DE19542132C2 - Stuhl - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem Gestell, an dem
ein eine Rückenlehne haltendes Sitzelement mittels einer
Schwenkvorrichtung aus einer im wesentlichen horizontalen La
ge um eine quer zu seiner Längsachse ausgerichteten Achse
schwenkbar gehalten ist, wobei die Schwenkvorrichtung ein Ge
lenk mit zwei einander zugewandten, jeweils an einem ersten
Anlenkpunkt am Gestell und an einem zweiten Anlenkpunkt am
Sitzelement gehaltenen Schwenkarmen umfaßt sowie ein das Sit
zelement beim Schwenken mit einer elastischen Rückstellkraft
beaufschlagendes Federelement.
Stühle mit einem schwenkbar gehaltenen Sitzelement ermögli
chen zur Entspannung des Sitzenden eine Neigungs- oder
Schwenkbewegung des Sitzelements und der daran gehaltenen
Rückenlehne, indem der Sitzende sein Gewicht nach hinten ver
lagert. Um zu vermeiden, daß sich die Vorderkante des Sitze
lements beim Schwenken stark anhebt, ist es bekannt, die
Schwenkachse in den vorderen Bereich des Sitzelements zu ver
lagern. Dies hat allerdings zur Folge, daß der Schwerpunkt
des Sitzenden und die Schwenkachse des Stuhls gegeneinander
versetzt sind. Damit sich das Sitzelement nicht bereits beim
aufrechten Sitzen nach hinten neigt, sondern erst dann, wenn
der Sitzende sein Gewicht in Richtung auf die Rückenlehne
verlagert, wird üblicherweise das Gewicht des Sitzenden durch
eine vorgespannte Feder ausgeglichen. Ein Gewichtsausgleich
ist allerdings nur dann möglich, wenn die Vorspannung dem Ge
wicht des Sitzenden angepaßt ist. Eine mangelhafte Anpassung
der Vorspannung der Feder hat zur Folge, daß sich entweder
selbst beim aufrechten Sitzen das Sitzelement nach hinten
neigt, oder aber, daß eine Schwenkbewegung erst dann erfolgt,
wenn unter Aufwendung einer gewissen Kraft die Vorspannung
überwunden wird.
In der englischen Patentschrift GB-PS 1 386 804 wird ein
Stuhl beschrieben, dessen Sitzelement nach hinten gegen die
Wirkung einer Torsionsfeder verschwenkbar ist. Die Torsions
feder ist zwischen dem Sitzelement und dem Gestell des Stuhls
eingespannt und übt auf das unbelastete Sitzelement eine der
artige Federkraft aus, daß dieses gegen einen im vorderen Be
reich des Stuhls angeordneten Anschlag gedrückt wird. Zur An
passung an das Gewicht des Sitzenden kann die Vorspannung,
mit der die Torsionsfeder das Sitzelement belastet, mittels
einer Schraube variiert werden.
Aus der US-amerikanischen Patentschrift US-PS 3,070,342 ist
ein Stuhl bekannt, bei dem das Sitzelement mittels einer
Schwenkvorrichtung schwenkbar am Gestell gehalten ist, wobei
die Schwenkvorrichtung ein Gelenk mit zwei einander zugewand
ten Schwenkarmen umfaßt, die jeweils an einem ersten Anlenk
punkt am Gestell und an einem zweiten Anlenkpunkt am Sitzele
ment gehalten sind. Das Gelenk umfaßt außerdem ein das Sitz
element beim Schwenken mit einer elastischen Rückstellkraft
beaufschlagendes Federelement in Form von in der Grundstel
lung des Sitzelements vorgespannten Schraubenfedern. An jeder
Stuhlseite sind jeweils zwei Federn angeordnet. Wird das Sit
zelement aus seiner Grundstellung verschwenkt, so wird bei
jeweils einer der beiden Federn die Spannung erhöht, während
die jeweils andere Schraubenfeder entspannt wird. Die beiden
Federn des Gelenks wirken somit gegeneinander; dies hat in
der Grundstellung des Sitzelements ein labiles Gleichgewicht
zur Folge und bewirkt insgesamt eine unbefriedigende Stabili
tät der Konstruktion.
