DE4327373C2 - Stuhl, insbesondere Bürostuhl - Google Patents
Stuhl, insbesondere BürostuhlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl,
mit einem Sitzträger, der an einem Stuhlunterteil gehalten und
der mit einem Sitz verschwenkbar verbunden ist, wobei der Sitz
über eine Synchronmechanik mit einer am Stuhlunterteil angelenkten
Rückenlehne bewegungsgekoppelt und durch eine entgegen der
Abschwenkbewegung wirkende Rückstelleinrichtung am Stuhlunterteil
abgestützt ist, und wobei die Rückstelleinrichtung eine
Torsionsfeder als Rückstellelement aufweist, welche in der
Schwenkachse zwischen Sitz und Sitzträger angeordnet ist.
Um der auf einem Stuhl sitzenden Person einen guten Sitzkomfort
zu bieten, ist es bei hochwertigen Bürostühlen bekannt, den Sitz
und die Rücklehne über eine Synchronmechanik derart bewegungs
gekoppelt miteinander zu verbinden, daß eine Verstellung der
Rückenlehne gleichzeitig auch eine davon abhängige Verstellung
der Sitzfläche zur Folge hat. Durch diese synchrone Verstellung
von Sitz und Rückenlehne soll der Stuhl an die Ergonometrie der
Benutzerperson angepaßt werden.
Beim Verstellen der Rückenlehne solcher Bürostühle wird der
Anlehnkraft der Benutzerperson die Rückstellkraft einer Rückstell
einrichtung entgegengesetzt, die gleichzeitig den mit einem
Sitzträger schwenkbar verbundenen Sitz gegen eine Abschwenkbewegung
abstützt. Dabei muß die der Anlehnkraft der Benutzerperson
entgegenwirkende Rückstellkraft bei großen und schweren Personen
in Folge des größeren Körpergewichts stärker ausgeführt werden
und ist mit zunehmender rückwärtiger Neigung der Rückenlehne und
entsprechend verlängertem Hebelarm noch zusätzlich anzuheben, wobei
dieser Kraftanstieg aber ebenfalls vom Gewicht der Benutzerperson
abhängig bleiben sollte.
Um die Benutzerperson nicht mit der Anpassung der Rückstell
einrichtung an sein Körpergewicht zu belasten und um dabei
Fehleinstellungen zu vermeiden, hat man bereits verschiedene
Bürostühle geschaffen, bei denen die Anpassung der Rückstellkraft
an die Anlehnkraft der Benutzerperson in Abhängigkeit von deren
Körpergewicht automatisch erfolgt.
So ist aus dem Gebrauchsmuster DE 86 14 185 U1 bereits ein
Bürostuhl bekannt, dessen Sitz über einen vorderen und hinteren
Parallelogrammlenker mit einem ortsfesten Sitzträger verbunden
ist, welcher an einem Stuhlunterteil befestigt ist. Der Sitz dieses
vorbekannten Bürostuhls ist über eine aus weiteren verschwenkbaren
Lenkerarmen bestehende Synchronmechanik mit der Rückenlehne derart
bewegungsgekoppelt, daß der Sitz bei einer Rückenlehnenverstellung
aus seiner Normalstellung heraus hinten stärker als vorn abgesenkt
wird und eine der Rückenlehne folgende Bewegung nach hinten
ausführt. Dabei ist der Sitz durch eine entgegen der Ab
schwenkbewegung wirkende Rückstelleinrichtung abgestützt, die aus
zwei Rückstellfedern besteht, welche entsprechend dem Gewicht der
Benutzerperson mehr oder weniger stark vorgespannt werden. Durch
die Rückstelleinrichtung und ihre Rückstellfedern wird erreicht,
daß die Bewegung der Rückenlehne mit der damit gekoppelten
Synchronbewegung des Sitzes mehr oder weniger leichtgängig abläuft.
