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Die Erfindung betrifft ein Versiegelungselement mit einem langgestreckten Etikett aus Flachmaterial, das ein zentrales, durch zwei quer verlaufende, im Abstand voneinander angeordnete Reißlinien begrenztes Deckelfeld, zwei an die Reißlinien anschließende, im Abstand von diesen durch je eine quer verlaufende Faltlinie begrenzte Schenkelfelder und zwei an je eine der Faltlinien anschließende, mit einer einseitigen Haftgummierung versehene Fußfelder aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Applizieren von aus einem biegsamen sicherheitsrelevanten Flachmaterial bestehenden Versiegelungselementen auf Getränkebehältern.
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Bei einem Versiegelungselement, das zur Versiegelung eines Anschlussstutzens einer Atemschutzmaske bestimmt ist, ist es an sich bekannt (
DE-GM 1 747 771 ), ein langgestrecktes Etikett aus Flachmaterial zu verwenden, das ein zentrales, durch quer verlaufende Reißlinien begrenztes Deckelfeld, zwei an die Reißlinien anschließende, von diesen durch je eine quer verlaufende Faltlinie begrenzte Schenkelfelder sowie zwei an je einer der Faltlinien anschließende, mit einer einseitigen Haftgummierung versehene Fußfelder aufweist. Im Bereich der Schenkelfelder und der Fußfelder sind dort jedoch eine Vielzahl Reißlinien vorgesehen, wobei die dort gezeigte Faltlinie nicht unbedingt mit einer Reißlinie zusammenfallen muss. Weiter sind Behälteretiketten zur Verwendung bei Bierfässern als Manipulationsschutz an sich bekannt (
FR 2,704,083 A1 ). Es sind dort ebenfalls Reißlinien vorgesehen, die gegenüber dem Stutzendurchmesser aber einen größeren Abstand voneinander aufweisen. Außerdem fehlen dort Fußteile, die über zusätzliche Faltlinien gegenüber den Schenkelfeldern abgebogen sind.
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Der Befüll- und Zapfstutzen eines unter Druck stehenden Getränkebehälters enthält ein Ventil, das mit einem am Anschlussstutzen befestigbaren Befüll- und Zapfkopf mittels eines Stößels betätigt werden kann. Um einen unerlaubten Zugriff zum Behälterinhalt zu vermeiden, werden die vollen Getränkebehälter für Transport- und Lagerzwecke im Bereich der stirnseitigen Ventilöffnung durch ein Versiegelungselement verschlossen. Als Versiegelungselemente wurden bisher hauptsächlich Kunststoffkappen verwendet, die beim Öffnen zur Vermeidung einer Wiederverwendung an einer Sollbruchstelle brechen. Die Herstellung und die Montage der bekannten Versiegelungselemente ist relativ aufwendig und teuer.
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Weiter müssen Getränkefässer vorschriftsmäßig mit Herkunfts-, Inhalts- und Abfülldaten gekennzeichnet werden, wofür heute vornehmlich ablösbare Selbstklebeetiketten verwendet werden. Nachteilig ist dabei, dass die Selbstklebeetiketten leicht entfernt oder umgeklebt werden können. Diese Art der Kennzeichnung ist daher nicht fälschungssicher.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Versiegelungselement der eingangs angegebenen Art zu entwickeln, das neben der Versiegelungsfunktion eine fälschungssichere Kennzeichnungsfunktion erfüllt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden die in den Ansprüchen 1, 8 und 9 angegebenen Merkmalskombinationen vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Lösung geht von dem Gedanken aus, dass durch die Verwendung eines Großetiketts mit entsprechendem Etikettenzuschnitt sowohl eine Versiegelungsfunktion als auch vielfältige Kennzeichnungsfunktionen erfüllt werden können. Um dies zu erreichen, wird gemäß der Erfindung ein langgestrecktes Etikett aus Flachmaterial vorgeschlagen, das zur Versiegelung des eine stirnseitige Ventilöffnung aufweisenden Anschlussstutzens eines Getränkebehälters bestimmt ist,
- – dessen Reißlinien einen dem Durchmesser des Anschlussstutzens entsprechenden Abstand voneinander aufweisen,
- – dessen Faltlinien von den benachbarten Reißlinien einen der Höhe des Anschlussstutzens entsprechenden Abstand voneinander aufweisen,
- – wobei mindestens eines der Fußfelder eine reißfeste Haftgummierung aufweist
- – und das Etikett von einem im Bereich der Reißlinien und/oder der Faltlinien in Bandlängsrichtung vorperforierten bzw. vorgenuteten Flachmaterialband abgelängt oder von einem Trägerpapier abgespendet ist.