Ausgehend von dem aus der US-PS 3,070,342 bekannten Stand der
Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Stuhl der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß er eine
verbesserte Stabilität aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einem Stuhl der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Federelement als
in einer Grundstellung des Sitzelements keine Vorspannung
aufweisende Torsionsfeder ausgebildet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion erfolgt die schwenkba
re Halterung des Sitzelements am Gestell mit Hilfe der beiden
Schwenkarme, die jeweils am Gestell und am Sitzelement ange
lenkt und einander zugewandt sind. Bei aufrechter Haltung
wirkt das Gewicht des Sitzenden gleichmäßig auf beide
Schwenkarme, und da die beiden Schwenkarme einander zugewandt
sind, wird das bezüglich des ersten Anlenkpunkts des einen
Schwenkarmes hervorgerufene Drehmoment durch das entsprechen
de Drehmoment des anderen Schwenkarms ausgeglichen. Beim auf
rechten Sitzen wirkt der Schwerpunkt des Sitzenden unabhängig
von dessen Gewicht zwischen den Anlenkpunkten der Schwenkar
me, so daß keine Neigungsbewegung des Sitzelements erfolgt.
Verlagert allerdings der Sitzende sein Gewicht in Richtung
auf die Rückenlehne, so werden dadurch die beiden Schwenkarme
ungleichmäßig belastet, indem das auf den ersten Anlenkpunkt
des der Rückenlehne benachbarten Schwenkarms wirkende Drehmo
ment nicht mehr vollständig durch das Drehmoment des entspre
chenden anderen Schwenkarms ausgeglichen wird, so daß sich
das Sitzelement aus der beim aufrechten Sitzen eingenommenen
Grundstellung nach hinten neigt. Bei unsymmetrischer Bela
stung der beiden Schwenkarme erfolgt die Neigungsbewegung un
abhängig vom Gewicht des Sitzenden, wobei erst bei der Nei
gungsbewegung von dem als Torsionsfeder ausgebildeten Feder
element eine elastische Rückstellkraft ausgeübt wird. Eine
Vorspannung der Torsionsfeder in der Grundstellung ist nicht
erforderlich. Unabhängig vom Gewicht des Sitzenden erfolgt
somit erst dann eine Neigungsbewegung des Sitzelements, wenn
der Sitzende sein Gewicht nach hinten verlagert. Entsprechend
bewirkt eine Verlagerung des Gewichts des Sitzenden in Rich
tung auf die Vorderkante des Stuhls eine Neigungsbewegung des
Sitzelements nach vorne.
Die Ausgestaltung der Schwenkvorrichtung mit einer in der
Grundstellung des Sitzelements keine Vorspannung aufweisenden
Torsionsfeder hat den Vorteil, daß von der Torsionsfeder nur
dann eine Kraft auf das Sitzelement ausgeübt wird, wenn die
ses verschwenkt wird, wobei es unbeachtlich ist, ob das Sitz
element nach vorne oder nach hinten verschwenkt wird. In bei
den Fällen wird von der Torsionsfeder eine elastische Rück
stellkraft ausgeübt, während in der Grundstellung keine Bela
stung durch die Torsionsfeder erfolgt. Die Stuhlkonstruktion
muß somit nicht durch sich gegenseitig aufhebende Federkräfte
in der Grundstellung gehalten werden. Ein labiles Gleichge
wicht des Sitzelements in der Grundstellung wird dadurch ver
mieden.
Günstig ist es, die Anlenkpunkte des Gestells etwa trapezför
mig anzuordnen, wobei die zweiten Anlenkpunkte ungefähr auf
einer Parallelen zur Verbindungslinie der ersten Anlenkpunkte
positioniert sind. Die Schwenkarme, die jeweils einen ersten
Anlenkpunkt am Gestell mit einem zweiten Anlenkpunkt am Sit
zelement verbinden, bilden somit die Schrägseiten des Trape
zes, während die Verbindungslinien der beiden ersten Anlenk
punkte und der beiden zweiten Anlenkpunkte im wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet sind. Dies ergibt eine kon
struktiv besonders einfache und kostengünstig herstellbare
Ausgestaltung.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Anlenkpunkte ein spiegelsymmetrisches
Trapez bilden. Die Länge der beiden Schwenkarme stimmt somit
überein. Sofern der Sitzende auf beide Schwenkarme eine
gleich große Kraft ausübt, werden die jeweils auf den ersten
Anlenkpunkt der Schwenkarme ausgeübten Drehmomente gegensei
tig ausgeglichen, so daß keine Neigungsbewegung des Sitzele
ments erfolgt. Eine Verlagerung des Gewichts nach hinten be
wirkt bei einer symmetrischen Anordnung der Anlenkpunkte
ebenso eine Neigungsbewegung des Sitzelements wie eine ent
sprechende Verlagerung des Gewichts nach vorne.
Soll eine Neigungsbewegung des Sitzelements bevorzugt in ei
ner Richtung erfolgen, so ist es vorteilhaft, wenn die An
lenkpunkte des Gestells ein unsymmetrisches Trapez ausbilden.
