver dem Kraftfeld
ausgesetzt werden. Schließlich wird vorgeschlagen, über den Umfang der wenig
stens einen Kammer verteilt Öffnungen anzuordnen, über die Zusatzluft eingeleitet
wird, die die mittlere Dichte des Gemisches aus Luft und Pulver verringern und die
Aufladung verbessern.
Versuche haben gezeigt, daß die Maßnahmen nicht ausreichen, um eine Pulverbe
schichtung mit zufriedenstellendem Wirkungsgrad auf einem Werkstück zu bewir
ken. Da die Elektroden direkt mit dem Pulver in Berührung sind, kommt es zu Pul
verablagerungen auf den Elektroden, was eine deutlich schlechtere Aufladung zur
Folge hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Pulversprüheinrichtung anzu
geben, die zu einer verbesserten Aufladung der Pulverteilchen und dadurch zu einer
verbesserten Abscheiderate führen.
Diese Aufgabe wird bei einer Pulversprüheinrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Es wurde festgestellt, daß insbesondere eine Pulverablagegerung auf den Elektroden
Ursache für eine unbefriedigende Pulverteilchenaufladung sein kann. Außerdem
wurde festgestellt, daß die gesamte Kammer mit Korona ausgefüllt sein sollte und
eine intensive Verwirbelung der Pulverteilchen im Bereich der Korona erfolgen soll
te, um insgesamt einen guten Wirkungsgrad zu erzielen. Diese Effekte werden durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale erzielt, wie
weiter unten anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben. Eine Ausge
staltung bezieht sich auf die Anordnung einer oder mehrerer Außenelektroden zur
weiteren Verbesserung der Aufladung bzw. zur Feldsteuerung und damit zur Steige
rung des Wirkungsgrades.
Eine andere Ausgestaltung bezieht sich auf eine variable Gestaltung des Abstandes
zwischen Erdelektrode und Hochspannungselektroden, womit sich ein Optimum zwi
schen guter Aufladung und störenden Effekten wie Rückionisation einstellen läßt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Pulversprüheinrichtung,
Fig. 2 einen abgewandelten Auslaßbereich der Pulversprüheinrichtung, und
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung einer Pulversprüheinrichtung mit Einleitung ei
nes Pulver/Luft-Gemisches entgegen der Sprührichtung.
Fig. 1 zeigt eine Pulversprüheinrichtung 10. Auf ein Trägerelement 6 der Pulver
sprüheinrichtung 10 ist eine Verwirbelungskammer 1 aufgesetzt. Die Kammer 1 ist
im Ausführungsbeispiel in bevorzugter Weise zylindrisch ausgeführt. Anstelle eines
runden Querschnitts kann aber auch ein ellipsoider oder vieleckiger Querschnitt ge
wählt werden. Wesentlich ist, daß der Querschnitt der Kammer größer ist als der
Querschnitt einer Zuleitung 11 für Pulver und Luft PL. Die Pulver/Luft-Zuleitung 11
mündet quer zur Hauptachse 12 der Kammer 1 in die Kammer 1. Grundsätzlich kann
das Pulver/Luft-Gemisch PL in Sprührichtung 13, entgegen der Sprührichtung 13
(Fig. 3) oder quer zur Sprührichtung 13 eingebracht werden. Die Sprührichtung 13
ist die Hauptachse 12 in Richtung eines Auslasses 3. Es hat sich gezeigt, daß eine
Einleitung des Pulver/Luft-Gemisches quer zur Hauptachse 12 eine deutliche Ver
besserung der Verwirbelung und eine verbesserte Aufladung bewirkt. Die in der
Kammer entstehenden Turbulenzen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, daß jedes Pul
verteilchen den Bereich mit einer hohen Ladungsdichte durchquert und aufgeladen
wird. Durch intensive Verwirbelung wird gleichzeitig die Dispergierung der Pulver
teilchen verbessert.
Die Aufladung des Pulvers erfolgt durch Korona, die an nadelförmigen Hochspan
nungselektroden 7 erzeugt wird, die auf Hochspannungspotential liegen. Die Hoch
spannung wird mit Hilfe einer Hochspannungskaskade 4 erzeugt, die Teil der Pul
versprüheinrichtung 10 ist, und über eine elektrische Verbindung 22 an die Hoch
spannungsnadeln geliefert.
