DE19542748A1 - Umschaltventil - Google Patents

Umschaltventil

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Description

Die Erfindung betrifft ein Ventil für Sanitärarmaturen zum Umschalten des aus fließenden Wassers zu verschiede­ nen Ausläufen, beispielsweise Badewannenauslauf oder Brauseauslauf, wobei ein mit einer Betätigungsspindel in Verbindung stehendes, zwischen zwei Ventilsitzen be­ wegbares Ventilverschlußglied vorgesehen ist, welches sowohl von Hand mit der Betätigungsspindel in seine Ausflußstellungen als auch durch ein Abstellen des Was­ serzuflusses automatisch in eine bevorzugte Ausfluß­ stellung bringbar ist, wobei die nicht bevorzugte Aus­ flußstellung durch ein Einschieben der Betätigungsspindel in den Ventilkörper eingestellt wird.
Ein derartiges Ventil ist aus der europäischen Patent­ schrift 0 120 318 B1 bekannt. Derartige Umschaltventile werden beispielsweise auch in Verbindung mit Unterputz- Einhandmischventilen eingesetzt. Hierbei wurde festge­ stellt, daß es beim Umstellvorgang von Wanneneinlauf auf den Brauseauslauf zu Wasserschlägen kommen kann, was unerwünscht ist.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 72 425 44 ist ferner ein Umschaltorgan für Wasserarmaturen bekannt, bei dem auf der Betätigungsspindel ein Dämpfungskolben ausge­ bildet ist, der in einer Zylinderbohrung im Kopfstück geführt ist. Hierbei erfolgt die Einstellung des Brauseauslaufs durch ein Herausziehen der Betätigungs­ spindel aus dem Ventilgehäuse. Bei einem Hineinschieben der Betätigungsspindel in das Ventilgehäuse ist dagegen die Dämpfungsvorrichtung weitgehend unwirksam.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Ober­ begriff des Anspruchs 1 angegebene Ventil zu verbes­ sern, so daß Wasserschläge bei der Umstellung weitge­ hend ausgeschlossen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Ventilverschlußglied an der von der Betätigungsspin­ del abgekehrten Stirnseite eine Bohrung aufweisender Zylinder - oder alternativ ein Kolben - vorgesehen ist, der mit einem koaxial an der Sanitärarmatur vorgesehe­ nen Kolben - oder alternativ ein Zylinder mit einer Bohrung - zusammenwirkt, wobei der Kolben und die Boh­ rung so dimensioniert und angeordnet sind, daß wenig­ stens bei der Umschaltung in die nicht bevorzugte Aus­ flußstellung die Schaltbewegung zumindest im Endbereich gedämpft wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den An­ sprüchen 2 bis 10 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie­ ben. Es zeigt
Fig. 1 eine zum Teil dargestellte, in einer Gebäudewand installierte Sanitärarmatur mit einem Um­ schaltventil im Längsschnitt, wobei das Ventilverschlußglied sich in der bevorzugten Ven­ tilausflußstellung, namlich der Badewannenausflußstellung befindet;
Fig. 2 das in Fig. 1 gezeigte Ven­ tilverschlußglied in vergrö­ ßerter Darstellung;
Fig. 3 das in Fig. 2 gezeigte Ver­ schlußglied in Draufsicht;
Fig. 4 den in Fig. 1 gezeigten Kol­ ben in Seitenansicht in ver­ größerter Darstellung;
Fig. 5 den in Fig. 4 gezeigten Kol­ ben in Draufsicht.
Die in Fig. 1 zum Teil gezeigte Sanitärarmatur 1 ist als Unterputzarmatur in einer Gebäudewand 5 angeordnet, wobei in einem in der Zeichnung nicht dargestellten Mischventil Mischwasser erzeugt werden kann, welches über einen Wasserzulauf 10 einer ringförmigen Zufluß­ kammer 14 zugeführt wird. In der Zuflußkammer 14 ist ein Ventilverschlußglied 2 in Form eines Hohlkolbens angeordnet, welches mit einer Betätigungsspindel 13 verbunden ist, wobei die Betätigungsspindel 13 in einem Oberteilgehäuse 130 gedichtet und axial verschieblich angeordnet ist. Die Einbauöffnung der Gebäudewand 5 ist hierbei von einer Abdeckrosette 51 verschlossen, wobei die Betätigungsspindel 13 durch die Abdeckrosette 51 hindurchgeführt und mit einem Betätigungsgriff 131 ver­ sehen ist. Koaxial zur Betätigungsspindel 131 und dem Ventilverschlußglied 2 sind axial gegenüberliegend ei­ nerseits ein ringförmiger Ventilsitz 141, der eine Ab­ flußöffnung des Brauseauslaufs 12 umschließt, und ande­ rerseits ein Ventilsitz 142, der eine Abflußöffnung ei­ nes Badewannenauslaufs 11 umschließt, vorgesehen. An dem hohlkolbenförmigen Ventilverschlußglied 2 ist an der Mantelfläche ein umlaufender Bund 23 ausgebildet, der mit den beiden Ventilsitzen 141 und 142 zusammen­ wirkt.