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Die einzelnen Etikettenfelder können dabei so bemessen werden, dass die beiden Fußfelder mit ihrer Haftgummierung auf einander gegenüberliegenden Seiten des Anschlussstutzens an der Behälteroberfläche angeklebt werden können, während das über die Schenkelfelder mit den Fußfeldern verbundene Deckelfeld die Ventilöffnung des Anschlussstutzens straff übergreift und gegen einen unerlaubten Zugriff sichert.
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Zur Entsiegelung wird das Deckelfeld des Etiketts an den hierfür vorgesehenen Reißlinien vollständig herausgetrennt, so dass nur noch die angeklebten Fußfelder mit den überstehenden Schenkelfeldern am Getränkebehälter verbleiben. Um das Heraustrennen des Deckelfelds zu erleichtern, ist das Etikett an den Reißlinien zweckmäßig perforiert. Grundsätzlich ist es auch möglich, das Etikett im Bereich der Faltlinien zu perforieren, so dass beim Entsiegelungsvorgang auch die Schenkelfelder entfernt werden können. Die wichtigen Informationen über den Hersteller, den Fassinhalt und das Abfülldatum können auf die Fußfelder aufgedruckt werden, während das Deckelfeld und die Schenkelfelder drucktechnisch frei gestaltet werden können. Mindestens eines der Fußfelder sollte dabei eine reißfeste Gummierung aufweisen, so daß die darauf befindlichen Informationen auch auf dem Leergut zur werkseitigen Faßüberwachung erhalten bleibt. Das andere Fußfeld kann dagegen mit einer einmalig abschälbaren oder auftrennbaren Peel-Off-Gummierung versehen werden, so daß es für kundenseitige Reklamationen mit den darauf aufgedruckten Faßinformationen als Beleg abgezogen werden kann.
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Ein weiterer Sicherheitsaspekt kann erfüllt werden, wenn das Etikett aus reißfestem, nur an den hierfür vorgesehenen Perforationen aufreißbarem Etikettenmaterial oder aus durchgefärbtem und an den Oberflächen mit einer bedruckbaren Deckschicht versehenen Sicherheitspapier bestehen.
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Zur weiteren Verbesserung der Handhabung und der Versiegelungsfunktion kann mindestens eines der Etikettenfelder, vorzugsweise das Deckelfeld, eine Verstärkungsschicht tragen.
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Das erfindungsgemäße Versiegelungsetikett hat den Vorteil, daß es von einem im Bereich der Reißlinien und der Faltlinien in Bandlängsrichtung vorperforierten bzw. vorgenuteteten Flachmaterialband abgelängt oder von einem Trägerpapier nach Art eines Selbstklebeetiketts abgespendet werden kann.
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Zum Applizieren der Verschlußelemente auf Getränkebehältern mit über die Behälteroberfläche überstehendem, ein Ventil enthaltendem Anschlußstutzen wird gemäß der Erfindung demgemäß folgende Verfahrensweise vorgeschlagen:
- – Das an den Stellen der Reißlinien und Faltlinien in Laufrichtung vorperforierte bzw. vorgenutete Flachmaterialband wird von einem Bandwickel abgezogen,
- – in einer Druckstation etikettenweise bedruckt,
- – hinter der Druckstation auf Etikettenbreite abgelängt oder von einem Trägerpapier abgespendet
- – und als Etikett an den Reißlinien und Faltlinien um jeweils etwa 90° mit nach außen überstehenden Fußfeldern gefaltet,
- – und anschließend mit seinem Deckelfeld und den seitlich am Deckelfeld abgebogenen Schenkelfeldern über den Anschlußstutzen eines vorbeibewegten oder stillstehenden Getränkebehälters gestülpt und mit der Haftgummierung seiner Fußfelder auf einander gegenüberliegenden Seiten des Anschlußstutzens gegen die Behälteroberfläche gedrückt.