Dieser vorbekannte Bürostuhl weist einen relativ komplizierten
mechanischen Aufbau auf, der durch eine Vielzahl von Anlenkpunkten
und bewegbaren Lenkerarmen geprägt ist, um den Bewegungsablauf
zwischen Sitz und Rückenlehne zu koordinieren.
Aus der US 4 979 778 kennt man bereits einen Bürostuhl der
eingangs erwähnten Art, bei dem ein Sitzträger an einem
Stuhlunterteil gehalten und an einem Sitz schwenkbar angelenkt
ist, wobei der Sitz durch eine entgegen der Abschwenkbewegung
wirkende Rückstelleinrichtung am Stuhlunterteil abgestützt wird.
Bei dem vorbekannten Stuhl gemäß der US 4 979 778 wird die
aus Sitz und Rückenlehne bestehende Sitzschale mittels einer
Torsionsfeder in ihrer aufrechten Lage gehalten. Diese Torsionsfeder
ist integraler Bestandteil des Sitzträgers, welcher der
Torsionsfeder auch als Widerlager dient. Eine Vorspannung der
Torsionsfeder und somit eine möglichst einfache Anpassung der
Rückstellung an das individuelle Körpergewicht eines Anwenders
ist bei diesem vorbekannten Bürostuhl jedoch nicht vorgesehen.
Hiervon ausgehend besteht daher die Aufgabe, einen Stuhl
zu schaffen, bei dem die Rückstellkraft der
Rückenlehne automatisch in Abhängigkeit des Gewichts der
Benutzerperson angepaßt wird und mit zunehmender Rückenlehnenneigung
ansteigt und der sich dennoch durch einen einfachen konstruktiven
Aufbau auszeichnet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Stuhl
der eingangs erwähnten Art darin, daß der Sitzträger am
Stuhlunterteil in etwa vertikaler Richtung bewegbar geführt ist,
daß innerhalb des Bewegungsübertragungsweges zwischen Rückenlehne
und Stuhlunterteil eine Blockiereinrichtung zum Blockieren der
bei einer Rückschwenkbewegung der Rückenlehne auf die Rückstellein
richtung übertragenen Bewegung vorgesehen ist, und daß die
Torsionsfeder einerseits am Sitz drehfest gehalten und andererseits
mit einem Stützhebel drehfest verbunden ist, wobei der Stützhebel
mit seinem freien Endbereich am Stuhlunterteil abgestützt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Bürostuhl ist der Sitz mittels der
Rückstelleinrichtung am Stuhlunterteil abgestützt. Der mit dem
Sitz verschwenkbar verbundene Sitzträger ist an diesem Stuhl
unterteil in vertikaler Richtung bewegbar geführt. Wird der Sitz
durch das Körpergewicht einer Benutzerperson beaufschlagt, wird
die zum Rückstellen des Sitzes vorgesehene Rückstelleinrichtung
vorgespannt. Diese Vorspannung der Rückstelleinrichtung wirkt sich
dennoch nicht auf die Neigung der mit dem Sitz bewegungsgekoppelten
Rückenlehne aus, weil nämlich der Sitzträger entsprechend dem
Körpergewicht der Benutzerperson am Stuhlunterteil geringfügig
nach unten ausweichen kann. Sitz und Rückenlehne sind über eine
Synchronmechanik miteinander bewegungsgekoppelt. Beim Nachlassen
der auf die Rückenlehne wirkenden Anlehnkraft einer Benutzerperson
wird die synchrone Rückstellbewegung von Rückenlehne und Sitz
ebenfalls durch die Rückstelleinrichtung gewährleistet. Da die
Rückstelleinrichtung gleichzeitig durch das Gewicht der Benutzerper
son vorgespannt ist, wird auch die der Anlehnkraft als Gegenmoment
entgegenwirkende Rückstellkraft der Rückenlehne automatisch an
das Gewicht der Benutzerperson angepaßt und steigt mit zunehmender
Rückenlehnenneigung an. Die Rückstelleinrichtung des erfindungs
gemäßen Stuhls kommt daher grundsätzlich mit nur einer als
Rückstellkraft dienenden Torsionsfeder aus, auch wenn natürlich
mehrere solcher Rückstellfedern vorgesehen sein können.