An dem Ventilverschlußglied 2 ist an der zur Betäti­ gungsspindel 13 abgekehrten Stirnseite koaxial eine Hülse 21 mit einer zylindrischen Bohrung 20 angeformt. Auf dem Außenmantel in der Hülse 21 ist ein Rastbund 43 angeordnet, an dem eine Rückstellfeder 3 einerseits be­ festigt ist. Koaxial zur Bohrung 20 ist an einer Anla­ gefläche 101 der Sanitärarmatur 1 ein Kolben 4 angeord­ net. Der Kolben 4 ist mit einer Platte 40 zur sicheren Anlage an der Sanitärarmatur 1 versehen. Außerdem weist er im Bereich der Platte einen weiteren Rastbund 43 auf, an dem der andere Endbereich der Rückstellfeder 3 befestigt ist. Wie es insbesondere aus Fig. 4 und 5 der Zeichnung zu entnehmen ist, ist am Kolben 4 eine Ringnut 44 zur Aufnahme eines Dichtring 41 angeordnet. Außerdem ist ein koaxial zur Mittelachse angeordneter Drosselschlitz 42 ausgebildet, der mit dem Dichtring 41 eine Drosselöffnung bildet. Damit der Kolben 4 in die als Sackbohrung ausgebildete Bohrung 20 der Hülse 21 problemlos eindringen kann, ist die vorstehende Stirn­ seite mit einem Konus 45 versehen.
Das Ventil hat folgende Funktionsweise:
in Fig. 1 befindet sich das Ventilverschlußglied 2 in seiner bevorzugten Ausflußstellung, d. h. der Wasser­ ausfluß von der Zuflußkammer 14 ist in den Badewannen­ auslauf 11 freigegeben. Der Brauseauslauf 12 ist hier­ bei am Ventilsitz 141 mit dem Bund 23 verschlossen, und der Kolben 4 greift nicht in die Bohrung 20 ein. Wird nun vom Benutzer der Betätigungsgriff 131 in Richtung auf das Oberteilgehäuse 130 axial verschoben, so wird hiermit auch das Ventilverschlußglied 2 entgegen der Kraft der Rückstellfeder 3 in Richtung auf den Ventil­ sitz 142 verschoben. Hierbei gelangt der Kolben 4 in die Bohrung 20, und der Dichtring 21 dichtet zur Wan­ dung der Bohrung 20 ab, so daß lediglich das in der Bohrung 20 befindliche Fluid nur über den Drossel­ schlitz 42 entweichen kann. Der Querschnitt des Dros­ selschlitzes ist hierbei so ausgelegt, daß die Um­ schaltbewegung soweit abgebremst wird, daß ein Wasser­ schlag beim Absperren des Badewannenauslaufs 11 am Ven­ tilsitz 142 sicher ausgeschlossen wird.
Läßt hiernach der Benutzer den Betätigungsgriff 131 los, so wird die Betätigungsspindel 13 durch zwei sich am Oberteilgehäuse 130 abstützenden Federn 132 in eine neutrale Mittelstellung zurückgeführt, während das Ven­ tilverschlußglied 2 in der Absperrstellung durch den Staudruck, der im Brauseauslauf 12 durch die ange­ schlossene Brause mit den Brausedüsen entsteht, in sei­ ner Stellung verharrt. Hierbei ist die Rückstellfeder 3 so dimensioniert, daß eine Rückstellung des Ventilver­ schlußglieds 2 entgegen dem Staudruck im Brauseauslauf 12 nicht erfolgen kann. Wird nun beispielsweise am Was­ sermischventil der Wasserzulauf 10 abgesperrt, so fällt der Staudruck im Brauseauslauf 12 zusammen, und das Ventilverschlußglied 2 wird von der Rückstellfeder 3 in die bevorzugte Ausflußstellung, nämlich den Ausfluß in den Badewannenauslauf 11, zurückgeführt, wobei sich die Bohrung 21 wieder mit Fluid füllt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Kolben 4 als separates Bauteil ausgebildet, welches über die Rückstellfeder 3 mit dem Ventilver­ schlußglied 2 verbunden ist. Selbstverständlich kann der Kolben 4 auch einstückig an der Sanitärarmatur aus­ gebildet sein. Darüber hinaus kann auch der Kolben an dem Ventilverschlußglied ausgebildet sein, während die mit einer Sackbohrung versehenen zylinderförmigen Hülse als separates Bauteil über die Rückstellfeder mit dem Ventilverschlußglied 2 verbunden sein kann, oder aber einstückig an der Sanitärarmatur ausgebildet werden kann.
Anstatt eines Drosselschlitzes 42 an dem Kolben 4 kann auch in der zylindrischen Hülse 21 an der Seitenwandung eine oder mehrere Drosselbohrungen vorgesehen sein. Auch kann anstatt eines besonderen Dichtrings 41 der Kolben 4 so ausgebildet sein, daß er mit einem defi­ nierten Spiel von der Bohrung 20 der zylindrischen Hül­ se 21 aufgenommen wird, so daß ein ringförmiger Dros­ selschlitz entsteht.