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Zum Applizieren der aus einem biegsamen Flachmaterial bestehenden Versiegelungselemente auf die hintereinander entlang einer Förderbahn transportierten, einen nach oben über die Behälteroberfläche überstehenden Stutzen aufweisenden Behälter wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung vorgeschlagen, die folgende Merkmale aufweist:
- – ein an einer Applikationsstation der Förderbahn angeordnetes Traggestell,
- – eine im Bereich der Applikationsstation in die Förderbahn eingreifende Haltevorrichtung zum Festhalten des zu versiegelnden Behälters,
- – eine an dem Traggestell angeordnete Spendeeinrichtung zum Abspenden einzelner als langgestreckte, durch quer verlaufende Reiß- und/oder Faltlinien in ein zentrales Deckelfeld und nach außen anschließende Schenkel- und Fußfelder unterteilte Flachmaterialstreifen ausgebildeter Versiegelungselemente,
- – einen Spendetisch zur Zwischenaufnahme der abgespendeten Versiegelungselemente, der ein Plateau, zwei an gegenüberliegenden Seitenrändern des Plateaus senkrecht oder schräg nach unten abgebogene Seitenflanken und zwei am unteren Ende der Seitenflanken nach einander entgegengesetzten Seiten nach außen weisende Fußflanken aufweist,
- – und einen am Traggestell relativ zum Spendetisch vertikal verschiebbaren Andrückstempel, der eine zur Abnahme des auf dem Spendetisch mit über die Seitenränder des Plateaus frei überstehenden Schenkel- und Fußfeldern befindlichen Versiegelungselements ausgebildete, zur Kontur des Spendetisches komplementäre stirnseitige Stempelfläche aufweist, die eine das Versiegelungselement bei einem Übernahmehub gegen den Spendetisch biegende oder faltende Matrize bildet und beim Applikationshub den Stutzen übergreifend gegen die Behälteroberfläche des von der Haltevorrichtung festgehaltenen Behälters unter Ankleben der gegenüber den Schenkelfeldern nach außen abgebogenen, an ihrer Unterseite mit Klebstoff beschichteten Fußfelder des Versiegelungselements andrückbar ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Spendetisch in den vertikalen Verschiebeweg des Andrückstempels für den Übernahmehub hinein und aus diesem für den Applikationshub heraus quer zu diesem verschiebbar ist. Gleichzeitig erfolgt hierbei eine Relativbewegung des Spendetischs zur Spendeeinrichtung am Traggestell, wobei die Verschiebung des Spendetischs zweckmäßig in einer Horizontalführung erfolgt. Die Freisetzung des vom Andrückstempel übernommenen Versiegelungselements vom Spendetisch wird erleichtert, wenn die durch die Seitenflanken und die Fußflanken des Spendetischs aufgespannten Ebenen parallel zur Laufrichtung des abgespendeten Etiketts und zum Verschiebeweg des Spendetisches ausgerichtet sind. Eine weitere Verbesserung in dieser Hinsicht wird erreicht, wenn das Plateau des Spendetischs mit Saugluft beaufschlagte Öffnungen aufweist, während die Seitenflanken und die Fußflanken mit Blasluft beaufschlagte Öffnungen aufweisen. Die Übernahme des Versiegelungselements wird außerdem erleichtert, wenn die Stempelfläche in ihren das Deckelfeld und die Fußfelder des Versiegelungselements übergreifenden Bereichen mit Sauglauft beaufschlagte Öffnungen aufweist.
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Um die mit Klebstoff beschichteten Fußschenkel des Versiegelungselements beim Verschieben des Spendetisches leichter von dessen Fußflanken lösen zu können, sind die Fußflanken des Spendetisches gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung mit Röllchenreihen bestückt, deren Röllchen quer zur Verschieberichtung des Spendetisches ausgerichtete Drehachsen aufweisen. Eine weitere Verbesserung in dieser Hinsicht wird dadurch erreicht, daß die Fußflanken des Spendetisches oder deren Röllchen eine klebstoffabweisende Schicht tragen.
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In Anpassung an die Oberflächenkontur des Behälters ist es vorteilhaft, wenn die Fußflanken des Spendetisches mit dessen Seitenflanken jeweils einen stumpfen Winkel einschließen, während die fußfeldseitigen Andrückflächen des Andrückstempels nach entgegengesetzten Seiten entsprechend schräg ausgerichtet sind.
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Um sicherzustellen, daß das Versiegelungselement richtig im Bereich des überstehenden Stutzens auf dem Behälter plaziert wird, wird gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Haltevorrichtung zwei quer zur Förderbahn synchron unter Zentrieren des vorzugsweise zylindrischen Behälters bezüglich der Verschiebeachse des Andrückstempels gegen den Behältermantel verschiebbare, vertikal ausgerichtete Halterollenpaare aufweist.