Durch eine Rückenlehnenverstellung geht die beim zurücklehnen
aufgebrachte Anlehnkraft in den Bewegungsübertragungsweg des
erfindungsgemäßen Stuhles ein. Durch diese Anlehnkraft wird die
ihr entgegenwirkende Rückstelleinrichtung über das Benutzergewicht
hinaus zusätzlich vorgespannt. Um bei einer Rückenlehnenverstellung
nach hinten eine Rückfederung des Sitzes zu verhindern und um
dadurch einen Verlust der gewichtsabhängigen Vorspannung der
Rückstelleinrichtung zu vermeiden, ist innerhalb des Bewegungsüber
tragungsweges zwischen Rückenlehne und Stuhlunterteil eine
Blockiereinrichtung zum Blockieren und/oder Kompensieren der bei
einer Rückschwenkbewegung der Rückenlehne auf die Rückstellein
richtung übertragenen Bewegung vorgesehen.
Die Blockiereinrichtung des erfindungsgemäßen Stuhles ist in der
Bewegungsübertragung zwischen Sitzträger und Stuhlunterteil wirksam,
wobei die Blockiereinrichtung bei einer Rückschwenkbewegung der
Rückenlehne aktivierbar ist. Durch die zwischen dem Sitzträger
und dem Stuhlunterteil wirksame Blockiereinrichtung wird einem
Anheben des Sitzes bei einer Rückenlehnenverstellung nach hinten
entgegengewirkt. Die Blockiereinrichtung wird bereits bei einer
vergleichsweise geringen, auf die Rückstelleinrichtung einwirkenden
Anlehnkraft betätigt, wenn die Blockiereinrichtung bei einer
Rückschwenkbewegung der Rückenlehne aktivierbar ist. Dabei ist
es besonders vorteilhaft, wenn die Blockiereinrichtung mit der
Synchronmechanik gekoppelt ist.
Nach einer Weiterbildung gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Blockiereinrichtung als reibschlüssige Bremseinrichtung
ausgebildet ist, die mit dem Sitzträger starr verbunden ist und
in ihrer Blockierstellung am Stuhlunterteil angreift. Eine
reibschlüssige Bremseinrichtung kann praktisch stufenlos und von
der Benutzerperson unbemerkt bei einem Zurückstellen der Rückenlehne
aktiviert werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung, die den
vergleichsweise geringen konstruktiven Aufwand bei dem erfindungs
gemäßen Stuhl noch zusätzlich begünstigt, sieht vor, daß die
Blockiereinrichtung eine Klemmschelle ist, die einen vertikal
angeordneten, Teil des Stuhlunterteils umgreift und in ihrer
Blockierstellung zumindest bereichsweise reibschlüssig an diesem
Teil des Stuhlunterteils anliegt. Damit die Klemmschelle sich
beim Zurücklehnen der Benutzerperson reibschlüssig am Stuhlunterteil
anlegt, ist es vorteilhaft, wenn an einem der beiden freien, auf
einer Achse des Sitzträger gelagerten Schellenarme der Klemmschelle
außenseitig eine wendelförmige Auflauffläche vorgesehen ist, die
mit einer korrespondierenden Gegenfläche eines auf der gemeinsamen
Achse drehbar und in axialer Richtung unverrückbar gelagerten
Bauteils zusammenwirkt, wobei das die Gegenfläche aufweisende
Bauteil mit der Rückenlehne bewegungsgekoppelt ist. Durch eine
Drehbewegung der drehbar gelagerten Gegenfläche gleitet diese auf
der Auflauffläche ab, so daß sich diese Schrägflächen in axialer
Richtung voneinander weg bewegen. Da die Gegenfläche in axialer
Richtung unverrückbar gelagert ist, kann nur die Auflauffläche
in Richtung zu dem gegenüberliegenden Schellenarm der Klemmschelle
ausweichen. Dadurch werden die Schellenarme der Klemmschelle
gegeneinander gepreßt, so daß die Klemmschelle reibschlüssig am
Stuhlunterteil anliegt.