In diesem Fall stimmt die Länge der beiden Schwenkarme nicht
überein, so daß bei gleichmäßiger Belastung der beiden
Schwenkarme die entsprechenden Drehmomente nicht ausgeglichen
werden sondern eine Neigungsbewegung des Sitzelements er
folgt. Soll eine solche verhindert werden, so müssen dazu die
beiden Schwenkarme ungleichmäßig belastet werden.
Soll eine Neigungsbewegung des Sitzelements bevorzugt nach
hinten erfolgen, so ist es günstig, wenn der Abstand der An
lenkpunkte des der Rückenlehne benachbarten Schwenkarms
größer ist als der Abstand der Anlenkpunkte des einer Vorder
kante des Stuhls benachbarten Schwenkarms. Bei gleichmäßiger
Belastung der beiden Schwenkarme bewirkt somit das Drehmoment
des der Rückenlehne benachbarten Schwenkarms eine Neigungsbe
wegung. Ein aufrechtes Sitzen ist ebenfalls möglich, dazu muß
der Sitzende sein Gewicht bewußt nach vorne verlagern und so
mit den kürzeren Schwenkarm mit einer größeren Kraft beauf
schlagen als den längeren. Durch Wahl der relativen Länge der
beiden Schwenkarme ist es somit möglich, die bevorzugte Nei
gungsbewegung des Sitzelements festzulegen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß das als Torsionsfeder ausgestaltete Federele
ment unmittelbar auf einen Schwenkarm einwirkt. In diesem
Fall dient der Schwenkarm nicht nur dazu, das Sitzelement am
Gestell zu halten, sondern er überträgt auch die vom Federe
lement ausgeübte elastische Rückstellkraft auf das Sitzele
ment.
Von Vorteil ist es, jedem Schwenkarm ein Federelement zuzu
ordnen, da dadurch die von den Federelementen hervorgerufene
elastische Rückstellkraft gleichmäßig über die Schwenkarme
auf das Sitzelement übertragen wird.
Das als Torsionsfeder ausgestaltete Federelement kann zur Er
zielung einer besonders platzsparenden Anordnung beispiels
weise an der Unterseite des Sitzelements positioniert sein.
Zusätzliche Mittel zur Halterung des Federelements am
Schwenkarm lassen sich dadurch vermeiden, daß das Federele
ment einstückig mit dem Schwenkarm verbunden ist. Dies hat
außerdem zur Folge, daß es bei der Übertragung der vom Fe
derelement auf den Schwenkarm ausgeübten elastischen Rück
stellkraft nicht zu Reibungsverlusten kommt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß das Gelenk einstückig ausgebildet ist in
Form eines am Sitzelement gehaltenen U-förmigen Bügels, des
sen beide Schenkel als Torsionsfedern ausgestaltet sind, an
die sich nach außen abstehend jeweils ein Schwenkarm an
schließt, dessen freies Ende parallel zu den Schenkeln ausge
richtet ist und einen in eine korrespondierende Bohrung des
Gestells eintauchenden Schwenkzapfen ausbildet. Das Gelenk
kann beispielsweise aus einem Rundstab aus Federstahl gebil
det sein, der lediglich entsprechend gebogen und beispiels
weise an der Unterseite des Sitzelements festgelegt werden
muß. Eine derartige Ausführungsform ist somit besonders ko
stengünstig herstellbar.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung
der näheren Erläuterung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Stuhls ge
mäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie 2-2 in
Fig. 1;
Fig. 3 eine Unteransicht des in Fig. 1 dargestell
ten Stuhls;
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht gemäß Fig. 2
im Bereich der Schwenkvorrichtung mit im we
sentlichen horizontal ausgerichtetem Sitzele
ment und
Fig. 5 eine vergrößerte Schnittansicht gemäß Fig. 2
im Bereich der Schwenkvorrichtung mit nach
hinten geneigtem Sitzelement.
In der Zeichnung ist ein Stuhl 10 dargestellt, der ein unge
fähr horizontal ausgerichtetes Sitzelement 12 umfaßt, das in
seinem der Vorderkante 13 des Stuhls gegenüberliegenden,
rückwärtigen Bereich nach oben abgebogen ist und einstückig
übergeht in eine Rückenlehne 14 und auf dessen Oberseite 15
ein Sitzkissen 16 angeordnet ist, sowie ein Gestell 18 mit
einem rechteckförmigen Rahmen 19 und senkrecht nach unten ab
stehenden Stuhlbeinen 20. Der Rahmen 19 wird gebildet von je
weils parallel zueinander angeordneten Längsholmen 21 und
Querholmen 22.