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Die Spendeeinrichtung weist zweckmäßig eine Vorratsrolle für ein Flachmaterialband und einen den Spendevorgang auslösenden Bandantrieb sowie gegebenenfalls eine Aufwickelrolle für ein beim Abspenden der Versiegelungselemente vom Flachmaterialband abgezogenes Trägerpapier auf. Zusätzlich kann die Spendeeinrichtung mit einem Etikettendrucker bestückt werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
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1 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt eines Versiegelungsetiketts für Getränkebehälter;
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2 einen Getränkebehälter in einer ausschnittsweisen Seitenansicht mit appliziertem Versiegelungsetikett;
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3 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum automatischen Applizieren der Versiegelungselemente auf den entlang einer Förderbahn transportierten Getränkebehältern;
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4a und b zwei um 90° gegeneinander verdrehte Seitenansichten des verschiebbaren Spendetisches der Applikationsvorrichtung nach 3;
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5a und b zwei um 90° gegeneinander verdrehte Seitenansichten des vertikal verschiebbaren Andrückstempels der Applikationsvorrichtung nach 3.
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Das in 1 und 2 dargestellte Versiegelungsetikett 10 weist einen langgestreckten Zuschnitt mit einem zentralen Deckelfeld 12, zwei Schenkelfeldern 14 und zwei Fußfeldern 16 auf. Das Deckelfeld 12 ist durch zwei im Abstand voneinander angeordnete quer verlaufende perforierte Reißlinien 18 begrenzt, während die an die Reißlinien 18 anschließenden Schenkelfelder 14 über je eine quer verlaufende genutete Faltlinie 20 mit den benachbarten Fußfeldern 16 verbunden sind. Das Versiegelungsetikett 10 ist auf der einen Seite mit einem Aufdruck versehen, der vor allem Informationen über die Herkunft, den Inhalt und das Abfülldatum des Getränkebehälters enthält. Die Fußfelder 16 tragen auf ihrer nicht bedruckten Seite eine Haftgummierung 24.
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Zum Applizieren auf einen Getränkebehälter 26, der einen nach außen überstehenden, eine stirnseitige Ventilöffnung 28 aufweisenden Anschlußstutzen 30 enthält, wird das Versiegelungsetikett 10 an den Reißlinien 18 und an den Faltlinien 20 rechtwinklig gefaltet, so daß die Fußfelder 16 nach außen weisen. Das so gefaltete Versiegelungsetikett 10 wird von oben her auf den Anschlußstutzen 30 gestülpt, so daß die Fußfelder 16 mit ihrer Haftgummierung 24 gegen die Behälteroberfläche 32 gedrückt werden können und das Deckelfeld 12 die Ventilöffnung 28 des Anschlußstutzens 30 straff übergreift. Aus 2 ist ersichtlich, daß hierzu die Schenkelfelder 14 eine der Stutzenhöhe und das Deckelfeld 12 eine dem Stutzendurchmesser entsprechende Länge aufweisen. Zum Entsiegeln des Behälters wird das Deckelfeld 12 an den perforierten Reißlinien 18 aus dem Versiegelungsetikett 10 unter Freigabe der Ventilöffnung 28 herausgetrennt.
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Die in 3 in einer Seitenansicht gezeigte Vorrichtung zum Applizieren der Versiegelungselemente 10 auf die Getränkebehälter 26 besteht im wesentlichen aus einer Förderbahn 40, einem in einer Applikationsstation 42 der Förderbahn 40 angeordneten Traggestell 44, einer im Bereich der Applikationsstation 42 in die Förderbahn eingreifenden Haltevorrichtung 46 zum Festhalten der in Richtung der Pfeile 48 auf der Förderbahn 40 ankommenden Getränkebehälter 26, einer oberhalb der Haltevorrichtung 46 gestellfest angeordneten Spendeeinrichtung 50 zum Abspenden einzelner von einem Bandwickel abgezogener Versiegelungsetiketten 10 über eine Spendekante 52, einem Spendetisch 54 zur Zwischenaufnahme der abgespendeten Versiegelungsetiketten 10 und einem das Versiegelungsetikett 10 auf dem Spendetisch 54 an seinen Reiß- und Faltkanten verformenden, von diesem übernehmenden und positionsgenau auf den Behälter applizierenden Andrückstempel 56.