Um die Klemmschelle betätigen zu können, sind auch andere
Konstruktionen denkbar, mit denen sich ein Gegeneinanderpressen
der Schellenarme erzielen läßt. Beispielsweise könnte an zumindest
einem der Schellenarme ein Innengewinde vorgesehen sein, das mit
dem Außengewinde einer drehbar gelagerten Welle zusammenwirkt.
Wird eine solche Welle bei einer Rückenlehnenverstellung verdreht,
so werden auch die Schellenarme der Klemmschelle aufeinander zu
oder voneinander weg bewegt.
Um die beiden Schellenarme möglichst fest am Stuhlunterteil zu
halten, ist es vorteilhaft, wenn die Klemmschelle an ihren beiden
freien, auf einer Achse des Sitzträgers gelagerten Schellenarmen
jeweils eine wendelförmige Auflauffläche aufweist, wenn den beiden
Auflaufflächen jeweils eine korrespondierende Gegenfläche jeweils
eines von an beiden Seiten der Klemmschelle auf der gemeinsamen
Achse drehbar, in axialer Richtung unverrückbar gelagerten und
mit der Rückenlehne bewegungsgekoppelten Bauteils zugeordnet ist
und wenn die korrespondierenden wendelförmigen Flächen auf den
gegenüberliegenden Seiten der Klemmschelle in gegensinniger
Drehrichtung orientiert sind.
Um einerseits eine Höhenverstellung des erfindungsgemäßen Stuhles
zu erreichen und um andererseits die Einfederung des Sitzes für
die Vorspannung des Federelementes der Rückstelleinrichtung zu
gewährleisten, ist es zweckmäßig, wenn das Stuhlunterteil
höhenverstellbar ist und zwei Vertikalführungen mit zwei ineinander
verschieblichen Führungshülsen aufweist, von denen eine erste
Führungshülse einem Höhenverstellelement und eine zweite
Führungshülse dem Sitzträger zugeordnet ist, wobei die Klemmschelle
in der zweiten Führungshülse in vertikaler Richtung unverschieblich
angeordnet ist und in ihrer Blockierstellung an einem oberen,
über die erste Führungshülse überstehenden Teilbereich des
Höhenverstellelements angreift.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Bürostuhl mit Synchronmechanik, bei dem die
Rückstellkraft der Rückenlehne automatisch in Abhängig
keit des Gewichts der Benutzerperson angepaßt wird und
mit zunehmender Rückenlehnenneigung ansteigt, wobei der
Bürostuhl im Bereich seines Unterbaus entlang seiner
Längsmittelachse aufgeschnitten dargestellt ist,
Fig. 2 den Stuhl aus Fig. 1 in einem Teil-Querschnitt durch
seinen Stuhl-Unterbau,
Fig. 3 eine Blockiereinrichtung des Bürostuhls aus Fig. 1 und 2
in einer schematischen Darstellung und
Fig. 4 eine Rückstelleinrichtung des Bürostuhls aus den Fig.
1 bis 3 im Bereich ihrer Torsionsfeder, wobei die
Rückstelleinrichtung hier ebenfalls nur schematisch
dargestellt ist.
In Fig. 1 ist ein Büro-Drehstuhl dargestellt, dessen Sitzfläche
durch einen Sitz 2 und eine Rückenlehne 3 gebildet ist. Der Sitz
2 und die mit ihm über das Gelenk 4 verbundene Rückenlehne 3 sind
über eine als Synchron-Schiebeführung ausgebildete Synchronmechanik
5 derart miteinander bewegungsgekoppelt, daß eine Verstellung der
Rückenlehne 3 gleichzeitig auch eine davon abhängige Verstellung
des Sitzes 2 zur Folge hat. Durch eine solche synchrone Verstellung
von Sitz 2 und Rückenlehne 3 soll der Stuhl 1 an die Ergonometrie
der Benutzerperson angepaßt werden.