Zwischen Sitzelement 12 und Gestell 18 ist eine Schwenkvor
richtung 24 angeordnet, mittels derer das Sitzelement 12
aus einer im wesentlichen horizontalen Lage um eine
quer zu seiner Längsachse ausgerichtete Achse, d. h. parallel zur
Vorderkante 13 des Stuhls, schwenkbar gehalten ist. Die
Schwenkvorrichtung 24 wird gebildet durch zwei identische,
spiegelbildlich zueinander an der der Oberseite 15 gegenüber
liegenden Unterseite 17 des Sitzelements 12 fixierten Gelen
ken 25 und 26. Diese umfassen jeweils einen U-förmigen Bügel
27, dessen beide parallel zueinander und quer zur Längsrich
tung des Stuhls ausgerichtete Schenkel 28 und 29 als Torsi
onsfedern ausgebildet sind, an die sich, nach außen und
schräg nach unten in Richtung auf den Rahmen 19 des Gestells
18 abstehend, jeweils ein Schwenkarm 30 bzw. 31 anschließt,
dessen freies Ende parallel zu den Schenkeln 28, 29 ausge
richtet ist und einen Schwenkzapfen 32 bzw. 33 bildet. Die
beiden Schenkel 28 und 29 des U-förmigen Bügels 27 sind über
eine parallel zur Längsrichtung des Stuhls ausgerichtete
Längsstrebe 34 einstückig miteinander verbunden. Dies hat den
Vorteil, daß die Schenkel 28 und 29, die jeweils eine Torsi
onsfeder ausbilden, lediglich unverschieblich, nicht aber
drehfest an der Unterseite 17 des Sitzelements 12 gehalten
werden müssen, die erforderliche Drehsicherung erfolgt durch
die Längsstrebe 34. Die unverschiebliche Halterung der Schen
kel 28 und 29 an der Unterseite 17 erfolgt mit Hilfe von je
weils zwei Haltelaschen 35. Die Gelenke 25 und 26 sind aus
Federstahl hergestellt.
Die Schwenkzapfen 32 und 33 tauchen in korrespondierende
Sacklochbohrungen ein, die an den einander zugewandten Innen
seiten der beiden Längsholme 21 angeordnet und in der Zeich
nung nicht dargestellt sind. Die Schwenkzapfen 32 und 33 bil
den somit jeweils einen ersten Anlenkpunkt 36 bzw. 37 zur
schwenkbaren Halterung der Schwenkarme 30 und 31 am Gestell
18. Die zweiten Anlenkpunkte der Schwenkarme 30 und 31 bilden
die Übergangsbereiche 38 und 39 zwischen den Schwenkarmen 30,
31 und den sich daran anschließenden, als Torsionsfedern aus
gestalteten Schenkeln 28 bzw. 29. Wie aus Fig. 4 deutlich
wird, bilden die Anlenkpunkte bei im wesentlichen horizontal
ausgerichtetem Sitzelement 12 ungefähr ein Trapez, wobei die
Verbindungslinie der ersten Anlenkpunkte 36 und 37 im wesent
lichen parallel zur Verbindungslinie der zweiten Anlenkpunkte
38 und 39 ausgerichtet ist und wobei die Schwenkarme 30 und
31 die Schrägseiten des Trapezes ausbilden.
In Fig. 4 ist die Ausrichtung der Schwenkvorrichtung 24 bei
aufrechter Haltung des Sitzenden dargestellt. Hierbei nimmt
das Sitzelement 12 eine im wesentlichen horizontal ausgerich
tete Grundstellung ein, da der Schwerpunkt des in der Zeich
nung nicht dargestellten Sitzenden zwischen den beiden zwei
ten Anlenkpunkten 38 und 39 der Schwenkarme 30 bzw. 31 wirkt
und sich die auf die beiden ersten Anlenkpunkte 36 und 37
einwirkenden Drehmomente gegenseitig ausgleichen. Verlagert
der Sitzende sein Gewicht nach hinten in Richtung auf die
Rückenlehne 14, so wird damit der zweite Anlenkpunkt 39 des
der Rückenlehne 14 benachbarten Schwenkarms 31 stärker bela
stet als der zweite Anlenkpunkt 38 des der Vorderkante 13 be
nachbarten Schwenkarms 30, so daß sich der Schwenkarm 31 und
mit ihm der hintere Bereich des Sitzelements 12 absenken, wäh
rend sich der Schwenkarm 30 und mit ihm der vordere Bereich
des Sitzelements 12 geringfügig anheben. Durch die Schwenkbe
wegung der Schwenkarme 30 und 31 wird in den als Torsionsfe
dern ausgebildeten Schenkeln 28 bzw. 29 eine Torsionsspannung
und damit eine elastische Rückstellkraft hervorgerufen, so
daß die Schwenkarme 30, 31 mit einer der Gewichtskraft des
Sitzenden entgegenwirkenden Gegenkraft beaufschlagt werden.