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Die Haltevorrichtung 46 besteht aus zwei quer zur Förderbahn 40 gegeneinander verschiebbaren Rollenpaaren, deren Rollen 58 vertikal ausgerichtete Rollenachsen 60 aufweisen und die eine exakte Positionierung der auf der Förderbahn 40 ankommenden Getränkebehälter 26 bezüglich der Verschiebeachse 62 des Andrückstempels 56 gewährleisten. In 3 ist nur eines der beiden Rollenpaare 58 zu erkennen.
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Der Spendetisch 54 ist auf horizontalen, gestellfesten Laufschienen 64 in Richtung des Doppelpfeils 65 zwischen einer in den Verschiebeweg des Andrückstempels 56 eingreifenden und der Spendekante 52 benachbarten Übernahmestellung (3) und einer den Verschiebeweg des Andrückstempels 56 in Richtung Behälteroberfläche freigebenden Freigabestellung verschiebbar. Der Verschiebeantrieb erfolgt über einen Pneumatikzylinder 66, dessen Kolbenstange 68 mit einem Ausleger 70 des Spendetischs 54 gekuppelt ist. Der Spendetisch 54 ist nach oben hin durch ein horizontales Plateau 72 begrenzt, an dessen Seitenränder 74 im wesentlichen senkrecht nach unten weisende Seitenflanken anschließen, die an ihrem unteren Ende in schräg nach außen und unten weisende Fußflanken 78 übergehen. Die Fußflanken 78 sind jeweils durch eine Reihe von Röllchen 80 gebildet, deren Drehachsen 82 quer zur Verschieberichtung 65 verlaufen. Im Plateaubereich 72 befinden sich mehrere über die Plateaufläche verteilt angeordnete Öffnungen 84, die in Richtung der Pfeile 86 mit Saugluft beaufschlagbar sind. Weiter sind im Bereich der Seitenflanken 76 und der Fußflanken 78 mit Blasluft in Richtung der Pfeile 88 beaufschlagbare Öffnungen 90 über deren Fläche verteilt angeordnet.
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Wie aus 5b zu ersehen ist, weist der Andrückstempel 56 ein gabelförmiges Profil auf, dessen stirnseitige Stempelfläche 92 der Kontur des Spendetischs 54 im Bereich des Plateaus 72 und der Flanken 74, 76 komplementär entspricht. Sowohl im Innenbereich als auch an den Fußteilen der Stempelfläche 92 sind mit Saugluft in Richtung der Pfeile 94 beaufschlagbare Öffnungen 96 verteilt angeordnet. Der Andrückstempel 56 ist am stirnseitigen Ende der Kolbenstange 98 eines als Pneumatikzylinder ausgebildeten Andrückzylinders 100 angeordnet und in einer Vertikalführung 102 in Richtung des Doppelpfeils 104 an einem Ausleger 106 geführt. Der Ausleger 106 ist seinerseits in einer gestellfesten Vertikalführung 108 in Richtung des Doppelpfeils 110 am Traggestell 44 mit Hilfe eines zusätzlichen, als Pneumatikzylinder ausgebildeten Antriebszylinders 112 vertikal verschiebbar. Der Antriebszylinder 112 sorgt dafür, daß der Ausleger 106 mit dem Andrückstempel 56 schnell von seiner oberen Endstellung in seine Übergabeposition im Bereich des Spendetischs 54 und von dort aus in seine Applikationsposition über dem zu etikettierenden Behälter verschoben werden kann. Die Verformung und Übernahme des auf dem Spendetisch 54 befindlichen Versiegelungsetiketts 10 und dessen Applikation auf den Getränkebehälter 26 erfolgt über den Andrückzylinder 100.