Der Sitz 2 ist im vorderen Bereich seiner Sitzunterseite mit einem
Sitzträger 6 verschwenkbar verbunden, welcher seinerseits an einem
Stuhlunterteil 7 in vertikaler Richtung bewegbar geführt ist.
Der mit dem Sitzträger 6 schwenkbar verbundene Sitz 2 ist durch
eine entgegen der Abschwenkbewegung des Sitzes 2 wirkende
Rückstelleinrichtung 8 am Stuhlunterteil 7 abgestützt. Die
Rückstelleinrichtung weist dazu eine Torsionsfeder 9 als
Rückstellelement auf, welche kompakt in der Schwenkachse zwischen
Sitz 2 und Sitzträger 6 angeordnet ist und auf den Sitz eine in
Drehrichtung MV gerichtete Kraft ausübt. Die weiter unten noch
detaillierter dargestellte Torsionsfeder 9 ist einerseits am Sitz
2 drehfest gehalten und andererseits mit einem Stützhebel 10
drehfest verbunden, der mit seinem freien Endbereich das
Stuhlunterteil 7 beaufschlagt.
Wird der Sitz 2 durch das Körpergewicht FG einer Benutzerperson
beaufschlagt, wird die zum Rückstellen des Sitzes 2 vorgesehene
Rückstelleinrichtung 8 vorgespannt. Diese Vorspannung der
Rückstelleinrichtung 8 wirkt sich nicht auf die Neigung der mit
dem Sitz 2 bewegungsgekoppelten Rückenlehne 3 aus, weil nämlich
der Sitzträger 6 entsprechend dem Körpergewicht der Benutzerperson
am Stuhlunterteil 7 geringfügig nach unten ausweichen kann. Da
die Rückstelleinrichtung 8 durch das Gewicht der Benutzerperson
vorgespannt ist, wird auch die der Anlehnkraft als Gegenmoment
entgegenwirkende Rückstellkraft FR der Rückenlehne 3 automatisch
an das Gewicht der Benutzerperson angepaßt und steigt mit
zunehmender Rückenlehnenneigung an. Beim Nachlassen der von einer
Benutzerperson auf die Rückenlehne 3 ausgeübten Anlehnkraft wird
die synchrone Rückstellbewegung von Rückenlehne 3 und Sitz 2 über
die Synchronmechanik 5 ebenfalls durch die Rückstelleinrichtung
8 gewährleistet. Die Rückstelleinrichtung 8 des Bürostuhls 1 kommt
daher grundsätzlich mit einer Torsionsfeder oder dergleichen
Rückstellkraft aus.
Wie Fig. 1 zeigt, ist die Rückenlehne 3 mit einem Rückenlehnen-Trä
ger 11 verbunden, welcher in der Synchronmechanik 5 verschieblich
geführt und hier als Lumbalstütze ausgebildet ist. Die Synchron
mechanik 5 weist dazu in dem in Draufsicht etwa V-förmigen
Sitzträger 6 beidseits jeweils ein Langloch 12 auf, wobei diese
Langlöcher 12 von einer durchgehenden, mit dem Rückenlehnenträger
11 fest verbundenen Achse 13 durchsetzt werden.
Durch eine Rückenlehnenverstellung geht die beim zurücklehnen
aufgebrachte Anlehnkraft in dem Bewegungsübertragungsweg des Stuhles
1 ein. Durch diese Anlehnkraft wird die ihr entgegenwirkende
Rückstelleinrichtung 8 über das Benutzergewicht hinaus zusätzlich
vorgespannt. Die Vorspannung der Rückstelleinrichtung 8 ist somit
größer als es dem Gewicht der Benutzerperson entspricht. Um nun
ein Rückfedern des Sitzes 2 sowie ein Anheben des Sitzträgers
6 am Stuhlunterteil 7 zu vermeiden und um den Verlust der
gewichtsabhängigen Vorspannung in der Rückstelleinrichtung 8
entgegenzuwirken, ist innerhalb des Bewegungsübertragungsweges
zwischen Rückenlehne 3 und Stuhlunterteil 7 eine Blockiereinrichtung
14 zum Blockieren der bei einer Rückschwenkbewegung der Rückenlehne
3 auf die Rückstelleinrichtung 8 übertragenen Bewegung vorgesehen.