Die Hochspannungselektroden 7 sind ringförmig im Bereich des Auslasses 3 ange
ordnet und bilden zur Erdelektrode 5 eine intensive Korona aus. Durch die gewählte
Anordnung der Hochspannungsnadeln sind alle Pulverteilchen gezwungen sich
durch ein Gebiet mit hoher Feldstärke und Ladungsdichte zu bewegen. Die damit
bewirkte interne Aufladung kann im Bedarfsfall zusätzlich mittels im Bereich des
Auslasses 3 anordenbaren Zusatzelektroden 8 über Außenaufladung nach intensi
viert werden. Ein äußerer Prallkörper 9 erzeugt eine mehr oder weniger breite rotati
onssymmetrische Pulverwolke. Anstelle des Prallkörpers 9 kann auch eine spaltför
mige Flachdüse 23 treten, die einen flachen Pulverstrahl erzeugt.
Eine solche alternative Gestaltung des Auslaßbereiches ist in Fig. 2 dargestellt. Die
sonstige Gestaltung der Pulversprüheinrichtung stimmt mit derjenigen der Fig. 1
überein, die nachstehend weiter beschrieben wird.
Die nadelförmigen Hochspannungselektroden 7 sind ringförmig in einem Frontring 2
um den Umfang verteilt angeordnet. Der Auslaß 3 ist auf den Frontring 2 aufgesetzt.
Es sollten vier bis acht Hochspannungselektroden bevorzugt sechs Elektroden an
geordnet werden.
Im Bereich des Frontrings 2 und dort wiederum in der Nähe der Hochspannungse
lektroden 7 wird quer zur Hauptachse 12 Hochspannungselektroden-Reinigungsluft
RLH über eine Öffnung 14 eingeleitet. Sie vermindert eine Ablagerung von Pulver
teilchen an den Elektroden 7. Eine besonders intensive Reinigung der Nadelelektro
den 7 kann erreicht werden, wenn die Elektroden 7 jeweils in Röhrchen 15 einge
setzt und dort mit Luft RLH umspült werden.
Die Kammer 1 ist aus einem Isoliermaterial, wie Kunststoff, Glas oder Keramik her
gestellt. Gut geeignet ist eine Kammerlänge von 7 bis 15 cm, ein Durchmesser von 2
bis 4 cm und ein Abstand von 7 bis 14 cm zwischen den Hochspannungselektroden
7 und einer Erdelektrode 5. Vorteilhaft ist eine Gestaltung der Sprüheinrichtung 10,
bei der der Abstand zwischen der Erdelektrode 5 und den Hochspannungselektro
den 7 veränderbar ist, um ein Optimum hinsichtlich Aufladung und Rückionisation
einstellbar zu machen.
Die Erdelektrode 5 ist rohrförmig ausgebildet und im Trägerelement 6 in Richtung
der Hauptachse 12 zentriert angeordnet. Die rohrförmige Erdelektrode 5 hat vor
zugsweise einen Durchmesser von 0,3 cm innen und 0,5 cm außen. An dem zum
Kammerinneren gerichteten Ende der Erdelektrode 5 ist diese durch ein mit abge
rundeten Kanten 17 versehenes Kopfteil 20 abgeschlossen. Die Erdelektrode 5 und
insbesondere deren Kopfteil 20 ist mit einer Abdeckung 16 aus Isoliermaterial abge
deckt, um elektrische Durchschläge zu vermeiden. Die isolierende Abdeckung 16
hat auf der Frontseite eine Abdeckungs-Öffnung 18 mit etwa 0,1 bis 0,5 cm Durch
messer.
Durch die Erdelektrode 5 ist Erdelektroden-Reinigungsluft RLE geführt, die eine Pul
verteilchen-Anlagerung an der Erdelektrode 5 vermeidet. Außerdem sorgt die Reini
gungsluft RLE für eine zusätzliche Verwirbelung des Pulvers und es kann durch Än
derung der Luftrate eine Einstellung oder Regelung des Pulver/Luft-Verhältnisses
erfolgen.