Dies hat eine Abfederung der Schwenkbewegung der Schwenkarme
30, 31 zur Folge. Durch die Verlagerung des Gewichts des Sit
zenden in Richtung auf die Rückenlehne 14 nimmt somit das
Sitzelement 12 insgesamt eine geneigte Stellung wie in Fig.
5 dargestellt ein.
Verlagert der Sitzende sein Gewicht in Richtung auf die Vor
derkante 13, so nimmt das Sitzelement 12 eine entsprechende,
in der Zeichnung nicht dargestellte, nach vorne geneigte
Stellung ein, indem sich der Schwenkarm 30 aufgrund der grö
ßeren Belastung des zweiten Anlenkpunkts 38 durch die Ge
wichtskraft des Sitzenden absenkt, während sich der der
Rückenlehne 14 benachbarte Schwenkarm 31 geringfügig anhebt. Die
beiden Gelenke 25, 26 der Schwenkvorrichtung 24 bilden somit
insgesamt eine schwingende Aufhängung des Sitzelements 12,
das bei aufrechter Haltung des Sitzenden unabhängig von des
sen Gewicht eine im wesentlichen horizontale Stellung ein
nimmt und das durch Gewichtsverlagerung nach vorne und nach
hinten geschwenkt werden kann. Dabei ist zum Schwenken keine
zusätzliche Kraft erforderlich, da die als Torsionsfedern
ausgebildeten Schenkel 28 und 29 in der Grundstellung des
Sitzelements 12 keine Kraft auf die Schwenkarme 30 bzw. 31
ausüben.
Claims (9)
1. Stuhl mit einem Gestell, an dem ein eine Rückenlehne
haltendes Sitzelement mittels einer Schwenkvorrich
tung aus einer im wesentlichen horizontalen Lage um
eine quer zu seiner Längsachse ausgerichtete Achse
schwenkbar gehalten ist, wobei die Schwenkvorrichtung
ein Gelenk mit zwei einander zugewandten, jeweils an
einem ersten Anlenkpunkt am Gestell und an einem
zweiten Anlenkpunkt am Sitzelement gehaltenen
Schwenkarmen umfaßt sowie ein das Sitzelement beim
Schwenken mit einer elastischen Rückstellkraft beauf
schlagendes Federelement, dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement als in einer Grundstellung des
Sitzelementes (12) keine Vorspannung aufweisende Tor
sionsfeder (28, 29) ausgebildet ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlenkpunkte (36, 37, 38, 39) des Gelenks (25, 26) etwa
trapezförmig angeordnet sind wobei die zweiten Anlenk
punkte (38, 39) ungefähr auf einer Parallelen zur Ver
bindungslinie der ersten Anlenkpunkte (36,37) posi
tioniert sind.
3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlenkpunkte (36, 37, 38, 39) ein spiegelsymmetrisches
Trapez ausbilden.
4. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlenkpunkte (36, 37, 38, 39) ein unsymmetrisches
Trapez ausbilden.
5. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Anlenkpunkte (37 und 39) des der
Rückenlehne (14) benachbarten Schwenkarmes (31) größer
ist als der Abstand der Anlenkpunkte (36 und 38) des
einer Vorderkante (13) des Stuhls (10) benachbarten
Schwenkarmes (30).
6. Stuhl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement (28, 29)
unmittelbar auf einen Schwenkarm (30 bzw. 31) einwirkt.
7. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Schwenkarm (30, 31) ein Federelement (28 bzw. 29)
zugeordnet ist.
8. Stuhl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement (28, 29)
einstückig mit einem Schwenkarm (30 bzw. 31) verbunden
ist.
9. Stuhl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gelenk (25, 26) einstückig aus
gebildet ist in Form eines am Sitzelement (12) gehalte
nen U-förmigen Bügels (27), dessen beide Schenkel (28,
29) als Torsionsfedern ausgestaltet sind, an die sich
nach außen abstehend jeweils ein Schwenkarm (30 bzw.
31) anschließt, dessen freies Ende parallel zu den
Schenkeln (28, 29) ausgerichtet ist und einen in eine
korrespondierende Bohrung des Gestells (18) eintauchen
den Schwenkzapfen (32 bzw. 33) ausbildet.
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Owner name: MARTIN STOLL GMBH & CO. KG, 79761 WALDSHUT-TIENGEN |
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