Die Blockiereinrichtung 14 ist mit der Synchronmechanik 5 gekoppelt
und bei einer Rückschwenkbewegung der Rückenlehne aktivierbar.
Der Aufbau der Blockiereinrichtung 14 wird aus Fig. 1 in Verbindung
mit Fig. 3 deutlich. Die Blockiereinrichtung 14 ist als reib
schlüssige und somit stufenlose Bremseinrichtung ausgebildet und
greift in ihrer Blockierstellung am Stuhlunterteil 7 an. Die
Blockiereinrichtung 14 hat eine Klemmschelle 15 mit zwei nach
außen abgewinkelten und etwa parallel zueinander angeordneten
Schellenarmen 16, 17. Die Klemmschelle 15 weist an ihren beiden
freien Schellenarmen 16, 17 jeweils eine wendelförmige Auflaufschräge
oder Auflauffläche 18 auf, wobei diesen Auflaufflächen 18 jeweils
eine in axialer Richtung im wesentlichen unverrückbar gelagerte
Gegenschräge oder Gegenfläche 19 zugeordnet ist. Die durch die
Auflaufflächen 18 und Gegenflächen 19 gebildeten Schrägflächen
sind auf den gegenüberliegenden Seiten der Klemmschelle 15 in
gegensinnige Drehrichtungen wendelförmig geformt.
Die Auflaufflächen 18 weisen jeweils eine zentrale Öffnung 20
auf, die eine Achse 21 durchsetzt. An den beiden freien
Endbereichen der Achse 21 sind Klemmhebel 22 vorgesehen. Die
Gegenflächen 19, die Klemmhebel 22 sowie die Achse 21 sind drehfest
miteinander verbunden. Die Klemmhebel 22 weisen an ihrem der Achse
21 abgewandten Endbereich jeweils ein Langloch 23 auf, wobei diese
Langlöcher 23 von der Achse 13 der Synchronmechanik 5 durchsetzt
werden.
Wird nun die Rückenlehne 3 nach hinten verstellt, wird über die
Synchronmechanik 5 gleichzeitig auch die Relativposition des Sitzes
2 verändert. Da die Klemmhebel 22 an der Achse 13 der Synchron
mechanik 5 angreifen, wird bei einer Rückschwenkbewegung der
Rückenlehne 3 auch die Blockiereinrichtung 14 aktiviert. Durch
die Rückschwenkbewegung wird über den Rückenlehnenträger 11 nämlich
auch die mit ihm verbundene Achse 13 nach vorn bewegt, so daß
die um die Achse 21 drehbar gelagerten Klemmhebel 22 nach vorne
schwenken. Durch diese Dreh- oder Schwenkbewegung der Klemmhebel
22 gleiten die mit ihnen drehfest verbundenen Gegenflächen 19
auf den Auflaufflächen 18 ab. Die korrespondierende wendelförmige
Formgebung dieser Schrägflächen und die in axialer Richtung im
wesentlichen unverrückbare Lagerung der Gegenflächen 19 bewirken,
daß die Auflaufflächen 18 und die mit ihnen einstückig verbundenen
Schellenarme 16, 17 der Klemmschelle 15 sich aufeinander zu bewegen
können. Durch diese Bewegung der Schellenarme 16, 17 wird der vom
kreisförmigen Teilbereich der Klemmschelle 15 begrenzte Umfang
verringert, so daß die Klemmschelle 15 reibschlüssig am
Stuhlunterteil 7 zur Anlage kommt.