Die rohrförmige Erdelektrode 5 weist in einem Bereich vor dem Kopfteil 20 Öffnun
gen 19 auf, durch die die Reinigungsluft RLE aus dem Rohr heraus in einen Spalt 21
zwischen der Erdelektrode 5 und der Abdeckung 16 treten, den Kopfteil 20 umspü
len und aus der Abdeckungsöffnung 18 in die Kammer 1 austreten kann.
Die zur Reinigung der Erdelektrode 5 bzw. Der Hochspannungselektroden 7 zuge
führte Reinigungsluft RLE, RLH kann vorteilhaft dazu genutzt werden, um nach dem
Abstellen der Zufuhr des Pulver/Luft-Gemischs PL Pulverteilchen aus der Kammer 1
herauszublasen und eine Ablagerung der Pulverteilchen auf den Elektroden 5, 7 zu
vermeiden.
Fig. 3 zeigt in einer Prinzipdarstellung eine Pulversprüheinrichtung, bei der - wie
weiter oben bereits angesprochen - das Pulver/Luft-Gemisch PL über die Zuleitung
11 entgegen der Sprührichtung eingeleitet wird. Außerdem ist in Fig. 3 zusätzlich ein
innerer Prallteller 24 dargestellt, der die Pulverteilchen näher an die Hochspan
nungsnadeln 7 heranführt. Das Pulver tritt dann über Bohrungen 25 aus und trifft auf
den äußeren Prallteller 9. Es versteht sich, daß die sonstigen, anhand von Fig. 1
beschriebenen Ausgestaltungen auch für die Ausführung gemäß Fig. 3 gelten.
Claims (8)
1. Pulversprüheinrichtung zur elektrostatischen Pulverbeschichtung, wobei
in einer Kammer (1) der Sprüheinrichtung (10) zur internen Pulveraufladung wenig
stens eine Hochspannungselektrode (7) und eine Erdelektrode (5) vorhanden sind,
und der Querschnitt der Kammer (1) größer ist als der Querschnitt einer Zuleitung
(11) für ein Pulver/Luft-Gemisch (PL), dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Zuleitung (11) quer zur Sprührichtung (13) oder entgegen der Sprührich tung (13) in die Kammer (1) mündet wodurch eine intensive Verwirbelung des Pulvers erreicht wird,
- b) in einem Bereich (2) vor einem Auslaß (3) der Einrichtung (10) mehrere Hochspannungselektroden (7) ringförmig verteilt angeordnet sind, und
- c) sowohl die Hochspannungselektroden (7) als auch die Erdelektrode (5) mit Reinigungsluft (RLE, RLH) anblasbar sind, um Pulverablagerungen auf den Elektroden zu vermeiden.
2. Pulversprüheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der räumliche Abstand zwischen der Erdelektrode (5) und der Hochspannungselek
troden (7) einstellbar ist.
3. Pulversprüheinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Zusatzelektrode (8) im Bereich des Auslasses (3) angeordnet
ist, die eine zusätzliche externe Aufladung bzw. Feldsteuerung bewirkt.
4. Pulversprüheinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des Auslasses (3) ein Prallkörper (9) oder
eine Flachdüse (23) angeordnet ist
5. Pulversprüheinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) aus isolierendem Material, wie Kunst
stoff, Glas oder Keramik hergestellt ist.
6. Pulversprüheinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Erdelektrode (5) rohrförmig gestaltet ist und Erdelek
troden-Reinigungsluft (RLE) durch das Rohr geführt ist.
7. Pulversprüheinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erdelektrode (5) mit einer elektrisch isolierenden Abdeckung (16) versehen ist,
die eine kleine Öffnung (18) aufweist.
8. Pulversprüheinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hochspannungselektroden (7) nadelförmig ausge
führt und jeweils in Röhrchen (15) angeordnet sind, die von Hochspannungselektro
den-Reinigungsluft (RLH) durchströmt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995142863 DE19542863A1 (de) | 1995-11-17 | 1995-11-17 | Pulversprüheinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995142863 DE19542863A1 (de) | 1995-11-17 | 1995-11-17 | Pulversprüheinrichtung |
Publications (1)
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DE19542863A1 true DE19542863A1 (de) | 1997-05-22 |
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ID=7777700
Family Applications (1)
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DE1995142863 Withdrawn DE19542863A1 (de) | 1995-11-17 | 1995-11-17 | Pulversprüheinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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