Claims (10)

1. Ventil für Sanitärarmaturen zum Umschalten des aus­ fließenden Wassers zu verschiedenen Ausläufen, bei­ spielweise Badewannenauslauf oder Brauseauslauf, wobei ein mit einer Betätigungsspindel in Verbin­ dung stehendes, zwischen zwei Ventilsitzen bewegba­ res Ventilverschlußglied vorgesehen ist, welches sowohl von Hand mit der Betätigungsspindel in seine Ausflußstellungen als auch durch ein Abstellen des Wasserzuflusses automatisch in eine bevorzugte Aus­ flußstellung bringbar ist, wobei die nicht bevor­ zugte Ausflußstellung durch ein Einschieben der Be­ tätigungsspindel in den Ventilkörper eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß am Ventilver­ schlußglied (2) an der von der Betätigungsspindel (13) abgekehrten Stirnseite eine Bohrung (20) auf­ weisender Zylinder - oder alternativ ein Kolben - vorgesehen ist, der mit einem koaxial an der Sani­ tärarmatur (1) vorgesehenen Kolben (4) - oder al­ ternativ ein Zylinder mit einer Bohrung - zusammen­ wirkt, wobei der Kolben (4) und die Bohrung (20) so dimensioniert und angeordnet sind, daß wenigstens bei der Umschaltung in die nicht bevorzugte Aus­ flußstellung die Schaltbewegung zumindest im Endbe­ reich gedämpft wird.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ventilverschlußglied (2) eine zylindrische Hülse (21) mit der Bohrung (20) angeformt ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kolben (4) separat ausgebildet ist und sich mit einer Platte (40) an einer Anlagefläche (101) in der Sanitärarmatur (1) abstützt, wobei ei­ ne Rückstellfeder (3) für das Ventilverschlußglied (2) vorgesehen, die sich einerseits an der Platte (40) und andererseits am Ventilverschlußglied (2) abstützt.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) einen Dichtring (41) trägt, der eine Abdichtung zur Zylinderwandung in der Bohrung (20) herstellt.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) wenigstens einen Drosselschlitz (42) aufweist.
6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselschlitz (42) im Bereich des Dichtrings (41) ausgebildet, so daß ein gedrosseltes Überströ­ men des in der Bohrung (20) befindlichen Fluids er­ möglicht ist.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß in der Wandung der Boh­ rung (20) eine Drosselöffnung vorgesehen ist, die ein gedrosseltes Überströmen des in der Bohrung (20) befindlichen Fluids ermöglicht.
8. Ventil nach einem der Ansprüche 3 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß an dem Kolben (4) im Bereich der Platte (40) und/oder an dem Außenman­ tel der zylindrischen Hülse (21) ein Rastbund (43) zur axialen Sicherung der Rückstellfeder (3) in der Einbaulage vorgesehen ist.
9. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der bevorzugten Ausfluß­ stellung der Kolben (4) nicht in die Bohrung (20) einfaßt.
10. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) an der Stirn­ fläche mit einem Konus (45) versehen ist.
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