Das Stuhlunterteil 7 ist höhenverstellbar ausgebildet. Aus Fig. 1
wird deutlich, daß das Stuhlunterteil 7 zwei sich überlagernde
Vertikalführungen mit zwei sich umgreifenden Führungshülsen 24, 25
aufweist, von denen eine erste Führungshülse 24 einem als
Gasdruckfeder 26 ausgebildeten Höhenverstellelement zugeordnet
ist und eine zweite Führungshülse 25 mit dem Sitzträger 6 fest
verbunden ist; in diese zweite Führungshülse 25 ist auch die
Klemmschelle 15 in vertikaler Richtung unverrückbar eingelassen.
Der Zylinder 27 der drehbar gelagerten Gasdruckfeder 26 steht
nach oben über die erste Führungshülse 24 vor. An diesem
überstehenden Teilbereich der vertikalen Gasdruckfeder 26 greift
die Klemmschelle 15 an, während auf der oberen Stirnfläche des
Zylinders 27 der Stützhebel 10 abgestützt ist.
Der Aufbau der Rückstelleinrichtung wird aus den Fig. 2 und
4 deutlich. Wie Fig. 4 zeigt, weist die Torsionsfeder 9 einen
Torsionsstab 28 mit einem eckigen, hier sechseckigen, Querschnitt
auf. Auf den Torsionsstab 28 ist beidseits jeweils eine Rohrhülse
29, 30 aufgeschoben, die ebenfalls einen eckigen bzw. sechseckigen
Außenumriß haben. Die Rohrhülsen 29, 30 weisen außenseitig jeweils
einen im Außenumriß runden Endbereich auf. Der lichte Innenumfang
dieser äußeren Endbereiche der Rohrhülsen 29, 30 ist an den
Außenumfang des Torsionsstabes 28 formangepaßt, so daß die auf
den Torsionsstab 28 beidseits aufgeschobenen Rohrhülsen 29, 30
drehfest mit diesem verbunden sind.
Die Rohrhülsen 29, 30 sind an ihren äußeren runden Endbereichen
in jeweils einer, an der Unterseite des Sitzes 2 vorgesehenen
Lagerbuchse 31, 32 gelagert. Während die in Fig. 4 rechte Rohrhülse
29 an ihrem gegenüberliegenden inneren Endbereich in einer mittleren
Lagerbuchse 33 mit einem an den Außenumfang der Rohrhülse 29
formangepaßten lichten Querschnitt drehfest gehalten ist, ist die
in Fig. 4 linke Rohrhülse 30 mit dem Stützhebel 10 drehfest
verbunden.
Das Gewicht FG der auf dem Sitz 2 befindlichen Person wird somit
über die mit der Rohrhülse 29 drehfest verbundene Lagerbuchse
33 auf den Torsionsstab 28 übertragen und setzt sich von diesem
über die Rohrhülse 30 auf den mit ihr drehfest verbundenen
Stützhebel 10 fort. Dieser Stützhebel 10 ist mit der Rohrhülse
30 drehfest verbunden und stützt sich an der oberen Stirnseite
des Zylinders 27 der Gasdruckfeder 26 ab, welcher im inneren der
Führungshülse 25 über die Führungshülse 24 übersteht.
Der hier dargestellte Büro-Drehstuhl zeichnet sich durch eine
konstruktiv einfache und kompakte Bauweise aus.