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Der Funktionsablauf beim Applizieren eines Versiegelungsetiketts ist wie folgt. In der Grundstellung befindet sich der Antriebszylinder 112 mit dem Ausleger 106 in seiner oberen Endstellung, der Spendetisch 54 in seiner den Verschiebeweg freigebenden Endstellung, der Andrückzylinder 100 ist eingefahren, die Haltevorrichtung 46 ist offen, eine die nicht dargestellte Trägerpapieraufwicklung bewirkende Rutschkupplung innerhalb der Spendeeinrichtung ist geschlossen, die Saugluft und die Blasluft an den Öffnungen 84, 90 und 96 des Spendetischs 54 und des Andrückstempels 56 sind abgeschaltet und das Transportband entlang der Förderbahn 40 läuft um. Gelangt ein Behälter 26 entlang der Förderbahn 40 zur ersten Sonde 114, wird der Spendetisch 54 in den Verschiebeweg des Andrückstempels 56 vor der Spendeeinrichtung 50 verschoben. Ein in der Spendeeinrichtung 50 angeordneter Drucker erstellt ein Versiegelungsetikett 10 und spendet es auf das Plateau 72 des Spendetischs 54. Durch Einschalten der Saugluft 86 im Bereich der Plateauöffnungen 84 wird das Versiegelungsetikett 10 mit seinem das Plateau übergreifende Deckelfeld 12 mit nach außen überstehenden Schenkel- und Fußfeldern 14, 16 am Spendetisch 54 fixiert. Durch Öffnen der Rutschkupplung wird das Trägerpapier vom abgespendeten Versiegelungsetikett vollständig abgezogen. Sodann fährt der Andrückstempel 56 unter der Einwirkung des Andrückzy- linders 100 in Richtung Spendetisch 54 aus und faltet das Etikett in die in 4a und 5b in strichpunktierten Linien angedeutete Form. Die Übernahme des Versiegelungsetiketts erfolgt durch Einschalten der Saugluft 94 an den stempelseitigen Öffnungen 96 und der Blasluft 88 an den spendetischseitigen Öffnungen 90 sowie durch Abschalten der Saugluft 86 an den spendetischseitigen Öffnungen 84. In diesem Zustand wird der Spendetisch 54 unter der Einwirkung des Pneumatikzylinders 66 in Richtung des Doppelpfeils 65 unter dem Andrückstempel 56 unter Freigabe des Verschiebewegs des Andrückstempels 56 herausgefahren und die Blasluft 88 am Spendetisch abgeschaltet. Sobald der Getränkebehälter 26 an der zweiten Sonde 116 vorbeigelaufen ist, wird die Haltevorrichtung 46 geschlossen und der Behälter in der Applikationsstation 42 zentriert. Sodann wird der Antriebszylinder 112 nach unten gefahren, bis der Andrückstempel 56 gegen die Behälteroberfläche 32 anschlägt.
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Die Umsteuerung des Antriebszylinders 112 erfolgt über den Andrückzylinder 100, der gegen seinen Druck bis zur Auslösung eines Endlagenschalters eingefedert wird. Gleichzeitig mit der Umsteuerung wird die Saugluft 94 an den stempelseitigen Öffnungen 96 abgeschaltet und die betreffenden Leitungen belüftet. Nach Zurückfahren des Antriebszylinders 112 in seine obere Ausgangsposition, dem Einfahren des Andrückzylinders 100, dem Öffnen der Haltevorrichtung 46 unter Freigabe des etikettierten Behälters und Schließen der Rutschkupplung für die Trägerpapieraufwicklung der Spendeeinrichtung 50 ist die Anlage frei für einen weiteren, über die erste Sonde 114 ausgelösten Applikationsvorgang.
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Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfindung bezieht sich auf ein Versiegelungselement für einen eine stirnseitige Ventilöffnung 28 aufweisenden Anschlußstutzen 30 eines Getränkebehälters 26, insbesondere eines Bierkegs. Um neben der Versiegelungsfunktion auch eine fälschungssichere Kennzeichnungsfunktion zu erfüllen, wird gemäß der Erfindung ein langgestrecktes Etikett 10 aus Flachmaterial vorgeschlagen, das ein zentrales Deckelfeld 12, zwei an das Deckelfeld seitlich anschließende Schenkelfelder 14 und zwei nach außen anschließende Fußfelder 16 aufweist. Das Deckelfeld ist durch zwei im Abstand voneinander angeordnete Reißlinien 18 begrenzt, während die Schenkelfelder 14 auf der einen Seite über eine der perforierten Reißlinien 18 mit dem Deckelfeld und auf der anderen Seite über eine genutete Faltlinie 20 mit einem der Fußfelder 16 verbunden sind. Im versiegelten Zustand sind die Fußfelder 16 aufeinander gegenüberliegenden Seiten des Anschlußstutzens 30 so an der Behälteroberfläche 32 angeklebt, daß das Deckelfeld 12 die Ventilöffnung 28 des Anschlußstutzens 30 straff übergreift.