Claims (8)
1. Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einem Sitzträger (6), der
an einem Stuhlunterteil (7) gehalten und der mit einem Sitz
(2) verschwenkbar verbunden ist, wobei der Sitz (2) über
eine Synchronmechanik (5) mit einer am Stuhlunterteil (7)
angelenkten Rückenlehne (3) bewegungsgekoppelt und durch eine
entgegen der Abschwenkbewegung wirkende Rückstelleinrichtung
(8) am Stuhlunterteil (7) abgestützt ist und wobei die
Rückstelleinrichtung (8) eine Torsionsfeder (9) als
Rückstellelement aufweist, welche in der Schwenkachse zwischen
Sitz (2) und Sitzträger (6) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sitzträger (6) am Stuhlunterteil (7)
in etwa vertikaler Richtung bewegbar geführt ist, daß
innerhalb des Bewegungsübertragungsweges zwischen Rückenlehne
(3) und Stuhlunterteil (7) eine Blockiereinrichtung (14) zum
Blockieren der bei einer Rückschwenkbewegung der Rückenlehne
(3) auf die Rückstelleinrichtung (8) übertragenen Bewegung
vorgesehen ist, und daß die Torsionsfeder (9) einerseits
am Sitz (2) drehfest gehalten und andererseits mit einem
Stützhebel (10) drehfest verbunden ist, wobei der Stützhebel
(10) mit seinem freien Endbereich am Stuhlunterteil (7)
abgestützt ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete daß die
Blockiereinrichtung (14) mit der Synchronmechanik (5) gekoppelt
ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockiereinrichtung (14) als reibschlüssige Bremsein
richtung ausgebildet ist, die mit dem Sitzträger (6) starr
verbunden ist und in ihrer Blockierstellung am
Stuhlunterteil (7) angreift.
4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnete daß die
Blockiereinrichtung (14) eine Klemmschelle (15) ist, die einen
vertikal angeordneten Teil des Stuhlunterteils (7) umgreift
und in ihrer Blockierstellung zumindest bereichsweise
reibschlüssig an diesem Teil des Stuhlunterteils (7) anliegt.
5. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
der beiden freien, auf einer Achse (21) des Sitzträgers (6)
gelagerten Schellenarme (16, 17) der Klemmschelle (15)
außenseitig eine wendelförmige Auflauffläche (18) vorgesehen
ist, die mit einer korrespondierenden Gegenfläche (19) eines
auf der gemeinsamen Achse (21) drehbar und in axialer Richtung
unverrückbar gelagerten Bauteils zusammenwirkt, wobei das
die Gegenfläche (19) aufweisende Bauteil mit der Rückenlehne
(3) bewegungsgekoppelt ist.
6. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klemmschelle (15) an ihren beiden freien, auf einer Achse
(21) des Sitzträgers (6) gelagerten Schellenarmen (16, 17)
jeweils eine wendelförmige Auflauffläche (18) aufweist, daß
den beiden Auflaufflächen (18) jeweils eine korrespondierende
Gegenfläche (19) jeweils eines von an beiden Seiten der
Klemmschelle (15) auf der gemeinsamen Achse (21) drehbar,
in axialer Richtung unverrückbar gelagerten und mit der
Rückenlehne (3) bewegungsgekoppelten Bauteils zugeordnet ist
und daß die korrespondierenden wendelförmigen Flächen (18,
19) auf den gegenüberliegenden Seiten der Klemmschelle (15)
in gegensinniger Drehrichtung orientiert sind.
7. Stuhl nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückenlehne (3) mit einem Rückenlehnen-Träger (11)
verbunden ist, welcher in der Synchronmechanik (5) ver
schieblich geführt ist, daß der Rückenlehnen-Träger (11) mit
zumindest einem Klemmhebel (22) verbunden ist, der in der
gemeinsamen Achse (21) schwenkbar gelagert ist und daß jedem
Klemmhebel (22) ein mit ihm drehfest verbundenes, die
Gegenschräge (19) aufweisendes Bauteil zugeordnet ist.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stuhlunterteil (7) höhenverstellbar ist
und zwei Vertikalführungen mit zwei ineinander verschieblichen
Führungshülsen (24, 25) aufweist, von denen eine erste
Führungshülse (24) einem Höhenverstellelement und eine zweite
Führungshülse (25) dem Sitzträger (6) zugeordnet ist, wobei
die Klemmschelle (15) in der zweiten Führungshülse (25) in
vertikaler Richtung unverschieblich angeordnet ist und in
ihrer Blockierstellung an einem oberen, über die erste
Führungshülse (24) überstehenden Teilbereich des Höhenverstell
elementes angreift.
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